> Festival Community Magazin - klickst Du hier <

Primavera Sound

fipsi
Beiträge: 11894
Registriert: So 13. Sep 2015, 12:54

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von fipsi » Mi 29. Jun 2022, 16:01

Gibt ab Freitag Frühbuchertickets für 195€. Danach kosten die Tickets 245€ und mit der Line Up Bekanntgabe 325€. Da kommen auch noch jeweils Gebühren drauf.

Benutzeravatar
slowdive
Beiträge: 4447
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:17
Wohnort: Hannover

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von slowdive » Mi 29. Jun 2022, 18:49

325€ sind schon arg, 195€ dafür aber ein vergleichsweise echt sehr günstiger Preis. I know what to do :grin:

Benutzeravatar
Monkeyson
Beiträge: 4484
Registriert: Do 17. Sep 2015, 10:29

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Monkeyson » Mi 29. Jun 2022, 21:50

Danke für den Hinweis! Haben die sich mal zur Besucherzahl geäußert? Das Rad drehen sie nicht mehr zurück, nehme ich an?

defpro
Beiträge: 2383
Registriert: Fr 20. Mai 2016, 14:38

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von defpro » Do 30. Jun 2022, 15:53



Gibt auf Twitter ein Interview, in dem viele der Probleme aus diesem Jahr angesprochen wurden, auch wenn natürlich noch keine konkreten Aussagen gemacht werden, welche Maßnahmen man ergreifen wird.

- Es besteht die Überlegung, die "beach zone" (denke, damit ist der Bits-Bereich gemeint) zu streichen und damit die Festivalkapazität etwas zu verringern. Scheint wohl noch unklar zu sein, ob die Brücke im nächsten Jahr wieder regulär genutzt werden kann.
- Es wurde klar gesagt, dass das Festival nicht noch weiter wachsen wird. Jedoch weist man auch darauf hin, dass man die Kapazitätsgrenzen des Geländes nicht überschritten hat und dass die Leute immer in Sicherheit waren.
- Die neue Anordnung der Hauptbühnen wurde als Erfolg gewertet, da es sicherer ist und damit größere Produktionen auf der Bühne ermöglicht werden. Daran wird also vermutlich nicht gerüttelt werden.
- Es soll zukünftig mehr Wasserstellen geben.
- Primavera a la Ciutat soll es auf jeden Fall weiterhin geben. Anhand der Umfrage hat man ja schon gesehen, dass das Ciutat-Konzept überarbeitet werden soll. Die Auswertung der Umfrage ist jedoch noch nicht abgeschlossen und man weiß noch nicht, in welche Richtung es gehen soll. Mit zusätzlichen Gratis-Tickets hat man bei Brunch on the Beach schlechte Erfahrungen gemacht, weil viele Leute letztendlich nicht aufgetaucht sind. Alfonso Lanza (der Gabi als Festival-Verantwortlicher ablösen wird) favorisiert weiterhin das Mixed-System aus diesem Jahr (15 % reservierte Tickets, der Rest Schlange).

Wer konkrete Commitments erwartet hat, dürfte wohl enttäuscht sein, aber ich finde das eigentlich ganz angenehm, zu wissen, dass Kritikpunkte beim Veranstalter angekommen sind und man sich Gedanken macht, wie man diese löst. So eine Kommunikation kennt man von den Veranstaltern hierzulande ja eher weniger.

Benutzeravatar
Monkeyson
Beiträge: 4484
Registriert: Do 17. Sep 2015, 10:29

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Monkeyson » Do 30. Jun 2022, 22:45

defpro hat geschrieben:
Do 30. Jun 2022, 15:53
Wer konkrete Commitments erwartet hat, dürfte wohl enttäuscht sein, aber ich finde das eigentlich ganz angenehm, zu wissen, dass Kritikpunkte beim Veranstalter angekommen sind und man sich Gedanken macht, wie man diese löst. So eine Kommunikation kennt man von den Veranstaltern hierzulande ja eher weniger.
Ja, vorbildlich!

Wobei dieser Punkt...
defpro hat geschrieben:
Do 30. Jun 2022, 15:53
- Es wurde klar gesagt, dass das Festival nicht noch weiter wachsen wird. Jedoch weist man auch darauf hin, dass man die Kapazitätsgrenzen des Geländes nicht überschritten hat und dass die Leute immer in Sicherheit waren.
...eher danach klingt, dass es nicht weniger gedrängt werden wird.

rogerhealy
Beiträge: 2146
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 10:53
Wohnort: Hamburg
Geschlecht:

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von rogerhealy » Fr 1. Jul 2022, 12:24

slowdive hat geschrieben:
Mi 29. Jun 2022, 18:49
325€ sind schon arg, 195€ dafür aber ein vergleichsweise echt sehr günstiger Preis. I know what to do :grin:
Ticket für Barcelona gekauft.
205 Euro.

