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Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 22. Feb 2021, 11:07
von slowdive
Ich z.B. fand "Chernobyl" z.B. gut (wenn auch nicht so überragend wie viele andere). Da zeigt sich ganz gut, was von der – wie ich finde – relevanten Essenz einer Serie übrig bleibt, wenn man sie von dem ganzen "Groschenroman-Background" ihrer Figuren entschlackt. Hätte man sich rein von der Prämisse und dem Einstieg her auch gut über 3+ Staffeln vorstellen können heutzutage – wäre aber halt viel schlechter dann.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 22. Feb 2021, 11:43
von Quadrophobia
Unter der aktuellen Daueranspannung ist Serien schauen auch einfach ziemlich anstrengend. Aber The Americans holt mich das erste mal seit Dark so sehr ab, dass ich es am Stück gucken will.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 22. Feb 2021, 14:53
von Norakete
slowdive hat geschrieben: ↑So 21. Feb 2021, 23:47
Ich bin durch Quadros Beitrag tatsächlich ein wenig in meine zwei bis drei Mal im Jahr auftretende "Vielleicht doch mal eine Serie"-Stimmung gekommen.
(...)
Also alles wie immer: Die Serienfront bleibt ein äußerst frustrierender Ort für mich.
Es könnte damit zusammenhängen, dass du
Mr. Robot bislang noch nicht geschaut hast. Ich habe die Serie vor einigen Wochen beendet und bin immer noch so begeistert, dass ich da noch immer regelmäßig drüber nachdenke und vor Kurzem auch noch einmal von vorne angefangen habe. Getragen wird das Ganze in erheblichen Maße von Hauptdarsteller Rami Malek, der diese Rolle so unglaublich gut spielt. So viele Szenen, die quasi nur aus ihm, seinen Gedanken und seiner Gesichtsmimik bestehen.
Zu Beginn glaubt man lange Zeit, sowas alles ja schon mal in ähnlicher Form gesehen zu haben (ein bisschen Fight Club, ein bisschen Matrix, ein bisschen hier und da), aber das ändert sich nach einigen Folgen. Inhaltlich kann/will ich wirklich nicht mehr dazu sagen, da Spoiler hier das Serienerlebnis so sehr killen würde wie nirgends sonst. Ich empfehle jedem ausdrücklich, diese Serie nachzuholen. Trust Mr. Robot.
Auch nicht ganz unerheblich: man merkt hier deutlich, dass der Macher der Serie von Anfang an wusste, worauf das alles hinauslaufen und wie die Story enden soll. Demzufolge hat man hier auch ein extrem befriedigendes Serienende, was ja nicht selbstverständlich ist (ja, ich starre dich dabei an, Lost!)
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 22. Feb 2021, 19:13
von glutexo2000
Norakete hat geschrieben:slowdive hat geschrieben: ↑So 21. Feb 2021, 23:47
Ich bin durch Quadros Beitrag tatsächlich ein wenig in meine zwei bis drei Mal im Jahr auftretende "Vielleicht doch mal eine Serie"-Stimmung gekommen.
(...)
Also alles wie immer: Die Serienfront bleibt ein äußerst frustrierender Ort für mich.
Es könnte damit zusammenhängen, dass du
Mr. Robot bislang noch nicht geschaut hast. Ich habe die Serie vor einigen Wochen beendet und bin immer noch so begeistert, dass ich da noch immer regelmäßig drüber nachdenke und vor Kurzem auch noch einmal von vorne angefangen habe. Getragen wird das Ganze in erheblichen Maße von Hauptdarsteller Rami Malek, der diese Rolle so unglaublich gut spielt. So viele Szenen, die quasi nur aus ihm, seinen Gedanken und seiner Gesichtsmimik bestehen.
Zu Beginn glaubt man lange Zeit, sowas alles ja schon mal in ähnlicher Form gesehen zu haben (ein bisschen Fight Club, ein bisschen Matrix, ein bisschen hier und da), aber das ändert sich nach einigen Folgen. Inhaltlich kann/will ich wirklich nicht mehr dazu sagen, da Spoiler hier das Serienerlebnis so sehr killen würde wie nirgends sonst. Ich empfehle jedem ausdrücklich, diese Serie nachzuholen. Trust Mr. Robot.
