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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » So 8. Jan 2023, 14:03

SammyJankis hat geschrieben:
So 8. Jan 2023, 10:37
Dafür wurde die Dose Haarspray und das Feuerzeug ausgepackt und ein Flammenwerfer gebastelt. Junge, das ist vielleicht mit 15 cool, mit Ende 30 ist es einfach nur peinlich. Zwischendurch wurde noch ein Silvesterknaller gezündet.
Wie unangenehm ist das denn? Maximales Fremdschäm-Potenzial. :grin:

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NevermindBred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NevermindBred » So 8. Jan 2023, 15:51

defpro hat geschrieben:
Fr 16. Dez 2022, 14:51
Corona ist bei mir wieder am abklingen. So kann ich hier noch meine letzten Shows des Jahres nachtragen.

Am 27.11. war ich bei Little Simz im Zoom in Frankfurt. Das Konzert war ausverkauft, die Garderobenschlange war noch länger als bei Bicep drei Wochen vorher. Zum Glück haben einige genervt aufgegeben, sodass es mit 25 Minuten vergleichsweise schnell ging. Hatte diesmal extra drauf geachtet: Es hängt tatsächlich nirgendwo ein Schild, auf dem steht, wieviel die Garderobe kostet, sodass alle beim Abgeben der Sachen erst mal den Geldbeutel rauskramen müssen. Absolut vermeidbar. Hab denen auch mal ne Mail geschrieben und die Antwort erhalten, man sei "sich des Problems bewusst". Bin mal gespannt, ob sich da noch was tut.

Support war OTG, der wie sich später herausstellte, auch Little Simz' DJ war. Es gab entspannten Boom-Bap auf jazzigen Beats. Die ersten 3 (?) Songs kamen auch komplett ohne Drums aus, was ich ab und an auch ziemlich cool finde. Da ich noch in der Garderobenschlange stand, habe ich die erste Hälfte verpasst. Zumindest die letzten Songs kamen beim Publikum aber ganz gut an. Probs auch an die Musikauswahl zwischen den Konzerten. Es wurde einfach ein KAYTRANADA-Song nach dem anderen gezündet. Besser kann man die Stimmung nicht oben halten!

Den Startschuss für Little Simz gab ihr DJ mit einem Smokey Robinson-Track, der dann fließend in den Beat zu "Two Worlds Apart" überging, welcher besagten Track samplet. Zu Anfang machte sich bei mir etwas Ernüchterung breit. Zum einen, weil sie tatsächlich auf der gesamten Tour nur mit DJ unterwegs ist, was etwas schade ist, da die Songs sich mMn sehr gut für eine Umsetzung mit kompletter Band eignen und ich sie 2015 auf dem Openair Frauenfeld auch bereits mit Band gesehen hatte. Zum anderen, weil mir dann erst aufgefallen ist, dass die Bühne im Zoom genauso wie im kleinen Café nebenan auch nicht sonderlich hoch ist. Bei Bicep hatte ich das nicht so bemerkt, weil ich ziemlich weit hinten stand und auch eher auf die Visuals geachtet habe. Nun ist die Dame (ganz getreu ihrem Namen) auch nicht die allergrößte Person, sodass ich teilweise echt Probleme hatte, auf der Bühne etwas zu erkennen. Ja ich weiß, ist für viele Leute bei Shows absoluter Standard, ich fands trotzdem etwas nervig.

Das Publikum war gleich zu Beginn mit dabei und sang an zentralen Stellen des Songs mit. Mit "I Love You, I Hate You" folgte direkt das nächste Highlight. Das Pacing der Show war einfach klasse. Die verschiedenen Styles ihrer Tracks wurde jeweils in kleine Päckchen gebündelt, sodass sich ein wunderbarer Flow ergeben hat. Nach dem souligen Einstieg kamen drei UK-Garage-Banger ("Offence", "Boss","Speed"), danach opulente Beats ("Standing Ovation", "Introvert"), danach die Party-Banger und Pop-Cuts ("101 FM", Protect My Energy", "Selfish"), usw. Hat für mich wesentlich besser funktioniert, als wenn man alles bunt durchmischt hätte. Gerade im zuletzt genannten Energy-Part ging das Publikum besonders gut mit. Gekrönt wurde dies mit dem wundervollen Double "Point and Kill" und "Fear No Man", bei denen Little Simz ihre nigerianischen Einflüsse richtig auslebt. Ersterer ist mittlerweile mein absoluter Lieblingssong von ihr und macht live einfach nur unfassbar Laune.

Die Performance von Little Simz war natürlich astrein und ich freue mich immer, wenn Hip-Hop-MCs es schaffen, den Vibe ihrer Songs auch live gut umzusetzen. Der Setlist-Fokus lag auf dem 2021-Album, welches tatsächlich (zum Glück ohne die Skits) komplett gespielt wurde. Zuvor hätte ich noch gedacht, dass mich die Platte in voller Länger überfordern würde (so wie sie es auch oft beim Anhören daheim getan hat), aber aufgrund des perfekten Pacings war der Gig super kurzweilig. Richtig war mMn auch die Entscheidung, alle Songs vor "GREY Area" aus dem Set zu schmeißen. Sie haben mich zwar nie gestört, aber so wirklich konnten sie meine Aufmerksamkeit nicht fesseln. Die späteren Produktionen von Inflo sind einfach auf einem komplett anderen Level und das, was das Publikum von ihr hören möchte. Von der neuen Platte wurde übrigens kein Song gespielt. Stattdessen gab es im Encore mit "Moving Alone" jedoch einen anderen völlig neuen Song und nach dem Hören kann ich nur sagen, dass die nächste Little Simz-Platte anders wird: Autotune, UK-Drill-Beat, ein Feature, was nach 070 Shake klang und ein Song, dessen Energielevel sich nach und nach immer höher schraubt, ohne die versprochene Ekstase ganz einzulösen. Klang auf jeden Fall super spannend und die Dame scheint von ihrem Song auch sehr überzeugt zu sein, weil er direkt danach noch ein zweites Mal gespielt wurde. Den Abschluss gab es dann mit "Venom", wo das Publikum nochmal am meisten ausgerastet ist. Mir gibt der Song nicht so viel. Vermittelt für mich immer solche Vibes, wie wenn jemand meint, Eminems "Rap God" wäre der beste Hip-Hop-Song aller Zeiten. Soll aber den großartigen Gig nicht schmälern. Definitiv ein Highlight des Jahres, aber ich hatte ehrlicherweise auch nichts anderes erwartet.
Komme jetzt erst dazu den Livebericht zu lesen. Ich kann deine positiven Eindrücke absolut bestätigen, dass Konzert in Hamburg war richtig gut und auf jeden Fall in den Top 3 meiner Konzerte 2022. Hoffentlich ergibt sich ein weiteres Konzert mit dem neuen Album in 2023. :popcorn:
:dumbo:

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Dieter Meyers
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Dieter Meyers » Fr 13. Jan 2023, 07:01

NevermindBred hat geschrieben:
So 8. Jan 2023, 15:51
defpro hat geschrieben:
Fr 16. Dez 2022, 14:51
Corona ist bei mir wieder am abklingen. So kann ich hier noch meine letzten Shows des Jahres nachtragen.

Am 27.11. war ich bei Little Simz im Zoom in Frankfurt. Das Konzert war ausverkauft, die Garderobenschlange war noch länger als bei Bicep drei Wochen vorher. Zum Glück haben einige genervt aufgegeben, sodass es mit 25 Minuten vergleichsweise schnell ging. Hatte diesmal extra drauf geachtet: Es hängt tatsächlich nirgendwo ein Schild, auf dem steht, wieviel die Garderobe kostet, sodass alle beim Abgeben der Sachen erst mal den Geldbeutel rauskramen müssen. Absolut vermeidbar. Hab denen auch mal ne Mail geschrieben und die Antwort erhalten, man sei "sich des Problems bewusst". Bin mal gespannt, ob sich da noch was tut.