Benutzeravatar
slowdive
Beiträge: 4447
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:17
Wohnort: Hannover

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von slowdive » Fr 1. Jul 2022, 13:20

Ebenso. :)

Benutzeravatar
Cris
Beiträge: 545
Registriert: Mi 16. Sep 2015, 18:33

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Cris » Fr 1. Jul 2022, 20:18

Auch wieder gekauft. Die Differenz ist echt groß, wenn man wartet und bin immer noch sehr glücklich mit dem Booking von diesem Jahr. Das wird eh wieder toll.

down
Beiträge: 2764
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 12:41

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von down » Sa 2. Jul 2022, 00:20

Hab mal Hotel reserviert und wegen Ticket schaue ich dann.

defpro
Beiträge: 2383
Registriert: Fr 20. Mai 2016, 14:38

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von defpro » Mo 4. Jul 2022, 10:29

Bin zwar etwas spät dran, wollte aber auch nochmal etwas detaillierter zu den Bands beim Primavera Sound 2022 schreiben. War musikalisch ein sehr tolles Wochenende und da ich bislang noch nicht auf so vielen Indie-Festivals unterwegs war, gab es für mich auch seeeeehr viele Artist-Premieren. Hab mich ein wenig wie bei meinem ersten Rock am Ring 2008 gefühlt, weil das Line-up nicht nur aus Bands bestand, die ich alle schon 100x gesehen habe. :lol:

Wir waren wie gesagt nur für das zweite Wochenende da, hatten aber vorher noch ein paar Tage Sightseeing gemacht. Ciutat-Konzerte wären also theoretisch einige möglich gewesen. Nachdem wir (vermutlich Klimaanlagen-bedingt) gesundheitlich jedoch schon etwas angeschlagen waren und die Berichte über lange Schlangen und für uns ungünstige Priorisierungen eintrudelten, haben wir diese Pläne über den Haufen geworfen (schade um den King Hannah/Los Bitchos-Abend) und uns auf den Mittwoch konzentriert.

Mittwoch - Poble Espanyol:

Hier hatten wir uns im Vorfeld bereits DICE-Tickets gekauft. War zwar eigentlich etwas entgegen meiner Prinzipien, aber im Endeffekt war ich vor Ort super froh, dass wir entspannt kurz vor Beginn an der sehr langen Schlange vorbeikonnten. Zur Location hat JackJones bereits alles gesagt: Sah echt super schön aus. Schade, dass wir erst so knapp vorher da waren, sonst hätte ich mich gerne auf dem Gelände noch etwas mehr umgesehen.

Die erste Band war Pom Pom Squad. Der Publikumsbereich war noch eher spärlich gefüllt, weil die meisten noch draußen am Anstehen waren. Die tanzbareren Indie-Rock-Pop-Punk-Songs der Band haben für einen schönen Einstieg gesorgt. Das Pacing des Sets fand ich etwas merkwürdig, da in der zweiten Hälfte fast nur Balladen gespielt wurden. Hätte man etwas besser mixen können. War aber ein schöner Einstieg.

Weiter ging es mit Magdalena Bay, für mich dem Lowlight des Abends, was aber ausschließlich die Sound-Person zu verantworten hat. Der erste Song wurde gestartet, die darauf abgestimmten Visuals liefen und das Headset-Mic der Sängerin klappte nicht. Da wohl einiges vom Audio vom Band kam, konnte man nicht einfach pausieren und neu starten, sodass spontan auf ein Kabel-Mikro gewechselt werden musste, was ebenfalls nicht funktionierte. Alle Songs liefen in fließenden Übergängen, sodass man die ersten 2-3 Songs exakt null Gesang gehört hat, was bei einer Electro-Synthpop-Band zu nur mäßig spannenden Ergebnissen führt. Irgendwann hat man das Kabel-Mic dann doch zum Laufen bekommen, was zu dem von JackJones beschriebenen Euphorie-Moment im Publikum geführt hat. Zumindest bei uns weiter hinten war es danach jedoch weiterhin ein einziger Sound-Matsch. Sehr schade. Hatte mich auf den Auftritt echt gefreut.

Im Anschluss gab es meinen einzigen negativen Getränkestand-Moment des ganzen Festivals. War ein bisschen Pech dabei, weil beide Thekendamen konsequent an mir vorbei bedient haben und die Cashless-Terminals auch noch Empfangsprobleme hatten. Deshalb leider von Ride die ersten 2,5 Songs verpasst, darunter das großartige "Leave Them All Behind". Naja, hätte das Ganze auch etwas besser timen können. Ride haben dann ihre komplette "Going Blank Again"-Platte gespielt (die komplette "Nowhere" gab es einen Tag später, da jedoch ohne mich). Könnte jetzt spontan gar nicht sagen, welche der beiden Konzerte ich lieber gesehen hätte, aber da von "Nowhere" normalerweise mehr im regulären Set landet, gab es für mich ein paar mehr Live-Premieren wie z. B. das großartige "Cool Your Boots". Ich muss zugeben, dass ich das Album jetzt nicht als DIE Klassiker-Platte sehe, zu der sie oft gemacht wird, sodass sich für mich in der zweiten Hälfte ein paar kleinere Längen eingeschlichen haben. Insgesamt aber ein toller Auftritt.

