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Der große Doku-Thread

Von Spam bis Gott und die Welt
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slowdive
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von slowdive » Sa 18. Jan 2020, 00:07

Nachdem das entsprechende Buch von Shoshana Zubuff eines der klügsten und vermutlich auch wichtigsten Bücher der letzten Dekade war, habe ich nun zufällig gesehen, dass es seit kurzem auch eine sehenswerte Doku mit ihrer Beiteiligung zu dem Thema zu sehen gibt: On Surveillance Capitalism. Natürlich etwas oberflächlich im Vergleich zum 600 Seiten-Buch, aber gut als Einführung. Kann sich jeder auf dem Device seines "Vertrauens" anschauen.


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ThomZorke
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von ThomZorke » Sa 18. Jan 2020, 15:55

Wird tatsächlich auch in der direkt davor von mir geposteten Doku interviewt :mrgreen:

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NeonGolden
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von NeonGolden » Mo 10. Feb 2020, 10:55

Gestern Nacht lief im MDR die Doku "Die Mission der Lifeline" und ist nun bis zum 14.02.2020 in der Mediathek abrufbar:
https://www.ardmediathek.de/mdr/player/ ... r-lifeline

Ich weiß gar nicht was ich groß dazu schreiben soll, außer dass mich dieser Film gestern sehr mitgenommen hat. Sollte man gesehen haben, würde ich behaupten.
Fast anderthalb Jahre begleitete Filmemacher Markus Weinberg die Aktivisten vom Dresdner Verein "Lifeline", Von der Suche nach einem Boot, das für die Mission flottgemacht wird bis zu jenem Tag, als das Schiff im September 2017 das erste Mal von Malta ausläuft, um Geflüchtete vor dem Ertrinken zu retten. Draußen auf dem Meer wird das Filmteam Zeuge des Sterbens auf dem Mittelmeer und zeigt die, die rausfahren, um es zu verhindern, während in Dresden bei PEGIDA "Absaufen" gerufen wird.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Stebbie » Mo 10. Feb 2020, 12:45

Wo wir bei den öffentlich-rechtlichen sind: Dort gibt es derzeit auch eine sehr interessante und durchaus gut gemachte Dokumentation über die Geschichte der Entkolonialisierung. Wird der Komplexität des Themas natürlich nur bedingt gerecht, aber bietet einen netten Querschnitt über wichtige Akteure und Entwicklungen, die den europäischen Horizont sehr erweitern - denn natürlich kennt man Namen wie Patrice Lumumba, Mahatma Ghandi oder Nguyễn Ái Quốc/Hồ Chí Minh, aber viele weitere (gerade Frauen) sind dann doch eher nicht Teil unseres Kanons.

Entkolonisieren, Tl. 1 von 3
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Engholm » Di 11. Feb 2020, 21:47

NeonGolden hat geschrieben:
Mo 10. Feb 2020, 10:55
Gestern Nacht lief im MDR die Doku "Die Mission der Lifeline" und ist nun bis zum 14.02.2020 in der Mediathek abrufbar:
https://www.ardmediathek.de/mdr/player/ ... r-lifeline

Ich weiß gar nicht was ich groß dazu schreiben soll, außer dass mich dieser Film gestern sehr mitgenommen hat. Sollte man gesehen haben, würde ich behaupten.
Fast anderthalb Jahre begleitete Filmemacher Markus Weinberg die Aktivisten vom Dresdner Verein "Lifeline", Von der Suche nach einem Boot, das für die Mission flottgemacht wird bis zu jenem Tag, als das Schiff im September 2017 das erste Mal von Malta ausläuft, um Geflüchtete vor dem Ertrinken zu retten. Draußen auf dem Meer wird das Filmteam Zeuge des Sterbens auf dem Mittelmeer und zeigt die, die rausfahren, um es zu verhindern, während in Dresden bei PEGIDA "Absaufen" gerufen wird.
Danke für den Tipp! Sehr sehenswert! Schade, dass die Doku gerade mal 6 Tage in der Mediathek gehalten wird.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von slowdive » Di 11. Feb 2020, 22:17

Seit kurzem in der Arte-Mediathek und auch auf Youtube:



Nicht neu, aber äußerst eindrücklich.

