Druschi hat geschrieben: ↑Fr 14. Jun 2019, 21:42
Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 14. Jun 2019, 09:49
Die neue Kate Tempest ist leider bis auf ein bis zwei Ausnahmen meilenweit von Let Them Eat Chaos entfernt.
Ich finde das Album so richtig, richtig gut. Sie wird immer reduzierter,
fokussierter.
Das empfinde ich halt total anders. Ich finde viele der Lyrics, insbesondere der "politischen", stumpf, austauschbar und nichtssagend. Das wirkt gerade in dem spärlichen Gewand ziemlich stark negativ in meinen Augen. Mit People's Faces ist zwar ein toller Song am Ende, bei vielen anderen hab ich aber das Gefühl, dass sie nicht auf den Punkt kommt, vage Referenzen auf der Metaebene einstreut und sich dabei irgendwie verliert.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie bei bestimmten Dingen glaubt, sie hätten für sich schon eine tiefsinnige Bedeutung und sie deshalb nur durch den Song geistern lässt. Auf mich wirkt das allerdings dann eher wie halbgare Internetweisheiten.
Edit: Um das noch mal zu präzisieren: Sie bleibt eine tolle Beobachterin innerer Zustände, von Liebe und Glück etc. Ihre Gesellschaftskritik ist aber im Gegensatz zu Let Them Eat Chaos imho nicht scharf und präzise, sondern vage, in alle Richtungen vorgetragenes us vs. them, das an genau den Stellen wo ich sie gebraucht hätte, keine Tiefe bietet, sondern abdriftet. Und das wird vom Format noch mal deutlich verstärkt.