Support war OTG, der wie sich später herausstellte, auch Little Simz' DJ war. Es gab entspannten Boom-Bap auf jazzigen Beats. Die ersten 3 (?) Songs kamen auch komplett ohne Drums aus, was ich ab und an auch ziemlich cool finde. Da ich noch in der Garderobenschlange stand, habe ich die erste Hälfte verpasst. Zumindest die letzten Songs kamen beim Publikum aber ganz gut an. Probs auch an die Musikauswahl zwischen den Konzerten. Es wurde einfach ein KAYTRANADA-Song nach dem anderen gezündet. Besser kann man die Stimmung nicht oben halten!

Den Startschuss für Little Simz gab ihr DJ mit einem Smokey Robinson-Track, der dann fließend in den Beat zu "Two Worlds Apart" überging, welcher besagten Track samplet. Zu Anfang machte sich bei mir etwas Ernüchterung breit. Zum einen, weil sie tatsächlich auf der gesamten Tour nur mit DJ unterwegs ist, was etwas schade ist, da die Songs sich mMn sehr gut für eine Umsetzung mit kompletter Band eignen und ich sie 2015 auf dem Openair Frauenfeld auch bereits mit Band gesehen hatte. Zum anderen, weil mir dann erst aufgefallen ist, dass die Bühne im Zoom genauso wie im kleinen Café nebenan auch nicht sonderlich hoch ist. Bei Bicep hatte ich das nicht so bemerkt, weil ich ziemlich weit hinten stand und auch eher auf die Visuals geachtet habe. Nun ist die Dame (ganz getreu ihrem Namen) auch nicht die allergrößte Person, sodass ich teilweise echt Probleme hatte, auf der Bühne etwas zu erkennen. Ja ich weiß, ist für viele Leute bei Shows absoluter Standard, ich fands trotzdem etwas nervig.

Das Publikum war gleich zu Beginn mit dabei und sang an zentralen Stellen des Songs mit. Mit "I Love You, I Hate You" folgte direkt das nächste Highlight. Das Pacing der Show war einfach klasse. Die verschiedenen Styles ihrer Tracks wurde jeweils in kleine Päckchen gebündelt, sodass sich ein wunderbarer Flow ergeben hat. Nach dem souligen Einstieg kamen drei UK-Garage-Banger ("Offence", "Boss","Speed"), danach opulente Beats ("Standing Ovation", "Introvert"), danach die Party-Banger und Pop-Cuts ("101 FM", Protect My Energy", "Selfish"), usw. Hat für mich wesentlich besser funktioniert, als wenn man alles bunt durchmischt hätte. Gerade im zuletzt genannten Energy-Part ging das Publikum besonders gut mit. Gekrönt wurde dies mit dem wundervollen Double "Point and Kill" und "Fear No Man", bei denen Little Simz ihre nigerianischen Einflüsse richtig auslebt. Ersterer ist mittlerweile mein absoluter Lieblingssong von ihr und macht live einfach nur unfassbar Laune.

Die Performance von Little Simz war natürlich astrein und ich freue mich immer, wenn Hip-Hop-MCs es schaffen, den Vibe ihrer Songs auch live gut umzusetzen. Der Setlist-Fokus lag auf dem 2021-Album, welches tatsächlich (zum Glück ohne die Skits) komplett gespielt wurde. Zuvor hätte ich noch gedacht, dass mich die Platte in voller Länger überfordern würde (so wie sie es auch oft beim Anhören daheim getan hat), aber aufgrund des perfekten Pacings war der Gig super kurzweilig. Richtig war mMn auch die Entscheidung, alle Songs vor "GREY Area" aus dem Set zu schmeißen. Sie haben mich zwar nie gestört, aber so wirklich konnten sie meine Aufmerksamkeit nicht fesseln. Die späteren Produktionen von Inflo sind einfach auf einem komplett anderen Level und das, was das Publikum von ihr hören möchte. Von der neuen Platte wurde übrigens kein Song gespielt. Stattdessen gab es im Encore mit "Moving Alone" jedoch einen anderen völlig neuen Song und nach dem Hören kann ich nur sagen, dass die nächste Little Simz-Platte anders wird: Autotune, UK-Drill-Beat, ein Feature, was nach 070 Shake klang und ein Song, dessen Energielevel sich nach und nach immer höher schraubt, ohne die versprochene Ekstase ganz einzulösen. Klang auf jeden Fall super spannend und die Dame scheint von ihrem Song auch sehr überzeugt zu sein, weil er direkt danach noch ein zweites Mal gespielt wurde. Den Abschluss gab es dann mit "Venom", wo das Publikum nochmal am meisten ausgerastet ist. Mir gibt der Song nicht so viel. Vermittelt für mich immer solche Vibes, wie wenn jemand meint, Eminems "Rap God" wäre der beste Hip-Hop-Song aller Zeiten. Soll aber den großartigen Gig nicht schmälern. Definitiv ein Highlight des Jahres, aber ich hatte ehrlicherweise auch nichts anderes erwartet.
Komme jetzt erst dazu den Livebericht zu lesen. Ich kann deine positiven Eindrücke absolut bestätigen, dass Konzert in Hamburg war richtig gut und auf jeden Fall in den Top 3 meiner Konzerte 2022. Hoffentlich ergibt sich ein weiteres Konzert mit dem neuen Album in 2023. :popcorn:
Ich war in Köln und fand es auch wieder sehr sehr schön, auch wenn mich die fehlende Band zu Beginn ebenfalls etwas gestört hat, zumal beim letzten Kölngig im CBE vor ca. 200 Zuschauern noch eine dabei war. Die Dame schafft es aber sehr gut, den ganzen Laden auch ohne Band zu unterhalten. Das hat von vorne bis hinten einfach sehr viel Spaß gemacht.

Den neuen Song am Ende fand ich tatsächlich ziemlich lahm und auf keinen Fall spannend. Das hatte mich auch nichts mit UK-Drill zu tun. Langweiliger Autotune-Rap mit einer noch langweiligeren Hook. Und letztendlich war ich froh, dass der nicht auf dem "No Thank You" Album erschienen ist.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Saeglopur » Fr 13. Jan 2023, 07:08

Es ging darum, dass die Songs von allen Alben, die vor Grey Area erschienen sind, von der Setlist genommen worden sind. :smile:

Nach Dieter Meyers Edit kann dieser Post auch weg. :clown:
Zuletzt geändert von Saeglopur am Fr 13. Jan 2023, 07:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Dieter Meyers
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Dieter Meyers » Fr 13. Jan 2023, 07:09

Saeglopur hat geschrieben:
Fr 13. Jan 2023, 07:08
Es ging darum, dass die Songs von allen Alben, die vor Grey Area erschienen sind, von der Setlist genommen worden sind. :smile:
Habs gerade schon selbst gemerkt und geändert. Muss mich nach dem Urlaub erstmal wieder an die Uhrzeit gewöhnen. Sorryyy!
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 14. Jan 2023, 09:40

Ich war gestern in Köln bei The Amity Affliction in der Essigfabrik. Show war schon ewig ausverkauft, gab sogar Tags zuvor eine Zusatzshow. Dennoch kurzfristig zwei Karten bekommen und hingefahren. Um ehrlich zu sein war die einzige Band, die mich interessiert hat der Opener. Alle anderen Bands kenne ich nur von Plakaten irgendwelcher großer Punk/Core-Festivals. Essigfabrik ist weiterhin eine der miesesten Locations in Köln, wobei der Sound gestern ganz in Ordnung war. Da habe ich in der Vergangenheit ganz andere Katastrophen erlebt. Ausverkauf in der Essigfabrik heißt, dass man sich quasi nicht bewegen kann, sobald einmal alle Leute eingetrudelt sind. So war es gestern auch. Unangenehm, aber damit muss man rechnen. Außerdem gab es eine Barriere vor der Bühne. Ich war leider sehr oft in dieser Location, aber ich bin mir unsicher, ob ich jemals eine Barriere gesehen habe. Nimmt halt ordentlich Flair, für mich unverständlich.

