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Contra-Thread

Von Spam bis Gott und die Welt
Suitemeister
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Suitemeister » Di 22. Mai 2018, 13:56

Geil, letzten Samstag (also vor 9 Tagen) hat so ein dämliches Scheißblag angeblich mit dem Fahrrad mein Motorrad umgeworfen. Beim Aufheben hat es der Vater es dann auch noch auf die andere Seite fallen lassen.
Habe zwar den Kostenvoranschlag noch nicht (dürfte wohl locker 4-stellig werden), aber die Haftpflichtversicherung der Verursacher hat schonmal die Kostenübernahme abgelehnt. Weil eine Verletzung der Aufsichtspflicht natürlich nicht gegeben ist, wenn ein 4-jähriges Kind dort Rad fährt, wo es nicht Rad fahren darf. Und weil solche jungen Kinder natürlich generell nicht haftbar gemacht werden können.

Danke für nichts, ihr Ficker von der HUK Coburg, selbsternannte "Haftpflicht-Unterstützerkasse". Haha, genau mein Humor.

Die Krönung ist nun noch der Vater des verursachenden Kindes, der mir folgende Sätze schrieb.
Sie haben damit die Verletzung meines Sohnes zu mindest fahrlässig hingenommen.
Achja, jetzt bin ich also schuld. :doof:
Es gibt genügend Fälle, wo es eine entsprechende Rechtsprechung gibt. Mein Sohn wäre fast von Ihrer Maschine erdrückt worden. Wie kann eine 250kg Maschine durch einen 4 Jährigen mit 18kg Gewicht umgestoßen werden? Stand sie nicht richtig? Sie sollten jetzt mal runterfahren. Durch Ihre Maschine kam mein Sohn zu Schaden! Ihre Art zu schreiben ist nicht angebracht.
DAS frage ich mich allerdings auch. Kann es vielleicht sein, dass er seiner Aufsichtspflicht doch nicht so fürsorglich nachgekommen sind und das Kind verbotenerweise an fremden Motorrädern spielt?
Und wieder: jetzt bin ICH also schuld, wenn er sein Kind nicht unter Kontrolle hat?


Rant Ende.




edit:
Verzeiht mir meine Emotionalität und Wortwahl. Aber für mich ist das Motorrad die Erfüllung eines jahrelang gehegten Traums und kein billiges Vergnügen, zumal es noch 3 Jahre finanziert ist...
Dann auf den Kosten eines fremdverschuldeten Unfalls sitzenzubleiben, da platzt mir die Hutschnur.

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Engholm
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Engholm » Di 22. Mai 2018, 14:23

Fuck DSGVO

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Max-Powers
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Max-Powers » Di 22. Mai 2018, 14:41

Engholm hat geschrieben:
Di 22. Mai 2018, 14:23
Fuck DSGVO
Why?

(Ist tatsächlich eine ernstgemeinte Frage. Wir wurden zu dem Thema von Seiten der Uni in keinster Weise aufgeklärt, weshalb ich mir da bisher auch noch keine Gedanken drüber gemacht habe, was das eigentlich für meinen Job als WiMa bedeutet.)
Meine Interessen sind Koks, Prostituierte und Reisen.

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Engholm
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Engholm » Di 22. Mai 2018, 17:11

Das EU Gesetz wurde vor 2 Jahren ins Leben gerufen mit einer Übergangsfrist von 2 Jahren. Am kommenden Freitag ist Stichtag, ab dann kann abgemahnt werden, die Bußgelder bemessen sich an Jahresumsatz des abgemahnten Unternehmens. Für mich, der relativ viele Websites betreut bedeutet das, dass ich jetzt, in den letzten Tagen vor dem Stichtag, Ansprechpartner für meine Kunden bin "was muss ich denn jetzt eigentlich machen??", ich selbst aber keine Rechtsberatung machen darf. Eben nur Empfehlungen und Unterstützungen mit Tools von Online-Kanzleien. Bedeutet auch, dass ich in den letzten Tagen auf Grund von 20-30 Telefonaten und ebenso vielen Mails täglich eigentlich gar nicht mehr hinterherkomme, alles abzuarbeiten und laufende Projekte auf der Strecke bleiben.

