Ich muss ein paar Worte zu Normal People loswerden. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Sally Rooney, die auch am Drehbuch mitgearbeitet hat. Regie führen Lenny Abrahamson (Episoden 1-6; auch bekannt für Room) und Hettie Macdonald (Episoden 7-12).
Die Geschichte begleitet die komplexe Beziehung zwischen Marianne und Connell, die sich in der Oberstufe in einer irischen Kleinstadt kennenlernen und später sich am Trinity College in Dublin wiedertreffen. Die Episoden konzentrieren sich nur auf diese beiden Charaktere. Dadurch entstehen keine sinnlosen Nebenplots und die Intensität ist deutlich höher als anfangs gedacht. Die Entwicklung wird auch immer bedrückender, weshalb ich wirklich viele Pausen brauche. Viele Szenen kann man sehr gut nachvollziehen und andere sind deutlich schwerer greifbar. Das liegt aber an der Zeichnung der Charaktere auf die ich ohne größere Spoiler nicht weiter eingehen kann.
Eine ähnlich bedrückende Serie habe ich zuletzt mit The Leftovers gesehen. Durch die episodenhafte Darstellung erinnert es auch sehr stark an die Before-Filmreihe. Generell wird hier die Coming of Age Geschichte ganz anders erzählt als bei vielen anderen Serien, die auf dem Papier wohl ähnlich aussehen. Ich habe noch drei Episoden vor mir. Ich bin mir aber sicher, dass ich dieses Jahr kaum noch etwas intensiveres und eindringlicheres sehen werde.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 28. Jul 2020, 22:27
von Taksim
Die Emmys laden ja regelmäßig zum Verzweifeln ein. Aber dieses Jahr schießen sie den Vogel ab. Über den Ärger dass Rhea Seehorn nicht nominiert ist, hätte ich beinahe übersehen, dass Bob Odenkirk auch nicht nominiert ist. Unfassbar.
Verstehe nicht ansatzweise, wie man der letzten Staffel Mr. Robot nicht eine Nominierung (außer für das zugehörige ARG...) verpassen konnte. Ich habe selten eine Serie gesehen, die so ein rundes Ende hatte. Nach der anstrengenden 2. Staffel hat sich die Serie erholt und war danach in allen Belangen wirklich ausnahmslos verdammt gut.
Dann bleibt nur zu hoffen, dass es das Jahr von Succession wird. Nochmal eine sehr dringende Guckempfehlung (aktuell auch wieder beide Staffeln bei Sky Ticket).
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mi 29. Jul 2020, 00:52
von scarred
Schon traurig wie viele Serien im Schlund von Sky ticket verschwinden.
Die Emmys laden ja regelmäßig zum Verzweifeln ein. Aber dieses Jahr schießen sie den Vogel ab. Über den Ärger dass Rhea Seehorn nicht nominiert ist, hätte ich beinahe übersehen, dass Bob Odenkirk auch nicht nominiert ist. Unfassbar.
Die unfassbaren Performances (The Wire? Komm schon, nicht schlecht, aber gerade in dem Punkt kein Vergleich), die emotionale Tiefe, die unfassbaren kreativen Ideen (die mit der Zeit so kommen, also dran bleiben!), und vor allem, vor allem der Einsatz der Musik! Zum einen wie populäre Tracks verwendet werden, aber dazu ist Max Richters Score der ergreifendste, den ich jemals für irgendein audiovisuelles Medium gehört habe. Zwei Sekunden davon und mir schießen die Tränen in die Augen.
Es ist so eigen, so düster, so mutig, so packend. Die Serie ist wirklich was ganz besonderes.
The Wire ist bis in die letzte Nebenrolle total überzeugend besetzt - und das bei recht eingeschränktem Pool an verfügbaren Schauspielern anhand von etwa 95% schwarzen Charakteren. Wer meinst du denn, nicht?
