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Previously on.... - Der Serien Thread

Von Spam bis Gott und die Welt
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Johnson
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Johnson » Mo 10. Jun 2019, 00:12

Schaue derzeit auf Empfehlung eines Kumpels Bosch. Die Krimiserie erfindet nicht das Rad neu, aber ist sehr unterhaltsam und klug gemacht. Zudem sehr nice, mal wieder einige The Wire-Darsteller in einer Serie zu sehen. Skurril finde ich, dass Lance Reddick fast 1:1 die gleiche Rolle spielt in The Wire.

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ThomZorke
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von ThomZorke » Di 11. Jun 2019, 10:06

Endlich mal wieder eine gute Netflix-Serie... When They See Us ist richtig harter Tobak und geht ordentlich an die Nieren. Die vierteilige Serie basiert auf der wahren Geschichte rund um vier afroamerikanische Jugendliche und einem hispanischen Jugendlichen, die als Teil einer größeren Gruppe durch den Central Park ziehen und jugendlichen Unsinn treiben, während in einer anderen Ecke des Parks eine Vergewaltigung geschieht. Schnell hat sich die Staatsanwaltschaft auf die Jungs als Schuldige geeinigt und tut alles dafür, um sie hinter Gittern zu kriegen.
Die Verhörszenen sind wirklich schwer zu ertragen, aber zusammen mit der Verhandlung das Highlight der Serie. Generell ist die Serie sehr dialoglastig, was aber dank des überzeugenden Casts hervorragend funktioniert. Die Serie ist thematisch zweigeteilt (aus Spoiler-Gründen möchte ich das nicht genauer erklären), wobei mir die erste Hälfte besser gefallen hat, da die letzten beiden Folgen an manchen Stellen doch etwas im Pathos ertrinken. Besonders die dritte Folge hat einige Szenen, bei denen man sich plötzlich denkt: "Hä?!".
Aber trotzdem sehr schön, endlich mal wieder ein packendes Drama zu sehen, dass einen emotional so richtig abholt. Wer am Ende nicht heult, mit dem stimmt nämlich was nicht.

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Engholm
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Engholm » Di 11. Jun 2019, 13:53

Von der 5. Black Mirror Staffel konnte mich letztendlich nur Smithereens begeistern.
Engholm hat geschrieben:
Do 6. Jun 2019, 09:52
[...]
Rachel, Jack and Ashley Too wird voraussichtlich heute Abend geguckt :)
Rachel, Jack and Ashley Too fand ich leider reell langweilig. Ashley (Miley Cyrus) ist ein ausgebrannter, junger PopStar. Die vermeintlichen Hits von Ashley in dieser Folge sind im Original Nine Inch Nails Songs (Head like a Hole + Right Where It Belongs). Als großes Teeny-Pop-Idol bringt Ashley nun eine kleine KI-Puppe "Ashley Too" mit Alexa ähnlichen Skills, welche ein wenig die Persönlichkeit der echten Ashley in die Kinderzimmer ihrer Fans bringen soll. Das Ganze geht von der Aufmachung und der flachen Story her Richtung Teeny-PopCorn Kino. Vermutlich direkt auf die Miley Cyrus Zielgruppe zugeschnitten. Leider weder spannend noch witzig.


Anderes Thema, andere Serie: How to Sell Drugs Online (Fast)
Neue Netflix Mini-Serie, die man flott durchgucken kann, da nur 6 Folgen à ~30 Minuten. Toller, leicht nerdiger Humor. Sehr sympathischer Cast. Bjarne Mädel aka Buba, als unentspannter Dealer, ein Sahnehäubchen.

Da in den 6 kurzen Folgen, recht viel reingepackt wurde, läuft alles sehr schnell, man muss durch vielen, schnellen Schnitte und häufigen Einblendungen von Messenger-Dialogen auch visuell am Ball bleiben. Das macht aber eben alles nochmal ne Ecke kurzweiliger. Für die Musik ist Konstantin Gropper verantwortlich. Das merkt man dem Score ganz gut an. Vertraute Gropper-typische Harmonien. Insgesamt ist die gesamte Musikauswahl sehr gelungen, wie ich finde.
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Taksim » Di 11. Jun 2019, 14:46

Engholm hat geschrieben:
Di 11. Jun 2019, 13:53
Von der 5. Black Mirror Staffel konnte mich letztendlich nur Smithereens begeistern.
Das geht mir genau so. Folge 1 und 3 fehlt einfach der Biss. Die unheimlichen Implikationen der Technologie kommen nicht so bedrohlich rüber wie es sonst der Fall ist. Wobei Folge 3 aktuelle Entwicklungen im Pop-Business schon treffend aufnimmt.

