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Zeitgeschehen / Panorama

Von Spam bis Gott und die Welt
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MairzyDoats
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von MairzyDoats » So 27. Okt 2019, 22:10

Stimme Stebbie zu Rezo komplett zu, würde das aber tatsächlich noch drastischer ausdrücken. Fast alles, was Rezo in dieser Kolumne schreibt, halte ich für großen Mumpitz. Denn - so ungern ich das sage - Horst Seehofer hat tatsächlich ein kleines bisschen recht gehabt. Zwar war es im verbalen Topfschlagen auch mal ziemlich kalt, als er z.B. von "diesen Simulationen" sprach (die Games selbst sind hier jetzt erstmal nicht das Problem) und überhaupt wirkte es eher wieder wie ein Ablenkungsmanöver, um möglichst um das Wort 'Rechtsextremismus' herumzukommen, aber beim Wort "Gamerszene" wurde es beim Topfschlagen dann doch ziemlich heiß.

Es ist von Rezo nämlich soo verdammt heuchlerisch zu behaupten, "Gamer" seien mit allen Menschen, die Videospiele spielen, gleichzusetzen. Also jede Person, die mal Angry Birds auf dem Smartphone angeschmissen hat, sei ein 'Gamer'. Das kann ich allein schon dadurch widerlegen, dass ich Videospiele und mich nie nie nie nie nie niemals als 'Gamer' bezeichnen würde. Warum? Weil 'die Gamerszene' zum Teil tatsächlich ein elitärer Kackverein ist, eine Gatekeeping Community, die ebenjene, die "nur mal zwischendurch Candy Crush" zocken, eben nicht in ihren Klub lassen. Die dafür sorgen, dass Frauen immer extra auf den Prüfstand gestellt werden, wenn sie sich selbst so bezeichnen.

Woher kommt diese elitäre Haltung? Aus der ständig selbstmitleidigen Opferrolle, die aus dem leicht uncoolen Jungshobby und der so gerne genannten Killerspieldebatte entstanden ist. Da fühlte man sich plötzlich als unterdrückte Gruppe und hat sich ein identitätsbildendes Label geschaffen und da darf eben nicht jeder rein. (Diese Underdog-Rolle ist natürlich eigentlich längst überholt.) Es gibt da nämlich schon einen großen Unterschied zur 'Kaffeetrinkerszene' und der 'Laugenbrezelesserszene', denn die Gamingszene ist tatsächlich genau das: eine Szene.

Und in gewissen Szenen gedeiht eben gewisses Gedankengut, wenn sich da zu wenig Leute klar gegen aussprechen. Im Metal wird sich zu wenig dagegen gewehrt, vom Black Metal ganz zu schweigen. So weit ich das zumindest mitbekomme, kämpfen viele Fußballvereine auch eifrig gegen Nazis an, weil es einerseits nötig ist und andererseits auch funktionieren kann, Nazis keinen Platz im Stadion zu bieten. Und das wird in der Gamerszene seit jeher versäumt. Dann kommt es eben von Edgelord-Humor über 'ironische' Nazimemes (in den ach so dunklen Internetforen) so weit, dass das "Subscribe to Pewdiepie"-Meme auf ein Holocaust-Denkmal gesprayed wird und ein rechtsextremer Terrorist es ruft, bevor er 50 Menschen erschießt. Das kann man als Einzelfälle abtun oder man erkennt an, dass das hier ein Code ist, den Nazis ganz offensichtlich und ziemlich erfolgreich für sich beanspruchen, wie sehr viele andere Memes. (Siehe auch zum Beispiel Pepe den Frosch) (Wer so glücklich ist, pewdiepie nicht zu kennen: Der erfolgreichste YouTuber, den es gibt und eben auch ein großer Name in 'der Gamerszene', der sich selbst alle paar Monate einen Skandal liefert, wie zum Beispiel das N-Wort zu sagen oder Nazi-Kanäle zu empfehlen)

Man muss aber nicht nach Schweden schauen, man kann sich zum Beispiel auch die Rocketbeans anschauen, die es irgendwie extrem selten gebacken kommen, sich politisch zu äußern, obwohl sie dann manchmal darauf pochen, dass sie gewisse Werte haben. Und na ja, da sagen dann eben manche Leute (also Frauen) ab, wenn sie eingeladen werden. Weil die Community zu toxisch ist. Ist zum Teil wirklich zum Kotzen, diese 'Gamerszene'. An Gamergate muss ich wahrscheinlich auch nicht zum x-ten Mal erinnern, aber nun, viel zu viele Leute haben den Scheiß gar nicht mitbekommen und das ist eigentlich wirklich mal eine Sache, die unironisch den Hashtag "neverforget" verdient hat.

