Quadrophobia hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 16:13
Birdie hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 15:23
Quadrophobia hat geschrieben:
Die die sich das leisten können ja.
Kitas macht sowieso keinen Unterschied mehr, weil die "Notbetreung" in den meisten Kitas Normalbesetzung ist, weil - oh Wunder - die Eltern arbeiten müssen und es da ja nach wie vor keine Einschränkungen gibt.
Hier bin ich mir nicht so sicher. Ich kann tatsächlich nur von mir und der Kita sprechen in der mein Junior untergebracht ist.
Bei uns war es aber so, dass die Kita - trotz Notbetreuung die jeder in Anspruch nehmen kann (auch ohne Begründung) - die Auslastung bei knapp 18% war.
Mal mehr, mal weniger.
Wie das natürlich deutschlandweit ausgesehen hat, weiß ich nicht. Zumindest hatte ich bei uns das Gefühl, das ein Großteil der Eltern sich ihrer Verantwortung bewusst sind und tatsächlich nur bei keinem Plan B die Notbetreuung in Anspruch genommen haben.
Ich glaube das hängt sehr eng mit der sozialen Lage zusammen. Hier sind beide Kitas nahezu vollbesetzt, weil die Eltern keinerlei Chance auf Homeoffice o.ä. haben, dazu kommen viele Alleinerziehende.
Ich sehe allerdings auch grad, dass in meinem Ursprungspost ein "hier" fehlte. Wollte das nicht verallgemeinern, glaube belastbare Daten dazu gibt es überhaupt nicht. Hier im Viertel ist es nur ein sehr präsentes Thema, weil wir hier schon einen Großausbruch an der Schule direkt nebenan hatten.
Hier in Sachsen, wo es ja auch offiziell nicht eine Notbetreuung, sondern ein erweiterte Regelbetreuung ist, sind um die 80% in der Kita. Es ist mir aber auch ein wenig zu einfach es auf die pure Notwendigkeit zu Arbeiten zu schieben. Auch ohne Arbeit ist eine 24/7-Betreuung der Kinder enorm kräftezehrend und nach mehreren Monaten merkt man in meinem Umfeld doch sehr, dass viele Eltern am Ende ihrer Kräfte sind. Man darf auch nicht unterschätzen, dass Entlastungslösungen wie die Großeltern in vielen Fällen derzeit nicht realisierbar sind.
Daher, so ist es mein Eindruck, freuen sich auch Familien, in denen nicht die große Notwendigkeit zur Arbeit besteht (Arbeitslosigkeit, Selbstständigkeit etc.) darüber, die Kinder in die Kita gegeben zu können, um zumindest ein wenig durchatmen zu können. Da spielt natürlich auch mit rein, dass man merkt, wie sehr die fehlenden Kontakte die Kinder belasten.
Ich will nun auch gar nicht in einen Fatalismus verfallen, der nur einen "seht guten Umgang" oder ein "Versagen" kennt, aber vielleicht wäre es ratsam gewesen die oberste Priorität auf die Offenhaltung der Schulen und Kitas zu legen, was auch eine entsprechende Priorisierung aller Beteiligten bei der Impfung bedeuten würde - dies ginge natürlich zu Lasten der Arbeitswelt und nicht zuletzt der ältesten und am gefährdetsten Bevölkerungsgruppen, so dass ich gerade in Bezug auf letztere auch wieder froh bin, hier keine Entscheidung treffen zu müssen. Nur befürchte ich, dass wir die Folgen noch lange, lange spüren werden.