Die Serienschöpfer so: "Die Fans wünschen sich unbedingt einen Eisdrachen, wie machen wir das?"
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die fünfte Episode war schon sehr schwach, diese hier ist womöglich die schlechteste der Serie. Diese unnötige Heistaktion, war - wie schon angesprochen - ziemlich dumm. Der Plan bleibt auch jetzt noch dumm, wer glaubt denn ernsthaft, dass Cersei darauf anspringt? Ganz abgesehen davon, dass sie damit erstmal eine Bedrohung für den Norden sieht, die ihr zumindest kurzfristig sehr in die Hände spielt. Die Ausführung müssen sie mir schon sehr clever verpacken, damit der Plan nicht scheiße bleibt.
Die Zeit ist den Kritiker-Kritikern natürlich ein Dorne im Auge - lieber nicht über Zeiten und Wege sprechen. Aber wollen die mir jetzt ernsthaft weismachen, dass die die ganze Zeit auf diesem Felsen chillen, während Gendry zur Wall läuft, einen Raben durch das ganze Land schickt, Dany den bekommt, losfliegt und da natürlich auch genau im richtigen Moment ankommt? Das ist mindestens eine Sache von mehreren Tagen, wenn nicht gar Wochen. Wer zur Hölle hat sich das ausgedacht? Die Schlacht hatte dann einfach nichts von dem, was vorherige Schlachten gut gemacht hat, das war einfach nur reine, stumpfe Action. Währenddessen werden auch noch alle Klischees so eines Gruppendynamik-Films durchgegangen: Alle labern vorher noch n bisschen, Sandor Clegane disst Tormund und rettet ihm später das Leben. Jon will Jorah sein Schwert schenken, was ihm irgendwie hinter der Wall auffällt, obwohl sie vorher ja zusammen das Land bzw. Wasser von Westeros durchquert haben. Und Jon nennt Dany "Dany"? Was geht bitte ab?
Ich würde mir ein bisschen mehr Subtilität von der Serie wünschen. Wie wäre es gewesen, wenn Dany nicht im letzten Moment ankommt, sondern einfach während die Fronten noch erhärtet sind? Schon letzte Woche dachte ich mir "Wie schön wäre es gewesen, wenn sie die Sache mit den Lannister-Soldaten einfach mit Worten geklärt hätten?" - aber nein, es musste ja die Hammer-Taktik sein. Für den nach Blut lechzenden Fan, der dachte "Jetzt benutz doch endlich den Hammer, Gendry!!"
Es gibt auch einfach gewisse Personen, die nicht unbedingt mehr hätten auftauchen müssen: Gendry, Barrick Dondarrion und allen voran: Benjen. Das war der reinste Fanservice. Deus ex machina ist hier wirklich der richtige Begriff. Unter diesem Gesichtspunkt steht auch Rickon in der letzten Staffel in einem etwas anderen Licht. Die scheinen einfach jeden einzelnen Strang irgendwie zu Ende erzählen zu wollen, wussten nur einfach nichts mit Rickon anzufangen. Was damit also eigentlich recht GoT-typisch kompromisslos wirkte, war im Endeffekt genau so ein Kompromiss.
Den Winterfell-Strang habe ich damit noch nicht einmal berührt. Der zeigt ganz gut, dass die Macher nicht so richtig mit einem Charakter wie Littlefinger umgehen können. Der Schwesternkonflikt ist so an den Haaren herbeigezogen. Dass Arya ein Psycho ist, ist ja schon länger klar, aber so blöd ist sie doch nicht. Ich hatte so gehofft, dass sie Littlefinger durchschauen, aber na ja. Abwarten.
Man kann sich ja auch vorstellen, was als nächstes kommt, wenn das so weiter geht. Sandor Clegane hatte jetzt lange genug überhaupt keinen Grund, je wieder einen Fuß in Kings Landing zu setzen - jetzt schon, er muss ja einen Zombie transportieren. Yay, Clegane-Bowl. Hab ich ja mal sowas von keinen Bock drauf.
Also ich muss sagen, ich bin jetzt gerade an dem Punkt, an dem ich irgendwann bei "The Walking Dead" war, als es mir einfach viel zu blöd wurde. Das habe ich irgendwann einfach aufgehört zu gucken. Ich behalte mal ein bisschen Hoffnung in die Bücher, die ich jetzt wieder aufgenommen habe (Bin erst in Band 3).
