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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Di 18. Jul 2023, 07:07

In München gab es gestern unter anderem "Only Love" (zum ersten Mal seit Jahren!), "Nica Libres at Dusk", "All Is Now Harmed" und "What a Day". Jetzt bin ich mal so richtig gespannt auf die Setlist am Samstag in London. :o :popcorn:

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Tambourine-Man
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Di 18. Jul 2023, 15:05

Wishkah hat geschrieben:
So 16. Jul 2023, 12:21
Ich war gesternSamstag bei Bruce Springsteen & The E Street Band im Hamburger Volksparkstadion.
Ich schließe mich hier mal kurz an.
Auch ich war in elterlicher Begleitung dort, allerdings mit einem Stehplatz-Ticket. Dass es kein Support gab, kam uns also durch die üppige Spielzeit von Bruce sehr entgegen.

Die Veranstaltung zog ein breites, bisweilen spannendes Publikum an. Fernsehgarten in rockig - viele Handys mit Klapphüllen, wenig Taktgefühl. Die Show war top, ohne zu allzu dick aufzutragen. Man merkt, dass der Mann für einen 73-Jährigen wirklich topfit ist. Auch wenn ich bei dem ein oder anderen Lied dachte, dass es gut ist, dass er gesanglich nicht 3h auf sich gestellt ist, sondern die backing vocals viel mittragen. Die E Street Band für sich natürlich auch ein Live-Garant. Spaß & Spielfreude paarte sich mit emotionalen Ansagen zu verstorbenen musikalischen Wegbegleitern.

Auch ich hätte mir Born in the USA gewünscht. Nicht weil es sein stärkster song wäre, aber für mich hätte es die Bruce Springsteen-Experience abgerundet. Ein "gerne wieder" gibt es von mir nicht. Zwar fand ich den Preis für einen Stehplatz mit 100 Euro generell vertretbar und wurde gut unterhalten, trotzdem brauche ich Konzerte dieser (Preis)Dimension (es war mein erstes Stadion-Konzert) nicht regelmäßig. Der logistisch-zeitliche Aufwand und das Drumherum wie An- und Abreise, Menschenmassen generell, überfordertes Catering usw. sind dann doch Rahmenbedingungen, die man wollen muss.
Ich bin außerdem sehr froh Tickets für Taylor Swift in Gelsenkirchen zu haben. Für Bruce war die Helligkeit nebensächlich, bei ihrer Show dürfte ein verschließbares Dach ein großes Plus sein.
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defpro
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Di 18. Jul 2023, 15:25

Tambourine-Man hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:05
Wishkah hat geschrieben:
So 16. Jul 2023, 12:21
Ich war gesternSamstag bei Bruce Springsteen & The E Street Band im Hamburger Volksparkstadion.
Ich schließe mich hier mal kurz an.
Auch ich war in elterlicher Begleitung dort, allerdings mit einem Stehplatz-Ticket. Dass es kein Support gab, kam uns also durch die üppige Spielzeit von Bruce sehr entgegen.

Die Veranstaltung zog ein breites, bisweilen spannendes Publikum an. Fernsehgarten in rockig - viele Handys mit Klapphüllen, wenig Taktgefühl.
Liebe alles an dieser Zusammenfassung. Kann es mir schon bildlich vorstellen. :mrgreen: :thumbs:

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Quadrophobia
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Di 18. Jul 2023, 15:28

defpro hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:25
Tambourine-Man hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:05
Wishkah hat geschrieben:
So 16. Jul 2023, 12:21
Ich war gesternSamstag bei Bruce Springsteen & The E Street Band im Hamburger Volksparkstadion.
Ich schließe mich hier mal kurz an.
Auch ich war in elterlicher Begleitung dort, allerdings mit einem Stehplatz-Ticket. Dass es kein Support gab, kam uns also durch die üppige Spielzeit von Bruce sehr entgegen.

Die Veranstaltung zog ein breites, bisweilen spannendes Publikum an. Fernsehgarten in rockig - viele Handys mit Klapphüllen, wenig Taktgefühl.
Liebe alles an dieser Zusammenfassung. Kann es mir schon bildlich vorstellen. :mrgreen: :thumbs:
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defpro
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Di 18. Jul 2023, 15:43

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:28
defpro hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:25
Tambourine-Man hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:05

Ich schließe mich hier mal kurz an.
Auch ich war in elterlicher Begleitung dort, allerdings mit einem Stehplatz-Ticket. Dass es kein Support gab, kam uns also durch die üppige Spielzeit von Bruce sehr entgegen.

Die Veranstaltung zog ein breites, bisweilen spannendes Publikum an. Fernsehgarten in rockig - viele Handys mit Klapphüllen, wenig Taktgefühl.
Liebe alles an dieser Zusammenfassung. Kann es mir schon bildlich vorstellen. :mrgreen: :thumbs:
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Wobei ich zugeben muss, dass ich dafür mittlerweile den WhatsApp-Status ebenfalls nutze. In meinem Freundeskreis haben super viele Leute gar kein Instagram bzw. haben ihren Account aus Mental-Care-Gründen wieder gelöscht. So bekommen es dann doch noch die meisten Leute mit. Muss man natürlich etwas besser selektieren, was man da so postet. Die Mehnersmoos-Show bei Rock im Park habe ich z. B. geflissentlich ignoriert, sonst stellen Verwandte beim nächsten Besuch auf einmal unangenehme Fragen (manche würden auch sagen zu Recht).