"Smithereens" ist dafür umso stärker, interessanterweise obwohl oder gerade weil es gar keinen zeitlichen Sprung in eine hypothetische Zukunft gibt, sondern nur bereits existierende Technologie kommentiert. Die Story akzentuiert dabei die Omnipräsenz und Reichweite von Social Media auf wirklich beeindruckende und besorgniserregende Weise. Der emotionale Bogen ist dabei ebenso gelungen, vielleicht eine der genuin traurigsten Episoden der Serie (wo doch in vielen anderen Folge eine extrem kühle Atmosphäre herrscht und einen eher das fertig macht). Wie schon angesprochen ist dabei die tolle schauspielerische Leistung absolut zentral.
Der ebenfalls schon angesprochene subtile Humor ist hier wohldosiert. Das ist ein weiterer Faktor, der mich vor allem in "Rachel Jack und Ashley Too" ein bisschen gestört hat. Da wirkte der gezwungener (abgesehen davon, dass auch das in Black Mirror einfach ungewöhnlich ist).

Den anderen beiden Episoden gestehe ich schon zu, dass sie etwas neue Wege gehen und eine andere Atmosphäre schaffen. Und wie schon beschrieben ist auch "Smithereens" keine klassische Black Mirror-Folge. Aber nur bei der war ich wirklich voll drin und investiert.
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Stebbie » Di 11. Jun 2019, 17:18

Engholm hat geschrieben:
Di 11. Jun 2019, 13:53
Von der 5. Black Mirror Staffel konnte mich letztendlich nur Smithereens begeistern.
Engholm hat geschrieben:
Do 6. Jun 2019, 09:52
[...]
Rachel, Jack and Ashley Too wird voraussichtlich heute Abend geguckt :)
Rachel, Jack and Ashley Too fand ich leider reell langweilig. Ashley (Miley Cyrus) ist ein ausgebrannter, junger PopStar. Die vermeintlichen Hits von Ashley in dieser Folge sind im Original Nine Inch Nails Songs (Head like a Hole + Right Where It Belongs). Als großes Teeny-Pop-Idol bringt Ashley nun eine kleine KI-Puppe "Ashley Too" mit Alexa ähnlichen Skills, welche ein wenig die Persönlichkeit der echten Ashley in die Kinderzimmer ihrer Fans bringen soll. Das Ganze geht von der Aufmachung und der flachen Story her Richtung Teeny-PopCorn Kino. Vermutlich direkt auf die Miley Cyrus Zielgruppe zugeschnitten. Leider weder spannend noch witzig.


Anderes Thema, andere Serie: How to Sell Drugs Online (Fast)
Neue Netflix Mini-Serie, die man flott durchgucken kann, da nur 6 Folgen à ~30 Minuten. Toller, leicht nerdiger Humor. Sehr sympathischer Cast. Bjarne Mädel aka Buba, als unentspannter Dealer, ein Sahnehäubchen.

Da in den 6 kurzen Folgen, recht viel reingepackt wurde, läuft alles sehr schnell, man muss durch vielen, schnellen Schnitte und häufigen Einblendungen von Messenger-Dialogen auch visuell am Ball bleiben. Das macht aber eben alles nochmal ne Ecke kurzweiliger. Für die Musik ist Konstantin Gropper verantwortlich. Das merkt man dem Score ganz gut an. Vertraute Gropper-typische Harmonien. Insgesamt ist die gesamte Musikauswahl sehr gelungen, wie ich finde.
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Wir haben How to Sell Drugs Online (Fast) auch gestern zuende geschaut, und kann mich da eigentlich nur anschließen. Wirklich kurzweilige Serie mit tollen Ideen, kreativen Erzählmodi und guten, jungen Schauspieler. Hab allerdings erst spät erfahren, dass dahinter die Kölner Bildundtonfabrik steckt, aber deren Wirken erkennt man da schon - auch am, um nicht zuviel vorweg zu nehmen, am Cast.
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 11. Jun 2019, 17:22

Mir gefiel die Serie auch wirklich sehr gut. Bjarne Mädel fand' ich auch sehr toll, aber auch Roland Riebeling.
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Max-Powers » Di 11. Jun 2019, 17:35

Habe How to Sell Drugs Online (Fast) vergangene Woche an einem Abend durchgebinged (sagt man das so?) und war ebenfalls sehr positiv angetan. Absolutes Highlight war für mich - neben Bjarne Mädel - der Auftritt von Olli Schulz :mrgreen:
Meine Interessen sind Koks, Prostituierte und Reisen.