Auch nicht ganz unerheblich: man merkt hier deutlich, dass der Macher der Serie von Anfang an wusste, worauf das alles hinauslaufen und wie die Story enden soll. Demzufolge hat man hier auch ein extrem befriedigendes Serienende, was ja nicht selbstverständlich ist (ja, ich starre dich dabei an, Lost!)
Lohnt es sich das nochmal zu wagen, auch wenn mich die erste Staffel nicht so gepackt hat?
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 22. Feb 2021, 19:37
von Norakete
glutexo2000 hat geschrieben: ↑Mo 22. Feb 2021, 19:13
Lohnt es sich das nochmal zu wagen, auch wenn mich die erste Staffel nicht so gepackt hat?
Schwierig, die zweite Staffel gilt gemeinhin als die am wenigsten gute, in 3 und 4 nimmt es nochmal ordentlich Fahrt auf. Aber glaube, wenn dir die erste schon nicht zusagt, ist es grundsätzlich vielleicht einfach nichts für dich. Auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 10:53
von Engholm
Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mo 22. Feb 2021, 09:39
Tatsächlich habe ich in letzter Zeit auch mein Interesse verloren, so lange Serien zu schauen. Jedenfalls meistens.
und
glutexo2000 hat geschrieben: ↑Mo 22. Feb 2021, 10:43
Ich auch. Die Wahrscheinlichkeit ist mittlerweile zu hoch, dass ich dann doch 40 Stunden Lebenszeit verschwende.
... warum ich so gerne kurze Serien mag, bei denen selbst die einzelnen Episoden kurz gehalten sind.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 10:59
von glutexo2000
Norakete hat geschrieben:glutexo2000 hat geschrieben: ↑Mo 22. Feb 2021, 19:13
Lohnt es sich das nochmal zu wagen, auch wenn mich die erste Staffel nicht so gepackt hat?
Schwierig, die zweite Staffel gilt gemeinhin als die am wenigsten gute, in 3 und 4 nimmt es nochmal ordentlich Fahrt auf. Aber glaube, wenn dir die erste schon nicht zusagt, ist es grundsätzlich vielleicht einfach nichts für dich. Auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann.
Ok, danke
Engholm hat geschrieben:
... warum ich so gerne kurze Serien mag, bei denen selbst die einzelnen Episoden kurz gehalten sind.
Finde "Mini Serien" mittlerweile auch besser, Chernobyl oder Unorthodox zB. fand ich sehr gut.
Kommen ja auch immer mehr kleinere Serien und geht einher mit der zunehmenden Beliebtheit <30 Min Alben oder EPs. Ganz spannend eigentlich.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 13:06
von MariaMusic
Hallo,
GoT ganz klar auch einer meiner Lieblingsserien
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 13:13
von Norakete
es ist ein bisschen sehr offensichtlich, just saying
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 13:14
von NeonGolden
Werbelink incoming in 3...2...1...
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 13:37
von Taksim
Edit: Falscher Thread
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 13:45
von Monkeyson
slowdive hat geschrieben: ↑So 21. Feb 2021, 23:47
Dann abgebrochen und stattdessen "
The Leftovers" angefangen. Ähnlich ernüchternd. Die Prämisse ist toll, aber danach geht es nicht wirklich weiter bisher (4 Folgen). Statt in der Handlung voran, geht es in die Figuren hinein – und deren Probleme sind nicht besonders originell oder wenigstens überraschend gut erzählt. Bisher ist es einfach ein stinknormales Drama, bei dem die Prämisse im Grunde keine wesentliche Rolle spielt. Dazu alles in diesem "Alles ist schlimm und wird noch schlimmer"-Gestus, der stets den Eindruck macht, dass die Macher der Serie Angst davor haben, mit ihrer Kunst nicht mehr ernst genommen zu werden, sobald sie mal einen Witz machen oder einen leicht positiveren, lockereren Tonshift etablieren (dazu dieser Holzhammer-Depression™-Score von Max Richter).
