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Der "Offene Fragen Thread"

Von Spam bis Gott und die Welt
Gelöschter Benutzer 408

Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 15:08

Ich sage ma so: Ja, sehr ätzend, aber hey, habt ihr schonmal versucht, wegen Krankheit o.ä. ein Ticket zurück zu geben/ fair zu verkaufen? Da ist die "Ticketindustrie" selbst Schuld, denn nur die allerwenigsten (wie MCT) bieten hier Plattformen/ Lösungen an. Wenn dann jemand diese Lücke unseriös schließt, während man selbst darauf verweist, dass Tickets in solchen Fällen eigentlich nur verweisen kann - da tut es mir wenig Leid.

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Declan_de_Barra
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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 15:10

Es geht ja nicht um Mitleid mit anderen Firmen, sondern um die Abzocke des Kunden.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 15:12

Da liegt es m.E. schon in der Eigenverantwortung zu sagen, dass man bestimmte Preise nicht zahlt. Ob es jetzt der institutionelle Handel üer eine Plattform ist oder der Tickettyp vor der Halle macht m.E. keinen Unterschied und ansonsten - verboten ist es ja durchaus.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 15:19

Naja, gerade der Ausgangspost zeigt doch, dass es hier nicht um dich und mich geht, sondern um slowdives Mutter. Da ist viagogo vielleicht einfach auch kein Begriff.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 15:28

Schon, aber in dem Punkt sage ich halt auch: 1. Eigenverantwortung und 2. Preisbewusstsein. Wenn jemand bereit ist, Summe X zu zahlen und das für diesen Menschen kein Problem darstellt, dann ist die individuelle Preisbereitschaft erfüllt worden und mit dem Thema "Faire Preisgestaltung" braucht man eh nicht um die Ecke kommen, seitdem gerade Act für die elterliche Zielgruppe gern mal drei-stellige Sätze aus der Tasche ziehen.

Anders sieht es natürlich aus, wenn die Tickets nicht "gültig" sind, auch da gibt es ja Bands die dem entgegen wirken.

Klar kann man sich drüber aufregen (tue ich auch), aber das gleich wieder als Abgesang auf die "Leistungsgesellschaft" zu verpacken, ist in meinen Augen übertrieben.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 15:43

Naja, zum einen gibt es bei Viagogo ja auch Fakes. Zweitens natürlich, die Leute sind bereit die Preise zu zahlen, aber viele wissen auch einfach gar nicht, wie die Preise für solche Veranstaltungen sind.

Oder um es sehr überspitzt darzustellen: Wenn irgendwelche "Handwerker"-Firmen ältere Leute oder Menschen ohne Kenntnisse von dem ganzen Tausende Euro für einfache Arbeiten am Dach abnehmen, ist es ja auch nicht angebracht von Eigenverantwortung zu sprechen.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 15:51

"Oder um es sehr überspitzt darzustellen: Wenn irgendwelche "Handwerker"-Firmen ältere Leute oder Menschen ohne Kenntnisse von dem ganzen Tausende Euro für einfache Arbeiten am Dach abnehmen, ist es ja auch nicht angebracht von Eigenverantwortung zu sprechen."

Gutes Beispiel, denn genau das passiert doch? Du beauftragst einen Unternehmer, der reicht das an Subunternehmer weiter, der reicht das an Subunternehmer weiter und so weiter. Scams lauert überall. Ob in der realen Welt oder umso mehr im Netz. Manche zahlen dafür freiwillig, wie für NFTs oder Digitalwährungen, manche unfreiwillig.

" aber viele wissen auch einfach gar nicht, wie die Preise für solche Veranstaltungen sind."

Da haben wir dann eben doch die Preisdebatte. Wenn Viagogo 250 € für ein Genesisticket nimmt, ist es Abzocke und Ende des Kapitalismus, aber wenn Band selbst 250 € das nimmt, ist es "der Preis der Veranstaltung"?

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 16:09

Ja, das passiert und diese Firmen landen dafür auch teilweise vor Gericht. Und auch der 70-Jährigen, die ihr halbes Erspartes für sowas ausgibt kommt man nicht mit "Eigenverantwortung". Jedenfalls die wenigsten. Und ja, Scams lauern sicher überall. Macht die Sache nicht besser.