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Di 18. Jul 2023, 15:49

defpro hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:43
Quadrophobia hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:28
defpro hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 15:25

Liebe alles an dieser Zusammenfassung. Kann es mir schon bildlich vorstellen. :mrgreen: :thumbs:
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Wobei ich zugeben muss, dass ich dafür mittlerweile den WhatsApp-Status ebenfalls nutze. In meinem Freundeskreis haben super viele Leute gar kein Instagram bzw. haben ihren Account aus Mental-Care-Gründen wieder gelöscht. So bekommen es dann doch noch die meisten Leute mit. Muss man natürlich etwas besser selektieren, was man da so postet. Die Mehnersmoos-Show bei Rock im Park habe ich z. B. geflissentlich ignoriert, sonst stellen Verwandte beim nächsten Besuch auf einmal unangenehme Fragen (manche würden auch sagen zu Recht).
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Fair Enough, ich hab meinen IG Acount selbst gerade deaktiviert. Vielleicht befinden wir uns aber auch einfach an der entsprechenden Altersschwelle :grin:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Stebbie » Di 18. Jul 2023, 16:27

Und Klapphüllen stehen vollkommen zu Unrecht in Verruf!
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Saeglopur » Di 18. Jul 2023, 17:17

Stebbie hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 16:27
Und Klapphüllen stehen vollkommen zu Unrecht in Verruf!
Ich glaube es geht weniger um Verruf als mehr um das Sinnbild für eine gewisse Altersstruktur des Publikums. :oops:

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smi
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Di 18. Jul 2023, 22:36

Stebbie hat geschrieben:
Di 18. Jul 2023, 16:27
Und Klapphüllen stehen vollkommen zu Unrecht in Verruf!
Ok Boomer :mrgreen:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Mi 19. Jul 2023, 09:08

Wishkah hat geschrieben:
Sa 15. Jul 2023, 07:37
Ich war gestern bei Ben Howard in der Zitadelle Spandau in Berlin.

Bei bestem Wetter und entspanntem Publikum hat pünktlich um 19 Uhr die US-Singer/Songwriterin Lael Neale den Abend eröffnet. Eine halbe Stunde lang wurden Synthieflächen und Drumspuren zu dem hellen Gesang von Lael Neale dargeboten. Dabei wurde sie von einem Mitmusiker begleitet, der abwechselnd Keyboard und Gitarre gespielt hat. Die Songs waren phasenweise sehr ruhig, manchmal dann wieder etwas treibender. Komplett abgeholt hat mich der Auftritt nicht, aber zum Einstieg hat das schon gut gepasst.

Gegen 20:15 Uhr kam dann Ben Howard mit seiner Band auf die Bühne. Zuletzt habe ich ihn vor beinahe zehn Jahren im Rahmen der Tour zu "I Forget Where We Were" live gesehen. So gut wie es musikalisch damals schon war, so verhalten waren gleichermaßen auch die Publikumsinteraktion und die Einstellung gegenüber Konzerten generell. Um sich anscheinend von dem noch eher seichteren Indie-Folk des Debütalbums "Every Kingdom" und den damit verbundenen Erfolgen abzugrenzen, hat Ben Howard fast nur noch die Songs des jeweils aktuellen Albums gespielt und damit in den letzten Jahren immer wieder Teile des Publikums vergrault, denen das vorher nicht bewusst war.

So viel vorweg: Diesmal war alles anders. Vom ersten Song an hat Ben Howard durchgängig eine große Spielfreude ausgestrahlt, war offen und hat immer wieder Späße mit dem Publikum gemacht. Im Fokus standen zwar erwartungsgemäß die Songs des aktuellen Albums "Is It?", aber zu meiner großen Freude gab es auch zahlreiche ältere Favoriten – "Small Things", "I Forget Where We Were", "Black Flies" und zum Abschluss noch einen wahnsinnig intensiven Zugabenblock mit "End of the Affair", "Oats in the Water" und "Conrad". Visuell untermalt wurde das alles von passenden Videos auf einer großen Leinwand im Hintergrund. Richtig schön.

Insgesamt war das nach dem ganzen Stress vorweg wirklich ein grandioses Konzert, das ich gar nicht so wahnsinnig stark erwartet hatte. Ben Howard scheint sich in seiner (Live-)Künstlerrolle mittlerweile wirklich gefunden zu haben, was mich sehr positiv überrascht hat. Von "Noonday Dream" wurde nur leider nichts gespielt, aber das ist dann auch mein einziger kleiner Makel. "Nica Libres at Dusk" noch und es wäre perfekt gewesen.
Ich war gestern bei Ben Howard im X-tra in Zürich. Das relevante habe ich mir hier aus deinem ausführlichen Bericht gezogen und diese Punkte kann ich so größtenteils bestätigen, zumindest zu Ben Howard.

Leal Neale and ich ganz cool. Ich höre sie auch so ganz gerne und fand die halbe Stunde einen angemessenen Rahmen. Hat Spaß gemacht. Erinnerte mich stellenweise an Tess Parks.

