So, habe ich mich jetzt neben den Ringrockern dann auch mal hier angemeldet
Ich verstehe nicht so ganz deine Aussage, inwiefern Karate Andi nicht zu Selfmade passen sollte. Jedes Selfmade-Signing fährt doch stilistisch und Image-mäßig eine völlig eigene Schiene:
- Kollegah macht seinen Angeber-/Proll-/Zuhälter-Rap mit Punchlines und Doubletimes.
- Favorite ist der unberechenbare Psychopath.
- Genetikk geben die Überstyler mit dicken Beats und einer (durch die Masken bedingten) etwas mystischen Aura.
- 257ers fahren die hyperaktive Alligatoah/Trailerpark-Schiene und sind sich auch für den geschmacklosen Humor nicht zu schade.
- Und Karate Andi zieht eben sein Asi-/Penner-Rapding durch, beleidigt alles und jeden (auch sich selbst) und überzeichnet seinen Charakter derart, dass man ihn kaum noch ernst nehmen kann.
Damit will ich eigentlich nur sagen: Letztlich machen die zwar alle Deutschrap, bedienen aber in diesem Bereich doch jeder eine ganz eigene Nische. Das hat man auch sehr gut letztes Jahr bei "Chronik III" gemerkt, weil hier die Features oftmals nicht so wirklich zusammengepasst haben, eben weil die Protagonisten alle zu unterschiedlich sind (insbesondere die 257ers erlebe ich da immer als sehr starken Fremdkörper, wobei die mir musikalisch auch am wenigsten zusagen). Gerade diese Vielseitigkeit ist wohl auch ein Erfolgsrezept von Selfmade und unterscheidet sich dahingehend von den anderen Hip-Hop-Lagern (AON, Azzlack, Banger Musik), die ja doch auf ein sehr homogenes Sound- und Textbild achten. Daher sehe ich nicht, wie Karate Andi bei Selfmade nicht reinpassen sollte.
Zum Album selbst kann ich nicht so viel sagen, weil es abgesehen von den Videoauskopplungen erst 1,5x durchlief. Mir hat aber gerade dieses Bedienen der Asi-Schiene sehr gut gefallen. Die Sparte liegt Andi auch einfach, wenn man mal an seine Anfänge bei Rap am Mittwoch zurückdenkt.