SeeYouSpaceCowboy – Wie bereits gesagt, der Grund meines Erscheinens und auch die einzige Band, die mich wirklich interessiert hat. Habe leider letztes Jahr die Soloshows verpasst, also bestand Nachholbedarf. Set hat mir gut gefallen. Dieser Mix aus Emo und Mathcore hat einfach was, hört man nicht allzu oft. Vor allem die chaotischeren Parts haben es mir angetan. Die Leute, die schon vor Ort waren, schienen zum Großteil etwas überfordert und wenig angetan, aber ich hatte meinen Spaß. Ein Bisschen Bewegung im Pit gab es trotzdem, aber ich glaube, die Leute hätten zu allem gepogt. Fazit: Gerne wieder, aber dann lieber solo oder im Rahmen einer Tour, die mir zusagt.

Gideon – Im Endeffekt hätte ich auch nach Hause fahren können, aber die Tickets waren nicht so günstig, also hört man zumindest mal in den Rest rein. Band aus Alabama, Looks irgendwo zwischen Südstaaten Cowboy und Capitol Riot Protester. Der Sound war absolut merkwürdig, irgendwo zwischen Hardcore und Metalcore. Die Klampfen ziemlich tief gestimmt, alles recht schleppend, aber so wirklich viel ist auch nicht passiert. Ab und an mal ein Breakdown. Die Halle war mittlerweile gut gefüllt und die Band hatte ihre Fans, auch wenn es weiterhin recht entspannt zur Sache ging. Etwas peinlich berührt war ich bei der Forderung des Sängers nach „The most crowdsurfers this venue has ever seen“ und einem einzigen, einsamen Crowdsurfer beim anschließenden Song. Naja, Band brauch ich nicht nochmal.

Fit for a King – Wie ich vorhin festgestellt habe, habe ich diese Band tatsächlich schon mal vor Jahren auf dem Groezrock (RIP) gesehen. Absolut keine Erinnerungen an den Gig damals, aber sicherlich kein Verlust. Es war so ein klassischer Impericon Sound an der Schnittstelle Post-Hardcore und Metalcore. Bisschen Shouten hier, bisschen Clean Vocals dort. Viel unnötiges Rumgehampel und Gepose auf der Bühne. Überhaupt, was sollte dieses Podest, auf das sich die Sänger stellen konnten? Braucht kein Mensch. Die Crowd war auf jeden Fall voll drin. Viele textsichere Leute, Crowdsurfer, Bewegung im Pit, man hatte Spaß. Mir war es egal.

The Amity Affliction – Ähnliche Baustelle wie die Fit for a King, vielleicht sogar noch ein Ticken melodischer. Hier war wirklich der ganze Raum voll drin und ordentlich textsicher. Ich fand es ziemlich mies. Es versprüht einfach nur Boyband Vibes mit pseudoharter Musik. Hab es mir auch dementsprechend nicht bis zum Ende angeguckt, sondern bin entspannt früher gegangen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » So 15. Jan 2023, 11:42

Gestern war ich bei Die 80er live im Stadion von Düsseldorf.
Im Gegensatz zu der trashigen Party/Sauf-Veranstaltung ‚Die 90er live’ war das sowohl
von den Acts und als auch vom Publikum
(ca. 35000, im Schnitt um die 50) her irgendwie niveauvoller.

Die Reihenfolge der Auftritte war:

F. R. David
Cutting Crew
Marc Almond
Howard Jones
Gazebo
Sandra
Limahl
Nik Kershaw
Samantha Fox
Alphaville
Holly Johnson (Frankie goes to Hollywood)

Jeder spielte 4-5 Songs / 20 Minuten. Das komplette Konzert ging von 16 Uhr bis 22:15.

F. R. David und Alphaville hatten ihre eigenen Bands dabei; bei Gazebo und Sandra kam die Musik aus der Konserve und die anderen 7 Acts wurden unterstützt von dem Berlin Show Orchestra, welches mit ca. 15 Mitgliedern einen ordentlichen Wall of Sound produziert haben. Bei Sandra gab es wohl Playback; alle anderen haben live gesungen. Speziell Nik Kershaw und Holly Johnson klangen richtig großartig.

Absolute Gänsehautstimmung gab es bei ‚Forever Young‘ und ‚The Power of Love‘.
Es war einfach toll, meine ‚Radio-Kindheit‘ mit so vielen Songs wiederzuerleben:
- Tainted Love
- Big in Japan
- Relax
- I like Chopin
- Something's Gotten Hold of My Heart
- Wouldn't It Be Good
- (I Just) Died in Your Arms
- The NeverEnding Story
- Words
- (I'll Never Be) Maria Magdalena
- Two Tribes
- What Is Love?

Nächstes Jahr gibt es eine Fortsetzung (in der Veltins-Arena) und mit ABC, Bananarama, Paul Young und Boy George sind bereits einige tolle Namen dabei.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 15. Jan 2023, 12:34

mattkru hat geschrieben:
So 15. Jan 2023, 11:42
Gestern war ich bei Die 80er live im Stadion von Düsseldorf.
Was kosten die Tickets dafür eigentlich? Ich hab echt gar kein Gefühl dafür, von 25 bis 100 Euro würde ich alles glauben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » So 15. Jan 2023, 13:04

SammyJankis hat geschrieben:
So 15. Jan 2023, 12:34
mattkru hat geschrieben:
So 15. Jan 2023, 11:42
Gestern war ich bei Die 80er live im Stadion von Düsseldorf.
Was kosten die Tickets dafür eigentlich? Ich hab echt gar kein Gefühl dafür, von 25 bis 100 Euro würde ich alles glauben.
Es war echt total günstig mit 25 Euro für einen Sitzer im Unterrang. Wir hatten die Karten auch bereits Ende 2019 gekauft und die Veranstaltung wurde mehrfach verschoben. Für das nächste Jahr nach Corona/Inflation wollen sie 50 € für vergleichbare Plätze haben. Für mich ist das immer noch in Ordnung.
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » So 15. Jan 2023, 14:23

Wir waren gestern bei Jan Böhmermann & das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld in der Sporthalle Hamburg.

Einlass war um 18:30 Uhr. Wir waren um 19 Uhr da und sind trotz der langen Schlange recht schnell in der Halle gewesen. Das ging wirklich überraschend fix. Hatten dann Glück, in den schon recht vollen Rängen noch zwei sehr gute Plätze vorne seitlich der Bühne zu bekommen. Im Innenraum waren ausschließlich Stehplätze.

