Erkenntnis des Tages
- NeonGolden
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Re: Erkenntnis des Tages
Das kann ich durchaus nachvollziehen. Aber man muss es ja auch nicht lesen und kann trotzdem der Linksammlung folgen.
Ist hier hier im Forum ja nicht anders. Da gibt's auch ein paar Experten mit unfassbar/ungaublich seltsamen Duktus.
Aber wenn wir schon dabei sind: was lest ihr denn so für Blogs abseits der großen Medien? Würde mich wirklich interessieren, da ich bisher nur wenig wirklich lesenswerte und nicht völlig eindimensionale gefunden habe.
Ist hier hier im Forum ja nicht anders. Da gibt's auch ein paar Experten mit unfassbar/ungaublich seltsamen Duktus.
Aber wenn wir schon dabei sind: was lest ihr denn so für Blogs abseits der großen Medien? Würde mich wirklich interessieren, da ich bisher nur wenig wirklich lesenswerte und nicht völlig eindimensionale gefunden habe.
Re: Erkenntnis des Tages
Hauptsächlich Blogs, die sich mit Medien und Digitalem und deren gesellschaftlichen Einflüssen beschäftigen:
https://uebermedien.de/
https://martingiesler.de/social-media-watchblog/
https://www.poynter.org/
http://www.niemanlab.org/
Ansonsten versuche ich mir über ein breites Spektrum an Medien akzeptablen Einblick zu verschaffen:
NY Times (mit Abo), Guardian, Corriere della Sera. Im Grunde alle großen Medienhäuser, die aus Deutschland kommen, überfliege ich bei der täglichen Arbeit ohnehin.
Wenn du Empfehlungen hast - auch auf Podcast-Ebene - immer gern.
https://uebermedien.de/
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- Stebbie
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Re: Erkenntnis des Tages
"Mainstream-Medien", "bundesdeutsche Propaganda". Hier werde ja Worthülsen verwendet, die ich in diesem Umfeld in der Form gar nicht erwartet hätte. Was sollen eigentlich die Mainstream-Medien sein?
Zum Anstalt-Beitrag: Natürlich vertritt Josef Joffe als Herausgeber eine enorm US-nahe Position, die sich auch vielfach in seinen Beiträgen für alle gut ersichtlich widerspiegelt. Das ist auch vollkommen legitim. Das schöne ist aber, dass seine Position vielfach total konträr zu der der Zeit stehen - das schätze ich an der Zeit eigentlich sehr. und das stellt eigentlich das ganze Modell von Krüger (wobei seine Arbeit an sich gut zu sein scheint) und Ulfkotte (auf denen die besagte Episode der Anstalt beruht) infrage. Der Umgang von Bittner und Joffe war natürlich enorm unsouverän, da haben andere Formate weit besser reagiert.
Ich kenne fefe nicht, spricht mich nun ehrlich gesagt vom Duktus und der Optik her auch nicht an - scheint mir vor allem ein Verteilerportal zu sein? Natürlich gibt es insgesamt wirklich schlechte journalistische Beiträge, was mir vor allem bei historischen (und allgemein wissenschaftsjournalistischen) Beiträgen auffällt. Gerade vorletzte Woche habe ich in der Regionlapresse eine Vorankündigung zu einer von mir mitveranstalteten Konferenz gelesen, dessen Qualität mich fast von den Socken gehauen hat, so mies und falsch war das. Aber generell schätze ich den Ausbildungsberuf Journalist und die strukturimmanenten checks & balances-Aspekte, die auch durch den zunehmenden Medienjournalismus gewährleistet werden. Ich habe im eigenen Berufsalltag ja auch viel mit sehr meinungs- und reichweitestarken Laien zu tun und da merkt man dann doch, dass denen gewisse methodische und perspektivische basics fehlen, weshalb ich eine gewisse Grundskepsis gegenüber der oftmals doch autodidaktischen Blogosphere habe. Abgesehen davon, dass mich der Stil von fefe nicht wirklich anspricht.
