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Zeitgeschehen / Panorama

Von Spam bis Gott und die Welt
mattkru
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von mattkru » Mi 2. Okt 2019, 17:04

Ich muss zugegeben: seit ich mich vor einiger Zeit von der absurd naiven Vorstellung befreit habe, das man diese Welt noch irgendwie retten kann, lebe ich irgendwie um einiges entspannter. Ich vermehre mich nicht und ich esse so gut wie nie Rind oder Fisch. Aber davon abgesehen mache ich nichts weiter mehr in der Richtung.
Ein liebgemeintes ‚Bitte bitte lieber Konsument, konsumiere bitte weniger!‘ wird nicht funktionieren und die Industrie will das doch auch gar nicht. Und was die Industrie nicht will, wird auch keine Regierung dieser Welt durchsetzen.

Es gibt einfach zu viele Menschen auf der Welt, dich im Durchschnitt zu viele Ressourcen verbrauchen. Um die Welt wirklich zu retten, muss man entweder den Durchschnittverbrauch jedes Menschen auf Afrika-Niveau runterzwingen oder die Menschheit mindestens halbieren. Beides lässt sich mit nicht-faschistoiden Methoden nicht erwirken. Also wird meiner Meinung nach die Menschheit sich weiter munter dem Ende nähern.
Die Erde selbst wird sich irgendwann wieder von uns erholen. Hoffentlich ist dann die Evolution nur schlau genug, nicht nochmal sowas wie den Menschen hervorzubringen.

So, und nun röstet mich!
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.

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slowdive
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von slowdive » Mi 2. Okt 2019, 17:33

mattkru hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 17:04
Ich muss zugegeben: seit ich mich vor einiger Zeit von der absurd naiven Vorstellung befreit habe, das man diese Welt noch irgendwie retten kann, lebe ich irgendwie um einiges entspannter. Ich vermehre mich nicht und ich esse so gut wie nie Rind oder Fisch. Aber davon abgesehen mache ich nichts weiter mehr in der Richtung.
Ein liebgemeintes ‚Bitte bitte lieber Konsument, konsumiere bitte weniger!‘ wird nicht funktionieren und die Industrie will das doch auch gar nicht. Und was die Industrie nicht will, wird auch keine Regierung dieser Welt durchsetzen.

Es gibt einfach zu viele Menschen auf der Welt, dich im Durchschnitt zu viele Ressourcen verbrauchen. Um die Welt wirklich zu retten, muss man entweder den Durchschnittverbrauch jedes Menschen auf Afrika-Niveau runterzwingen oder die Menschheit mindestens halbieren. Beides lässt sich mit nicht-faschistoiden Methoden nicht erwirken. Also wird meiner Meinung nach die Menschheit sich weiter munter dem Ende nähern.
Die Erde selbst wird sich irgendwann wieder von uns erholen. Hoffentlich ist dann die Evolution nur schlau genug, nicht nochmal sowas wie den Menschen hervorzubringen.

So, und nun röstet mich!
Dem ersten Abschnitt kann ich nur unumwunden zustimmen. Ist ja im Grunde aus das, was ich ähnlich im Post davor geschrieben hat. "Richtiger" Konsum als Indviduum ist heuzutage oft nicht mehr als eine ideologische Funktion, um a) selbst eine moralische Überhöhung erreichen (das kleinste Problem), b) politische Gegner zu deligitimieren ("Fang doch erstmal bei dir selbst an!" und c) davon abzulenken, dass eigentlich radikale, systemische Änderungen erfolgen müssten (das größte Problem).

Was deinen zweiten Punkt angeht, würde ich sagen, dass du zumindest innerhalb der aktuellen Spielregeln recht haben könntest. Trotzdem zeigt die Diskussion über das Thema gut, warum wir annehmen, dass die Idee, man könne die Welt noch retten, als "naive Vorstellung" erscheint. Ressourcenverbrauch, Welternnährung, etc. werden nur noch innerhalb eines strukturellen Konstrukts gedacht, sodass die künstliche kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung quasi naturalisiert und somit als alternativlos betrachtet wird. Dabei könnte kaum etwas ideologischer und weniger natürlich sein, als die Rede von dem, was realistisch ist. Oder, um zu paraphrasieren: Wir können uns 1000 kreative Wege zusammenfantasieren, wie die Welt zu Grunde geht, aber nicht eine Alternative, wie es tatsächlich weitergehen könnte.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 2. Okt 2019, 19:12

Das bezweifle ich. Dass der ökologische Fußdruck größer ist, liegt dann wohl am Konsumverhalten. Aber wenn Nahrungsmittel teurer werden, stört das doch wohl kaum Leute, die wirtschaftlich gut abgesichert sind.
Der prozentuale Anteil Nahrungsmitteln nimmt aber mit zunehmendem Restkonsum ab. Dann ist es die Mobilität, die reinschlägt. Vor allem die in nicht-Massentransportmitteln.

Wobei ich sagen muss, dass zumindest hier in Berlin der ÖPNV keinerlei Alternative zu irgendwas darstellt. Es ist eine Katastrophe.

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lirumlarum
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von lirumlarum » Mi 2. Okt 2019, 19:16

