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Film Award-Seasons

Von Spam bis Gott und die Welt
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Flecha
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Flecha » Mo 5. Mär 2018, 12:32

Taksim hat geschrieben:
Mo 5. Mär 2018, 11:15
(oder "Lady Bird", unter Vorbehalt, bis man den hier sehen kann)
Lady Bird habe ich mir vorher noch angesehen (ist ja in den Staaten längst auf Blu Ray raus, verstehe sowas bei den Erscheinungsdaten immer nicht so richtig). Der ist ganz nett und die Charaktere wissen zu überzeugen. Ansonsten hat der Film aber auch nicht wirklich etwas besonderes und stinkt im Vergleich zu etwa Juno um Längen ab. Dass der da nicht gewonnen hat, ist völlig nachvollziehbar.
Taksim hat geschrieben:
Mo 5. Mär 2018, 11:15
gesehen und bei bester Regie ganz klar Nolan, für den Film spezielll und weil es überfällig ist.
Ich finde es ja gut, wenn "weil es überfällig ist" keine Rolle spielt. Auch wenn das sonst schon häufiger der Fall gewesen ist. Für zumindest eine der Kategorien wäre das aber auch mein Favorit gewesen. Im Grunde freut es mich aber auch immer, wenn im Zweifelsfall NICHT der Kriegsfilm gewinnt. Den Einspieler zum Thema "wir finden es ganz toll, dass unsere Army-Freiheitskämpfer so oft so schön dargestellt werden in Hollywood" fand ich ziemlich zum Kotzen. Aber das ist halt 'Murica, kann man mit unserem Verständnis davon ja gar nicht vergleichen.

Und ich finde Shape of Water ja immer noch super. :mrgreen:
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Taksim
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Mo 5. Mär 2018, 13:01

Flecha hat geschrieben:
Mo 5. Mär 2018, 12:32
Taksim hat geschrieben:
Mo 5. Mär 2018, 11:15
gesehen und bei bester Regie ganz klar Nolan, für den Film spezielll und weil es überfällig ist.
Ich finde es ja gut, wenn "weil es überfällig ist" keine Rolle spielt. Auch wenn das sonst schon häufiger der Fall gewesen ist. Für zumindest eine der Kategorien wäre das aber auch mein Favorit gewesen. Im Grunde freut es mich aber auch immer, wenn im Zweifelsfall NICHT der Kriegsfilm gewinnt. Den Einspieler zum Thema "wir finden es ganz toll, dass unsere Army-Freiheitskämpfer so oft so schön dargestellt werden in Hollywood" fand ich ziemlich zum Kotzen. Aber das ist halt 'Murica, kann man mit unserem Verständnis davon ja gar nicht vergleichen.
Das ist zum Kotzen und ich bin auch kein großer Freund von Kriegsfilmen. Aber wenn, dann wie in "Dunkirk".
Ich finde die Überfälligkeit als Kriterium legitim, wenn sonst niemand so klar herraussticht, dass sie oder er es eher verdient hätte. Das war für mich in diesem Jahr der Fall (ähnlich wie bei DiCaprio vor zwei Jahren). Und bevor Leute wie Nolan oder z.B. Edward Norton oder Naomi Watts (und mal meine beiden persönlichen größten bisherigen Snubs zu nennen) überhaupt keinen Oscar bekommen, dann lieber für etwas, worüber man streiten kann.
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von lirumlarum » Mo 5. Mär 2018, 18:35

Dass der große Roger Deakins endlich seinen Oscar gewinnt, freut mich dann doch sehr :thumbs:

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Taksim
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Mo 5. Mär 2018, 18:45

Einer der positiven Nachrichten, auf jeden Fall! Und hochverdient.
Wenn die erste Frau natürlich auch schön gewesen wäre.
Gary Oldman ist ebenso ein überfälliger Kandidat. Eben nochmal realisiert, dass es überhaupt erst seine zweite Nominierung war :doof:
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NeonGolden
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von NeonGolden » Mo 5. Mär 2018, 20:30

Wenn man sich mal die mitunter sehr deutlichen Wettquoten, Experten- und Usermeinungen bei Metacritc anschaut, dann sind die Sieger ja zum größten Teil wenig überraschend. Witzigerweise schneidet Shape of Water bei den eigentlichen Ratings im Vergleich zur Konkurrenz trotzdem eher schlecht ab, was schon ein deutlicher Hinweis darauf ist, welchen Kriterien bei der Academy eine Rolle spielen - oder eben auch nicht.