Khruangbin lieferten für mich danach die Überraschung des Abends. Ich war schon ein wenig erschöpft und einfach nicht in Stimmung für solche Musik. Da habe ich jedoch meine Rechnung nicht ohne die Münchner vor uns gemacht, deren gute Laune so ansteckend war, sodass ich dann doch sehr viel Spaß hatte und der Vibe für mich im Endeffekt dennoch passte. Besonders cool waren die beiden gespielten Medleys, obwohl ich echt viele Songs nicht erkannt habe (ich muss mehr MF Doom hören). Hat sich super in das Set eingefügt und jemand, der "Apache" covert, hat bei mir sowieso einen Stein im Herzen. :herzen2:

Headliner des Abends waren Phoenix und meine Güte, hab ich mich auf die gefreut. Den großen Hype um "Wolfgang Amadeus Phoenix" hab ich damals komplett verschlafen und stattdessen nur irgendwelche Metalcore-Bands abgefeiert. Hab deshalb auch erst viel zu spät erkannt, was für eine geile Platte das auch abseits der beiden großen Hits ist. Besagte Hits markierten dann auch den Beginn und das Ende des Sets und die Euphorie im Publikum war richtig heftig. Hab mich dann auch zu einem kleinen Pogo zu "1901" hinreißen lassen. Die Mitte des Sets hatte dafür ein paar (gewollte) Ruhepole zu viel für mich, was aber sicherlich auch an meiner Erkältung lag (aber Probs für die coolen Visuals zum "Love Like a Sunset"-Double). Leider gab's auch nur den Titeltrack der mMn unterschätzen "Ti Amo"-Platte. Die beiden neuen Songs haben dagegen meine Euphorie bzgl. des neuen Albums noch nicht so ganz entfacht, aber der crowdsurfende Thomas zum Abschluss hat einiges wieder wettgemacht. Sehr tolle Live-Band und schön, dass ich sie nach all den Jahren endlich mal gesehen habe.

Der Heimweg um 1 Uhr nachts war im Anschluss noch super anstrengend, da weder U-Bahnen noch Trams, sondern ausschließlich Nachtbusse gefahren sind, welche dementsprechend auch komplett überfüllt waren. An quasi jeder Station wurden Leute unfreiwillig draußen gelassen, weil sie andere Leute aussteigen lassen wollten und der Busfahrer dann einfach die Türen vor ihnen geschlossen hat. Ist für mich ein Rätsel, dass man in so einer Millionenstadt wie Barcelona nicht die Öffis in einer eingeschränkten Taktung durchfahren lassen kann oder zumindest bei einem Festival eine Ausnahme machen kann. Hat uns zum Glück in den Folgenächten nicht mehr betroffen, da unser Hotel in Laufnähe zum Parc del Fòrum war.

Donnerstag:

Los ging es für uns direkt zum allseits beliebten Bits-Gelände, wo Griff eine sehr gute Pop-Show ablieferte. Hatten sie ja bereits als Support von Dua Lipa gesehen, aber bei einer kleineren Show kommt ihr Auftritt im Publikum auf jeden Fall noch ein gutes Stück besser an.

Mussten dann leider verfrüht schon wieder abhauen, weil ich unbedingt Jay Electronica sehen wollte. Meine Freundin sollte mir diese Entscheidung noch einige Male vorhalten, denn das war mit Abstand der verrückteste Auftritt des Wochenendes. Genau genommen wahrscheinlich auch der schlechteste, aber es gab Entertainment der anderen Sorte. :doof: Für alle, die ihn nicht kennen: Jay ist ein US-Rapper, der 2010 nach nur zwei bekannten Songs bei Jay-Zs Roc Nation gesignt wurde, dann 10 Jahre abgesehen von ein paar Feature-Parts keinen einzigen Song veröffentlicht hat, nur um 2020 dann ohne irgendwelche Promo ein Kollabo-Album mit Jay-Z zu droppen. Was hab ich mich auf den Auftritt gefreut. Hatte sogar auf einen Khruangbin-Gastauftritt gehofft, welche für einen Beat gesamplet werden. Ja, bei US-Rappern sind die Auftritte häufig low effort, aber doch nicht bei Jay. Der ist noch ein "echter Lyriker". Das ist noch "real hip-hop". Tja, weit gefehlt.
Fangen wir mit dem Musikalischen an: Aus den Boxen liefen die Originalsongs mit komplettem Vollplayback. Darüber rappte Jay dann, wenn er Lust dazu hatte, seine Texte. Wobei "rappen" das falsche Wort ist. Seine ruhige Vortragsweise ist live einem anstrengenden Shouten gewichen. Eine besondere Glanzleistung war es auch, dass Songs mit fremden Feature-Parts in keinster Weise gecuttet waren. Man hätte z. B. den Westside Gunn-Track "Free Kutter" einfach mit Jays zweiter Strophe erst einfaden können. Nein, der komplette Track wird gespielt, sodass man sich erstmal 1,5 Minuten Gunns erste Strophe vom Band anhören muss, bis Jay seine Strophe rappt. Genauso war es natürlich auch mit den Jay-Z-Parts der aktuellen Songs. Vermutlich auch der Grund, wieso Kanyes "Jesus Lord" nicht gespielt wurde. Da hätte man ja knapp 5 Minuten bis zu Jays Part warten müssen. :doof: Wieso man bei so viel Downtime dann noch ein 2-minütiges Spoken-Word-Intro von Louis Farrakhan, des Führers der Nation of Islam, spielen muss? Ich habe keine Ahnung.
Nun zum Auftritt selbst: Jay kommt auf die Bühne, hat nach 2 Minuten keinen Bock mehr auf die Bühne und geht ins Publikum, spielt dort 2 Songs, geht wieder auf die Bühne, schmeißt seinen Hut und NOI-Mantel sowie ein Walkie-Talkie ins Publikum, fragt das Publikum hintereinander, wer aktuell auf Weed, MDMA und Kokain ist. BARCELOONA BARCELOONA!!! Shout out J Dilla. Jay will, dass die Leute zu ihm auf die Bühne kommen. Barrikaden werden gestürmt, komplette Bühne ist überfüllt mit Leuten, nächster Song wird eine Minute gespielt, danach wird Jays Mikro abgedreht. Auftritt ist zunächst abgebrochen, alle Leute müssen wieder runter. Zeit vergeht, Security sucht die Bühne nach gefährlichen Gegenständen ab. Jay klatscht zum Dank ein paar Securitys ab, nur um im Anschluss den gleichen Security zu beleidigen ("if I see you near me again I'mma punch your fuckin' face"). Jay schmeißt Bühnenequipment und ein Mikro ins Publikum (bin mir ziemlich sicher, dass das Mikro an einer Person abgeprallt ist). BARCELOONA BARCELOONA! Jay geht wieder ab ins Publikum, spielt "Exhibit C", geht wieder auf die Bühne, rappt die letzten 30 Sekunden a cappella, schmeißt ein zweites Walkie-Talkie und ein zweites Mikro ins Publikum und verlässt die Bühne 20 Minuten vor Ende der angekündigten Zeit. Das ganze Set hat inklusive Playback-Songs und Konzertabbruch ne halbe Stunde gedauert. Einfach nur wow...