dattelpalme hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:35
lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:04
Du machst da aber finde ich den Fehler, die Position einiger Aktivisten mit der Bewegung gleichzusetzen.
dattelpalme hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 11:23
Grundsätzlich sind mir viele Klimaakivist*innen aber auch zu kurzsichtig in vielen Punkten, wobei ich die Nuhr-Geschichte jetzt nicht richtig mitbekommen habe.
:?
lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:04
Und weniger Verpackungsmüll geht auch beim Discounter, das ist eine reine Einstellungssache des Kunden (& z.T. des Anbieters)
Das sehe ich anders bzw. vor allem "den Anbieter" in der Pflicht. Man könnte ja z.B. mal anfangen, Babybel nicht dreifach zu verpacken (als Beispiel). Wenn industriell weniger Verpackungen hergestellt werden, hat das doch einen viel größeren Effekt als wenn Einzelne keine Plastiktüten mehr kaufen. Ich hab auch nichts dagegen, wenn individuell auf so etwas geachtet wird, nur ist mein Eindruck, dass es sich hauptsächlich auf diesen individuellen Aspekt verschiebt, was der Sache und der Tragweite einfach nicht gerecht wird.
lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:04
Aber die Frage ist doch eher, was kann man den Leuten alternativ bieten: Also günstigen, guten, flexiblen ÖPNV (geht übrigens auch durchaus auf dem Land, ich komme da selber her), Sharing-Modelle für Autos oder Lastenräder, Prämien für neue E-Autos oder Heizungen, Steuersenkungen, z.B. für Obst/Gemüse/Grundnahrungsmittel oder andere Bereiche, in denen sozial Schwächere profitieren usw.
Sehe ich größtenteils auch so. Aber ich habe wie gesagt nicht das Gefühl, dass z.B. ein guter und günstiger ÖPNV im Zentrum der Debatte steht, sondern das individuelle Verhalten in den Vordergrund gerückt wird.
Dass E-Autos gar nicht mal so umweltfreundlich sind, hat sich ja nun auch schon herausgestellt.
Gleichzeitig darf bei allen klimafreundlichen Ideen auch niemals vergessen werden, wie und unter welchen Bedingungen diese umgesetzt werden (sollen), Stichwort Kongo.
lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:04
Wenn man also Umweltschädigungen konsequent bestraft, trifft das schon von der Logik her reichere Leute stärker als ärmere.
Das bezweifle ich. Dass der ökologische Fußdruck größer ist, liegt dann wohl am Konsumverhalten. Aber wenn Nahrungsmittel teurer werden, stört das doch wohl kaum Leute, die wirtschaftlich gut abgesichert sind.
Da habe ich das "viele" dann wohl überinterpretiert. Ich glaube, dass wir gar nicht soweit auseinander sind. Dass auch Anbieter bzw. die Wirtschaft als ganzes in die Verantwortung genommen werden müssen und nur blumiges "der Kunde will es ja so" nicht ausreicht, stimmt auf jeden Fall.
Also die Bahn soll ja zumindest deutlich mehr Geld bekommen (auch wenn man sicher kritisieren kann, dass dieses wohl v.a. in Prestige-Schnellstrecken und nicht in der Breite investiert werden soll) und zumindest hier in München habe ich schon das Gefühl, dass auch konkret günstiger und guter ÖPNV forciert wird, Stichwort 365-Euro-Ticket und Netzausbau. Gerade beim Kurzfristigen teile ich aber deinen Frust, weil da Änderungen halt nur möglich sind, wenn endlich mal das Kollektivwohl (z.B. Busspuren und die damit einhergenden Verdichtungsmöglichkeiten) über das individuelle Ego gestellt werden würden, aber das ist halt hier Autoland Deutschland...
Ansonsten sehe ich E-Autos halt als das geringere von zwei großen Übeln, dass es ohne besser wäre, steht außer Frage. Aber hier versagt halt nicht nur die Politik, sondern unsere generelle Bequemlichkeit. In meinem ländlichen Heimatlandkreis wurden z.B. bereits mehrfach Flexibus/Rufbus-Modelle getestet, in meinem Heimatdorf gibt es ein kommunales Leihauto für alle Bürger, hier bei München gibt es kostenlose Leih-Lastenräder. Aber vieles davon wird nur mäßig angenommen, weil das Auto halt schon in der Garage steht, und zwar egal in welcher sozialen Schicht.
Dass reiche Leute solche Kosten leichter verkraften, stimmt sicher, allerdings würden Nahrungsmittel ja auch in wesentlich geringerem Maß teuer, während v.a. teurer Luxus betroffen sein würde, den sich sozial schwächere bereits heute nicht leisten können. Zudem gäbe es ja durchaus die Möglichkeit der gleichverteilten Rückzahlung und dann würden sozial Schwächere unterm Strich sogar profitieren. Dass die Union das ablehnt, ist ein anderer Punkt. Möglich wäre es aber.
Die Ungerechtigkeit liegt hier auch weniger am Co2-Preis, als am allgemeinen Steuersystem, dass sozial Schwächere benachteiligt. Also warum nicht da auch ansetzen? Die Aktivisten hätten wohl kaum etwas dagegen.

Karo
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Karo » Mi 2. Okt 2019, 19:23

Dass individueller Verzicht und Änderung des Konsumverhaltens nicht allein die Welt rettet, sollte jedem klar sein. Dennoch bin ich der Meinung, dass jeder einen Beitrag im Rahmen seiner Möglichkeiten leisten sollte. Kleinvieh und so...
dattelpalme hat geschrieben:Wenn industriell weniger Verpackungen hergestellt werden, hat das doch einen viel größeren Effekt als wenn Einzelne keine Plastiktüten mehr kaufen.
Stimmt. Hierfür gibt es die schöne
- App "Replace Plastic", in der man per Scan des EAN-Codes (subjektiv) zu viel Plasteverpackung eines Produktes melden kann. Der Verbraucherprotest wird dann an die Hersteller weitergeleitet. Leider habe ich mich noch nicht darum bemüht, ob es schon eine Evaluierung dazu gibt.
- Natural Branding...da sind die Niederländer auch schon etwas weiter.
lirumlarum hat geschrieben:dass es sich hierbei erstmal nur um den 1. Entwurf handelt und nicht den finalen Gesetzentwurf
Stimmt. Dennoch hätten weitere Maßnahmen aufgenommen werden können:
- Förderung der Wasserstofftechnologie für den Individualverkehr (statt batterieelektrischer Fahrzeuge, was dann auch
dattelpalme hat geschrieben:Gleichzeitig darf bei allen klimafreundlichen Ideen auch niemals vergessen werden, wie und unter welchen Bedingungen diese umgesetzt werden (sollen), Stichwort Kongo.
entgegen käme)
- Förderung umweltverträglicherer/tierfreundlicherer Landwirtschaft und Tier"produktion" (gräßliches Wort). Da bin ich völlig bei
blackstar hat geschrieben:Es geht gar nicht darum, dass alles Bio sein muss, sondern es wäre schon sehr geholfen, wenn man den Fleischpreis mal auf ein normales Niveau hebt und so den Konsum senkt.
Und bei billigem Fleisch und hohem Konsum kenne ich mich als Einwohner Thüringens mittlerweile aus. Gruselt mich immer wieder. Stichwort Landwirtschaft: vor ca. 1,5 Jahren gab es in der NatGeo einen Bericht über einen erfolgreichen Testlauf in der Schweiz, wo landwirtschaftliche Pflanzflächen max. 100m breit waren und links und rechts von Blühstreifen begrenzt wurden. Erträge nicht weniger als konventionelle Bewirtschaftung.
- Föderung des ÖPNV (Ausbau zur Anbindung des Umlands, höhere Taktfrequenzen). Stattdessen steigen die Kosten, ohne dass sich groß was tut.

Stichwort ÖPNV: In Utrecht wurden Haltestellenhäuschen begrünt, was einen Beitrag zum Insektenschutz, sauberer Luft und Temperaturen in Innenstädten leistet.
lirumlarum hat geschrieben:Generell schwanke ich hier zwischen Frust, denn um überhaupt eine Chance beim 1,5 Grad-Ziel zu haben, bleibt eigentlich kaum noch Zeit, andererseits bin ich schon auch bei Stebbie, dass es immerhin ein erster Schritt ist.
Jo, kann ich nachvollziehen. Ging mir auch so. Mittlerweile überwiegt häufig der Frust.
mattkru hat geschrieben:Die Erde selbst wird sich irgendwann wieder von uns erholen.
Sehe ich auch so. Die Menschheit sägt fleißig an dem Ast, auf dem sie lebt. Und die Vogelstraußtaktik und Renditen-und-Gewinnmaximierungs-Hörigkeit ist die Motorsäge.

