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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Finn
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Finn » Do 26. Sep 2019, 11:04

In Berlin gab es auch ein Migos-T-Shirt vorne drin, ich musste schmunzeln.

hendrik
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von hendrik » Fr 27. Sep 2019, 17:42

Ich hätte ja auch richtig gerne Touché Amoré und Deafheaven in Hamburg mitgenommen. Ebenso gestern Madrugada in Bremen. War leider beides zeitlich absolut nicht machbar diese Woche. Aber besten Dank für die Berichte!

Ebenso hätte ich gerne das Deafrow Fest mitgenommen. Was ein Line Up mit Radare, Esben and the Witch, Celeste, Kokomo und der Weg einer Freiheit. Die anderen kenn ich nicht, aber wissen sicherlich auch zu gefallen. Naja, aber da war ich a) eh verplant und b) überschreitet Jena dann doch mein Radius... Liest sich aber auch sehr gut!

rogerhealy
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von rogerhealy » Di 1. Okt 2019, 12:22

Nicht mehr ganz aktuell:
Solange mit Orchester in der Elbphilharmonie.
https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... monie.html

"Ein Orchester wohlgemerkt, mit dem sie arrangierend und komponierend überhaupt nicht umzugehen verstand und das qualitativ noch dazu auf dem Niveau eines Spielmannszuges musizierte. Kein Spaß."

"Auch Solange kann nicht tanzen, obwohl sie beachtliche Figuren ausprobierte und sogar einen Spagat vom vorderen Podiumsrand in die erste Sitzreihe wagte. All das zu viel schlechter Musik."

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slowdive
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von slowdive » Di 1. Okt 2019, 13:15

rogerhealy hat geschrieben:
Di 1. Okt 2019, 12:22
Nicht mehr ganz aktuell:
Solange mit Orchester in der Elbphilharmonie.
https://www.welt.de/regionales/hamburg/ ... monie.html

"Ein Orchester wohlgemerkt, mit dem sie arrangierend und komponierend überhaupt nicht umzugehen verstand und das qualitativ noch dazu auf dem Niveau eines Spielmannszuges musizierte. Kein Spaß."

"Auch Solange kann nicht tanzen, obwohl sie beachtliche Figuren ausprobierte und sogar einen Spagat vom vorderen Podiumsrand in die erste Sitzreihe wagte. All das zu viel schlechter Musik."
An sich begrüße ich es ja durchaus, wenn zwischen all der sich anbiedernden Servicekritik im Bereich der Konzerberichterstattung auch mal kritische Töne zugelassen werden, die mehr im Sinn haben, als den Gästelistenplatz für das nächste Jahr nicht zu gefährden, doch dieser Text wirkt leider gewollt edgy. Mag ja sein, dass man einem wenig gelungenem Konzert beiwohnen durfte, aber Schulorchester-Niveau (es war sowieso eher Brassmusik, aber das scheint der gute Herr nicht zubemerken) ist das objektiv betrachtet nicht:


Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 1. Okt 2019, 13:20

Ist halt Welt, was erwartet ihr?

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 7. Okt 2019, 08:33

Ich war gestern bei Street Soldier in Essen im Don't Panic. Lange keine Stumpf Hardcore Show besucht, also die Gelegenheit ergriffen. Waren so 30-40 Zahlende. Ganz okay für den Laden. Da habe ich schon bedeutend Traurigeres gesehen. Heimlicher Headliner des Abends war der Schlagkraftautomat. Ruhrpott Hardcore, man muss es lieben.

Getting Even - Joa, das war nicht gut. Beatdown, stumpf, Schema F mit Ansagen jenseits von Gut und Böse. Das war nichts. Zum Ende hin gab es ein Cover. Hätte all mein Geld auf "All Will Suffer" von Shattered Realm gesetzt, aber falsch gedacht. Es wurde "Crowd War" von CDC gecovert. CDC sind zwar irgendwie berüchtigt, weil sie es geschafft haben, ca. 6 Europatouren mit sechs Songs zu spielen, aber das ist wirklich nichts, was man covern muss.

Torch It - Besser, solides Ding mit Bewegung im Publikum. Ist für mich weiterhin eine Light Version von Harm/Shelter. Hat nichts Eigenes. Die neue Platte "Sufferer" hat mir auch nicht wirklich gefallen. Schön war aber die Special Edition der Platte mit Bad Religion "Suffer" Ripoff Cover. Feine Idee.