Um etwa 20:15 Uhr ging es los. Jan Böhmermann und sein Rundfunk-Tanzorchester haben ein sehr unterhaltsames Konzert geboten. Zwei Stunden lang gab es etliche Songs aus den bekannten TV-Formaten und zwischendurch auch immer mal wieder Songs der Band (z. B. ein Daft Punk-Medley) ohne Jan Böhmermann. Dazwischen natürlich reihenweise lustige Ansagen und als zusätzliches Highlight einen Gastauftritt von H. P. Baxxter für einen Song. In Berlin war Danger Dan als Gast dabei, bei uns gab es dafür eben die volle Techno-Dröhnung mit anschließenden Döpdöpdöp-Chören aus dem Publikum. Habe ich das also auch mal erlebt.

Die Sporthalle war ausverkauft und das Publikum nach etwas Aufwärmzeit gut drauf. Der Sound war anfangs ziemlich übersteuert, wurde aber besser und war für Sporthallen-Verhältnisse dann wirklich solide.

Ich hatte vorher keine großen Erwartungen und war aufgrund des Hamburger Dauerregens auch nicht wahnsinnig motiviert. Die gute Stimmung war aber schnell da und insgesamt hatte ich sehr viel Spaß. Schöner Einstieg ins neue Konzertjahr! :smile:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 21. Jan 2023, 02:42

Ich war am heutigen Abend in Mülheim bei Haeresis im AZ. Ewig nicht dort gewesen und unabhängig von der Qualität der Bands muss ich sagen, dass ich wieder häufiger zu Shows im AZ gehen sollte. Anfahrt ist entspannt für mich, Eintritt und Getränke günstig und man kann entspannt sitzen, bisschen reden und ab und an ne Band gucken. Schätze es waren so 60-70 Zahlende vor Ort, hätte mit weniger gerechnet. Beginn der Show war natürlich nirgends angeben. War ab 20 Uhr vor Ort, los ging es um 21:15 Uhr, man kennt es.

Keifer – 21;15 Uhr, der Soundcheck des Opener neigte sich dem Ende, aber alle Leute inkl. mir hingen noch entspannt im Vorraum ab. Plötzlich kommen zwei Leute aus dem Konzertraum in den Vorraum, beide in Feinrippunterhemden, einer mit Sturmhaube bekleidet, zieht den anderen, mit bemaltem Kartoffelsack oder so, an einem Tau durch den Raum. Der Kartoffelsackdude quiekt dabei wie ein abgestochenes Schwein. Hat auf jeden Fall Aufmerksamkeit erregt und die Leute dazu bewegt, sich vor die Bühne zu bewegen, war aber auch irgendwie ziemlich peinlich. Die beiden Leute entpuppten sich als Sänger und Drummer der Band. Bassist und Gitarrist hatten auch Sturmhauben, aber waren komplett in schwarz ohne Feinripp. Der eigentliche Gig war dann deutlich unspektakulärer. Es war Black Metal mit einigen Crust Ausflügen, War jetzt keine Katastrophe, aber hätte die Band nicht gespielt wäre ich auch nicht böse gewesen. War anscheinend auch der erste Gig, da ist sicherlich noch Entwicklungspotential.

Venlafvckscene – Kurzfristig eingesprungen, weil eine andere Band ihrer Gig gecancelt hat. Grindcore meets Punk, nur mit Drums, Bass und Gesang. Gab so ca. 12 Songs in 15 Minuten, aber hat mich durchaus abgeholt. Songs natürlich mit ordentlich Tempo, bisschen dumpfer Sound, aber passt zum Genre. Die Stimme der Sängerin war auch gut, gerne wieder.

Haeresis – Astreiner Black Metal Gig im Stile von Ultha. War auch die einzige Band, in die ich im Vorfeld kurz reingehört habe. Gefiel mir auf Platte schon gut und hatte schon gewisse Erwartungen, die aber locker übertroffen wurden. War ein ordentliches Geballer, stimmlich auch alles gut. Über ein kleines technisches Problem nach dem ersten Song sehe ich da gerne hinweg. Die Lichtshow war auch astrein und sehr gut auf die Songs abgestimmt. Werden safe nochmal ausgecheckt.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » Mo 23. Jan 2023, 11:59

Ich war am Samstag in der Turbinenhalle in Oberhausen bei der Join the Forces Tour mit Nitzer Ebb, Front 242 und Liebknecht. Ursprünglich in der kleineren Halle geplant wurde das Konzert aufgrund großer Nachfrage in die große Halle verlegt und es waren so ca. 2500 bis 3000 Besucher da. Schön, dass sich auch kleinere und mittlere Acts wieder gut verkaufen können.
Wir waren für unsere Verhältnisse sehr spät da (20 Minuten vor Einlass) und trotz 50 Leuten vor uns konnten wir (ohne das wir es ursprünglich überhaupt darauf angelegt hatten) ganz bequem einen Platz mittig in der ersten Reihe einnehmen.

Los ging es mit Liebknecht, einem
weiteren Projekt von Tausendsassa Daniel Myer (Haujobb, Architect, Covenant,…). Zusammen mit Rinaldo Bite gab es live produzierte elektronische Tanzmusik, welche ich am ehesten als Dark Techno bezeichnen würden. Mir hat es gut gefallen und irgendwie macht Daniel einfach nichts verkehrt. Ich freu mich schon auf das Konzert von Haujobb im Mai in Hannover.

Nach nicht mal 10 Minuten Umbaupause standen bereits Front 242 auf der Bühne.
Für eine Band, deren erstes Album schon über 40 Jahre alt ist, klingen sie immer noch frisch; vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich die Genre Electronic Body Music erst vor wenigen Jahren für mich entdeckt habe. Der Bass war fett und die doch eher spartanische Beleuchtung sah im Kunstnebel super aus und passte perfekt.
Der ü45 Moshpit hinter mir gab alles und spätestens bei ‚Tragedy for you‘ und ‚Headhunter‘ kochte die ganz Halle.
Nachdem es bei ihrer letzten US-Tour bereits hieß, dass es ihre letzte dort sei und nachdem Jean-Luc de Meyer letztes Jahr schwer krank war (er sah locker 10 kg dünner aus als noch auf dem E-Tropolis 2021) bin ich froh über jeden Auftritt, den ich von ihnen noch mitnehmen kann.
@Flecha : wir haben da definitiv ein Date auf dem Amphi.

Auf dieser Doppel-Headliner Tour wechseln sich beiden Bands bei der Reihenfolge ab und diesmal spielten Nitzer Ebb als letzte Band des Tages.
In der Festivalsaison 2022 fiel Frontmann Douglas McCarthy krankheitsbedingt aus und der ‚zweite Mann‘ Bon Harris sprang als vollwertiger Sänger ein und ehrlich gesagt fand ich sie letztes Jahr auf dem M‘era Luna mit Bon Harris als Frontmann irgendwie etwas besser und mitreißender und so 100%ig sprang diesmal der Funke nicht über. Die Hits wie ‚Join in the Chant‘ und ‚Murderous‘ war groß aber andere Songs ließen mich eher kalt. Es war ein guter Auftritt, aber im direkten Vergleich waren Front 242 weit besser.


Hier noch etwas Bildmaterial von mir:





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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Mo 23. Jan 2023, 16:14

mattkru hat geschrieben:
Mo 23. Jan 2023, 11:59
@Flecha : wir haben da definitiv ein Date auf dem Amphi.
Deal! Aber erste Reihe Mitte nicht unbedingt. :D
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 28. Jan 2023, 12:07

Ich war gestern in Belgien im kleinen, beschaulichen Städtchen Diest bei der zweiten Show von Crouch, die erste gab es tags zuvor in Antwerpen. Das Ganze fand im örtlichen Jugendzentrum JH Tijl statt. Nettes, kleines Jugendzentrum, von dem, was ich gesehen habe. An der Tür stand eine Maximalkapazität von 170 Leuten, was ich für ambitioniert halte. Gestern war es nicht so voll. Schätze so 50-60 Zahlende, die sich nach meinem Gefühl 50:50 aufgeteilt haben auf Dorfjugend/-ansässige und Leute, die explizit für die Band gekommen sind. Bei Crouch handelt es sich um ein neues Projekt von zwei Mitgliedern von Wiegedood, das dritte Mitglied ist auch irgendwie mit der Band verbandelt. Es wurden bisher erst zwei Songs veröffentlicht, die aber so vielversprechend waren, dass der Weg nach Belgien auf sich genommen wurde.

