Wobei man im Hinterkopf behalten sollte, dass nicht alles, was im Internet steht, auch wirklich wahr ist. Kann mir durchaus vorstellen, dass einige Dinge stimmen, die da passieren. Ich kann mir aber auch genauso gut vorstellen, dass diverse Dinge erfunden werden, aus Frust und zur Stimmungsmache.Göppel hat geschrieben:Twitter Account von Shaun King
Journalist Shaun King listet derzeit auf Twitter Dinge auf, die seit der Wahl in Amerika passieren.
Schüler die sich vor Schuleingängen als Mauer aufbauen um Hispanics den Einlass schwer zu machen, Schüler die Musliminnen das Kopftuch runterreißen, Nachrichten an Klowänden wie "KKK 4 Lyfe" und Hakenkreuze neben denen "Trump" steht. Viele Leute die einfach angemacht werden, weil sie nicht Englisch reden, aber dazu aufgefordert werden mit dem Hinweis darauf, dass das jetzt Trumpland sei.
Gnz grausame Geschichten die böses erahnen lassen. Vor allem, dass viele Geschichten davon aus Schulen und Unis stammen, macht das Ganze für mich noh befremdlicher.
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Re: Politik
... und es natürlich selektive Wahrnehmung ist. Auch vor dem 9. November war Rechtsextremismus und Fremdenhass in den Staaten keine Seltenheit, und nun nutzen einige Personen natürlich erst einmal den Moment und drehen frei.
(c) 26.06.2006
Re: Politik
chapeau! besonders für die zweite hälfte.NeonGolden hat geschrieben:Beste Reaktion bisher:
[bbvideo=560,315][/bbvideo]
Morning, morning, morning!
Re: Politik
Auch gerade gesehen. Ich war baff, denn mehr gibt es zu dem Thema wirklich nicht zu sagen. Den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen.slowdive hat geschrieben:chapeau! besonders für die zweite hälfte.NeonGolden hat geschrieben:Beste Reaktion bisher:
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Re: Politik
ThomZorke hat geschrieben:Auch gerade gesehen. Ich war baff, denn mehr gibt es zu dem Thema wirklich nicht zu sagen. Den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen.slowdive hat geschrieben:chapeau! besonders für die zweite hälfte.NeonGolden hat geschrieben:Beste Reaktion bisher:
Ehrlich gesagt finde ich das furchtbar reaktionär. Er hat ja Recht, dass es absolut nichts bringt sich Hyänenmäßig auf alle zu stürzen, die was "falsches" sagen. Aber er fällt halt auch gandenlos auf ein Konstrukt rein, dass es so einfach nicht gibt. Die "Linke Meinungsmehrheit" ist ein viel beschworenes Gespenst der bürgerlichen Mitte und der Rechtsaußen. Diese vermeintliche Underdog Rolle, die sich diese Leute dadurch gerne zuschreiben, ist so artikuliert, dass sie ihre Mehrheitsmeinung (dabei kommt es nicht darauf an, wie viele Leute die insgesamt teilen, sondern wie sie strukturell in der Gesellschaft verankert ist) als Bastion gegen einen prophezeiten Kulturmarxismus stellen können. In der Revoluzzer Rolle gefällt man sich eben.
Das ist aber gerade die Dynamik, die jeden Diskurs verhindert. Wie soll denn bitte Rassismus, Sexismus und so weiter angeprangert werden, wenn die Teile der Gesellschaft, die diese Meinungen am höchsten halten jegliche Diskussion abschmettern, weil sie diese Meinungen für legitim halten? Wenn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit alles gesagt werden kann und die gesellschaftliche Erziehung (im groben Sinne Adornos) nicht stattfindet, weil sich die Konservativen in einer Blase eingemurmelt haben, in der jede Kritik ihrer Meinung Teil eines Gesamtanngriffs auf diese Werte ist?
Was ist denn seine Konsequenz? Dass wir nach rassistischen Übergriffen in Folge von Trump, Brexit oder AfD auf die Menschen, die dort Progrome veranstalten und ihre schweigenden Befürworter*innen zugehen und ihnen sagen:" Wir können doch über alles reden." DAS ist die große Illusion der Linken.
Er hat ja nicht Unrecht mit seiner Analyse zu Clinton als schlechter Kandidatin oder der Mitschuld der Linken. Aber gerade jetzt ist es wichtig Rassismus, Sexismus und der gleichen anzugreifen. Denn sie waren schon langer in der Mehrheitsgesellschaft verankert, in England, in den USA und hier. Aber jetzt sind diese Ideologien als Handlungsmaxime in Regierungen eingezogen. Gerade jetzt braucht es Widerstand.