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ThomZorke
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von ThomZorke » Sa 9. Mai 2020, 12:48

Ganz großer Tipp für alle Dokumentarfilm-Freunde:

Das Münchner DOK.fest hat sich an die momentane Situation angepasst und findet dieses Jahr online statt. 121 Filme sind noch bis zum 24.05. hier online verfügbar. 4,50€ kostet ein Stream, wahlweise kann man für einen Euro mehr auch die Kinos unterstützen, in denen das Festival eigentlich stattgefunden hätte. Für 50€ bekommt an einen Festivalpass und kann sich alle Filme anschauen (einige Filme sind allerdings zeitlich und in ihrer Ticketzahl begrenzt).

Thematisch gibt es jede Menge zu entdecken: die Reihe "DOK.focus lasting memories" mit Dokus über "Zeitzeug.innen des Nationalsozialismus und dem Umgang der nachfolgenden Generationen mit deren Vermächtnis", aktuelle Filme über die Proteste in Hong Kong oder die Corona-Pandemie, eine Doku über Christoph Schlingensief und noch viel mehr, also am besten einfach mal durch das Programm schauen. Das Festival wird zudem auf Facebook mit vielen Talks begleitet.

Klingt wie Werbung, habe allerdings nix mit dem Festival zu tun. Das DOK.fest leistet einfach jedes Jahr wirklich tolle Arbeit und ich hoffe, dass durch die Gegebenheiten der diesjährigen Ausgabe mehr Leute zum Festival finden.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von nilolium » Sa 9. Mai 2020, 14:56

Find ich richtig gut, danke für den Tipp

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von nilolium » Mo 11. Jan 2021, 21:23

Richtung 2000 - Vorschau auf die Welt von morgen / Komplett (ZDF 1972)
Ein Film von Arno Schmuckler und Peter Kerstan

Ausblick in die Zukunft
Die 25-Stunden-Arbeitswoche, vorgefertigtes Normfrühstück, die Zeitung aus dem eigenen Drucker, Bio-Lebensmittel, Flachbildschirme und “Fernseh-Telefonie”, zunehmende Isolation des einzelnen Bürgers, sauberes Wasser als Luxusartikel und Todesstrafe für Umweltverschmutzung – das sind nur einige der Entwicklungen, die man beim ZDF 1972 mit dem Leben im Jahr 2000 verband.



Ich habs zwar noch nicht gesehen (ändere ich schnellstmöglich) aber bin der Überzeugung, dass es sicher ne ganz interessante / unfreiwillig lustige Nummer ist.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von mattkru » Di 12. Jan 2021, 06:28

nilolium hat geschrieben:
Mo 11. Jan 2021, 21:23
Richtung 2000 - Vorschau auf die Welt von morgen / Komplett (ZDF 1972)
Ein Film von Arno Schmuckler und Peter Kerstan

Ausblick in die Zukunft
Die 25-Stunden-Arbeitswoche, vorgefertigtes Normfrühstück, die Zeitung aus dem eigenen Drucker, Bio-Lebensmittel, Flachbildschirme und “Fernseh-Telefonie”, zunehmende Isolation des einzelnen Bürgers, sauberes Wasser als Luxusartikel und Todesstrafe für Umweltverschmutzung – das sind nur einige der Entwicklungen, die man beim ZDF 1972 mit dem Leben im Jahr 2000 verband.



Ich habs zwar noch nicht gesehen (ändere ich schnellstmöglich) aber bin der Überzeugung, dass es sicher ne ganz interessante / unfreiwillig lustige Nummer ist.
„ Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“ kam auch 1972 raus. Es wäre interessant zu wissen, ob der Film durchaus eine Reaktion darauf war oder zufällig parallel entstand.
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.

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Engholm
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Engholm » Di 12. Jan 2021, 09:25

Geiles Ding! Finde solche Visionen immer sehr spannend. "vorgefertigtes, genormtes Frühstück" ist schon ziemlich deutsch ;-) . Aber ansonsten faszinierend, wie vieles des vorausgedachten wesentlich länger brauchte bzw. auch noch braucht. 25 Stunden-Woche und Ruhestand ab 50 ist natürlich ein sehr sportlicher Ansatz :doof:

Bin auch gespannt, was aus dem Nokia Morph Concept wird. Das wurde 2008, rund einem Jahr nach veröffentlich des ersten iPhones, vorgestellt. Das Nanoscience Centre der Uni Cambridge, dass an der Sache forscht, hat luftig das Jahr 2040 als "voraussichtlich sind wir dann soweit" genannt.