Überfälligkeitspreise für vergangene Leistungen finde ich zumindest im verwendeten System nicht nachvollziehbar. Und bei Nolan möchte ich sogar explizit widersprechen: nach The Dark Knight kam da doch nichts Herausragendes mehr und selbst der wäre ohne Ledger nur noch halb so gut.
Den Drang unterrepräsentierte Personengruppe durch Preise zu motivieren ist verständlich, halte ich aber genauso wie Quoten für den falschen Weg. Aber in der Hinsicht ist die Academy ja ohnehin sehr widersprüchlich. Mit deren Logik müsste es ja auch jede Kategorie extra für Afroamerikaner geben, denn sonst könnte man die Separierung bei den Schauspielern auch wieder aufheben. Warum gibt es das bei den anderen Kategorien eigentlich nicht? Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn.

Eigentlich ist es mit den Oscars ja wie mit jeder anderen Bestenliste auch: wirklich spannend und von gefühlter Bedeutung ist es nur auf dem Weg zur Auflösung. Danach herrscht entweder individuelle Uneinigkeit oder trister Konsens. So oder so verfliegt jedwede Relevanz mit sofortiger Wirkung und einzig eine neue Liste vermag die Leere zu füllen. Im Grunde ziemlich unsinnig das alles.

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von ArcticMonkey90 » Mo 5. Mär 2018, 20:37

NeonGolden hat geschrieben:
Mo 5. Mär 2018, 20:30
Wenn man sich mal die mitunter sehr deutlichen Wettquoten, Experten- und Usermeinungen bei Metacritc anschaut, dann sind die Sieger ja zum größten Teil wenig überraschend. Witzigerweise schneidet Shape of Water bei den eigentlichen Ratings im Vergleich zur Konkurrenz trotzdem eher schlecht ab, was schon ein deutlicher Hinweis darauf ist, welchen Kriterien bei der Academy eine Rolle spielen - oder eben auch nicht.

Überfälligkeitspreise für vergangene Leistungen finde ich zumindest im verwendeten System nicht nachvollziehbar. Und bei Nolan möchte ich sogar explizit widersprechen: nach The Dark Knight kam da doch nichts Herausragendes mehr und selbst der wäre ohne Ledger nur noch halb so gut.
Den Drang unterrepräsentierte Personengruppe durch Preise zu motivieren ist verständlich, halte ich aber genauso wie Quoten für den falschen Weg. Aber in der Hinsicht ist die Academy ja ohnehin sehr widersprüchlich. Mit deren Logik müsste es ja auch jede Kategorie extra für Afroamerikaner geben, denn sonst könnte man die Separierung bei den Schauspielern auch wieder aufheben. Warum gibt es das bei den anderen Kategorien eigentlich nicht? Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn.

Eigentlich ist es mit den Oscars ja wie mit jeder anderen Bestenliste auch: wirklich spannend und von gefühlter Bedeutung ist es nur auf dem Weg zur Auflösung. Danach herrscht entweder individuelle Uneinigkeit oder trister Konsens. So oder so verfliegt jedwede Relevanz mit sofortiger Wirkung und einzig eine neue Liste vermag die Leere zu füllen. Im Grunde ziemlich unsinnig das alles.
also interstellar war schon ein guter film und inception sicherlich auch.

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Baltimore
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Baltimore » Mo 5. Mär 2018, 23:03

So, jetzt also endlich 'Shape Of Water' gesehen. War schon sehr schön und ich kann mit den Oscarn gut leben, auch wenn mir 'Three Billboards...' doch noch etwas besser gefallen hat.