Das, was Rezo hier schreibt, ist also in meinen Augen fast schon unverantwortlich. Er wäre eigentlich genau die richtige Person gewesen, hier einmal klare Kante zu zeigen. Das beste an der Kolumne ist damit der Link auf den Artikel von Dom Schott (guter Mann übrigens), den Rezo damit aber eigentlich unter den Bus wirft. Denn ja verdammt, 'die Gamerszene' braucht dringend eine Antifa.
Hallo wie geht willkommen in meiner Signatur. Lass dir hier bitte richtig gut gehen einfach, Käffchen für dich

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Engholm
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Engholm » Mi 13. Nov 2019, 11:05

Elon Musk hat angekündigt, dass er in Brandenburg, nahe Berlin und BER (*hust*) die Gigafactory 4 bauen möchte. Dort sollen neben Fahrzeugen auch Batterien gebaut werden. In Berlin selbst soll zudem noch eine Tesla Design und Entwicklungsabteilung entstehen. Das ganze könnte in Richtung 10.000 neuer Arbeitsplätze gehen.

Die Kommentare dazu in den sozialen Medien spiegeln so'n bisschen wieder, was hierzulande unser Hauptproblem ist: Es wird alles zerredet, noch bevor irgendwas angepackt wurde. Tesla Autos haben keine Qualität, Musk will nur Subventionen abgreifen, schau sich einer die Spaltmaße von Tesla-Fahrzeugen an, die Zukunft ist aber die Brennstoffzelle ... blablabla

Ich hoffe, dass Musk seine Vorhaben für die Gigafactory 4 durchziehen kann und nicht an unserer durchgeknallten Bürokratie order irgendwelchen Bürgerinitiativen scheitert.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von mattkru » Mi 13. Nov 2019, 11:31

Irgendeine Kröte oder Eidechse wird sicher schon im Weg sein.
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Suitemeister » Mi 13. Nov 2019, 11:33

Engholm hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 11:05
Elon Musk hat angekündigt, dass er in Brandenburg, nahe Berlin und BER (*hust*) die Gigafactory 4 bauen möchte. Dort sollen neben Fahrzeugen auch Batterien gebaut werden. In Berlin selbst soll zudem noch eine Tesla Design und Entwicklungsabteilung entstehen. Das ganze könnte in Richtung 10.000 neuer Arbeitsplätze gehen.

Die Kommentare dazu in den sozialen Medien spiegeln so'n bisschen wieder, was hierzulande unser Hauptproblem ist: Es wird alles zerredet, noch bevor irgendwas angepackt wurde. Tesla Autos haben keine Qualität, Musk will nur Subventionen abgreifen, schau sich einer die Spaltmaße von Tesla-Fahrzeugen an, die Zukunft ist aber die Brennstoffzelle ... blablabla

Ich hoffe, dass Musk seine Vorhaben für die Gigafactory 4 durchziehen kann und nicht an unserer durchgeknallten Bürokratie order irgendwelchen Bürgerinitiativen scheitert.
Ich bin wahrlich kein Freund von Musk oder Tesla.
Im Kern gebe ich dir aber völlig recht.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von down » Mi 13. Nov 2019, 11:36

Sollen sie doch machen. Das eigentliche Probleme ist, wenn davon 5.000 Leute von wo anders kommen und hier alle in Berlin eine Wohnung suchen und nicht außerhalb der Stadt.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Stebbie » Mi 13. Nov 2019, 12:41

Finde die Kritik am "Zerreden" aber auch ziemlich einfach, denn letzten Endes ist diese "Innovationshörigkeit" nicht weniger anstrengend.* Prinzipiell ist es natürlich gut, wenn solche Unternehmen im Osten investieren (sowier der Berliner Speckgürtel wirklich "Osten" ist), aber dennoch sollte man solche Prozesse immer kritisch begleiten und auf den Prüfstand stellen. Denn die Erfahrung lehrt uns nicht zu selten, dass Industrielle solche Vorhaben auch nicht aus Spaß an der Freunde und aus Altruismus betreiben, und dass nicht selten am Ende die bittere Rechnung kommt.