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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Taksim » Mi 12. Jun 2019, 13:31

Sorry for your Loss kommt am 01.10. zurück mit einer zweiten Staffel. Das überrascht ich dann doch, erstens hatte ich befürchtet, dass es zu sehr unterm Radar läuft und zweitens fand ich es schon recht abgeschlossen. Aber es war so stark, dass es mich natürlich freut!
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Engholm » Mi 12. Jun 2019, 17:50

Max-Powers hat geschrieben:
Di 11. Jun 2019, 17:35
Absolutes Highlight war für mich - neben Bjarne Mädel - der Auftritt von Olli Schulz :mrgreen:
Ebenso der....
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Espen » Mi 12. Jun 2019, 22:12

Vor allem braucht Olli da keine Rolle zu spielen :mrgreen:

Kann mich auch nur anschließen, schöne Serie. Habe sie aber etwas zu gestückelt angeschaut, in einem Rutsch wäre bei etwa drei Stunden Laufzeit natürlich deutlich besser.

Wer Bock auf ein bisschen gequatsche mit dem Hauptdarsteller und einen der Autoren hat wird hier fündig:

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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von nilolium » Do 13. Jun 2019, 13:03

schön, danke!!! liebe stefan tietze.
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 11. Jun 2019, 17:22
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da gehe ich mit. was ich zudem noch suboptimal fand:
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ajo, aber das zeigt ja, dass es wohl sicher weitergehen wird :)

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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Flecha » Do 13. Jun 2019, 13:22

Habe How To Sell Drugs Online (Fast) nun auch gesehen. Sehr unterhaltsam, kurzweilig, gut gemacht. Hätte ich von einer deutschen Produktion gar nicht erwartet! Nach Sex Education nun die zweite sehr spaßige und nicht-amerikanische Coming of Age Serie bei Netflix.

Klar, auch hier wird das Rad nicht neu erfunden, aber die Erzählweise stimmt, es ist - vor allem immer dann, wenn Bjarne Mädel dabei ist - sehr witzig und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
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Die beiden hier schon angesprochenen Gastauftritte sind wahrlich fantastisch!
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Stebbie » Do 13. Jun 2019, 14:05

Gestern Abend die letzte Episode von Chernobyl gesehen - großartiger Abschluss dieser tollen Serie, der auch vieles noch einmal erklärt. Ich fande es wirklich bemerkenswert, wie gut es den Machern gelungen ist, mit einfachen Mitteln die Problematik vom 26. April 2019 darzustellen. Wir hatten es damals auch in der Schule, aber das ist nun auch schon fast 20 Jahre her, von daher ist es ein gutes Zeichen, dass ich dem gut folgen konnte. :doof:
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von KingDome » Do 13. Jun 2019, 14:13

Stebbie hat geschrieben:
Do 13. Jun 2019, 14:05
Gestern Abend die letzte Episode von Chernobyl gesehen - großartiger Abschluss dieser tollen Serie, der auch vieles noch einmal erklärt. Ich fande es wirklich bemerkenswert, wie gut es den Machern gelungen ist, mit einfachen Mitteln die Problematik vom 26. April 2019 darzustellen. Wir hatten es damals auch in der Schule, aber das ist nun auch schon fast 20 Jahre her, von daher ist es ein gutes Zeichen, dass ich dem gut folgen konnte. :doof:
1986 :klugschiss:

hab die 5. Folge auch gestern angesehen, ganz großartige und interessante Serie :thumbs:
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Engholm » Do 13. Jun 2019, 14:25

Ich weiß nicht, ob es eine Ente ist, aber wenn man Medienberichten glauben schenken darf, plant der russische Sender NTV ein eigene Serie über die Katastrophe, in der auch die CIA Verschwörung (US Spion hat das Kernkraftwerk infiltriert) einen Platz findet.

https://www.dwdl.de/nachrichten/72689/n ... chernobyl/

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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Stebbie » Do 13. Jun 2019, 14:28

KingDome hat geschrieben:
Do 13. Jun 2019, 14:13
Stebbie hat geschrieben:
Do 13. Jun 2019, 14:05
Gestern Abend die letzte Episode von Chernobyl gesehen - großartiger Abschluss dieser tollen Serie, der auch vieles noch einmal erklärt. Ich fande es wirklich bemerkenswert, wie gut es den Machern gelungen ist, mit einfachen Mitteln die Problematik vom 26. April 2019 darzustellen. Wir hatten es damals auch in der Schule, aber das ist nun auch schon fast 20 Jahre her, von daher ist es ein gutes Zeichen, dass ich dem gut folgen konnte. :doof:
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von fipsi » Do 13. Jun 2019, 23:02