We Came as Dirt – Passender Support, Sound ging in Richtung Sludge. War sicherlich nichts Weltbewegendes und ich hab auch keine Ahnung, wie lange es die Band schon gibt, aber an sich hätte man es sich anhören können. Leider hat der Sound alles zunichte gemacht, denn es war vor allem zu Beginn unhörbar. Im Verlauf des Sets besserte es sich leicht, aber es war klang alles weiterhin so hölzern, dass eine abschließende Bewertung der Show schwierig ist. Schade für die Band.

Crouch – Der Sound war hier viel besser. Klar, immer noch nicht perfekt, aber was will man von einem JZ erwarten. Der Sound der Band ist im Post-Metal/Sludge Bereich anzusiedeln. Also eher Richtung Amenra als Richtung Wiegedood, wobei der Sänger auch mal bei Ersteren gespielt hat, also keine Überraschung. Der Vergleich hinkt allerdings auch, es klang alles etwas rougher und dreckiger. Auch der gutturale Gesang war anders als bei Wiegedood, aber man konnte auch hier nicht meckern. Für die zweite Show war es wirklich beeindruckend, aber wundert mich im Nachhinein auch nicht. Die Mitglieder können es halt und generell habe ich noch nie eine schlechte Band aus dem Church of Ra Umfeld gesehen. Große Empfehlung also an alle, die die ganzen Church of Ra Bands abfeiern. Der Trip nach Belgien hat sich auf jeden Fall gelohnt, bei nem 10er Eintritt sowieso. Leider war der Rückweg aufgrund von diversen Streckensperrungen und Umleitungen beschwerlich, aber da kann ich heute entspannt drüber hinwegsehen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 29. Jan 2023, 13:26

Ich war gestern spontan in Oberhausen bei Mad Butcher im Resonanzwerk. Dachte eigentlich, dass der Konzertmonat Januar schon abgeschlossen ist, aber meine Frau hatte andere Pläne. Der Sänger der Band ist ein früherer Arbeitskollege von ihr. Die Band war in den 80ern recht erfolgreich, waren auch mal Slayer Support in den Staaten, also gut rumgekommen. Haben jetzt im fortgeschrittenen Alter wieder Lust. Dies war die zweite Show nach der Reunion vor acht Monaten (von der hat meine Frau wohl nichts mitbekommen). Ich schätze, es waren knapp 120 Zahlende vor Ort, überwiegend älteres Semester, hätten durchaus noch ein paar mehr sein dürfen. Die aufgestellten Stehtische ließen erahnen, dass heute weniger Wert auf Pogo gelegt wird.

Deathalation – Der Sänger kam mit Gasmaske auf die Bühne, bin unsicher ob cool oder peinlich, aber hat auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit erregt. Die Band hatte gefühlt auch ihren eigenen Fanclub dabei, der schon mal vor der Show Gruppenfotos vor der Bühne gemacht hat, irgendwie unangenehme Szene. Naja, Sound war so, als wollten die Herren eigentlich Thrash Metal machen, aber doch noch möglichst viele Melodisches reinbringen. Klingt dann im Endeffekt nach gar nichts, war aber auch nicht schlecht, einfach egal. Ansagen durchweg unlustig mit dem Lowlight „Wir sind ja Newcomer ich sag immer besser als Zu Früh Kommer“. Da werden sich noch Generationen drüber amüsieren. Beim letzten Song gab es dann den ersten Pit des Abends. Auf vielfachen Wunsch durfte die Band dann sogar noch eine Zugabe spielen. Es gab mit „Caught in a Mosh“ ein Anthrax Cover. Für mich ein versöhnlicher Abschluss.

Mad Butcher – Die Band kam zum ZDF Sportstudio Intro auf die Bühne, hat mich abgeholt. Ich hatte mir vorab keinen einzigen Song angehört und wusste nicht, was mich erwartet. Es gab dann Heavy Metal, wie er in den 80ern sicherlich gut ankam. Die Band hat sich allerdings nicht lumpen lassen seit der Reunion Show und einige neue Tracks aufgenommen. So gab es einen Mix aus alten und neuen Sachen. Vor allem die Tracks des Debüts hatten dabei einen merklichen Speed Metal Einschlag, haben mir auch am besten gefallen. Im Gegensatz zur Vorband gab es hier keinerlei Pits, aber in den vorderen wurde ordentlich geheadbangt. Was es auch noch gab, war Pyro in Form von zwei Aufstellern, die aber im Laufe der Show merklich ihren Geist aufgaben. Die beiden Dinger standen allerdings direkt am Bühnenrand und es gab keine Absperrung zum Zuschauerbereich, sodass Leute knapp einen halben Meter von den aufschießenden Flammen entfernt standen. Fand ich etwas fahrlässig, aber die Leute haben sich im Bezug darauf benommen, sodass nichts passiert ist. Ein stark alkoholisierter Dude konnte sich allerdings nicht benehmen und hat den Sänger zweimal mit einem Becher abgeworfen, was zu einer kleinen Rangelei/Schlägerei im Publikum führte, bis der Übeltäter von seiner sichtlich peinlich berührten Frau abgeführt wurde. Generell waren sehr viele Leute unangenehm betrunken, aber gut, damit habe ich gerechnet. Spielzeit war sicherlich 100 Minuten, man bekam also was geboten für sein Geld. Es ist zwar wirklich nicht meine Mucke, aber an sich kann ich nichts Schlechtes sagen, war ein unterhaltsamer Abend und der Arbeitskollege meiner Frau hat sich auch sichtlich gefreut, dass sie rumgekommen ist.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Mo 30. Jan 2023, 13:06

Die ersten zwei Ausgaben hatte ich in den Festivalberichte-Thread gepostet, aber da das Into The Crypt jetzt durchaus mehrfach im Jahr stattfinden soll, verlagere ich das mal hierher. :)

Also: Into The Crypt ist eine Hamburger Konzertreihe, die zwei gute Freunde von mir ins Leben gerufen haben und die erstmals im Januar 2020, dann pandemiebedingt erst wieder im Frühjahr 2022 und nun zum dritten Mal stattfand. Da der 2. Termin mit einem anderen Grindcore-Festival zusammenfiel, hatte man sich da entschieden, das zusammen zu machen und an einem Tag auf der MS Stubnitz stattfinden zu lassen. Diesmal ging es back to the roots in den Keller des Billstedter Bambi Galore - für Extreme Metal wohl der wichtigste Laden der Stadt.

6 Bands wurden gebucht und wie bei Ausgabe 1 wurde diesmal, wenn auch erst zu Konzertbeginn um 18.30, Ausverkauf gemeldet. Gönne den Jungs das extrem, weil die da mit sehr viel Liebe zu Werke gehen, um der Szene coole Events anzubieten. Das hat auf jeden Fall auch diesmal wieder geklappt. Richtig viel Spaß gemacht, auch wenn es ein etwas unrühmliches Ende für mich nahm, als ich auf der After Show Party wohl aus einem Mosh- oder Circle Pit heraus gegen eine der Säulen unten gefallen bin und dann mit Platzwunde am Kopf vom Krankenwagen abgeholt werden musste. :screck: Letztlichzum Glück halb so wild, keine Gehirnerschütterung (soweit man das bisher feststellen kann) und die Flecken aus dem neuen hellen Eremit-Shirt gingen auch wieder raus. Aber ja, da werde ich sicher in Zukunft etwas mehr Vorsicht walten lassen (auch am Glas..).