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von defpro » Mo 5. Mär 2018, 23:52

NeonGolden hat geschrieben:
Mo 5. Mär 2018, 20:30
Den Drang unterrepräsentierte Personengruppe durch Preise zu motivieren ist verständlich, halte ich aber genauso wie Quoten für den falschen Weg. Aber in der Hinsicht ist die Academy ja ohnehin sehr widersprüchlich. Mit deren Logik müsste es ja auch jede Kategorie extra für Afroamerikaner geben, denn sonst könnte man die Separierung bei den Schauspielern auch wieder aufheben. Warum gibt es das bei den anderen Kategorien eigentlich nicht? Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn.
Das dürfte vermutlich noch ein Relikt aus vergangenen Tage sein, als alle Regisseure, Kameramänner, Drehbuchautoren usw. eh männlich waren, sodass eine Geschlechterdifferenzierung schlichtweg überflüssig war bzw. ist das ja heute mit Ausnahme von Kostümdesign und vielleicht Szenenbild immer noch so, dass Frauen eher eine Ausnahmeerscheinung darstellen. Bei manchen Kategorien (Ton(schnitt), visuelle Effekte,...) ist es außerdem normal, dass mehrere Personen sich die Arbeit teilen und dann auch gemeinsam nominiert sind, weshalb da eine Differenzierung sowieso nicht möglich wäre.

Aber du hast recht: Eigentlich müsste man konsequenterweise die Geschlechtertrennung bei den Schauspielern aufheben. Man könnte dann ja die Anzahl der Nominierungen auf 10 erhöhen. Aber auch da würde es vermutlich Gemecker geben, wenn das Geschlechterverhältnis mal nicht ausgeglichen ist oder Person X ja nur nominiert wurde, damit sich die eine Gruppe nicht benachteiligt fühlt usw. Deshalb lässt man es vermutlich so wie gehabt, weil sich da die wenigsten beschweren.

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ferðamaður
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von ferðamaður » Di 18. Sep 2018, 10:54

Emmy Awards 2018

Die Preisträger der wichtigsten Kategorien: (die vollständige Liste hier)

Beste Dramaserie:"Game of Thrones"

Beste Comedyserie: "The Marvelous Mrs. Maisel"

Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie: Matthew Rhys, "The Americans"

Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie: Claire Foy, "The Crown"

Bester Nebendarsteller in einer Dramaserie: Peter Dinklage, "Game of Thrones"

Beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie: Thandie Newton, "Westworld"

Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie: Bill Hader, "Barry"

Beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie: Rachel Brosnahan, "The Marvelous Mrs. Maisel"

Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie: Henry Winkler, "Barry"

Beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie: Alex Borstein, "The Marvelous Mrs. Maisel"

Bestes Drehbuch einer Comedyserie: Amy Sherman-Palladino, "The Marvelous Mrs. Maisel"

Beste Regie einer Comedyserie: Amy Sherman-Palladino, "The Marvelous Mrs. Maisel"

Beste Regie einer Dramaserie: Stephen Daldry, "The Crown"

Beste Miniserie: "The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story"

Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie: Darren Criss, "The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story"

Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie: Regina King, "Seven Seconds"

Beste Talkshow: "Last Week Tonight with John Oliver"

Beste Sketchshow: "Saturday Night Live"

Beste Castingshow: "RuPaul's Drag Race"

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von fipsi » Do 6. Dez 2018, 15:55

Golden Globe Nominierungen
► Text anzeigen
Ganz schön "kommerziell" zum Großteil.

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Taksim
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Do 6. Dez 2018, 16:23

fipsi hat geschrieben:
Do 6. Dez 2018, 15:55
Golden Globe Nominierungen
► Text anzeigen
Ganz schön "kommerziell" zum Großteil.
Das stimmt. Gerade "Bohemian Rhapsody" kam ja gar nicht gut an (hab ich aber nicht gesehen, kann ich nicht beurteilen), da überrascht mich das doch. Und mit Black Panther ziehen die das echt durch.
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von defpro » Do 6. Dez 2018, 16:57

Habe so gut wie nix von der Liste gesehen, aber "A Star Is Born" war auf gar keinen Fall Golden Globe-würdig!

