Ja, die Doku werde ich mir tatsächlich mal ansehen. Und Danke für deine weitere Ausführung.
Ich denke ich kann mir dieser übertriebenen Verehrung und Verklärung von Ereignissen als etwas Überirdisches einfach nichts anfangen.
Aus dem Artikel, den blackstar freundlicherweise verlinkt hat:
In diesem Umfeld erschien uns Diego wie ein Wesen vom anderen Stern. Dieser Mann hatte alles, was wir nicht hatten, er konnte alles, was wir nicht konnten, er durfte vorsätzlich den Ball mit der Hand spielen und wurde trotzdem gefeiert, während wir für Nichtigkeiten angebrüllt wurden.
Das klingt so als klebriger, jugendlicher Sommer(nachts)traum schon irgendwie nachvollziehbar. Das nun aber knapp 35 Jahre später immer noch so unreflektiert abzufeiern - puh, keine Ahnung. Da kann ich mich dann nicht mehr reinfühlen. Da stellt sich halt einer hin, haut den Ball mit der Hand rein und bezeichnet das später sogar selbst völlig unironisch als göttliche Fügung. Holy shit, da komm ich nicht mehr mit.
Mit einem Blick aufs fußballerische Genie, den Spaßmacher, nackt und unverstellt von irgendwelchen Skandalen, Drogengeschichten und sonstigem allzu menschlichen Ballast, den Diego ja stets mit und vor sich her trug. Ein trauriger Clown, klar, aber er wird als Clown erinnert werden, nicht als traurig.
Mir fällt auf Anhieb kein einziger Prominenter ein, der derart bewusst verklärt werden soll. Selbstverständlich ist Maradona auch eine extrem tragische Figur. Warum sollte das nicht in Erinnerung bleiben sollen? Was soll das denn für ein Weltbild sein?