Re: Fußball Thread
Verfasst: Mi 23. Nov 2022, 14:02
Es gab ja Gerüchte, dass die deutsche Mannschaft ein Zeichen setzen will. Das Zeichen: Die Spieler haben sich beim Mannschaftsfoto vor dem Spiel den Mund zugehalten. Ja...Naja...
Musik im Herzen, Dosenbier im Arm und kilogrammweise Liebe.
https://www.festival-community.net/
Mag sein. Aber die Spieler dürfen dort doch alles sagen, was sie möchten. Und wenn nicht, dann könnten sie eher mal den Mund aufmachen. Das betrifft auch den Verband.EastClintwood hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 14:12Immerhin etwas. Andere Nationen haben überhaupt nichts gemacht. Und was sollen die nach der Bindennummer denn sonst noch für ein großes Zeichen setzen?
Wegen der Androhung von sportlichen Maßnahmen bis hin zu Punktabzügen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 15:02Ich verstehs nicht, sie hätten doch was sagen können, sie habens halt nicht getan.
Can't help but: Bei diesen ganzen Diskussionen denke ich mittlerweile immer nur noch: Aufmerksamkeit wird derbe überschätzt. Ob hier oder irgendeinem anderen Bericht des sogenannten öffentlichen Diskurses (Klimaaktivist*innen wollen Aufmerksamkeit für..., etc. pp. endlose Liste). Alles bekommt "Aufmerksamkeit", "Awareness", et cetera, nichts wird besser, das Meiste aktuell noch schlechter, weil es diejenigen, die politische und ökonomische Macht hinter sich vereinen, egal ist - und das aus (subjektiv) völlig rationalen Gründen fern von jeder Moralvorstellung.Monkeyson hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 16:54Ist es, ja. Hilft aber in dieser Situation dennoch, beachte mal das internationale Echo.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 16:44Es ist und bleibt ein PR Move und man kann jeden dafür kritisieren, aus irgendeiner Situation in dieser Verbrecher-Veranstaltung Kapital schlagen zu wollen.
Kann man, ja. Hilft aber nicht, wenn man sich über die mit 0 Schritten ausschweigt und sie somit sogar besser aussehen lässt.
Der PR-Stunt von Budweiser half auch.
Gute Punkte.slowdive hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 23:28Can't help but: Bei diesen ganzen Diskussionen denke ich mittlerweile immer nur noch: Aufmerksamkeit wird derbe überschätzt. Ob hier oder irgendeinem anderen Bericht des sogenannten öffentlichen Diskurses (Klimaaktivist*innen wollen Aufmerksamkeit für..., etc. pp. endlose Liste). Alles bekommt "Aufmerksamkeit", "Awareness", et cetera, nichts wird besser, das Meiste aktuell noch schlechter, weil es diejenigen, die politische und ökonomische Macht hinter sich vereinen, egal ist - und das aus (subjektiv) völlig rationalen Gründen fern von jeder Moralvorstellung.Monkeyson hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 16:54Ist es, ja. Hilft aber in dieser Situation dennoch, beachte mal das internationale Echo.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 16:44Es ist und bleibt ein PR Move und man kann jeden dafür kritisieren, aus irgendeiner Situation in dieser Verbrecher-Veranstaltung Kapital schlagen zu wollen.
Kann man, ja. Hilft aber nicht, wenn man sich über die mit 0 Schritten ausschweigt und sie somit sogar besser aussehen lässt.
Der PR-Stunt von Budweiser half auch.
Das ist sicher etwas zu pauschal, aber irgendwie muss man davon mal wieder wegkommen. Who cares about "Aufmerksamkeit" ohne Strategie, wie sich irgendetwas handfest verändern kann, also wie man Aufmerksamenergie irgendwie in etwas tatsächlich Politisches, Materielles umsetzen kann.
Und wenn wir auf einen Konzern wie Rewe als Player setzen, der in dieser Welt irgendwas besser machen soll im Sinne von weniger Ausgrenzung, Ausbeutung, Einsperrung, Vernutzung und dem ganzen anderen Dreck, können wir vemutlich auf gleich die weiße Fahne hissen.
Vielleicht sehe ich irgendwas komplett falsch, aber es scheint mir auf diesen Schienen ziemlich hoffnungslos zu sein.