Wenn Genesis 250 Euro für ein Konzert nimmt lässt sich das natürlich kritisieren und ich würde mir das auch nicht holen. Wenn das jemand möchte, gerne. Dass Viagogo hingegen weitaus beschissener ist, wurde ja anhand verschiedener Aspekte hervorgehoben. Man ist nicht sicher, ob man überhaupt ein Ticket kriegt (im Vergleich zu Eventim), sie bereichern sich extrem, erwecken den Eindruck, dass sie offizieller Händler sind und verkaufen teils Tickets, die nichtmal auf dem Markt sind.

Dass es natürlich n ziemlicher Unterschied ist, ob nun wenigstens die wirklich beteiligten Unternehmen, Bands und Managements an einem Ticket verdienen, oder irgendein Arschloch das einfach nur teuer weiterverkauft, sollte nicht zur Diskussion stehen. Ansonsten habe ich nicht vom Ende des Kapitalismus gesprochen, wäre ja auch falsch, passt ja super ins System.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 16:20

Dass es natürlich n ziemlicher Unterschied ist, ob nun wenigstens die wirklich beteiligten Unternehmen, Bands und Managements an einem Ticket verdienen, oder irgendein Arschloch das einfach nur teuer weiterverkauft, sollte nicht zur Diskussion stehen.
Tut es für mich aber. Wenn eine Multi-Millionenband wie in dem Beispiel einfach nur einer gut gesitteten zielgruppe die Kohle aus der Tasche zieht (man könnte hier auch Tool anführen) oder es zighunderte Euro teure Spezial/Sonder/First-Entry-Last.Rausschmiss-Tickets gibt, dann ist das in meinen Augen die gleiche Form der Abzocke, wie bei Viagogo - nur mit dem Unterschied, dass man sich hier seitens der Veranstalter ein Geschäftsmodell bei den Resellern abgeschaut hat.
Ansonsten habe ich nicht vom Ende des Kapitalismus gesprochen, wäre ja auch falsch, passt ja super ins System.
Du nicht, auf dich hatte ich mich auch nicht bezogen in meinem ersten Post.
Und ja, Scams lauern sicher überall. Macht die Sache nicht besser.
Komplette Zustimmung. Aber eben auch nicht schlimmer.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von NeonGolden » Di 1. Feb 2022, 16:32

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 15:51
Da haben wir dann eben doch die Preisdebatte. Wenn Viagogo 250 € für ein Genesisticket nimmt, ist es Abzocke und Ende des Kapitalismus, aber wenn Band selbst 250 € das nimmt, ist es "der Preis der Veranstaltung"?
Wenn bei Viagogo ein Ticket angeboten wird für ca. das Vierfache des Preises, der von der einzigen offiziellen Vorverkaufsstelle für diese Tickets verlangt wurde, dann ist das nach meinem Empfinden schon eine andere Hausnummer.
Der "Wert" eines Konzerttickets bemisst sich ja nicht nur an der letztendlichen Leistung, also dem jeweiligen Konzert, sondern auch an der Tatsache, dass man auf diesem Weg den jeweiligen Künstler unterstützt mit der Aussicht auf weitere Veröffentlichungen, etc. Bei einem Viagogo-Abzocker entfällt dieser Aspekt.

Ich war eigentlich immer der Meinung, das Viagogo mal dazu verdonnert wurde, dass deren Preise nicht mehr als dem Doppelten des ursprünglichen Preises entsprechen dürfen. Aber offensichtlich ist das gar nicht so.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 16:39

dass man auf diesem Weg den jeweiligen Künstler unterstützt mit der Aussicht auf weitere Veröffentlichungen, etc.
Ich teile diese Meinung total bei 20-€-Acts und dergleichen (du verstehst denk ich, was du meinst), nicht jedoch bei Künstlern mit den Umsatzsummen eines mittleren Mittelständlers.

Klar kann man jetzt über Querfinanzierung philosophieren, wenn man Helene Fischer unterstützt bezahlt man damit evtl. auch den Plattendeal eines Indienewcomers, das würde aber denke ich, zu weit führen.
Bei einem Viagogo-Abzocker entfällt dieser Aspekt.
Ist nicht der Fall, denn die Künstler bekommen das Geld für die Konzertkarte ja trotzdem.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 16:40