Nachtrag:
Natürlich müssen die Änderungen gesellschafts- und sozialverträglich ablaufen. Aber auch da hätte die Politik Möglichkeiten und Stellschrauben, um die "grüne Kostenexplosion" nicht auf den Köpfen der sozial Schwächeren auszutragen. Geredet wird und dann gerne als Ausrede genutzt, um nicht unliebsame Gedanken wälzen zu müssen, die der Wirtschaft auf die Tasche schlagen könnten.

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lirumlarum
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von lirumlarum » Mi 2. Okt 2019, 19:50

slowdive hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:42
Dies zeigt sich in Forderungen nach Maßnahmen, die weder etwas bringen noch fair sind, wie z.B. einer Klimasteuer (eine wirklich komische Idee).
Kannst du das etwas genauer ausführen? Dann scheinen die Ökonomen wie Edenhofer deiner Meinung nach ja alle ideologische Dummköpfe zu sein :? Und dann kann man sich die ganzen Modelle und Szenarien ja auch einfach sparen, ist ja dann eh alles Humbug...
Ansonsten teile ich durchaus deine Systemkritik insofern, dass die bisherigen Maßnahmen niemals ausreichen werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Und natürlich hast du auch recht, dass die entscheidenden Änderungen nicht auf individueller Ebene erfolgen werden müssen. Und ja, ich würde mir auch wünschen, dass z.B. das Wohlbefinden eines Landes nicht nur an wirtschaftlichen Wachstumsparametern festgemacht wird.
Aber vielleicht bin ich da doch zu sehr Naturwissenschaftler, dass ich mir denke, dass auch viele kleine Schritte, etwas Gutes erreichen können. Und ja, ich bin auch durchaus überzeugt, dass eine Verhaltensänderung auf individueller Ebene auch förderlich für eine systemische Verhaltensänderung sein kann. Einfach weil die Erkenntnis, "es geht durchaus auch mit weniger" auch eine demokratische systemische Änderung in diese Richtung befördert. Dazu kommt ja auch, dass in Punkto Klimawandel auch andere Systeme wie der Sozialismus versagen. Da frage ich mich dann, was soll das große Neue sein, was alle Probleme löst? Und außer durch einen Zusammenbruch ist so ein neues System halt auch nur schwer umsetzbar, wenn man demokratisch bleiben möchte. Und man darf halt auch nicht vergessen, dass das so verhasste System uns in vielen Bereichen auch durchaus nach vorne gebracht hat, Gesundheit, Bildung, Möglichkeiten usw. Da finde ich es dann auch nicht so absurd, zu sagen, wir versuchen das System an den Stellen zu verbessern, wo es versagt, sei es Klimawandel oder Armut.
Deshalb kann ich deiner und mattkrus Nihilismus und Zynismus da ehrlich gesagt wenig abgewinnen. Ganz realistisch betrachtet wird der Klimawandel vorrangig die Ärmsten der Armen treffen, während sich wer es sich leisten kann schon irgendwie anpassen kann. Da finde ich es dann schon skurril, vom Gesellschaftszusammenbruch zu träumen und dazu gerne das Leid dieser vom Klimawandel besonders betroffenen Armen für die vielleicht erreichbare Utopie einer besseren Welt "mindestens in 1000 Jahren" in Kauf zu nehmen, aber gleichzeitig zu theorisieren, dass Klimasteuern u.ä. mit dem Ziel tatsächlich Veränderung zu erreichen Armen nicht zuzumuten seien. Da sind mir dann die Versuche, etwas zu verändern persönlich lieber, selbst wenn manches unausgegoren und nicht alles das Optimum sein mag.

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slowdive
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von slowdive » Mi 2. Okt 2019, 20:51

lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 19:50
slowdive hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:42
Dies zeigt sich in Forderungen nach Maßnahmen, die weder etwas bringen noch fair sind, wie z.B. einer Klimasteuer (eine wirklich komische Idee).
Kannst du das etwas genauer ausführen? Dann scheinen die Ökonomen wie Edenhofer deiner Meinung nach ja alle ideologische Dummköpfe zu sein :? Und dann kann man sich die ganzen Modelle und Szenarien ja auch einfach sparen, ist ja dann eh alles Humbug...
Eine Umweltsteuer, die indirekt erhoben wird (also ähnlich wie – etwas vereinfacht gesagt – Umsatz- und Mehrwertsteuer), trifft in der Regel ärmere Leuter stärker. Jemand der 1000€ hat und nun vielleicht 200€ weniger haben wird (nur vom Prinzip her), wird dadurch wesentlich stärker eingeschränkt, als jemand der 10000€ hatte und nach Steuerabzug nur noch 8000€. Am Ende kann sich Familie Mayer mit drei Kindern denen einen Jahresurlaub nicht mehr leisten, während die Business-Class wie eh und je betrieben wird. Eine radikale Maßnahme wie z.B. Flugkontingente – 2x, einmal hin und zurück – wäre deutlich gerechter, aber in der Öffentlichkeit nur noch einen Schritt vom Sozialismus entfernt, auf welchen wiederum konsequent der Gulag erfolgt, wie wir alle wissen. Daher.
lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 19:50
Aber vielleicht bin ich da doch zu sehr Naturwissenschaftler, dass ich mir denke, dass auch viele kleine Schritte, etwas Gutes erreichen können. Und ja, ich bin auch durchaus überzeugt, dass eine Verhaltensänderung auf individueller Ebene auch förderlich für eine systemische Verhaltensänderung sein kann. Einfach weil die Erkenntnis, "es geht durchaus auch mit weniger" auch eine demokratische systemische Änderung in diese Richtung befördert.
Da bin ich weniger positiv gestimmt. Wie gesagt, die Idee, dass inviduelles Verhalten in unserer Welt echten Wandel herbeiführt (bzw. das dies der Weg ist), halte ich für den ersten Schritt, damit sich nie etwas verändert. Dementsprechend glaube ich auch nicht, dass unsere "liberale Demokratie" das Ganze lösen kann, die in essenziellen Fragen ohnehin nicht mehr befragt wird.
lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 19:50
Dazu kommt ja auch, dass in Punkto Klimawandel auch andere Systeme wie der Sozialismus versagen. Da frage ich mich dann, was soll das große Neue sein, was alle Probleme löst? Und außer durch einen Zusammenbruch ist so ein neues System halt auch nur schwer umsetzbar, wenn man demokratisch bleiben möchte. Und man darf halt auch nicht vergessen, dass das so verhasste System uns in vielen Bereichen auch durchaus nach vorne gebracht hat, Gesundheit, Bildung, Möglichkeiten usw. Da finde ich es dann auch nicht so absurd, zu sagen, wir versuchen das System an den Stellen zu verbessern, wo es versagt, sei es Klimawandel oder Armut.
Keine Ahnung. Ich habe ehrlich gesagt keine Lösung für dieses Problem, denke aber wenigstens, dass man anfangen kann die rechten Fragen zu Stellen. Und klar, ich bin nicht verblendend und weiß, wie viel Wohlstand unserer System gebracht hat (wenngleich auch hier Kosten entstanden sind), aber zukunftsfähig ist eine solche Denkweise nicht. Das Grundargument erinnert etwas an die Diskussionen in meinem Verein, Hannover 96. Auch da wird auch bei dem größen Mist über Martin Kind gesagt: Was hat er in der Vergangenheit nicht alles für uns geleistet. Wo würden wir nur ohne ihn stehen? Und so wird die furchtbare Gegenwart legitimiert. Zurück zum guten, alten Sozialimus? Nein. Aber die Klimaschutzprobleme (und so viele andere) lösen ohne soziale und ökonomische Verhältnisse essenziell anzurühren geht erst recht nicht. Wie gesagt, der erste Schritt ist nicht konstruktive Kritik zu fordern, sondern sich überhaupt erst einmal einzugestehen wie furchtbar die Lage eigentlich ist. Und dass einfache Lösungen oft keine Lösungen sind und am Ende nur lethargisch machen. Oder wie es einer gesagt hat, der klüger ist als ich: Die echte, wirklich naive Utopie ist, dass alles so bleiben kann, wie es ist.
lirumlarum hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 19:50
Deshalb kann ich deiner und mattkrus Nihilismus und Zynismus da ehrlich gesagt wenig abgewinnen. Ganz realistisch betrachtet wird der Klimawandel vorrangig die Ärmsten der Armen treffen, während sich wer es sich leisten kann schon irgendwie anpassen kann. Da finde ich es dann schon skurril, vom Gesellschaftszusammenbruch zu träumen und dazu gerne das Leid dieser vom Klimawandel besonders betroffenen Armen für die vielleicht erreichbare Utopie einer besseren Welt "mindestens in 1000 Jahren" in Kauf zu nehmen, aber gleichzeitig zu theorisieren, dass Klimasteuern u.ä. mit dem Ziel tatsächlich Veränderung zu erreichen Armen nicht zuzumuten seien. Da sind mir dann die Versuche, etwas zu verändern persönlich lieber, selbst wenn manches unausgegoren und nicht alles das Optimum sein mag.
Deswegen sage ich ja auch, dass diese Sicht extrem zynisch ist. Und vermutlich, wie du sagst, nicht mal funktioniert. Da ist mattkru ehrlicher, denn der hat alle Hoffnung fahren lassen.

Und nochmal: Ich bin kein Zyniker und unterstütze paradoxer Weise viele der Maßnahmen hier, nehme regelmäßig an FfF-Demos teil, und und und. Trotzdem glaube ich, dass all die einfachen Alternativen und Lösungen sowie die Verlegung der Verantwortung auf die Individualebene letztlich nicht nur wenig bringen werden, sondern – schlimmer – dem grausigen Körper auch noch ein freundliches Gesicht aufmalen, wodurch der Status Quo letztendlich sogar gefestigt und legitimiert wird. Genau ist das ist ja das perfide.

Sorry, für evtl. wirre Ausführungen und Syntax – bin am IPad unterwegs. :oops:

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 3. Okt 2019, 21:13

Eine Umweltsteuer, die indirekt erhoben wird (also ähnlich wie – etwas vereinfacht gesagt – Umsatz- und Mehrwertsteuer), trifft in der Regel ärmere Leuter stärker. Jemand der 1000€ hat und nun vielleicht 200€ weniger haben wird (nur vom Prinzip her), wird dadurch wesentlich stärker eingeschränkt, als jemand der 10000€ hatte und nach Steuerabzug nur noch 8000€. Am Ende kann sich Familie Mayer mit drei Kindern denen einen Jahresurlaub nicht mehr leisten, während die Business-Class wie eh und je betrieben wird. Eine radikale Maßnahme wie z.B. Flugkontingente – 2x, einmal hin und zurück – wäre deutlich gerechter, aber in der Öffentlichkeit nur noch einen Schritt vom Sozialismus entfernt, auf welchen wiederum konsequent der Gulag erfolgt, wie wir alle wissen. Daher.
Ja und nein: Je nach Konzept hast du recht und auch nicht. Eine Steuer auf Klimaschädliche Produkte/Waren/Dienstleistungen soll ja steuernd wirken, d.h. es gibt durchaus eine Möglichkeit, diese zu umgehen. Und ich glaube kaum, dass jemand mit 1.000 € SUV fährt.

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Stebbie
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Stebbie » Fr 4. Okt 2019, 07:02

slowdive hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 16:42
Stebbie hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 15:06
Der erste Link lässt sich nicht öffnen, aber die beiden anderen haben doch bestenfalls anekdotischen Wert. Daraus nun ein "viele Klimaaktivistinnen seien zu kurzsichtig" ableiten zu wollen ist dann doch selbst ziemlich kurzsichtig. Dass sich bei zigtausend Beteiligten Personen und Aussagen oder Handlungen finden, die möglicherweise etwas übers Ziel hinauschießen, ist doch nicht der Rede Wert. Da muss an nicht gleich mit "Der Welle" und Diktatur kommen, wie es der zweite Artikel tut (dessen einzige Quelle "der Sohn eine(s/r) Bekannten" ist).
Viel schlimmer ist da das individualistische Framing von anderer Seite. Hast du schon genau all deine Cola-Dosen recyclet? Nimmst du deinen eigenen Jutebeutel mit zum einkaufen? Fliegst du weniger? Oder eben: Greta isst ihren Joghurt auch aus Plastikbechern? Nicht nur, dass so jedlicher Protest auf dümmste Weise deletimiert wird, vielmehr ist die Ideologie hinter derlei Fragen am Ende doch nur die des Status Quo. Man gibt dem Individuum a) das Gefühl, Schuld an Problemen zu sein, die eigentlich Systembedingt sind und Maßnahmen auf einer viel höhreren Ebene erfordern würden und b) gleich die (natürlich) einfache Lösung für das daraus resultierende Gefühl der moralischen Schuld an die Hand: Trenn dein Müll, konsumieren die richtigen fair-trade Produkte, flieg nur zweimal, nicht dreimal in der Urlaub, schau dir vielleicht mal Wall-E an. Und alles ist wieder gut. Natürlich bringt als das überhaupt gar nichts, aber das sollte eigentlich jedem klar, der die Probleme tatächlich ernst nimmt. Das System produziert eine Krankkeit und predigt zugleich ihr Gegenmittel zu sein.
Ich glaube, da hast du mich mißverstanden (bzw. ich mich mißverständlich ausgedrückt): Genau dieses Framing kritisiere ich ja an dem BZ-Artikel, der keinerlei Wert jenseits des anekdotischen hat - auf den Punkt gebracht durch die Aussage: "Es drängt sich die Vermutung auf, dass die ausufernde Klimaschutz-über-Alles-Bewegung, die zunehmend intoleranter und aggressiver auftritt, tatsächlich eine vor allem in westlich geprägten Köpfen entstandene Ideologie ist. ". Es wird an jeder Front der eine Punkt gesucht, der vollkommen aufbeblasen der eine ganze Bewegung und Diskussion scheinbar den Teppich unter den Füßen entziehen soll. Nachdem selbst die letzten kapiert haben, dass die Sojaproduktion in Brasilien dazu nur bedingt taugt, ist es jetzt das (sicherlich nicht unproblematische) Kobalt aus dem Kongo.

