01.05.2025
Pixies (+ The Pale White), Tempodrom, Berlin
Ich war vorhin bei den
Pixies im Tempodrom in Berlin.
Das war eine ziemlich kurzfristige Angelegenheit. Von dem Konzert wusste ich schon länger, hatte aber auf einen Ticketkauf verzichtet. Das Konzertjahr war auch so schon voll genug. Außerdem habe ich die Band mittlerweile schon einige Male gesehen und das letzte Konzert vor knapp drei Jahren auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom war so stark, dass ich sowieso nicht erwartet hatte, dieses Erlebnis überbieten zu können.
Je dichter das Konzert kam, desto größer wurde die Lust darauf aber natürlich. Auf dem Zweitmarkt ging für diesen ausverkauften Abend im Tempodrom überraschenderweise allerdings so ziemlich gar nichts. Zufälligerweise war ich am Tag vor dem Konzert aber genau zur richtigen Zeit auf Eventim, als gerade nochmal ein kleiner Block an Plätzen für den Verkauf freigeschaltet wurde. Die Tickets waren schnell weg und ich habe glücklicherweise einen Platz ganz vorne im Unterrang frontal vor der Bühne erwischt. Läuft doch.
Einlass im Tempodrom war um 18:30 Uhr. Ich bin ein paar Minuten früher bei schönstem Frühlingswetter dort angekommen und habe meinen Platz im Saal eingenommen. Beste Sicht auf die Bühne, so mag ich das.
Der Saal hat sich langsam gefüllt. Pünktlich um 20 Uhr wurde es dunkel und
The Pale White kamen auf die Bühne. Das Trio aus Newcastle, UK, sorgte eine halbe Stunde lang in klassischer Besetzung – Gitarre, Bass, Schlagzeug – mit ihrem Alternative-Rock für den passenden Einstieg. Der Sound war phasenweise etwas rumpelig, ansonsten war der Auftritt ganz solide. Umgehauen hat mich das aber nicht.
Es gab eine Umbaupause. Mittlerweile war der ausverkaufte Saal komplett voll. Um 21 Uhr wurde es dann wieder dunkel. Zeit für die
Pixies.
Die Band um Frontmann
Frank Black eröffnete den Abend mit einem Coversong, nämlich "In Heaven (Lady in the Radiator Song)" von
Peter Ivers & David Lynch. Dabei sang die neue Bassistin
Emma Richardson, die seit vergangenem Jahr in der Band ist und vor allem durch ihre vorherige Tätigkeit bei
Band of Skulls bekannt sein dürfte. Mein mittlerweile fünftes
Pixies-Konzert mit der nun schon vierten Bassistin.
Kim Deal,
Kim Shattuck (✝),
Paz Lenchantin und jetzt eben Emma Richardson. Mal schauen, wie lange die Reise diesmal geht.
Das Konzert war jedenfalls genauso, wie ich es von der Band in der Vergangenheit bereits erlebt und entsprechend erwartet hatte. Es wurde ein Song nach dem anderen gespielt, ohne dass es zwischendurch auch nur eine Ansage gab. Bei den neueren Songs war das Publikum etwas gemächlicher, bei den alten Hits dafür umso aktiver. Und davon gab es etliche. "Here Comes Your Man", "Where Is My Mind?", "Gouge Away", "Wave of Mutilation", "Hey", "Monkey Gone to Heaven", "Bone Machine", "Debaser" – großartig! Ich lehne mich wohl nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass die meisten Zuschauer an diesem Abend auch genau dafür da waren und die Songs des im vergangenen Herbst erschienenen Albums "The Night the Zombies Came" eher Beiwerk waren. Keine schlechte Platte, aber die Musik reiht sich grundsätzlich schon ganz gut in die eher unaufgeregten Post-Reunion-Veröffentlichungen der Band ein.
Gefehlt hat diesmal "Gigantic". Da traut sich die neue Bassistin vielleicht noch nicht heran. Aber ich will mich nicht beschweren, immerhin habe ich den Song zuletzt im vergangenen Sommer von
Kim Deal persönlich beim Konzert ihrer Band
The Breeders hören dürfen.
Im Publikum wurde viel getanzt, gesungen und gesprungen. Auch auf den Rängen war die Stimmung sichtlich euphorisch. Und der Sound war zum Glück sehr viel besser als noch bei der Vorband. Wie man es vom Tempodrom auch gewohnt ist.
Nach gut 90 Minuten Konzertdauer war Schluss. In dieser Zeit wurden 29 Songs gespielt. Zum Abschluss gab es "Into the White", den passenderweise – um den Kreis zu schließen – wieder Emma Richardson gesungen hat. Eine Zugabe gab es nicht. Auch keine abschließenden Worte. Die Band hat sich stattdessen aber noch einige Male vor dem Publikum verneigt und wurde dafür mit viel Applaus und Jubel belohnt.
Insgesamt war das wieder ein sehr starkes Konzert. Die Band, die im kommenden Jahr ihren 40. Geburtstag feiert, lebt natürlich von ihren alten Hits. Aber die sind halt auch so gut, dass ich am Ende dann doch immer wieder auf einem Konzert lande, egal wie oft ich das schon gesehen habe. Bestimmt auch wieder bei der nächsten Gelegenheit. Ich bin gespannt, wer dann am Bass zu sehen ist.