Street Soldier - Alles an dieser Band ist irgendwie stumpf. Der Name, das Logo, welches aus einer menschlichen Silhouette besteht, die einen Highkick macht und auch die ganze Band an sich. Wir haben einen dürren Dude in Joggingpeitsche, einen übergewichtigen Herren an der Gitarre, den Sänger, den die meiste Zeit im Gym abhängt und einen Drummer, der aussieht wie der Random Dude schlechthin, aber mit riesiger Goldkette drumt. Genauso müssen Hardcore Bands aussehen. Das bürgt für Qualität. Show war genauso wie erwartet. Stumpfe Parts, Rapparts, Menschen, die sich im Pit fast ausknocken, andere Menschen, die sich gegenseitig auf die Schulter nehmen um in die Crowd zu rennen. Einfach stumpf, aber durchaus mit Unterhaltungsfaktor. Der Drummer ist in jedem Song gefühlt 4x aufgestanden und hat irgendwelche Grimassen gezogen und auf Leute gedeutet,die sich nicht bewegt haben, auch im Stehen gezockt und generell wirkte er ein Bisschen wie die Hardcore Version dieses Dudes, der bei Youtube vor einigen Jahren viral ging, weil er auf irgendeiner Random Veranstaltung an den Drums bei einem ZZ Top Song völlig eskaliert ist. Zwischendurch gab es noch ein Hatebreed Cover. Mit "This Is Now" allerdings nicht wie üblich ein Song der ersten Platte. Ich nenne es mal Abwechslung. Nach einer knappen halbe Stunde war Schluss. Als Outro zockte der Drummer noch "Run to the Hills" an und ich glaube jeder hat den Laden zufrieden verlassen. Wie gesagt, stumpf, aber mit Unterhaltungsfaktor
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » Mo 7. Okt 2019, 09:30

Ein Schlagkraftautomat? So wie bei Dragonball???

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:lolol:
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 7. Okt 2019, 09:32

Ich war mir unsicher, ob es Boxautomat oder Schlagkraftautomat heißt. Ich meine so ein Ding:

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 8. Okt 2019, 09:45

Ich war gestern bei Touche Amore in Köln im Carlswerk Victoria. Zum ersten Mal dort gewesen und eine nette Alternative zu Essigfabrik und Live Music Hall. Leider war es für den Abend viel zu groß angesetzt. Halle etwas mehr als halb gefüllt würde ich schätzen. Das hätte man auch sicherlich in einer kleineren Location stattfinden lassen können.

Portrayal of Guilt - Die "Suffering is a Gift" hat mir dieses Jahr sehr gut gefallen. Der Liveauftritt konnte auch überzeugen. Schönes Geballer mit einigen ruhigeren Parts. Die Stimme hält auch live was sie auf Platte verspricht. Hatte nicht das gefühl, dass die Band vorher einem großen Teil des Publikums ein Begriff war, aber sie haben doch gestern nahc meinem Eindruck den ein oder anderen Fan gewonnen.

Deafheaven - Gab hier wie auch schon bei den anderen Shows sechs Songs. Leider wird nichts mehr von der "Roads to Judah" gespielt. Das darf sich in Zukunft gerne wieder ändern. Habe allerdings das Gefühl, dass die neueren Sachen noch etwas eingängiger sind und man deswegen eher auf diese zurückgreift. Positiv hervorzuheben ist, dass der Sänger sein exzentrisches Verhalten zurückgeschraubt hat. Das hatte in der Vergangenheit teilweise unangenehme Ausmaße. Ansonsten war es für mich der beste Auftritt des Abends. Der Black Metal gepaart mit Shoegaze/Post-Rock kann in Form von zehnminütigen Songs einiges und "Dream House" zum Abschluss ist immer wieder schön.

Touche Amore - Guter Gig, Jeremy Bolms Stimme hat gehalten. Klang aber gewohnt fertig. Sehr ungewohnt "Honest Sleep" als zwieten Song zu hören. Ist einfach der perfekte Closer. Denke aber, dass er da auf den kommenden Touren ohne Album Gigs wieder landet. Die Crowd war hier auch gut dabei. Viel Textsicherheit und Bewegung in den ersten Reihen. Mit, wenn ich das richtig gelesen habe, 23 Songs wurde auch einiges geboten. Ich werde zwar nie der größte Fan werden, aber kann schon nachvollziehen, warum diese Band es über den Hardcore Kosmos hinaus Fans gewonnen hat und Inclination und Year of the Knife das nicht tun. Insgesamt ein feiner Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 11. Okt 2019, 09:39