Weiß nicht, ob's an den Schauspielern selbst liegt oder am Drehbuch, aber bei manchen Serien wie zuletzt Dark, Narcos oder jetzt The Leftovers nervt mich diese Haltung "ist ein Drama, ich darf in keiner Sekunde einen Scherz machen oder gar lachen". Fällt mir zumindest bei den Kindern von Kevin auf, die Eltern sind top besetzt.
Und wie gesagt, die Konstellation ist schon eine kreative, spannende. Auditiv / visuell ist aber bislang noch nix rübergekommen, da hat Breaking Bad ganz andere Referenzen gesetzt.
Okay, wenn dich der Aspekt stört kann ich nicht widersprechen. Die Serie ist unsagbar düster und traurig. Es kommen aber zumindest noch äußerst skurrile Storyideen und Turns, die schon für verschiedene Stimmungen sorgen.
Mein lieber Taksim, so überzeugend die erste Staffel zu Ende ging, so weiß ich erst nach der ersten Folge der zweiten Staffel, worauf du hinauswolltest! Geniale Wendung. Und wenn ich auch immer noch den Score total deplatziert finde, so muss ich vor dem hier zu beobachtenden Worldbuilding meinen Hut ziehen!
The Wire ist bis in die letzte Nebenrolle total überzeugend besetzt - und das bei recht eingeschränktem Pool an verfügbaren Schauspielern anhand von etwa 95% schwarzen Charakteren. Wer meinst du denn, nicht?
Weiß nicht, ob's an den Schauspielern selbst liegt oder am Drehbuch, aber bei manchen Serien wie zuletzt Dark, Narcos oder jetzt The Leftovers nervt mich diese Haltung "ist ein Drama, ich darf in keiner Sekunde einen Scherz machen oder gar lachen". Fällt mir zumindest bei den Kindern von Kevin auf, die Eltern sind top besetzt.
Und wie gesagt, die Konstellation ist schon eine kreative, spannende. Auditiv / visuell ist aber bislang noch nix rübergekommen, da hat Breaking Bad ganz andere Referenzen gesetzt.
Okay, wenn dich der Aspekt stört kann ich nicht widersprechen. Die Serie ist unsagbar düster und traurig. Es kommen aber zumindest noch äußerst skurrile Storyideen und Turns, die schon für verschiedene Stimmungen sorgen.
Mein lieber Taksim, so überzeugend die erste Staffel zu Ende ging, so weiß ich erst nach der ersten Folge der zweiten Staffel, worauf du hinauswolltest! Geniale Wendung. Und wenn ich auch immer noch den Score total deplatziert finde, so muss ich vor dem hier zu beobachtenden Worldbuilding meinen Hut ziehen!
Das werde ich zwar in hundert Jahren nicht verstehen, aber schön, dass du doch Zugang zu der Serie gefunden hast
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Do 6. Aug 2020, 16:02
von Flecha
Bin jetzt auch dazu gekommen, Dark abzuschließen und würde mich in vielen Juluans, aber auch Engholms Beitrag anschließen. Gab es selten, dass meine Freundin und ich bei einer Serie, gerade in den letzten Folgen, so oft mal Stop gedrückt haben, um das Geflecht aus Personen und deren Verwandt- oder Nicht-Verwandschaften untereinander zu diskutieren. Und dabei ist es trotzdem ziemlich rund zu Ende gegangen. Gut auch, dass sie das in 3 Staffeln belassen und nicht noch zwanghaft weiter ausgebaut haben.
Wie mir persönlich das Ende noch besser gefallen hätte:
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Wenn Claudia zwar Recht damit gehabt hätte, dass es noch diese dritte Welt gibt, aber Unrecht damit, dass das die entscheidende ist. Ich hätte unendliche Parallel-Universen gewünscht und damit eben ein Ende mit weniger "Happy End"-Vibes, auch wenn das natürlich kein Happy End der klassischen Sorte ist.