Um an die Liste von Marius anzuschließen: ich folge auch überwiegend vielen internationalen Medien (bspw. WaPo, NYT, Guardian), habe einen relativ internationalen Kollegenkreis und folge vielen Akademikern und Journalisten bei Twitter, so bekomme ich eigentlich eine sehr diverse Berichterstattung mit.
Zum Anstalt-Beitrag: Natürlich vertritt Josef Joffe als Herausgeber eine enorm US-nahe Position, die sich auch vielfach in seinen Beiträgen für alle gut ersichtlich widerspiegelt. Das ist auch vollkommen legitim. Das schöne ist aber, dass seine Position vielfach total konträr zu der der Zeit stehen - das schätze ich an der Zeit eigentlich sehr. und das stellt eigentlich das ganze Modell von Krüger (wobei seine Arbeit an sich gut zu sein scheint) und Ulfkotte (auf denen die besagte Episode der Anstalt beruht) infrage. Der Umgang von Bittner und Joffe war natürlich enorm unsouverän, da haben andere Formate weit besser reagiert.
Ich kenne fefe nicht, spricht mich nun ehrlich gesagt vom Duktus und der Optik her auch nicht an - scheint mir vor allem ein Verteilerportal zu sein? Natürlich gibt es insgesamt wirklich schlechte journalistische Beiträge, was mir vor allem bei historischen (und allgemein wissenschaftsjournalistischen) Beiträgen auffällt. Gerade vorletzte Woche habe ich in der Regionlapresse eine Vorankündigung zu einer von mir mitveranstalteten Konferenz gelesen, dessen Qualität mich fast von den Socken gehauen hat, so mies und falsch war das. Aber generell schätze ich den Ausbildungsberuf Journalist und die strukturimmanenten checks & balances-Aspekte, die auch durch den zunehmenden Medienjournalismus gewährleistet werden. Ich habe im eigenen Berufsalltag ja auch viel mit sehr meinungs- und reichweitestarken Laien zu tun und da merkt man dann doch, dass denen gewisse methodische und perspektivische basics fehlen, weshalb ich eine gewisse Grundskepsis gegenüber der oftmals doch autodidaktischen Blogosphere habe. Abgesehen davon, dass mich der Stil von fefe nicht wirklich anspricht.
Um an die Liste von Marius anzuschließen: ich folge auch überwiegend vielen internationalen Medien (bspw. WaPo, NYT, Guardian), habe einen relativ internationalen Kollegenkreis und folge vielen Akademikern und Journalisten bei Twitter, so bekomme ich eigentlich eine sehr diverse Berichterstattung mit.
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- NeonGolden
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Re: Erkenntnis des Tages
Danke! Übermedien ist mir bekannt, bei den anderen werde ich gerne mal reinlesen.Flecha hat geschrieben: ↑Fr 24. Aug 2018, 21:08Hauptsächlich Blogs, die sich mit Medien und Digitalem und deren gesellschaftlichen Einflüssen beschäftigen:
https://uebermedien.de/
https://martingiesler.de/social-media-watchblog/
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Ansonsten versuche ich mir über ein breites Spektrum an Medien akzeptablen Einblick zu verschaffen:
NY Times (mit Abo), Guardian, Corriere della Sera. Im Grunde alle großen Medienhäuser, die aus Deutschland kommen, überfliege ich bei der täglichen Arbeit ohnehin.
Wenn du Empfehlungen hast - auch auf Podcast-Ebene - immer gern.
Wie gesagt, ich habe derzeit nicht wirklich etwas, das ich weiterempfehlen würde. Eine Zeit lang hatte ich ein Abo bei krautreporter.de, das war am Ende zu sehr auf Vice(de)- und Bento-Niveau. Daher auch die Frage, da ich auf der Suche bin.
@stebbie: Was ist so schlimm an der Formulierung "Mainstream-Medien"? Ich verstehe darunter die auflagereichsten bzw. meistgeklickten Nachrichtenhäuser rund um Spon, Zeit, SZ, FAZ/TAZ, etc. pp.