Zu Ben Howard muss ich gar nicht viel schreiben, da ich das was du geschrieben hast, auch so bestätigen kann. Von unserer Gruppe, die gestern vor Ort war, hat noch nie jemand Ben so viel reden hören bzw. gesehen. Aber es war nicht zu viel, es hat gut gepasst. Auch witzige Anekdoten waren dabei (z. B. wenn ich es richtig verstanden habe, hat er vom Studio erzählt, wie der Tontechniker dort während der Arbeit auf Facebook, mit anderen Flatearthern geschrieben hatte und so weiter). Die Setlist war ähnlich zu der in München. So wurden also auch "What a Day", "Only Love", "Nica Libres at Dusk" und "All Is Now Harmed" gespielt. Es war insgesamt eine stimmige und schöne Setlist. Meine Highlights waren "Rookery", das ausufernde "Oats In The Water" und "Nica Libres at Dusk". Auch die Songs vom aktuellen Album haben zu gefallen gewusst.

Ich muss sagen, dass Ben Howard mich bei einem Club-Konzert mehr abholt, als Open-Air an einem Festival. Da hat er mich bislang noch so richtig gekickt, indoor aber schon.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 19. Jul 2023, 10:08

Ich war gestern in Köln bei Iron Deficiency im Proberaumkomplex am Kölner Großmarkt. War zum zweiten Mal dort, beide Male Outdoor Shows, dieses Mal allerdings bei deutlich angenehmeren Temperaturen als am Rosenmontag. Show lief auf Spendenbasis, also pay what you want. Getränke waren sehr günstig und es gab auch noch vegane Burger auf Spendenbasis, habe allerdings nicht gegessen. Denke, das war ein Fehler. Schätze, es waren so 120 Leute am Start, astrein für einen Dienstag. Hangout war bei dem Wetter natürlich ebenfalls top.

Phase – Recht neue Band aus Bochum, nach eigener Aussage war es der 10. Gig. Show war vielleicht 10 Minuten lang, hätte noch ein Cover vertragen können. Ansonsten war es aber ne grundsolide Sache. Sound ging Richtung alter Youth Crew Bands, ziemlich klassisch. Hat auf jeden Fall Potential. Die Crowd war noch recht ruhig, kaum Bewegung. Trotzdem solider Start in den Abend.

Time to Quit – Der Start des Gigs verzögerte sich etwas, da die Freundin eines Bandmitglieds, welche aus Koblenz angereist ist, dank der Bahn Verspätung hatte. Die Crowd war vollkommen cool damit, Hangout war halt auch entspannt und bei 19 Uhr Start und drei Bands war es auch klar, dass die Show nicht allzu lang gehen würde, also alles zu verschmerzen. Show war deutlich besser als im Februar an gleicher Stelle. Klingen in meinen Augen wie eine moshlastigere Version von Backtrack. 1-2 Breakdowns für mich etwas zu stumpf, aber gut, kann ich verschmerzen. Hier gabs auch viel mehr Bewegung, schon harter Mosh. Zum Abschluss dann mit „Kersed“ ein Ceremony Cover, sehr konträr zum Sound der Band, aber war richtig, richtig geil.

Iron Deficiency – Ich war hyped, weil ich die letztjährige Platte schon ziemlich cool fand. War ein top Gig. Sound ist auch angelegt an diesen 90s Metalcore, vielleicht nicht ganz so stark wie bspw. bei Times of Desperation, die vor einigen Wochen in Köln gespielt haben. Dennoch richtig angepisster, fieser Sound. Vor der Bühne durchgehend viel los, viel Mosh, Side to Sides, 2-Steps. War eine faire Sache ohne übertriebene Gewalt. Die Band war auch happy über den enormen Zuspruch. War einfach eine wholesome Show, der ganze Abend eigentlich. Zum Abschluss noch Probs für die Merchpreise, 15 Euro für Shirt/Vinyl sieht man quasi gar nicht mehr.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Mi 19. Jul 2023, 10:45

Ach ärgert mich dann doch, die am Montag nicht im Gängeviertel mitgenommen zu haben. Hatten Freunde von mir organisiert und soll auch richtig feini gewesen sein. Mich für solche Shows spontan aufzuraffen, ohne die Bands vorher groß zu kennen, ist was, woran ich noch Kapitalismus an mir selbst betreiben kann. Bin aber guter Dinge, nächstes Jahr endlich das Projekt "ein Tag weniger Lohnarbeit" angehen zu können, dann kann die Kraft und Zeit für sowas sinnvoll eingesetzt werden.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 20. Jul 2023, 14:03

Ich war gestern in Köln bei Jeromes Dream im Aetherblissment. Weiterhin die beste Location Kölns. Eintritt 8-12 Euro auch fair. Schätze, es waren so 60 Zahlende am Start. Ich hatte im Vorfeld mit mehr gerechnet.

Garotte – Namen vorher noch nie irgendwo gelesen. Es war ziemlich mau. Ich weiß auch nicht so genau, was es eigentlich sein sollte. Irgendwo zwischen Punk, Hardcore, Crust, im Endeffekt klang jeder Song gleich. Die Stimme des Sängers war auch gar nicht mein Fall. Hätte ich nicht gebraucht.

