Plauderecke Von Spam bis Gott und die Welt...also hier besonders über Gott, ok?

[Ruby]

Aber erst nach 2005 oder? Mir ist das zumindest nicht aufgefallen.

[dattelpalme]

es gibt nicht sehr viel, was meine eltern richtig gemacht haben, aber bis heute dankbar bin ich für mein nichtgetauftsein und schon in der grundschule vom religionsunterricht befreit worden zu sein.
was in der diskussion um religion und glaube gerne auch mal vergessen wird, ist die tatsache, dass konfessionslose de facto benachteiligt werden (und sie im gegensatz zu vielen anderen minderheiten (sind sie das überhaupt noch?) keine richtige lobby haben). besonders gut zu sehen ist das in der schule und dem immer noch versetzungsrelevanten religionsunterricht. darüber könnte ich romane schreiben - aus eigener erfahrung, aber auch grundsätzlich.
weiter geht es über die kirchensteuer (austreten kostet geld, WTF?!) über den paragraphen 166 stgb und die nicht-säkularität unseres staates bis hin zu jobs, von denen konfessionslose ausgeschlossen werden aufgrunddessen, dass sie konfessionslos sind.

[tobiwan]

Stichwort Lobby für Konfessionslose:
Es gibt zum Beispiel die Giordano Bruno Stiftung, wobei es da auch eher um Atheisten geht, was ja nicht jeder Konfessionslose zwangsweise sein muss.

[dattelpalme]

ja, ich weiß. es gibt auch den ibka (internationaler bund der konfessionslosen und atheisten). aber das ist natürlich alles nicht mit z.b. der lobbystärke einer religionsgemeinschaft vergleichbar. das hat mehrere gründe, ist aber vor allem auch wieder gesellschaftlich bedingt...

[Ruby]

Das beste sind echt die zu 90% vom Staat finanzierten Einrichtungen, die teilweise von ihren Mitarbeitern verlangen kirchlich zu heiraten, weil standesamtlich nicht reicht.

[MetalFan94]

Ich bin auch noch in der Kirche, weil man gerade als Erzieher, halt oftmals auf kirchliche Arbeitgeber wie Caritas und Diakonie, PariSozial und ähnliches angewiesen ist.
War sogar auf ner Katholischen Privatschule und hatte in Reli immer ne 2 und das obwohl da jeder wusste, das ich nicht an Gott glaube

[Declan_de_Barra]

es gibt nicht sehr viel, was meine eltern richtig gemacht haben, aber bis heute dankbar bin ich für mein nichtgetauftsein und schon in der grundschule vom religionsunterricht befreit worden zu sein.
was in der diskussion um religion und glaube gerne auch mal vergessen wird, ist die tatsache, dass konfessionslose de facto benachteiligt werden (und sie im gegensatz zu vielen anderen minderheiten (sind sie das überhaupt noch?) keine richtige lobby haben). besonders gut zu sehen ist das in der schule und dem immer noch versetzungsrelevanten religionsunterricht. darüber könnte ich romane schreiben - aus eigener erfahrung, aber auch grundsätzlich.
weiter geht es über die kirchensteuer (austreten kostet geld, WTF?!) über den paragraphen 166 stgb und die nicht-säkularität unseres staates bis hin zu jobs, von denen konfessionslose ausgeschlossen werden aufgrunddessen, dass sie konfessionslos sind.

Das sehe ich auch absolut so.

Ich finde dennoch, dass Religion, würden eben diese Probleme nicht bestehen, durchaus etwas gutes sein kann. Nur weil ich persönlich Glauben als nicht wichtig sehe, muss das nicht allen so gehen. In einer utopischen Welt, in der Religion neben anderen gesellschaftlichen Akteuren gleichberechtigt existiert, wäre Religion ein enorm wichtiger Zufluchtsort für viele Menschen. Glauben ist für viele Personen einfach enorm wichtig und dann sollte es egal sein, wie absurd ich persönlich das finde.

Zu den Comics:
Allah hatte keinen Sohn.
Vertrau Mir!
Andere.

Ich bin mir recht sicher, die ersten beiden beim Hurricane schon in der Hand gehabt zu haben.