* und gerade Tesla zieht natürlich einige (nicht selten anstrengende) Fanboys.
(c) 26.06.2006

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 13. Nov 2019, 13:20

Engholm hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 11:05
Elon Musk hat angekündigt, dass er in Brandenburg, nahe Berlin und BER (*hust*) die Gigafactory 4 bauen möchte. Dort sollen neben Fahrzeugen auch Batterien gebaut werden. In Berlin selbst soll zudem noch eine Tesla Design und Entwicklungsabteilung entstehen. Das ganze könnte in Richtung 10.000 neuer Arbeitsplätze gehen.

Die Kommentare dazu in den sozialen Medien spiegeln so'n bisschen wieder, was hierzulande unser Hauptproblem ist: Es wird alles zerredet, noch bevor irgendwas angepackt wurde. Tesla Autos haben keine Qualität, Musk will nur Subventionen abgreifen, schau sich einer die Spaltmaße von Tesla-Fahrzeugen an, die Zukunft ist aber die Brennstoffzelle ... blablabla

Ich hoffe, dass Musk seine Vorhaben für die Gigafactory 4 durchziehen kann und nicht an unserer durchgeknallten Bürokratie order irgendwelchen Bürgerinitiativen scheitert.
Das ist halt das Problem in der Zone, insbesondere im ländlichen Raum: Die Feindlichkeit gegenüber allem von außen bezieht sich auch auf Dinge, die ihnen etwas bringen könnten - mal davon ab, dass die Anzahl der Brandenburger die da arbeiten werden, gegen Null gehen wird (gibt halt einfach keine Fachkräfte), aber da hängt ja auch immer ein bisschen mehr dran.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Flecha » Mi 13. Nov 2019, 17:47

Blackstar hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 13:20
mal davon ab, dass die Anzahl der Brandenburger die da arbeiten werden, gegen Null gehen wird (gibt halt einfach keine Fachkräfte), aber da hängt ja auch immer ein bisschen mehr dran.
Wenn dort ausgebildet wird, wäre das ja immerhin ein Anfang.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 13. Nov 2019, 17:59

Flecha hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 17:47
Blackstar hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 13:20
mal davon ab, dass die Anzahl der Brandenburger die da arbeiten werden, gegen Null gehen wird (gibt halt einfach keine Fachkräfte), aber da hängt ja auch immer ein bisschen mehr dran.
Wenn dort ausgebildet wird, wäre das ja immerhin ein Anfang.
Das Problem ist ja schon vorher da: du findest ja nichtmal passende Leute für eine Ausbildung. Mein Vater ist jedes Jahr froh wenn er von drei bis sechs Ausbildungsplätzen mal ein bis zwei belegt kriegt. Und die Tätigkeit dafür ist jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Aber ja: langfristig kann das klappen, Wenn Tesla langfristig klappt.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Flecha » Mi 13. Nov 2019, 18:02

Blackstar hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 17:59
Das Problem ist ja schon vorher da: du findest ja nichtmal passende Leute für eine Ausbildung. Mein Vater ist jedes Jahr froh wenn er von drei bis sechs Ausbildungsplätzen mal ein bis zwei belegt kriegt. Und die Tätigkeit dafür ist jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Aber ja: langfristig kann das klappen, Wenn Tesla langfristig klappt.
Ich weiß nicht, was dein Vater macht und in was für einem Betrieb er arbeitet, aber Tesla hat ja schon vom Namen her eine ganz andere Zugkraft für Jugendliche. Das sollte sich eigentlich finden lassen, wenn da denn noch Leute Kinder kriegen. Aber klar, dafür muss erstmal Tesla überhaupt klappen.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von mattkru » Mi 13. Nov 2019, 18:26

Langfristig wird Tesla aus meiner Sicht nicht klappen. Autonomes Fahren und E-Mobilität wurden zum großen Thema der Zukunft erklärt.
Vereinfacht gesagt wird ein Auto irgendwann nur noch aus einem Akku, Leistungselektronik, sehr vielen Sensoren und einer extrem mächtiger Software bestehen.
Die großen OEMs werden gezwungen sein, in den nächsten Jahren mit den großen IT-Firmen (Amazon, Microsoft, Facebook, Apple, Google) zusammenzuarbeiten, um den SW-Part vernünftig stemmen zu können. Tesla wird dabei langfristig untergehen. Weil seien wir doch mal ehrlich: so ein Tesla sieht im Vergleich zum Porsche Taycan oder Audi e-Tron vor allem im Innenraum recht billig aus.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 13. Nov 2019, 19:33