Re: Politik
hier geht es doch gar nicht darum ismen zu tolerieren, zu akzeptieren oder zu diskutieren (was -isten vermutlich sowieso ablehnen würden). kern ist eher die stigmatisierung andersdenkender als eben jene ohne mal gefragt zu haben sowie die folgen, die genau das mit sich bringt. es geht darum, dass trump eben nicht (komplett) aufgrund von seinen sexistischen oder rassistischen unfällen a.k.a. wahlkampfinhalten gewählt wurde. und selbst wenn das mehrheitlich der fall gewesen wäre, hätten die wähler_innen, die trump nicht deshalb gewählt haben, vermutlich schon das zünglein an der waage sein können.Quadrophobia hat geschrieben:ThomZorke hat geschrieben:Auch gerade gesehen. Ich war baff, denn mehr gibt es zu dem Thema wirklich nicht zu sagen. Den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen.slowdive hat geschrieben: chapeau! besonders für die zweite hälfte.
Ehrlich gesagt finde ich das furchtbar reaktionär. Er hat ja Recht, dass es absolut nichts bringt sich Hyänenmäßig auf alle zu stürzen, die was "falsches" sagen. Aber er fällt halt auch gandenlos auf ein Konstrukt rein, dass es so einfach nicht gibt. Die "Linke Meinungsmehrheit" ist ein viel beschworenes Gespenst der bürgerlichen Mitte und der Rechtsaußen. Diese vermeintliche Underdog Rolle, die sich diese Leute dadurch gerne zuschreiben, ist so artikuliert, dass sie ihre Mehrheitsmeinung (dabei kommt es nicht darauf an, wie viele Leute die insgesamt teilen, sondern wie sie strukturell in der Gesellschaft verankert ist) als Bastion gegen einen prophezeiten Kulturmarxismus stellen können. In der Revoluzzer Rolle gefällt man sich eben.
Das ist aber gerade die Dynamik, die jeden Diskurs verhindert. Wie soll denn bitte Rassismus, Sexismus und so weiter angeprangert werden, wenn die Teile der Gesellschaft, die diese Meinungen am höchsten halten jegliche Diskussion abschmettern, weil sie diese Meinungen für legitim halten? Wenn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit alles gesagt werden kann und die gesellschaftliche Erziehung (im groben Sinne Adornos) nicht stattfindet, weil sich die Konservativen in einer Blase eingemurmelt haben, in der jede Kritik ihrer Meinung Teil eines Gesamtanngriffs auf diese Werte ist?
Was ist denn seine Konsequenz? Dass wir nach rassistischen Übergriffen in Folge von Trump, Brexit oder AfD auf die Menschen, die dort Progrome veranstalten und ihre schweigenden Befürworter*innen zugehen und ihnen sagen:" Wir können doch über alles reden." DAS ist die große Illusion der Linken.
Er hat ja nicht Unrecht mit seiner Analyse zu Clinton als schlechter Kandidatin oder der Mitschuld der Linken. Aber gerade jetzt ist es wichtig Rassismus, Sexismus und der gleichen anzugreifen. Denn sie waren schon langer in der Mehrheitsgesellschaft verankert, in England, in den USA und hier. Aber jetzt sind diese Ideologien als Handlungsmaxime in Regierungen eingezogen. Gerade jetzt braucht es Widerstand.
ob es statistisch gesehen eine meinungsmehrheit in welche richtung auch immer gibt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. das spielt aber auch keine wirklich rolle, für das was hier letztendlich unterm strich stehen soll. rückgriffe auf adorno braucht es an dieser stelle einfach nicht.
dein betrag zeigt das problem übrigens auch ganz gut. erst sprichst du von rassisten und im gleichen absatz von den konservativen (was auch immer das sein soll). als ob das in irgendeinerweise als synonym zu nutzen wäre.
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Re: Politik
Also das höre ich da beim besten Willen nicht raus. Vielmehr prangert er an, dass konsequent jeder Trumpwähler in den Topf der Höhlenmenschen geworfen wird und daraus auch eine gewisse Selbstgerechtigkeit entsteht. Wunderbar ablesbar in der Medienlandschaft, insbesondere hier in Deutschland. Mit keinem Wort verteidigt er menschenfeindliche Ansichten, aber es gibt auch einfach noch etwas dazwischen und das benennt er auch ganz deutlich.Quadrophobia hat geschrieben: Was ist denn seine Konsequenz? Dass wir nach rassistischen Übergriffen in Folge von Trump, Brexit oder AfD auf die Menschen, die dort Progrome veranstalten und ihre schweigenden Befürworter*innen zugehen und ihnen sagen:" Wir können doch über alles reden."
Die Süddeutsche schiebt derweil Zuckerberg die Schuld am Wahlausgang in die Schuhe. Das ist schon ziemlich unglaublich, was die Presse sich auch noch nach der Wahl für eine Kacke leistet.