[der_dicke_michel]

ich habe auch überhaupt keinen missionarischen eifer, meinen streng agnostischen ansatz unter das volk zu bringen, aber don camillo hat angefangen
deshalb sag' ich's einfach mit dem wunderbaren frank turner, der so viel eloquenter ist als ich:
"...There is no God,
So clap your hands together,
There is no God,
No heaven and no hell.
There is no God,
We're all in this together,
There is no God,
So ring that victory bell..."

[Declan_de_Barra]

Wollte ich dir auch nicht vorwerfen.

[crimsonking]

Ich erinnere mich noch lebhaft an das Hurricane '14. Ortmann aus unserer Truppe (slowdive un thoroniell wissen bescheid) hatte sich in sturzvollem Zustand alle Comics aus dem 'Bibelzelt' organisiert und auch gelesen. Der kam dann total aufgebracht ins Camp um uns lauthals den weltfremden Inhalt vorzutragen. 'Alter, diese Schweine! Schei** Christenwich***!!!einself Die sagen man darf vor der ehe keinen Sex haben! Und der Klimawandel ist auch nicht real Ich hau denen aufs maul!' Wir haben uns in der Runde bepisst vor Lachen Ortmann, you made our day.

[dattelpalme]

es geht mir auch nicht darum, andere von ihrem glauben abzuhalten. aber darum, dass sie das gefälligst in ihrem privatleben machen sollen und das nicht staatlich organisiert oder bevorteilt wird. wie kann es zum beispiel sein, dass der religionsunterricht im grundgesetz verankert ist?!
ein essay zur problematik des religionsunterrichts, falls es jemanden interessiert:
http://www.directupload.net/file/d/4328 ... r7_pdf.htm

ich wei0 übrigens nicht, ob ich's cool finden soll, wenn diese comics hier gepostet werden..mir ist der zweck schon klar

[Ruby]

Ich bin auch noch in der Kirche, weil man gerade als Erzieher, halt oftmals auf kirchliche Arbeitgeber wie Caritas und Diakonie, PariSozial und ähnliches angewiesen ist.

Ich möchte gar keinen kirchlichen AG der so drauf ist. Derzeit bin ich beim Paritätischen, da gefällt mir das Leitbild.
Diakonie kommt von dienen... Muss man überlegen ob man das so will.
In meinem bevorzugten Arbeitsfeld (Sozialpsychiatrie) sind gefühlt mehr private Träger vertreten als z.B. bei der Schwangerschaftsberatung. Wobei hier auch recht viel in kirchlicher Hand ist.

[tobiwan]

War sogar auf ner Katholischen Privatschule und hatte in Reli immer ne 2 und das obwohl da jeder wusste, das ich nicht an Gott glaube

Im Religionsunterricht in der Oberstufe hab ich mich auch immer sehr viel beteiligt und hatte meist (wenn ich die Themen interessant fand) auch ganz gute Noten, auch wenn klar war, dass ich Atheist bin. Die Lehrerin hatte damit auch absolut kein Problem, eher im Gegenteil. Ist ja für Unterrichtsdiskussionen auch praktisch, wenn so jemand seine Meinung einbringt. Die anderen - ich nenne sie jetzt mal - weniger religiösen Menschen saßen halt meist nur hinten und haben das ohne Beteiligung abgesessen. Das wäre im katholischen Unterricht aber auch ganz anders gewesen. Von Mitschülern hat man mitbekommen, wie da echt teilweise andere (nicht mit der der katholischen Kirche übereinstimmende) Meinungen einfach nicht toleriert bzw. in Klausuren sogar mit schlechten Noten bestraft wurden.

[Baltimore]

Mir würde es zum Beispiel ohne die Diakonie und die Möglichkeit sich im, von unserer Kirche unterstützten, Freiwilligenforum zu arrangieren noch viel, viel schlechter gehen.

Sobald es um dieses aggressive Predigen, Homophobie und Kreationismus geht, bin ich aber auch raus.
Das ist in unserer Gemeinde aber auch zum Glück nicht der Fall.