Mir fehlt jedwiger Grund 28 Stunden meines Lebens in sowas zu stecken. Irgendwie schade, da die Serie so interessant hätte sein können mit ihrem Motiv der kollektiven Trauer (die nicht bewältigt werden kann, aufgrund des ungeklärten Schicksals der Figuren) und der gesellschaftlichen Art mit einer – nach dem Schock – neuen Realität umzugehen.
Kannst ja mal zurückblättern zu Taksims und meiner Konversation letztens zum selben Thema. Ich war ähnlich ernüchtert angesichts des überwältigenden Lobs für dieses Werk und hab meinen Missmut zur 1. Staffel ausgedrückt, auch wenn mich die Thematik richtig gepackt hat. Taksims Antwort war: Dranbleiben!
Die 2. und 3. Staffel sind weit von einem stinknormalen Drama entfernt (manchmal eher einen Deut zu weit), der Gestus ist immer mal wieder skurril aufgelockert, der Score wird plötzlich wunderbar vielfältig. Dazu wird sich auf die richtigen, glaubwürdig gespielten Charaktere konzentriert und das Finale ist das beste, welches ich bislang in einer Serie gesehen habe (kenne aber auch The Americans noch nicht). Meine Antwort daher: Dranbleiben!
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 13:48
von Monkeyson
Monkeyson hat geschrieben: ↑Sa 9. Mai 2020, 22:59
Kann mir jemand spoilerfrei erklären, was der Grund dafür sein könnte, dass The Leftovers von einer Mehrzahl der Kritiker als
beste Serie der 2010er angesehen wird?
Nach 5 Folgen kann ich vor allem der Prämisse einiges abgewinnen, aber handwerklich ist das bislang nur gut, mehr nicht. Visuell und erzähltechnisch kein Vergleich mit Breaking Bad und schauspielerisch keiner mit The Wire. (Okay, andere Dekade, aber das ist nun mal die Messlatte.)
Wenn das so'n reines Twist-Ding sein sollte, dann lieber die Klappe halten - ich gelobe, weiterzugucken.
Mein Fazit nach 5 Folgen liest sich wie deins nach derer 4.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 14:16
von slowdive
Monkeyson hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 13:48
Monkeyson hat geschrieben: ↑Sa 9. Mai 2020, 22:59
Kann mir jemand spoilerfrei erklären, was der Grund dafür sein könnte, dass The Leftovers von einer Mehrzahl der Kritiker als
beste Serie der 2010er angesehen wird?
Nach 5 Folgen kann ich vor allem der Prämisse einiges abgewinnen, aber handwerklich ist das bislang nur gut, mehr nicht. Visuell und erzähltechnisch kein Vergleich mit Breaking Bad und schauspielerisch keiner mit The Wire. (Okay, andere Dekade, aber das ist nun mal die Messlatte.)
Wenn das so'n reines Twist-Ding sein sollte, dann lieber die Klappe halten - ich gelobe, weiterzugucken.
Mein Fazit nach 5 Folgen liest sich wie deins nach derer 4.
Klingt ja schonmal viel besser. Ich weiß aber ehrlich gesagt noch nicht, ob ich bereits bin mich bis dahin "durchzuquälen". Mmh. Macht der Verlauf auch den Anfang der Serie rückblickend besser?
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 14:38
von Monkeyson
slowdive hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 14:16
Klingt ja schonmal viel besser. Ich weiß aber ehrlich gesagt noch nicht, ob ich bereits bin mich bis dahin "durchzuquälen". Mmh. Macht der Verlauf auch den Anfang der Serie rückblickend besser?
Er fügt dem jetzt keine weitere Bedeutungsebene hinzu, falls du darauf hinaus willst. Für die Charakterzeichnung ist er natürlich dennoch bedeutsam. Würde sagen, du hast soeben
die Talsohle durchschritten. Folge 5 und vor allem 6 würde ich noch testen, wenn es dann weiterhin eher Qual als gute Unterhaltung mit einzelnen Kritikpunkten ist, kann ich jeden verstehen, der den Invest scheut.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 23. Feb 2021, 14:53
von slowdive
Monkeyson hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 14:38
slowdive hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 14:16
Klingt ja schonmal viel besser. Ich weiß aber ehrlich gesagt noch nicht, ob ich bereits bin mich bis dahin "durchzuquälen". Mmh. Macht der Verlauf auch den Anfang der Serie rückblickend besser?