Genau in diese Richtung ging mein letzter Kommentar. Wer aus der (nur über den Sohn eines Freundes überlieferten) Satz einer Lehrerin von DDR und der "Welle" spricht, der hält Leute auch aufgrund individueller Inkonsequenzen (eine nicht recycelte Dose!!! Plastikverpackung um das Brot!) für Heuchler.

Ich verstehe ja auch die Kritik an der Debatte über individuellen Konsum. Natürlich sind staatliche Lösungen weit effektiver und grundlegender, aber ich bin da bei lirumlarum und Karo. Man kann es sich als Bürger nicht so einfach machen und mit dem Finger auf den Systemumsturz zeigen, ohne bei sich selbst anzufangen. Das hat ideelle Gründe, wobei man natürlich nie konsequent sein kann, weshalb man an vorderster Front staatlich/gesellschaftliche Maßnahmen braucht. Aber ich würde sogar noch weiter als lirumlarum gehen als lirumlarum und sagen, dass eine "Verhaltensänderung auf individueller Ebene "nicht nur förderlich für eine systemische Verhaltensänderung sein "kann", sondern eine wesentliche Vorbedingung ist. Weshalb sollte der Staat interventionieren, wo es keine gesellschaftliche Strömung gibt? Wie soll er eMobilität und ÖPNV zum Standard erheben, wenn niemand bereit ist, auf eMobilität und ÖPNV zu setzen?

Natürlich ist die soziale Frage auch eine sehr wichtige, aber sie darf kein Vorwand sein, notwendige Maßnahmen nicht durchzuführen. Hier braucht es zweifellos Maßnahmen, alleine um den geselllschaftlichen Zusammenhalt und die Bereitschaft zu erhalten, aber man sollte ebenso Fragen, ob die soziale und gesellschaftliche Teilhabe entscheidend eingeschränkt wird, wenn etwa Flugreisen, Fleischverzehr oder SUVs anders besteuert werden.

Was die Landflucht angeht bin ich übrigens weniger vorsichtig. Ich selber komme aus einer der ländlichsten Regionen Deutschland und habe 23 Jahre in einem Dorf mit 80 Einwohnern und ohne ÖPNV-Anschluss gelebt. Natürlich trifft die Einwohner eines solchen Ortes die Erhöhung der Kosten für PKW, weil es oft für den Weg zur Arbeit benötigt wird. Aber einerseits werden hier entsprechende öffentliche Angebote wie Rufbusse kau angenommen (cf. lirumlarum), es gibt nicht ja noch nicht einmal die Bereitschaft, im Sommer die 3 bis 4 km bis ins nächstgrößere Dorf, wo einige Arbeiten, mit dem Rad zu fahren, auch wenn es einen gut ausgebauten Radweg gibt. Auf der anderen Seite ist das Leben auf dem Dorf in so vieler Hinsicht günstiger als in vielen Städten, wo es natürlich weit einfacher ist auf das PKW zu verzichten. Ich bin sehr für die Förderung und die Gewährleistung einer Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen, aber auch dieser wird seine Lasten zu tragen haben (ich glaube auch nicht, dass der Spritpreis der entscheidende Pushfaktor für die Landflucht ist) - was natürlich nicht bedeutet, dass man hier schauen muss, inwiefern man überbordende Lasten abfedern kann.
(c) 26.06.2006

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von slowdive » Fr 4. Okt 2019, 11:38

Stebbie hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 07:02
Ich verstehe ja auch die Kritik an der Debatte über individuellen Konsum. Natürlich sind staatliche Lösungen weit effektiver und grundlegender, aber ich bin da bei lirumlarum und Karo. Man kann es sich als Bürger nicht so einfach machen und mit dem Finger auf den Systemumsturz zeigen, ohne bei sich selbst anzufangen. Das hat ideelle Gründe, wobei man natürlich nie konsequent sein kann, weshalb man an vorderster Front staatlich/gesellschaftliche Maßnahmen braucht. Aber ich würde sogar noch weiter als lirumlarum gehen als lirumlarum und sagen, dass eine "Verhaltensänderung auf individueller Ebene "nicht nur förderlich für eine systemische Verhaltensänderung sein "kann", sondern eine wesentliche Vorbedingung ist. Weshalb sollte der Staat interventionieren, wo es keine gesellschaftliche Strömung gibt? Wie soll er eMobilität und ÖPNV zum Standard erheben, wenn niemand bereit ist, auf eMobilität und ÖPNV zu setzen?

Natürlich ist die soziale Frage auch eine sehr wichtige, aber sie darf kein Vorwand sein, notwendige Maßnahmen nicht durchzuführen. Hier braucht es zweifellos Maßnahmen, alleine um den geselllschaftlichen Zusammenhalt und die Bereitschaft zu erhalten, aber man sollte ebenso Fragen, ob die soziale und gesellschaftliche Teilhabe entscheidend eingeschränkt wird, wenn etwa Flugreisen, Fleischverzehr oder SUVs anders besteuert werden.
Natürlich kann man weiterhin etwas am eigenen Konsum ändern. Maßnahmen, die mir nicht wehtun (kein Fleisch, wenig fliegen, kleine Wohnung, nur Fahrrad fahren, Bio-Unsinn kaufen), führe ich ja selbst liebend gern durch, wenngleich immer die psychoanalytische Idee bleibt, dass es dabei unterbewusst eher um Ablasshandel für meine Seele und nicht um tatsächliche Veränderungen geht. Sobald es tatsächlich meine eigenen Komfortzonen tangiert, fliege ich aber lieber doch zum Primavera und sauf dort eine Woche pfandloses Dosebier. Aber wie gesagt, das ist eh der falsche Ansatz. "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen" gilt noch immer.