Habe dann in letzter Zeit auch einmal Dark durchgesuchtet, nachdem die Serie ja doch ziemlich abgefeiert wurde und ja, für ne deutsche Serie war das schon echt gut, vor allem von der Produktion her. Zwischendurch hatte ich ganz leichte RTL-Katastrophenfilm-Vibes und war ein bisschen genervt von den bedeutungsschwanger vorgetragenen Möchtegern-Weisheiten, aber Alles in Allem war das schon recht rund. Vom Ende war ich dann aber auch nur so halb angetan.
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Während der dritten Staffel wurde es mir etwas zu sprunghaft (literally) und wirkte auf mich ein bisschen chaotisch, gefühlt haben alle nur noch Scheise gelabert und man wusste überhaupt nicht mehr, wem man was glauben kann. Das wurde dann natürlich auch durch das Ende ganz gut erklärt, aber das ändert nichts daran, dass ich von der dritten Staffel stellenweise ein bisschen genervt war. Am Ende fand ich ein wenig enttäuschend, dass es im Grunde mal wieder so "alles war doch nur ein böser Traum"-Vibes hatte. Die beiden Welten waren nur ein Glitch, den es zu beheben galt, eigentlich sollte das alles gar nicht existieren und somit ist es auch eigentlich quasi egal, was in diesen Welten die ganze Zeit passiert ist. Es ergibt schon in sich einen Sinn und es hat auch eine gewisse Poesie, wie alle Charaktere Dingen hinterhergelaufen sind, die sie nie bekommen sollten und gleichzeitig diese Sehnsucht selbst immer wieder aufrecht erhalten haben. Aber im Endeffekt finde ich es oft ein wenig schade, wenn das am Ende alles wieder zunichte gemacht wird und somit auch irgendwie so die Grundfragen, die am Anfang aufgeworfen wurden, ein Stück weit nichtig werden. Aber an sich schon eine sehr utnerhaltsame Serie.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mi 12. Aug 2020, 17:32
von defpro
Ich habe gestern dann auch mal die dritte Staffel von Dark abgeschlossen und ich muss zugeben, dass mir das alles zu verworren war. Lag vielleicht auch an den für mich nicht optimalen Rahmenbedingungen (kein vorheriger Rewatch der ersten beiden Staffeln, hab alle Staffeln komplett alleine geschaut, viele Pausen zwischen den einzelnen Folgen, teilweise nicht die beste Auffassungsgabe dank Sommergrippe), aber mich hat die Staffel ganz schön abgehängt. Ohne den Online-Guide (vielen Dank für den Link an dieser Stelle) wäre ich komplett verloren gewesen. Schöner wäre es gewesen, wenn man den schon zu den anderen Staffeln zur Verfügung gestellt hätte und neben dem Personenfilter noch einen Inhaltsfilter auf die einzelnen Episoden eingebaut hätte.
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Schon in der ersten Staffel, die mit ihren drei Zeitebenen ja noch relativ klar strukturiert war, musste man am Ball bleiben, um jedem Gesicht den korrekten Charakter nebst Stammbaum in jeder Zeitebene zuordnen zu können. Die zwei zusätzlichen Zeitebenen in Staffel 2 hätten für mich schon nicht unbedingt sein müssen, waren aber irgendwie noch handlebar. In Staffel 3 hat man schließlich insgesamt sechs Zeitebenen in zwei (bzw. eigentlich drei) verschiedenen Welten, zwischen denen dann munter hin- und hergereist wird. Obwohl versucht wurde, optisch die jeweiligen Dimensionen und deren Charaktere erkennbar zu machen, konnte ich irgendwann nicht mehr zuordnen, welche Claudia oder Martha nun aus welcher Zeit und in welche Dimension gereist ist.
Größter Kritikpunkt der gesamten Serie ist für mich das zu aufgeblähte Personenkarussell. 20+ Personen, die natürlich alle irgendwie miteinander verwandt sind, um mit den Zeitreisenden noch abstrusere Verwandtschaftskonstrukte zu erzeugen, sind einfach too much. Viele Charaktere tauchen nur sporadisch auf, stehen für ein paar Episoden vielleicht sogar mal im Fokus, nur um dann für den Rest der Handlung wieder fallengelassen zu werden. Besonders geärgert hat mich das mit dem als Antagonist in Staffel 3 aufgestellten Unbekannten, der erst mit viel Suspense aufgebaut wird, nur um nach einer kurzen Auflösung nicht mehr erwähnt zu werden. Hier wäre eine Beschränkung auf ein kleineres Stammpersonal in meinen Augen sinnvoller gewesen.