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:20
Dass es natürlich n ziemlicher Unterschied ist, ob nun wenigstens die wirklich beteiligten Unternehmen, Bands und Managements an einem Ticket verdienen, oder irgendein Arschloch das einfach nur teuer weiterverkauft, sollte nicht zur Diskussion stehen.
Tut es für mich aber. Wenn eine Multi-Millionenband wie in dem Beispiel einfach nur einer gut gesitteten zielgruppe die Kohle aus der Tasche zieht (man könnte hier auch Tool anführen) oder es zighunderte Euro teure Spezial/Sonder/First-Entry-Last.Rausschmiss-Tickets gibt, dann ist das in meinen Augen die gleiche Form der Abzocke, wie bei Viagogo - nur mit dem Unterschied, dass man sich hier seitens der Veranstalter ein Geschäftsmodell bei den Resellern abgeschaut hat.
Ansonsten habe ich nicht vom Ende des Kapitalismus gesprochen, wäre ja auch falsch, passt ja super ins System.
Du nicht, auf dich hatte ich mich auch nicht bezogen in meinem ersten Post.
Und ja, Scams lauern sicher überall. Macht die Sache nicht besser.
Komplette Zustimmung. Aber eben auch nicht schlimmer.
Du sprichst halt hier von einer Multi-Millionenband und einer gut gesitteten Zielgruppe. Das ist aber bei weitem nicht immer der Fall. Ansonsten sollte alleine wegen Fake-Tickets zwischen Viagogo und Eventim unterschieden werden.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 16:41

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:39
dass man auf diesem Weg den jeweiligen Künstler unterstützt mit der Aussicht auf weitere Veröffentlichungen, etc.
Ich teile diese Meinung total bei 20-€-Acts und dergleichen (du verstehst denk ich, was du meinst), nicht jedoch bei Künstlern mit den Umsatzsummen eines mittleren Mittelständlers.

Klar kann man jetzt über Querfinanzierung philosophieren, wenn man Helene Fischer unterstützt bezahlt man damit evtl. auch den Plattendeal eines Indienewcomers, das würde aber denke ich, zu weit führen.
Bei einem Viagogo-Abzocker entfällt dieser Aspekt.
Ist nicht der Fall, denn die Künstler bekommen das Geld für die Konzertkarte ja trotzdem.
Wer hat denn überhaupt von diesen Riesenacts gesprochen?

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 16:47

Natürlich spreche ich von entsprechenden Zielgruppen. Wer sonst sollte die absurden Preise bei Viagogo bezahlen (können/wollen).

Und ja, der Unterschied mit den Faketickets ist da, beziehungsweise sind es ja nichtmal Fake-Tickets, sondern durch diesen Zweitmarkt ungültig gewordene Tickets.

Ansonsten hat Eventim ja auch eine Resale-Börse mittlerweile. Und nimmt dafür 10 € je Ticket. Fair, oder?
" Wer hat denn überhaupt von diesen Riesenacts gesprochen?"
Check doch mal bitte, welche Tickets bei Viagogo hauptsächlich angeboten werden.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von NeonGolden » Di 1. Feb 2022, 16:48

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:39
dass man auf diesem Weg den jeweiligen Künstler unterstützt mit der Aussicht auf weitere Veröffentlichungen, etc.
Ich teile diese Meinung total bei 20-€-Acts und dergleichen (du verstehst denk ich, was du meinst), nicht jedoch bei Künstlern mit den Umsatzsummen eines mittleren Mittelständlers.
Das ist ja aber auch immer relativ zu betrachten und hängt vom Produktionsaufwand ab. Ich gehe mal davon aus, dass auch bei Genesis nicht nur ein paar Wunderkerzen im Publkum verteilt werden.
Trotzdem hast du natürlich Recht, auch die "ursprünglichen" Ticketpreise gehen mitunter in Richtung Abzocke. Aber wie gesagt, da hängt auch noch eine ganze Produktion mit dran und der Preis hat immer eine Leistung als Gegenwert, in welchem Verhältnis sei mal dahingestellt. Der Viagogo-Abzocker hingegen kauft einfach nur zum richtigen Zeit, schlägt Betrag X oben drauf und bietet dafür dem Käufer nichts, außer Verfügbarkeit.
Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:39
Bei einem Viagogo-Abzocker entfällt dieser Aspekt.
Ist nicht der Fall, denn die Künstler bekommen das Geld für die Konzertkarte ja trotzdem.
Achso, so war es nicht gemeint. Ich meinte, dass ich beim Viagogo-Abzocker nichts fördere, wovon ich einen Nutzen hätte.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von NeonGolden » Di 1. Feb 2022, 16:51

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:47
Ansonsten hat Eventim ja auch eine Resale-Börse mittlerweile. Und nimmt dafür 10 € je Ticket. Fair, oder?
Nein, der Resale bei Eventim ist auch eine absolute Dreistigkeit. Sowohl dem Käufer, als auch dem Verkäufer wird da nochmal richtig fett in die Tasche gelangt.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 16:56

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:47
Natürlich spreche ich von entsprechenden Zielgruppen. Wer sonst sollte die absurden Preise bei Viagogo bezahlen
(können/wollen).

