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Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

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Stebbie
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Stebbie » Di 15. Okt 2019, 09:43

Gestern Abend habe ich El Camino zu Gemüte geführt. Im Grunde ist es ein wirklich solider Epilog für die Serie, bei dem man absolut verstehen kann, dass Vince Gilligan noch einmal das Bedürfnis hatte, die Geschichte um Jesse abzurunden, was eigentlich auch gut gelungen ist. Es ist aber schon ein ziemlicher Fanservice, mit vielen kurzen Cameo-Auftritten, incl. eines wirklich schlecht gealterten Todd ("El Cholesterino!"), so dass der Film als eigenständige Produktion nicht unbedingt taugt. Wer die Serie nicht gesehen hat, der kann den Film daher eigentlich auch ignorieren, zumal vieles sich nicht aus dem Film heraus erklärt.
Vermutlich hätte man das ganze auch als Bonusepisode auf 45 Minuten produzieren können. So mäandert der Film ein wenig durch die 122-minütige Suche des wortkargen Jesse nach sich selbst, und man stellt sich schon die Frage, ob man es nicht auch als 45-minütige Bonusepisode hätte produzieren können. An vielen Ecken fehlt einfach die Chemie mit dem mittlerweile fehlenden Cast und insbesondere die Rückblenden wirken manchmal ein wenig unnötig.

Aber das ist meckern auf gehobenem Niveau, am Ende bleibt es ein ordentlicher bis guter Film - bzw. Epilog zur Serie : 7/10.
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Flecha
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Flecha » Di 15. Okt 2019, 09:52

Stebbie hat geschrieben:
Di 15. Okt 2019, 09:43
Gestern Abend habe ich El Camino zu Gemüte geführt. (...) An vielen Ecken fehlt einfach die Chemie mit dem mittlerweile fehlenden Cast und insbesondere die Rückblenden wirken manchmal ein wenig unnötig.
Stimme dir im Grunde komplett zu. Wobei gerade die Rückblende mit
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absolut großartig war, fand ich.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Stebbie » Di 15. Okt 2019, 09:53

Ja, die war wirklich gut, auch da kurz und knapp. Aber da gab es andere, die ich ein wenig unnötig und zu lang fand.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Engholm » Di 15. Okt 2019, 11:26

Ich fand El Camino auch klasse und bekomme gerade wieder Bock, die Serie erneut durchzusuchten. Die Kritik, dass man es doch hätte in der Serie unterbringen können, habe ich an verschiedenen Stellen gelesen. Aber hätte hätte ... ich sehe es wie Stebbie als eine Art "Fan-Service". Es war nichts weltbewegendes, aber dennoch ein schönes Wiedersehen. Ich fand die Kamera-Arbeit übrigens großartig.

Flecha hat geschrieben:
Di 15. Okt 2019, 09:52
Wobei gerade die Rückblende mit
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absolut großartig war, fand ich.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von NeonGolden » Mo 21. Okt 2019, 21:57

El Camino hat mir viel besser gefallen als ich gedacht hätte. Klar, der funktioniert nicht als eigenständiger Film und muss daher eher als große Bonusdoppelfolge betrachtet werden. Und als solche funktioniert das ziemlich gut finde ich. Aaron Paul überzeugt in seiner Rolle, es gibt ein paar tolle Ideen und die Todd-Episode ist einfach super sehenswert umgesetzt. Über den Typen könnte man direkt das nächste Spinoff basteln. Am Ende bleibt die Serie für mich trotz aller Skepsis unbeschadet und wir sogar um einen würdigen zweiten Epilog sinnvoll erweitert. Kamera und Soundtrack auf ganz hohem Niveau mal wieder.