Gespielt haben:

Maximize Bestiality: Wie schon 2020 fingen meine Freunde mit ihrer eigenen Band an - im Gegensatz den extremst technischen Avowedera sind Max Best eher im Slam/Brutal-Death Bereich anzusiedeln. Auch das ist technisch anspruchsvoll, aber viel grooviger und für einen ausgelassenen Abend definitiv ein super Opener. Hätten auch später gut gepasst, aber finde es eigentlich so rum auch ganz charmant, weil es natürlich auch Leute früh in die Location zieht, wenn man einen persönlichen Bezug zur 1. Band hat. Leider war es für mich eher kurz auf knapp, weshalb Plätze vor der Bühne quasi nicht mehr vorhanden waren, Guckte dann von der Seite raus, hat mich aber sehr angebockt, die endlich mal mit vollem Line-Up und in Gänze begutachten zu können. Wann wieder? :headbang:

Manøver: Crustpunk/Sludge aus Münster, die mir wirklich richtig gut gefallen haben. Wütend mit einem dreckigen Sound zwischen Geballer und sehr treibenden Grooves. Dort dann auch den Weg in die Mitte vor der Bühne gefunden.

Darkall Slaves: Brutal Death Metal aus Frankreich, die wie der Headliner Cenotaph zuvor mit Max Best auf Tour waren. Krasse Growls, intensives Geballer, astreine DM-Performance!

No Shelter: Wie Manøver aus Münster und eng mit denen verbandelt. Meine persönliche Positivüberraschung, kannte sie vorher nicht und bin instant gehooked gewesen. Danach auch die Platte für, ich meine, gerade einmal 12 Euro mitgenommen und da auch noch kurz mit einem der Jungs geschnackt. Hardcore mit Grind und DM-Einflüssen, extrem wütend, gab auch sehr stabile Pits (aus denen ich mich da noch zurückgehalten habe). Definitiv eine Empfehlung für @SammyJankis, wenn er sie nicht eh schon kennt.

Cyness: Grindcore-Legenden (!) aus Potsdam mit extrem charismatischem Frontsänger, die offenbar seit 17 Jahren kein Album mehr veröffentlicht haben. :grin: Super schnell, super wild, Riesenpit, alle hatten komplett Spaß.

Cenotaph: Oldschool Brutal Death Metal aus der Türkei. Definitv ein Fall für die Headbanger-Fraktion im Publikum, da gingen sicher einige mit Muskelkater im Nacken raus. Tatsächlich deren erste Show in Hamburg überall, obwohl es sie auch schon seit 1993 gibt. Perfekter Abschluss für einen super Konzertabend!.

Nächste Ausgabe gibts am 20. Mai in der Brutal-Death-Edition mi Avowedera, Molested Divinity, Kakothanasy, Abysmal Torment und Cerebral Effusion. Gehen wir rein, na klar.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 30. Jan 2023, 13:18

Flecha hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 13:06
No Shelter: Wie Manøver aus Münster und eng mit denen verbandelt. Meine persönliche Positivüberraschung, kannte sie vorher nicht und bin instant gehooked gewesen. Danach auch die Platte für, ich meine, gerade einmal 12 Euro mitgenommen und da auch noch kurz mit einem der Jungs geschnackt. Hardcore mit Grind und DM-Einflüssen, extrem wütend, gab auch sehr stabile Pits (aus denen ich mich da noch zurückgehalten habe). Definitiv eine Empfehlung für @SammyJankis, wenn er sie nicht eh schon kennt.
Danke für die Empfehlung. Habe tatsächlich schon mal letztes Jahr in die Veröffentlichung reingehört und fands ganz gut. Die spielen auch des Öfteren hier inner Nähe, aber bisher gab es da immer Terminüberschneidungen. Versuche aber in Zukunft mal ne Show mitzunehmen.

Manøver hab ich auch schon mal gesehen und meine Meinung deckt sich ganz gut mit deiner.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 2. Feb 2023, 12:47

Ich war gestern in Essen bei Harakiri for the Sky im Turock. Hatte die Show zwar auf dem Schirm, aber mich für den Eintrittspreis viel zu wenig mit den Bands beschäftigt. Dementsprechend eigentlich nicht vorgehabt hinzugehen. Allerdings habe ich am Wochenende erfahren, dass der beste Freund meiner Frau die Band feiert, aber nichts von der Show mitbekommen hat. Bisschen geguckt und zwei Tickets geschossen, also doch auf den Weg nach Essen gemacht. Show war sehr gut besucht, erinnere mich generell an keine Show im Turock, die nicht mindestens gut besucht war. Crowd fand ich etwas anstrengend, vor allem die beiden Dudes, die während der Supports den gesamten hinteren Bereich mit ihrem Gelaber beschallt haben. Zur restlichen Crowd später mehr.

Groza – Ein guter Start in den Abend. Ordentliches Black Metal Geballer mit einigen Ausflügen in seichtere Gefilde. Die eher ruhigen Parts waren mir teilweise etwas zu lang, aber ansonsten gibt es von der musikalischen Seite aus nichts zu meckern. Würde ich auf jeden Fall nochmal gucken. Der Sound im Turock war auch gut. Die Aufmachung der Band mit den schwarzen Kopfbedeckungen fand ich cool, aber das Verhalten während des Sets holt mich nicht ab. Ich finde Black Metal ist so ein Genre, da kommt man auf die Bühne, zockt sein ultrahartes Set durch ohne ein Wort zu sagen und verlässt die Bühne wieder. Keine Miene, keine Regung. Hier wurden Weinflaschen und Fäuste in die Höhe gereckt, nicht so meins. Höhepunkt war der Drummer, der sich auf seinen Hocker gestellt hat, um die Fäuste in die Höhe zu strecken, und sichtlich Probleme hatte, auf sicherem Wege alleine von diesem abzusteigen. Etwas peinlich, aber genug gemeckert von meiner Seite. Hauptsache die Musik passt und von der Seite aus war es ein starker Opener, der mit 45 Minuten auch ordentlich Spielzeit bekam.

Schammasch – Hier wurde das Tempo gedrosselt. Ging immer noch Richtung Black Metal, aber es gab viele ruhige, fast episch anmutende Parts. Ich kann schon verstehen, dass man das cool findet und es war auch gut gemacht, aber es ist nicht mein Ding. Dementsprechend ist das Set etwas an mir vorbeigegangen. Die größte Frage, die sich mir darüber hinausgestellt hat, ist, warum nur zwei von fünf Mitgliedern Corpsepaint ähnliche Gesichtsbemalungen hatten. War die Farbe leer? Dürfen das nur die coolen Bandmember? Ich werde es wohl nie erfahren.

