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Reeperbahn Festival 2018

Marc1904
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Marc1904 » Mo 24. Sep 2018, 21:57

Gelungens Debüt für mich.

Ich muss mich allerdings noch ein bisschen sammeln, bevor ich meine Erfahrungen preisgeben kann. Etwas schade war allerdings wirklich, dass ich zu einigen Konzerten nicht reingekommen bin, und das betraf jetzt nicht MUSE im Docks. Klar, gehrt man halt woanders hin, aber Freitag früher Abend war schon echt arg voll überall.

Bericht folgt asap...

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LongNose
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von LongNose » Di 25. Sep 2018, 08:55

Ich freu mich auf all eure Berichte :thumbs:
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Flecha
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Flecha » Do 27. Sep 2018, 16:35

So - Robin, Nilo & ich haben mal die Köpfe zusammengesteckt und einen kleinen Bericht zum RBF 2018 verfasst. Inklusive gütiger Redigierhilfe von Stebbie & Co. :)

Für Nilos wunderbare Bilder empfehle ich einen Blick ins Magazin: https://magazin.festival-community.net/ ... en-buehnen

Text so:

„Dürfte ruhig noch ein paar Tage weitergehen“, schreibt jemand bei einem bekannten Kurznachrichtendienst. Einzige logische Reaktion in Anbetracht des tief im Gemüt verankerten Post-Festival-Blues: Bitte, bitte ja!

Gemeint ist das Reeperbahn Festival – diese Veranstaltung, die die Hamburger Partymeile und den Kiez bis hin zum Schanzenviertel einmal jährlich ins Mekka für Entdecker neuer und frischer Musik verwandelt. Mit 45.000 Ticketkäufern wurde dabei 2018 einmal mehr ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Unter diesen tummeln sich auch 5.500 Mitglieder der Musikbranche, die neben den vielen Konzerten an Panels, Sessions oder Podiumsdiskussionen teilnehmen und sich über Entwicklungen aus der Branche auf dem Laufenden halten.

Doch ist das Reeperbahn Festival nicht nur Szenetreff, auch beim breiten Publikum wird es immer beliebter und hat sich in unserer Festival Community längst zu einem All-Time-Favourite entwickelt – bei nur wenigen anderen Festivals ist die Forengruppe jedes Jahr aufs Neue so groß. Dabei sind es nicht nur die Locations, die man selbst nach dem fünften Besuch längst nicht alle gesehen hat, nicht nur der Vibe, der sich vom Spielbudenplatz bis Nobistor, vom Park Fiction bis zum Heiligengeistfeld ausbreitet, nicht nur die Musik, die das Reeperbahn Festival immer wieder zu einem neuen Erlebnis macht:was das Festival am meisten auszeichnet, ist die Belohnung des Entdeckergeists.

Zeigen andere Festivals nach einigen Jahren eine gewisse Abnutzungserscheinung, da man als Besucher eine gewisse Routine entwickelt hat, gleicht beim Reeperbahnfestival kein Weg dem anderen. Auf insgesamt knapp 2,5 Quadratkilometern durch das bunte Treiben von St. Pauli fühlt sich der Gang von Location zu Location an wie die spannendste Schnitzeljagd der Welt. Hinter jeder Ecke stößt man auf einen kleinen Laden, in dem gerade ein Showcase stattfindet, oder einen Hochbahnbus, der zur Bühne umfunktioniert wurde.

Absagen, lange Schlangen & Einlassstopp: Probleme des Reeperbahn Festivals

Dass bei einer so großen Zahl an Locations, Künstler*innen und Veranstaltungen nicht alles rund laufen kann, ist klar. Dass es in diesem Jahr ausgerechnet die Elbphilharmonie trifft, die durch Absagen zweier exklusiver Konzerte betroffen ist, ist da umso ärgerlicher. Für dieses aufwändige Setup kurzfristig einen adäquaten Ersatz finden? Das erscheint uns ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Im Vergleich dazu kurios wirken da die schon fast regelmäßig über die App eintrudelnden Absagen im Moondoo. In dieser Zahl ist das wohl einfach Pech.