Am Freitag habe ich die Gelegenheit genutzt und mir Parasite angesehen, den neuen Film von Park Joon-ho (Snowpiercer, Okja). Da man diesen Film wirklich ohne jegliche Vorkenntnisse auf sich wirken lassen sollte, möchte ich gar nicht zu viel dazu schreiben, sondern nur eine absolute Schauempfehlung aussprechen. Die Inszenierung ist gleichsam erfrischend anders und doch fühlt man sich sofort wohl und vertraut mit den Charakteren und der Art, wie der Plot ausgelegt wird. Kamera, Locations, Schauspiel, Musik, alles auf allerhöchstem Niveau. Vertraut den Lobpreisungen und schaut ihn euch an - am besten im Kino. :thumbs:

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Taksim
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Taksim » Mo 21. Okt 2019, 22:22

NeonGolden hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 21:57
El Camino hat mir viel besser gefallen als ich gedacht hätte. Klar, der funktioniert nicht als eigenständiger Film und muss daher eher als große Bonusdoppelfolge betrachtet werden. Und als solche funktioniert das ziemlich gut finde ich. Aaron Paul überzeugt in seiner Rolle, es gibt ein paar tolle Ideen und die Todd-Episode ist einfach super sehenswert umgesetzt. Über den Typen könnte man direkt das nächste Spinoff basteln. Am Ende bleibt die Serie für mich trotz aller Skepsis unbeschadet und wir sogar um einen würdigen zweiten Epilog sinnvoll erweitert. Kamera und Soundtrack auf ganz hohem Niveau mal wieder.
Kann ich alles so unterschreiben, vor allem den Punkt, dass es mit dem Erbe der Serie würdevoll umgeht und die Flashbacks gelungen und vor allem ungezwungen eingebunden sind.
Die Episode als solche ist gut, aber Todd ist tatsächlich der einzige Punkt, der mich dann doch fast komplett rausgeholt hat bzw. warum ich die zweite Hälfte doch mehr genossen habe. Bei einer Serie, die so genau auf jedes Detail achtet und wo jedes Teil ineinander greift, funktioniert der Jesse Plemons von heute einfach nicht mehr in der Rolle. Das hätte man irgendwie anders lösen müssen.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Max-Powers » Di 22. Okt 2019, 09:27



Hab ich Bock! :)
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NeonGolden
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von NeonGolden » Di 22. Okt 2019, 10:18

Taksim hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 22:22
Bei einer Serie, die so genau auf jedes Detail achtet und wo jedes Teil ineinander greift, funktioniert der Jesse Plemons von heute einfach nicht mehr in der Rolle. Das hätte man irgendwie anders lösen müssen.
Findest du echt? Also klar, im ersten Moment war ich auch geschockt, wie sehr sich jemand in relativ kurzer Zeit verändern kann und er passte damit wirklich nicht mehr ganz in seine alte Rolle. Ironischerweise ist aber seine neue Interpretation und Darbietung viel interessanter und beängstigender als noch in Breaking Bad, wo er für mich immer eher ein Fremdkörper war. Natürlich hast du Recht, dass sowas in gewisser Art eine Barriere durchbricht, aber andererseits trifft das gleiche ja auch exakt auf Jesse zu, oder auch auf Saul Goodman in Better Call Saul. Ich finde aber, dass man sowas akzeptieren kann, wenn man überlegt, dass die Darsteller einen erweiterten Blick auf ihre Figuren bekommen haben und am Ende nochmal etwas mehr aus ihnen herauskitzeln können - und das gilt definitiv für die drei Genannten, finde ich. Eine andere Besetzung für Todd, was wohl die einzige Alternative gewesen wäre, hätte mit Sicherheit mehr Schaden angerichtet. Matt Damon hat ja ein ähnliches Schicksal ereilt, wäre also auch ausgeschieden. :wink:

Von Jesse Plemons bin ich nun ohnehin ganz angetan, vor allem weil er sich ausstrahlungstechnisch immer mehr in Richtung Philip Seymour Hoffman entwickelt. vielleicht kann ihn ja Kirsten Dunst ein bisschen mehr in die Arthouse Richtung schubsen. Alternativ ist er die Idealbesetzung für ein Oli Kahn Biopic - seit El Camino kann ich jedenfalls an nichts anderes mehr denken. :P

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Taksim » Di 22. Okt 2019, 11:20