Jeromes Dream – Alte Screamo Band, sind wieder aktiv und haben dieses Jahr auch ne neue Platte rausgehauen. Davon wurde einiges gespielt. Generell bin ich aber zu wenig drin in der Discographie, um genauere Angaben zu machen. Der Sound in der Location war zu Beginn stark ausbaufähig, wurde aber gefixt. Gig war gut, kann man nix gegen sagen. Das ist Screamo, so wie ich ihn mag. Einzig die vier Dudes um die 40 haben genervt, weil sie meinten, dass es sinnvoll sei, sich während der ruhigeren Instrumentalparts zu unterhalten. Immer das gleiche. Spielzeit waren so 40 Minuten, vollkommen okay. Bin zufrieden nach Hause und habe durch das früher Ende auch entspannt ne vernünftige Verbindung bekommen. Guter Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 22. Jul 2023, 15:14

Ich war gestern in Dortmund im FZW beim Labelfest von Room11 Records. Sieben Bands für 10 Euro Abendkasse, preislich eine feine Sache. Ich wollte nur zwei Bands sehen. Hab die eine prompt nur zur Hälfte gesehen, weil die Deutsche Bahn mal wieder nicht klarkam. Schätze es waren so 60 Zahlende anwesend, zu wenig für die Größe des Raumes.

Thrufall – Wie gesagt, nur die Hälfte gesehen. Da die Band aber eh alle drei Wochen bei mir um die Ecke spielt, ist das zu verschmerzen. Das, was ich gesehen habe, war okay. Im Publikum war nicht wirklich was los. Die ruhigste Show der Band, die ich dieses Jahr gesehen habe.

Bass+Arts – Eine Wave Band bestehend aus einem Drummer und zwei Bassisten, der Name war Programm. Gab auch diverse Samples. Viele Songs waren instrumental, hier und da ein bisschen Gesang. Ist einfach gar nicht meine Musik.

Ort – Drone/Doom, allerdings gab es Songstrukturen und nicht nur einen Aufbau über das ganze Set. War so weit ganz in Ordnung, aber in dem Bereich auch schon Sachen gesehen, die mich mehr gefesselt haben.

Scott Evil – Band aus Köln, Sound war irgendwo zwischen Emo und Shoegaze/Dream Pop. Gesang leider zu Beginn viel zu leise, hat sich allerdings gebessert. Ähnlich wie bei der Band davor war es in Ordnung, aber nichts Besonderes. Hat mich aber für die 30 Minuten ganz gut unterhalten.

Motor!k – Krautrock Band, viel instrumental, wenig Gesang. Auch diverse elektronische Parts. Dies war mein persönlicher Tiefpunkt. Ich war sehr müde und das Set ist komplett an mir vorbeigegangen. War froh als es vorbei war.

Moral Bombing – Der zweite Grund für mein Erscheinen und es war der beste Gig des Tages. Stabiler Grindcore/Power Violence, der Sound in der Halle war astrein. Das Code Orange Kids Cover wurde auch wieder gespielt. Im Vergleich zu allen anderen Bands hatte ich das Gefühl, dass hier die meisten Fans am Start waren. Stimmung war auf jeden Fall ausgelassen. Guter Tagesabschluss für mich.

Kadeadkas – Nicht geguckt, weil einfach zu müde und es las sich auch nach nichts, was mich interessiert hätte. Der Laden war in meinen Augen einfach zu groß für die Veranstaltung und der Genre-Mix wirklich extrem. Hatte das Gefühl, dass die meisten Leute (mich eingeschlossen) nur auf zwei, maximal drei der sieben Bands gewartet haben und den Rest hat man so über sich ergehen lassen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 23. Jul 2023, 14:06

Ich war gestern in Köln bei Tomar Control im Aetherblissment. Zugfahrt war wieder die Hölle, im Moment läuft es gar nicht. Trotzdem noch pünktlich zehn Minuten vor Beginn angekommen. Show war später dann auch sold out, feine Sache.

Crime Dawg – Neue Band mit Mitgliedern von The Italian Stallion, Abfukk, etc.. Sound dementsprechend im sehr punkigen Hardcore Bereich angesiedelt. Glaub, es gab erst so 2-3 Shows. War so weit ganz cool, hätte vielleicht sogar nen Tape gekauft, aber die gabs noch nicht. Zum Abschluss dann noch zwei Cover: „Break Down the Walls“ von Youth of Today und „It’s my Life” von Madball, war stabil und hat für Singalongs gesorgt.

Bliss Point – Melodischer Hardcore a la Modern Life is War. Klang aber alles andere als gut. Zusätzlich gab es noch unfassbar unlustige Ansagen. Hat mich schnell wieder nach draußen getrieben.