Nach einer Essenspause ging es für 2 Songs zu Slowdive. Hier hat der Vibe aber für mich nicht gestimmt und das Mikro von Rachel war entweder defekt oder zumindest unfassbar leise. Also ab nach Mordor für ein paar Interpol-Songs und einen guten Spot für Gorillaz. Heftige Menschenmenge, sehr viele Briten, ziemliches Gedränge. Stimmung für Interpol war überhaupt nicht vorhanden. Obwohl wir früh da waren, standen wir echt weit von der Bühne weg und es ging nichts mehr. Im Nachhinein war der Spot sehr schlecht gewählt, da es genau das Bottleneck zu FOH und VIP-Bühne war, wo sich einfach dauerhaft Menschen an einem vorbeiquetschen wollten. Wir haben es 4 Songs in dem Gedränge ausgehalten, aber irgendwann wurde es uns zu viel. Stimmung war zu dem Zeitpunkt auch keine vorhanden. Standen dann links relativ weit hinten, wo es auch sehr voll war, man vom Sound jedoch gar nichts mehr mitbekommen hat. Haben uns dann hinter FOH positioniert und den restlichen Auftritt über den Monitor verfolgt. Abgesehen von den Hits war keine Stimmung im Publikum, gerade der "Plastic Beach"-Mittelteil hat überhaupt nicht funktioniert. Dazu noch ein bisschen Setlist-Pech (viele "Demon Days"-Songs gestrichen und "Désolé" vom ersten Wochenende war auch nicht mehr dabei). War für mich im Endeffekt der schlechteste Auftritt des Wochenendes und wir waren erst mal ziemlich unterwältigt von der Hauptbühnen-Situation. Wenn man das Gelände etwas besser kennt, hätte man jedoch auch einen besseren Spot finden können.

Dua Lipa haben wir dann ebenfalls nur über den Bildschirm verfolgt, aber hier haben wenigstens die Hits gestimmt. Die Show war im Vergleich zur Solo-Tour natürlich abgespeckter, aber die Leute hatten ziemlich Spaß. Haben leider das Angèle-Duett knapp verpasst, weil wir nochmal den Weg zu Bits auf uns nehmen mussten...

... denn dort wartete Charli XCX und entschädigte uns für die teilweise etwas mäßigen Auftritte des Tages. Was für eine Show! Was für eine Power! Was für ein Publikum! Bester Auftritt des Tages mit Abstand. Alleine diese aufwändigen Dance-Choreographien waren schon der absolute Hammer. Für mich verständlich, dass dafür auch der Playback-Anteil etwas hochgefahren werden musste. Ihrer Stimme hat man die vorherige Erkältung jedoch mMn nicht mehr angehört. Der Anteil an neuen Songs war erwartungsgemäß sehr hoch, was man aufgrund des 1-Stunden-Slots auch gemerkt hat. Ich kam jedoch voll auf meine Kosten. Alleine schon das Intro-Triple aus "Lightning", "Gone" und "Move Me"... einfach nur krass. Später noch ein komplett ausrastendes Publikum zu "Vroom Vroom". Genau darauf hab ich mich seit 2019 gefreut (damals noch mit Mad Cool-Ticket im Gepäck) und meine Erwartungen wurden nur noch übertroffen. Ganz ganz toll!

Sind im Anschluss nochmal rüber zur Cupra-Stage, um noch ein wenig Bicep mitzunehmen. Sah mit den Visuals schon sehr beeindruckend aus und ich liebe die Songs auch, aber meine Energie war komplett hinüber und zum Tanzen war es teilweise auch etwas zu voll. Will mir gar nicht vorstellen, wie das ausgesehen hätte, wenn man 2manydj's nicht noch kurzfristig parallel gelegt hätte. Haben dann nach einigen Liedern erschöpft, aber glücklich den Heimweg angetreten.

Freitag:

Nachdem wir mit den Hauptbühnen am Vortag keine guten Erfahrungen gemacht hatten, beschlossen wir, diesmal frühzeitig da zu sein. So stand außerplanmäßig dann auch Brittany Howard auf unserem Plan. Gespielt wurden Songs ihrer Solo-Platte sowie drei Cover von Funkadelic, Jackie Wilson und Nina Simone. Die Cover waren für mich die klaren Highlights, von denen ich mir gerne noch mehr gewünscht hätte. Ihre eigenen Songs gingen, von dem Hit "Stay High" mal abgesehen nicht ganz so an mich, verließen aber hin und wieder auch mal den Neo-Soul/R&B-Pfad in drifteten jazzigere Gefilde ab. Zum Reinkommen in den Tag auf jeden Fall ein nettes Konzert.