Wer die täglich abgrast findet bei gefühlt der Hälfte der Meldungen und Artikel absolut deckungsgleiche Inhalte.
Re: Erkenntnis des Tages
Ist halt ein Ausdruck, den sich die Wutbürger und AFD-Anhänger zu eigen gemacht haben, um gegen Berichterstattung zu hetzen, die ihnen nicht in den Kram passt. (aber ich denke mal, dass weißt du selbst auch)NeonGolden hat geschrieben: ↑Fr 24. Aug 2018, 22:56@stebbie: Was ist so schlimm an der Formulierung "Mainstream-Medien"?
Deckungsgleiche Inhalte haben natürlich auch viel damit zu tun, dass gerade online sehr viel Agenturmeldungen auf die Seiten gehen. Reuters, dpa, AP, AFP. Die beziehen die alle.
- NeonGolden
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Re: Erkenntnis des Tages
Puh, ok, ich wusste wirklich nicht, dass man das nicht mehr sagen darf. Von mir aus.
...dein zweiter Satz argumentiert ja dann aber eigentlich sogar in diese Richtung, oder? Wenn ein großer Pool an Portalen alle die gleichen Meldungen bringen und im häufig sehr ähnlichen Weltbild zurechtrücken, dann kann man doch durchaus von einem Mainstream sprechen, oder? Ist ja an sich erstmal nicht wertend.
Aber puh, ich steige da ohnehin schon länger nicht mehr wirklich durch. Die und die Seite darf man aus diesem und jenen Grund nicht lesen, Nerds sind prinzipiell erstmal als Sexist zu verdächtigen, Feministen, Sexisten, Rechte, Linke, Journalisten, Wutbürger und Gutmenschen führen einen digitalen Lynchmob nach dem anderen durch und der toxische Sumpf in den Kommentarspalten und sozialen Medien diktiert die Stimmung in den Medien. Gefühlt hauen sich im Netz mehr und mehr sich von anderen distanzierende Gruppierungen gegenseitig verbal die Fresse ein und ich verfalle mehr und mehr dem Trugschluss, dass das in irgendeiner Form die Realität abbilden würde. Denn komischerweise spüre ich von alledem offline so gut wie gar nix und im großen und ganzen sind dort alle relativ nett zueinander.
...dein zweiter Satz argumentiert ja dann aber eigentlich sogar in diese Richtung, oder? Wenn ein großer Pool an Portalen alle die gleichen Meldungen bringen und im häufig sehr ähnlichen Weltbild zurechtrücken, dann kann man doch durchaus von einem Mainstream sprechen, oder? Ist ja an sich erstmal nicht wertend.
Aber puh, ich steige da ohnehin schon länger nicht mehr wirklich durch. Die und die Seite darf man aus diesem und jenen Grund nicht lesen, Nerds sind prinzipiell erstmal als Sexist zu verdächtigen, Feministen, Sexisten, Rechte, Linke, Journalisten, Wutbürger und Gutmenschen führen einen digitalen Lynchmob nach dem anderen durch und der toxische Sumpf in den Kommentarspalten und sozialen Medien diktiert die Stimmung in den Medien. Gefühlt hauen sich im Netz mehr und mehr sich von anderen distanzierende Gruppierungen gegenseitig verbal die Fresse ein und ich verfalle mehr und mehr dem Trugschluss, dass das in irgendeiner Form die Realität abbilden würde. Denn komischerweise spüre ich von alledem offline so gut wie gar nix und im großen und ganzen sind dort alle relativ nett zueinander.
- Stebbie
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Re: Erkenntnis des Tages
Im gegenwärtigen Diskurs empfinde ich "Mainstream-Medien" als unheimlich pejorativ besetzt, da es vor allem dann verwendet wird, wenn man sich eigentlich kritisch oder gar ablehnend mit diesen befasst. Als sei es grundsätzlich etwas schlechtes im Mainstream zu sein oder eine starke Marktposition zu haben. Von daher mag ich diesen vor allem von Blogosphere und generell nicht zu Mäßigung neigenden Gruppen gepflegten Begriff nicht. Aber ich versteh, wie du ihn meinst.