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Re: Politik
Der Verweis auf Adorno war auch nur dazu gedacht, dass der negative Beigeschmack den das Wort "Erziehung" in diesem Diskurs hat, auszuschließen.slowdive hat geschrieben:hier geht es doch gar nicht darum ismen zu tolerieren, zu akzeptieren oder zu diskutieren (was -isten vermutlich sowieso ablehnen würden). kern ist eher die stigmatisierung andersdenkender als eben jene ohne mal gefragt zu haben sowie die folgen, die genau das mit sich bringt. es geht darum, dass trump eben nicht (komplett) aufgrund von seinen sexistischen oder rassistischen unfällen a.k.a. wahlkampfinhalten gewählt wurde. und selbst wenn das mehrheitlich der fall gewesen wäre, hätten die wähler_innen, die trump nicht deshalb gewählt haben, vermutlich schon das zünglein an der waage sein können.Quadrophobia hat geschrieben:ThomZorke hat geschrieben: Auch gerade gesehen. Ich war baff, denn mehr gibt es zu dem Thema wirklich nicht zu sagen. Den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen.
Ehrlich gesagt finde ich das furchtbar reaktionär. Er hat ja Recht, dass es absolut nichts bringt sich Hyänenmäßig auf alle zu stürzen, die was "falsches" sagen. Aber er fällt halt auch gandenlos auf ein Konstrukt rein, dass es so einfach nicht gibt. Die "Linke Meinungsmehrheit" ist ein viel beschworenes Gespenst der bürgerlichen Mitte und der Rechtsaußen. Diese vermeintliche Underdog Rolle, die sich diese Leute dadurch gerne zuschreiben, ist so artikuliert, dass sie ihre Mehrheitsmeinung (dabei kommt es nicht darauf an, wie viele Leute die insgesamt teilen, sondern wie sie strukturell in der Gesellschaft verankert ist) als Bastion gegen einen prophezeiten Kulturmarxismus stellen können. In der Revoluzzer Rolle gefällt man sich eben.
Das ist aber gerade die Dynamik, die jeden Diskurs verhindert. Wie soll denn bitte Rassismus, Sexismus und so weiter angeprangert werden, wenn die Teile der Gesellschaft, die diese Meinungen am höchsten halten jegliche Diskussion abschmettern, weil sie diese Meinungen für legitim halten? Wenn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit alles gesagt werden kann und die gesellschaftliche Erziehung (im groben Sinne Adornos) nicht stattfindet, weil sich die Konservativen in einer Blase eingemurmelt haben, in der jede Kritik ihrer Meinung Teil eines Gesamtanngriffs auf diese Werte ist?
Was ist denn seine Konsequenz? Dass wir nach rassistischen Übergriffen in Folge von Trump, Brexit oder AfD auf die Menschen, die dort Progrome veranstalten und ihre schweigenden Befürworter*innen zugehen und ihnen sagen:" Wir können doch über alles reden." DAS ist die große Illusion der Linken.
Er hat ja nicht Unrecht mit seiner Analyse zu Clinton als schlechter Kandidatin oder der Mitschuld der Linken. Aber gerade jetzt ist es wichtig Rassismus, Sexismus und der gleichen anzugreifen. Denn sie waren schon langer in der Mehrheitsgesellschaft verankert, in England, in den USA und hier. Aber jetzt sind diese Ideologien als Handlungsmaxime in Regierungen eingezogen. Gerade jetzt braucht es Widerstand.
ob es statistisch gesehen eine meinungsmehrheit in welche richtung auch immer gibt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. das spielt aber auch keine wirklich rolle, für das was hier letztendlich unterm strich stehen soll. rückgriffe auf adorno braucht es an dieser stelle einfach nicht.
dein betrag zeigt das problem übrigens auch ganz gut. erst sprichst du von rassisten und im gleichen absatz von den konservativen (was auch immer das sein soll). als ob das in irgendeinerweise als synonym zu nutzen wäre.
Und natürlich fehlt da ein inhaltlicher Zwischenschritt zwischen den -ist*innen und den Konservativen. Aber gerade die Erhaltung des Status Quo trägt eben bedenklich dazu bei, strukturelle Gewalt, ausgedrückt durch die -ismen, abzuwehren.
Und um auf die Kernaussage zurückzukommen. Nicht alle Trump Wähler*innen sind -ist*innen. Keine Frage. Aber das er Rassist, Sexist und so weiter ist, ist offensichtlich. Und wer dann noch die Entscheidunge fällt ihn zu wählen, aus welchem Grund auch immer, gibt der Erhaltung der strukturellen -isment seine Stimme. Ob das jetzt völkische Rasisst*innen sind oder Wertkonservative, spielt für das Ergebnis keine Rolle. Trump zu wählen, heißt -ismen zu legitimieren, dessen sollte sich jede*r bewusst sein.