Das Tageshighlight lieferte im Anschluss Lorde ab. Im Gegensatz zu unseren Befürchtungen war vor der Bühne noch massig Platz und erst kurz vor Konzertbeginn füllten sich die Reihen. So stand wir unbeabsichtigt viel weiter vorne als geplant und waren umgeben von lauter Lorde-Ultras, die jede einzelne Textzeile lauthals mitsangen. Hab mich als Gelegenheits-Fan fast etwas schuldig gefühlt. Highlight waren auf jeden Fall die "Melodrama"-Songs (bei "Liability" hab ich schon etwas Gänsehaut bekommen) sowie "Mood Ring" als für mich mittlerweile klar bester Song der aktuellen Platte. Dass sich drehende Bühnenbild sowie die reduzierte Choreographie haben sich sehr schon in den Auftritt eingefügt und das Bananarama-Cover zu "Cruel Summer" kam dann zwar sehr überraschend, aber auch ziemlich passend. Das war wirklich verdammt gut!

The Strokes haben wir im Anschluss wieder von weiter hinten gesehen und ich muss sagen, dass der Auftritt für mich als jemanden, der nie wirklich The Strokes gehört hat, viel Spaß gemacht hat. Überall waren tanzende Leute, die von der ersten bis zur letzten Platte die Songs ziemlich abgefeiert haben. Julian war auch gesanglich gut aufgelegt. Selbst der Kopfstimmen-Part bei "The Adults Are Talking" hat gesessen. Sein Dummgelaber zwischen den Songs musste man jedoch ausblenden können, was zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach war. Und die Tatsache, dass "Eternal Summer" nicht gespielt wurde, hat mich schon etwas traurig gemacht. Aber ansonsten war das eine ziemlich runde Sache und die Stimmung im Publikum glänzend.

Etwas ambivalenter war mein Eindruck bei M.I.A.. Das lag jedoch zunächst daran, dass ihre Visuals auch auf sämtlichen anderen Screens abgespielt wurden, sodass man aus unserer Position vom Bühnengeschehen überhaupt nichts mitbekommen hat. Das wurde dann irgendwann behoben, dann wieder rückgängig gemacht und am Ende wieder behoben. Mir hat es ansonsten ganz gut gefallen, um mich herum war das Publikum abseits der Hits jedoch eher verhalten. Zum Ende hin wurde noch ein Chor auf die Bühne geholt, der Teil ihres 'spiritual awakenings' darstellen soll und auch im Rahmen von drei neueren Songs zum Einsatz kam. Bin gespannt, ob ihr damit nochmal ein großer Wurf gelingt. Politische Sprengkraft hatte ich bei den Songs jetzt eher weniger wahrgenommen.

Den Tagesabschluss lieferte dann Remi Wolf. Ihren funkigen Pop-Sound mag ich ja total gerne und freue mich, dass sie ihren Songs immer noch eine gute Portion Edginess bewahrt. Zwei der großen Highlights am Anfang habe ich leider direkt verpasst, der Rest des Sets hat dennoch sehr viel Spaß gemacht. U. a. gab es noch Cover von "Electric Feel" und "Crazy" sowie einen Rollentausch mit ihrem Drummer, der dann einen Fantasiesong mit Texten auf seinem Smartphone singen musste. War schon alles ganz unterhaltsam, ABER: Remi hat teilweise wirklich unglaublich schief gesungen und irgendwann wurde es so deutlich, dass man das nicht mehr ignorieren konnte. Das hat mich extrem gewundert, da sie ja auch mal Teilnehmerin bei American Idol war. Ursache war aber glaube ich, dass sie immer wild auf der Bühne hin- und hergesprungen ist und Quatsch gemacht hat. Soll sie auch gerne machen, aber ein wenig mehr Fokus auf den Gesang würde ihr schon gut tun. Wenn sie mal etwas weniger flippig unterwegs war, wurde der Gesang schlagartig besser. Aber insgesamt schon ein cooler Abschluss mit einer charismatischen Sängerin.

Samstag:

Diesmal haben wir uns endlich mal früher aufs Gelände getraut und diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen. Genesis Owusu hat um 17 Uhr einen unglaublichen Abriss vor verhältnismäßig kleiner Crowd veranstaltet. Sein Genre-Mix aus Alternative Hip-Hop, R&B und 80s-Pop war so unglaublich vielseitig, dass vermutlich jede Person im Publikum einen anderen Lieblingssong hatte. Was für eine krasse Performance. Schade, dass er live (noch?) nicht mit kompletter Band unterwegs. Das hätte das Ganze nochmal auf ein anderes Level gehoben. Dennoch waren die drei Tänzer um ihn rum ziemliche Stimmungsgaranten und haben die Energie gut hochgehalten, wozu auch gehört, ins Publikum zu springen, um dort erst mal einen Moshpit anzuzünden. Unglaublich krasser Auftritt. Würde ich mir jederzeit wieder gönnen.