Er fügt dem jetzt keine weitere Bedeutungsebene hinzu, falls du darauf hinaus willst. Für die Charakterzeichnung ist er natürlich dennoch bedeutsam. Würde sagen, du hast soeben
die Talsohle durchschritten. Folge 5 und vor allem 6 würde ich noch testen, wenn es dann weiterhin eher Qual als gute Unterhaltung mit einzelnen Kritikpunkten ist, kann ich jeden verstehen, der den Invest scheut.
Alles klar, vielen Dank. Ich mache es mal von meiner Stimmung in den nächsten Tagen abhängig.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Sa 27. Feb 2021, 02:04
von slowdive
Habe jetzt stattdessen Mad Men angefangen, was schon ewig auf meiner Liste steht (bisher aufgeschoben wegen der Länge). Die pointierten, toll geschrieben Dialoge, das völlig unnostalgische 60er-Jahre-Flair, das klar, authentisch rübergebracht wird und doch benutzt wird, um noch immer völlig gegenwärtige Themen (Feminismus, sex. Belästigung am Arbeitsplatz, mentale Gesundheit, toxische Männlichkeit, etc...) zu verhandeln, der Humor. Was soll ich sagen? Die ersten drei Folgen (also abwarten...) umschiffen schon mal all die Streaming-related-Probleme, die zeitgeistige Serien so frustrierend machen. Es scheint das etwas ältere Serien, die in einer Zeit kreiert worden sind, in der die Vereinheitsbreiung durch den Zwang Leute zum 'bingen' zu bringen noch nicht vorhanden war, im Regelfall einfach wesentlich besser sind (für mich). Tatsächlich müssen Writer bessere Charaktere, Drehbücher, Storylines schreiben, wenn sie sich nicht einfach auf den Taschenspielertrick des Cliffhanger-Finales, auf das die ganze Episode hinarbeitet, verlassen können, mit dem der Zuschauer zum Dauergucken hin manipuliert werden soll. Natürlich sind Serien (und Filme) immer auch die Kunst der Verführung des Zuschauers, aber es ist so schön, dass man sich hier wirklich noch mit Kopf, Kreativität und Ernsthaftigkeit umgarnt wird und sich nicht fühlt, als würde man den vereinheitlichten, korrupierenden Tricks eines mittelmäßigen Pickup-Artists ausgesetzt werden (Cliffhanger-Writing, ewige Psychologisierung zur "Tiefe"-Simulation). Hach..schön.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Sa 27. Feb 2021, 11:50
von Quadrophobia
Madmen steht hier auch noch. Aber erst The Americans, Sopranos und The Wire. Bei meinem Serientempo also eher was für 2022.
Versteh deine Kritik an Streaming optimierten Produktionen zwar grundsätzlich, muss aber dagegenhalten, dass es auf der anderen Seite Serien ermöglicht, die es im DVD Zeitalter nicht geschafft hätten. Queens Gambit, Unorthodox oder sogar Chernobyl sind halt positive Beispiele, wie Streaming zur Produktion großartiger Kurzserien genutzt werden kann.
Ich glaube wir teilen das Problem, dass wir beide eher den Spannungsbogen eines guten Films vorziehen statt Serien, die über dutzende Stunden Spielzeit ihre Story, Atmosphäre und Charaktere anders aufbauen müssen.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Sa 27. Feb 2021, 12:57
von Norakete
Quadrophobia hat geschrieben: ↑Sa 27. Feb 2021, 11:50
Ich glaube wir teilen das Problem, dass wir beide eher den Spannungsbogen eines guten Films vorziehen statt Serien, die über dutzende Stunden Spielzeit ihre Story, Atmosphäre und Charaktere anders aufbauen müssen.
Mir geht es da witzigerweise genau andersrum. Ich kann mit Charakteren viel viel mehr mitfiebern (oder mich teilweise gar mit ihnen identifizieren), wenn ich sie über viele Folgen oder Staffeln verfolgt habe. Bei einem Film ist dem Medium geschuldet viel weniger Zeit, verschiedene Eigenschaften von mehreren Charakteren einzuführen/darzustellen.