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Flecha
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Flecha » Sa 8. Dez 2018, 10:26

Taksim hat geschrieben:
Do 6. Dez 2018, 16:23
Und mit Black Panther ziehen die das echt durch.
Dachte ich auch. Kann die gesellschaftliche Bedeutung des Films ja nachvollziehen. Aber der gehört halt mMn. rein FILMISCH nicht mal im MCU zu den Top-5.
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Taksim
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Sa 8. Dez 2018, 11:05

Flecha hat geschrieben:
Sa 8. Dez 2018, 10:26
Taksim hat geschrieben:
Do 6. Dez 2018, 16:23
Und mit Black Panther ziehen die das echt durch.
Dachte ich auch. Kann die gesellschaftliche Bedeutung des Films ja nachvollziehen. Aber der gehört halt mMn. rein FILMISCH nicht mal im MCU zu den Top-5.
Exakt.
Ich weiß darüber hinaus nicht, wie viel es bringt, pure Repräsentation als gesellschaftlichen Fortschritt zu verkaufen. Zumindest hört mir die Debatte zu häufig da auf. Dann sollten die Gespräche eigentlich los gehen, wie es um marginalisierte Gruppen in der Gesellschaft steht. Aber im Moment hat man häufig den Eindruck, alle Probleme wären gelöst, wenn auch nur ja alle Randgruppen im Kino gleichwertig zu sehen sind.
Diversität zum Selbstzweck bringt es halt auch nicht, das sollte schon sinnvoll im Narrativ eingebaut sein. "Whitewashing" also Rollen mit Weißen zu besetzen, wo eindeutig Schauspieler einer Minorität authentischer wären, ist kacke, aber die Lösung kann nicht sein, jetzt alles abzufeiern, wo wenig Weiße dabei sind. Aus dem selben Grund nur in einem anderen Kontext macht auch der Bechdel-Test null Sinn.
Zum Beispiel "Crazy Rich Asians", habe ich zwar noch nicht gesehen, aber häufig kam da in der Kritik etwas im Sinne von: "Der Film ist nicht so gut, aber es ist so schön einen komplett asiatischen Cast zu haben." Na, ja, aber gerade im Sinne der Gleichberechtigung sollte der Film dann schon auch unabhängig davon bewertet werden.

"Black Panther" gestehe ich noch zu, dass es wirklich tief und glaubwürdig in afrikanischer Tradition verankert ist. Das ist definitiv ein interessanter Blickwinkel und allein optisch frischer Wind. Aber gerade deshalb hätte ich diesem Spirit einen innovativeren Film gewünscht. Und dramaturgisch steht es sich damit auch ein bisschen im Weg, da der ganze Mythos um Vibranium und Wakanda klar Wurzeln im Afrofuturism hat und das voll auslebt. Was an sich in Ordnung ist, aber im Superheldenkontext sind sie dadurch einfach zu ultra. Wenn du kugelsicher bist und es wird die ganze Zeit auf dich geschossen, hält sich das Drama halt in Grenzen.
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Monkeyson » Di 11. Dez 2018, 09:26

Taksim hat geschrieben:
Do 6. Dez 2018, 16:23
fipsi hat geschrieben:
Do 6. Dez 2018, 15:55
Golden Globe Nominierungen
► Text anzeigen
Ganz schön "kommerziell" zum Großteil.
Das stimmt. Gerade "Bohemian Rhapsody" kam ja gar nicht gut an (hab ich aber nicht gesehen, kann ich nicht beurteilen), da überrascht mich das doch. Und mit Black Panther ziehen die das echt durch.
Dazu noch diese absurde Aufteilung nach Drama und Comedy/Musical jedes Jahr, bei der nun wirklich niemand mehr durchblickt. Vice und Green Book hätte ich von der Beschreibung her im Dramafach verortet, und Bohemian Rhapsody und A Star is Born klingen für mich doch stark nach Musical. In letzterem Fall durfte das Studio entscheiden, dass der doch bitte im (prestigeträchtigeren) Dramafach anzutreten hätte. (Von den Jahren, wo man sich Comedy-Nominierungen für mittelprächtige Dramen erschleichen konnte, mal ganz zu schweigen.)