Gleichzeitig muss man eben erkennen, dass ein Systemchange (nein, es muss nicht gleich Kommunismus sein) wesentlich notwendiger ist, da man derlei Probleme nicht auf Individualebene lösen kann. Es ist ja schön und gut, dass man wirklich noch glaubt, man könne durch den Kauf von veganer Wurst und ÖPVN-Nutzung echte Veränderungen provozieren, eine große, radikale und nicht-kompromissbereite Bewegung wie FfF ist aber deutlich effektiver, auch wenn sie danach von Papa im SUV spazieren gefahren würde (nicht, dass ich das glaube :grin:). Also ich plädiere nicht dafür nichts zu tun. Aktuell geschieht jedoch Folgendes: Individuelle Verantwortung wird gegen staatliche Maßnahmen ausgespielt. Beide Ansätze stehen somit in Konkurenz zueinander - nicht theoretisch, aber praktisch. Und da klingt ein bisschen Recycling, 8 Cent mehr auf die Spritpreise, 10 Cent teuere Plastiktüten und ganz viel "Bitte, bitte kosumiert jetzt grüner" (aber nicht weniger) sympathischer als staatlich verordnete Flugkontingente.

Und nein, wenn Familie Meyer jetzt nicht mehr in den Urlaub fliegen kann, weil sie ihr Dieselauto ersetzen musste, wird dies Familie Meyer sicher nicht umbringen. Aber es ist trotzdem nicht gerecht und zeigt zudem eindrucksvoll, dass eben noch immer versucht, das Problem zu lösen ohne wirklich etwas am bestehenden Lebensstil zu ändern. Ergo: Man klammert noch immer an der irrigen Vorstellung, dass alles ungefähr so bleiben kann wie bisher. Warum also keine Kontingent-Reglungen, die für alle gleich gelten?

tl;tr: Man sollte im Blick behalten, dass Individualismus und Systemwandel praktisch (nicht theoretisch) konkurrierende Ideen sind. Daher sollte man Ersterem mit aller Kritik entgegen treten.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 4. Okt 2019, 11:42

Warum also keine Kontingent-Reglungen, die für alle gleich gelten?
Weil der Markt das dann wieder zu einem Kontigente-Handel werden lässt, wo sich vermögendere Personen bedienen. Zudem würdigt dieser Ansatz nicht unterschiedliche Bedürfnisse, sondern unterstellt gleichverteilte Präferenzen.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von slowdive » Fr 4. Okt 2019, 11:49

Blackstar hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 11:42
Warum also keine Kontingent-Reglungen, die für alle gleich gelten?
Weil der Markt das dann wieder zu einem Kontigente-Handel werden lässt, wo sich vermögendere Personen bedienen. Zudem würdigt dieser Ansatz nicht unterschiedliche Bedürfnisse, sondern unterstellt gleichverteilte Präferenzen.
"Der Markt", hachja. Da liegt ja das Problem. :grin: Klar, wird innerhalb der bestehenden Paramenter so ziemlich jeder Ansatz in die üblichen systematischen Funktionslogiken überführt. Genau das ist ja das Problem von fast jedem Ansatz, der sich in den bestehenden Denkmustern bewegt. Daher ja: Parameter ändern.

Und von was für Bedürfnissen redest du eigentlich (keine Suggestivfrage)? Bedürfnisse in unser Gesellschaft werden doch in weiten Teilen überhaupt erst durch unser auf Wachstum und Konsumwut ausgelegtes System produziert. Ich rede ja nicht von der Grundnahrungsmittel-Versorung oder so. :?

PS: Ich glaube ja selbst nicht, dass derart radikale Ideen in naher Zukunft umgesetzt werden. Daher auch mein Pessimismus (Realismus?). Ohnehin fehlt es überhaupt an Strukturen auf globaler/internationaler Ebene, um dem Problem (und vielen anderen) wenigstens theoretisch Herr werden zu können. Trotzdem kann man zeigen, dass der bisherige Ansatz nichts bringt und das Problem, auch wenn "Öko", "Bio", "Fair-Trade", etc. gut klingen mögen, vielleicht sogar noch zementiert. Und das kann man auch sagen, ohne, dass man eine einfach umzusetzende, naheliegende Alternativlösung parat hat. Kritik muss nicht immer konstruktiv sein.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 4. Okt 2019, 12:28

Und von was für Bedürfnissen redest du eigentlich (keine Suggestivfrage)? Bedürfnisse in unser Gesellschaft werden doch in weiten Teilen überhaupt erst durch unser auf Wachstum und Konsumwut ausgelegtes System produziert. Ich rede ja nicht von der Grundnahrungsmittel-Versorung oder so. :?
Menschen, die beruflich fliegen müssen z.b. Ansonsten Fernbeziehungen/Auslandsaufenthalte etc.

Karo
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Karo » Fr 4. Okt 2019, 14:24

Die ganze Debatte wird in den nächsten Tagen evtl. noch einen neuen drive kriegen, wenn Extinction Rebellion tatsächlich 7 europäische Großstädte lahm legt, wie angekündigt. Mir schwant, dass dagegen Greenpeace-Aktionen, die einigen bislang als radikal galten, in sanfterem Licht erscheinen werden.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 4. Okt 2019, 14:27

Karo hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:24
Die ganze Debatte wird in den nächsten Tagen evtl. noch einen neuen drive kriegen, wenn Extinction Rebellion tatsächlich 7 europäische Großstädte lahm legt, wie angekündigt. Mir schwant, dass dagegen Greenpeace-Aktionen, die einigen bislang als radikal galten, in sanfterem Licht erscheinen werden.
Ochnö, bitte nicht. Das wird dann wieder so enden, dass die "wir haben es ja schon immer gewusst" Fraktion mit: "seht was für Chaoten das alles sind" schön generalisieren kann, wenn das aus dem Ruder läuft. Und der gemeine Bürger dann sagen kann: Stimmt.