Gestern stand mal wieder ein Konzert an: Haelos im Frannz Club. Kurze Einordnung: Haelos haben vor ein paar Jahren ein fantastisches Debüt veröffentlicht, dieses aber komischerweise nicht betourt, was wohl selten dämlich war, denn ihr Mix aus Dreampop/Indie/Elektro passt sehr gut in die Schiene von The XX bis James Blake - in tanzbar. Nun müssen sie also im Frannz Club spielen. Der ist klein, eng, hat nur einen mittelguten Sound, eine richtig ätzende Säule in der Mitte und ist sonst aber ganz okay. Gibt wahrlich schlimmere Locations in der größe (ja, Musik & Frieden, du bist gemeint). Das Frannz/der Frannz, ist eine Art Bar-Location mit angeschlossenem Restaurant und Nebenräumen. In einem davon fand gestern ein 20er-Jahre-Swingkurs statt, an dem man immer vorbei musste, wenn man mal zum WC wollte. Nachdem wir alle wissen, dass Rockabilly die schlimmste Musikrichtung ist, folgt Swing übrigens gleich auf Platz zwei, insbesondere in der Ausrichtung Elektroswing. Was übrigens seit Babylon Berlin der aktuelle heiße berliner Hipsterscheiß ist.

Es fing an mit Jackie Charles, jedenfalls glaube ich das, denn ich war dank des Berliner ÖPNV-Dauerchaos noch nicht da. Wir erreichten den Ort gerade, als der zweite Support TEME fast fertig war. Die waren weder schlecht, noch gut, sondern halt so random Elektropop aus dem Hause Melt Booking. Was da noch fehlte, war die Abstimmung der einzelnen Musiker. Und ein funktionierendes Bandgerät, da die Band vergessen hatte, alles richtig aufzuladen und denen mehrfach im letzten Song die Hälfte des Sounds weggebrochen ist. Einer Rockband wäre das nicht passiert. Tat jetzt aber nicht weh. Wie schon gesagt ist das Frannz eigentlich ganz nett, aber echt eng, wenn es voll ist. Gestern war es ausverkauft. Gegen 21:45 kamen Haelos auf die Bühne und die Sängerin hatte erst einmal damit zu kämpfen, dass ihr Mikrophon nur so semi angeschaltet war. Nachdem die Techniker das dann auch gemerkt haben, wurde es gut. Sehr gut sogar. Die Band hatte richtig Bock und das hat man jede Sekunde gespürt. Mit dem Sound kannst du ja auch so eine sich unnahbar gebende "kalte" Atmosphäre erzeugen, Haelos waren einfach nur herzlich. Komisch war die Setlist: Das Debüt wurde nahezu komplett gespielt, vom aktuellen gab es nur 3 oder 4 Songs. Ich fands gut, da "Full Circle" ein überragendes Album ist. Publikum war auch absolut okay für berliner Verhältnisse. Spielzeit etwa eine Stunde, war völlig in Ordnung, mehr brauchte es auch nicht sein und für den zwanni passte das so.

Kritikpunkt einmal mehr die Merchpreise. Es ist irgendwie immer so, dass britische Bands es nicht auf die Reihe kriegen, ihre Preise auf europäisches Festlandniveau anzupassen. Das müssen die doch mal checken, oder gibt es ernsthaft Leute, die bei einem Konzert eine CD (!) für 20 € kaufen und eine einfache Schallplatte für 30? Ansonsten spielen sie heute in Hamburg. Geht da mal hin, Hamburgers.

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Finn
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Finn » Fr 11. Okt 2019, 10:10

Unterschreibe ich alles. Jackie Charles hatte ich nur kurz mitbekommen, war ganz nett, aber die Sängerin hatte eine anstrengende Stimme (auch, wenn sie gut singen konnte).
Teme fand ich ziemlich gut, Sänger könnte solo wohl ein großes Ding werden, sweeter Boi mit sanfter Stimme. Highlight war aber der Drummer, der danach auch direkt bei Haelos übernommen hat. Der war richtig in der Zone.
Von Haelos finde ich beide Alben ja grandios, von daher können sie bei einer Setlist nichts falsch machen. Ich hätte mir nur noch Happy/Sad gewünscht.

Publikum war überraschend alt und gefühlt noch internationaler als sonst. Das beste am Frannz ist aber der 10 Minuten Heimweg mit dem Rad, statt 30-40 wie sonst aus den ganzen Läden in Kreuzkölln. Gerne mehr Konzerte dort, trotz Säule und nicht wirklich guter Bierauswahl.

Zusätzlich zum Merch: Bei den letzten ~10 Konzerten konnte ich kein T-Shirt erwerben, weil immer alles ziemlich hässlich war. Das nervt, ich will die Bands ja unterstützen, aber wenn die Dinger dann nur im Schrank liegen, kann ich mir das sparen.

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Mondgesicht
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Mondgesicht » Sa 12. Okt 2019, 15:19

War gestern im Waagenbau (Was ist das für ein guuuuter Laden?! :herzen2: ) bei Hælos

Kurz um: Anwärter auf das Konzert des Jahres. Das war richtig stark! Hat alles gepasst... Von Sound bis gut aufgelegter Band! Überragende Atmosphäre und dazu der pure Sound zum Schwelgen/Schweben. Hätte ewig gehen können.