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Di 11. Dez 2018, 11:36

Es ist ein für und wider. Auf der einen Seite führt das gern zur Verwirrung und gerade die Filme die Genregrenzen sprengen führen diese Kategorien ad absurdum (da war Get Out letztes Jahr bestes Beispiel).
Auf der anderen Seite bekommen so Komödien oder Filme die sich sonst auf irgendeine Art nicht im Drama-Kontext bewegen mehr Aufmerksamkeit. Das finde ich per se schon nachvollziehbar.
Bohemian Rhapsody und A Star is Born wären trotz großem musikalischen Schwerpunkt tatsächlich keine Musicals, da, soweit ich weiß, dort wirklich die Voraussetzung ist, dass Songs in der Story als Dialog fungieren und nicht gesondert als eigentliche Musikstücke, die die Charaktere auch so wahrnehmen, innerhalb der Story auftauchen.
Dass wie du sagst insgeheim trotzdem nach wie vor Drama die prestigeträchtigere Kategorie ist wird dann vielleicht so sogar wieder nur verstärkt. Es ist vertrackt.
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von fipsi » Di 18. Dez 2018, 12:27

Die Shortlist für den Song steht bei den Oscars.

“When A Cowboy Trades His Spurs For Wings” from “The Ballad of Buster Scruggs”
“Treasure” from “Beautiful Boy”
“All The Stars” from “Black Panther”
“Revelation” from “Boy Erased”
“Girl In The Movies” from “Dumplin’”
“We Won’t Move” from “The Hate U Give”
“The Place Where Lost Things Go” from “Mary Poppins Returns”
“Trip A Little Light Fantastic” from “Mary Poppins Returns”
“Keep Reachin’” from “Quincy”
“I’ll Fight” from “RBG”
“A Place Called Slaughter Race” from “Ralph Breaks the Internet”
“OYAHYTT” from “Sorry to Bother You”
“Shallow” from “A Star Is Born”
“Suspirium” from “Suspiria”
“The Big Unknown” from “Widows”

Shallow dürfte gewinnen, trotzdem wären Thom Yorke und Jonsi & Troye Sivan doch Bereicherungen wie letztes Jahr Sufjan Stevens.

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Monkeyson
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Monkeyson » Mo 7. Jan 2019, 08:24

Krass, der Drama-Globe geht an Bohemian Rhapsody?

Hier mal der jeweilige Metacritic-Score der Nominierten:

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Best Drama	 	        Best Comedy or Musical
88 Black Panther	        74 Crazy Rich Asians
83 BlacKkKlansman	 	90 The Favourite
49 Bohemian Rhapsody	 	70 Green Book
87 If Beale Street Could Talk	66 Mary Poppins Returns
88 A Star Is Born	 	61 Vice
34 Prozentpunkte Abstand zum nächsten Mitbewerber sind natürlich schon ne Ansage, wie passt denn das zusammen?

Und The Favourite sah ja auch nach nem eindeutigen Favoriten aus und hatte jetzt gegenüber Green Book das Nachsehen.

Hat jemand die betroffenen Filme gesehen und kann das einordnen?

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von fipsi » Di 22. Jan 2019, 15:44

Oscar Nominierungen
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Überraschend viele Nominierungen für die ausländischen Filme Roma und Cold War. Die Nichtnominierung für Ethan Hawke ist wohl der größte Witz.

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Di 22. Jan 2019, 17:56

fipsi hat geschrieben:
Di 22. Jan 2019, 15:44
Oscar Nominierungen
► Text anzeigen
Überraschend viele Nominierungen für die ausländischen Filme Roma und Cold War. Die Nichtnominierung für Ethan Hawke ist wohl der größte Witz.
War aber leider zu erwarten, mich überrascht die Nominierung fürs Skript schon positiv.
Aber kann Amy Adams jetzt mal endlich dieses Ding kriegen? Aller guten Dinge sind sechs, es wird echt Zeit (hab's zwar noch nicht gesehen, aber das ist jetzt so ne Situation wie bei DiCaprio).
Das gilt allerdings eigentlich auch für Ethan Hawke allgemein.
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Bloodflood » Di 22. Jan 2019, 18:43

fipsi hat geschrieben:
Di 22. Jan 2019, 15:44
Oscar Nominierungen
► Text anzeigen
Überraschend viele Nominierungen für die ausländischen Filme Roma und Cold War. Die Nichtnominierung für Ethan Hawke ist wohl der größte Witz.
Hab dieses Jahr sehr wenige Filme im Kino gesehen, aber war das Jahr wirklich so durchschnittlich das Black Panther ein legitimer Best Picture Nominee ist? Fand den doch sehr durchschnittlich.