Auch wenn es vielleicht komisch klingt, aber für mich ist die Hemmschwelle, einen mir unbekannten Film zu starten, wesentlich höher als es bei Serien der Fall ist. Bei einer Serie kann ich nach 1, 2 oder ggf mehr Folgen einfach aufhören, habe nicht allzu viel Zeit verbraucht und kann damit leben, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Das kann ich im Extremfall auch während der ersten Folge noch, wenn mir etwas missfällt. Stehe ich hingegen vor der Entscheidung, einen Film zu starten, dann ist da irgendwie die Klarheit "ok, die nächsten ~2h gehen dafür jetzt garantiert drauf", weil ich da auch bei schlechten Filmen (aka jene, die mir nicht gefallen) wissen "muss", wie es denn nun ausgeht, auch wenn es mir keine Freude bereitet.
Daraus folgt dann auch, dass ich Schnitt vielleicht einen für mich neuen Film pro Jahr gucke.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 9. Mär 2021, 12:01
von Taksim
Was sagen wir zum
WandaVision-Finale?
► Text anzeigen
Ich muss sagen, insgesamt hat die Serie die erhofften kreativen Abzweigungen genommen, aber am Ende verfiel sie für mich doch wieder in zu tradierte Muster. Die letzte Folge war jetzt mehr ein kleiner mittelmäßiger Marvel-Film, inkl. generischer Kampfsequenzen sowie ziemlich unspannender und dafür sehr ausführlicher Exposition vom Villain. Dazu war diesmal die emotionale Komponente etwas flach, wo doch die Familie mentale Repräsentationen waren. Das mindert den Schmerz sich wieder von ihnen verabschieden zu müssen vlt. nicht für Wanda, aber als Zuschauer war ich dann nicht so investiert.
Zuvor in der vorletzten Folge fand ich es auch etwas angestrengt, wie das Sitcom-Element erklärt wurde. Zu zeigen, wie Wanda sie alle in der Vergangenheit gesehen hat, fand ich nicht notwendig, auch wenn ich es gut finde, wenn vierte Wand-Brechen und Metahumor in der Welt des Narrativ auch Sinn macht (da haben sie definitiv was von Community gelernt). Doch ich finde, das hätte einfach für sich stehen können. Es sind alle populäre Sitcoms, Wanda kennt die eben. Vor allem die Szene aus ihrer Kindheit war doch arg bemüht (wir wollen doch Englisch lernen, also müssen wir Englisch reden
)
Trotzdem ist das Motiv, dass Sitcoms für viele Menschen medialer Eskapismus ist, den Wanda nun im großen Stil verfolgt, eine schöne Idee.
Vielleicht ist es da auch meine Erfahrung mit Community, aber ich kann mir nicht helfen zu denken, dass sie noch mehr hätten abdrehen können. Ich sprach zuletzt viel vom Selbstbewusstsein Marvels. Das habe ich hier etwas vermisst. Erneut vor allem am Ende, wo sie augenscheinlich das Gefühl hatten, ein paar Konventionen ihres Genres wieder befolgen zu müssen. Auch dass die Serie quasi eine Origin Story für Scarlet Witch darstellt, fand ich nicht so aufregend. Anhand der Trailer hatte ich gedacht, sie nehmen die beiden Charaktere und arbeiten mit ihnen in ganz anderen, neuen Kontexten. Das war es ein Stück weit, aber musste sich dann doch dem größeren Narrativ unterordnen.
So muss ich sagen, habe ich noch weniger Ambition, die anderen Marvel Shows zu gucken. Z.B. The Winter Soldier und Falcon sieht vom Trailer sehr konventionell Marvel-mäßig aus. Ich weiß nicht, ob ich die selbe Formel dann auf ein paar Episoden ausgestreckt brauche, wenn auch fortlaufend neue Filme kommen.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 9. Mär 2021, 20:51
von Flecha
Taksim hat geschrieben: ↑Di 9. Mär 2021, 12:01
Was sagen wir zum
WandaVision-Finale?