Ansonsten noch Doonerstag Asteroids Galaxy Tour zum 10jährigen Fruit gesehen: Hat auch richtig Spaß gemacht. Gab ein paar witzige Aussetzer zum Tourstart, dazu wuchtiger Sound im Molotow. Es war richtig schön, die (mittlerweile) alten Songs zu hören, das ganze hat live auch deutlich mehr Bums und Schwung als auf Platte. Immer eine Herzensangelegenheit gewesen diese Kapelle und das wird sie auch bleiben. UUUUhh UUUUUhh YEAH!

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NevermindBred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NevermindBred » So 13. Okt 2019, 15:14

Ich war ebenfalls bei Haelos in Hamburg gewesen.
Beide Vorbands habe ich verpasst, sodass ich nur etwas zum Hauptact schreiben kann. Es war meine Premiere im Waagenbau und vom Publikum her eine super Sache. Das Konzert war alles andere als ausverkauft aber im "Konzertraum" selber war es gut besucht.
Wie Blackstar und Mondgesicht bereits geschrieben haben, war das Konzert einfach klasse. Der Sound war super (anfangs gab es in Hamburg auch Probleme mit dem Mikrofon bei der Sängerin). Auch die Setlist war super für Leute, die die Band durch das Debüt für sich entdeckt haben.

Danach habe ich noch kurz mit dem Gitarristen schnacken können. Allerdings hatte er keine CDs gefunden (wobei die 20,00€ wären dann auch etwas viel gewesen, da teile ich die Kritik von Blackstar).

Irgendwie merkwürdig, dass die nicht populärer sind bei der Qualität. :popcorn:
:dumbo:

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Baltimore
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Do 17. Okt 2019, 21:25

Der Montag war für mich eine Reise in meine Vergangenheit...

Mein allererstes Konzert waren am 13.März 1993 die Toy Dolls in der Hamburger Markthalle. War für mich als Landei eine unglaubliche Erfahrung das erste Mal mit 16 zu einem Konzert in die Großstadt zu fahren. Gab dann auch ein mulmiges Gefühl, als mich dort jemand nach "Blättchen" gefragt hatte, weil ich keine Ahnung hatte, was damit gemeint war. :doof:
Hab die Band damals echt geliebt und in den 90ern dann noch ein paar Mal gesehen. Vorgruppe bei diesem ersten Gig waren "Big Boy Tomato". Keine Ahnung ob es die noch gibt.

Am Montag ging es dann mehr als 25 (!) Jahre später wieder zu den Toy Dolls in die diesmal ausverkaufte Markthalle. Vorgruppe waren "Bonsai Kitten", die ich echt furchtbar fand. Hat mich noch einmal bestätigt Festivals, wie Wacken und co. echt zu meiden. Das war so eine typische Stadtfest Hardrock/Metal-Band mit ner rothaarigen Sängerin. Zum Ende des Sets gab es dann auch noch ne Coverversion von "Poison" von "Alice Cooper" und zwischen den Songs nervige "motivierende" Ansagen. War echt froh, als der Spuk nach 35 Minuten vorbei war.

Um 21:00 kamen dann die Toy Dolls auf die Bühne und haben sich 80 Minuten durch ihre Hits gespielt mit einigen wenigen Songs vom neuen Album. Tour lief unter dem Banner"40th Anniversary Tour". Erstaunlicher Weise wirkte der Sänger "Olga" inzwischen körperlich fitter als vor 25 Jahren. Im Zugabenblock kam dann noch der Bassist von "Mad Sin" zu einem ihrer größten Hits "Glenda And The Test Tube Baby" auf die Bühne. Obgleich ich die Band die letzten 15-20 Jahre echt nicht mehr oft gehört habe, war ich erstaunt, wie textsicher ich noch war. Es gab über 25 Songs und Hits wie "Nellie the Elephant", "Dig That Groove Baby" und "Idle Gossip". Es gab am Ende auch kaum einen Song, den ich vermisst habe

Im Pott treten sie ja regelmässig auf, aber in Hamburg haben sie sich die letzten 20 Jahre eher rar gemacht.
Insgesamt war es wirklich eine schöne Reise zurück in meine Adoleszenz und ich bin mit strahlenden Augen Heim gefahren.
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
Die Liebe ist tot und wenn nicht, dann stech ich nach...

