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Zeitgeschehen / Panorama

Von Spam bis Gott und die Welt
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Quadrophobia
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Quadrophobia » Di 27. Feb 2018, 14:33

SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:26
Ab welchem Abschluss ist es eigentlich okay, sich Historiker oder Politikwissenschaftler zu nennen? Reicht da der Bachelor oder muss es mehr sein?
An und für sich reicht ein BA um dich formal so zu bezeichnen, weil du einen Akademischen Grad darin hast. Genauso darfst du dich ja als Tischler Geselle auch als Tischler bezeichnen. Man kann aber natürlich mit Recht behaupten, dass man nicht automatisch Politikwissenschaftler wird, wenn man das studiert hat aber nach dem Abschluss was völlig anderes macht. Ich benutze das als Selbstbezeichnung so gut wie nie und sehe es so, dass ich zwar wissenschaftlich arbeite, aber nicht als Wissenschaftler arbeite, mich ergo also nicht als Politikwissenschaftler bezeichnen sollte.

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Stebbie
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Stebbie » Di 27. Feb 2018, 14:37

Das sind ja keine feststehenden oder geschützten Begriffe. Aber für den Historikerbegriff gibt es in der Praxis gibt eigentlich zwei wesentliche Kriterien. Entweder muss man sich in einer Anstellung befinden, die im weiteren Sinne geschichtswissenschaftlich orientiert ist (Forschung/Universität, Archive, Museen, Bibliotheken, aber auch Geschichtslehrer), oder aber über ein abgeschlossenes Geschichtstudium (Staatsexamen, Magister, Master*) verfügen und/oder aktiv am Forschungsdiskurs teilnehmen, also publizistisch tätig geworden sind. Das sind zumindest die Vorbedingungen für die Mitgliedschaften im Historikerverband.

Gerade das letzte ist für mich wesentlich, da man schon am Diskurs teilnehmen sollte, um die Bezeichnung mit Recht zu führen. Das geht ja auch in die Richtung dessen, was oben geschrieben steht. Es ist natürlich aber auch eine sehr weite Definition, da das abgeschlossene Studium schon essentiell ist.





*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:
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Wishkah
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Wishkah » Di 27. Feb 2018, 15:01

Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
Das sind ja keine feststehenden oder geschützten Begriffe.
Kommt natürlich auch auf den Studiengang drauf an, was geschützte Berufsbezeichnungen angeht. Bei uns Psychologen ( :wink: ) gibt es diesbezüglich ein gültiges Urteil, das aber schon Jahre her und noch lange vor Bachelor-/Master-Zeiten entstanden ist, sich also auf das Diplom bezieht. Da heißt es, dass man für die Berufsbezeichnung Psycholog*in ein abgeschlossenes Hochschulstudium benötigt. Der BDP (Berufsverband Deutscher Psycholog*innen) legt das so aus, dass ein Bachelor dafür nicht ausreicht, sondern nur der Master, aber ob das jetzt wirklich (rechtlich) bindend ist...

Ich werde mich aber auch erst nach dem Master so bezeichnen. Im Moment seh ich mich einfach nur als Student mit Bachelor-Abschluss. Aber ist ja zum Glück nicht mehr allzu lange hin. :grin:

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Quadrophobia
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Quadrophobia » Di 27. Feb 2018, 15:16

Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
Das sind ja keine feststehenden oder geschützten Begriffe. Aber für den Historikerbegriff gibt es in der Praxis gibt eigentlich zwei wesentliche Kriterien. Entweder muss man sich in einer Anstellung befinden, die im weiteren Sinne geschichtswissenschaftlich orientiert ist (Forschung/Universität, Archive, Museen, Bibliotheken, aber auch Geschichtslehrer), oder aber über ein abgeschlossenes Geschichtstudium (Staatsexamen, Magister, Master*) verfügen und/oder aktiv am Forschungsdiskurs teilnehmen, also publizistisch tätig geworden sind. Das sind zumindest die Vorbedingungen für die Mitgliedschaften im Historikerverband.