Ich habe erst, wie viele andere auch, am Anfang des Jahres davon erfahren, da schlicht und ergreifend fast niemand darüber berichtet hat. Erst nach und nach kamen im Frühjahr (Frebruar/März) auch für Unternehmer und Dienstleister verständliche DSGVO Guides, die in verständlicher Sprache und auch praxisnahe beschrieben wurden. An dieser Stelle wird aber auch sehr sehr deutlich, dass die DSGVO Urheber / Komission wenig technisches Verständnis mitbringen und überhaupt nicht abschätzen können, was diese ganze Sachen für einen enormen Rattenschwanz an Bürokratie und Aufwand erledigt werden muss, nur um nicht abgemahnt zu werden. Und diese Abmahnungen sind eigentlich Kern des Problems, da Abmahnanwälte und -Vereine von den hohen Abmahngebühren leben und auch keinen Nachteil davon habe, wenn eine Abmahnung nicht rechtens war.

Mich bzw, meine Kunden Betrifft es hauptsächlich im Bereich Websites. Es müssen alle Websites mit umfangreichen DSGVO konformen Datenschutzerklärungen nachgebessert werden. Netterweise gibt es auch noch widersprüchliche Angaben zu Formulierungen und Plichtumsetzungen von Anwälten. Dazu kommen jetzt noch massenhaft in Schnellkursen angelernte, externe Datenschutzbeauftragte, die ihre Mandanten mit allen vorhandenen allgemeinen Mustertexten zuscheissen, es aber nicht gebacken bekommen, auf das Unternehmen zugeschnittene Workflows und Rechtstexte zu generieren. Erst heute morgen mit so einem gesprochen, der mir ein 40 Seitiges Pamphlet für einen gemeinsamen Kunden gesendet hat, was denn alles gemacht werden muss an der Website des Kunden (Kanonen auf Spatzen). Aber nicht eine Zeile einer auf den Kunden zugeschnittene Formulierung. Auf meine Rückfrage, ob er mir nicht die Datenschutzerklärung liefern kann "Nee, die müssen Sie dann schon selbst formulieren" .... aha, das macht also ein Datenschutzbeauftragter.

Kenne kleinere OnlineShops, die deswegen schon dichtgemacht haben, weil eben sie eben das finanzielle Risiko einer Abmahnung nicht eingehen wollen. Well Done EU!

Die DSGVO betrifft nicht nur Websites sondern auch die Dokumentationspflicht zum Umgang mit personenbezogenen Daten allgemein. Also auch Datenverarbeitung und Verwaltung inhouse in Unternehmen, Vereinen, Unis, etc... überall dort, wo eben Daten gespeichert und verarbeitet werden.

tl;dr: Hallo EU, wenn Du irgendwann wieder mal neue Gesetze entwirfst, die einen monströsen, bürokratischen Irrsinn hinter sich zieht, dann informiere bitte die Betroffenen auch zeitnahe und in verständlicher Form. Ich kenne niemanden, der vor zwei Jahren darüber informiert wurde. Und auch jetzt, nur wenige Tage vor Stichtag stoßen die letzten darauf, weil es mittlerweile in den Nachrichten ist.

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ThomZorke
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Re: Contra-Thread

Beitrag von ThomZorke » Di 22. Mai 2018, 17:27

Amen.

mattkru
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Re: Contra-Thread

Beitrag von mattkru » Di 22. Mai 2018, 17:43

Gibt es dadurch Auswirkungen auf unser kleines Forum hier?


Btw: Landen Abmahnanwälte eigentlich später in der tiefsten Schicht der Hölle?
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.

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Engholm
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Engholm » Di 22. Mai 2018, 18:28

mattkru hat geschrieben:
Di 22. Mai 2018, 17:43
Gibt es dadurch Auswirkungen auf unser kleines Forum hier?
Da da es eine private Seite ist und wir keine Dienstleistungen oder irgendwas gewerbliches anbieten, nein. Sobald es ein Verein wird, oder hier Werbebanner geschaltet werden, ändert sich die Sachlage.
Btw: Landen Abmahnanwälte eigentlich später in der tiefsten Schicht der Hölle?
Wenn sie in die Hölle fallen, bleiben sie hoffentlich zuvor mit ihren Eiern irgendwo hängen.

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tOmAtE
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Re: Contra-Thread

Beitrag von tOmAtE » Mi 23. Mai 2018, 02:07

Aber, aber... schick doch einfach eine E-Mail an Vera Jourova :)
//RED STEEL IN THE HOUR OF CHAOS
Give the Anarchist a Cigarette

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Engholm
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Engholm » Mi 23. Mai 2018, 09:51

tOmAtE hat geschrieben:
Mi 23. Mai 2018, 02:07
Aber, aber... schick doch einfach eine E-Mail an Vera Jourova :)
:lol:

Das Interview zeigt ziemlich deutlich, dass sie nicht im geringsten versteht, was es für diejnigen bedeutet, die die DSGVO umsetzen müssen. Wenn die erste Abmahnung von 800,- EUR wegen einer unzureichenden Formulierung reinkommt, bin ich mal gespannt, wie weit man mit Ihrer Aussage Es geht um gesunden Menschenverstand und Verhältnismäßigkeit kommt.