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 24. Okt 2019, 11:11

War gestern bei Max Cooper in Berlin, im Silent Green. Langer Text dazu an anderer Stelle (eclat), hier mal ein paar lose Aussagen: Das Silent Green. Da war ich noch nie, wusste auch gar nicht, was mich erwartet. Am Eingang steht ein altes Schild: "Krematorium Wedding" und googlebilder deuteten auf ein ziemlich morbides altes Gebäude hin. In der Veranstaltung stand aber "Betonhalle" und es war in einer Betonhalle. Ziemlich abgefahren, weil neben dem eigentlichen eingang führte noch eine Rampe nach unten in ein ziemlich abgespacten Betonbunker (unterirdisch). Alles neu, Platz für schätzungsweise 6-700 Leute. Ziemlich perfekter Sound, 2-3 Säulen im Weg, ansonsten top. Ein Location, die für öfter taugt. Auch gute Abluft, die natürlich nötig ist, wenn man unter der Erde ist und natürlich irgendwelche Idioten rauchen, auch wenn es natürlich dran stand, das man das nicht soll. Manche Dinge in Berlin ändern sich halt nie.

Support: Hatte ich mir vorher gar nicht angeschaut (der Besuch war eh spontan): Planet Ujou. Das sind, wie sehr zur Freude festgestellt, Parra For Cuva und Trashlagoon (letzteren kannte ich nicht). Parra For Cuva ist aber toll, wunderbar chilliger Elektro. Gemeinsame Platte kommt wohl auch bald. 35 Minuten schöne Einstimmung.

Max Cooper dann mit "Yearning For The Infinite - A/V-Show". A/V steht hier für audiovisuell. Es gab also mehrere Beamer, die die Bühne und jeweils einen Teil des Raumens mit Visuals bespielten - sehr hochwertigen, wunderschönen Visuals. Da hat sich jemand Mühe gegeben, auch von den Effekten, auch wenn es manchmal schön übertrieben war (muss ungefähr so gelaufen sein: "Max, wir haben so einen schönen Verdopplungseffekt, wie oft/wie viel davon will du in einem Video haben?" - Max: "Ja"). Musikalisch hatte ich mich auf Ballertechno eingestellt, nachdem ich vorher kurz reingehört hatte. War ein Irrtum. Ziemlich frickeliger IDM, sogar Sitzplätze hätten absolut sinn gemacht. Bisweilen klang das nach Aphex Twin, über weite Strecken jedoch vor allem nach Jon Hopkins (in gut-live). Hat sich also absolut gelohnt.

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NevermindBred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NevermindBred » So 27. Okt 2019, 12:25

Am Mittwoch waren Metronomy im Docks und hatten Georgia als Support dabei.
Georgia hatte ich bereits beim RBF dieses Jahr gesehen und hatte mir überraschenderweise nochmal besser gefallen.
Coole Beats und eine beeindruckende Bühnenpräsenz, dass Debütalbum werde ich im Januar auf jeden Fall in Angriff nehmen.

Es war mein dritter Liveauftritt von Metronomy (wobei mein erstes Konzert) und von Anfang bis Ende war es super. Die Setlist hat für mich persönlich auch keine Wünsche offen gelassen. Highlights waren The Bay, Corrine sowie Boy Racers. :thumbs:
:dumbo:

mattkru
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » So 27. Okt 2019, 17:41

Das gestrige Konzert von Lauv in Köln war sehr gut. Ich war noch nie vorher im Palladium und die oft genannten Klischees wie ‚zu eng‘ und ‚schlechte Luft‘ trafen voll zu; ich konnte aber noch damit leben.
Das Publikum war extrem textsicher und ziemlich jung. Ca. 90 % war unter 22 und ich kam mir selten so alt vor auf einem Konzert.
Meine persönlichen Highlights an Songs waren ‚Paranoid‘ und ‚Easy Love‘.
Das Palladium war mit 4000 Leuten ausverkauft; dabei erscheint das eigentliche Debütalbum erst nächstes Jahr (bisher gab es nur einzelne Singles und ein Compilation-Album).

Support war Chelsea Cutler; konnte man sich auch gut anhören.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von 7Ostrich » Mo 28. Okt 2019, 23:02

Blackstar hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 09:39
Nachdem wir alle wissen, dass Rockabilly die schlimmste Musikrichtung ist, folgt Swing übrigens gleich auf Platz zwei, insbesondere in der Ausrichtung Elektroswing. Was übrigens seit Babylon Berlin der aktuelle heiße berliner Hipsterscheiß ist.
Echt? :D Das war doch eher so 2011-2013 n Ding
Ich bin hier nicht zufällig, ich kenn mich aus

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 29. Okt 2019, 09:53

Bin die letzten Tage auch mal wieder unterwegs gewesen.

Donnerstag haben Conan im Hamburger Fundbureau gespielt.
Zunächst zur Location - die kannte ich von allen, die an der Sternbrücke beheimatet sind, nämlich tatsächlich noch gar nicht von innen. Und ich muss sagen: Für Konzerte gefällt sie mir bisher am besten. Gut, den Waagenbau kenne ich nur von Partys. Aber Astra Stube (eh) und Bar 227 können da nicht mithalten. Guter Sound, kleiner, aber feiner Konzertrau - das hat gepasst.

