In Pennsylvania sind wohl noch > 1 Mio. Briefstimmen nicht berücksichtigt/gezählt. Es hingen wohl auch einige Hundertausend Stimmzettel bei der Post und wurden erst auf richterliche Anordnung an die zuständigen Wahllokale ausgeliefert. Aktuell wurden nur rund 2/3 aller Stimmen gezählt. Glaube nicht, dass Biden diesen Staat noch dreht, aber die momentanen 500.000 Stimmen Vorsprung von Trump werden sicherlich noch schrumpfen. In Pennsylvania dürfen verzögert ientreffende Wahlzettel durch Briefwahlen bis zu 3 Tage nach eigentlichem Wahldatum gezählt werden.
Politik
-
OnlineEngholm
- Technikelse
- Beiträge: 2200
- Registriert: So 13. Sep 2015, 11:25
- Wohnort: Halsbek
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Politik
Re: Politik
Viel mehr müsste man klar machen, dass eine Krankenversicherung keine dezidiert progressive Meinung ist, nicht mal eine dezidiert politische Diskussion sein sollte (die Ausrichtung dessen vlt. aber nicht das grundlegende Recht), sondern jedem zu Gute käme. Bernie hat das versucht, aber das Label "socialism" mit dem er selber auch kokettiert hat wiegte dann doch zu stark.Tambourine-Man hat geschrieben: ↑Mi 4. Nov 2020, 16:09Okay, aber dieses Dilemma lässt sich aber doch nicht lösen. Ersteres verlangt nach einem revolutionären Politikstil gegen das festgefahrene System in dem so viel falsch läuft. Also eher einee progressivere Ausrichtung, die das Thema Krankenversicherung tiefgreifend löst.Taksim hat geschrieben: ↑Mi 4. Nov 2020, 15:37Es kommt aber nicht aus dem Nichts. In der deutschen Mediendarstellung von Trump stört mich immer etwas, dass er fast wie eine Naturgewalt, die über die USA hereingebrochen kam, repräsentiert wird. Es gibt Gründe. Man muss mit diesen Gründen nicht übereinstimmen, aber es gibt Gründe. Der katastrophale Zustand der demokratischen Partei und der ungeeignete Kandidat Biden (den ich heute auch lieber vorne sehen würde) sind einer davon. Es wird hier wirklich unterschätzt wie viele Leute es nicht mit sich vereinbaren können, für diese Partei zu stimmen. Und für die Trump "the lesser of two evils" ist.
Dann wird unterschätzt, dass Trump für seine Fans genau geliefert hat, was sie wollten.
Gleichzeitig haben wir aber eben eine nicht zu verachtend große Zielgruppe, die Trump für seine autokratischen Züge feiert, seine Ablehnung des Rechtsstaats teilt und auf Minderheiten pfeift.
Wie soll die demokratische Partei sich daraus ausrichten, diesen Spalt kann sie doch unmöglich überbrücken, oder verstehe ich dich falsch?
Umfragen genießen zwar zu Recht kein tollen Ruf (heute sehen wir mal wieder warum), aber es gibt vermutlich eine Mehrheit, die dafür zu begeistern ist.
So müsste die demokratische Partei ganz im Gegenteil weniger "progressive" Flakschiffe so plakativ besetzen (denn deshalb sind sie für viele unwählbar), sondern sich Probleme derer annehmen, die sie bei der letzten Wahl (und zum Teil bei dieser) verloren haben (u.a. weil Obama die Finanzkrise nie richtig aufgearbeitet hat). Außerdem könnten sie von Trump die Lehre ziehen, jemanden zu erwählen, der authentischer rüberkommt und sich nicht nur auf steriles Politikersprech versteift oder sich durch hochgradigen Opportunismus auszeichnet (das wiederum hat Trump gerade bei seinen bibeltreuen Wählern irgendwie gut kaschiert). So viele Wähler waren von dem tradierten Politiker-Typus sowohl 2016 als auch jetzt so ermüdet, das jedwede Veränderung frischen Wind präsentierte. Selbst wenn er so manisch und chaotisch war wie Trump.
"I don't know."
Re: Politik
Zitat heute Nachrichten eben gerade: "Kein Bundestagsmitglied hat mit diesem Verlauf gerechnet."