:headbang:

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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Taksim » Do 13. Jun 2019, 23:20

Fetzt schon :mrgreen:
Zu gleichen Teil auch "Erkenntnis des Tages": die erste Zeile des Refrains ist offiziell "Hey, yeah whoa-ho, I'm on a roll."
Joa, das habe ich jetzt anders verstanden.
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von fipsi » Do 13. Jun 2019, 23:49

Nicht nur du bist da verwundert. Ich denke das ist extra so beabsichtigt. :doof:

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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Engholm » Fr 14. Jun 2019, 08:59

Mein Hirn hat es vor dem jetzigen Wissen ebenfalls direkt umgewandelt. Ich hoffe, dass sich das jetzt nicht auf der Original überträgt :doof:

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NeonGolden
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von NeonGolden » Fr 14. Jun 2019, 11:28

Engholm hat geschrieben:
Do 13. Jun 2019, 14:25
Ich weiß nicht, ob es eine Ente ist, aber wenn man Medienberichten glauben schenken darf, plant der russische Sender NTV ein eigene Serie über die Katastrophe, in der auch die CIA Verschwörung (US Spion hat das Kernkraftwerk infiltriert) einen Platz findet.

https://www.dwdl.de/nachrichten/72689/n ... chernobyl/
Ganz verübeln könnte ich es ihnen ja nicht, auch wenn da wohl am Ende eine noch heftigere Verdrehung stattfinden würde, als bei der aktuelleren, britisch-amerikanischen Produktion.

Ich bin nun am Ende etwas hin und her gerissen. Einerseits haben mir die meist unaufgeregte Darstellung der Ereignisse, der atomkritische Grundton und der Fokus auf die „wahren“ Helden der Geschichte zunächst sehr gut gefallen. Schauspielerisch hervorragend be- und umgesetzt - dazu eine Chemie zwischen Skarsgard und Harris, wie man sie zuletzt vielleicht bei True Detective S1 erleben konnte. Könnte ich mir auch gut vorstellen, die beiden in einer solchen Duo-Rolle. Soundtrack toll und schön zurückhaltend. Dazu diese grandiose Idee, jede Episode mit einem Showrunner-Podcast zu begleiten - das kann man gar nicht genug loben. Ich hatte das zunächst ausgelassen, da ich englischsprachigen Podcasts bisher nur bedingt folgen konnte. Dieser hier ist allerdings wunderbar verständlich und ratz fatz weggehört. So vieles wird verständlich erklärt und es fasziniert, wie und warum bestimmte Entscheidungen aus unterschiedlichsten Gründen getroffenen wurden.

Andererseits weiß ich nicht so recht, was ich von der Vermischung von Fiktion und Dokumentation halten soll. Die Verhandlung kurz vor Ende bringt dies wohl am besten zum Ausdruck. Einerseits werden hier bis ins kleinste Detail wahre Begebenheiten rekonstruiert und andererseits waren die Hauptfiguren der Szene real nie anwesend. Auch die Darstellung und Einflechtung des KGB gegen Ende finde ich deswegen schwierig, weil völlig fiktional.
Problematisch finde ich auch, wie generelle Kritik an der Verwendung von Atomenergie gegen Ende abgeschwächt wird. Die sowjetischen Reaktoren wären im internationalen Vergleich die einzigen, mit den entscheidenden Konstruktionsfehlern und nur die Zurückhaltung dieser Information wäre ein Problem. Am Ende wird ein zwar nachvollziehbares und richtiges Plädoyer für die Wahrheit gehalten, gleichzeitig aber irgendwo auch vergessen zu erwähnen, wie anmaßend die Überzeugung ist, man die könne die Gewalt der Atome ohne Risiken kontrollieren.

Edit: Vergessen zu erwähnen, dass die Erklärung der technischen Zusammenhänge und der Funktionsweise des Reaktors ganz fantastisch umgesetzt ist.