NeonGolden hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 10:18
Taksim hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 22:22
Bei einer Serie, die so genau auf jedes Detail achtet und wo jedes Teil ineinander greift, funktioniert der Jesse Plemons von heute einfach nicht mehr in der Rolle. Das hätte man irgendwie anders lösen müssen.
Findest du echt? Also klar, im ersten Moment war ich auch geschockt, wie sehr sich jemand in relativ kurzer Zeit verändern kann und er passte damit wirklich nicht mehr ganz in seine alte Rolle. Ironischerweise ist aber seine neue Interpretation und Darbietung viel interessanter und beängstigender als noch in Breaking Bad, wo er für mich immer eher ein Fremdkörper war. Natürlich hast du Recht, dass sowas in gewisser Art eine Barriere durchbricht, aber andererseits trifft das gleiche ja auch exakt auf Jesse zu, oder auch auf Saul Goodman in Better Call Saul. Ich finde aber, dass man sowas akzeptieren kann, wenn man überlegt, dass die Darsteller einen erweiterten Blick auf ihre Figuren bekommen haben und am Ende nochmal etwas mehr aus ihnen herauskitzeln können - und das gilt definitiv für die drei Genannten, finde ich. Eine andere Besetzung für Todd, was wohl die einzige Alternative gewesen wäre, hätte mit Sicherheit mehr Schaden angerichtet. Matt Damon hat ja ein ähnliches Schicksal ereilt, wäre also auch ausgeschieden. :wink:
Ich finde dass bei Jesse (also Pinkman) und vor allem Saul überhaupt nicht. Bei Jesse hat es vielleicht zwei, drei Szenen gebraucht, aber ich finde Aaron Paul kann immer noch glaubwürdig das Alter von damals verkörpern. Bob Odenkirk wiederum ist vlt. auch älter geworden, aber mit Haar und Makeup stellt auch er verschiedene Altersstufen von Saul für mich problemlos dar.
Aber bei Jesse Plemons ging das gar nicht. Eine andere Besetzung wäre keine Alternative, sondern dann hätte den Teil vlt. ein anderer Charakter übernehmen müssen. Oder man hätte die Story doch anders konzipieren müssen.
NeonGolden hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 10:18
Von Jesse Plemons bin ich nun ohnehin ganz angetan, vor allem weil er sich ausstrahlungstechnisch immer mehr in Richtung Philip Seymour Hoffman entwickelt.
Puh, no pressure, hm? :smile:
Er hat schon einiges cooles gemacht, aber das ist doch nochmal eine ganz andere Liga.
NeonGolden hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 10:18
vielleicht kann ihn ja Kirsten Dunst ein bisschen mehr in die Arthouse Richtung schubsen.
Alternativ ist er die Idealbesetzung für ein Oli Kahn Biopic - seit El Camino kann ich jedenfalls an nichts anderes mehr denken. :P
:lol:
Und Ethan Hawke als Jens Lehmann sowie Owen Wilson als Jürgen Klinsmann. Dann könnte man so ein "Rush"-Ding draus machen :clown:
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von NeonGolden » Di 22. Okt 2019, 11:44

Taksim hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 11:20
Puh, no pressure, hm? :smile:
Er hat schon einiges cooles gemacht, aber das ist doch nochmal eine ganz andere Liga.
Nein, nein, gar kein Druck. Ich meine ja auch nur, dass er mich äußerlich an ihn erinnert. Schauspielerisch sind das ganz sicher noch ein paar Ligen Unterschied. Aber kann ja noch werden.
Taksim hat geschrieben:
Di 22. Okt 2019, 11:20
:lol:
Und Ethan Hawke als Jens Lehmann sowie Owen Wilson als Jürgen Klinsmann. Dann könnte man so ein "Rush"-Ding draus machen :clown:
Hawke? Der geht vielleicht als Klaas Heufer Umlauf durch, würde in diesem Film also eher keine Rolle spielen. Für Jens Lehmann hätte ich gerne Terence Hill besetzt, aber der ist natürlich zu alt. Owen Wilson als Klinsmann geht aber klar. :lol:


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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Monkeyson » Di 5. Nov 2019, 13:08

Da brauche ich ja bloß die Subline zu lesen, um nickend zuzustimmen.