Tomar Control – Hardcore aus Peru, auch eher punkig unterwegs. Hier gab es etwas zum einzigen Mal an diesem Abend Bewegung vor der Bühne in Form von Pogo. Generell super positiver Stimmung. Die Band war sehr happy, dass so viele Leute rausgekommen sind. Es gab viele kritische Ansagen. War ein guter Gig und ein grundsolider Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 24. Jul 2023, 13:52

Ich war gestern in Köln bei Existence im Tsunami Club. Ich war ziemlich hyped auf die Show und hatte hohe Erwartungen. Vor allem als Spirit Crusher als letzte Band bestätigt wurden. Es waren so 100 Zahlende anwesend schätze ich, reicht aber in dem Laden völlig aus für ne gute Show. Hätte tatsächlich ne ausverkaufte Show erwartet. Eintritt war mit 12 Euro im VVK auch wieder fair. Leider hat es geregnet, sodass der Hangout draußen nicht so geil war, aber gut, kann man mit leben. Hatte auch zum Glück ne Regenjacke eingepackt.

Choice is Yours – Die jüngste der vier Bands. Sind seit zwei Jahren richtig aktiv und ich bin grad unsicher, wie oft ich die Band dieses Jahr schon gesehen habe. Wird sicherlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Gig war für die erste von vier Bands wirklich gut. Crowd war direkt drin. Sehr harter Mosh, vielleicht der härteste des Abends. Guter Start.

Spirit Crusher – Die erste „richtige“ Köln Show der Band. Es gab bisher nur den Gig 2019 als Support von Have Heart, aber in kleinem Rahmen auf eine DIY-Show ist es doch etwas anderes. Hatte schon während der Umbaupause das Gefühl, dass es gut werden würde, und ich sollte mich nicht irren. Intro, dann erster Song „Potential in Kindness“, völlige Eskalation vor der Bühne. Viele Leuten konnte alle Texte runterbeten, also massive Singalongs, Stage Dives. Der Mosh wurde etwas zurückgefahren, aber who cares. Es ist eh mehr die Band für maximal Side to Sides. Kurzes Set, aber dafür sehr intensiv. Es gab auch einen neuen Song, der mich komplett abgeholt hat. Bin echt hyped auf neuen Output. Dazu noch das Earth Crisis Cover und „Gamechanger“ zum Abschluss. Wahnsinns Set, bestes des Abends.

Speedway – Dritte Schweden HC Show innerhalb von vier Wochen, und alle waren top. Band ist auf Revelation Records gesignt, was für Euro Band ne riesen Sache ist. Sound passt auch perfekt zu dem Label. Ist jetzt mein dritter Gig und es war mit Abstand der beste. Im Vergleich zum Northern Unfest im April gab es viel mehr Singalongs, vor allem bei den älteren Songs. Die neuen Tracks von der Promo waren natürlich etwas ruhiger bezogen auf die Reaktionen, erwartbar. Dazu noch ein Inside Out Cover, wurde ziemlich übel abgefeiert. Kam nicht an Spirit Crusher ran, aber war immer noch astrein.

Existence – Ist mittlerweile glaube ich das dritte Mal, dass die Band in Köln spielt und gestern war die beste Show. Die beiden Shows im AZ waren auch cool, aber gestern war doch deutlich mehr los. Das bezieht sich vor allem auf Mosh, da wurde von der Crowd alles gegeben. Passt auch gut, der Sound ist deutlich härter und metallischer als noch bei Speedway. Gab noch ein Type O Negative Cover, welches sehr gut ankam. Guter Tagesabschluss, war eine der besten Local Shows dieses Jahr.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 27. Jul 2023, 12:46

Ich war gestern in Mülheim an der Ruhr bei Attic Ocean. Die Show fand bei der Freilichtbühne statt, 15-20 Gehminuten entfernt vom Hauptbahnhof. Dort gibt es seit Jahren schon in den Sommermonaten jeden Mittwoch musikalisches Programm. In der Regel finde ich die Acts allerdings völlig uninteressant, weshalb dies auch mein erster Besuch war. Vorher noch lecker gegessen, dann festgestellt, dass es auch auf dem Gelände einiges gab. Dort im Verlauf des Abends noch ein Eis gegönnt, alles cool. Es war sehr voll. Vor der Bühne bestimmt 300 Leute und auch in den Bereichen rundherum, von denen die Bühne aus nicht sichtbar war, saßen noch viele Leute. Ein Großteil der Besucher*innen hat allerdings die Musik nur als Hintergrundbeschallung wahrgenommen und sich unterhalten, was natürlich bei den Leuten, die direkt vor der Bühne standen, etwas nervig war. Aber gut, bei einer Veranstaltung auf „Pay what you want“ Basis kann man nicht viel erwarten, hat mich nicht übermäßig gestört.

Hyperlilly – Im Mai erst in Oberhausen gesehen, damals Indoor auf einer Hardcore Show, nun ganz anderes Setting. Die Musik klappt auf jeden Fall auch auf großer Bühne. Klassischer Shoegaze/Dream Pop, ordentliche Soundwände, hat mir sehr gut gefallen. Ich glaube, einem Großteil der Crowd war es zu uneingängig.

Attic Ocean – Kommen wie auch die erste Band aus Düsseldorf. Sound ging auch in die Shoegaze/Dream Pop Richtung, hatte aber auch Indie Anteile. Generell waren die Songs alle etwas eingängiger und tanzbarer. Dementsprechend war die Reaktion der Crowd deutlich besser. Während bei Hyperlilly primär entspannt geguckt wurde, haben hier auch einige Leute getanzt. War für die Veranstaltung sicherlich der bessere Act. Mir hat die erste Band besser gefallen. Generell war es aber ein sehr schöner Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Sa 29. Jul 2023, 17:39

Noch ein Nachtrag: Ich war vergangenen Samstag bei Ben Howard im Alexandra Palace Park in London.