Was das letzte angeht ist halt die Frage, was man erwartet. Dass die SZ eine andere Position vertritt wie die FAZ, die wiederum komplett anders ist als beim Spiegel und auch nichts mit der der TAZ zu tun hat? Kann es überhaupt eine so starke Meinungsvielfalt geben, dass die sich nicht auch in anderen Berichterstattungen wiederfindet?
Aber gut, ich wollte das jetzt auch nicht zu weit von fefe wegbringen
Was mich dabei teilweise stört ist das enorm reaktionäre von online geführten Debatten (nehme ich mich auch gar nicht mal raus). Als müsse man zu allem in fünf Minuten eine Meinung haben, oder gar: als müsse man zu allem eine Meinung haben.
Was das letzte angeht ist halt die Frage, was man erwartet. Dass die SZ eine andere Position vertritt wie die FAZ, die wiederum komplett anders ist als beim Spiegel und auch nichts mit der der TAZ zu tun hat? Kann es überhaupt eine so starke Meinungsvielfalt geben, dass die sich nicht auch in anderen Berichterstattungen wiederfindet?
Aber gut, ich wollte das jetzt auch nicht zu weit von fefe wegbringen

Witzigerweise gab es gerade erst Anfang der Woche einen Bericht zu einer Studie, nach der die sog. Hashtag-Debatten überhaupt nicht die Allgemeinheit betreffen. Mein Gefühl ist aber auch, dass das vielen auf Twitter bewusst ist. Generell teile ich das aber total, würde aber vermuten dass das ein direktes Resultat von flacheren und dezentraleren Kommunikationsstrukturen ist, bei der im Prinzip jeder mit noch so wenig Halbwissen Meinungsmedium werden kann.Denn komischerweise spüre ich von alledem offline so gut wie gar nix und im großen und ganzen sind dort alle relativ nett zueinander.
Was mich dabei teilweise stört ist das enorm reaktionäre von online geführten Debatten (nehme ich mich auch gar nicht mal raus). Als müsse man zu allem in fünf Minuten eine Meinung haben, oder gar: als müsse man zu allem eine Meinung haben.
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- NeonGolden
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Re: Erkenntnis des Tages
Eigentlich hätte Fefe auch gar nicht so viel Aufmerksamkeit verdient gehabt, wenn er hier nicht ohne Begründung als reaktionäre Bullshit-Schleuder bezeichnet worden wäre. Tatsächlich würde ich mich ja sogar gerne darauf einlassen das auch so zu sehen, aber bisher hat man mich nicht überzeugt.
Mit der Besetzung des Begriffs könntest du recht haben, Mainstream hat ja auch in anderen Bereichen meist eine eher negative Konnotation. Aber wie das dann so ist, niemand will drin schwimmen, aber am Ende tun es ja dann doch die meisten. Vielleicht wäre "Basis" manchmal der treffendere Begriff.
Mit der Besetzung des Begriffs könntest du recht haben, Mainstream hat ja auch in anderen Bereichen meist eine eher negative Konnotation. Aber wie das dann so ist, niemand will drin schwimmen, aber am Ende tun es ja dann doch die meisten. Vielleicht wäre "Basis" manchmal der treffendere Begriff.
- MairzyDoats
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Re: Erkenntnis des Tages
Ach, es werden sich bestimmt viele Beiträge finden, mit denen ich nicht so das große Problem habe, sicher. Es war jetzt nur so, dass ich mit denen, die ich gesehen habe, so tiefgehende Probleme hatte, dass ich auch keine Lust habe, mir die gemäßigteren Dinge rauszupicken. Ich bin für gewisse Themen sensibilisiert und wenn da bei mir die Alarmglocken angehen, bekomme ich dieses "ich bin hier in den seltsamen Sphären des Internets"-Gefühl. Das ist hier dann natürlich ein bisschen unangenehm, weil diese seltsame Sphäre des Internets für andere ein legitimes Informationsmedium ist.NeonGolden hat geschrieben: ↑Fr 24. Aug 2018, 20:01Wenn dir sowas alles sauer aufstößt, dann möchte ich wirklich lieber nichts mit dir zu tun haben.
Da sind wir bei einem interessanten Punkt: Diesen Benefit Of The Doubt, den er Jordan Peterson einräumt, räumt er sicherlich nicht einer Plattform wie kleinerdrei ein. Ich denke nicht, dass er viele Artikel davon gelesen hat und "die Aussagen von Anderen wohlwollend interpretiert" hat. Er will Jordan Peterson wohlwollend interpretieren und er will kleinerdrei nicht wohlwollend interpretieren. Das ist nun nicht ungewöhnlich, das ist ein Bias, also eine Tendenz. Hab ich auch, hat in verschiedenen Ausprägungen jeder. Mein Bias geht dann eher in die andere Richtung. Diese starke Tendenz nach rechts müsste fefe vielleicht einmal anerkennen.Aus dem selben Grund, wieso ich Videos von Jordan Peterson gucke. Ich will das tun, was ich anderen empfehle: die Aussagen von Anderen wohlwollend interpretieren.
Wo ich mit fefe nun wirklich moralische Bedenken habe, ein Beispiel: Vor ein paar Wochen gab es das Hashtag #metwo auf Twitter, also ein spiritueller Nachfolger des #metoo, bei dem ganz viele Frauen von ihrer Erfahrung mit sexueller Gewalt berichtet haben. (Mittlerweile gibt es auch #mequeer, kann empfehlen, sich da einmal ein bisschen zu sensibilisieren) #metwo hat sich dabei auf rassistisch motivierte Diskriminierung und Gewalt bezogen.
Was sagt fefe? "In Deutschland kursiert gerade mal wieder so ein Wir-sind-alles-Opfer-Hashtag, diesmal über Rassismus." und erzählt dann von eigenen seiner schönen Auslandserfahrungen (die einfach nicht mit Rassismus vergleichbar sind). Sein Fazit: "Auf eine kurze Formel zusammengedampft: Nimm immer an, dass der andere es gut meint." (Er verkürzt damit das gesamte Hashtag auf die Frage "Woher kommst du?", was im Urlaub oder auf Geschäftsreise denke ich mal auch eine andere Qualität hat, als in der Heimat)
Leute berichten zwar unter dem Hashtag davon, dass sie als Affen bezeichnet werden, dass sie öffentlich Hass und Drohungen ausgesetzt sind, dass sie aufgefordert werden, das Land zu verlassen, dass das N-Wort fällt, dass die Frage "woher kommst du wirklich?" tatsächlich rassistisch ist, dass sie Wohnungen und Jobs aus rassistischen Gründen nicht bekommen, aber fefe bezeichnet es für seine medienkompetenten Leser als "Wir-sind-alle-Opfer-Hashtag". Er ruft lieber dazu auf, die Täter "wohlwollend zu interpretieren", davon auszugehen, dass der andere es gut meint. Aber vielleicht den Opfern (Opfer muss nämlich gar nicht so negativ konnotiert werden, aber gut) die wohlwollende Interpretation zukommen zu lassen, dass ihre Erfahrungen vielleicht wirklich verletzend, prägend und traumatisierend waren? ...
Auf eine kurze Formel runtergedampft: fefe meint es selbst nicht gut.
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- NeonGolden
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Re: Erkenntnis des Tages
Das kann ich nachvollziehen. Ich versuche es zu vermeiden, mich von einzelnen Aussagen triggern zu lassen und Menschen und ihre Haltungen direkt in Schubladen zu packen. Mich triggert das eher gegenteilig, und zwar dass ich verstehen möchte, wieso sie in diesem Punkt in diese Richtung denken und was ihre Argumente sind. Wer in so vielen anderen Punkten mit meiner Haltung übereinstimmt, dem will ich in jedem Fall zuhören. Und dem gestehe ich auch zu, in manchen Punkten (aus meiner Sicht) falsch zu liegen.Ich bin für gewisse Themen sensibilisiert und wenn da bei mir die Alarmglocken angehen, bekomme ich dieses "ich bin hier in den seltsamen Sphären des Internets"-Gefühl. Das ist hier dann natürlich ein bisschen unangenehm, weil diese seltsame Sphäre des Internets für andere ein legitimes Informationsmedium ist.
zu Peterson: der Mann ist mir erst bewusst geworden, als die Fronten schon verhärtet und im Prinzip alle, die ihm teilweise zustimmten, Nazis waren. Ich kann das bis heute nicht nachvollziehen und habe ebenso ein beklemmendes Gefühl dabei, wenn jeder der sagt, er hätte ein paar gute/interessante Punkte, als rechte Socke niedergemacht wird. Das wäre so ein Punkt, wo ich mit dem linken Lager, zu dem ich mich im Wesentlichen dazu zähle, immer größere Probleme habe.
zu metwo und fefe: Der Beitrag ist mir auch negativ aufgefallen und ich sehe das sehr ähnlich wie du. Ich denke fefe selbst allerdings auch. Ich denke er hat sich dort etwas verrannt und es ist ihm nicht gelungen zum Ausdruck zu bringen, worauf er hinaus möchte (wobei er das am Ende sogar explizit nennt).
Im Übrigen ruft er nicht auf, alle Täter "wohlwollend zu interpretieren" - er ruft dazu auf, Rassismus nur dann als solches zu bezeichnen, wenn er auch tatsächlich vorliegt. Nicht alles was unter metwo gelaufen ist, hatte einen klaren rassistischen Zusammenhang. Das ist aber gleichzeitig fatal, weil es die reale Wucht des hashtags verwässert. Und einen anderen Wert, als seine Wucht, hat ein hashtag nicht - es geht um Aufmerksamkeit durch Masse.
Erwähnenswert zu dem Thema vielleicht auch der Kommentar von Jörg Wimalasena.
zu "fefe meint es nicht gut": Würde man anders sehen, wenn man mehr von ihm gelesen hat.
Re: Erkenntnis des Tages
Melissa McCarthy, die ich schon nicht ausstehen kann, bekam für "Bridesmaids", den ich hasse wie die Pest, eine fucking Oscar-Nominierung.
Ich bin fertig für heute.
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Re: Erkenntnis des Tages
"Mainstream-Medien" wird halt gerne sehr abwertend benutzt, besonders aus der rechten und verschwörungstheoretischen Ecke. Bestes Beispiel das Gerede von irgendeiner herbeigeredeten linksgrünen Meinungsdiktatur, die friedlich gegen Gewalt und Mord demonstrierende Bürger in Chemnitz als rechten Mob abstempelt. Da sind sich halt viele seriöse Medien einig, indem sie die Jagd auf ausländisch aussehende Bürger verurteilen. Dem stimme ich zu, dadurch vertrete ich in diesem Fall die Meinung der "Mainstream-Medien". Für Leute aus Facebook-Kommentarspalten und dubiosen Blogs ist man dann gleich ein Schlaf-Schaf, dass sich keine Meinung bildet und nur im Mainstream schwimmt, was mein Problem an der Begrifflichkeit ist.NeonGolden hat geschrieben: ↑Fr 24. Aug 2018, 23:26
Mit der Besetzung des Begriffs könntest du recht haben, Mainstream hat ja auch in anderen Bereichen meist eine eher negative Konnotation. Aber wie das dann so ist, niemand will drin schwimmen, aber am Ende tun es ja dann doch die meisten. Vielleicht wäre "Basis" manchmal der treffendere Begriff.
Das ganze jetzt nur auf den Begriff Mainstream-Medien bezogen, weder will ich dich noch Fefe (habe mich da ehrlich gesagt nicht mit beschäftigt) in diese Ecke rücken.

Re: Erkenntnis des Tages
Iggy Pop macht Werbung für die deutsche Bahn.
Das lass ich mal so stehen.
Das lass ich mal so stehen.
"I don't know."
Re: Erkenntnis des Tages
10 Stunden in der Therme können was. So entspannt habe ich mich lange nicht mehr gefühlt.
Das sollte ich echt öfters machen.
Das sollte ich echt öfters machen.
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.
Re: Erkenntnis des Tages
eSport-Abteilungen von Fußballvereinen spielen nicht nur FIFA. Habe eben von dem FC Schalke League of Legends Team gelesen 

"I don't know."
Re: Erkenntnis des Tages
Wenn du den Markt mitnimmst, dann halt richtig. FIFA ist im eSports ja eher "klein" im Vergleich zu LOL und so.
Re: Erkenntnis des Tages
Schon. Aber die Verbindung zu FIFA leuchtet mir ja noch ein. Das jedoch wirkt dann etwas wie der verzweifelte Versuch relevant zu sein, bzw. - eben das bekannte Kernproblem - mit der Brechstange neue Märkte zu erschließen.
Sitzen die dann da auch im Trikot?
Sitzen die dann da auch im Trikot?

"I don't know."
- NeonGolden
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Re: Erkenntnis des Tages
Sieht so aus, siehe Google Bildersuche
Da einige Bundesligavereine auch in anderen Sportarten als Fußball eigene Mannschaften stellen, verstehe ich das Problem nicht ganz. Der Vorteil liegt ja nicht nur beim Verein, der sein Publkum vergrößert, sondern auch bei den E-Sportlern, die durch feste Spielerverträge ein geregeltes Einkommen und andere Annehmlichkeiten erhalten. Win-Win für alle Beteiligten.
Da einige Bundesligavereine auch in anderen Sportarten als Fußball eigene Mannschaften stellen, verstehe ich das Problem nicht ganz. Der Vorteil liegt ja nicht nur beim Verein, der sein Publkum vergrößert, sondern auch bei den E-Sportlern, die durch feste Spielerverträge ein geregeltes Einkommen und andere Annehmlichkeiten erhalten. Win-Win für alle Beteiligten.
- MairzyDoats
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Re: Erkenntnis des Tages
Das ist ja vor allem ein Schritt in die Richtung, eSports als Sport zu akzeptieren. Und Schalke ist doch sicher nicht nur ein Fußballverein, sondern ein Sportverein oder nicht? (Kenne mich halt wirklich nicht aus)
Und in diesem riesigen eSport-Veranstaltungen gibt es eben mittlerweile ne Menge zu holen. Da besser früh als spät einen Fuß in der Tür zu haben, ist wohl gar nicht schlecht. Ich stecke da nicht wirklich drin, aber soweit ich weiß, ist es gerade bei Spielen wie LoL* jetzt auch nicht so, dass da nur Teams mit Spielern sitzen, die private Buddys sind und einfach nur durchs leidenschaftliche Spielen da sitzen. Sondern auch zahlreiche Teams, die gezielt trainiert werden. Das ist ohnehin komplett durchkommerzialisiert, wenn Schalke seine Spieler da gut behandelt und nicht ohne Ende drillt (gibt es auch), dann wieso nicht?
*Das Spiel kann mir übrigens mal sowas von gestohlen bleiben, der Entwickler hat soviel Dreck am Stecken, das ist nicht mehr feierlich
Und in diesem riesigen eSport-Veranstaltungen gibt es eben mittlerweile ne Menge zu holen. Da besser früh als spät einen Fuß in der Tür zu haben, ist wohl gar nicht schlecht. Ich stecke da nicht wirklich drin, aber soweit ich weiß, ist es gerade bei Spielen wie LoL* jetzt auch nicht so, dass da nur Teams mit Spielern sitzen, die private Buddys sind und einfach nur durchs leidenschaftliche Spielen da sitzen. Sondern auch zahlreiche Teams, die gezielt trainiert werden. Das ist ohnehin komplett durchkommerzialisiert, wenn Schalke seine Spieler da gut behandelt und nicht ohne Ende drillt (gibt es auch), dann wieso nicht?