Jourová: Ich kenne mich auch nicht mit Technik aus, meine Kinder lachen mich deswegen sogar aus. Ich versichere Ihnen aber, dass selbst ich die Regeln der DSGVO umsetzen kann.
this.

Das Interview kam an dem gleichen Tag wie dieser Artikel eine Rechtsanwalts, der mal den Umfang und Aufwand runtergebrochen hat, den die DSGVO mit sich zieht bzw. ziehen kann:
https://www.cr-online.de/blog/2018/05/1 ... t-so-viel/

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Re: Contra-Thread

Beitrag von Norakete » Fr 25. Mai 2018, 15:35

Gerade diesen Tweet dazu gefunden:
Versteh ich das #DSVGO so richtig?
Vor wem meine Daten weiterhin ungeschützt bleiben:
- Finanzamt
- SCHUFA
- GEZ
- Post
- Markus Söder
- US-Behörden

Vor wem meine Daten geschützt werden:
- Sportverein Großziegenburg
- Franzis HaarMonie
:doof:
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s-nke
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Re: Contra-Thread

Beitrag von s-nke » Fr 25. Mai 2018, 18:51

Schön 130€ für das Überfahren (aufm Rad) einer sinnlosen, roten Fußgänger-Ampel bezahlen... Die Polizei weiß halt wer die wirklichen Gefährder im Münchener Straßenverkehr sind. :thumbs:
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 57 » Fr 25. Mai 2018, 18:56

s-nke hat geschrieben:
Fr 25. Mai 2018, 18:51
Schön 130€ für das Überfahren (aufm Rad) einer sinnlosen, roten Fußgänger-Ampel bezahlen... Die Polizei weiß halt wer die wirklichen Gefährder im Münchener Straßenverkehr sind. :thumbs:
1,50 m Abstand vom Übergangsstreifen der Ampel halten und man überquert rechtlich keine rote Ampel. ;)

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s-nke
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Re: Contra-Thread

Beitrag von s-nke » Fr 25. Mai 2018, 20:39

miwo hat geschrieben:
Fr 25. Mai 2018, 18:56
s-nke hat geschrieben:
Fr 25. Mai 2018, 18:51
Schön 130€ für das Überfahren (aufm Rad) einer sinnlosen, roten Fußgänger-Ampel bezahlen... Die Polizei weiß halt wer die wirklichen Gefährder im Münchener Straßenverkehr sind. :thumbs:
1,50 m Abstand vom Übergangsstreifen der Ampel halten und man überquert rechtlich keine rote Ampel. ;)
Da standen Fußgänger mit'm Rücken zur Ampel, sonst ist das Standard. :bäh:
Einziges Glück: Die Post verkackt's ständig mir Post zuzustellen. Vielleicht ja auch mal jetzt.
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Suitemeister
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Suitemeister » Mo 28. Mai 2018, 11:59

Ohne dein konkretes Beispiel zu kennen: Ich finde durchaus, dass die Vergehen von Fahrradfahrern härter und vor allem konsequenter sanktioniert werden sollten. Stöpsel im Ohr, rote Ampeln, am Handy hängen, ohne Licht bei Dunkelheit, rechts überholen mit nicht mal 'nem halben Meter Abstand. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Und mindestens eines davon erlebe ich hier in Leipzig täglich.

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Re: Contra-Thread

Beitrag von Finn » Mo 28. Mai 2018, 12:23

Niemand wird mir meine Musik auf dem Fahrrad nehmen, ist ja auch rechtlich erlaubt! :grin:
Die anderen Beispiele sind unnötig, klar, aber manchmal ergibt die Infrastruktur auch so keinen Sinn, dass ich da keine Skrupel habe.

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Re: Contra-Thread

Beitrag von Norakete » Mo 28. Mai 2018, 12:27

Finn hat geschrieben:
Mo 28. Mai 2018, 12:23
Niemand wird mir meine Musik auf dem Fahrrad nehmen, ist ja auch rechtlich erlaubt! :grin:
Was? Wundert mich jetzt aber sehr, sollte das stimmen und finde ich ziemlich fahrlässig, ehrlich gesagt.
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Finn » Mo 28. Mai 2018, 12:30

Prinzipiell erlaubt siehe z.B. hier, aber schwammige Regelung. Man muss den Verkehr noch wahrnehmen, sonst Bußgeld bis 15€. Da frage ich mich natürlich, wie das jemand kontrollieren will. Ich meine, erklärt wurde das damit, dass Autofahrer mit Radio an im Vergleich weniger vom Verkehr hören als Fahrradfahrer mit Kopfhörern.