[MetalFan94]

War sogar auf ner Katholischen Privatschule und hatte in Reli immer ne 2 und das obwohl da jeder wusste, das ich nicht an Gott glaube

Im Religionsunterricht in der Oberstufe hab ich mich auch immer sehr viel beteiligt und hatte meist (wenn ich die Themen interessant fand) auch ganz gute Noten, auch wenn klar war, dass ich Atheist bin. Die Lehrerin hatte damit auch absolut kein Problem, eher im Gegenteil. Ist ja für Unterrichtsdiskussionen auch praktisch, wenn so jemand seine Meinung einbringt. Die anderen - ich nenne sie jetzt mal - weniger religiösen Menschen saßen halt meist nur hinten und haben das ohne Beteiligung abgesessen. Das wäre im katholischen Unterricht aber auch ganz anders gewesen. Von Mitschülern hat man mitbekommen, wie da echt teilweise andere (nicht mit der der katholischen Kirche übereinstimmende) Meinungen einfach nicht toleriert bzw. in Klausuren sogar mit schlechten Noten bestraft wurden.

Ich hab in Klausuren Heaven Shall Burn Texte zitiert oder Nietzsches Antichrist und hab auch immer ne 2 geschrieben. Lag aber auch daran das meine Lehrerin a) cool war und ich b) einer ihrer Lieblingsschüler

[dattelpalme]

eure erfahrungen belegen ein mal mehr die sinnlosigkeit des religionsunterrichts an öffentlichen schulen.

[Vanski]

religion... eines der wenigen fächer wo ich mal ne 5 hatte

[MetalFan94]

religion... eines der wenigen fächer wo ich mal ne 5 hatte

Dafür hatte ich Englisch

[Wishkah]

Habe mir gerade mal den ersten Comic angeschaut. Puh, was für ein intoleranter Schwachsinn. Wird für mich immer unverständlich bleiben, wie man an sowas mit Überzeugung glauben kann. Die anderen beiden Comics spare ich mir auch erst mal, das reicht mir. Soll ja jeder an das glauben, was er für richtig hält, aber bei so einem missionarischen und andere Menschen abwertenden Zeug verliere ich jeglichen guten Willen.

Bin übrigens auch sehr froh, dass meine Eltern mich als Kind nicht taufen lassen haben und ich immer selbst die Wahl hatte, was ich machen möchte. Bin dementsprechend auch nicht konfirmiert. War Anfang der Mittelstufe gar nicht so leicht, wenn alle Freunde einmal die Woche Konfirmationsunterricht hatten, irgendwelche Ausflüge unternommen haben oder ihre Konfirmation/Kommunion groß gefeiert haben. Gerade in dem Alter möchte man ja den Anschluss nicht verlieren. Im Nachhinein würde ich es aber sehr bereuen, wenn ich das nur aus dem Grund auch gemacht hätte.

Religionsunterricht würde ich nur dann einigermaßen sinnvoll finden, wenn einem ein kritischer Überblick über verschiedene Religionen verschafft wird. Alles andere hat an (staatlichen) Schulen nichts zu suchen.

[Baltimore]

Bin übrigens auch sehr froh, dass meine Eltern mich als Kind nicht taufen lassen haben und ich immer selbst die Wahl hatte, was ich machen möchte. Bin dementsprechend auch nicht konfirmiert. War Anfang der Mittelstufe gar nicht so leicht, wenn alle Freunde einmal die Woche Konfirmationsunterricht hatten, irgendwelche Ausflüge unternommen haben oder ihre Konfirmation/Kommunion groß gefeiert haben. Gerade in dem Alter möchte man ja den Anschluss nicht verlieren. Im Nachhinein würde ich es aber sehr bereuen, wenn ich das nur aus dem Grund auch gemacht hätte.

Finde ich wirklich super, dass du da so konsequent gewesen bist.

Finde es immer furchtbar, wenn Leute überhaupt nichts mit Kirche am Hut haben, sich aber trotzdem wegen der Kohle konfirmieren lassen.