Der zerstückelte Erzählfluss aufgrund der vielen Zeit- und Dimensionsebenen wurde ja bereits erwähnt. Das hat man in den vorherigen Staffeln definitiv besser hinbekommen.
Das Ende fand ich eigentlich ganz gut, vielleicht auch, weil es einen dafür entschädigt, wenn man nicht alles komplett verstanden hat Auch schön, dass man noch ein paar offene Fragen übrig gelassen hat, über die man noch weitergrübeln kann.
Letzen Endes muss ich den Machern meinen Respekt zollen, dieses ganze Konstrukt ohne wirkliche Logikfehler zu einem sinnvollen Ganzen zusammengeführt zu haben. Ich habe auch nichts gegen anspruchsvolle Serien, bei denen man etwas nachdenken muss, um überall durchzusteigen. Aber besonders in Staffel 3 wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 24. Aug 2020, 15:38
von Engholm
Bereits im Herbst kommt The Haunting of Bly Manor, von den Machern von Haunting of Hill House. Ich bin gespannt, ob sie das hohe Niveau der ersten Staffel halten können. Die zweite Staffel hat storymäßig wohl nichts mit der ersten am Hut, weil auf anderem Buch basierend, aber ein Teil des ersten Casts wird wieder dabei sein.
Bereits im Herbst kommt The Haunting of Bly Manor, von den Machern von Haunting of Hill House. Ich bin gespannt, ob sie das hohe Niveau der ersten Staffel halten können. Die zweite Staffel hat storymäßig wohl nichts mit der ersten am Hut, weil auf anderem Buch basierend, aber ein Teil des ersten Casts wird wieder dabei sein.
Bin sehr gespannt. Tolle Serie!
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Auch wenn ich das Finale ohne den kurzfristigen Rückzieher der Produzenten noch sehr viel besser gefunden hätte.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 31. Aug 2020, 22:41
von Taksim
Ich gucke gerad zum ersten Mal The Office durch (ging bisher völlig an mir vorbei; war auch nicht so einfach die DVDs an Land zu ziehen).
Bin jetzt in Staffel 7 und da kam nun die Folge, die so wunderbar random in Billie Eilish's "My Strange Addiction" gesampelt wird.
"No Billie, I haven't done this dance since my wife died."
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mi 2. Sep 2020, 09:42
von Taksim
Wait, Fargo Staffel 4 kommt nicht mehr auf Netflix?
Okay, wenn dich der Aspekt stört kann ich nicht widersprechen. Die Serie ist unsagbar düster und traurig. Es kommen aber zumindest noch äußerst skurrile Storyideen und Turns, die schon für verschiedene Stimmungen sorgen.
Mein lieber Taksim, so überzeugend die erste Staffel zu Ende ging, so weiß ich erst nach der ersten Folge der zweiten Staffel, worauf du hinauswolltest! Geniale Wendung. Und wenn ich auch immer noch den Score total deplatziert finde, so muss ich vor dem hier zu beobachtenden Worldbuilding meinen Hut ziehen!
Das werde ich zwar in hundert Jahren nicht verstehen, aber schön, dass du doch Zugang zu der Serie gefunden hast
1.: Reden wir vllt aneinander vorbei? Das Leitmotiv finde ich auch beeindruckend und somit den wesentlichen Teil des Scores. Deplatziert finde ich tatsächlich große Teile des Soundtracks, sorry für die Verwirrung.
Und 2. ist es schon wieder vorbei mit meinem Zugang zu der Serie - durch die eine Folge, die das ganze von Science Fiction auf Mystery à la Lost hebt. Weißt du, welche ich meine? Ist die, mal nachschauen... fucking höchstbewertete der Serie?