Gerrit hat uns danach zu Angel Bat Dawid mitgeschleift. Bin kein großer Jazz-Hörer und sobald es zu free-jazzig/experimentell wird, bin ich eher raus. Der Auftritt ging für mich in letztere Richtung, sodass wir irgendwann zu Renaldo & Clara geflüchtet sind, deren entspannter Indie-Pop zum Seele baumeln mit Blick aufs Meer eher taugte.

Spontan ging es dann auch noch zu The Weather Station und wir waren ziemlich überwältigt. Ich hatte die "Ignorance"-Platte gehört und die Art-Chamber-Pop hatte mir auf ein paar Songs ganz gut gefallen, aber live kam das einfach unglaublich geil. Ruckzuck war ich in den Songs komplett drin und wurde nur ab und an von dem nervigen Boiler Room direkt nebenan rausgeholt, deren Positionierung von der Sängerin auch an einer Stelle entsprechend kommentiert wurde. DIE Überraschung des Wochenendes. Muss die Band auf jeden Fall weiterhin auf dem Schirm behalten.

Danach ging es zum Geburtstagskonzert von Jorja Smith. Ich liebe ihre Stimme, ich liebe ihre Songs, vor allem die des Debüts und live klangen die Nummern großartig. Kam im Publikum und auch bei uns rundum gut an.
Gleiches kann ich im Falle der Yeah Yeah Yeahs nicht behaupten. Wer sein Set nach so langer Live-Pause erst mal mit Deep-Cuts und komplett neuen, teilweise noch unbekannten Songs beginnt, muss sich seiner Sache schon sehr sicher an. Für mich ging die Nummer ziemlich in die Hose. Die-Hard-Fans vorne sahen das vielleicht anders, um uns herum war im Publikum überhaupt keine Stimmung vorhanden. Mit "Zero" kam der erste Hit erst an sechster Stelle. Als danach dann der dritte neue Song angespielt wurde, war meine Geduld am Ende und wir sind gegangen. Klar, ein paar Hits kamen danach noch, aber so ein schlechtes Set-Pacing kann man bei einem Headliner schon mal kritisieren.

Im Endeffekt war die Entscheidung goldrichtig, denn Fred again.. lieferte für mich die emotionalste Show des Wochenendes. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass die beiden Platten für mich so eng mit der Pandemie und einigen sehr schwierigen Tagen und Wochen verbunden sind. Wenn dann auf einmal ein Song wie "Angie (I've Been Lost)" kommt, dann triggert das einfach nochmal ganz andere Emotionen. Ich war an einer Stelle echt kurz davor loszuflennen, wenn nicht ein kurzer Stimmungs-Shift von den "Actual-Life"-Song zu clubbigeren Rap-Remixes gekommen wäre. Immer wieder beeindruckend, zu was Musik alles so in der Lage ist. Das Konzept mit den eingeblendeten Videosample-Quellen, welche für die Songs verwendet wurden, ist richtig cool und man nimmt Fred die Überwältigung vom euphorischen Feedback der Leute einfach total ab. Leider waren als Spielzeit nur 50 Minuten angesetzt. Hätte ich mir noch locker doppelt so lange ansehen können. Ganz großes Highlight des Wochenendes!

Ich hatte bereits gelesen, dass Tame Impala am ersten Wochenende einer DER Publikumsmagneten und die Hauptbühnen ziemlich überfüllt waren. Schon beim Verlassen der Yeah Yeah Yeahs sind uns Scharen von Menschen entgegen gekommen und auf ein erneutes Gedränge hatten wir keine Lust, sodass wir uns stattdessen entspannt auf der Wiese der Binance-Stage hingesessen und Angèle gelauscht haben. Ich kannte (von der Dua-Kollabo abgesehen) überhaupt keine Songs von ihr und fand es mutig, sie parallel zu Tame Impala zu platzieren, aber habe ihren Bekanntheitsgrad ziemlich unterschätzt, da es ziemlich voll war, sodass die Security sogar den Zuschauerbereich vor der Bühne absperren musste, um eine Überfüllung zu vermeiden. War wohl eine Lehre, die man vom ersten Wochenende gezogen hat, als es bei Sharon van Etten sehr ungemütlich war. Auf jeden Fall top, dass man hier entsprechend reagiert hat. Von Angèle gab es eine richtig gute Pop-Show inkl. Tanzeinlagen und starke Ansagen Richtung LGBTQ. Muss bei ihrer Musik auf jeden Fall mal mehr reinhören.

Krönender Abschluss des Festivals war dann Jessie Ware und wow, war das stark. Es gab keine Band, nur Jessie, ihre Tänzer und die wundervollen Disco-Songs ihres aktuellen Albums "What's Your Pleasure". Das ganze Publikum hat mitgetanzt und mitgesungen, die Stimmung war super lieb. Zu erwähnen wäre noch, dass ich mich als Hetero-Mann im Publikum glaube ich noch nie so sehr in der Minderheit gefühlt habe. :lol: Noch mehr als bei Charli waren um mich herum eigentlich nur schwule Männer, die offensichtlich die Zeit ihres Lebens hatten und ich finde es einfach richtig toll, dass ein Festival wie das Primavera für diese Communities ein Anlaufpunkt ist. Da die Euphorie nach diesem saustarken Konzert auf dem absoluten Höhepunkt war, haben wir mit dieser schönen Erinnerung für uns den Festivalabschluss eingeläutet.