In der App – und damit der Vermeldung von Ausfällen – manifestiert sich derweil einer der größeren Kritikpunkte an der diesjährigen Ausgabe des Reeperbahn Festivals: Die Bekanntgabe solcher Änderungen im Timetable häufen sich in diesem Jahr – und nicht alle werden ausreichend kommuniziert. Im Vorfeld verschwinden leider immer wieder Acts vom Line-Up, deren Absage sich dann erst in einer Randnotiz findet. Dabei ist natürlich klar, dass bei der Masse an Bands wie sie das Reeperbahn Festival jedes Jahr zusammen bucht, solche Absagen nicht zu vermeiden sind.

Ärgerlich ist aber, dass diese Ausfälle teilweise erst sehr kurzfristig kommuniziert werden. So erreicht die Nachricht, dass die Französinnen Ibeyi nicht spielen werden,die Besucher erst, als sie schon in der Elbphilharmonie sitzen. Auch beim Konzert von Her an gleicher Stelle kommt die Ankündigung der Absage erst um 14 Uhr des gleichen Tages, obwohl die Band schon Tage vorher sämtliches Rahmenprogramm abgesagt hatte. Die App ist dabei leider wenig hilfreich, die Push-Nachrichten kommen teils zu spät, teils gar nicht. Auch die Warnungen vor Einlass-Stopps bei Konzerten wie Metronomy kommen bisweilen erst, als schon lange nichts mehr geht. Das ist verbesserungswürdig.

Surprise, surprise: Muse beim Reeperbahn Festival 2018

Darüber hinaus gibt es aber wenig zu beanstanden. Denn über allem schwebt das musikalische Line-Up mit rund 450 Bands und 600 Konzerte spielten – ein Programm, das an Vielfalt kaum zu überbieten ist. Natürlich hätten wir uns solch eine geschmackssichere Auswahl von Überraschungsacts wie im Vorjahr gewünscht: 2017 waren wir mit Kettcar auf dem Lattenplatz, Death From Above im Molotow und Liam Gallagherauf der Warner Music Night dahingehend geradezu gesegnet. Dafür ist den Veranstalter des Reeperbahn Festivals in diesem Jahr dank Warner der Coup gelungen, mit Muse eine internationale Stadionband ins Docks zu holen. Damit verkauft man auch kurzfristig noch Tickets an Fans aus Frankreich, England oder Spanien.

Diese müssen allerdings reichlich Geduld mitbringen: Nachdem bereits um 10 Uhr morgens geduldige Muse-Fans vor dem Docks gesichtet werden, zieht sich die Einlassschlange im Laufe des Abends über etliche Meter. Ähnlich verhält es sich bei den allseits beliebten Metronomy, die in der Großen Freiheit 36 für Euphorie unter all denen sorgen, die es in den Club schaffen, oder dem Geheimtipp International Music, dessen krautig-experimentelle Sounds wir lediglich von der Treppe des Molotows aus genießen können. Bei den schwedischen Post-Punkern Viagra Boys ist die Schlange vor der Prinzenbar sogar kurzzeitig länger als die für Muse.

Denn auch das gehört zum Reeperbahn Festival: Man braucht gute Nerven, möchte man einen akribisch ausgetüftelten Bandplan in die Tat umsetzen. Doch wie so oft lohnt es sich auch hier, die Planung über den Haufen zu werfen und Locations zu entdecken, in die man sich sonst eher selten verirrt. Denn mal Hand aufs Herz: Wie oft ist man außerhalb des Reeperbahn Festivals etwa im Michel? Dieses Jahr haben wir gleich mehrere gute Gründe, das Hamburger Wahrzeichen von innen zu sehen. Während etwa Okkervil River reduzierte Versionen ihrer Songs durch die heiligen Hallen schallen lassen und vor allem mit dem unverstärkt, rein durch die Stimme des durch den Michel wandernden Will Sheff, vorgetragenen A Song für Gänsehaut sorgen, trägt Konstantin Gropper alias Get Well Soon richtig dick auf: Er arrangiert seine Songs extra für das Reeperbahn Festival komplett um, holt sich dabei Unterstützung von Gastsänger*innen wie Kat Frankie oder Sam Vance Law und lässt seinen Vater die monumentale Kirchenorgel bedienen.