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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Ruby » Fr 14. Jun 2019, 12:21

Engholm hat geschrieben:
Mi 12. Jun 2019, 17:50
Max-Powers hat geschrieben:
Di 11. Jun 2019, 17:35
Absolutes Highlight war für mich - neben Bjarne Mädel - der Auftritt von Olli Schulz :mrgreen:
Ebenso der....
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Klingt gut. Dann setze ich die Serie mal auf meine Liste. :mrgreen:
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Stebbie » Fr 14. Jun 2019, 12:39

NeonGolden hat geschrieben:
Fr 14. Jun 2019, 11:28
Engholm hat geschrieben:
Do 13. Jun 2019, 14:25
Ich weiß nicht, ob es eine Ente ist, aber wenn man Medienberichten glauben schenken darf, plant der russische Sender NTV ein eigene Serie über die Katastrophe, in der auch die CIA Verschwörung (US Spion hat das Kernkraftwerk infiltriert) einen Platz findet.

https://www.dwdl.de/nachrichten/72689/n ... chernobyl/
Andererseits weiß ich nicht so recht, was ich von der Vermischung von Fiktion und Dokumentation halten soll. Die Verhandlung kurz vor Ende bringt dies wohl am besten zum Ausdruck. Einerseits werden hier bis ins kleinste Detail wahre Begebenheiten rekonstruiert und andererseits waren die Hauptfiguren der Szene real nie anwesend. Auch die Darstellung und Einflechtung des KGB gegen Ende finde ich deswegen schwierig, weil völlig fiktional.
Problematisch finde ich auch, wie generelle Kritik an der Verwendung von Atomenergie gegen Ende abgeschwächt wird. Die sowjetischen Reaktoren wären im internationalen Vergleich die einzigen, mit den entscheidenden Konstruktionsfehlern und nur die Zurückhaltung dieser Information wäre ein Problem. Am Ende wird ein zwar nachvollziehbares und richtiges Plädoyer für die Wahrheit gehalten, gleichzeitig aber irgendwo auch vergessen zu erwähnen, wie anmaßend die Überzeugung ist, man die könne die Gewalt der Atome ohne Risiken kontrollieren.
Verstehe die Kritik einerseits, aber andererseits stellt sich die Frage, wie man es ohne einen gesunden Grad an Fiktion umsetzen kann? Darstellung historischer Prozesse hat per se immer einen fiktionalen Aspekt, da sich der Autor stets für Gewichtungen entscheiden muss. Welche Charaktere und wessen Handlungen werden möglichst intensiv rekonstruiert, welchen widmet man sich hingegen nur nebenbei und welche Personen werden vielleicht auf einen Charakter vereint. Gerade bei Unterhaltungsmedien finde ich ein gesundes Maß an fiktionaler Freiheit absolut in Ordnung, selbst wenn es bedeutet, dass Personen dann an Orten sind, wo sie historisch nie waren. Gerade durch das drumherum, etwa durch den Abspann oder den Podcast, erhebt Chernobyl ja auch gar nicht einen dokumentarischen Anspruch, sondern geht ganz offen mit fiktionalen Elementen um. Irgendwie muss der Inhalt ja auch in das Konzept einer fünfteiligen Mini-Serie gefügt werden.

Was hättest du dir denn bezüglich der Verwendung der Atomenergie gewünscht? Das Bewusstsein der Gefahren der Atomenergie ist ja erst in der Folge von Chernobyl in die Öffentlichkeit gelangt und hat sich ja eigentlich erst mit Fukushima so wirklich im Mainstream verankert, vielleicht auch, weil damals endgültig der Glaube an sichere "westliche" Reaktortechnik verloren ging. Wenn man den Akteuren der 1980er Jahre nun eine ausgeprägte kritische Haltung gegenüber Atomenergie zuschreiben würde, wäre es dann nicht schon wieder eine fiktionale Anpassung der Handlung an unsere Gegenwartsvorstellungen?
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Re: Previously on.... - Der Serien Thread

Beitrag von Engholm » Fr 14. Jun 2019, 14:43

Das könnte man auch schlicht als "dramaturgische Gründe" beschreiben. Die Figur Ulana Khomyuk war ja bspw. fiktiv, sollte aber vertretend die Arbeit der vielen Wissenschaftler darstellen, die bei der Aufklärung des Unglücks beitrugen. Letztendlich hat mich an dieser Serie jede Minute gefesselt - ich denke eine 1:1 Chronologie ohne Dramaturgie wäre weitaus weniger bewegend.

Ich kann mich übrigens selbst noch dran erinnern, als es passiert ist. Hatte auch noch im Hinterkopf als es damals in den Nachrichten hieß, dass sich der Vorfall schon einige Tage zuvor ereignet hatte. Wir durften damals wochenlang nur bedingt draußen spielen, bei Regen gar nicht erst raus. Das war in gewisserweise unheimlich aber auch surreal. Das Thema Radioaktivität war für uns Kinder neu (für die meisten Erwachsenen vermutlich ebenso). Man konnte es halt nicht sehen und schmecken.

edit: Gerade noch gefunden
http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 90070.html


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