Und ja, der Unterschied mit den Faketickets ist da, beziehungsweise sind es ja nichtmal Fake-Tickets, sondern durch diesen Zweitmarkt ungültig gewordene Tickets.

Ansonsten hat Eventim ja auch eine Resale-Börse mittlerweile. Und nimmt dafür 10 € je Ticket. Fair, oder?
" Wer hat denn überhaupt von diesen Riesenacts gesprochen?"
Check doch mal bitte, welche Tickets bei Viagogo hauptsächlich angeboten werden.
Viagogo kauft aber auch teilweise selbst Tickets auf und verkauft die dann teuer weiter. Deshalb sind teilweise Leute gezwungen, dort zu kaufen. Gezwungen ist natürlich übertrieben, aber es gibt genug Fälle in denen man in den saueren Apfel beißt, etwa um ein Weihnachtsgeschenk zu ermöglichen. Ansonsten gab es bei Viagogo glaube ich alles: Tickets, die der Veranstalter ungültig gemacht hat, wirkliche Fake-Tickets oder einfach Kopien.

Wenn die Resale-Börse von Eventim 10 Euro nimmt, find ich das auch scheiße. Aber hier ist ja auch keiner gegen Viagogo, weil er Eventim toll findet.

Klar, bei Viagogo geht es häufig eher um diese Acts. Es gibt aber auch "kleinere" Künstler. Oder am Beispiel von Slowdive: Das dürfte Damon Albarn gewesen sein, offizielle Preise 5-68 Euro, je nach Kategorie und Ermäßigung.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 17:01

Trotzdem hast du natürlich Recht, auch die "ursprünglichen" Ticketpreise gehen mitunter in Richtung Abzocke. Aber wie gesagt, da hängt auch noch eine ganze Produktion mit dran und der Preis hat immer eine Leistung als Gegenwert,
Verstehe ich. Völlig. Ich verstehe auch eine Preisgestaltung, wo man für bessere Sicht etwas mehr zahlt.
er Viagogo-Abzocker hingegen kauft einfach nur zum richtigen Zeit, schlägt Betrag X oben drauf und bietet dafür dem Käufer nichts, außer Verfügbarkeit.
Das hingegen werfe ich Eventim auch vor. Es gibt (teurere) Pre-Sales mit "früherem Einlass", es gibt Preiszuschläge für die absurdesten Sachen (hatten wir 30 € Versandkosten für ein AC/DC-Ticket schon?), es gibt eine Menge Golden/Platin/wasauchimmer Tickets, die in keinerlei Vergleich zu den Produktionskosten stehen.

Im Grunde könnte man deinen Satz umdrehen: Gegenüber Viagogo bietet Eventim nichts, außer tatsächliche Verfügbarkeit.
Klar, bei Viagogo geht es häufig eher um diese Acts. Es gibt aber auch "kleinere" Künstler. Oder am Beispiel von Slowdive: Das dürfte Damon Albarn gewesen sein, offizielle Preise 5-68 Euro, je nach Kategorie und Ermäßigung.
Damon Albarn ist in meinen Augen kein kleiner Künstler und die Elbphi-Sache eine ziemlich exklusive Geschichte. Meinte mit klein eher so Sachen wie "spielt für wenig Geld im Molotow" oder so. Da kräht halt in der Regel kein Hahn nach, wenn es nicht zwischen Ankündigung und Event einen Hype gab.
Wenn die Resale-Börse von Eventim 10 Euro nimmt, find ich das auch scheiße. Aber hier ist ja auch keiner gegen Viagogo, weil er Eventim toll findet.
Verstehe mich nicht falsch, ich finde Viagogo genauso schlimm und schließenswert, wie du vermutlich auch. Aber ich nehme eben auch die Menschen die dort - bewusst oder unbewusst - kaufen in die Verantwortung dafür, dass es sowas überhaupt gibt.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Baltimore » Di 1. Feb 2022, 17:01

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:56
Klar, bei Viagogo geht es häufig eher um diese Acts. Es gibt aber auch "kleinere" Künstler. Oder am Beispiel von Slowdive: Das dürfte Damon Albarn gewesen sein, offizielle Preise 5-68 Euro, je nach Kategorie und Ermäßigung.
Ging um ein Klassik-Konzert.
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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 17:09