Zunächst spielten Sixes. Da das Kioskbier draußen noch ausgetrunken werden und Leute begrüßt werden mussten, fielen die aber flach. Was man so von anderen hörte: Sehr schwer. Naja gut, ist ja auch ein Doom-Abend gewesen. :idea: Die zweite Band des Abends hört auf den Namen Un. Und Un waren absolut fantastisch. Sehr melancholischer Doom. Da passt es gut, dass der Drummer offenbar derselbe ist wie bei Samothrace. Superschweres Riffing mit unglaublich tiefen Growls wechseln sich mit sphärischem Gitarrenspiel ab, das dann und wann in Post-Metal oder sogar Psychedelic abdriftet. Die Songs sind lang, klar, werden aber nie beliebig oder langweilig. Das werde ich definitiv weiterverfolgen. Sicher auch für Freunde schwerer Musik wie Tomate, Blackstar, Sammy & Co. interessant.

Conan selbst sind natürlich über alle Zweifel erhaben. Bei den Liverpoolern verhält es sich mit mir wie lange Zeit mit Russian Circles oder Mogwai - oft in Hamburg gespielt, aber nie gesehen. Diesmal musste trotz Frühschicht am selben Tag (also 4.30 aufstehen) aber sein. Und das hat sich gelohnt. Im Gegensatz zu dem Funeral Doom von Un mischen Conan ihrem Doom klassischen Stoner Rock und Sludge unter, so dass das Publikum nicht nur bedächtig zuhört, sondern neben dem üblichen Headbangen sogar der eine oder andere Mosh entsteht. Stimmung machen können die Briten jedenfalls, die Songs sitzen. Nach zwei schnelleren kommt ein schweres und langsames Brett, die Spannung wird hochgehalten. Ich würde sagen, dass das einer der bisher besten Auftritte in diesem Genre ist, den ich gesehen habe. Definitive Weiterempfehlung, sich die Herren bei Zeiten ebenfalls anzugucken.

--

Am Sonntag gab es dann ein ziemliches - nicht weniger starkes - Kontrastprogramm: The Midnight im Uebel&Gefährlich

Nach zwei langen Wochenend-Arbeitstagen - den ersten komplett bei der Ladeneröffnung meiner Freundin verbracht (bis 2.00), den zweiten im Homeoffice für TM - war ich ziemlich geschafft. Der Supportact - Violet Days - hat da leider keine Abhilfe geschaffen. Moderner Pop aus Schweden. Mal bei Lorde, mal näher dran an Rihanna. Zwei Cover dabei (Let it Happen von Tame Imapala sowie die Alphaville-Hymne Forever Young) aber immer ziemlich beliebig. Im Publikum hat das vielen gefallen und der Applaus war entsprechend. Deshalb könnte ich mir schon vorstellen, dass die bald größere Bekanntheit erlangen werden. Aber für mich war das nichts.

The Midnight habe ich derweil über den in den vergangenen Jahren doch recht eklatanten Synthwave-Hype kennen gelernt. Passt ja auch, weil die beiden Grüdungsmitglieder angeben, auf die Idee gekommen zu sein, machdem sie Drive gesehen haben. Man kann The Midnight jetzt aber nicht mit Perturbator oder Carpenter Brut, den, mal abgesehen von Kavinsky vielleicht, bekanntesten Vertretern des Genres, vergleichen. Die ballern ja ziemlich, während das Duo aus LA, das live auf die Unterstützung einer Bassistin/Gitarristen und eines Saxophon-Spielers (!) wert legt, eher in die Synthpop-Richtung geht. Die Songs sind hymnenhaft und der Sax-Part kommt definitiv nicht zu knapp, ebenso wenig wie die Stadion-Breaks. Richtig schön cheesy zum Teil und die sehr helle Stimme von Tyler Lyle fügt sich da bestens ein. Die Beleuchtung, verschiedenste Neon-Töne, was auch sonst, passt perfekt.

Ich hätte vorher nicht gedacht, wie groß die Band offenbar ist. The Midnight sprechen also ein breites Publikum an, vor Genregrenzen wird da nicht halt gemacht und so liegen sich am Ende Metaller mit Punks und Charts-Hörern gleichermaßen in den Armen. Ein dermaßen textsicheres Publikum habe ich gefühlt auch schon lange nicht mehr erlebt. Da wurde wirklich jeder Song, der in den 75 Minuten gespielt wurde, zelebriert und aus voller Kehle mitgegröhlt. Die Band spielt offenbar ihre zweite Deutschland-Tour und wenn die überall so angenommen werden wie in Hamburg, wird das definitiv nicht die letzte gewesen sein. Nächstes Mal sicher dann schon mindestens in der Freiheit oder im Docks.