Nach dem großartigen Berlin-Konzert eine Woche vorher waren die Erwartungen hoch. Insbesondere bei einem Heimspiel – Ben Howard kommt ja aus London – in einer so tollen Location. Leider waren die Umstände an dem Tag etwas unglücklich. Das Wetter hat überhaupt nicht mitgespielt. Es hat durchgängig geregnet, sodass wir schon bei der Ankunft ziemlich durchnässt waren und gefroren haben. Außerdem hat die Bahn gestreikt, weswegen Hin- und Rückfahrt mit sehr viel längeren Fußwegen verbunden waren. Bei dem Wetter nicht besonders angenehm. Aber egal, die Vorfreude war trotzdem groß!

Wir waren pünktlich zum Einlass am Alexandra Palace. Das Publikum wurde per Ampelsystem in größeren Gruppen nacheinander in den Park gelassen, wodurch alles sehr geordnet ablief. Die eigentlich tolle Aussicht über London hat aufgrund des verregneten Wetters leider nicht so viel hergegeben, weshalb wir gleich zur Bühne gegangen sind. Diese stand in der Senke eines steileren Abhanges, der vom oberen Hauptweg abging, sodass die Sicht auf das Geschehen von überall sehr gut war. Da wir früh da waren, haben wir uns trotzdem für einen Platz ganz vorne an der Absperrung am seitlichen Bühnenrand entschieden. Die Zeit bis zum Konzertbeginn haben wir uns dann mit leckerem veganen Souvlaki von einem der vielen Foodtrucks vertrieben. Die Auswahl an Speisen und Craftbeer war wirklich super. Währenddessen füllte sich der ursprünglich ausverkaufte Park so langsam mit Regenschirm- und Poncho-tragenden Menschen.

Um 18:30 Uhr ging es erwartungsgemäß wieder mit Lael Neale los. Der Auftritt war ähnlich solide wie in Berlin, nur dass die Musik dort sehr viel besser zum sonnigen Sommerabend gepasst hat. Im Londoner Regen blieb die Stimmung hingegen eher verhalten. Nach einer halben Stunde war Schluss.

Im Gegensatz zum Berlin-Konzert gab es diesmal noch einen zweiten Support, der in Form der lokalen Indie-Pop-Band Girl Ray um 19:30 Uhr auf die Bühne kam. Das Publikum schien die mir bis dahin unbekannte Gruppe zu kennen, denn von den ersten Tönen an herrschte direkt eine sehr ausgelassene und tanzfreudige Stimmung. Trotz technischer Probleme und sichtbarer Nervosität der Sängerin, die mit ein, zwei Texthängern verbunden war, hat mir der Auftritt gut gefallen und das schlechte Wetter fast vergessen gemacht. Hat wirklich Spaß gemacht.

Kurz vor 20:30 Uhr geschah dann ein kleines Wunder und der Regen hörte auf. Als Ben Howard und seine Band unter euphorischem Jubel auf die Bühne kamen, war es tatsächlich trocken. So konnten wir die ersten Songs des aktuellen Albums in ungewohnter Regenstille genießen. Die Freude über den ausbleibenden Regen war aber nur von kurzer Dauer. Nach etwa drei Songs setzte der Regen wieder ein und blieb mit steigender Intensität bis zum Ende des Konzertes. Das war aber gar nicht weiter schlimm, sondern passte sogar sehr gut zur melancholisch-stimmungsvollen Musik.

Ansonsten war der Auftritt ähnlich intensiv und eindrucksvoll wie in Berlin. Die Wettersituation und das sehr textsichere britische Publikum haben für einen besonderen Rahmen gesorgt, den Ben Howard und seine Band dankend angenommen haben. Ben Howard selbst zeigte sich für seine Verhältnisse wieder sehr offen und gesprächig. Die Setlist bestand neben den Songs des aktuellen Albums wieder aus vielen Klassikern der ganzen Bandgeschichte, wobei vor allem mein Lieblingsalbum "I Forget Where We Were" im Fokus stand. Im Vergleich zu Berlin gab es diesmal leider weder "Black Flies" noch "Conrad", dafür aber "What a Day" und das tolle "All Is Now Harmed". Auf "Nica Libres at Dusk" musste ich wieder vergeblich warten. Untermalt wurde die Musik wieder von einer stimmungsvollen Videoleinwand.

Zum Ende hin erreichte die Stimmung mit "The Fear" sowie in der Zugabe "End of the Affair" und "Only Love" als krönenden Abschluss den Höhepunkt. Das ganze Publikum hat lautstark mitgesungen und die Band so würdig verabschiedet. Was für ein toller Abend. :herzen2:

Ich hoffe, Ben Howard nimmt die positiven Eindrücke dieser Europa-Tour mit und setzt sein Live-Programm zukünftig auch so fort. Dabei profitiert er natürlich unheimlich von seiner seit Jahren eingespielten Band, die sich wieder absolut großartig präsentiert hat.