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Monkeyson
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Monkeyson » Mi 23. Jan 2019, 08:53

Für solch populäre Filme wurde die Kategorie doch extra auf über 5 Nominees ausgeweitet, das passt schon. Metacritic liefert die redaktionelle Einordnung der größten Überraschungen und Auslassungen.

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Mi 23. Jan 2019, 11:36

Monkeyson hat geschrieben:
Mi 23. Jan 2019, 08:53
Für solch populäre Filme wurde die Kategorie doch extra auf über 5 Nominees ausgeweitet, das passt schon. Metacritic liefert die redaktionelle Einordnung der größten Überraschungen und Auslassungen.
The Coen brothers' Netflix western anthology The Ballad of Buster Scruggs is the surprise here, probably coming at the expense of predicted nominee Black Panther (or possibly First Man).
Das wär's aber auch echt gewesen! Black Panther haben wir hier ja schon eingeordnet, eigentlich mittelmäßig, aber politischer Moment und so weiter, kann man jetzt finden wie man will, aber bestes Drehbuch wär wirlich albern gewesen. Ein bisschen wie bei La La Land vor zwei Jahren.
Auch wenn ich's den Coens gönne, die Nominierung halte ich aber auch für übertrieben, dafür waren die Geschichten doch zu unausgeglichen.
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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von bladerunner » Mi 23. Jan 2019, 11:52

Bloodflood hat geschrieben:
Di 22. Jan 2019, 18:43
fipsi hat geschrieben:
Di 22. Jan 2019, 15:44
Oscar Nominierungen
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Überraschend viele Nominierungen für die ausländischen Filme Roma und Cold War. Die Nichtnominierung für Ethan Hawke ist wohl der größte Witz.
Hab dieses Jahr sehr wenige Filme im Kino gesehen, aber war das Jahr wirklich so durchschnittlich das Black Panther ein legitimer Best Picture Nominee ist? Fand den doch sehr durchschnittlich.
Nein, das ist eine Alibi-Nominierung. Wird ja auch in den Kategorien Schauspieler, Regie, Drehbuch nicht beachtet, aber dann für bester Film.
Leider ist Black Panther nicht nur kein guter Film, sondern auch ideologisch fragwürdig.

(ab 8:23)


https://www.neues-deutschland.de/artike ... geben.html

Der deutsche Kandidat "Werk ohne Autor" soll ja auch ziemlich mies sein.

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Re: Film Award-Seasons

Beitrag von Taksim » Mi 23. Jan 2019, 12:56

Off-topic
Der Typ geht mir mit seiner pseudo-intellektuellen distinguierten Art sowas von auf den Keks. Dazu seine krampfhaft Adorno-mäßige Ablehnung gegen alles irgendwie popkulturelle, die ebenso demonstrativ ist. Die Liste ist dann auch echt Quatsch. Den eben mittelmäßigen Black Panther als schlechtesten Film zu verkaufen macht ihn noch unglaubwürdiger. Auch wenn seine Analyse sogar ein paar ernsthafte Probleme in den Film behandelt.
Dazu kommt sein merkwürdiges Urteil über Damien Chazelle (nochmal als Randnotiz zu meinem Kommentar oben: ich mochte La La Land, aber das Drehbuch war für mich eben jetzt nicht so besonders, dass man es hätte nominieren müssen. Whiplash ist aber genial und propagiert ganz bestimmt keine authoritäre Erziehung).

Wer bei seinen Reviews neben Fachwissen auch die nötige Leidenschaft möchte, den kann ich nur wärmstens die Videos aus der BBC 5 Radioshow von Mark Kermode empfehlen, die jeden Freitag auf Youtube hochgeladen werden. Mit dem stimme ich zwar auch längst nicht immer überein, aber seine Hingabe ist auf jeden Fall sehr ansteckend.
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