► Text anzeigen
Ich muss sagen, insgesamt hat die Serie die erhofften kreativen Abzweigungen genommen, aber am Ende verfiel sie für mich doch wieder in zu tradierte Muster. Die letzte Folge war jetzt mehr ein kleiner mittelmäßiger Marvel-Film, inkl. generischer Kampfsequenzen sowie ziemlich unspannender und dafür sehr ausführlicher Exposition vom Villain. Dazu war diesmal die emotionale Komponente etwas flach, wo doch die Familie mentale Repräsentationen waren. Das mindert den Schmerz sich wieder von ihnen verabschieden zu müssen vlt. nicht für Wanda, aber als Zuschauer war ich dann nicht so investiert.
Zuvor in der vorletzten Folge fand ich es auch etwas angestrengt, wie das Sitcom-Element erklärt wurde. Zu zeigen, wie Wanda sie alle in der Vergangenheit gesehen hat, fand ich nicht notwendig, auch wenn ich es gut finde, wenn vierte Wand-Brechen und Metahumor in der Welt des Narrativ auch Sinn macht (da haben sie definitiv was von Community gelernt). Doch ich finde, das hätte einfach für sich stehen können. Es sind alle populäre Sitcoms, Wanda kennt die eben. Vor allem die Szene aus ihrer Kindheit war doch arg bemüht (wir wollen doch Englisch lernen, also müssen wir Englisch reden
)
Trotzdem ist das Motiv, dass Sitcoms für viele Menschen medialer Eskapismus ist, den Wanda nun im großen Stil verfolgt, eine schöne Idee.
Vielleicht ist es da auch meine Erfahrung mit Community, aber ich kann mir nicht helfen zu denken, dass sie noch mehr hätten abdrehen können. Ich sprach zuletzt viel vom Selbstbewusstsein Marvels. Das habe ich hier etwas vermisst. Erneut vor allem am Ende, wo sie augenscheinlich das Gefühl hatten, ein paar Konventionen ihres Genres wieder befolgen zu müssen. Auch dass die Serie quasi eine Origin Story für Scarlet Witch darstellt, fand ich nicht so aufregend. Anhand der Trailer hatte ich gedacht, sie nehmen die beiden Charaktere und arbeiten mit ihnen in ganz anderen, neuen Kontexten. Das war es ein Stück weit, aber musste sich dann doch dem größeren Narrativ unterordnen.
So muss ich sagen, habe ich noch weniger Ambition, die anderen Marvel Shows zu gucken. Z.B. The Winter Soldier und Falcon sieht vom Trailer sehr konventionell Marvel-mäßig aus. Ich weiß nicht, ob ich die selbe Formel dann auf ein paar Episoden ausgestreckt brauche, wenn auch fortlaufend neue Filme kommen.
Bin stellenweise bei dir, stellenweise nicht.
► Text anzeigen
insgesamt hat mir das Finale tatsächlich mit am wenigsten gefallen, weil es doch sehr Marvel-Classic war - das stimmt. Auch das klassische Spiegeln von Agatha und Wanda. Gut, in den Comics ist sie ja so eine Art Mentorin und ich denke, auch weil ich den Charakter so toll gespielt fand, dass das noch kommt. Aber der Runenmove und so, das war alles sehr vorhersehbar. Immerhin die Anspielung bei Vision vs White Vision auf Vision vs Ultron fand ich sehr gelungen und rundet den Charakter irgendwie ab. Bin gespannt, wann White Vision dann wieder auftritt.
Sehr gut fand ich aber die Trennung der Familie, das hat mich emotional ziemlich abgeholt. Ebenso wie letztlich der Fakt, dass Marvel die Audience mit Quicksilver/Ralph ziemlich an der Nase durch die Manege geführt hat hehe. Hätte mich ja mega über das direkte Auftauchen der X-Men gefreut, aber das kommt schon noch. Gab ja nun mehrere Anspielungen auf Mutationen und so. Zumal: das Darkhold.
Mid- und Postcreditszenen haben sehr gepasst. Monica fliegt ins Space und wird mit Cpt. Und Ms. Marvel den Storyarc ebnen, der zu den Fantastic 4 führt. Da bin ich mir sicher.