Mein lieber Taksim, so überzeugend die erste Staffel zu Ende ging, so weiß ich erst nach der ersten Folge der zweiten Staffel, worauf du hinauswolltest! Geniale Wendung. Und wenn ich auch immer noch den Score total deplatziert finde, so muss ich vor dem hier zu beobachtenden Worldbuilding meinen Hut ziehen!
Das werde ich zwar in hundert Jahren nicht verstehen, aber schön, dass du doch Zugang zu der Serie gefunden hast
1.: Reden wir vllt aneinander vorbei? Das Leitmotiv finde ich auch beeindruckend und somit den wesentlichen Teil des Scores. Deplatziert finde ich tatsächlich große Teile des Soundtracks, sorry für die Verwirrung.
Ok, das kann ich etwas verstehen, aber auch nicht wirklich
Genau das finde ich so genial, zum einen eben der unfassbar emotionale Score, der zum anderen so schön kontrastiert wird mit Soundtrack-Ideen, die ebenso wild und unvorhersehbar sind wie die Storyideen. Die Serie hat in der Hinsicht extrem viele prägnante Momente.
► Text anzeigen
Der schon von mir angesprochene etwas witzigere Moment mit Wu-Tang, der Abspann der ich glaube ersten Folge der zweiten Staffel mit Ruelles "Take it All", dieses irrsinnige "Take on Me"-Cover und mein absoluter Favorit, die Szene wo Kevin langsam den Verstand verliert in Verbindung mit der Vision von Ann Dowds Charakter (hab ihren Namen gerad nicht parat) und dort die Pianoversion von "Where is My Mind?" ertönt in die die Originalversion der Pixies quasi reincrasht. So, so gut.
Und 2. ist es schon wieder vorbei mit meinem Zugang zu der Serie - durch die eine Folge, die das ganze von Science Fiction auf Mystery à la Lost hebt. Weißt du, welche ich meine? Ist die, mal nachschauen... fucking höchstbewertete der Serie?
Die Folge ist ein krasser Left turn, das stimmt, aber für mich geht auch dieses Experiment auf.
Irgendwann muss ich die Serie wirklich ein zweites Mal schauen, aber das muss echt der richtige Moment sein.
1.: Reden wir vllt aneinander vorbei? Das Leitmotiv finde ich auch beeindruckend und somit den wesentlichen Teil des Scores. Deplatziert finde ich tatsächlich große Teile des Soundtracks, sorry für die Verwirrung.
Ok, das kann ich etwas verstehen, aber auch nicht wirklich
Genau das finde ich so genial, zum einen eben der unfassbar emotionale Score, der zum anderen so schön kontrastiert wird mit Soundtrack-Ideen, die ebenso wild und unvorhersehbar sind wie die Storyideen. Die Serie hat in der Hinsicht extrem viele prägnante Momente.
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Der schon von mir angesprochene etwas witzigere Moment mit Wu-Tang, der Abspann der ich glaube ersten Folge der zweiten Staffel mit Ruelles "Take it All", dieses irrsinnige "Take on Me"-Cover und mein absoluter Favorit, die Szene wo Kevin langsam den Verstand verliert in Verbindung mit der Vision von Ann Dowds Charakter (hab ihren Namen gerad nicht parat) und dort die Pianoversion von "Where is My Mind?" ertönt in die die Originalversion der Pixies quasi reincrasht. So, so gut.
Und 2. ist es schon wieder vorbei mit meinem Zugang zu der Serie - durch die eine Folge, die das ganze von Science Fiction auf Mystery à la Lost hebt. Weißt du, welche ich meine? Ist die, mal nachschauen... fucking höchstbewertete der Serie?
Die Folge ist ein krasser Left turn, das stimmt, aber für mich geht auch dieses Experiment auf.
Irgendwann muss ich die Serie wirklich ein zweites Mal schauen, aber das muss echt der richtige Moment sein.