Karo
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Karo » Fr 4. Okt 2019, 14:44

Blackstar hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:27
Karo hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:24
Die ganze Debatte wird in den nächsten Tagen evtl. noch einen neuen drive kriegen, wenn Extinction Rebellion tatsächlich 7 europäische Großstädte lahm legt, wie angekündigt. Mir schwant, dass dagegen Greenpeace-Aktionen, die einigen bislang als radikal galten, in sanfterem Licht erscheinen werden.
Ochnö, bitte nicht. Das wird dann wieder so enden, dass die "wir haben es ja schon immer gewusst" Fraktion mit: "seht was für Chaoten das alles sind" schön generalisieren kann, wenn das aus dem Ruder läuft. Und der gemeine Bürger dann sagen kann: Stimmt.
Jo, befürchte ich auch, dass es genau so laufen wird. Ab 07.10. soll‘s los gehen.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 4. Okt 2019, 14:46

Karo hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:44
Blackstar hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:27
Karo hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:24
Die ganze Debatte wird in den nächsten Tagen evtl. noch einen neuen drive kriegen, wenn Extinction Rebellion tatsächlich 7 europäische Großstädte lahm legt, wie angekündigt. Mir schwant, dass dagegen Greenpeace-Aktionen, die einigen bislang als radikal galten, in sanfterem Licht erscheinen werden.
Ochnö, bitte nicht. Das wird dann wieder so enden, dass die "wir haben es ja schon immer gewusst" Fraktion mit: "seht was für Chaoten das alles sind" schön generalisieren kann, wenn das aus dem Ruder läuft. Und der gemeine Bürger dann sagen kann: Stimmt.
Jo, befürchte ich auch, dass es genau so laufen wird. Ab 07.10. soll‘s los gehen.
So dass sie schön die Berufspendler noch mitnehmen, die wie schon hier durchklang das Hauptklientel ist, um die man sich eigentlich "kümmern" muss...

Karo
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Karo » Fr 4. Okt 2019, 15:18

Blackstar hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:46
Karo hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:44
Blackstar hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:27


Ochnö, bitte nicht. Das wird dann wieder so enden, dass die "wir haben es ja schon immer gewusst" Fraktion mit: "seht was für Chaoten das alles sind" schön generalisieren kann, wenn das aus dem Ruder läuft. Und der gemeine Bürger dann sagen kann: Stimmt.
Jo, befürchte ich auch, dass es genau so laufen wird. Ab 07.10. soll‘s los gehen.
So dass sie schön die Berufspendler noch mitnehmen, die wie schon hier durchklang das Hauptklientel ist, um die man sich eigentlich "kümmern" muss...
Stichwort Ökoterrorismus. Berlin ist übrigens - wenig überraschend - die in Dt. betroffene Stadt.

Ich kann die Einstellung: wir haben jahrelang geredet, jetzt drängt die Zeit, es muss sich sofort was tun, ja sogar verstehen. Was nicht heißt, dass ich die Mittel der Wahl, gut finde.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 4. Okt 2019, 15:23

Karo hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 15:18
Blackstar hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:46
Karo hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 14:44


Jo, befürchte ich auch, dass es genau so laufen wird. Ab 07.10. soll‘s los gehen.
So dass sie schön die Berufspendler noch mitnehmen, die wie schon hier durchklang das Hauptklientel ist, um die man sich eigentlich "kümmern" muss...
Stichwort Ökoterrorismus. Berlin ist übrigens - wenig überraschend - die in Dt. betroffene Stadt.

Ich kann die Einstellung: wir haben jahrelang geredet, jetzt drängt die Zeit, es muss sich sofort was tun, ja sogar verstehen. Was nicht heißt, dass ich die Mittel der Wahl, gut finde.
Die werden genauso beliebt, wie die Pfeifen, die hier alle Jahre wieder Brandanschläge auf S-Bahnhöfe verüben, um die Kommunismus voranzutreiben. Gerade Berlin, das vormacht, dass ein ÖPNV manchmal keine Alternative sein kann, wenn er so läuft wie hier.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von lirumlarum » Fr 4. Okt 2019, 15:41

slowdive hat geschrieben:
Mi 2. Okt 2019, 20:51
Eine Umweltsteuer, die indirekt erhoben wird (also ähnlich wie – etwas vereinfacht gesagt – Umsatz- und Mehrwertsteuer), trifft in der Regel ärmere Leuter stärker. Jemand der 1000€ hat und nun vielleicht 200€ weniger haben wird (nur vom Prinzip her), wird dadurch wesentlich stärker eingeschränkt, als jemand der 10000€ hatte und nach Steuerabzug nur noch 8000€. Am Ende kann sich Familie Mayer mit drei Kindern denen einen Jahresurlaub nicht mehr leisten, während die Business-Class wie eh und je betrieben wird. Eine radikale Maßnahme wie z.B. Flugkontingente – 2x, einmal hin und zurück – wäre deutlich gerechter, aber in der Öffentlichkeit nur noch einen Schritt vom Sozialismus entfernt, auf welchen wiederum konsequent der Gulag erfolgt, wie wir alle wissen. Daher.
Das Steuersystem ließe sich aber halt theoretisch um eine Rückzahlung ergänzen, da der Staat von der Steuer nicht profitieren möchte (oder eine zukünftige Rückzahlung, indem das Geld in Adaption investiert wird und so zukünftige gemeinschaftliche Kosten verringert werden, das ist aber natürlich undankbarer für die Politik zu verkaufen).
Dann würden z.B. alle 500€ zurückbekommen und der Ärmere hätte sogar profitiert, da er weniger "Schaden" als der Schnitt verursacht hätte. Das ist ja im Prinzip sogar ähnlich wie deine Kontingent-Lösung, nur halt monetarisiert. Bei der Rückzahlung bestünde natürlich nur die Gefahr, dass eine Verhaltensänderung dadurch erschwert würde.
Aber ich bin bei dir, dass so ein Preis allein nicht ausreichen wird. Und ja, evtl wird man auf lange Sicht auch um Verbote/Kontingente nicht herum kommen. Wobei ich da immer an die Tempolimit-Diskussion hier denken muss, wo ich glaub sogar du :D - zurecht - darauf hingewiesen hast, dass solche Einschnitte argumentativ gut begründet sein müssen.
Die Kontingent-Lösung wäre auf jeden Fall sehr gerecht. Aber wie Blackstar schon sagt, was passiert in Situationen, wo die 2 Flüge eben nicht reichen (z.B. der Wissenschaftler mit Konferenzen, der Politiker oder die Fernbeziehung)? Da kommt halt der Punkt von Stebbie ins Spiel, dass die Bevölkerung so einen radikalen Systemwandel wohl nur mittragen würde, wenn sie auf individueller Ebene bereit dafür ist. Ohne das geht der Systemwandel eben nur autoritär. Und sonst kann man natürlich wieder Marktsysteme anlegen, aber dann ist man auch wieder näher am Status Quo :D mal abgesehen davon, dass die Kontingent-Lösung ja durchaus auch eher den einzelnen in Verantwortung zieht und nicht nur das System als solches.
Ich muss da immer an das Lehrbuchbeispiel denken, dass einfach jeder ein gleiches, jährliches CO2-(Äquivalenz)-Budget hat wie ein Bankkonto. Wäre wohl am gerechtesten und ließe sich theoretisch durch ein Handelssystem erweitern, was sozial Schwächere begünstigen würde. Ich halte das für die Zukunft gar nicht mal für so unrealistisch. Aber da ist man dann halt wirklich schnell im totalitären Überwachungsstaat, was ich mir auch nicht wünschen würde. Und ich bin der Letzte, der alles radikalere mit dem Sozialismus-Totschlaghammer zermalmen möchte.
Aber so geht es mir bei vielen der Alternativvorschläge, die haben alle gute Punkte, aber eben meist auch ihre schwachen Seiten. Deshalb bin ich da - begünstigt durch den Stillstand in den letzten Jahren - zum Schluss für mich gekommen, mich mit aller Energie für eine Veränderung einzusetzen, aber eben auch zu akzeptieren, dass Dinge wie Umweltbewusstsein oder Post-Wachstum eben erst in langsamer Dosis kommen. Und dann sind eben auch Retuschen am Systemversagen akzeptabel, weil sie ein erster Schritt sein können. Selbst wenn es erstmal nur Retuschen sind.
Aber du hast sicher einen Punkt, dass es nicht unbedingt unrealistischer ist, da zu sagen, dass dieser Weg auf lange Sicht zu wenig sein dürfte.
Ich wollte dich auch nicht in deinem Engagement angreifen, das finde ich auf jeden Fall sehr gut, und ich kann deine Haltung jetzt auch besser nachvollziehen :prost:
Die Extinction Rebellion Aktionen finde ich übrigens erstmal gar nicht unbedingt falsch, selbst wenn sich dadurch mancher auf den Schlips getreten fühlt. Aber solange man an der richtigen Stelle lahmlegt, machen solche Aktionen ja erstmal v.a. Druck auf die Handlungsträger, weil man die Anliegen noch schlechter ignorieren kann, als bei den streikenden Schülern/Studenten/usw.. Da bin ich dann schon eher bei Slowdive, wenn man die Bewegung nur als Feel-Good-Ding zu verkaufen versucht, die niemandem wehtut, dann wird man der Thematik irgendwo auch nicht gerecht.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von slowdive » Fr 4. Okt 2019, 16:00