Gerade das letzte ist für mich wesentlich, da man schon am Diskurs teilnehmen sollte, um die Bezeichnung mit Recht zu führen. Das geht ja auch in die Richtung dessen, was oben geschrieben steht. Es ist natürlich aber auch eine sehr weite Definition, da das abgeschlossene Studium schon essentiell ist.





*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:

Mit dem publizieren würde ich wiedersprechen. Jemand der*die im historischen Museum Archivarbeiten durchführt, ist für mich definitiv Historiker*in. Sonst seh ich das ähnlich.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von SammyJankis » Di 27. Feb 2018, 15:24

Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:
Das werden wohl viele Leute mit Bachelor Abschlüssen im sozialen Bereich anders sehen.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Rieper » Di 27. Feb 2018, 15:26

SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:24
Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:
Das werden wohl viele Leute mit Bachelor Abschlüssen im sozialen Bereich anders sehen.
Und auch viele andere Menschen.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von SammyJankis » Di 27. Feb 2018, 15:31

Rieper hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:26
SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:24
Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:
Das werden wohl viele Leute mit Bachelor Abschlüssen im sozialen Bereich anders sehen.
Und auch viele andere Menschen.
Natürlich.

Ging mir eher darum, dass es nach meiner Erfahrung im sozialen Bereich sehr gut möglich ist, schon mit dem Bachelor einen guten Job zu finden während in anderen Bereichen (bspw Naturwissenschaften) der PhD quasi Pflicht ist.
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Quadrophobia
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Quadrophobia » Di 27. Feb 2018, 15:33

SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:31
Rieper hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:26
SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:24

Das werden wohl viele Leute mit Bachelor Abschlüssen im sozialen Bereich anders sehen.
Und auch viele andere Menschen.
Natürlich.

Ging mir eher darum, dass es nach meiner Erfahrung im sozialen Bereich sehr gut möglich ist, schon mit dem Bachelor einen guten Job zu finden während in anderen Bereichen (bspw Naturwissenschaften) der PhD quasi Pflicht ist.
Ich glaube auch nicht, dass Stebbie das enrst meinte :grin:

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 27. Feb 2018, 15:33

Aus Sicht der Geschichte hat Stebbie aber eindeutig recht und ich glaube nicht, dass er damit Leuten zu nahe treten wollte, die einen Bachelor in Sozialer Arbeit haben. Das ganze hat halt auch ganz andere Ansprüche: Ich kenne einige Leute, die Soziale Arbeit studiert haben und nach dem Bachelor in den Beruf gegangen sind. Der Studiengang ist auf jeden Fall in Osnabrück sehr verschult und auch auf die Praxis ausgelegt, bereitet also durchaus auf den Job später vor. In Geschichte sind ja beispielsweise die Berufsfelder eindeutig breiter und man ist mit einem Bachelor noch nicht sonderlich vorbereitet, so kommt es mir jedenfalls vor.

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SammyJankis
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von SammyJankis » Di 27. Feb 2018, 15:42

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:33
SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:31
Rieper hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:26


Und auch viele andere Menschen.
Natürlich.

Ging mir eher darum, dass es nach meiner Erfahrung im sozialen Bereich sehr gut möglich ist, schon mit dem Bachelor einen guten Job zu finden während in anderen Bereichen (bspw Naturwissenschaften) der PhD quasi Pflicht ist.
Ich glaube auch nicht, dass Stebbie das enrst meinte :grin:
Das fand ich es wohl einfach nicht lustig. Ups.
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Stebbie
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Stebbie » Di 27. Feb 2018, 15:59

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:16
Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
Das sind ja keine feststehenden oder geschützten Begriffe. Aber für den Historikerbegriff gibt es in der Praxis gibt eigentlich zwei wesentliche Kriterien. Entweder muss man sich in einer Anstellung befinden, die im weiteren Sinne geschichtswissenschaftlich orientiert ist (Forschung/Universität, Archive, Museen, Bibliotheken, aber auch Geschichtslehrer), oder aber über ein abgeschlossenes Geschichtstudium (Staatsexamen, Magister, Master*) verfügen und/oder aktiv am Forschungsdiskurs teilnehmen, also publizistisch tätig geworden sind. Das sind zumindest die Vorbedingungen für die Mitgliedschaften im Historikerverband.