Kleiner Anspieltipp: The Midnight - Vampires
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Di 29. Okt 2019, 10:29

Blackstar hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 09:39
Nachdem wir alle wissen, dass Rockabilly die schlimmste Musikrichtung ist, folgt Swing übrigens gleich auf Platz zwei, insbesondere in der Ausrichtung Elektroswing. Was übrigens seit Babylon Berlin der aktuelle heiße berliner Hipsterscheiß ist.
:lolol:

Schön das "wir alle wissen", dass es so ist... Also für mich sind Schlager, Volksmusik, EDM, Gangsterrap, Autotune überfluteter Pop und RnB und so weiter deutlich weiter oben in den "Schlimmsten Musikrichtungen".

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 29. Okt 2019, 10:33

smi hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 10:29
Blackstar hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 09:39
Nachdem wir alle wissen, dass Rockabilly die schlimmste Musikrichtung ist, folgt Swing übrigens gleich auf Platz zwei, insbesondere in der Ausrichtung Elektroswing. Was übrigens seit Babylon Berlin der aktuelle heiße berliner Hipsterscheiß ist.
:lolol:

Schön das "wir alle wissen", dass es so ist... Also für mich sind Schlager, Volksmusik, EDM, Gangsterrap, Autotune überfluteter Pop und RnB und so weiter deutlich weiter oben in den "Schlimmsten Musikrichtungen".

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Schlager und Volksmusik zähle ich zu den Kriegswaffen, nicht zu Musikrichtungen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Di 29. Okt 2019, 10:43

Off-topic
Blackstar hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 10:33
smi hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 10:29
Blackstar hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 09:39
Nachdem wir alle wissen, dass Rockabilly die schlimmste Musikrichtung ist, folgt Swing übrigens gleich auf Platz zwei, insbesondere in der Ausrichtung Elektroswing. Was übrigens seit Babylon Berlin der aktuelle heiße berliner Hipsterscheiß ist.
:lolol:

Schön das "wir alle wissen", dass es so ist... Also für mich sind Schlager, Volksmusik, EDM, Gangsterrap, Autotune überfluteter Pop und RnB und so weiter deutlich weiter oben in den "Schlimmsten Musikrichtungen".

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Das passt, dementsprechend lasch werden die Exportkontrollen im Bereich der Volksmusik auch gehandhabt :thumbsdown:
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von DerAffenmensch » Mi 30. Okt 2019, 09:45

Ich war letzte Woche bei Big Business im Kulturbahnhof in Jena

Also ich bin kein ausgewiesener Kenner der Diskografie von Big Business. Aber sie werden ja schwer als Legenden gehypt und für 13€ hab ich mir gedacht, kann man nix falsch machen. Und das konnte man in der Tat nicht.

Los ging es vorweg mit Blacksmoker. Hab ich schonmal gesehen und war einfach nicht meins. Ist schon ordentliches Geballer, auch auf einem technisch hohen Niveau, aber mir fehlt da in den meisten Songs eine Art roter Faden. Klang alles ein wenig nach Patchwork-Riffing. Ich bin ja immer schlecht im schätzen, aber die 80-100 Leute im KuBa fanden es größtenteils ganz gut.

Dann ging es weiter mit Big Business. Heftig. Wie man zu zweit so einen krassen drückenden Sound hinbekommt. Der Basser hat allerdings auch über drei Amps gespielt und hatte so oder so einen sehr speziellen und interessanten Sound. Auch der Schlagzeuger ist ein Monster an seinem Instrument. Besonders die Passagen, wo er auf einem Glockenspiel gespielt hat, waren einfach großartig. Also beides absolut großartige Musiker, die ihr Instrument nicht nur beherrschen, sondern auch dem ganzen eine ordentliche Position Uniqueness verabreichen. Hinzu kommt, dass der Bassist auch noch eine großartige Stimme hat, die er durch tolle Loops auch besonders in Szene setzen konnte. Zwischendrin hatte das Konzert nochmal eine gewisse Länge, es wurden dann zeitweilig etwas zu repetitiv und monoton. Allerdings haben sie das letzte Drittel nochmal ordentlich angezogen. Es war ein bisschen schade, weil das Publikum (ich auch) sicherlich das halbe Set gebraucht haben, um reinzukommen. Dafür war es am Ende eine umso größere Party. Erstaunlich, wenn nicht gar schockierend, fand ich die Aussage, dass in Jena mehr Leute waren als in Hamburg. War ein fantastisches Konzert und das für so wenig Geld. Leider war der Merch sacken hässlich.

fipsi
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Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von fipsi » Fr 1. Nov 2019, 00:45

Ich war gerade bei Caroline Polachek in Berlin. Das Konzert fand in der Burg Schnabel statt. Anscheinend läuft dort sonst überwiegend Elektro, weshalb mir die Location bisher kein Begriff war. Der Konzertraum war aber gut geschnitten. Nervig waren nur mal wieder die Indoorraucher. Zum Glück hat Caroline während einer Ansage dann klargemacht, dass sie es auch als störend empfindet. Passend zur Location waren alle Acts anlässlich Halloweens mittelalterlich gekleidet.