Zuckerberg die Schuld zu geben, ist natürlich Unsinn. Aber ich würde die Rolle von Facebook nicht unterschätzen, insbesondere die allgegenwärtigen Aussagen die Kandidat*innen seien beide gleich scheiße.
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Re: Politik
Moment. Wie kann man denn ein Video dessen Grundaussage es ist, dass nicht mehr debattiert bzw. gesprochen wird und Meinungen nicht toleriert werden, mit diesem Satz zusammenfassen?ThomZorke hat geschrieben:Auch gerade gesehen. Ich war baff, denn mehr gibt es zu dem Thema wirklich nicht zu sagen. Den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen.slowdive hat geschrieben:chapeau! besonders für die zweite hälfte.NeonGolden hat geschrieben:Beste Reaktion bisher:
Ansonsten finde ich das ziemlich schwach und bin da eher bei Robin.
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Re: Politik
Wait what? Solche Aussagen hat Facebook dann gefälligst zu zensieren oder wie? Ernsthaft?
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Re: Politik
Hat das jemand gesagt?NeonGolden hat geschrieben:Wait what? Solche Aussagen hat Facebook dann gefälligst zu zensieren oder wie? Ernsthaft?
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Re: Politik
Ok, dann würde ich dich bitten diesen Punkt etwas ausführlicher darzustellen, inwieweit du in diesem Zusammenhang eine Schuld bei Facebook siehst.
Re: Politik
jap, zustimmung. aber einen rassisten wählen, heißt trotzdem nicht ein rassist zu sein. genauso wenig wie es bedeutet kein rassist zu sein. denn genau dasQuadrophobia hat geschrieben:Der Verweis auf Adorno war auch nur dazu gedacht, dass der negative Beigeschmack den das Wort "Erziehung" in diesem Diskurs hat, auszuschließen.slowdive hat geschrieben:hier geht es doch gar nicht darum ismen zu tolerieren, zu akzeptieren oder zu diskutieren (was -isten vermutlich sowieso ablehnen würden). kern ist eher die stigmatisierung andersdenkender als eben jene ohne mal gefragt zu haben sowie die folgen, die genau das mit sich bringt. es geht darum, dass trump eben nicht (komplett) aufgrund von seinen sexistischen oder rassistischen unfällen a.k.a. wahlkampfinhalten gewählt wurde. und selbst wenn das mehrheitlich der fall gewesen wäre, hätten die wähler_innen, die trump nicht deshalb gewählt haben, vermutlich schon das zünglein an der waage sein können.Quadrophobia hat geschrieben:
Ehrlich gesagt finde ich das furchtbar reaktionär. Er hat ja Recht, dass es absolut nichts bringt sich Hyänenmäßig auf alle zu stürzen, die was "falsches" sagen. Aber er fällt halt auch gandenlos auf ein Konstrukt rein, dass es so einfach nicht gibt. Die "Linke Meinungsmehrheit" ist ein viel beschworenes Gespenst der bürgerlichen Mitte und der Rechtsaußen. Diese vermeintliche Underdog Rolle, die sich diese Leute dadurch gerne zuschreiben, ist so artikuliert, dass sie ihre Mehrheitsmeinung (dabei kommt es nicht darauf an, wie viele Leute die insgesamt teilen, sondern wie sie strukturell in der Gesellschaft verankert ist) als Bastion gegen einen prophezeiten Kulturmarxismus stellen können. In der Revoluzzer Rolle gefällt man sich eben.
Das ist aber gerade die Dynamik, die jeden Diskurs verhindert. Wie soll denn bitte Rassismus, Sexismus und so weiter angeprangert werden, wenn die Teile der Gesellschaft, die diese Meinungen am höchsten halten jegliche Diskussion abschmettern, weil sie diese Meinungen für legitim halten? Wenn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit alles gesagt werden kann und die gesellschaftliche Erziehung (im groben Sinne Adornos) nicht stattfindet, weil sich die Konservativen in einer Blase eingemurmelt haben, in der jede Kritik ihrer Meinung Teil eines Gesamtanngriffs auf diese Werte ist?
Was ist denn seine Konsequenz? Dass wir nach rassistischen Übergriffen in Folge von Trump, Brexit oder AfD auf die Menschen, die dort Progrome veranstalten und ihre schweigenden Befürworter*innen zugehen und ihnen sagen:" Wir können doch über alles reden." DAS ist die große Illusion der Linken.