Der Abend wurde übrigens aufgenommen. Ich hoffe, dass es zeitnah zumindest einen professionellen Audiomitschnitt davon zu hören gibt. :smile:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 30. Jul 2023, 07:04

Ich war gestern in Köln bei T.S. Warspite im Aetherblissment. Vorher noch schön Falafel gegessen, so muss ein Abend starten. Show war gut besucht, 10-15 Euro Eintritt, schätze so 80-100 Besucher. Es gab gleichzeitig eine weitere, kleine Hardcore Show in Düsseldorf. Da gab es sicherlich Leute, die beide Shows mitgenommen hätten, mieses Timing. Merchpreise waren mit 15 Euro für Shirts und LPs fair.

Echo Chamber – Heißeste Hardcore Band aus Deutschland im Moment, demnächst auch zum zweiten Mal in den Staaten. Es ist krass, wie gut die ankommen. Natürlich war da einiges los. Viele textsichere Leute vor der Bühne, durchweg Singalongs. Stage Dives trotz sehr niedriger Deckenhöhe. Die Demo wurde komplett gespielt, leider keine Cover. Hätte generell noch etwas mehr Chaos erwartet, die Rosenmontagsshow wurde nicht getoppt. Dennoch astreiner Auftritt, ich hatte richtig viel Spaß. Bin gespannt, ob es in 2,5 Wochen in Bochum noch besser wird.

Unjust – Ich war richtig überrascht als ich den Flyer gesehen habe. Dachte bis zu diesem Zeitpunkt, dass die Band nicht mehr existieren würde. Straight Edge aus Manchester. Fast alle Mitglieder haben auch bei Survival und/oder Insist gespielt. Sound geht dementsprechend in eine ähnliche Richtung, etwas roher würde ich sagen. Natürlich gab es weniger Singalongs im Vergleich zu Echo Chamber. Im Gegenzug dafür mehr Platz zum Tanzen vor der Bühne, was natürlich genutzt wurde. War trotzdem etwas chaotisch, weil der Laden einfach winzig ist, aber sorgt auch automatisch dafür, dass kein Platz für übermäßige Gewalt vorhanden ist. Guter Gig, hätte weniger erwartet.

T.S. Warspite – Ich glaube, in meinen Augen momentan die beste Hardcore Band aus UK, wenn man von den ganzen The Coming Strife Records Bands mal absieht. Ist auch eine völlig andere Baustelle. Es ist halt dieser typische UK Hardcore Sound, passt auch super mit Unjust als Support. Für viele ist der Sänger glaube ich gewöhnungsbedürftig. Ich mochte ihn schon damals bei Payday und es hat sich nichts geändert. Show war auch gut, kam nicht ganz an Echo Chamber ran, aber besser als Unjust. Generell waren aber alle Sets überzeugend. Setlist bestand natürlich zum Großteil aus der 2022 erschienenen Platte „Stop the Rot“. Die Crowd brauchte bei mittlerweile sehr unangenehmen Temperaturen in der Location zwei Songs zum Reinkommen. Danach gab es durchgehend massives Chaos vor der Bühne, viele Side to Sides. Höhepunkt des Sets war „Slum Landlord“, Opener der LP. Show war auch ein Stückchen besser als auf dem Northern Unfest im April. Eine negative Sache möchte ich dennoch hervorheben. Eine Person hielt es für sinnvoll, sich mehrfach während des Sets mit dem Rücken auf die Bühne zu legen und mit den Füßen zu strampeln. Kein Plan, was sowas soll. Du kannst bei diesen Shows quasi alles machen, dir wird bereitwillig das Mikro in die Hand gedrückt. Sei Teil der Show, aber versuch nicht die Show zu sein, das ist einfach nur peinlich. Dennoch schöner Tagesabschluss. Auch die Rückfahrt mit 40 Minuten Verspätung konnte meine Laune nicht dämpfen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von fipsi » Mo 31. Jul 2023, 07:49

Ich war gestern Abend in Dresden bei Emma Ruth Rundle. Das Konzert fand in der Lutherkirche statt, wo sonst selten solche Konzerte sind. Auf der Homepage war es auch als klassisches Klavierkonzert ausgeschrieben. Den Abend hat William Fowler Collins vor gut 300 Zuschauern eröffnet. Es gab Ambient bei dem eine halbe Stunde die Gitarrensaiten mit einer Art Pinsel bespielt wurden. Für die Einstimmung und Dauer war es ganz gut.

Nach einer kurzen Pause kam dann Emma auf die Bühne und spielte zum letzten Mal im Rahmen der Engine of Hell Tour das komplette Album von Anfang bis Ende. Man hat ihr angemerkt, wie besonders diese Show deshalb für sie war. Zwischen den Songs fehlten ihr immer die Worte und es kam wirklich öfters zu einer bemerkenswerten Stille, weil es kein Gerede im Publikum gab. Es war wunderschön und sehr passend für die sehr leisen Songs, die sie allein abwechselnd an Gitarre und Piano spielte. Nach einer Stunde gab es ohne großes Getue noch zwei Zugaben von älteren Alben. Ein wirklich toller Abend in einem würdigen Rahmen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 6. Aug 2023, 12:02

Ich war gestern in Köln bei Frozen Soul im MTC. War mir zuerst unsicher, ob ich hingehen soll, weil ich die Band in 1,5 Wochen als Support von Converge gucke, aber hatte dann doch Bock. Vorher noch schön bei Habibi aufer Zülpicher Falafel gegessen, bester Laden Kölns. Wer was anderes sagt, lebt ma Leben vorbei. Es waren knapp 100 Zahlende anwesend. Viel zu wenig, aber hätte im Angesicht der Konkurrenz an diesem Wochenende mit Wacken, Dortmund Deathfest (warum die nicht dort gespielt haben weiß niemand) und Zappenduster Open Air noch weniger erwartet.