Wie naiv kann man sein
Wie naiv kann man sein

"I don't know."
Re: Politik
Wisconsin nun auch Biden. Damit 248 Wahlmänner fix. Michigan auch nur noch Formsache.
- lirumlarum
- Beiträge: 548
- Registriert: So 27. Nov 2016, 23:14
- Wohnort: München
Re: Politik
Michigan ist auch an Biden gegangen, liegt nun bei 264 Wahlmännern. Nevada würde ihm dann ne Punktlandung bringen. Pennsylvania und Georgia wird auch noch mal knapp für Trump. Mit Glück dann am Ende vielleicht doch sogar 306.
- Quadrophobia
- Beiträge: 16680
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Politik
FiveThirtyEight, der Statistik und Daten Think Tank um Nate Silver, rechnet mit allen verbliebenen Staaten außer NC für Biden.
- SammyJankis
- Beiträge: 9092
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Politik
Gestern eine Pressekonferenz von Donald Trump Jr. und Rudolph Giuliani gesehen, in der Giuliani behauptet hat, dass nach ihren momentanen Kenntnissstand Joe Biden bis zu 5000x gewählt haben könnte. Das ist einfach alles nur noch absurd.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
- Quadrophobia
- Beiträge: 16680
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Politik
New York Times:
"More than 150 pro-Trump protesters, some armed, gathered outside the Maricopa County election office and chanted “Count the vote,” as officials continued to do just that."
"More than 150 pro-Trump protesters, some armed, gathered outside the Maricopa County election office and chanted “Count the vote,” as officials continued to do just that."
-
- Beiträge: 2692
- Registriert: Di 15. Sep 2015, 11:31
Re: Politik
- unclear why.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 08:34New York Times:
"More than 150 pro-Trump protesters, some armed, gathered outside the Maricopa County election office and chanted “Count the vote,” as officials continued to do just that."
Re: Politik
Für den Teil der demokratischen Wähler freue ich mich auch, vor allen Dingen für unterdrückte Minderheiten wie BLM. Der Kampf wird weitergehen müssen, aber vielleicht überrascht mich ja Biden tatsächlich mit einer guten Politik. Zumindest dem Pariser Klimaschutzabkommen will er ja tatsächlich wieder beitreten.
Für Biden persönlich muss ich mich dennoch nicht freuen, und genau das hatte ich ja ausgedrückt. Würde mich nicht wundern, wenn Glenn Greenwald oder sonstwer da noch rausbekommt, was der eigentlich für Dreck am Stecken hat.
Sanders wäre ne historische Chance gewesen dieses Jahr, gegen einen gemäßigten Republikaner stellst du den nicht auf. Aber nichtsdestotrotz ein hohes Risiko, klar.
Re: Politik
Empfehle zu dem Thema übrigens mal die aktuelle WfA-Spezial-Folge mit Jörg Wimalasena, US-Korrespondent für diverse Medien (u.A. Zeit). Sehr informatives und gut geführtes Interview, das genau diese Themen abdeckt (Politik v. Sanders, Warren, Biden/Was wäre anders unter Biden, etc.). Inhaltlich meilenweit über der laschen Berichterstattung des ÖRR ("Das Phänomen Trump", "Die Abgehängten", etc...) anzusiedeln.
- Quadrophobia
- Beiträge: 16680
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Politik
Das geb ich mir mal, danke!slowdive hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 09:27Empfehle zu dem Thema übrigens mal die aktuelle WfA-Spezial-Folge mit Jörg Wimalasena, US-Korrespondent für diverse Medien (u.A. Zeit). Sehr informatives und gut geführtes Interview, das genau diese Themen abdeckt (Politik v. Sanders, Warren, Biden/Was wäre anders unter Biden, etc.). Inhaltlich meilenweit über der laschen Berichterstattung des ÖRR ("Das Phänomen Trump", "Die Abgehängten", etc...) anzusiedeln.