Er hat ja nicht Unrecht mit seiner Analyse zu Clinton als schlechter Kandidatin oder der Mitschuld der Linken. Aber gerade jetzt ist es wichtig Rassismus, Sexismus und der gleichen anzugreifen. Denn sie waren schon langer in der Mehrheitsgesellschaft verankert, in England, in den USA und hier. Aber jetzt sind diese Ideologien als Handlungsmaxime in Regierungen eingezogen. Gerade jetzt braucht es Widerstand.
ob es statistisch gesehen eine meinungsmehrheit in welche richtung auch immer gibt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. das spielt aber auch keine wirklich rolle, für das was hier letztendlich unterm strich stehen soll. rückgriffe auf adorno braucht es an dieser stelle einfach nicht.
dein betrag zeigt das problem übrigens auch ganz gut. erst sprichst du von rassisten und im gleichen absatz von den konservativen (was auch immer das sein soll). als ob das in irgendeinerweise als synonym zu nutzen wäre.
Und natürlich fehlt da ein inhaltlicher Zwischenschritt zwischen den -ist*innen und den Konservativen. Aber gerade die Erhaltung des Status Quo trägt eben bedenklich dazu bei, strukturelle Gewalt, ausgedrückt durch die -ismen, abzuwehren.
Und um auf die Kernaussage zurückzukommen. Nicht alle Trump Wähler*innen sind -ist*innen. Keine Frage. Aber das er Rassist, Sexist und so weiter ist, ist offensichtlich. Und wer dann noch die Entscheidunge fällt ihn zu wählen, aus welchem Grund auch immer, gibt der Erhaltung der strukturellen -isment seine Stimme. Ob das jetzt völkische Rasisst*innen sind oder Wertkonservative, spielt für das Ergebnis keine Rolle. Trump zu wählen, heißt -ismen zu legitimieren, dessen sollte sich jede*r bewusst sein.
ist der punkt, der geradewegs an der realität vorschießt und zu stigmatisierungen führt. es ist nicht jedem einfach nicht jedem bewusst. vermutlich hat ein riesiger anteil der trump-wähler_innen noch nie irgendeine definition von irgendeinem ismus gelesen bzw. sich bewusst damit auseinandergesetzt. die studieren nicht alle politikwissenschaft und lesen karl marx.Quadrophobia hat geschrieben:dessen sollte sich jede*r bewusst sein.

wäre alles was du sagst wünschenswert? auf eine gewisse art und weise schon. ist es auf die realität projizierbar? bedingt.
hängst du dich da jetzt wirklich an diesem satz auf? ist doch glasklar, dass das absolut nicht so gemeint war?Declan_de_Barra hat geschrieben:Moment. Wie kann man denn ein Video dessen Grundaussage es ist, dass nicht mehr debattiert bzw. gesprochen wird und Meinungen nicht toleriert werden, mit diesem Satz zusammenfassen?ThomZorke hat geschrieben:Auch gerade gesehen. Ich war baff, denn mehr gibt es zu dem Thema wirklich nicht zu sagen. Den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen.slowdive hat geschrieben: chapeau! besonders für die zweite hälfte.
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Re: Politik
Das Kapital ist mir zu dröge. Man könnte sagen ich Marx nicht so.
Spaß beiseite. Ich glaube auch nicht, dass sich alle Beteiligten einer Wahl jedes -ismus bewusst sind. Aber wenn wir vom Zünglein an der Waage sprechen, sprechen wir doch gerade von den bisher Democrat wählenden Menschen im Rust Belt. Die Mehrheit davon schätze ich schon als ausreichend reflektiert ein, um zu erkennen, dass Trump wählen bedeutet, Rassismus zu wählen. Dass es für sie evtl. wichtigere Gründe gab ihn zu wählen ist mir klar, aber sich auf diese Abwägung einzulassen ist ja Teil des Problems.
Aber um das nachzuholen. Facebook schert sich in der Tat einen Scheiß um Hate Speech. Das viel größere Problem ist, dass in sozialen Netzwerke generell polemische, zynische, relativierende und oberflächliche Kommentare mehr Beachtung finden, als durchdachte Argumentation. Das liegt aber an mehreren Faktoren wie der generell beschleunigten Medienwelt, Medienaufbereitung als Konsumgut und der Halbwertszeit von Informationen heutzutage und natürlich bei den User*innen, die sich daran gewöhnt haben durch den Ausdruck in sozialen Netzwerken vermeintlich Teil von etwas zu sein (Den Aspekt finde ich im Video übrigens recht gut dargestellt). Könnte man wohl Bücher mit füllen.

Spaß beiseite. Ich glaube auch nicht, dass sich alle Beteiligten einer Wahl jedes -ismus bewusst sind. Aber wenn wir vom Zünglein an der Waage sprechen, sprechen wir doch gerade von den bisher Democrat wählenden Menschen im Rust Belt. Die Mehrheit davon schätze ich schon als ausreichend reflektiert ein, um zu erkennen, dass Trump wählen bedeutet, Rassismus zu wählen. Dass es für sie evtl. wichtigere Gründe gab ihn zu wählen ist mir klar, aber sich auf diese Abwägung einzulassen ist ja Teil des Problems.