Flecha hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 18:02
Blackstar hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 17:59
Das Problem ist ja schon vorher da: du findest ja nichtmal passende Leute für eine Ausbildung. Mein Vater ist jedes Jahr froh wenn er von drei bis sechs Ausbildungsplätzen mal ein bis zwei belegt kriegt. Und die Tätigkeit dafür ist jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Aber ja: langfristig kann das klappen, Wenn Tesla langfristig klappt.
Ich weiß nicht, was dein Vater macht und in was für einem Betrieb er arbeitet, aber Tesla hat ja schon vom Namen her eine ganz andere Zugkraft für Jugendliche. Das sollte sich eigentlich finden lassen, wenn da denn noch Leute Kinder kriegen. Aber klar, dafür muss erstmal Tesla überhaupt klappen.
Quasi öffentlicher Dienst mit Übernahmegarantie.

Aber mal davon ab: als meckerossi muss ich natürlich auch meckern : als Öko brauch ich keine SUV - Fabrik vor der Tür. Ob Elektro oder nicht - SUV ist SUV und damit komplett unnötig.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Flecha » Mi 13. Nov 2019, 20:30

Blackstar hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 19:33
SUV ist SUV und damit komplett unnötig.
Mal ganz davon abgesehen.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Engholm » Do 14. Nov 2019, 00:47

Stebbie hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 12:41
Denn die Erfahrung lehrt uns nicht zu selten, dass Industrielle solche Vorhaben auch nicht aus Spaß an der Freunde und aus Altruismus betreiben, und dass nicht selten am Ende die bittere Rechnung kommt.
Nun, jedes Unternehmen wirtschaftet nicht aus reiner Nächstenlieben sondern um möglichst profitabel zu sein. Da brauchen wir uns nichts vormachen. Tesla hat hierzulande bereits Grohmann Automation aufgekauft, haben also bereits etwas Erfahrung mit Behörden und Gewerkschaften. Zudem ist Berlin-Nähe europaweit gesehen auch recht zentral. Die haben sich halt nicht einen Standort in Deutschland sondern in Europa gesucht.
mattkru hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 18:26
Langfristig wird Tesla aus meiner Sicht nicht klappen. Autonomes Fahren und E-Mobilität wurden zum großen Thema der Zukunft erklärt.
Vereinfacht gesagt wird ein Auto irgendwann nur noch aus einem Akku, Leistungselektronik, sehr vielen Sensoren und einer extrem mächtiger Software bestehen.
Und genau an diesem Punkt hat Tesla aktuell mit die Nase vorn bzw. mit die größte Erfahrung dank vieler Fahrzeuge, die durch jeden fahrenden Tesla täglich massen Daten für Verbesserungen liefern.
mattkru hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2019, 18:26
Die großen OEMs werden gezwungen sein, in den nächsten Jahren mit den großen IT-Firmen (Amazon, Microsoft, Facebook, Apple, Google) zusammenzuarbeiten, um den SW-Part vernünftig stemmen zu können.
VW hat angekündigt, eine eigene SW Plattform zu bauen wofür 5000 Entwickler abgestellt werden. Nächstes Jahr kommt der Polestar 2 auf den Markt (Volvo-Tochter und meiner Meinung nach vom Design her der leckerste E-Karren). Polestar setzen auf Android Auto, quasi ein Android/Google Betriebssystem, dass auf E-Autos optimiert wird. Irgendwo habe ich gelesen, auch wenn jedes Android Auto System ein auf die Marke und Fahrzeug angepasstes System ist, muss man regelemäßig Telemetrie-Daten an Google übermitteln. Das finde ich das schon wieder ziemlich ungeil. Dann doch lieber ein geschlossenes System von VW oder Tesla. Die Übermitteln natürlich auch alles mögliche, aber bei Herstellern gehe ich davon aus, dass sie Ihre Daten nicht mit Werbetreibenden teilen.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Quadrophobia » Do 14. Nov 2019, 08:34

Das beste Argument für die Enteignung von Wohnungsgesellschaften sind Wohnungsgesellschaften

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von mattkru » Do 14. Nov 2019, 09:45