Ich muss auch sagen, dass die Wahlberichterstattung in der ARD eine Katastrophe war, die ich so noch nicht erlebt habe. Angefangen mit der fürchterlichen Moderation, über die regelmäßigen Technikfehler, bis hin zu den männlichen Gästen, die entweder völlig am aktuellen Thema vorbeireferiert haben, oder ihrer deutlich besser informierten Mit-Expertin ins Wort gefallen sind. Die Krone des Ganzen waren aber die Interviews, die nicht nur völlig unkritisch antisemitische Verschwörungsideologen haben schwafeln lassen, sondern durch ihren völlig unnötigen Fokus auf Deutschsprachige Interviewpartner*innen massenhaft Inhalt geopfert haben. Da hast du eine Polit-Strategin, die dir super Einsichten in quasi alles geben kann, was in dieser Nacht interessant ist und du fragst sie auf einer Sprache, mit der sie sich augenscheinlich schwer tut, ob Rassismus in den USA oder in Deutschland schlimmer wäre

- SammyJankis
- Beiträge: 9092
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Politik
Volle Zustimmung. Dieses Interview mit der Polit-Strategin war so maximal unangenehm. Hatte da auch das Gefühl, dass der Korrespondent eigentlich nur hören wollte, dass Rassismus in den USA schlimmer ist, was sie so nciht bestätigen konnte. Und der Republikaner, der irgendwas davon erzählt hat, dass Soros die Finanzwelt übernehmen will, ist mir auch sehr unangenehm aufgefallen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 09:45Ich muss auch sagen, dass die Wahlberichterstattung in der ARD eine Katastrophe war, die ich so noch nicht erlebt habe. Angefangen mit der fürchterlichen Moderation, über die regelmäßigen Technikfehler, bis hin zu den männlichen Gästen, die entweder völlig am aktuellen Thema vorbeireferiert haben, oder ihrer deutlich besser informierten Mit-Expertin ins Wort gefallen sind. Die Krone des Ganzen waren aber die Interviews, die nicht nur völlig unkritisch antisemitische Verschwörungsideologen haben schwafeln lassen, sondern durch ihren völlig unnötigen Fokus auf Deutschsprachige Interviewpartner*innen massenhaft Inhalt geopfert haben. Da hast du eine Polit-Strategin, die dir super Einsichten in quasi alles geben kann, was in dieser Nacht interessant ist und du fragst sie auf einer Sprache, mit der sie sich augenscheinlich schwer tut, ob Rassismus in den USA oder in Deutschland schlimmer wäre![]()
Hatte zu Beginn um 20 Uhr noch Hoffnung, weil man da bei den öffentlich Rechtlichen zumindest deutlich über dem Level von RTL (Sandy Meyer-Wölden besucht eine Trump Rally) lag.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
Re: Politik
Huch auch Alaska? da hat Trump aktuell 62%.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 08:18FiveThirtyEight, der Statistik und Daten Think Tank um Nate Silver, rechnet mit allen verbliebenen Staaten außer NC für Biden.
- Quadrophobia
- Beiträge: 16680
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Politik
Ne Alaska ist dort zwar noch nicht gecallt, aber als safe für Trump angesehen. Hab ich übersehen, sorry.miwo hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 10:12Huch auch Alaska? da hat Trump aktuell 62%.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 08:18FiveThirtyEight, der Statistik und Daten Think Tank um Nate Silver, rechnet mit allen verbliebenen Staaten außer NC für Biden.
Glenn Greenwald hat sich doch komplett verrannt in den letzten Jahren. Würde mich wundern, wenn der noch was relevantes zur US-Wahl publiziert. Bei The Intercept ist er ja genau aus dem Grund gegangen, dass das Magazin seinen Artikel zu Joe und Hunter Biden nicht veröffentlichen wollte, weil er nicht ausreichend von Fakten abgesichert war. Nach seinem Austritt dort hat ihn ja nichts daran gehindert, seine Biden Story tatsächlich zu veröffentlichen und siehe da: sie ist nur mittelmäßig spanned. Der Artikel enthält nichts neues, außer der Behauptung, es gäbe eine Verschwörung der gesamten Presse, der Intelligence Services (also Trump unterstehenden entities) und universitärer Intellektueller. Das ist nicht viel mehr als suggestivess Deep State Geschwafel. Insgesamt driftet er - wie ja auch Julian Assange - zunehmend in rechtsaußen Gewässer mit seiner generalisierenden Medienkritik (aber dann bei Fox News auftreten, lol) und alarmistischem Stil, den er nur all zu selten mit tatsächlichen Inhalten unterfüttern kann.Monkeyson hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 09:03Für den Teil der demokratischen Wähler freue ich mich auch, vor allen Dingen für unterdrückte Minderheiten wie BLM. Der Kampf wird weitergehen müssen, aber vielleicht überrascht mich ja Biden tatsächlich mit einer guten Politik. Zumindest dem Pariser Klimaschutzabkommen will er ja tatsächlich wieder beitreten.