Ebenfalls zu überraschen wissen Friska Viljor, die unter dem Namen Shotgun Sisters einen außergewöhnlichen Gig im Nochtspeicher abliefern. Sänger Joakim Sveningsson gibt dabei einen tiefen Einblick in sein Seelenleben und die vergangenen zwei Jahre, die ihn beinahe an den Abgrund führten. Die eigentlich als sehr tanzbar bekannten Schweden mal mit ganz anderen, wesentlich ruhigeren und dunklen Tönen? Das hinterlässt mächtig Eindruck.

Reeperbahn Festival 2018: Perlen über Perlen

Natürlich lebt das Reeperbahn Festival nicht von diesen großen Namen: Das Entdecken neuer, noch unbekannter Bands steht Jahr für Jahr im Vordergrund. Ob nun The Holy mit ihrem wavigen, an Arcade Fire angelehnten Sound, Altin Gün, die mit ihrem türkischen Psychedelic Folk die Menge zum Kochen bringen, die an frühe Black Keys erinnernden The Blue Stones, das spanische Schredder-Duo Bala, das Modern-Jazz-Trio Mammal Hands, die den Resonanzraum am späten Samstagabend in freudige Trance spielen oder die holländischen Schrammelrocker von Pip Blom – die Liste könnte ewig weitergehen und lässt ein anfängliches Zweifeln über die Line Up-Qualitäten in Staub verpuffen.

Zudem spielen auf dem Reeperbahn Festival so einige Acts, die wir schon auf früheren Festivals des Jahres abfeiern dürften: Die Parcels legen im Vergleich zum Appletree Garden 2018 noch einmal eine Schippe drauf, Amyl and the Sniffers reißen das Molotow ab und Noga Erez ist mittlerweile ohnehin eine der beliebtesten Künstlerinnen der Festival Community. Hier macht sich zudem eine der großen Stärken des Reeperbahn Festivals bemerkbar: Die Veranstalter unterstützen die Keychange Foundation, die sich dafür einsetzt, dass auf Festivals bis 2022 ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Künstlern herrscht. Beim Reeperbahn Festival ist das jetzt bereits so – ein Umstand, von dem sich andere Festivals ruhig eine Scheibe abschneiden könnten.

Unter den angesprochenen Acts werden sich sicher auch in diesem Jahr wieder diverse finden, die in ein paar Jahren durch die Decke gegangen sein werden. Und dann wird man erstaunt feststellen, dass eben diese Acts 2018 auf dem Reeperbahn Festival gespielt haben, als man sie selbst noch nicht einmal auf dem Schirm hatte. Bis dahin freuen wir uns bereits auf die Suche nach solchen Perlen im kommenden Jahr. Auf das der Entdeckergeist wieder belohnt werde!
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Schumynization » Do 27. Sep 2018, 17:32

Schicke Bilder und sehr schön geschrieben! :thumbs:

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Stebbie » Do 27. Sep 2018, 17:48

Hach, da werden wieder Erinnerungen wach :herzen2:
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von LongNose » Fr 28. Sep 2018, 10:20

Super Artikel :thumbs:

Nothing But Hope and Passion hat auch noch einen interessanten Nachbericht geschrieben inkl. kleiner Kritikpunkt bzgl. Kapazitäten und zuviele Leute mittlerweile:
https://nbhap.com/sounds/review-memora ... tival-2018

Wie habt ihr dies empfunden? War es auffallend dass es dieses Jahr nochmals mehr Leute hatte?
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von rogerhealy » Fr 28. Sep 2018, 10:26

"Dear, Reeperbahn Festival, we really love you but please hit the brakes for a bit and invest in quality instead of quantity."
Da stimme ich zu.