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Re: Contra-Thread

Beitrag von Norakete » Mo 28. Mai 2018, 12:36

Kann halt keiner nachweisen/kontrollieren, wie laut du deine Musik während des Fahrens tatsächlich hattest.
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Sjælland
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Sjælland » Mo 28. Mai 2018, 12:56

Im Auto hat man aber u.a. auch noch mehrere Spiegel, in denen man sehen kann, wenn was von hinten kommt.

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Wishkah
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Wishkah » Mo 28. Mai 2018, 13:04

Ich fühl mich mittlerweile ja schon als Fußgänger unwohl, wenn ich Kopfhörer in den Ohren hab. Mag das gar nicht, meine Umwelt nicht richtig wahrzunehmen. Das wär auf dem Fahrrad noch viel schlimmer. :grin:

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Re: Contra-Thread

Beitrag von Sjælland » Mo 28. Mai 2018, 13:14

Wishkah hat geschrieben:
Mo 28. Mai 2018, 13:04
Ich fühl mich mittlerweile ja schon als Fußgänger unwohl, wenn ich Kopfhörer in den Ohren hab. Mag das gar nicht, meine Umwelt nicht richtig wahrzunehmen. Das wär auf dem Fahrrad noch viel schlimmer. :grin:
Bin in Wien auch mal von einer alten Frau gepackt worden, weil mich sonst die Straßenbahn abgeschossen hätte. Seitdem bin ich da auch sehr vorsichtig.

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Re: Contra-Thread

Beitrag von s-nke » Mo 28. Mai 2018, 13:15

Sjælland hat geschrieben:
Mo 28. Mai 2018, 12:56
Im Auto hat man aber u.a. auch noch mehrere Spiegel, in denen man sehen kann, wenn was von hinten kommt.
Und auf'm Fahrrad kann man sich nicht umdrehen oder was?

Grundsätzlich ist es doch so: Wenn man als Fahrradfahrer Scheiße baut, riskiert man in aller Regel vor allem seine eigene Gesundheit. Wenn aber nun ein Autofahrer Mist baut und z.B. nur die Spiegel benutzt, aber den Schulterblick vollkommen vergisst, gefährdet er die Radfahrer. Radfahrer bauen viel Mist, aber bei dem Mist passiert nur selten was, was über die Gefährdung der eigenen Gesundheit hinaus geht. Wer ohne Licht fährt oder irgendwie unaufmerksam ist (sei es durch Musik, das Handy oder was auch immer), muss halt wissen worauf er sich einlässt.
Ich mach hier pro Tag in München 1-3 Vollbremsungen, weil mir entweder Fußgänger auf dem Fahrradweg vor die Fiets springen oder weil Autofahrer beim Abbiegen einfach null aufpassen (und oft auch überhaupt keine Ahnung haben welche Ampeln für die Fahrradfahrer gelten).

Das beste zu dem Thema war irgendwann mal ein Artikel in der Auto Bild wo sich der Kolumnist ernsthaft drüber beschwert hat, dass Radfahrer ihm auf's Dach geklopft haben wenn er überholt...
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Sjælland » Mo 28. Mai 2018, 13:24

Ne klar, Schulterblick gehört immer dazu und man sollte als Autofahrer auch immer den Sicherheitsabstand einhalten bzw. sonst einfach nicht überholen. Dass Autofahrer in der Stadt oder generell besser sind als Fahrradfahrer, hab ich nicht sagen wollen. Mir ging es mehr um die Aussage, dass Autofahrer beim Radiohören ja auch nicht mehr hören, was um sie herum passiert - der kann aber im normalen Verkehr sehen, wenn etwas von hinten anrauscht. Das war alles. Und dass viele Fußgänger blind durchs Leben laufen, ist jetzt auch nichts neues - aber die Verantwortung liegt letzten Endes bei allen Verkehrsteilnehmern.