Ich möchte übrigens nochmal kurz anmerken, dass "Kontingent-Lösung" (ich bin mir über einige, sehr offensichtliche Macken im Klaren) bei mir eher als Bespiel genutzt werden sollte, um zu illustrieren, was genau im Allgemeinen falsch läuft in der aktuellen Debatte. Der Punkt sollte gar nicht so sehr sein, dass genau diese nun die par exellence-Lösung schlechthin seien. Wir könnten das Ganze gern auch durch "CO2-Kontingent" ersetzen. Oder etwas ganz Anderes.
lirumlarum hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 15:41
Aber da ist man dann halt wirklich schnell im totalitären Überwachungsstaat, was ich mir auch nicht wünschen würde.
Und hey, sieh es doch mal so: Immerhin wäre der totalitäre Überwachungsstaat dann wieder etwas transparenter, als er es jetzt ist. Quasi back to the good old DDR, als man es immerhin noch im Telefonapparat hat knistern hören, wenn sich jemand eingeklinkt hat. :grin: (nicht ganz ernst gemeint)

Mehr vielleicht später – bin unterwegs.

PS: Und angriffen fühle ich mich natürlich auch nicht. Alles gut hier. :thumbs:

Karo
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Karo » Fr 4. Okt 2019, 20:02

lirumlarum hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 15:41
Die Extinction Rebellion Aktionen finde ich übrigens erstmal gar nicht unbedingt falsch, selbst wenn sich dadurch mancher auf den Schlips getreten fühlt. Aber solange man an der richtigen Stelle lahmlegt, machen solche Aktionen ja erstmal v.a. Druck auf die Handlungsträger, weil man die Anliegen noch schlechter ignorieren kann, als bei den streikenden Schülern/Studenten/usw.. Da bin ich dann schon eher bei Slowdive, wenn man die Bewegung nur als Feel-Good-Ding zu verkaufen versucht, die niemandem wehtut, dann wird man der Thematik irgendwo auch nicht gerecht.
Bin ich ein großes Stück weit bei dir. Sie haben sich auch „gewaltfreien zivilen Ungehorsam“ auf die Fahnen geschrieben.
Das trifft auf eine Drohnenblockade von Heathrow zu, ist aber radikaler als Transparente oder Kletteraktionen an Ölplattformen.
Und auch befürchte ich graue Schafe, die den friedlichen Ansatz der guten Sache missbrauchen.
Und weiterhin bin ich mir sicher, dass eine Aktion wie die Drohnenblockade die breite Masse nicht mobilisieren und für sinnvollen Klimaschutz sensibilisieren wird. Geschweige denn Politiker zum Handeln bringt.

Ich lasse mich nur zu gern eines besseren belehren und hoffe auf gute und wirkungsvolle Aktionen, die die Mehrheit der Bevölkerung nicht gegen die Bewegung aufbringt (Ökoterrorismus und so).

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » So 6. Okt 2019, 21:02

Warum Extinction Rebellion dann morgen auch Bahnhöfe blockieren wollen, können sie mir als Berufspendler, der ua. aus ökologischen Gründen kein Auto hat und seit 15 Jahren nur Öffis fährt, ja gern einmal erklären.

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Monkeyson
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Monkeyson » So 6. Okt 2019, 21:28

Blackstar hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:02
Warum Extinction Rebellion dann morgen auch Bahnhöfe blockieren wollen, können sie mir als Berufspendler, der ua. aus ökologischen Gründen kein Auto hat und seit 15 Jahren nur Öffis fährt, ja gern einmal erklären.
Wollen sie? Ach Mensch, das ging ja schnell mit meiner Sympathieleihgabe. Schnell wieder zurück damit.
(Bzw ich finde jetzt nichts Offizielles und warte erst einmal das Ergebnis ab.)

Gelöschter Benutzer 408

Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » So 6. Okt 2019, 21:33

Monkeyson hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:28
Blackstar hat geschrieben:
So 6. Okt 2019, 21:02
Warum Extinction Rebellion dann morgen auch Bahnhöfe blockieren wollen, können sie mir als Berufspendler, der ua. aus ökologischen Gründen kein Auto hat und seit 15 Jahren nur Öffis fährt, ja gern einmal erklären.
Wollen sie? Ach Mensch, das ging ja schnell mit meiner Sympathieleihgabe. Schnell wieder zurück damit.
(Bzw ich finde jetzt nichts Offizielles und warte erst einmal das Ergebnis ab.)
https://www.zeit.de/campus/2019-10/exti ... ungehorsam

"Alle Mitglieder der Gruppe sind Teil der Extinction Rebellion, des Aufstands gegen das Aussterben, kurz: XR. Die Bewegung will ab diesem Montag die Hauptstadt lahmlegen. Tagelang wollen sie mit einer sogenannten Rebel Wave zentrale Straßen, Plätze und Bahnstationen blockieren, mit Sitzblockaden, Ankettungsaktionen und Flashmobs. So wollen sie Aufmerksamkeit für den Klimawandel schaffen. "


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