Für Biden persönlich muss ich mich dennoch nicht freuen, und genau das hatte ich ja ausgedrückt. Würde mich nicht wundern, wenn Glenn Greenwald oder sonstwer da noch rausbekommt, was der eigentlich für Dreck am Stecken hat.
- Stebbie
- Hausmeister
- Beiträge: 6618
- Registriert: Di 15. Sep 2015, 10:44
- Wohnort: I'm just trying to get home
Re: Politik
Hab die Tage auch mal ein Interview mit dem Chef-Wahlkampfstrategen der Bush-Wahlkämpfe '00 und '04 gehört, der auch bei der McCain-Kampagne '08 beteiligt war. Er hat erzählt, dass man auch damals nach allen möglichen Ansatzpunkten geschaut habe, aber bei Biden einfach nichts finden konnte, was man wirklich hätte verwenden können. Da war kein Dreck, weshalb man da auch nicht zu sehr auf der Trump-Rhetorik klammern sollte. Selbst die größten Kritiker ganz links stehen ihm zu, dass er ein integerer und netter Charakter ist.
Ich frage mich gerade, zu welchem Ziel man gerade eine Debatte führt, ob Sanders der bessere Präsident wäre. Natürlich wäre ein Wahlkampf von Sanders weit inspirierender als der von Biden und eine Policy, wie sie Sanders oder Elizabeth Warren versprechen, absolut überfällig - da braucht man ja gar nicht drüber reden. Aber so sehr wie einige in ihm (Zitat Monkeyson) eine "historische Chance" sehen (was ich für naiv halte), wäre er für womöglich auch ein historisches Risiko gewesen - denn uns allen ist klar, dass ein Wahlkampf gegen Sanders weit populistischer und schmutziger geführt worden wäre als der vergangene gegen Biden, der alle Angriffe mehr oder weniger hat abprallen lassen können. Niemand hat ernsthaft abgenommen, dass Biden zu antifaschistischen Randalen aufruft oder den Sozialismus einführen möchte. Und selbst wenn Sanders die jüngeren Wähler bis 40 in einem Maße die hätte mobilisieren können, dass sie die Mobilisierung im Trump-Lager oder die Wählerwanderung in der Mitte hätte ausgleichen können, dann hätte ein Wahlsieg von Sanders ein Land, das derzeit eh bis zum bersten gespannt ist, womöglich zum platzen gebracht - ebenso wie ein erneuter Wahlsieg von Donald Trump. Sanders Legacy wird darin bestehen, eine Plattform gebaut zu haben, deren Zeit vielleicht schon 2024, spätestens 2028 kommen könnte.
Vielleicht bin ich da aber auch zu pessimistisch in dem Glauben, dass die USA im Jahr 2020 einen Präsidenten Bernie Sanders nicht ausgehalten hätte - so ernüchternd das das ist. Ob Biden der ungeeignete Kandidat war? Er dürfte den Demokraten den Wahlsieg gebracht haben - nichts anderes wurde von ihm gefordert (es war kein policy, sondern ein reiner anti-Trump-Wahlkampf). Genau das könnte er geliefert haben, also dürfte die Strategie der Partei aufgegangen sein.