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Re: Contra-Thread

Beitrag von Tambourine-Man » Mo 28. Mai 2018, 14:42

s-nke hat geschrieben:
Mo 28. Mai 2018, 13:15
Sjælland hat geschrieben:
Mo 28. Mai 2018, 12:56
Im Auto hat man aber u.a. auch noch mehrere Spiegel, in denen man sehen kann, wenn was von hinten kommt.
Grundsätzlich ist es doch so: Wenn man als Fahrradfahrer Scheiße baut, riskiert man in aller Regel vor allem seine eigene Gesundheit. Wenn aber nun ein Autofahrer Mist baut und z.B. nur die Spiegel benutzt, aber den Schulterblick vollkommen vergisst, gefährdet er die Radfahrer. Radfahrer bauen viel Mist, aber bei dem Mist passiert nur selten was, was über die Gefährdung der eigenen Gesundheit hinaus geht. Wer ohne Licht fährt oder irgendwie unaufmerksam ist (sei es durch Musik, das Handy oder was auch immer), muss halt wissen worauf er sich einlässt.
Hab lange auch so gedacht, aber gerade im Bezug auf Alkohol + Fahrrad hat sich da doch ein umdenken bei mir eingestellt. Ein Autofahrer ist nun mal deutlich geschützter und wenn er einen Fahrradfahrer umnietet, wird der seines Lebens doch auch nicht mehr froh, egal wie leichtsinnig der Fahrradfahrer dabei war.

Musik und Fahrrad hab ich auch ganz abgestellt, weil ich da auch mal nen ziemlich nachhaltigen Schreckmoment hatte, weil ich das Auto, was aus der engen Straße kam, eben nicht gehört habe. Sehe das wie Wishkah, jeder Sinn, der mir mehr (oder besser) zur Verfügung steht, kann entscheidend sein.

Idioten, gibt es sowohl im Auto als auch auf dem Rad genug, aber am Ende wird dann doch wieder nur jemand belangt, der in einer (hoffentlich) absolut ungefährlichen Situation mal eben über die Straße fährt, wo halt ne Ampel stand. Sorry man :sad:
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Re: Contra-Thread

Beitrag von Suitemeister » Mo 28. Mai 2018, 14:46

s-nke hat geschrieben:
Mo 28. Mai 2018, 13:15
Grundsätzlich ist es doch so: Wenn man als Fahrradfahrer Scheiße baut, riskiert man in aller Regel vor allem seine eigene Gesundheit. Wenn aber nun ein Autofahrer Mist baut und z.B. nur die Spiegel benutzt, aber den Schulterblick vollkommen vergisst, gefährdet er die Radfahrer. Radfahrer bauen viel Mist, aber bei dem Mist passiert nur selten was, was über die Gefährdung der eigenen Gesundheit hinaus geht. Wer ohne Licht fährt oder irgendwie unaufmerksam ist (sei es durch Musik, das Handy oder was auch immer), muss halt wissen worauf er sich einlässt.
Sorry, aber diese Einstellung kann ich weder nachvollziehen noch verstehen.
Ich kann gut verstehen, dass du dich ärgerst, erwischt worden zu sein. Tue ich auch zur Genüge, wenn ich geblitzt werde.
Aber du versuchst hier aus deiner Fahrradfahrerbrille deine eigenen Verfehlungen bzw. die anderer Radfahrer zu bagatellisieren. Ich gebe dir prinzipiell Recht, dass die Unfälle, die von Radfahrern verursacht werden, im Allgemeinen weniger schwer sind. Das liegt in der Natur der Sache. Aber das ist doch noch lange kein Freifahrtsschein, sich zu benehmen wie die Axt im Walde und ändert auch nichts daran, dass die junge Frau, die mir neulich mit Stöpseln im Ohr und aufs Handy starrend entgegenkam oder der Typ ohne Licht, den ich beinahe über den Haufen gefahren hätte, mir genauso Verletzungen hätten zufügen können...
Verkehrsregeln bestehen ja nicht aus Dummdudelei, sondern haben in den allermeisten Fällen berechtigte Hintergründe. Dabei spielt es keine Rolle ob ein potentiell verursachter Unfall den Tod oder nur 'ne Platzwunde als Folge hat. Gesellschaftliches Miteinander funktioniert nur, wenn sich ALLE - Fußgänger, Autofahrer, Radfahrer - an die selbst auferlegten Regeln halten und Vergehen bestraft werden.

s-nke hat geschrieben:
Mo 28. Mai 2018, 13:15
Das beste zu dem Thema war irgendwann mal ein Artikel in der Auto Bild wo sich der Kolumnist ernsthaft drüber beschwert hat, dass Radfahrer ihm auf's Dach geklopft haben wenn er überholt...
Lel. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Aber ist halt Autobild.


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