Baltimore hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:01
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:56
Klar, bei Viagogo geht es häufig eher um diese Acts. Es gibt aber auch "kleinere" Künstler. Oder am Beispiel von Slowdive: Das dürfte Damon Albarn gewesen sein, offizielle Preise 5-68 Euro, je nach Kategorie und Ermäßigung.
Ging um ein Klassik-Konzert.
Ah okay, dachte du meintest vorhin, dass die nicht mehr gleichzeitig mit dem VVK starten. Da weiß ich nicht wie die Preisgestaltung war.
Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:01

Klar, bei Viagogo geht es häufig eher um diese Acts. Es gibt aber auch "kleinere" Künstler. Oder am Beispiel von Slowdive: Das dürfte Damon Albarn gewesen sein, offizielle Preise 5-68 Euro, je nach Kategorie und Ermäßigung.
Damon Albarn ist in meinen Augen kein kleiner Künstler und die Elbphi-Sache eine ziemlich exklusive Geschichte. Meinte mit klein eher so Sachen wie "spielt für wenig Geld im Molotow" oder so. Da kräht halt in der Regel kein Hahn nach, wenn es nicht zwischen Ankündigung und Event einen Hype gab.
Wenn die Resale-Börse von Eventim 10 Euro nimmt, find ich das auch scheiße. Aber hier ist ja auch keiner gegen Viagogo, weil er Eventim toll findet.
Verstehe mich nicht falsch, ich finde Viagogo genauso schlimm und schließenswert, wie du vermutlich auch. Aber ich nehme eben auch die Menschen die dort - bewusst oder unbewusst - kaufen in die Verantwortung dafür, dass es sowas überhaupt gibt.
Ne, ist natürlich kein kleiner Künstler. Aber jemand, der eben keine 500 Euro für Early-Access nimmt. Jedenfalls nicht hier. Deshalb hab ich die Preise genannt. Mir ging es auch nur darum: Bei viagogo gibt es auch Tickets für normale Konzerte, die sonst 40-50 Euro kosten. Wir reden nicht immer von dreistelligen Bereichen.

Okay, keine Ahnung. Leute die unbewusst irgendwo kaufen nehme ich nicht dafür in in Verantwortung. Damit könnte man, wenn man wollte, fast alles rechtfertigen. Ich gebe auch alten Menschen keine Schuld am Vorhandensein vom Enkeltrick.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Baltimore » Di 1. Feb 2022, 17:14

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:09
Baltimore hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:01
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 16:56
Klar, bei Viagogo geht es häufig eher um diese Acts. Es gibt aber auch "kleinere" Künstler. Oder am Beispiel von Slowdive: Das dürfte Damon Albarn gewesen sein, offizielle Preise 5-68 Euro, je nach Kategorie und Ermäßigung.
Ging um ein Klassik-Konzert.
Ah okay, dachte du meintest vorhin, dass die nicht mehr gleichzeitig mit dem VVK starten. Da weiß ich nicht wie die Preisgestaltung war.
Ging darum, dass sie im Moment nicht mehr 4-12 Monate vorher den VVK starten.
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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von NeonGolden » Di 1. Feb 2022, 17:16

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:01
Verstehe mich nicht falsch, ich finde Viagogo genauso schlimm und schließenswert, wie du vermutlich auch. Aber ich nehme eben auch die Menschen die dort - bewusst oder unbewusst - kaufen in die Verantwortung dafür, dass es sowas überhaupt gibt.
Ja und nein. Sicher sollte man solche Geschäftsmodelle nicht unterstützen. Aber bei manchen Menschen schaltet vor solchen Ticketkäufen mitunter auch einfach alles ab, was in irgendeiner Form vernünftiges Handeln fördern könnte. Notsituation, wie das hier bereits genannt wurde, ist wohl tatsächlich das falsche Wort, aber man kann durchaus behaupten, dass hier auf ziemlich niederträchtige Art Kapital aus menschlichen Zwängen geschlagen wird.

Ich finde durchaus, dass der Staat bei solchen Sachen gesetzlich eingreifen könnte - und das wohl auch relativ simpel. Wie bereits angesprochen, könnte man die Wiederverkaufspreise für Veranstaltungen gesetzlich deckeln.