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Stebbie » Fr 28. Sep 2018, 10:44

Würde ich gar nicht mal so dermaßen unterschreiben - es gab auch früher immer schon Jahre, wo man das Gefühl hatte, dass es sehr voll war, nur um in den folgenden beiden Jahre keine Probleme zu haben. Ich fand es auch in diesem Jahr nicht sonderlich voll, auch wenn es bei Metronomy eine lange Schlange gab - aber so eine gibt es praktisch jedes Jahr (angefangen bei Deichkind 2009 in der GF36). Wenn es größere Probleme für mich gab, dann war es meist in den kleineren Locations wie bspw. Thomas Read, dem Kukuun oder dem St. Pauli Bahnhof. Jedoch gehört auch nicht viel dazu, um solche Locations voll zu machen. Jedoch sind es auch solche Locations, die den Charme eines solchen Festivals ausmachen und wenn die Bands dann, wie bspw. The Holy, ohnehin noch ein zweites Set spielen (wo es dann nichtmals voll war), dann geht es für mich schon klar. Insgesamt gab es für mich keinen Gig, den ich unbedingt sehen wollte, in den ich nicht reingekommen bin und auch Abends sind eigentlich alle immer relativ entspannt ins Molotow gekommen. Sinnvoll wäre vielleicht, wenn neben dem Molotow noch eine zweite zentrale Feierlocation etabliert werden könnte, um den Druck dort ein wenig abzubauen.

Ich glaube vielmehr, dass das RBF die Jahre noch weiter wachsen und womöglich auch noch den Dienstag ins Programm aufnehmen und das Kinoprogramm ausbauen wird. In Austin ist das Programm ja noch viel, viel größer - warum soll das nicht auch in Hamburg gehen? Ich finde es eigentlich auch ganz cool jetzt im Nachhinein die ganzen Bands zu entdecken, die ich während des Festivals noch gar nicht auf dem Schirm hatte.

Ich verstehe aber, dass es für die Konferenzteilnehmer noch viel herausfordernder ist, da ich ja gar keinen Zugriff auf die ganzen Panels habe.
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von akropeter » Fr 28. Sep 2018, 12:20

Es sollte einem bewusst sein, dass einige Acts im kleineren Locations eben schnell voll sind. Dann muss man eben entweder frühzeitig hin oder was anderes kucken.

Einzig, dass das Programm am späten Nachmittag so dünn besetzt ist, finde ich schwierig. Molotow, Bahnhof Pauli und Co. sind dann schon immer sehr voll. Das müsste man entweder erweitern oder streichen.
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Sjælland
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Sjælland » Fr 28. Sep 2018, 13:24

War ja nur am Freitag da und es war schon ziemlich voll meistens, aber wir hatten zum Glück kein Problem reinzukommen.

Wir hatten uns im Vorfeld nicht ganz so viel schlau gemacht. Klar, haben wir (=ein Freund und ich) uns ein wenig durchgelesen und auch angehört, aber nicht so intensiv, wie es vielleicht angemessen gewesen wäre. Leider haben die anderen Leute, die seit Wochen zugesagt hatten, am Mittag abgesagt. Ärgerlich, aber dann auch einfacher, sich für ein bestimmtes Konzert zu begeistern. Da ich erst um halb 2 mit dem Zug aus dem Süden ankam, hernach erstmal Gepäck in der Wohnung abgeladen und später noch was gegessen wurde, sind wir erst am späten Nachmittag am Bändchenzelt angekommen. Da wurden wir dann erstmal nicht auf die dortige Festival-Area gelassen - "Unwetterwarnung - Zutritt nur für Künstler" - was aber auch gleich wieder geändert wurde.

Sind dann langsam in Richtung Reeperbahn gegangen, haben auch dort nochmal was gegessen und währenddessen den Anfang von UNS sehen dürfen. Leider war das nicht so wirklich was, was aber auch eher an der Geilen Knolle lag als an der Band. Der Wind und der Sound sowie die Umgebungsgeräusche haben es unmöglich gemacht, da zuzuschauen. Da wir wie gesagt etwas planlos waren, sind wir mal einfach vielen Leuten hinterher, die alle gerade auf dem Weg ins Bahnhof Pauli waren. Unten angekommen wusste niemand so wirklich, wer genau jetzt käme. Am Ende waren es Tempesst aus London, einer Psychedelic-Rock-Band bestehend aus langmähnigen Männern, die einen sehr eingängigen Sound auf die Bühne gezaubert haben. Sehr schön, hat mich manchmal an die Fleet Foxes erinnert, auch wenn der folkige Einschlag gefehlt hat. War auf jeden Fall ein sehr großer Glücksgriff und hat vollends überzeugt!