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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von mattkru » Di 12. Jan 2021, 09:35

Eine halbwegs realistische Zukunft (abgesehen natürlich von der Mord-Prädiktion) ist für mich ‚Minority Report‘. Überall ist moderne Technologie, aber nicht im übertriebenen Rahmen (wie z.B in ‚I, Robot’ oder ‚A.I.‘) und die Menschen leben noch wie heutzutage und auch die Wohnungen/Häuser sehen noch ‚normal‘ aus.

Das große Ende wie in Mad Max wird ausbleiben. Es wird aber auch keine fliegenden Glitzerpaläste am Himmel geben.
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von ThomZorke » Sa 23. Jan 2021, 15:59

Immer, wenn ich gerade daran zweifle, ob sich das Netflix-Abo noch lohnt, kommt ein kleines Juwel daher. Diesmal ist es der Dokumentarfilm Die drei Tode der Marisela Escobedo.

Gleichzeitig aber wieder ein Grund sich über Netflix zu ärgern, denn ich kann nicht ansatzweise nachvollziehen, warum Netflix dem Film so wenig Aufmerksamkeit schenkt und er dadurch fast untergeht. Ich bin nur darauf aufmerksam geworden, da der Film der bestbewertete Dokumentarfilm im vergangenen Jahr bei Letterboxd war.

Der Film beleuchtet am Beispiel von Rubí Escobedo die schockierende Situation rund um Femizide in Mexiko. Als Rubí in der Nähe von Ciudad Juárez von ihrem Freund umgebracht wird, beginnt der Kampf ihrer Mutter Marisela gegen das Rechtssystem und die Politik. Da sie von der Polizei kaum Hilfe erhält, begibt sie sich selbst auf die Suche nach dem Mörder, mit Erfolg. Vor Gericht entschuldigt er sich für das zugefügte Leid und wird trotzdem freigesprochen. Doch Marisela gibt den Kampf nicht auf und versucht alles, um den Mörder hinter Gittern zu bringen, wohl wissend in welche Gefahr sie sich dabei begibt.

Wie man es sich denken kann, ist der Dokumentarfilm alles andere als leichte Kost. 97% der Femizide bleiben in Mexiko ungestraft. Marisela möchte verhindern, dass ihre Tochter Rubí Teil dieser Statistik wird. Was Marisela alles aus Liebe zu Rubí macht, ist zunächst einfach nur beeindruckend. Dann aber zu sehen, wie all ihre Bemühungen doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, gleicht einem Schlag in die Magengrube. Spätestens beim Abspann und dem zugehörigen Song war es bei mir vorbei und ich konnte die Tränen kaum noch zurückhalten. Der Film erzählt die Geschichte respektvoll, ohne unnötig reißerisch zu sein, was eine Ausnahme für Netflix ist. Es bleibt zu hoffen, dass der Film einen Beitrag dazu leisten kann, dass die Geschichte von Rubí und Marisela nicht vergessen wird.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von LongNose » Mo 25. Jan 2021, 14:34

Danke für den Tipp, werde ich bei Gelegenheit sicherlich anschauen. :smile:
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Engholm » Di 26. Jan 2021, 09:18

Wer sich nochmal vor Augen führen möchte, was für ein durchgeknallter und größenwahnsinniger Typ Attila Hildmann geworden ist:

https://www.sat1.de/tv/akte/video/20212 ... dmann-clip

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von TonyMac » Di 26. Jan 2021, 12:00

Allein die ersten 1:30 Minuten Preview strotzen vor so viel Trigger, daher passe ich lieber.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Monkeyson » Mi 3. Feb 2021, 20:03

Ich komme da irgendwie nie zu, aber gestern war die Anstalt mal wieder Spitzenklasse.
Wüsste wenig, was so lustig und so informativ ist.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Emslaender » Fr 5. Feb 2021, 19:32

In der ZDF Mediathek gibt es die ganz interessante Doku „the true Story of Punk“. 4teilige Story mit hochkarätigen Interviewpartnern.

Link

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Engholm
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Engholm » Sa 6. Feb 2021, 22:55

Emslaender hat geschrieben:
Fr 5. Feb 2021, 19:32
In der ZDF Mediathek gibt es die ganz interessante Doku „the true Story of Punk“. 4teilige Story mit hochkarätigen Interviewpartnern.