Aber beginnen wir von vorn, denn es gab zwei Supports. Den Abend eröffnete Danny L Harle. Er wurde mit einem classical DJ-Set angekündigt. Ich dachte es wird dann so ein stumpfer Hände in den Himmel Elektro wie beim Primavera, aber es kam anders.
Geboten wurde ein Mix aus Neo-Klassik, Ambient und Chorgesängen. Das Ganze kam ohne Beats aus und war auf Dauer trotz nur 30 Minuten etwas zäh.

Als nächstes betrat James Ferraro die Bühne und durfte sich ebenfalls eine halbe Stunde austoben mit seinem experimentellen Elektro gemischt mit Ambient-Sound. Das Set hat sich schön gesteigert. Hat mir gut gefallen.

Danach war Zeit für Caroline Polachek. In gut einer Stunde hat sie ihr komplettes neues Album gespielt, was bei mir immer mehr wächst. Begleitet wurde sie von Danny L Harle, der am Pult stand und auch Bass spielte bei einzelnen Songs.
Live wirkt es alles dynamischer, was wohl auch an leicht veränderten Mixen der Songs lag. Dadurch gab es wirklich viel tanzbares Material.
Das Publikum war zudem sehr textsicher und es gab wirklich berechtigt riesigen Beifall zwischen den Songs.
Als besonderes Highlight gab es zusätzlich zu dem neuen Album noch ein Cover mit Breathless von The Corrs. Toller Song, der sehr toll gecovert wurde und bei dem Publikum sehr gut ankommen ist. Insgesamt ein sehr tolles Konzert, was definitiv eines der Highlights des Jahres für mich war und ich durch mehrere Faktoren nicht so schnell vergessen werde.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 4. Nov 2019, 10:53

Ich war am letzten Mittwoch bei Inter Arma in Dortmund im JunkYard Club. Dort finden sind geraumer Zeit gute Shows statt. Leider wie auch an diesem Tag nicht immer gut besucht. Es waren vielleicht 50 Leute da. Zu wenig. Der Preis für die drei Bands war mit 16 Euro an der Abendkasse in meinen Augen auch angemessen. Ich selbst hatte vor hinzugehen und habe dann glücklicherweise auch noch Karten gewonnen. Sehr fein.

Hemelbestormer - Post-Metal aus Benelux, mittlerweile schon sieben Mal gesehen. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Die Show am Mittwoch war wohl die stärkste, die ich bisher gesehen habe. Die Band schafft es, druckvolle Soundwände zu erzeugen. Sicherlich für viele Leute langatmig fand ich es genau richtig. Etwas erstaunt hat mich die Spielzeit von 45 Minuten. Für die erste von drei Bands unter der Woche ist das (zu) lang.

Big Business - Kann mich hier den letzten Äußerungen zu dieser Band nur anschließen. Zwei gute Musiker zaubern einen anstrengenden, aber durckvollen Sludge/Noise Sound. Für mich allerdings auf Dauer etwas eintönig. Es hätte auch gerne nur eine halbe Stunde statt einer vollen sein dürfen.

Inter Arma - Die neue Platte gefällt mir echt gut. War dementsprechend gespannt, wie es live rüberkommt. Keine Ahnung, ob es an meiner Müdigkeit, dem mäßig abgemischten Sound oder der Band selbst lag, aber so richtig reingekommen bin ich in das Set nicht. Dieser Post-Metal/Sluge Sound mit einigen Black Metal Ausflügen ist an sich eine feine Sache. Es war auch in Ordnung, aber es wollte nicht zünden. Bin nach knapp 45 Minuten gegangen, um noch eine halbwegs vernüftige Verbindung nach hause zu bekommen.

Dies ging leider vollkommen schief, da an dem Tag auch der BVB im Pokal gespielt hat. Sprich, ein voller Bahnhof voller voller Menschen. Die Bahn hat sich dann natürlich nicht lumpen lassen und hat mit am Ende 45 Minuten Verspätung geglänzt. Im vollen Zug selbst wurde ich dann versehentlich zweimal von verschiedenen Besoffkis geschlagen. :D Naja, Abend war trotzdem in Ordnung.
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