Harakiri for the Sky – Black Metal meets Post-Rock in einer sehr schönen Form. Ich bin wirklich zu wenig drin in der Mucke, um an dieser Stelle irgendetwas zur Setlist sagen zu können, werde mich aber nach diesem Gig eingehender mit der Band beschäftigen. Das Verhältnis von melodischeren zu druckvolleren Abschnitten hat in meinen Augen auch gepasst. Was mich etwas gestört hat, war das häufige Klatschen der Crowd während der ruhigen Stellen, aber ich geh auch primär auf Shows, bei denen die Leute nicht mal ansatzweise so viel Begeisterung zeigen, ist einfach ungewohnt. Sehr gut gefallen hat mir die Außendarstellung der Band. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Sänger, wie es so oft ist, die volle Aufmerksamkeit bekommt. Alle Mitglieder erschienen gleichwertig, standen auf der Bühne auch ca. auf einer Linie sehr weit vorne. Das Ganze ohne nervig zu posen. Schöne Sache. Nach einer Stunde Spielzeit ging es kurz von der Bühne, um dann nochmal zwei Songs dranzuhängen. Gesamtspielzeit 75 Minuten find ich ne gute Sache in Anbetracht dessen, wie viel Spielzeit die Supports bekommen haben. Der letzte Song war mit „Song to Say Goodbye“ ein Placebo Cover, welches sehr cool rübergebracht wurde. Ein würdiger Abschluss des Abends.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Moosgeist » Do 2. Feb 2023, 12:57

SammyJankis hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 12:47

Groza
Deren letztes Album The Redemptive End ist echt stabil. Würd ich empfehlen da mal reinzuhören.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von down » Fr 3. Feb 2023, 07:56

Gehst du da eigentlich oft alleine hin oder hast du so geile Freunde, die auch jeden zweiten Tag zu einem Konzert wollen?

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 3. Feb 2023, 09:05

down hat geschrieben:
Fr 3. Feb 2023, 07:56
Gehst du da eigentlich oft alleine hin oder hast du so geile Freunde, die auch jeden zweiten Tag zu einem Konzert wollen?
Sowohl als auch. Ich hab jetzt mal für 2022 durchgezählt. Ich hab letztes jahr 72 Veranstaltungen besucht und bei 49 hab ich explizit mit Leuten ausgemacht, dass wir zusammen hingehen ode runs vor Ort treffen. Bei den restlichen ist die Mehrheit allerdings Hardcore Shows, bei denen ich vor Ort Leute getroffen habe, die ich kannte, ohne zu wissen, dass die hingehen. Also Shows, zu denen ich komplett alleine gehe kommen relativ selten vor, ist aber an sich auch kein Problem.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baron von Goenn » Sa 4. Feb 2023, 17:32

So, gleich mal schauen was First Aid Kit so machen. :herzen2:
Bier ist schmackhaft und ein hervorragendes Getränk.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 4. Feb 2023, 18:02

Ich war gestern in Köln bei Dying Fetus in der Essigfabrik. Preislich war es schon schmerzhaft, aber vor allem der Opener hat mich im Endeffekt doch zum Kartenkauf bewogen. Die Essigfabrik war gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Angenehm für die Crowd, da der Laden bei einem Ausverkauf bekanntlich aus allen Nähten platzt.

Frozen Soul – Der Grund meines Erscheinens. Von allen neu aufkommenden Death Metal Bands, die ich in den letzten zwei Jahren verfolgt habe und die so langsam mal rüberkommen, ist das meine liebste. Live kam der an Bolt Thrower erinnernde Sound auch sehr gefährlich. Der Sänger hatte passenderweise ein Bolt Thrower Longsleeve an. Die Crowd war auch von Anfang an voll drin und es wurde teilweise gemosht. An dieser Stelle wäre ich nicht überrascht gewesen, wenn es im Laufe des Abends eine Schlägerei gegeben hätte. Nach meinen Erfahrungen ist die Chance dafür immer hoch, sobald Hardcore- und Metalpublikum bzw. deren unterschiedliche Tanzstile aufeinandertreffen. Zum Glück blieb es den Abend über entspannt. Zurück zum Gig, der hat mich komplett abgeholt, die Songs der „Crypt of Ice“ kommen live sehr böse rüber. Schade, dass es nur 30 Minuten waren. Hoffe, ich kann die Band im Juli/August nochmal mitnehmen. Beste Band des Abends.

Cabal – Als einzige Band der Tour noch nie von gehört, also ohne irgendwelche Erwartungen reingegangen. Joa, ich glaube so ein Sound kommt raus, wenn man gleichzeitig wie die noch folgenden Dying Fetus und Nasty klingen will. Man landet irgendwie beim Deathcore, es soll glaube ich ultrabrutal klingen, aber im Endeffekt ist es gar nichts. Sehr unangenehm auch die Synchronbewegungen der Dudes an den Klampfen. Ich weiß nicht, wer gesagt hat, dass das irgendwie cool aussieht. Es hat einfach nur Boyband Vibes. Crowd schien auch weniger drin zu sein als beim Opener, die halbe Stunde ging zum Glück schnell vorbei.

Nasty – Ich habe die Band noch nie als Support einer Metalband gesehen und war im Vorfeld etwas überfragt, ob das gut klappt. Allerdings wurde recht schnell klar, dass es für diverse Leute der Grund für die Anreise war. Es war ordentlich was los, sowohl auf als auch vor der Bühne. Zuhause muss ich mir die Band echt nicht geben, aber live ist es eigentlich immer unterhaltsam und etwas absurd, dass man mit so einer stumpfen Mucke so viele Leute erreicht. Der Sänger hat die Crowd auch jedes Mal richtig gut unter Kontrolle. So gab es ordentlich Action im Pit und Singalongs. Dazu noch Stage Dives, wobei ich hier sagen muss, dass es kaum etwas Peinlicheres gibt als Leute, die die Bühne erklimmen und dort ne Minute lang verweilen und neben dem Sänger stehen oder was auch immer. Hab halt deinen Spaß, aber mach die Show nicht zu deiner Show. Zur Setlist ist noch zu sagen, dass mit „Declaring War“ und „Chaos“ zwei Songs aus ganz alten Zeiten gespielt wurden, die ich bestimmt seit zehn Jahren nicht mehr live gesehen habe. Eine schöne Überraschung.

Dying Fetus – Habe die Band einmal von 10-12 Jahren gesehen, damals in Bochum in der Matrix mit katastrophalem Sound, der das ganze Set zerstört hat. Gestern war der Sound zum Glück besser und ich konnte das Set genießen. Es ist wirklich beeindruckend, was für einen brutalen Sound man mit drei Leuten auf die Beine stellen kann. Die wissen auf jeden Fall, was sie machen. Auch der Gesang kam gut rüber. Der neue Song, der gestern erschienen ist, fügte sich auch gut in die Setlist rein, bin gespannt auf eine neue Platte. Stimmungstechnisch war es sicherlich der Höhepunkt des Abends, im Pit ging es gut zur Sache. Ein paar Leute erklommen weiterhin die Bühne, wurden hier im Gegensatz zu Nasty relativ zügig von einem Stagehand mit sanfter Gewalt ins Publikum zurückbefördert. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass der Bassist nach einer Fuß-OP mit einem orthopädischen Fuß spielte und man hier sicherlich kein Risiko eingehen wollte. Spielzeit waren knapp eine Stunde, für mich vollkommen in Ordnung. Guter Tagesabschluss, ich hoffe, dass es weniger als zehn Jahre dauert, bis ich die Band wiedersehe.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Finn » So 5. Feb 2023, 12:07

Ich war gestern bei L.S. Dunes im Hole44 in Berlin. Den Laden kannte ich vorher nicht. Ist eine halbe Weltreise von mir, aber dank Ringbahn ganz gut zu erreichen. Insgesamt ein Top-Eindruck, gute Größe, guter Sound, sehr gute Barsituation (looking at you, Metropol). Das ganze Ereignis wurde vorher dadurch getrübt, dass No Devotion nicht mehr auf der Tour dabei waren, auf die ich mich fast mehr gefreut habe. Es lag wohl ein Kran Krankheitsfall in der Familie vor, da kann man nichts machen, aber natürlich sehr schade. Die Tickets waren mit 38€ nicht günstig und ich hab mir das schön geredet damit, dass ich quasi Thursday komplett sehe, was natürlich ohne Geoff nicht annähernd der Fall ist.
Leider war merchtechnisch tote Hose, die meisten Größen waren ausverkauft, da hätte ich gerne was mitgenommen.