Du hast von Schuld gesprochen, ich hab den Begriff nie verwendet. Ich habe festgestellt, ohne dabei Verantwortlichkeit nahezulegen.NeonGolden hat geschrieben:Ok, dann würde ich dich bitten diesen Punkt etwas ausführlicher darzustellen, inwieweit du in diesem Zusammenhang eine Schuld bei Facebook siehst.
Aber um das nachzuholen. Facebook schert sich in der Tat einen Scheiß um Hate Speech. Das viel größere Problem ist, dass in sozialen Netzwerke generell polemische, zynische, relativierende und oberflächliche Kommentare mehr Beachtung finden, als durchdachte Argumentation. Das liegt aber an mehreren Faktoren wie der generell beschleunigten Medienwelt, Medienaufbereitung als Konsumgut und der Halbwertszeit von Informationen heutzutage und natürlich bei den User*innen, die sich daran gewöhnt haben durch den Ausdruck in sozialen Netzwerken vermeintlich Teil von etwas zu sein (Den Aspekt finde ich im Video übrigens recht gut dargestellt). Könnte man wohl Bücher mit füllen.
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Fr 11. Nov 2016, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Politik
Das bedeutet aber, dass entweder eben diese bösen Menschen früher Democrats gewählt haben oder andererseits die früheren Democratswähler nicht mehr zur Wahl gegangen bzw. Dritte gewählt haben. Inwiefern eignet sich das Wahlergebnis nun also dazu über die Wählerschaft zu urteilen?
Mal abgesehen davon, dass nicht viel dazu gefehlt hätte und "alles wäre gut gewesen". Und das wäre meiner Meinung nach ein fast noch schlimmeres Wahlergebnis gewesen.
Mal abgesehen davon, dass nicht viel dazu gefehlt hätte und "alles wäre gut gewesen". Und das wäre meiner Meinung nach ein fast noch schlimmeres Wahlergebnis gewesen.
Re: Politik
da muss ich dann mal fragen, warum die bisher die demokraten gewählt haben? ich möchten jetzt möchte nicht sagen, dass die republikaner eine rassistische partei wäre, aber mit einem deartigen weltbild müsste man sich dort doch eigentlich wohler fühlen, oder? liegt das im zweifel nicht eher an der tiefen entäuschung über die eigene partei/kandidatin?Quadrophobia hat geschrieben:Das Kapital ist mir zu dröge. Man könnte sagen ich Marx nicht so.![]()
Spaß beiseite. Ich glaube auch nicht, dass sich alle Beteiligten einer Wahl jedes -ismus bewusst sind. Aber wenn wir vom Zünglein an der Waage sprechen, sprechen wir doch gerade von den bisher Democrat wählenden Menschen im Rust Belt. Die Mehrheit davon schätze ich schon als ausreichend reflektiert ein, um zu erkennen, dass Trump wählen bedeutet, Rassismus zu wählen. Dass es für sie evtl. wichtigere Gründe gab ihn zu wählen ist mir klar, aber sich auf diese Abwägung einzulassen ist ja Teil des Problems.
und nein, das sind keine rhetorische fragen.
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Re: Politik
Es liegt eindeutig an Enttäuschung in die Partei und die Kandidaten. Deshalb kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, warum die "Linken" nun daran schuld sein sollen.
Und das mit Thomas fand ich nur witzig, nix weiter.
Und das mit Thomas fand ich nur witzig, nix weiter.
Re: Politik
Das mir daraus ein Strick gedreht wird, war mir klar. Ich meinte damit nicht, dass sämtliche Diskussionen zum Thema Trump beendet sind, sondern bezog das darauf, dass er das Problem der Diskussionen wirklich brilliant getroffen hat. Er trifft bei mir einen Nerv, da ich als Linksorientierter extrem frustriert bin, was in dem politischen Spektrum gerade alles abläuft und wie, aus meiner Erfahrung, wirklich jede Diskussion im Keim erstickt wird. Das mag an meinem Freundeskreis liegen, aber wenn ich mir die sozialen Medien anschaue, scheint es sich nicht nur auf den zu beziehen. Ich sehe einfach keine existierende Diskussionskultur und das halte ich für äußerst beängstigend.Declan_de_Barra hat geschrieben:Moment. Wie kann man denn ein Video dessen Grundaussage es ist, dass nicht mehr debattiert bzw. gesprochen wird und Meinungen nicht toleriert werden, mit diesem Satz zusammenfassen?ThomZorke hat geschrieben:Auch gerade gesehen. Ich war baff, denn mehr gibt es zu dem Thema wirklich nicht zu sagen. Den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen.slowdive hat geschrieben: chapeau! besonders für die zweite hälfte.