Mein Problem mit der Folge war: Hätte ich mich drauf eingestellt, Lost meets Inception zu gucken, hätte ich es genossen - so gut, wie die handwerklich gemacht war. Aber wo war da der Bezug zum Überbau? Zum Titel der Serie?
Daher bin ich mehr als glücklich, dass die Folge drauf (Ten Thirteen) das wieder ausbügeln konnte und sich ganz auf die Stärken der Globalsituation besinnt. In Ermangelung von Schusswechseln dann witzigerweise drittschlechtestes Rating der Staffel, da braucht man bei den IMDB-Usern also auch nicht allzu viel drauf zu geben.
Und ne starke Soundtrack-Contribution gab es tatsächlich auch, also vielleicht etwas vorschnelle Kritik von mir:
"Where is my Mind" ist halt Fight Club, so gut das thematisch auch hier passen mag.
"Where is my Mind" ist halt Fight Club, so gut das thematisch auch hier passen mag.
Schon klar, und die Szene bleibt auch unerreicht, aber wie beide Versionen hier zusammen benutzt werden hatte mich komplett weggehauen.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Di 8. Sep 2020, 11:53
von Monkeyson
Das war ein schöner Einfall, ja.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Mo 28. Sep 2020, 21:59
von dattelpalme
Uff, eben die Dokuserie zu Rohwedder zu Ende gesehen. Es gibt sicherlich einiges daran zu kritisieren, aber was sie meiner Meinung nach richtig gut gemacht hat, ist, die damalige Stimmung darzustellen und klarzumachen, wie wenig die gesamtdeutsche Gesellschaft das eigentlich alles aufgearbeitet hat, was sich ja immer wieder zeigt. Und davon bin ich auch nicht ausgenommen. Ich finde es eigentlich ziemlich krass, dass zumindest die Wiedervereinigung war als ich schon auf der Welt war, ich aber wirklich fast gar nichts darüber weiß. Dass sich WIZO - Kopfschuss auf die Ermordung (hier halte ich die Sachlage für ziemlich eindeutig) von Grams bezieht, ist mir zum Beispiel erst irgendwann in den vergangenen Jahren klargeworden
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: So 4. Okt 2020, 11:29
von JackJones
Weiß nicht ob ich das schonmal geschrieben hab aber schaut euch uuuuunbedingt Barry an!
Für mich die beste Serie der letzten Jahre, Bill Hader hat hier großartiges geschaffen. Von der wirklich grandiosen schauspielerischen Leistung, über Plot, Schnitt und Einsetzung von Musik, hier passt alles perfekt.
Hab die Serie nun zum zweiten Mal geschaut (bisher 2 Staffeln a 8 Folgen) und ich fands fast noch besser als beim ersten Durchgang.
Kurzer Einführungsplot: Barry Berkman (Ex-Marine), arbeitet als Profikiller und bekommt den Auftrag einen Amateurschauspieler umzubringen. Beim Auskundschaften der Person entdeckt er aber das Schauspielern für sich und will nun selber Schauspieler werden - wird aber immer wieder von seiner anderen Welt eingeholt.
Und die Serie bringt mit Hank einen der besten Nebencharaktere überhaupt heraus
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: Sa 10. Okt 2020, 22:49
von Birdie
Ich habe neuerdings Zugang zu sky Entertainment. Heißt ich kann mir die Serien und Box sets ansehen.
Was kann man denn so empfehlen?
Vom Namen her hab ich
- watchmen
- chernobyl
- Barry
auf dem Schirm. Was gäbe es sonst so? Weiß nicht ob die Frau bei den ersten beiden mit schauen möchte...
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: So 11. Okt 2020, 00:19
von NeonGolden
The Knick, falls noch nicht gesehen.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: So 11. Okt 2020, 09:26
von Birdie
NeonGolden hat geschrieben:The Knick, falls noch nicht gesehen.
Die habe ich beim durchscrollen gar nicht mehr gesehen. Hatte ich aber zum Release damals schon gesehen.