Gerade das letzte ist für mich wesentlich, da man schon am Diskurs teilnehmen sollte, um die Bezeichnung mit Recht zu führen. Das geht ja auch in die Richtung dessen, was oben geschrieben steht. Es ist natürlich aber auch eine sehr weite Definition, da das abgeschlossene Studium schon essentiell ist.





*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:

Mit dem publizieren würde ich wiedersprechen. Jemand der*die im historischen Museum Archivarbeiten durchführt, ist für mich definitiv Historiker*in. Sonst seh ich das ähnlich.
Absolut, nichts anderes habe ich geschrieben ;-)

Wie das in anderen Fächern aussieht, kann ich nicht beurteilen und natürlich kann man in vielen Bereichen auch mit einem BA hinreichend Anstellungen finden, das hängt ja auch von den eigenen Ansprüchen und Zielen ab. Aber eine der Grundideen für die Einführung des Bachelors war, dass man die Abbrecherquoten senken wollte. Der Clou bei einem Bachelor ist halt, dass man den Leuten in der Phase der alten Studiengänge, in der die größten Abbrecherquote vorlagen, nun mittels des Bachelors einen regulären Ausgang bietet. Die Studierenden studieren effektiver nicht länger, tauchen aber - so die Idee - nicht mehr in den Statistiken als Abbrecher auf, sondern als Graduierte. Wenn ich mich recht erinnere, dann scheiterte die Idee aber an der Umsetzung, da die Abbrecherquoten heute nicht wesentlich niederiger sind (was sie imho auch nicht sein müssen, auch Studienabbruch ist ein Recht).

Es ist ein generelles Problem, dass der Bachelor immer mit den alten Studiengängen verglichen wird, doch eigentlich entspricht der heutige Master den alten Studiengängen und mich würde es wundern, wenn das in der überwiegenden Mehrheit der anderen Studiengänge anders wäre. Von daher meine ich meine etwas provokative These für Geschichte und Politik tatsächlich ernst. Das wirkt heute vielleicht auch abstrakter, wenn man nicht mehr die ganzen Magisterstudenten in den Kursen sitzen hat. Bei uns (zweiter BA-Jahrgang nach der Umstellung) saßen wir noch mit vielen Magisterstudenten in den Kursen. Wir haben haben komplett dasselbe gemacht, hatten nur statt einer Zwischenprüfung eine BA-Thesis mit anschließendem akademischen Grad.

Wie Lewis schrieb: in der Geschichtswissenschaft ist der MA ohnehin obligatorisch, wenngleich man mit einem BA natürlich auch außerhalb der Branche Jobs findet. Ein BA gilt da einfach nicht als vollständig abgeschlossenes Studium.

Wenn in anderen Studienfächern der ehem. Stoff des Diploms oder Magister in den BA gequetscht wurde, dann Respekt (bzw. mein Beileid), aber ich glaube nicht, dass das flächendeckend der Fall und das Masterstudium quasi als zusätzliches Curriculum oben drauf gesattelt wurde.
Kommt natürlich auch auf den Studiengang drauf an, was geschützte Berufsbezeichnungen angeht.
Richtig, es wurde aber nach Politikwissenschaftler*innen und Historiker*innen gefragt ;-)
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Ruby » Di 27. Feb 2018, 16:41

SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:24
Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:
Das werden wohl viele Leute mit Bachelor Abschlüssen im sozialen Bereich anders sehen.
Jepp.
Master lohnt sich finanziell nicht wirklich. Es gibt dafür auch kaum Stellen.
Bringt vielleicht was, wenn man wissenschaftlich arbeiten will oder danach eine Ausbildung zum KJP machen will.