*Das Spiel kann mir übrigens mal sowas von gestohlen bleiben, der Entwickler hat soviel Dreck am Stecken, das ist nicht mehr feierlich
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Re: Erkenntnis des Tages
Man könnte halt darüber streiten, inwiefern eSport überhaupt Sport istNeonGolden hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 11:49Da einige Bundesligavereine auch in anderen Sportarten als Fußball eigene Mannschaften stellen, verstehe ich das Problem nicht ganz.

Re: Erkenntnis des Tages
Ich steck ja nur in Overwatch so richtig drin, und da baut Blizzard eine globale Liga auf, richtig mit neuen Namen, Lokalisierung der Märkte, Trikots, Sponsoren undundund. Im ersten Jahr haben die Franchiseslots $20 Mio. gekostet, dieses jahr sind die auf $35-$60 Mio. hoch. Unter anderem drin sind neben Esports Organisationen wie Cloud9, Immortals, Misfits oder OpTic auch die Kroenkes (u.a. Arsenal), die Canucks, die NY Mets oder die Besitzer von Olympique Marseille. Leider ist die Europarepräsentation mit nur London und Paris etwas ernüchternd, was aber u.a. an den unglücklichen Zeiten (Spiele finden noch in LA statt, bis die Stadien ab der dritten Saison [2020] fertig sein sollen) und dem sehr amerikanisierten Model der Franchises liegen dürfte.
Re: Erkenntnis des Tages
Es ist der FC Schalke 04, aber das heißt in Zeiten des FC Bayern München Basketball auch nix mehr. Werder hat auch ne eSport-Division, also wollte ich da jetzt nichts einzelnen Vereinen ans Bein pinkeln.MairzyDoats hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 11:57Das ist ja vor allem ein Schritt in die Richtung, eSports als Sport zu akzeptieren. Und Schalke ist doch sicher nicht nur ein Fußballverein, sondern ein Sportverein oder nicht? (Kenne mich halt wirklich nicht aus)
Das kommt noch hinzu. Soweit ich weiß, denken sie beim IOC auch drüber nach, das zu integrieren.
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- SammyJankis
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Re: Erkenntnis des Tages
Naja, wenn Schach als Sport gilt, was auch vollkommen okay ist, dann sehe ich irgendwie keinen Sinn darin, eSport nicht als Sport anzuerkennen. Es werden durchaus imposante Leistungen im Bezug auf Konzentration, Reaktionschnelligkeit usw. in einer Wettkampfform erbracht.Norakete hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 12:32Man könnte halt darüber streiten, inwiefern eSport überhaupt Sport istNeonGolden hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 11:49Da einige Bundesligavereine auch in anderen Sportarten als Fußball eigene Mannschaften stellen, verstehe ich das Problem nicht ganz.
Ohne, dass ich jetzt viel zocke (damit habe ich vor locker 10 Jahren aufgehört), aber ich habe im Bezug auf eSport das Gefühl, dass viele Leute denken, dass das jeder so gut könnte, wenn er sich nur jeden Tag 12 Stunden vor die Playsi oder den Rechner setzt und das halte ich für einen großen Irrglauben.
Zuletzt geändert von SammyJankis am Mo 10. Sep 2018, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
- MairzyDoats
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Re: Erkenntnis des Tages
Okay, das ist einleuchtend.Taksim hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 13:38Es ist der FC Schalke 04MairzyDoats hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 11:57Das ist ja vor allem ein Schritt in die Richtung, eSports als Sport zu akzeptieren. Und Schalke ist doch sicher nicht nur ein Fußballverein, sondern ein Sportverein oder nicht? (Kenne mich halt wirklich nicht aus)

Ansonsten: Was Sammy sagt.
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