Fazit:
Es war ein wirklich tolles Festival, was vor allem mit seinem sehr diversen Line-up glänzt und uns so einige wirklich großartige Konzerte beschert hat; und das, obwohl wir einige Teil-Bereiche des Festivalprogramms gar nicht wahrgenommen haben (das gesamte DJ-Programm, die Metal-Bands auf der Ouigo-Stage, usw.). Viele Grüße auch nochmal an alle Forums-Menschen, die wir zwischendurch mal treffen durften, wenn auch meist viel zu kurz. Organisatorisch kann ich – vom Soundclash von Plentitude-Stage und Boiler-Room abgesehen – ebenfalls kaum meckern und mit ein wenig Erfahrung konnte man auch mit den Menschenmassen an den Hauptbühnen vernünftig umgehen. Den stärkeren Pop-Fokus am zweiten Wochenende habe ich als große Bereicherung des Programms wahrgenommen und hoffe, dass man diesen auch für 2023 beibehält. Für ein Early-Bird-Ticket hat unsere Euphorie dann doch nicht ausgereicht, zumal das Maifeld Derby bei uns ebenfalls auf dem Plan steht. Bei entsprechendem Line-up wären wir jedoch auf jeden Fall bereit, wieder nach Barcelona zurückzukehren.

Online
Benutzeravatar
JackJones
Beiträge: 2428
Registriert: Di 15. Sep 2015, 11:14
Wohnort: MUC

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von JackJones » Mo 4. Jul 2022, 14:56

Sehr schöner Bericht :thumbs:

Genesis Owusu hat um 17 Uhr wirklich ein komplettes Feuerwerk hingelegt, war auch eines meiner Festival-Highlights.
defpro hat geschrieben:
Mo 4. Jul 2022, 10:29
Für ein Early-Bird-Ticket hat unsere Euphorie dann doch nicht ausgereicht, zumal das Maifeld Derby bei uns ebenfalls auf dem Plan steht. Bei entsprechendem Line-up wären wir jedoch auf jeden Fall bereit, wieder nach Barcelona zurückzukehren.
Kann ich so unterschreiben! Ich passe auch nächstes Jahr, trotz des attraktiven Preises. Wenns klappt, vielleicht mal zum Paredes de Coura.
Und falls ihr zu Maifeld kommt, seid ihr natürlich gerne in unserem Camp willkommen :thumbs:

down
Beiträge: 2764
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 12:41

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von down » Di 5. Jul 2022, 12:14

War schon bekannt, dass es nächstes Jahr am „zweiten“ Wochenende in Madrid sein wird?

Tickets jetzt 255 Euro. Mh, dann warte ich nochmal. Dagegen sind 280 für Glasto ja ein Schnäppchen (wobei es 2023 bestimmt über 300 sein müssten).

Vanski
Beiträge: 7319
Registriert: So 13. Sep 2015, 12:35

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Vanski » Di 5. Jul 2022, 12:19

down hat geschrieben:
Di 5. Jul 2022, 12:14
War schon bekannt, dass es nächstes Jahr am „zweiten“ Wochenende in Madrid sein wird?

Tickets jetzt 255 Euro. Mh, dann warte ich nochmal. Dagegen sind 280 für Glasto ja ein Schnäppchen (wobei es 2023 bestimmt über 300 sein müssten).
Alleine von der Location und den dort herrschenden Temperaturen zu der Zeit, wird von dem Madrid Wochenende größtenteils abgeraten.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 5. Jul 2022, 12:55

Vanski hat geschrieben:
Di 5. Jul 2022, 12:19
down hat geschrieben:
Di 5. Jul 2022, 12:14
War schon bekannt, dass es nächstes Jahr am „zweiten“ Wochenende in Madrid sein wird?

Tickets jetzt 255 Euro. Mh, dann warte ich nochmal. Dagegen sind 280 für Glasto ja ein Schnäppchen (wobei es 2023 bestimmt über 300 sein müssten).
Alleine von der Location und den dort herrschenden Temperaturen zu der Zeit, wird von dem Madrid Wochenende größtenteils abgeraten.
Das Festival liegt 30 km außerhalb der Stadt im Ort Arganda Del rey.

scarred
Beiträge: 838
Registriert: Di 6. Okt 2015, 11:54

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von scarred » Di 5. Jul 2022, 14:42

JackJones hat geschrieben:
Mo 4. Jul 2022, 14:56
Und falls ihr zu Maifeld kommt, seid ihr natürlich gerne in unserem Camp willkommen :thumbs:
Du willst die 30, ge

Benutzeravatar
Declan_de_Barra
Hausmeister
Beiträge: 9985
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:37