Ich frage mich gerade, zu welchem Ziel man gerade eine Debatte führt, ob Sanders der bessere Präsident wäre. Natürlich wäre ein Wahlkampf von Sanders weit inspirierender als der von Biden und eine Policy, wie sie Sanders oder Elizabeth Warren versprechen, absolut überfällig - da braucht man ja gar nicht drüber reden. Aber so sehr wie einige in ihm (Zitat Monkeyson) eine "historische Chance" sehen (was ich für naiv halte), wäre er für womöglich auch ein historisches Risiko gewesen - denn uns allen ist klar, dass ein Wahlkampf gegen Sanders weit populistischer und schmutziger geführt worden wäre als der vergangene gegen Biden, der alle Angriffe mehr oder weniger hat abprallen lassen können. Niemand hat ernsthaft abgenommen, dass Biden zu antifaschistischen Randalen aufruft oder den Sozialismus einführen möchte. Und selbst wenn Sanders die jüngeren Wähler bis 40 in einem Maße die hätte mobilisieren können, dass sie die Mobilisierung im Trump-Lager oder die Wählerwanderung in der Mitte hätte ausgleichen können, dann hätte ein Wahlsieg von Sanders ein Land, das derzeit eh bis zum bersten gespannt ist, womöglich zum platzen gebracht - ebenso wie ein erneuter Wahlsieg von Donald Trump. Sanders Legacy wird darin bestehen, eine Plattform gebaut zu haben, deren Zeit vielleicht schon 2024, spätestens 2028 kommen könnte.
Vielleicht bin ich da aber auch zu pessimistisch in dem Glauben, dass die USA im Jahr 2020 einen Präsidenten Bernie Sanders nicht ausgehalten hätte - so ernüchternd das das ist. Ob Biden der ungeeignete Kandidat war? Er dürfte den Demokraten den Wahlsieg gebracht haben - nichts anderes wurde von ihm gefordert (es war kein policy, sondern ein reiner anti-Trump-Wahlkampf). Genau das könnte er geliefert haben, also dürfte die Strategie der Partei aufgegangen sein.
(c) 26.06.2006
Re: Politik
Mit der Argumentation wäre ich vorsichtig. Auf Deutschland übertragen würde das ja bedeuten, gegen bestimmte Positionen der AfD ab einer gewissen Wirkungsmacht jener Partei keine allzu konträren Gegenpositionen einzunehmen (/allzu progressiven Gegenkandidaten aufzustellen), um etwaige Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen. Oder verstehe ich dich da falsch?
- Quadrophobia
- Beiträge: 16680
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Politik
Naja, bei völlig anderen Strukturellen Bedingungen lässt sich das nicht übertragen. Ein Mehrheitswahlsystem, dass die primäre Exekutivmacht in einem Präsidenten vereint hat halt andere Stakes als ein parlamentarisches System mit Mischwahlrecht.Monkeyson hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 12:35Mit der Argumentation wäre ich vorsichtig. Auf Deutschland übertragen würde das ja bedeuten, gegen bestimmte Positionen der AfD ab einer gewissen Wirkungsmacht jener Partei keine allzu konträren Gegenpositionen einzunehmen (/allzu progressiven Gegenkandidaten aufzustellen), um etwaige Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen. Oder verstehe ich dich da falsch?
Ich hätte mir auch lieber Sanders gewünscht, aber Stebbie hat schon einen Punkt. Für viele Amerikaner*innen wäre Sanders wirklich eine Katastrophe. Das hat in erster Linie mit den ökonomischen Bedingungen der USA zu tun und nicht mit Sanders, aber es hätte neben einem bestehenden kulturellen auch einen weiteren explosiven ökonomischen Konflikt bedingt. Selbst mittelständische Existenzen sind in den USA ja sehr volatil, weil das soziale Netz eher eine Wäscheleine ist. Auch wenn es gerade Sanders bestreben ist, das mittelfristig zu ändern, haben viele Suburbanites nicht zu Unrecht Angst vor dem direkten Fallout.
Man muss die (hoffentlich langsam mal sichere) Biden Präsidentschaft dann vielleicht als eine Chance ansehen, die Entwicklungen in der Demokratischen Partei zu festigen und das Zentrum der Partei nach links zu verschieben. Die meisten Konflikte sozialer Natur werden eh außerparlamentarisch gelöst werden müssen. Was die Wahl nämlich gezeigt hat, ist das die kulturelle Konfliktlinie für die Demokraten nicht funktioniert hat, wie sie es sich vorgestellt hatten. Der Minority Turnout ist zwar gestiegen, aber nicht so stark anti-Trump wie man das hätte denken können.