Ansonsten finde ich das ziemlich schwach und bin da eher bei Robin.
Re: Politik
kann schon sein, dass er den zusammenhang da überschätzt. aber ist doch gar nicht so wichtig für das, was hier diskutiert wird?Declan_de_Barra hat geschrieben:Es liegt eindeutig an Enttäuschung in die Partei und die Kandidaten. Deshalb kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, warum die "Linken" nun daran schuld sein sollen.
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Re: Politik
Vor einigen Wochen - ich weiß nicht mehr genau wann, aber es dürfte nach den letzten Landtagswahlen gewesen sein - äußerte ich ja schon einmal meinen Frust darüber, dass es für viele Menschen wohl damit getan ist, wenn man immer wieder dieselben Ruthe-Comics oder Sprüche von Marc-Uwe Kling postet, anstatt auch mal selber aktiv zu werden. Von daher volle Zustimmung diesbezüglich. Aber warum ist das so? Einerseits vermute ich, dass es vielen Menschen einfach zu müßig ist, mit irgendwelchen Leuten über gesellschaftliche oder politische Themen zu debattieren. Viel schlimmer finde ich aber etwas anderes: Ich glaube, dass viele Menschen, die sich selber als mittig oder linksorientiert einstufen würden, gar nicht in der Lage sind, ihre Positionen plausibel zu erörtern. Fehlende Debattenkultur ist somit gar nicht mal unbedingt nur auf "Gemütlichkeit" zu schieben, sondern auch auf Unfähigkeit. Wer selber von seinem Argument oder von seiner Position überzeugt ist, der wird auch weniger dazu neigen, eine Diskussion zu scheuen und greift auch weniger auf die Platitüden in solch einer Situation zurück (und vor denen triefen Debatten von allen Seiten)ThomZorke hat geschrieben: [...] aber wenn ich mir die sozialen Medien anschaue, scheint es sich nicht nur auf den zu beziehen. Ich sehe einfach keine existierende Diskussionskultur und das halte ich für äußerst beängstigend.
Tatsächlich stelle ich das auch bei mir immer wieder fest, dass ich von etwas überzeugt bin oder eine Position vertrete, ohne sie wirklich konkret argumentativ begründen zu können. Vielleicht habe ich da auch andere Maßstäbe als manch anderer, aber ich finde es teilweise erschreckend, dass ich bei manchen Vorwürfen nicht etwas fundiertes Antworten, was ich nicht auf irgendwelchen Blogs oder Portalen gelesen habe, über deren Kredibilität oder Fundiertheit ich kaum etwas sagen kann (und somit egtl. auf eine Außenstelle der YouTube-University zurückgreife).
Und diese Uninformiertheit, gepaart mit den Platitüden und pers. Angriffen, macht es den Rechten dann auch sehr einfach, darauf zu reagieren.
Damit gehe ich aber auch fast schon in dieselbe Falle wie der Herr aus dem Video, das einerseits etwas müssig ist, aber zugleich auch eine ganz positive Facette ist: Der Drang der "Linken" das schlechte der Welt durch eigene Versäumnisse zu erklären.
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Re: Politik
Tut er das denn wirklich? Vordergründig geht es ihm doch darum, dass erstens einem Trump kein fähiger Gegner gestellt wurde und zweitens die Kraft hinter Trump abgetan und totgeschwiegen wurde.Stebbie hat geschrieben:Damit gehe ich aber auch fast schon in dieselbe Falle wie der Herr aus dem Video, das einerseits etwas müssig ist, aber zugleich auch eine ganz positive Facette ist: Der Drang der "Linken" das schlechte der Welt durch eigene Versäumnisse zu erklären.
Genau das was du sagst skizziert er ja als Fehler an, denn das würde ja bedeuten, dass alle anderen unmündig sind. Und auch das prangert er an.
Man darf aber auch nicht vergessen dass dies eine satirisch angehauchte Spontanreaktion auf ein hochkomplexes Ereignis und keine politikwissenschaftliche Arbeit ist. Der Mann hat gar nicht den Anspruch die Welt zu erklären sondern bringt lediglich seinen inneren What The fuck-Moment zum Ausdruck, den ich angesichts der Reaktionen aus dem "linken" Lager absolut teile.
In den Kommentarspalten der Facebookseiten von SZ und NZZ werden derweil übrigens reihenweise Leute als Faschisten und Rechte bezeichnet, die nicht auf den "Peitscht Clinton auch jetzt noch mit aller Macht ins Amt"-Zug aufspringen. Ich finde das tatsächlich mittlerweile ähnlich beschämend wie Trumps Verhalten.