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Baltimore » Fr 15. Nov 2019, 19:09

Joker hat jetzt als erster "R-Rated" Film mehr als 1 Milliarde $ eingespielt. Respekt!

https://www.forbes.com/sites/scottmende ... 0b228849dc
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Taksim » So 1. Dez 2019, 22:50

The Irishman ist hervorragend.
Einerseits fühlt man sich in sehr gewohnten Gewässern mit der Art wie Scorsese gerade das erste Drittel in Szene setzt, was einige vertraute Beats aus Goodfellas und Casino spielt, die aber auch einfach funktionieren. Erleichtert nahm ich auch schnell zur Erkenntnis, dass die VFX-Verjüngungstechnik ziemlich gut funktioniert. Bei dem Trailer hatte ich da noch Sorge. Aber es fügt sich so gut ein, wie bisher noch kein digitales Experiment in der Richtung ("Gemini Man" habe ich nicht gesehen, aber nichts Gutes drüber gehört).
Deshalb kann man die beiden zentralen Performances auch wirklich voll genießen und man merkt, dass De Niro und Pacino mit Herzblut bei diesem Projekt dabei waren (im Gegensatz zu ein paar anderen in den letzten Jahren; schön, dass die mal wieder so eine Gelegenheit bekommen). Die beiden zusammen interagieren zu sehen macht einfach Freude (gab es ja bisher nur zweimal: bei "Heat" ist es natürlich auch grandios, aber so sparsam wie wirkungsvoll dosiert; "Righteous Kill" wiederum ist einfach insgesamt wenig einnehmend, da hilft das leider auch nicht).
Der ikonischste Film, wo beide zu sehen sind, ist natürlich "Der Pate 2" (aber da haben sie keine Szenen zusammen, logischerweise), und in einigen Momenten hat auch "The Irishman" etwas von der Erhabenheit des großen Vorbilds eines jeden Mafia-Film. In dem Punkt unterscheidet er sich bedeutend von Scorseses sonstigen Gangster-Filmen, die ja gerne sehr rasant und schnittig sind. Der hier bewegt sich eher Schritt für Schritt, was zu dem vorangeschrittenen Alter der Charaktere (in großen Teilen der Erzählung) gut passt, was allerdings so im zweiten Drittel manchmal vielleicht auch etwas schleppend ist.
Ein klassischer Gangster-Film wäre dann an dem Punkt der Geschichte vorbei. Doch dann erzählt Scorsese im letzten Teil noch ein weiteres Kapitel, wo ich jetzt gar nicht näher drauf eingehen will, aber da wird eine emotionale Tiefe geboten, die für mich recht unerwartet kam. Und die ich letztendlich am besten am ganzen Film finde.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Stebbie » Mo 9. Dez 2019, 14:52

Die Filmproduktionen konnten ja lange nicht mit den Serienproduktionen mithalten, aber da scheint Netflix so langsam die Kurve zu bekommen. Erst Filme wie The Ballad of Buster Scruggs, dann Roma (wobei der ja nur aufgekauft wurde), jetzt the Irishman und dann gibt es auch noch den wunderbaren Marriage Story. Letzteren habe ich am Wochenende gesehen, da uns The Irishmen einfach zu lang für den Abend war. Aber es hat sich absolut gelohnt! Die Geschichte ist im Grunde einfach erzählt, denn Noah Baumbach (u. a. Frances Ha) erzählt die Geschichte einer an Eigendynamik entwickelnden Scheidung - und das auf absolut authentische Art und Weise, was auch an den großartigen Schauspielern (Scarlett Johansson, Adam Driver) liegt. Nicht immer leicht anzuschauen, aber absolut zu empfehlen - und im Vergleich zu The Irishman auch in annähernd humaner Länge (136 Minuten). :mrgreen:


E.: beide übrigens auch für Best Drama bei den Grammies nominiert, Adam Driver zudem für best Actor.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Baltimore » Mo 9. Dez 2019, 21:40

Gestern endlich eine weitere Lücke geschlossen und endlich "Bottle Rocket" das Debut von Wes Anderson gesehen. Das Drehbuch hat er zusammen mit Owen Wilson geschrieben und alle 3 Wilson Brüder spielen auch in dem Film mit.