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Do 5. Nov 2020, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Politik
Verstehe nach wie vor nicht, was an Sanders alle so gut finden.
Wirtschaftspolitisch steht er in Konsequenz für ähnliche Dinge wie Trump - America first, contra Freihandel. Nur eben mit dem Unterschied, dass er das damit begründet, "sozialer" sein zu wollen. Trotzdem bleibt es Protektionismus.
Ich lasse mich gern eines anderen belehren, falls irgendjemand da tiefer drinsteckt, das war lediglich mein Eindruck als jemand, der sich so oberflächlich mit ihm befasst hat, wie man das als Normalbürger eben so macht.
Wirtschaftspolitisch steht er in Konsequenz für ähnliche Dinge wie Trump - America first, contra Freihandel. Nur eben mit dem Unterschied, dass er das damit begründet, "sozialer" sein zu wollen. Trotzdem bleibt es Protektionismus.
Ich lasse mich gern eines anderen belehren, falls irgendjemand da tiefer drinsteckt, das war lediglich mein Eindruck als jemand, der sich so oberflächlich mit ihm befasst hat, wie man das als Normalbürger eben so macht.
- Quadrophobia
- Beiträge: 16680
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Politik
Man muss Protektionismus ja nicht per se schlecht finden.Blackstar hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 12:58Verstehe nach wie vor nicht, was an Sanders alle so gut finden.
Wirtschaftspolitisch steht er in Konsequenz für ähnliche Dinge wie Trump - America first, contra Freihandel. Nur eben mit dem Unterschied, dass er das damit begründet, "sozialer" sein zu wollen. Trotzdem bleibt es Protektionismus.
Ich lasse mich gern eines anderen belehren, falls irgendjemand da tiefer drinsteckt, das war lediglich mein Eindruck als jemand, der sich so oberflächlich mit ihm befasst hat, wie man das als Normalbürger eben so macht.

Re: Politik
Es gibt m.E. kein einziges erfolgreiches Beispiel für Protektionismus in der gesammten Wirtschaftsgeschichte.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 13:03Man muss Protektionismus ja nicht per se schlecht finden.Blackstar hat geschrieben: ↑Do 5. Nov 2020, 12:58Verstehe nach wie vor nicht, was an Sanders alle so gut finden.
Wirtschaftspolitisch steht er in Konsequenz für ähnliche Dinge wie Trump - America first, contra Freihandel. Nur eben mit dem Unterschied, dass er das damit begründet, "sozialer" sein zu wollen. Trotzdem bleibt es Protektionismus.
Ich lasse mich gern eines anderen belehren, falls irgendjemand da tiefer drinsteckt, das war lediglich mein Eindruck als jemand, der sich so oberflächlich mit ihm befasst hat, wie man das als Normalbürger eben so macht.![]()
Re: Politik
Man muss auch bedenken, die Wahlbeteiligung ist deutlich höher und so hat Trump über 9.000.000 Stimmen mehr als 2016 (ich glaube Stand Gestern nacht).NeonGolden hat geschrieben: ↑Mi 4. Nov 2020, 09:31Ja, ich denke auch, dass Biden die Wahl knapp gewinnen wird, sollten alle Stimmen ausgezählt sein/werden - wovon ich erstmal ausgehe. Insofern ist es schon etwas anders als vor vier Jahren, da hast du Recht. Allerdings sprachen dieses Jahr die Umfragewerte auch noch deutlicher für die Demokraten, oder? Zudem weiß man nun, was Trump für einen Präsidenten abgibt und es will in meinen Kopf nicht rein, dass knapp die Hälfte der US-BürgerInnen nach wie vor Trump für den richtigen halten. Das hätte ich trotz teilweise besseren Wissens damals nicht für möglich gehalten und tue es auch heute nicht.
smi
Respect Existence or Expect Resistance
Re: Politik
Huch, in Georgia nur noch 665 Stimmen zwischen den beiden. Pennsylvania ist auch gewaltig geschrumpft auf rund 18.000 Stimmen (gestern noch rund 160.000 Stimmen Unterschied). Dazu ist der Abstand in Nevada leicht gewachsen.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste