Quadrophobia hat geschrieben:Ich halte es einfach für moralisch unbedenklich, wenn man eher davon betroffen ist was in der Nähe (geographisch und ideell) passiert.
Und genau dieser Glaube, das Paris dir ideell näher ist, ist doch genau derselbe implizite politische Fokus, die du anderen Leuten vorwirfst - auch wenn du es dir nicht eingestehen magst. Das ist aber vollkommen normal, davon können wir uns nun einmal nicht frei machen. Genauso wenig ist es aber moralisch unbedenklich, wenn man die Frage stellt, ob das Leben eines Menschen in Paris soviel bedeutsamer ist, als das eines Menschen in Beirut oder eines der 30 Menschen in Nigeria, die just in diesem Moment Phoenix gerade mal eine Fußnote wert sind.
Und dann von einigen ausgehend zu generalisieren, die gar nicht mal genau weiß, was wann wo passier ist, sondern einfach mit dem Faktum um sich schmeißt, halte ich für eine sehr wacklige Grundlage für deine Kritik.
Aber wie dem auch sei, diese ganze Debatte um "Trauerkultur" ist generell sehr müßig, leider sehr berechenbar und irgendwie schon westlich selbstgerecht, da man sich am liebsten dann doch mit sich selber befasst.
Bei De Maiziere wird es Zeit, dass Angie mal das volle Vertrauen ausspricht... ein einziges Trauerspiel der Mann
Hat sie doch gerade erst vor knapp zwei Wochen getan!
Mondgesicht hat geschrieben:
Also ich verstehe einfach nicht, was der Vorteil darin sein soll, eine "Heimat"-Armee aufzustellen, um ihr eigenes Land zurückzuerobern. Dass sie ortskundig sind?! Dass sie die (aus unserer Sicht) richtige Kultur dort etablieren sollen? Neben der Tatsache, dass die Leute genau wegen des Krieges dort abhauen, ist allein die Idee diese Leute in einen "heimatkrieg" zu schicken, Reinste Hirn diarrhö. Für mich einfach eine ganz abstruse Vorstellung.
Zunächst einmal wäre es kein so neues Phänomen; Exilarmeen sind sogar gängige Regel gewesen, gerade die Polen haben da ja hinreichend Erfahrung. Natürlich hauen viele Leute vor diesem Krieg ab, allerdings werden viele auch lange gekämpft haben und vll. angesichts der aussichtslosen Situation den Entschluss gefasst haben, jetzt erstmal die Familie und das eigene Leben in Sicherheit zu bringen - kann ich im Einzelfall natürlich nicht sagen, aber solche Fälle wird es sicherlich geben.
Sollte der Entschluss gefasst werden, nun mit Bodentruppen nach Syrien oder in den Irak zu gehen (was derzeit ausgeschlossen wird, ich aber mittelfristig für wahrscheinlich halte), dann würde ich sogar sagen, dass ein solches Vorgehen ohne eine (natürlich freiwillige) Exil-Armee schwierig wäre, da sich jegliche Folgelösung von Anbeginn an delegitimisiert hätte - zumindest besteht die große Gefahr.
Aber wie gesagt, dazu wird es hoffentlich nicht kommen.