Danach sind wir dann unter einem immer schwärzer werdenden Himmel zum Gruenspan gewackelt, wobei wir vorher einen kleinen Abstecher in den Kaiserkeller gemacht haben, da dort die luxemburgische Bühne war und mein Kumpel von dort kommt. Sind zwischen Napoleon Gold und Bartleby Delicate dort gewesen, also wegen Musik war da nix, aber war mal interessant zu sehen.
Sind dann also weiter ins Gruenspan zu Vizediktator. Waren recht früh da, weswegen wir vorne in der Mitte unsere Plätze hatten. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Stimmung war super und die Band hat ordentlich ihre Zweieinhalbminüter rausgeballert. Der Sänger musste ständig grinsen, dass ein paar Jungs vorne drin tatsächlich alle Texte mitsingen konnten und kam dann zum letzten Song noch runter ins Publikum. Waren intensive Minuten, hat sich vollauf gelohnt.

Weiter ging es in die GF36. Da ich die meisten Clubs nicht kannte, war für mich alles Neuland und sehr interessant. Sind bei Graveyard gelandet und haben so etwa die zweite Hälfte davon mitbekommen. Hat mich ein wenig an den Kadavar-Auftritt vom Deichbrand erinnert, wenngleich natürlich nicht ganz so sehr reingeklampft wurde. Aber auch die Band wusste zu begeistern, gehörten an dem Tag ja auch zu den bekannteren Vertretern auf den Bühnen. Mir hat auf jeden Fall die Location gefallen, das war schon beeindruckend. Weiß allerdings nicht, wie die Große Freiheit 36 sonst so bei Konzerten ist, aber Graveyard waren schon eine Band nach meinem Geschmack.

Danach sind wir ins Indra, da mein Kumpel mal unbedingt reinschauen wollte, wie das so ist. Kurz darauf angefangen hat dort PISH, den wir vorher nicht kannten, allerdings hat es sich als das Solo-Projekt des Kakkmaddafakka-Sängers rausgestellt, weswegen auch einige Norweger vor Ort waren. Musikalisch war das leider doch recht beliebig und nichtssagend, zumindest ist hier live nichts hängengeblieben und wir haben uns nach 4-5 Liedern auf den Weg woanders hin gemacht.

Auf dem Weg zurück zur Reeperbahn haben wir in der Parcels-Schlange einen netten Typen kennengelernt, dem wir mitgeteilt hatten, dass gerade Einlassstopp war. Wir haben uns dann schlaugemacht, was noch so spielt - zwecks des kürzeren Weges wurde sich dann fürs Molotow entschieden und wir sind in der SkyBar gelandet, wo Swedish Death Candy ihren Auftritt hatten. War auf jeden Fall nicht schlecht, ging in Richtung Stoner-Rock, allerdings war ich schon etwas müde und hab mich nicht mehr so ganz konzentriert.

Sind anschließend in der SkyBar noch ein wenig bei der Karaoke gewesen, es war ziemlich eng und heiß. Sind gleich als zweite drangekommen mit Little by Little, allerdings hat sich der Song nach dem ersten Refrain aufgehangen und wir "durften" dann kurzerhand Wonderwall singen, juhu, da kam Freude auf. Hab dann noch die zwei Gitarristen von Vizediktator unter den Leuten gesehen, aber mit dem "Animator" ist das schon eine ganz lustige Veranstaltung, wenn man zum ersten Mal da ist. Ansonsten war es mir im Molotow aber auch einfach zu voll, wir waren müde und sind schätzungsweise gegen drei nach Hause gegangen.

Insgesamt ein schönes Festival, auf dem es viel zu entdecken gibt. Mal sehen, ob sich das nächstes Jahr zeitlich machen lässt, hätte aber schon mal Lust es mehrere Tage zu besuchen.

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nilolium
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von nilolium » Fr 28. Sep 2018, 13:41

LongNose hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 10:20
Super Artikel :thumbs:

Nothing But Hope and Passion hat auch noch einen interessanten Nachbericht geschrieben inkl. kleiner Kritikpunkt bzgl. Kapazitäten und zuviele Leute mittlerweile:
https://nbhap.com/sounds/review-memora ... tival-2018

Wie habt ihr dies empfunden? War es auffallend dass es dieses Jahr nochmals mehr Leute hatte?
ich persönlich bin aber auch jedes jahr aufs neue am strugglen, was die schlangen betrifft. gab bisher immer gigs, auch kleine, bei denen ich nicht reinkam, was dann immer etwas gedämpft hat. mittlerweile bin ich aber gefeit, hab backuppläne und so.
fänd es auch super, wenn nachmittag einfach alles noch ein wenig breiter aufgestellt wäre.
Sjælland hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 13:24
Sind dann also weiter ins Gruenspan zu Vizediktator. Waren recht früh da, weswegen wir vorne in der Mitte unsere Plätze hatten. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Stimmung war super und die Band hat ordentlich ihre Zweieinhalbminüter rausgeballert. Der Sänger musste ständig grinsen, dass ein paar Jungs vorne drin tatsächlich alle Texte mitsingen konnten und kam dann zum letzten Song noch runter ins Publikum. Waren intensive Minuten, hat sich vollauf gelohnt.

ach cool, dann haben wir uns bestimmt gesehen, ohne uns mitbekommen zu haben. bist du zufällig einer von denen?

Bild

edit: meine top 5 waren
1. parcels
2. hope
3. faces on tv
4. vizediktator
5. pip blom

eigentlich auch noga erez, aber da hab ich persönlich nich so viel von mitbekommen :oops:

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von fipsi » Fr 28. Sep 2018, 14:00

nilolium hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 13:41
LongNose hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 10:20
Super Artikel :thumbs:

Nothing But Hope and Passion hat auch noch einen interessanten Nachbericht geschrieben inkl. kleiner Kritikpunkt bzgl. Kapazitäten und zuviele Leute mittlerweile:
https://nbhap.com/sounds/review-memora ... tival-2018

Wie habt ihr dies empfunden? War es auffallend dass es dieses Jahr nochmals mehr Leute hatte?
ich persönlich bin aber auch jedes jahr aufs neue am strugglen, was die schlangen betrifft. gab bisher immer gigs, auch kleine, bei denen ich nicht reinkam, was dann immer etwas gedämpft hat. mittlerweile bin ich aber gefeit, hab backuppläne und so.
fänd es auch super, wenn nachmittag einfach alles noch ein wenig breiter aufgestellt wäre.
Sjælland hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 13:24
Sind dann also weiter ins Gruenspan zu Vizediktator. Waren recht früh da, weswegen wir vorne in der Mitte unsere Plätze hatten. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Stimmung war super und die Band hat ordentlich ihre Zweieinhalbminüter rausgeballert. Der Sänger musste ständig grinsen, dass ein paar Jungs vorne drin tatsächlich alle Texte mitsingen konnten und kam dann zum letzten Song noch runter ins Publikum. Waren intensive Minuten, hat sich vollauf gelohnt.

ach cool, dann haben wir uns bestimmt gesehen, ohne uns mitbekommen zu haben. bist du zufällig einer von denen?

Bild

edit: meine top 5 waren
1. parcels
2. hope
3. faces on tv
4. vizediktator
5. pip blom

eigentlich auch noga erez, aber da hab ich persönlich nich so viel von mitbekommen :oops:
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Sjælland » Fr 28. Sep 2018, 14:02

nilolium hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 13:41

Sjælland hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 13:24
Sind dann also weiter ins Gruenspan zu Vizediktator. Waren recht früh da, weswegen wir vorne in der Mitte unsere Plätze hatten. Hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Stimmung war super und die Band hat ordentlich ihre Zweieinhalbminüter rausgeballert. Der Sänger musste ständig grinsen, dass ein paar Jungs vorne drin tatsächlich alle Texte mitsingen konnten und kam dann zum letzten Song noch runter ins Publikum. Waren intensive Minuten, hat sich vollauf gelohnt.

ach cool, dann haben wir uns bestimmt gesehen, ohne uns mitbekommen zu haben. bist du zufällig einer von denen?
Haha, oh man. Ne, leider nicht! Hab dem Sänger das Mikro runtergestellt, vielleicht hast du das mitbekommen. Sind auch sonst das ganze Konzert ganz vorne gestanden. Welcher von den Fotografen warst du? :smile: Mein Kumpel ist der Typ ganz links mit den Gitarren auf dem Shirt, daneben war dann ich.