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Re: Politik
einerseits ja. andererseits ist es ja nicht so, dass facebook nix löschen würde. so wurde letztens eine reportage von leftvision über die argentinischen proteste mit 70.000 frauen* für ein ende der gewalt und der morde gegen/an frauen gelöscht, da sie dort teilweise oberkörperfrei demonstrierten.Quadrophobia hat geschrieben:Aber um das nachzuholen. Facebook schert sich in der Tat einen Scheiß um Hate Speech.
die ermittlungen gegen zuckerberg laufen auch nicht willkürlich und ich bin schon der meinung, dass facebook eine gewisse ideologische schiene fährt, und das finde ich schon heftig, wenn man bedenkt, was fb für einen stellenwert hat.
„Die Welt geht vor die Hunde Mädchen, traurig aber wahr.“
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Re: Politik
NeonGolden hat geschrieben:Tut er das denn wirklich? Vordergründig geht es ihm doch darum, dass erstens einem Trump kein fähiger Gegner gestellt wurde und zweitens die Kraft hinter Trump abgetan und totgeschwiegen wurde.Stebbie hat geschrieben:Damit gehe ich aber auch fast schon in dieselbe Falle wie der Herr aus dem Video, das einerseits etwas müssig ist, aber zugleich auch eine ganz positive Facette ist: Der Drang der "Linken" das schlechte der Welt durch eigene Versäumnisse zu erklären.
Genau das was du sagst skizziert er ja als Fehler an, denn das würde ja bedeuten, dass alle anderen unmündig sind. Und auch das prangert er an.
Man darf aber auch nicht vergessen dass dies eine satirisch angehauchte Spontanreaktion auf ein hochkomplexes Ereignis und keine politikwissenschaftliche Arbeit ist. Der Mann hat gar nicht den Anspruch die Welt zu erklären sondern bringt lediglich seinen inneren What The fuck-Moment zum Ausdruck, den ich angesichts der Reaktionen aus dem "linken" Lager absolut teile.
In den Kommentarspalten der Facebookseiten von SZ und NZZ werden derweil übrigens reihenweise Leute als Faschisten und Rechte bezeichnet, die nicht auf den "Peitscht Clinton auch jetzt noch mit aller Macht ins Amt"-Zug aufspringen. Ich finde das tatsächlich mittlerweile ähnlich beschämend wie Trumps Verhalten.
Zunächst zum letzten: Absolut, unterschreibe ich sofort. Ich schrieb ja auch, dass das Debattierverhalten des bürgerlich, linken oder liberalen Lagers oftmals nicht wesentlich besser ist, wobei ich vermute, dass man allzu gerne auf diese Begriffe zurückgreift, weil man häufig gar nicht mehr weiß, was man darauf nun fundiert antworten soll.
Zum ersten: Ich werde mir das Video später noch einmal anschauen, allerdings war der Unterton, den ich raushörte, ganz klar der, dass die linken es versäumt haben zu debattieren, zu diskutieren, oder gar zuzuhören - als sei es nun kein Wunder, dass sie nun einem wie Trump folgen. Dabei darf man nicht vergessen, dass es viele derjenigen, die nun in voller Vorfreude ihr neues "conservative white America" begrüßen gewesen sind, die sich lange geweigert haben zu debattieren und den Argumenten all der Positionen, die nun in der Mitte verankert sind, kein Gehör schenkten.* Es wäre jetzt fatal sich bei vielen der Dinge, die hart erkämpft wurden, nun ergebnisoffen zu zeigen, nur weil ein Teil der Bevölkerung, der sich abgehängt fühlt, mit ihnen Probleme hat. Wobei ich nach wie vor nicht glaube, dass es Trumps extreme Positionen waren, die ihm den Sieg brachten, sondern (neben seiner Status als Nicht-Politiker) die zu starke Fixiertheit der Demokraten auf die sog. neuen Wählerschichten.
Ich würde einer Sache übrigens widersprechen und würde nicht soweit gehen und Clinton die Befähigung absprechen. Ich glaube, dass sie im Gegenteil äußerst befähigt ist, das aber für Ablehnung gesorgt hat - gerade wenn "Washington" ohnehin im Fokus der Kritik steht. Ihrer ganzen Kampagne fehlte letzten Endes die Botschaft und die Seele, das nahbare.
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- Stebbie
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Re: Politik
Union und SPD einigen sich auf Steinmeier als gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Sicherlich keiner, der trotz allgemein guter Beliebtheitswerte für große Euphorie sorgen wird und jemand, der als Außenpolitiker und Kanzleramtschef natürlich auch eine Vergangenheit hat, die diskutiert wird (Kurnaz). Befähigt dürfte er jedoch sein, auch wenn ich mir persönlich jemanden von "außerhalb" gewünscht hätte, der nicht jahrelang in Regierungsgeschäften involviert war.
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