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn Aktionen immer nur auf Aufmerksamkeit aus sind, aber keine tatsächliche Konzeption davon haben, wie sie in Wirkung übersetzt werden, ist das sinnloses mediales rauschen oder im schlimmsten Fall eine Einladung an die reaktionären und autoritären Kräfte ihre Handlungsmacht mit dieser Aufmerksamkeit zu rechtfertigen.slowdive hat geschrieben: ↑Mi 23. Nov 2022, 23:28Can't help but: Bei diesen ganzen Diskussionen denke ich mittlerweile immer nur noch: Aufmerksamkeit wird derbe überschätzt. Ob hier oder irgendeinem anderen Bericht des sogenannten öffentlichen Diskurses (Klimaaktivist*innen wollen Aufmerksamkeit für..., etc. pp. endlose Liste). Alles bekommt "Aufmerksamkeit", "Awareness", et cetera, nichts wird besser, das Meiste aktuell noch schlechter, weil es diejenigen, die politische und ökonomische Macht hinter sich vereinen, egal ist - und das aus (subjektiv) völlig rationalen Gründen fern von jeder Moralvorstellung.Monkeyson hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 16:54Ist es, ja. Hilft aber in dieser Situation dennoch, beachte mal das internationale Echo.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Di 22. Nov 2022, 16:44Es ist und bleibt ein PR Move und man kann jeden dafür kritisieren, aus irgendeiner Situation in dieser Verbrecher-Veranstaltung Kapital schlagen zu wollen.
Kann man, ja. Hilft aber nicht, wenn man sich über die mit 0 Schritten ausschweigt und sie somit sogar besser aussehen lässt.
Der PR-Stunt von Budweiser half auch.
Das ist sicher etwas zu pauschal, aber irgendwie muss man davon mal wieder wegkommen. Who cares about "Aufmerksamkeit" ohne Strategie, wie sich irgendetwas handfest verändern kann, also wie man Aufmerksamenergie irgendwie in etwas tatsächlich Politisches, Materielles umsetzen kann.
Und wenn wir auf einen Konzern wie Rewe als Player setzen, der in dieser Welt irgendwas besser machen soll im Sinne von weniger Ausgrenzung, Ausbeutung, Einsperrung, Vernutzung und dem ganzen anderen Dreck, können wir vemutlich auf gleich die weiße Fahne hissen.
Vielleicht sehe ich irgendwas komplett falsch, aber es scheint mir auf diesen Schienen ziemlich hoffnungslos zu sein.
Dann hätte Rewe also besser Sponsor bleiben sollen, um nicht eine Einladung an die reaktionären und autoritären Kräfte zu bieten, "ihre Handlungsmacht mit dieser Aufmerksamkeit zu rechtfertigen"? Versuche das wirklich zu verstehen, da sich der theoretische Part eurer Ausführungen nicht grundlegend verkehrt anhört.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 09:44Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn Aktionen immer nur auf Aufmerksamkeit aus sind, aber keine tatsächliche Konzeption davon haben, wie sie in Wirkung übersetzt werden, ist das sinnloses mediales rauschen oder im schlimmsten Fall eine Einladung an die reaktionären und autoritären Kräfte ihre Handlungsmacht mit dieser Aufmerksamkeit zu rechtfertigen.
Ja Rewe hätte Sponsor bleiben sollen. Wenn man kein Problem damit hat, von einem Event zu profitieren, dass auf den Leichen tausender Menschen stattfindet und Millionen entrechtet, ist es verlogen sich auf einmal als die Guten zu positionieren, nur weil man auf einmal das Momentum für noch bessere PR sieht.Monkeyson hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:05Dann hätte Rewe also besser Sponsor bleiben sollen, um nicht eine Einladung an die reaktionären und autoritären Kräfte zu bieten, "ihre Handlungsmacht mit dieser Aufmerksamkeit zu rechtfertigen"? Versuche das wirklich zu verstehen, da sich der theoretische Part eurer Ausführungen nicht grundlegend verkehrt anhört.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 09:44Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn Aktionen immer nur auf Aufmerksamkeit aus sind, aber keine tatsächliche Konzeption davon haben, wie sie in Wirkung übersetzt werden, ist das sinnloses mediales rauschen oder im schlimmsten Fall eine Einladung an die reaktionären und autoritären Kräfte ihre Handlungsmacht mit dieser Aufmerksamkeit zu rechtfertigen.