[slowdive]

Finde es immer furchtbar, wenn Leute überhaupt nichts mit Kirche am Hut haben, sich aber trotzdem wegen der Kohle konfirmieren lassen.

ich sehe das ehrlich gesagt nicht so eng. mit religion habe ich zwar ebenso nicht wirklich etwas am hut und hatte es auch nie, konfirmiert bin ich allerdings trotzdem. waren halt einfach nur zwei schöne jahre: der ganze freundeskreis war dabei, wir waren zwei wochen in südtirol, haben zusammen gekocht, uns das erste mal richtig betrunken...hach, war halt einfach eine gute zeit. der christliche background war - zumindest für meine peer-group - absolut nachrangig. wir hätten auch pfadfinder sein können.

das geld war uns allen relativ egal, auch wenn es sicherlich einen netten nebeneffekt dargestellt hat. und selbst wenn: derartige vorwürfe an 14 jährige taugenixe inmitten ihrer pubertät zu richten, halte ich ebenfalls nur für bedingt sinvoll/zielführend.

[libertine]

Alter, die Comics ...

[Sjælland]

Die Comics wurden auf dem Southside doch auch mal auf der Landebahn vor so einem Bus verteilt, oder nicht? Hab letztens in München auch so ein komisches Heft in die Hand bekommen, hieß "Rock im Sarg" ... hab es erst nicht gecheckt und dann aber recht schnell wieder abgelegt, weil ich sowas etwas abschreckend finde.

Allerdings arbeite ich jeden Sommer zwei Wochen auf einer Kinderfreizeit der evangelischen Kirche in meinem Heimatort. Da sind aber auch beispielsweise viele Metaler dabei, die mit dem Christentum nicht mal ansatzweise was zu tun haben. Es sind immer sehr schöne 2 Wochen, man hat eine tolle Gemeinschaft und die Arbeit mit den Kindern ist auch immer bereichernd. Der religiöse Aspekt liegt vorallem im Vorspielen einer Bibelgeschichte über die gesamte Freizeit und einer anschließenden Diskussion innerhalb der jeweiligen Gruppen bzw. gibt es halt in der täglichen "Singstunde" ein paar christliche Lieder. Da die Kinder in meiner Gruppe meist die ältesten sind, kann man mit ihnen dann auch halbwegs vernünftig drüber reden, in welchem Kontext das jetzt zu sehen ist. Aber das ist alles im Vergleich zu "Jesus Freaks" oder ähnlichen, freikirchlichen Gesinnungen die absolute Light-Version der Kirche. Zudem sind auch immer Kinder anderer Glaubensrichtungen da, auch Mitarbeiter.

Einzig das Bestreben eines neuen Pfarrers in der Gemeinde widerstrebt mir sehr, denn die Mitarbeiter in der Küche müssen, da sie als Vollzeitkräfte und nicht ehrenamtlich angestellt sind, einen Antrag stellen, wenn sie nicht protestantisch sind - seit 2 Jahren. Aber der neue Pfarrer lässt am Weihnachtsgottesdienst auch immer einen Psalm sprechen, der Missionierung gutheißt, weswegen ich nächstes Weihnachten meine Mutter bitten werde, sich vll bitte einen anderen Gottesdienst auszusuchen.

Die katholische Kirche dagegen ist schrecklich. In Österreich sind die ja quasi flächendeckend, halten sich aber halbwegs zurück ... in Indien aber waren dann auch so Schilder vor den kath. Kirchen "Are you shivering when you take a look on the world around you? - Non-marriage relationships, same-sex marriage ... etc. etc." ... das war wirklich abartig zum Kotzen.

[Le-Neuf]

Die Comics wurden auf dem Southside doch auch mal auf der Landebahn vor so einem Bus verteilt, oder nicht? Hab letztens in München auch so ein komisches Heft in die Hand bekommen, hieß "Rock im Sarg" ... hab es erst nicht gecheckt und dann aber recht schnell wieder abgelegt, weil ich sowas etwas abschreckend finde.

Irgendwann früher waren die auch mal am Anfang vom Basar, in der Nähe von diesem St.Pauli Bus/Stand.

Und vor dem Festivalgelände sind letztes Jahr die ganze Zeit Leute mit Schildern von wegen, dass wir alle in die Hölle kommen rumgelaufen.

[TP4L]

Diese Comics sind wirklich das Letzte!