Die Frage „Wozu brauchen Sie eine Wohnung!“ kann was!
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Tambourine-Man » Do 14. Nov 2019, 10:08

Ich sehe in dem Punkt auch noch ungeahnte Möglichkeiten der neoliberalen Selbstoptimierung.
Molotow must stay

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von mattkru » Do 14. Nov 2019, 10:25

Tambourine-Man hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 10:08
Ich sehe in dem Punkt auch noch ungeahnte Möglichkeiten der neoliberalen Selbstoptimierung.
Flat-Sharing?
Wenn man eh 18 Stunden am Tag im Büro ist, und die Wohnung in dieser Zeit nicht in Benutzung ist, kann man sie in dieser Zeit mit anderen Leuten teilen!
Perfekt für Schichtarbeiter!
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Quadrophobia » Do 14. Nov 2019, 10:28

mattkru hat geschrieben:
Tambourine-Man hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 10:08
Ich sehe in dem Punkt auch noch ungeahnte Möglichkeiten der neoliberalen Selbstoptimierung.
Flat-Sharing?
Wenn man eh 18 Stunden am Tag im Büro ist, und die Wohnung in dieser Zeit nicht in Benutzung ist, kann man sie in dieser Zeit mit anderen Leuten teilen!
Perfekt für Schichtarbeiter!
Wozu denn das Büro überhaupt verlassen frag ich da? Wer 2 Wochen am Stück Urlaub nehmen kann, kann auch 2 Wochen am Stück arbeiten

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Finn » Do 14. Nov 2019, 10:55

Und putzen muss man auch nicht!

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 14. Nov 2019, 11:44

Ein Großteil der Fragen geht für mich allerdings komplett in Ordnung. Da sind 2-3 schlimme Ausreißer (insbesondere 4 & 5 & 6) dabei, ansonsten sehe ich da keine großartigen Dinge, die man ankreiden muss.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von mattkru » Do 14. Nov 2019, 11:51

Das Problem ist ja: man offenbart sehr viele private und persönliche Informationen vorab und hat hinterher vielleicht nicht mal eine Einladung. Bzgl. Datenschutz ist das einfach mal völlig katastrophal.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 14. Nov 2019, 11:55

mattkru hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 11:51
Das Problem ist ja: man offenbart sehr viele private und persönliche Informationen vorab und hat hinterher vielleicht nicht mal eine Einladung. Bzgl. Datenschutz ist das einfach mal völlig katastrophal.
Das Problem hast du aber immer. Eine vernünftige Datenschutzerklärung + inkl. Löschfristen löst das. Mir geben meine Mandanten ja auch vorab sehr, sehr viel Informationen - und am Ende kommt es vielleicht zu keiner Zusammenarbeit.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von Stebbie » Do 14. Nov 2019, 11:56

Soweit ich das sehe hatte die Person doch schon Interesse an einer Wohnung geäußert?

Ich finde die Fragen abgesehen natürlich von 5 auch soweit in Ordnung. Die Frage nach dem Vorvermieter (6) ist ja eigentlich gängige Praxis (und lt. Googlerecherche zwar umstritten, aber zulässig) und bei vier könnte man begründen, dass auf diesem Wege etwa die Nutzung als Zweitwohnsitz (etwa bei mehreren Dienstorten) abgefragt wird, die möglicherweise nachrangig behandelt werden könnte.

Ich kann die Gesellschaften schon verstehen, dass die erst einmal abklären, wer überhaupt in Frage kommt, ehe sie sich die Anfragenden dann konkret einladen. Es ist halt schwer sowas als Außenstehender zu beantworten, wenn man die konkreten Gründe für manche Fragen nicht kennt.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama

Beitrag von NeonGolden » Do 14. Nov 2019, 15:29

Seitdem mir solche Fragebögen bei meinen Wohnungssuchen begegnen, tue ich mich schwer damit. Rechtlich mag das einwandfrei sein und der Sinn und Zweck leuchtet mir auch durchaus ein. Moralisch betrachtet finde ich es trotzdem schwierig, insbesondere bei großen Wohnungsgesellschaften, sich auf diesem Wege die Rosinenmieter raus zu picken - und ja, auch die Problemmieter vom Halse zu halten. Im Sinne der Chancengleichheit für Personen die eben nicht den allerfeinsten Lebensweg vorzuweisen haben, sollte es andere Lösungswege geben, um die Vermieterseite gebührend abzusichern.


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