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 17:16

Baltimore hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:14
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:09
Baltimore hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:01


Ging um ein Klassik-Konzert.
Ah okay, dachte du meintest vorhin, dass die nicht mehr gleichzeitig mit dem VVK starten. Da weiß ich nicht wie die Preisgestaltung war.
Ging darum, dass sie im Moment nicht mehr 4-12 Monate vorher den VVK starten.
Ah okay, Missverständnis. :smile:

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Feb 2022, 17:25

NeonGolden hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:16
Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:01
Verstehe mich nicht falsch, ich finde Viagogo genauso schlimm und schließenswert, wie du vermutlich auch. Aber ich nehme eben auch die Menschen die dort - bewusst oder unbewusst - kaufen in die Verantwortung dafür, dass es sowas überhaupt gibt.
Ja und nein. Sicher sollte man solche Geschäftsmodelle nicht unterstützen. Notsituation, wie das hier bereits genannt wurde, ist wohl tatsächlich das falsche Wort, aber man kann durchaus behaupten, dass hier auf ziemlich niederträchtige Art Kapital aus menschlichen Zwängen geschlagen wird.
Im Gegensatz zu Maskendeals während Pandemien sehe ich hier aber keinen menschlichen Zwang, weiß aber, worauf du hinauswillst.
Aber bei manchen Menschen schaltet vor solchen Ticketkäufen mitunter auch einfach alles ab, was in irgendeiner Form vernünftiges Handeln fördern könnte.
Ja gut, aber du weißt schon, wie weit du die Tür aufmachst, wenn du daraus - genau wie declan_de_barra es mit seinen Beispielen, die manchmal sehr weit abschweifen, einen Allgemeinplatz machst? Habe mich übers Ohr ziehen lassen, weil nicht nachgedacht? Bevor das kommt: Ich unterstelle das hier niemandem.
Ich finde durchaus, dass der Staat bei solchen Sachen gesetzlich eingreifen könnte - und das wohl auch relativ simpel. Wie bereits angesprochen, könnte man die Wiederverkaufspreise für Veranstaltungen gesetzlich deckeln.
Könnte er - und sollte er. Aber wo ein Gesetz, da ist ein Schlupfloch. Nennen wir das ganze dann einfach zusätzliche Servicegebühr. Mal sind es 5 €, mal 10 € und hey, hier lohnen auch mal 30 € oder mehr. Der Fantasie ist keine Grenze gesetzt.
Erinnern wir uns dran, dass Eventim - bzw. einige Ticketshops selbst wegen diverser Praktiken verknackt wurde, diese Dinge zu lassen und das genau nichts davon sich geändert hat? Noch immer stehen andere Preise auf den Tickets, als auf Rechnungen.
Und vielleicht gibt es hier sogar Gesetze? Wer weiß? (ich nicht). Dann hostet Viagogo auf einmal aus Paraguay und kann nicht gegriffen werden. Doof. Also, welche simple Lösung hast du?

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Re: Der "Offene Fragen Thread"

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 1. Feb 2022, 17:54

Blackstar hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:25
NeonGolden hat geschrieben:
Di 1. Feb 2022, 17:16



Aber bei manchen Menschen schaltet vor solchen Ticketkäufen mitunter auch einfach alles ab, was in irgendeiner Form vernünftiges Handeln fördern könnte.
Ja gut, aber du weißt schon, wie weit du die Tür aufmachst, wenn du daraus - genau wie declan_de_barra es mit seinen Beispielen, die manchmal sehr weit abschweifen, einen Allgemeinplatz machst? Habe mich übers Ohr ziehen lassen, weil nicht nachgedacht? Bevor das kommt: Ich unterstelle das hier niemandem.
Nochmal: ich habe mehrmals gesagt, dass es überspitzt dargestellt ist. Mir geht es auch nicht ausschließlich darum, dass die Preise da überteuert sind. Wenn man bei viagogo kauft ist es ärgerlich. In der Kombination mit dem pseudo-seriösen Auftreten und der fehlenden Sicherheit ist jedoch ein Unterschied zu Eventim und Konsorten vorhanden. Klar kann man jetzt sagen, dass man selber Schuld ist, weil man nicht nachgedacht hat. Aber es gibt sicherlich noch etliche andere Gründe, warum man nun dort gekauft hat.

Wo ziehen wir die Grenze? Zu hohe Preise? Wie gesagt, ärgerlich, aber vielleicht noch irgendwie in irgendeinem Rahmen. Aber wenn man am Ende nichtmal die Leistung bekommt für die man diesen überhöhten Preis gezahlt hat, ist die Verantwortung doch nicht bei einem selber zu suchen?

Edit: @Neongolden: Notsituation habe ich hier noch nicht gelesen. Worauf bezieht sich das?


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