Link
Schönes Ding!

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von JackJones » So 7. Feb 2021, 00:05

Erste Folge macht Laune auf mehr, danke für die Empfehlung!

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 10. Feb 2021, 17:08

Framing Britney ist die Tage in den USA herausgekommen. Bin gespannt, wann man die Doku hier zu sehen bekommt. Solange warte ich ab.

Geht um Britney Spears und die Free Britney Bewegung. Seit 2007 ist ihr Vater ihr Vormund, was sie, so wie ich das verstanden habe, nie wollte. Seitdem hat sie beispielsweise keinen Zugriff auf ihr Vermögen. Auf jeden Fall ein sehr interessantes Thema. Besonders ihre Jugenjahre bestehen ja nicht nur aus einem riesigen Erfolg, sondern daraus, wie Jugendliche und teilweise Minderjährige in die Öffentlichkeit gezerrt werden, bis sie nicht mehr können.

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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von dattelpalme » Mi 10. Feb 2021, 20:47

Das mit der Vormundschaft bringt mich bis heute in Rage...Zumal ihre Eltern nicht ganz unschuldig an ihrer frühen Karriere und den damit verbundenen Traumata sein dürften. Ganz ähnlich ist es Aaron Carter ergangen, der ja noch viel früher da reingezogen wurde und sich scheinbar nicht so gut wie Spears (letztendlich) davon erholen konnte.
Danke auf jeden Fall für den Hinweis!
„Die Welt geht vor die Hunde Mädchen, traurig aber wahr.“

fipsi
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von fipsi » Do 11. Feb 2021, 07:06

Die Macherinnen der Doku hatten gestern auch ein AMA bei Popheads:

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ThomZorke
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von ThomZorke » Mi 17. Feb 2021, 10:56

In der MDR Mediathek gibt es aktuell (noch bis zum 21.03.) den Dokumentarfilm Kollektiv zu sehen.

Die Doku ist bei den diesjährigen Oscars in der Vorauswahl zur Kategorie "Bester Dokumentarfilm" und geht für Rumänien auch in der Kategorie "Bester Internationaler Film" ins Rennen. Der Film begleitet Journalisten, die sich mit dem Nachspiel des Brandes im Club Colectiv in Rumänien im Oktober 2015 auseinandersetzen. Während eines Konzerts führte der Einsatz von Pyrotechnik zu einem Brand, bei dem 26 Menschen vor Ort ums Leben kamen. Wie sich im Nachhinein herausstellte, wurde für den Club eine Betriebsgenehmigung ohne Freigabe der Feuerwehr erteilt und alle 400 Konzertgäste mussten die Location durch eine 80cm Breite Tür verlassen. Der Albtraum ging jedoch für viele Angehörige weiter, da in den folgenden Wochen weitere 38 Menschen während der Behandlung in Krankenhäusern verstarben. Journalisten konnten ein Netz aus Korruption im rumänischen Gesundheitssystem aufdecken, das es einem Hersteller von Desinfektionsmitteln ermöglichte, die Mittel auf teilweise bis zu 10% der angegebene Konzentration zu verdünnen und damit einen Großteil der rumänischen Krankenhäuser zu beliefern. Die Enthüllungen der Journalisten lösten Proteste aus, die zum Rücktritt der Regierung führten.

Bei Metacritic kommt der Dokumentarfilm aktuell auf 95/100 Punkten und gilt neben "Dick Johnson Is Dead" teilweise schon als Favorit für den Oscar in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm". Der Film ist bedrückend und man sitzt eigentlich ständig nur da und schüttelt fassungslos den Kopf. Für mich ist der Film ein Beispiel dafür, ähnlich wie Citizen Four, wie spannend das Genre sein kann, ohne dass man den Inhalt unnötig reißerisch aufziehen muss (Hallo "Don't F**k With Cats" oder eigentlich so gut wie jede andere Netflix-Doku!). Ein nüchterner Blick auf die Realität reicht hier vollkommen aus und macht den Film gerade deswegen so empfehlenswert.

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Emslaender
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Re: Der große Doku-Thread

Beitrag von Emslaender » Mi 17. Feb 2021, 20:08

Hanau - eine Nacht und ihre Folgen

Ard Mediathek

Der Titel beschreibt um was es geht. Hartes Zeug, sehr starke Doku


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