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: So 11. Okt 2020, 14:25
von ThomZorke
Bin mal alles bei Sky durchgegangen und gebe jetzt mal Empfehlungen, ohne irgendeine Ahnung zu haben, wie gut du dich auskennst. Daher schreibe ich jetzt einfach mal so, als ob du gar nix kennen würdest
(Disclaimer: habe nicht alle gesehen, sondern beziehe mich teilweise auf Rezensionen zu den jeweiligen Serien):
An erster Stelle ganz klar: Succession. Für mich die beste Serie der letzten Jahre. Hatte früher im Thread schon mal dazu gepostet.
Ansonsten interessante aktuellere Serien:
Escape at Dannemora: Nette Serie über einen Gefängnisausbruch mit Patricia Arquette, Benicio del Toro und Paul Dano.
Full Frontal with Samantha Bee: Samantha war früher bei The Daily Show und geht mit ihrer eigenen Sendung in eine ähnliche Richtung.
Patrick Melrose: Sehr gutes Drama mit Benedict Cumberbatch.
Save Me: Krimi-Drama über einen Vater, der seine verschwundene Tochter sucht. Harter Tobak.
Noch nicht selbst gesehen, aber oft gelesen, dass die Serien interessant sein sollen:
Devs: Sci-Fi-Serie von Alex Garland (Ex Machina, Auslöschung).
Euphoria: Hochwertig produziertes Teenie-Drama
Lovecraft Country: Romanverfilmung, Rassismus trifft auf die Welt von H.P. Lovecraft
Perry Mason: Krimi-Drama in den 30ern mit Matthew Rhys (The Americans)
The Third Day: Mystery von den Machern der Serie Utopia (dringend das Original anschauen, wer die Serie noch nicht kennt (und nicht das Amazon-Remake...))
Dazu gibt es ja noch weitere ältere Serien/Klassiker:
Flight of the Conchords: Grandiose Comedy-Serie mit Songs, die man nie vergessen wird.
Rectify: Gefangener wird nach 20 Jahren Haft entlassen, nachdem ein DNA-Test zur Aufhebung des Urteils führt. Sehr langsames, aber intensives Drama.
Silicon Valley: Comedy über ein Startup im Silicon Valley.
The Leftovers: Mystery-Drama von Damon Lindelof (Lost), der aus allen Fehlern von Lost gelernt hat und daraufhin eine ungemeine befriedigende und packende Serie abgeliefert hat.
The Night Of: Student gerät unter Mordverdacht und versucht daraufhin seine Unschuld zu beweisen.
The Wire: Wird gerne als beste Serie aller Zeiten bezeichnet.
True Detective: Athmosphärischer Krimi. Staffel 1 unbedingt schauen, Staffel 2 eher so meh und Staffel 3 dann wieder ganz ok.
Twin Peaks: Sehr schräger und teilweise auch sehr lustiger Mystery-Klassiker.
Veep: Politische Satire über eine an Inkompetenz kaum zu überbietende Vizepräsidenten der USA.
Westworld; Ich kann es nur eindringlich betonen: Unbedingt nur die erste Staffel schauen und dann abbrechen. Tut euch den Gefallen und verschwendet nicht eure Zeit mit dem Stuss, der danach kam. Aber die erste Staffel ist wirklich sehenswert.
Klassiker, die ich noch nicht gesehen habe (ja, lyncht mich ruhig für meine Lücken ):
Deadwood
Die Sopranos
Olive Kitteridge
Oz
Parks and Recreation
Ray Donovan
Show me a Hero
Six Feet Under
Sky hat wirklich viele spannende Sachen, vor allem dank des HBO-Deals, aber wenn alles andere an dieser Firma nicht so unglaublich bescheiden wäre...
Re: Previously on.... - Der Serien Thread
Verfasst: So 11. Okt 2020, 14:43
von Birdie
Top, vielen Dank. Da gibt es einiges zum mal rein schauen.
Ein paar Sachen hab ich tatsächlich schon gesehen, aber sehr vieles ist noch unbekannt. Da schau ich später mal genauer durch.