Mein Bruder hat mit Diplom abgeschlossen. Er hatte wesentlich weniger Prüfungsleistungen z.B.
Zuletzt geändert von Ruby am Di 27. Feb 2018, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Flecha » Di 27. Feb 2018, 16:42

Ich habe Politikwissenschaft nach dem BA nicht weiter gemacht, sondern bin in den Journalismus gegangen - wofür ein BA ja locker reicht als Kriterium (mal abgesehen davon, dass ich jetzt Sport mache und nicht Politik :lol:).

Als Politikwissenschaftler würde ich mich nie nie niemals bezeichnen. Nicht nur, weil ich nicht in dem Bereich arbeite und das meiste mittlerweile wieder vergessen habe, sondern weil die Inhalte, die der BA vermittelt hat, nur die Oberfläche angekratzt haben.

Im Grunde sage ich immer: Ich habe im BA gelernt, wie man wissenschaftlich arbeitet. Die Inhalte waren das Beiwerk um dieses Handwerkszeugs für mich interessant zu gestalten.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von MetalFan94 » Di 27. Feb 2018, 16:50

Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 12:04
MetalFan94 hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 11:26
Naja ich als Historiker sehe das etwas skeptisch.
... Junge, du bist Student.

Ansonsten gehört die unkommentierte Ausgabe auf den Index, die kommentierte Edition auf den Markt.
Genau so meinte ich das auch :smile:
Problem ist doch, dass das Buch in vielen Europäischen Ländern auch in unkommentierten Versionen erhältlich ist und ja sowieso Millionen der Orignialausgaben noch im Umlauf sind. Die hat man schließlich in der NS Zeit zu jedem Anlass geschenkt bekommen.
Gelesen hat den Dreck natürlich kaum einer - sonst hätte man da vorher schon mal drauf kommen können, was das für ein Mann ist.
Passt ja irgendwie nicht ganz zu dem Bild von sich, was er sonst zum Teil von sich propagiert hat (Familienmensch, Diplomat etc)
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Wishkah » Di 27. Feb 2018, 16:52

Ruby hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 16:41
oder danach eine Ausbildung zum KJP machen will.
Dafür reicht ja sogar (zumindest war das vor recht kurzer Zeit noch so, eine Änderung stand mal im Raum) aus irgendwelchen abstrusen Gründen sogar ein Bachelor im pädagogischen Bereich, während bei Psychologen, was ich auch befürworte, der Master für dieselbe KJP-Ausbildung verpflichtend ist.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von MetalFan94 » Di 27. Feb 2018, 16:59

Und das "Historiker" war etwas falsch ausgedrückt. Wollte mich natürlich nicht mit Forschenden/Proffesoren etc. gleichsetzen. Wollte damit nur andeuten, das ich mich aus historischer Sicht durch mein Studium halt mit gewissen Dingen auseinandersetzen (in Hausarbeiten etc.) und halt viele historische Schriften lese. Dadurch das ich auf Lehramt studiere, hab ich quasi den ganzen Historischen Teils meines Studiums abgeschlossen. Hab im Master nur noch 2 Module in Geschichte, wovon 1 noch Interdisziplinär ist. Wollte damit niemanden auf die Füße tretten etc.
Stebbie mir natürlich auch nicht, hab das schon verstanden. :wink:
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von MetalFan94 » Di 27. Feb 2018, 17:03

Flecha hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 16:42
Ich habe Politikwissenschaft nach dem BA nicht weiter gemacht, sondern bin in den Journalismus gegangen - wofür ein BA ja locker reicht als Kriterium (mal abgesehen davon, dass ich jetzt Sport mache und nicht Politik :lol:).

Als Politikwissenschaftler würde ich mich nie nie niemals bezeichnen. Nicht nur, weil ich nicht in dem Bereich arbeite und das meiste mittlerweile wieder vergessen habe, sondern weil die Inhalte, die der BA vermittelt hat, nur die Oberfläche angekratzt haben.

Im Grunde sage ich immer: Ich habe im BA gelernt, wie man wissenschaftlich arbeitet. Die Inhalte waren das Beiwerk um dieses Handwerkszeugs für mich interessant zu gestalten.
Ja gut. Aber das ist ja auch von Uni zu Uni und von Studienordnung zu Studienordnung unterschiedlich.
Allgemein ist es im Studium so, dass um solänger man studiert, umso mehr merkt man wie wenig Ahnung man eigentlich hat. Wenn ich mir aber wissenschaftliche Studien und Artikel zum Beispiel im APUZ durchlese kratzen die oft auch nur an der Oberfläche oder ignorieren einfach wichtige Punkte. Selbst wenn die Artikel Prof. sowieso schreibt.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von elch » Di 27. Feb 2018, 19:55

Ruby hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 16:41
SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:24
Stebbie hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 14:37
*Bachelor ist kein Studienabschluss, sondern ein gratifizierter Studienabbruch :clown:
Das werden wohl viele Leute mit Bachelor Abschlüssen im sozialen Bereich anders sehen.
Jepp.
Master lohnt sich finanziell nicht wirklich. Es gibt dafür auch kaum Stellen.
Bringt vielleicht was, wenn man wissenschaftlich arbeiten will oder danach eine Ausbildung zum KJP machen will.
den bachelor in erziehungswissenschaft muss ich nicht aufstocken. der ist vollkommen ausreichend für die praktische tätigkeit. ich würde fast schon sagen: vom aier her überqualifiziert.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von s-nke » Mi 28. Feb 2018, 10:22

SammyJankis hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 15:31
Ging mir eher darum, dass es nach meiner Erfahrung im sozialen Bereich sehr gut möglich ist, schon mit dem Bachelor einen guten Job zu finden während in anderen Bereichen (bspw Naturwissenschaften) der PhD quasi Pflicht ist.
Auch das ist so nicht richtig. Der PhD ist nur dann 'Pflicht' oder eher logische Folge wenn man in die Forschung geht. Wenn man aus einem naturwissenschaftlichen Studium heraus entweder nach dem Bachelor (durchaus eine Möglichkeit, v.a. in Ingenieurbereichen) oder nach dem Master (mit nahezu jedem Studiengang möglich) in die Wirtschaft geht, ist ein folgender PhD meist sogar hinderlich.

Ob ein Master oder PhD Sinn machen unterscheidet sich nicht nur in den unterschiedlichen Studiengängen, sondern dort teilweise auch in den unterschiedlichen Disziplinen oder persönlichen Zielsetzungen.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Ruby » Mi 28. Feb 2018, 14:01

Wishkah hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 16:52
Ruby hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 16:41
oder danach eine Ausbildung zum KJP machen will.
Dafür reicht ja sogar (zumindest war das vor recht kurzer Zeit noch so, eine Änderung stand mal im Raum) aus irgendwelchen abstrusen Gründen sogar ein Bachelor im pädagogischen Bereich, während bei Psychologen, was ich auch befürworte, der Master für dieselbe KJP-Ausbildung verpflichtend ist.
Ja, ich befürworte da auch den Master. Es gibt jetzt sogar Master, die speziell in diese Richtung gehen.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Wishkah » Mi 28. Feb 2018, 14:21

Ruby hat geschrieben:
Mi 28. Feb 2018, 14:01
Wishkah hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 16:52
Ruby hat geschrieben:
Di 27. Feb 2018, 16:41
oder danach eine Ausbildung zum KJP machen will.
Dafür reicht ja sogar (zumindest war das vor recht kurzer Zeit noch so, eine Änderung stand mal im Raum) aus irgendwelchen abstrusen Gründen sogar ein Bachelor im pädagogischen Bereich, während bei Psychologen, was ich auch befürworte, der Master für dieselbe KJP-Ausbildung verpflichtend ist.
Ja, ich befürworte da auch den Master. Es gibt jetzt sogar Master, die speziell in diese Richtung gehen.
Hach, zu dem Thema könnte ich ganze Aufsätze schreiben. :grin:

Die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten soll in den nächsten Jahren auch in einen neu eingeführten Studiengang umgewandelt werden. Finde das aber alles noch sehr schwammig. Vielleicht kann man dann entweder ganz klassisch Psychologie (dann ohne klinische Anteile?) oder den neuen Studiengang studieren, der die Ausbildung beinhaltet. Das würde dann aber bedeuten, dass sich junge Abiturienten schon überlegen müssten, ob sie später mal in die therapeutische Richtung gehen wollen, was ich in dem Alter ziemlich schwierig finde. Außerdem würden da dann wahrscheinlich viele andere psychologische Inhalte fehlen oder vernachlässigt werden, die eigentlich recht wichtig sind, allen voran empirische Forschung. Und ob der klassische Psychologie-Studiengang dann noch groß Anklang findet, würde ich auch mal bezweifeln.

Andererseits ist das System jetzt aber auch totaler Mist. Nach einem mindestens 5-jährigen Master (als fertig studierter Psychologe) noch eine selbstfinanzierte (im 5-stelligen Bereich) Ausbildung absolvieren, die noch mal mindestens 3-5 Jahre dauert und man im Großteil der Kliniken in den Praxisphasen zwar als Therapeut arbeitet, aber (im Gegensatz zum Beispiel zum Facharzt in der Medizin) als Praktikant bezahlt wird, sprich Monatsgehälter von 450€, wenn überhaupt. Gerade in den größeren Städten ist das leider eher die Regel als die Ausnahme. Und selbst als approbierter Psychologischer Psychotherapeut geht es dann noch mit dem Kampf um die viel zu wenigen Kassensitze (zur Abrechnung mit der GKV) für eine Praxis weiter...

Das hält mich im Moment auch stark davon ab, diesen Weg einzuschlagen, auch wenn das Interesse eigentlich sehr groß ist. :|

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Ruby » Mi 28. Feb 2018, 17:16

Ich kenne einige, die das machen bzw gemacht haben und es ist wirklich sehr anstrengend und aufwendig.

Die Richtung schon am Anfang des Studiums festlegen finde ich auch schwierig. Zudem da echt nicht jeder für geeignet ist.
Am Anfang des Studiums hätte ich nie gedacht später im psychiatrischen Bereich zu arbeiten. Ich hatte eher frühe Hilfen im Kopf. Bin erst durch das Praxissemester auf die Gemeindepsychiatrie gestossen und kam mit den Klienten in der Regel sehr gut zurecht. Es gibt aber wohl generell wenig Leute, die von Anfang an mit psychisch Kranken arbeiten wollen. Wobei niedergelassene Psychotherapeuten ja nochmal ein anderes Klientel bedienen als das mit dem ich jetzt arbeite.
Das Setting ist auch völlig unterschiedlich.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Wishkah » Mi 28. Feb 2018, 17:36

Was hast du denn studiert bzw. was genau machst du jetzt beruflich?

Mir hat das Praktikum in der Psychiatrie auch sehr viel Spaß gemacht. Deshalb könnte ich mir eigentlich auch gut vorstellen, nach dem Master was in der Richtung zu machen. Aber im klinischen Kontext allgemein ist es dann eigentlich schon angebracht, die Psychotherapeuten-Ausbildung zu machen. Wäre auch in Ordnung für mich, wenn nur nicht diese Rahmenbedingungen so schrecklich wären...

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Frahm » Mi 28. Feb 2018, 17:40

Wishkah hat geschrieben:
Mi 28. Feb 2018, 14:21
aber (im Gegensatz zum Beispiel zum Facharzt in der Medizin) als Praktikant bezahlt wird
Haben wir auch verdient. :clown:

Ne, aber mal im Ernst:
Das kann man mit einer Assistenzarztzeit auch einfach nicht gleichsetzen. Nichts gegen Psychologie/Psychotherapie. Praktikantenlohn geht natürlich trotzdem nicht.



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