Was mir direkt aufgefallen ist und auch diesen Abend so besonders gemacht hat, war das Publikum. Ich habe erwartet, dass da nur Mitt-30er Dudes sind, die halt mit Saosin, Thursday, Coheed & Cambria und MCR aufgewachsen sind. Allerdings war ich mit 30 wohl schon einer der ältesten da. Ein extrem weiblich und queer geprägtes Publikum (geschätzt 70%), sehr jung und extrem international. Das hat mich wirklich erstaunt. Ob das jetzt an Anthony Green liegt ( :herzen2: ) oder dass die 00er gerade vielleicht wieder bei einigen Gen-Z in sind, konnte ich nicht herausfinden. Das Schöne für mich daran war auch, dass die Durchschnittsgröße vor mir so 1,65m war und ich dadurch überall fantastisch sehen konnte. Der Laden war solide gefüllt, aber auch nicht ausverkauft, ich würde schätzen, etwas mehr als 2/3 der Tickets wurden verkauft.

Voract war dann Kayleigh Godsworthy, die allein mit Gitarre auf der Bühne stand, ihren eigenen Fanclub mitgebracht hat und ganz coolen Indie/Emo-Pop gespielt hat. Gute Stimme, gute Melodien und beim letzten Song hat sie dann Unterstützung von 4/5 von L.S. Dunes bekommen. Die Stimmung war dadurch natürlich schon enorm hoch.

L.S. Dunes war dann absolut großartig. Das Album letztes Jahr hat mich ja nach dem Überhit Permanent Rebellion etwas enttäuscht, aber mit etwas Abstand sind die Songs gewachsen und das ist mittlerweile für mich einfach ein sehr gutes Post-HC-Album. Anthony Green ist natürlich ein absoluter Charme-Bolzen und die Band hat merklich Bock, miteinander zu zocken. Die Atmosphäre war großartig und jetzt nochmal zu dem Besonderen: Es wurde gestagedived, aber darunter war kein einziger Dude. Bei so Konzerten hat man ja eigentlich immer so penetrante Selbstdarsteller, aber hier war alles einfach so friedlich und schön und viele haben sich dann wohl auch das erste Mal getraut, zu stagediven. Das war das entspannteste und inklusivste Konzert seit sehr langer Zeit. Gespielt wurde natürlich die ganze Platte, mit 2022 und Sleep Cult (bei dem Kayleigh Godsworthy dann nochmal Geige gespielt hat) als Zugabe. Im Nachhinein eine absolut runde Angelegenheit, die ich ungerne verpasst hätte und trotz des Ausfalls von No Devotion jeden Cent wert.

Eine witzige Sache gabs noch: Ich war mit meinem Wild Pink T-Shirt unterwegs und beim Bier holen hat mich der Tour Manager von denen angesprochen und ein Foto von mir gemacht und es John Ross geschickt. :grin:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 5. Feb 2023, 12:24

Finn hat geschrieben:
So 5. Feb 2023, 12:07
Ich war gestern bei L.S. Dunes im Hole44 in Berlin. Den Laden kannte ich vorher nicht. Ist eine halbe Weltreise von mir, aber dank Ringbahn ganz gut zu erreichen. Insgesamt ein Top-Eindruck, gute Größe, guter Sound, sehr gute Barsituation (looking at you, Metropol). Das ganze Ereignis wurde vorher dadurch getrübt, dass No Devotion nicht mehr auf der Tour dabei waren, auf die ich mich fast mehr gefreut habe. Es lag wohl ein Kran Krankheitsfall in der Familie vor, da kann man nichts machen, aber natürlich sehr schade. Die Tickets waren mit 38€ nicht günstig und ich hab mir das schön geredet damit, dass ich quasi Thursday komplett sehe, was natürlich ohne Geoff nicht annähernd der Fall ist.
Leider war merchtechnisch tote Hose, die meisten Größen waren ausverkauft, da hätte ich gerne was mitgenommen.

Was mir direkt aufgefallen ist und auch diesen Abend so besonders gemacht hat, war das Publikum. Ich habe erwartet, dass da nur Mitt-30er Dudes sind, die halt mit Saosin, Thursday, Coheed & Cambria und MCR aufgewachsen sind. Allerdings war ich mit 30 wohl schon einer der ältesten da. Ein extrem weiblich und queer geprägtes Publikum (geschätzt 70%), sehr jung und extrem international. Das hat mich wirklich erstaunt. Ob das jetzt an Anthony Green liegt ( :herzen2: ) oder dass die 00er gerade vielleicht wieder bei einigen Gen-Z in sind, konnte ich nicht herausfinden. Das Schöne für mich daran war auch, dass die Durchschnittsgröße vor mir so 1,65m war und ich dadurch überall fantastisch sehen konnte. Der Laden war solide gefüllt, aber auch nicht ausverkauft, ich würde schätzen, etwas mehr als 2/3 der Tickets wurden verkauft.

Voract war dann Kayleigh Godsworthy, die allein mit Gitarre auf der Bühne stand, ihren eigenen Fanclub mitgebracht hat und ganz coolen Indie/Emo-Pop gespielt hat. Gute Stimme, gute Melodien und beim letzten Song hat sie dann Unterstützung von 4/5 von L.S. Dunes bekommen. Die Stimmung war dadurch natürlich schon enorm hoch.

L.S. Dunes war dann absolut großartig. Das Album letztes Jahr hat mich ja nach dem Überhit Permanent Rebellion etwas enttäuscht, aber mit etwas Abstand sind die Songs gewachsen und das ist mittlerweile für mich einfach ein sehr gutes Post-HC-Album. Anthony Green ist natürlich ein absoluter Charme-Bolzen und die Band hat merklich Bock, miteinander zu zocken. Die Atmosphäre war großartig und jetzt nochmal zu dem Besonderen: Es wurde gestagedived, aber darunter war kein einziger Dude. Bei so Konzerten hat man ja eigentlich immer so penetrante Selbstdarsteller, aber hier war alles einfach so friedlich und schön und viele haben sich dann wohl auch das erste Mal getraut, zu stagediven. Das war das entspannteste und inklusivste Konzert seit sehr langer Zeit. Gespielt wurde natürlich die ganze Platte, mit 2022 und Sleep Cult (bei dem Kayleigh Godsworthy dann nochmal Geige gespielt hat) als Zugabe. Im Nachhinein eine absolut runde Angelegenheit, die ich ungerne verpasst hätte und trotz des Ausfalls von No Devotion jeden Cent wert.

Eine witzige Sache gabs noch: Ich war mit meinem Wild Pink T-Shirt unterwegs und beim Bier holen hat mich der Tour Manager von denen angesprochen und ein Foto von mir gemacht und es John Ross geschickt. :grin:
Meine Frau war in Köln und ihr Bericht deckt sich zu 99 % mit deinem, Köln war allerdings sold out. Sie hat mir darüber hinaus erzählt, dass in UK die Fans wohl ziemlich über die Stränge geschlagen sind und vor allem Frank Iero sehr bedrängt wurde. Das scheint hier nicht der Fall gewesen zu sein.
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