Wer ist in eurem Szenario der Handlungsakteur mit einer "tatsächlichen Konzeption", oder ein möglicher solcher? Fände es schade, auf einen solchen warten zu müssen und bis dahin möglichst kein mediales Rauschen zu produzieren. Für ein solches Rauschen sorgen dann andere Kräfte, und zwar die mit den konträren zu unseren Vorstellungen.
Das bezweifle ich.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:24Katar und die FIFA haben erreicht was sie wollten
Ziemlich defätistisch, aber womöglich gut zutreffend. Wer ist denn in dem Szenario der Handlungsakteur mit einer "tatsächlichen Konzeption", oder ein möglicher solcher? Bin ich das selbst? Oder warte ich auf den? Oder auf ausreichend fortgeschrittene Verelendung für einen revolutionären Druck?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:39Ich glaube du unterschätzt massiv wie egal Katar die westliche Öffentlichkeit ist.
Und Kritik an der FIFA ist halt ähnlich wie Klimaschutz auf Nationaler Ebene. Man macht es ein Bisschen, aber drastische Maßnahmen wie sie nötig wären, ergreift niemand, weil dann die internationale Konkurrenzfähigkeit hinüber wäre.
Der DFB wäre zum Beispiel ein Akteur, der tatsächlich handeln könnte, ebenso natürlich die Bundesregierung, aber beiden ist das einfach nicht so wichtig.Monkeyson hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:47Ziemlich defätistisch, aber womöglich gut zutreffend. Wer ist denn in dem Szenario der Handlungsakteur mit einer "tatsächlichen Konzeption", oder ein möglicher solcher? Bin ich das selbst? Oder warte ich auf den? Oder auf ausreichend fortgeschrittene Verelendung für einen revolutionären Druck?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:39Ich glaube du unterschätzt massiv wie egal Katar die westliche Öffentlichkeit ist.
Und Kritik an der FIFA ist halt ähnlich wie Klimaschutz auf Nationaler Ebene. Man macht es ein Bisschen, aber drastische Maßnahmen wie sie nötig wären, ergreift niemand, weil dann die internationale Konkurrenzfähigkeit hinüber wäre.
Und dem DFB wird das wichtiger, wenn Sponsoren abspringen. Aber ja, in einer idealen Welt agiert der aus altruistischen Motiven.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:59Der DFB wäre zum Beispiel ein Akteur, der tatsächlich handeln könnte, ebenso natürlich die Bundesregierung, aber beiden ist das einfach nicht so wichtig.
Der dänische Verband erwägt zumindest einen Rückzug aus der FIFA laut eigener Aussage. Wäre schön, wenn das durchgezogen würde und es einen Dominoeffekt nach sich zieht.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:39Und Kritik an der FIFA ist halt ähnlich wie Klimaschutz auf Nationaler Ebene. Man macht es ein Bisschen, aber drastische Maßnahmen wie sie nötig wären, ergreift niemand, weil dann die internationale Konkurrenzfähigkeit hinüber wäre.
Hoffentlich, aber so wirklich sehe ich das nicht.Flecha hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 12:07Der dänische Verband erwägt zumindest einen Rückzug aus der FIFA laut eigener Aussage. Wäre schön, wenn das durchgezogen würde und es einen Dominoeffekt nach sich zieht.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:39Und Kritik an der FIFA ist halt ähnlich wie Klimaschutz auf Nationaler Ebene. Man macht es ein Bisschen, aber drastische Maßnahmen wie sie nötig wären, ergreift niemand, weil dann die internationale Konkurrenzfähigkeit hinüber wäre.
Das werden die Dänen alleine nie tun, aber es schadet ja nicht, um Verbündete zu werben.Flecha hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 12:07Der dänische Verband erwägt zumindest einen Rückzug aus der FIFA laut eigener Aussage. Wäre schön, wenn das durchgezogen würde und es einen Dominoeffekt nach sich zieht.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 24. Nov 2022, 10:39Und Kritik an der FIFA ist halt ähnlich wie Klimaschutz auf Nationaler Ebene. Man macht es ein Bisschen, aber drastische Maßnahmen wie sie nötig wären, ergreift niemand, weil dann die internationale Konkurrenzfähigkeit hinüber wäre.