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von nilolium » Fr 28. Sep 2018, 14:22

ich hab lange haare gehabt und ich glaube ein meow division shirt angehabt. und war mit zwei mädels unterwegs, auch vorne mittig, die sich ebenfalls prächtig amüsiert haben ob der guten laune auf der bühne.

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Sjælland » Fr 28. Sep 2018, 14:46

Ich meine mich zu erinnern, aber auch nur schwach. Schade, wär cool gewesen mal jemanden von euch zu treffen.

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von nilolium » Fr 28. Sep 2018, 14:50

nächstes mal - whatsapp-gruppe :idea:

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von akropeter » Fr 28. Sep 2018, 15:37

Neben Nilo kannst du auch zwei Stunden im Flieger sitzen und er vergisst das gleich wieder. ;)
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von fipsi » Fr 28. Sep 2018, 16:05

akropeter hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 15:37
Neben Nilo kannst du auch zwei Stunden im Flieger sitzen und er vergisst das gleich wieder. ;)
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Schumynization » Fr 28. Sep 2018, 20:17

Mal ne doofe Frage: Gibt es einen Grund, warum das RBF nicht bis Sonntag geht? Also sowas wie Donnerstag-Sonntag oder ne Ausweitung statt Dienstag den Sonntag?

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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Stebbie » Fr 28. Sep 2018, 20:26

Ich vermute mal, damit die ganzen Delegierten am Sonntag in aller Ruhe nach Hause reisen können und man den Samstagabend für die Abschlusssause hat. Sonntage sind ja für Clubkonzerte eh immer semigeil.
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Tambourine-Man » Sa 29. Sep 2018, 01:35

fipsi hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 14:00
nilolium hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 13:41
eigentlich auch noga erez, aber da hab ich persönlich nich so viel von mitbekommen :oops:
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Suitemeister » Di 2. Okt 2018, 16:01

Tambourine-Man hat geschrieben:
Sa 29. Sep 2018, 01:35
fipsi hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 14:00
nilolium hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 13:41
eigentlich auch noga erez, aber da hab ich persönlich nich so viel von mitbekommen :oops:
Nilo alda
Ehrlich Nilo, bei Noga zu voll sein, geht gar nicht!
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Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von badfish » Sa 6. Okt 2018, 14:49

Hat jemand Lysistrata gesehen auf dem RBF?
Ich leider auch nicht, bin aber im Nachhinein auf deren Erstling "The Thread" gestoßen.
Bewegt sich irgendwo zwischen Post-, Noise- und Mathrock.

https://youtu.be/2mROp4HW1Ag

Marc1904
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Marc1904 » So 7. Okt 2018, 18:37

badfish hat geschrieben:
Sa 6. Okt 2018, 14:49
Hat jemand Lysistrata gesehen auf dem RBF?
Ich leider auch nicht, bin aber im Nachhinein auf deren Erstling "The Thread" gestoßen.
Bewegt sich irgendwo zwischen Post-, Noise- und Mathrock.

https://youtu.be/2mROp4HW1Ag
Ja, die habe ich gesehen...war auch ganz gut. Der Laden ist allerdings zu klein für Konzerte. Verweise in diesem Zusammenhang nochmal gerne auf meine Rezension dazu:

http://www.gestromt.de/2018/09/09/lysis ... he-thread/

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Flecha
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Re: Reeperbahn Festival 2018

Beitrag von Flecha » Mo 8. Okt 2018, 07:50

badfish hat geschrieben:
Sa 6. Okt 2018, 14:49
Hat jemand Lysistrata gesehen auf dem RBF?
Ich leider auch nicht, bin aber im Nachhinein auf deren Erstling "The Thread" gestoßen.
Bewegt sich irgendwo zwischen Post-, Noise- und Mathrock.

https://youtu.be/2mROp4HW1Ag
Wäre ich tatsächlich ganz gern hingegangen, Ecke Grüner Jäger/Feldstraße habe ich mich dieses Jahr dann aber erstmals gar nicht aufgehalten. Zu weit weg. :sadno:
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Mantar, Mantar


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