Ja, ich weiß, kenne dich ja. War vielleicht etwas misverständlich, aber ich eigentlich meine ist: Man sollte sich als Linker in solchen Frage nicht immer präventiv selbstzensieren und in vorauseilendem "Gehorsam" (nicht das richtige Wort vermutlich) den Kompromissen und komischen Standards (Sanktion NUR nicht okay, wenn Menschen daduch mehr oder weniger direkt sterben - was sie tun -, sonst schon) des laufenden Diskurses der sogenannten Mitte unterordnen. Ob du das tust, weiß ich aber gar nicht. War eher so ein Vibe.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 15:30Das unterschreibe ich so. Aufrechnen war bei mir natürlich auch nicht mein Ziel, falls das so rüberkam.
Wirkt jetzt auch bisschen zu sehr wie ein Front gegen Miwo, den ich auch kenne und gern hab. Soll es gar nicht sein. Ging mir eher um die Darlegung meiner grundsätzlichen, linksabgerutschten Position und ein allgemeineres politisches Problem.
Mich nervt das alles einfach. Dass so viele Menschen anderen Menschen, die nicht zum "Gemeinwohl" (in ihrer eigenen Scheißdefinition) beitragen, gerade so viel Zeugs überlassen wollen, dass sie genug fressen können, um nicht zu verhungern...das ist ein Standard an Sozialität und ein Begriff von Menschenwürde, der vielleicht okay wäre in irgendeinem steinzeitlichen Stamm, der unter derart primititven Verhältnissen existiert, dass Menschenwürde und der bloße Erhalt der Existenz direkt zusammenfallen. Aber Menschenwürde ist für mich ein flexibler Bergriff, den wir an dem Stand von Reichtum, Lebensstandard und Produktivkräften ausrichten müssen. Und wer im reichen Deutschland des Jahres 2022 einem Menschen nicht mehr gibt als ein paar Naturalien (am besten noch Essensgutscheine, man weiß ja nie wofür die Arbeitslosen und Geflüchtete ihr Geld sonst so ausgeben würden) und eine mehr oder weniger (un-)würdige Bleibe, sichert diesem vielleicht seine nackte Existenz, beraubt ihn aber seiner Würde, weil eben alle anderen Mitglieder der Gesellschaft nicht mehr jagen und sammeln, sondern an einer Geld- und Warenwirtschaft, einem Kulturleben, einem mobilen Lebensstil, etc. teilhaben.