Und Wanda wird in Dr. Strange 2 sicher erstmal eine Art Villain-Rolle haben und mit dem Buch das Multiverse öffnen, um ihre Kinder zu suchen. Enter Nightmare, Mephisto oder Chthon. Oder Dormammu. Mal sehen. Agatha hat ihre Kräfte ja offenbar aus der Dark Dimension.
Zur Folge davor: Die fand ich insgesamt am besten. Die Szene mit Vision im Avengers-Gebäude ist für mich vllt die stärkste der ganzen Serie, weil es so viel über ihre Beziehung verrät, ohne es jetzt wirklich mit dem Holzhamm3r zu verraten. Die Folge hat mich auch etwas an Penny Dreadful S. 2 erinnert, wo Vanessa Ives in der Gummizelle ist und krasse Episoden durch die Erinnerungen an ihre Vergangenheit hat. Nur bei WandaVision halt ohne Horror...
Insgesamt hat moch die Serie eigentlich über die gesamte Dauer super unterhalten und so nah kam man in Sachen Charakterentwicklung im MCU vorher wohl nur Tony. Sie hätten noch abgedrehte sein können wegen mir. Aber glaube, das einige herkömmliche Marvelfans wirklich schon von den ersten 2 Episoden genug hatten hehe
Bei Falcon/Winter Soldier bin ich auch skeptisch. Das wirkt sehr, sehr herkömmlich. Mal sehen, ob sie es schaffen einen Vibe wie bei Captain America 2 hinkriegen. Hoffe sehr auf Daniel Brühl.
Enorm freue ich mich natürlich auf Loki, was ja direkt danach kommt.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Do 11. Mär 2021, 07:06
von loxiran
fipsi hat geschrieben: ↑Sa 23. Jan 2021, 16:42
Gestern ist das zweite Special von
Euphoria erschienen. Es wird wieder ein einzelner Charakter in den Fokus gestellt und somit eine komplett neue Perspektive eröffnet. Die Episode dürfte somit auch bei einem Rewatch der ersten Staffel viele Emotionen verstärken. Wie schon beim ersten Special wird nahezu alles richtig gemacht. Allein schon das Opening mit der größten Teenager-Ballade des letzten Jahrzehnts hat eine enorme Wucht. Es wird im weiteren Verlauf sehr viel experimentiert und das Therapie-Gespräch aufgebrochen. Dadurch kommt einem die Spielzeit auch wirklich deutlich kürzer vor. Der Soundtrack ist ziemlich reduziert, weshalb der Song von Rosalia und Billie Eilish auch nochmal eine größere Wirkung erzeugt.
Hunter Schäfer überzeugt hier nicht nur in der Hauptrolle, sondern hat auch am Script mitgewirkt. Sie hat ihre eigenen Erfahrungen als Transfrau überragend verarbeitet. Dadurch gibt es sehr authentische und mitreißende Szenen. Man kann es der Serie gar nicht hoch genug anrechnen, dass sie den Charakter so in den Fokus stellt und somit der Community eine enorme Repräsentation erweist.
Am Ende haben die beiden Specials der Serie enorm gut getan und steigern die Vorfreude auf die zweite Staffel ungemein. Neben Succession wirklich die beste laufende Drama-Serie. HBO sei Dank.
ich wollte mich mal bei dir bedanken - habe durch deine empfehlung mit der serie angefangen und bin schlichtweg sprachlos vor begeisterung und habe die erste staffel dementsprechend durchgesuchtet. seit dem letzten wochenende sind die specials jetzt ja auch auf sky verfügbar (auf deutsch). war zunächst etwas skeptisch, ob ein einzelnes gespräch als ganzer folgen-inhalt nicht zu zäh und langatmig wird ... aber wow, es ist so phänomenal geschauspielert von beiden seiten und die zeit vergeht wie im flug. ich kann es somit kaum erwarten, dass die zweite staffel kommt
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mi 24. Mär 2021, 09:58
von dattelpalme
Für eine deutsche Serie gefällt mir „Charité“ bisher (S1 E4) echt gut. Dadurch, dass es drei Staffeln gibt, hab ich so meine Zweifel, dass das so bleibt.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 30. Mär 2021, 17:35
von glutexo2000
Hyped!
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 30. Mär 2021, 18:50
von Taksim
Suicide Squad im Star Wars-Universum?