Irgendwie hat der Film schon all all das, was die späteren Wes Anderson-Filme für mich ausmachen. :herzen2:

Die Tage geht es dann weiter mit der Erstsichtung von "Rushmore".
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Monkeyson » Di 10. Dez 2019, 06:40

Stebbie hat geschrieben:
Mo 9. Dez 2019, 14:52
E.: beide übrigens auch für Best Drama bei den Grammies nominiert, Adam Driver zudem für best Actor.
Bei den Globes seit gestern auch. Da hätte ich fast die Nominierungen verpasst.

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Stebbie » Di 10. Dez 2019, 09:28

Natürlich waren damit auch die Globes gemeint, mit den Grammies haben die Filme ja wenig am Hut :doof:
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von NeonGolden » Di 10. Dez 2019, 10:00

Mit The Two Popes ist übrigens noch eine dritte Netflix-Produktion als bestes Drama bei den Globes nominiert. 3 von 5 Nominierungen für Netflix ist echt ein Ausrufezeichen.

edit: Bei Comedy/Musical ist es mit Dolemite Is My Name immerhin 1 von 5.

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Wishkah » Di 10. Dez 2019, 19:04

Systemsprenger lief dieses Wochenende hier an zwei Abenden im Kino und ich muss mich den anderen Meinungen anschließen. Ein unheimlich intensiver und bedrückender Film mit einigen wirklich großartigen schauspielerischen Leistungen. Was allein Helena Zengel als Benni da abgeliefert hat, ist schlicht der Wahnsinn.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von smi » Mi 11. Dez 2019, 15:25

Stebbie hat geschrieben:
Mo 9. Dez 2019, 14:52
(Habe den Film NICHT gesehen)
aber:
Adam Driver und großartig in einem Satz? :o :o :o

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Flecha » Mi 11. Dez 2019, 15:45

Wo ist Adam Driver denn nicht großartig?
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von glutexo2000 » Mi 11. Dez 2019, 16:36

Finde ihn auch eher großartig.

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Taksim » Mi 11. Dez 2019, 23:14

Wow, diese Liste.
Zunächst denkt man noch, dass die Idee ganz nett und der Aufwand ja auch irgendwie bemerkenswert ist.

Every Movie of the 2010s, Ranked
Und so gut ich mit #1 und #10 leben kann. Man öffnet den Reiter "The absolute worst" und das erste was aufpoppt ist "Wind River". What the actual fuck?

Dazu benennen sie "Endgame" als den schlechtesten Film mit völlig fadenscheinigen Begründungen.

Außerdem: wieso kommt "Fury Road" so krass gut auf all diesen Listen weg? Ich hab nix gegen den, durchaus unterhaltsam, aber der landet regelmäßig unter den Top 10, letztens auch irgendwo auf der #1 gesehen. Das kann ich mal null nachvollziehen.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Beitrag von Monkeyson » Do 12. Dez 2019, 08:07

Taksim hat geschrieben:
Mi 11. Dez 2019, 23:14
Wow, diese Liste.
Zunächst denkt man noch, dass die Idee ganz nett und der Aufwand ja auch irgendwie bemerkenswert ist.

Every Movie of the 2010s, Ranked
Und so gut ich mit #1 und #10 leben kann. Man öffnet den Reiter "The absolute worst" und das erste was aufpoppt ist "Wind River". What the actual fuck?

Dazu benennen sie "Endgame" als den schlechtesten Film mit völlig fadenscheinigen Begründungen.

Außerdem: wieso kommt "Fury Road" so krass gut auf all diesen Listen weg? Ich hab nix gegen den, durchaus unterhaltsam, aber der landet regelmäßig unter den Top 10, letztens auch irgendwo auf der #1 gesehen. Das kann ich mal null nachvollziehen.
Na ja, so funktionieren solche Listen nun mal: provokante Titel an erste und letzte Stelle, sonst spricht keiner drüber. Wobei Fury Road nicht darunter fällt, der ist sogar aktuell nach Mehrheitsmeinung der beste Film des Jahrzehnts, nun ja.

Platz 1 muss ich dringend mal nachholen, und eigentlich auch Platz 3, alleine schon nach slowdives "Empfehlung". :mrgreen:


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