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 6. Jul 2022, 12:36

defpro hat geschrieben:
Mo 4. Jul 2022, 10:29

Im Endeffekt war die Entscheidung goldrichtig, denn Fred again.. lieferte für mich die emotionalste Show des Wochenendes. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass die beiden Platten für mich so eng mit der Pandemie und einigen sehr schwierigen Tagen und Wochen verbunden sind. Wenn dann auf einmal ein Song wie "Angie (I've Been Lost)" kommt, dann triggert das einfach nochmal ganz andere Emotionen. Ich war an einer Stelle echt kurz davor loszuflennen, wenn nicht ein kurzer Stimmungs-Shift von den "Actual-Life"-Song zu clubbigeren Rap-Remixes gekommen wäre. Immer wieder beeindruckend, zu was Musik alles so in der Lage ist. Das Konzept mit den eingeblendeten Videosample-Quellen, welche für die Songs verwendet wurden, ist richtig cool und man nimmt Fred die Überwältigung vom euphorischen Feedback der Leute einfach total ab. Leider waren als Spielzeit nur 50 Minuten angesetzt. Hätte ich mir noch locker doppelt so lange ansehen können. Ganz großes Highlight des Wochenendes!
Dazu nochmal: Unterschreibe das zu hundert Prozent. Habe die Alben auch viel gehört, insbesondere das Erste. Die Show war so fantastisch, dauerhaft Gänsehaut und 1-2 kleine Tränchen verdrückt. Das wäre eigentlich der perfekte Abschluss gewesen, gerade mit der Musik, die mich über die Pandemie beschäftigt hat so verrückte 2 Wochen abzuschließen. :herzen2: Das hatte wirkliche Film-Soundtrack-Vibes.

Benutzeravatar
nilolium
Hausmeister
Beiträge: 5192
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 00:04
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von nilolium » Mi 6. Jul 2022, 16:04

Ich muss ja sagen, dass mich das Album gar nicht gekickt hat - aber das war auch völlig egal, denn die Stimmung, die da vor der Bühne war, war echt richtig richtig gut. Egal wo man hingeschaut hat, alle überglücklich. Riesen Wave of joyfulness haben die da losgetreten. (Musik hat mir live übrigens auch sehr gut gefallen :smile: )

fipsi
Beiträge: 11894
Registriert: So 13. Sep 2015, 12:54

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von fipsi » Mi 6. Jul 2022, 16:35

nilolium hat geschrieben:
Mi 6. Jul 2022, 16:04
Ich muss ja sagen, dass mich das Album gar nicht gekickt hat - aber das war auch völlig egal, denn die Stimmung, die da vor der Bühne war, war echt richtig richtig gut. Egal wo man hingeschaut hat, alle überglücklich. Riesen Wave of joyfulness haben die da losgetreten. (Musik hat mir live übrigens auch sehr gut gefallen :smile: )
Ging mir bei Melt genauso. Das hat live echt richtig gut reingekickt. :herzen2:

rogerhealy
Beiträge: 2146
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 10:53
Wohnort: Hamburg
Geschlecht:

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von rogerhealy » Sa 24. Sep 2022, 11:12

Dass am Primavera-Wochenende auch die Formel 1 in Barcelona zu Gast sein wird, dürfte die eh schon irren Hotelpreise noch weiter in die Höhe schnellen lassen.

Henfe
Beiträge: 2603
Registriert: Di 15. Sep 2015, 20:49

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Henfe » Mi 12. Okt 2022, 18:57

Ich schmeiss hier mal Turnstile in die Gerüchteküche, die Blink Tourlücke passt einfach perfekt. Haben ja noch was nachzuholen. Können sie dann schön europaexklusiv die drei Primaveras spielen. Oder Ring + Park.
"Billy Corgan, Smashing Pumpkins." - "Homer Simpson, smiling politely."

PastorOfMuppets
Beiträge: 931
Registriert: So 19. Aug 2018, 10:25
Wohnort: HB

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von PastorOfMuppets » Di 25. Okt 2022, 10:48

Bon Iver mit erstem 2023-Termin am 10.06. in Schweden. Damit sicher ein Fall für die Gerüchteküche hier.

fipsi
Beiträge: 11894
Registriert: So 13. Sep 2015, 12:54

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von fipsi » Fr 28. Okt 2022, 13:16

Pulp am 9.6. in Dublin. Damit würde ich sie für Porto und Madrid eigentlich ausschließen.

rogerhealy
Beiträge: 2146
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 10:53
Wohnort: Hamburg
Geschlecht:

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von rogerhealy » Fr 28. Okt 2022, 13:34

fipsi hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 13:16
Pulp am 9.6. in Dublin. Damit würde ich sie für Porto und Madrid eigentlich ausschließen.
Für Porto würde ich sie auch ausschließen, aber für Madrid habe ich noch Hoffnung. Denn ohne Madrid würde es ja wahrscheinlich auch kein Barcelona geben...und das würde mich sehr traurig machen.

Benutzeravatar
Saeglopur
Beiträge: 3439
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:55

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von Saeglopur » Fr 28. Okt 2022, 13:42

rogerhealy hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 13:34
fipsi hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 13:16
Pulp am 9.6. in Dublin. Damit würde ich sie für Porto und Madrid eigentlich ausschließen.
Denn ohne Madrid würde es ja wahrscheinlich auch kein Barcelona geben...und das würde mich sehr traurig machen.
Wie sicher bist du dir da?

rogerhealy
Beiträge: 2146
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 10:53
Wohnort: Hamburg
Geschlecht:

Re: Primavera Sound 2022

Beitrag von rogerhealy » Fr 28. Okt 2022, 13:46

Saeglopur hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 13:42
rogerhealy hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 13:34
fipsi hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 13:16
Pulp am 9.6. in Dublin. Damit würde ich sie für Porto und Madrid eigentlich ausschließen.
Denn ohne Madrid würde es ja wahrscheinlich auch kein Barcelona geben...und das würde mich sehr traurig machen.
Wie sicher bist du dir da?
Madrid und Barcelona sollen m.E. das gleiche Line-Up haben.

"An impressive and all-embracing line-up, with around 200 performances and shared with the Barcelona edition..."
https://www.primaverasound.com/en/news/ ... -en-madrid


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 38 Gäste