Rise of Nebula – Der Veranstalter ist bekannt für Pay to Play Spots, sprich Bands müssen ein gewisses Kartenkontingent kaufen, um als Support Act spielen zu dürfen, und wenn sie dieses nicht loswerden, bleiben sie halt auf den Kosten sitzen. Das führt in meinen Augen dazu, dass primär Bands aus 30+ Herren, die ein geregeltes Einkommen haben, diese Plätze besetzen und es ist in der Regel einfach nur schlimm. Dieses Mal gab es leider keine Ausnahme. Die Mucke war absolut weird, zwischendurch klang es nach Melodic Death Metal, dann doch eher mieser Deathcore/Metalcore. Das ist alles erstmal total egal. Was es absolut katastrophal gemacht hat, waren die beiden Sänger. Keine Band, die so eine Mucke macht, braucht zwei Sänger. Eine war so der typische Dude mit Growls, der andere hat einfach gerappt. Zwischendurch gabs auch noch miesen Clean Gesang von irgendwem an der Klampfe. Es war schrecklich. Der rappende Sänger hat dann mit einer Ansage vor einem Song komplett den Vogel abgeschossen als er meinte, dass die Leute ihre Handys rausholen und etwas Licht machen. Es war so unfassbar peinlich. Bin dann auch rausgegangen.

Butchers Burial – Irgendwann vor knapp 10 Jahren mal gesehen, noch unter anderem Namen. Alles woran ich mich erinnere, ist, dass ich es nicht gut fand. Daran hat sich nichts geändert. Random 08/15 Deathcore, den niemand braucht. Crowd war gar nicht drin. Bin auch wieder nach 4-5 Songs raus.

Frozen Soul – Es war ein astreiner Gig. 40 Minuten straight auf die Fresse, für manche vielleicht zu wenig Spielzeit, aber ich finds vollkommen in Ordnung. Spielzeiten sind überbewertet. Von allen neu aufkommenden Death Metal Bands sind Frozen Soul mit Abstand meine liebste und es ist echt klasse, sie dieses Jahr einige Male zu gucken. Bin gespannt, wie 2024 200 Stab Wounds werden, wenn sie rüberkommen. Zurück zum Gig. Setlist war wie zu erwarten ein Mix aus den beiden Platten. Jeder Song mächtig, der Bolt Thrower Vibe war greifbar. Nicht verwunderlich, dass gefühlt 40 % der Crowd Bolt Thrower Merch trugen. Letzter Song war „Crypt of Ice“, als Zugabe gab es noch ein Cover: „Witches' Coven“ von Mortican, wütend. Ein paar Worte noch zur Crowd. Die war voll drin, die ganze Zeit war der Pit offen, mal mehr, oft weniger erfolgreiche Stage Dive Versuche. Natürlich war auch irgendein ekeliger, 40 Jahre alter Dude dabei, der sein Shirt ausziehen und im Anschluss oberkörperfrei crowdsurfen musste. Ich hätte ihn einfach fallen lassen. Dann noch eine Sache, die ich nicht verstehe. Metalcrowds sind sehr dankbar und begeisterungsfähig, hab ich schon oft gesagt. Ist auch schön für die Bands. Der Sänger muss nur seine Hand zur Pommesgabel heben und alle rasten aus. So auch gestern. Dann gab es allerdings vom Frozen Soul Sänger eine kurze Ansage bzgl Mental Health und es haben fünf Leute geklatscht, als würde die Crowd nicht damit umgehen können, mal eine Ansage mit Substanz zu hören. Finde ich irgendwie ziemlich traurig. Trotzdem astreiner Gig, nächstes Mal solo aber bitte mit guten Support Acts.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 7. Aug 2023, 10:53

Ich war gestern in Tilburg in den Niederlanden bei Russian Circles. Die Location war das 013, welches auch bekannt ist als Location des Roadburn Festivals. Die Show fand im kleineren der zwei Räume statt. Schätze es waren so 350 Leute vor Ort. Am Einlass gab es einfach fest installierte Scanner für die Tickets, hatte ein Feeling wie am Flughafen, habe ich so vorher noch nie gesehen. Licht und Sound war bei beiden Acts auch on Point, ich war begeistert.

Crouch – Neue Band von Wiegedood Mitgliedern, Sound geht aber eher Richtung Sludge. Bereits Anfang des Jahres in Belgien in einem kleinen Jugendzentrum gesehen. Damals war es intimer, aber gestern mit dem Wahnsinnssound und dem passenden Licht hat es mich noch ein Stückchen mehr abgeholt. Der Sänger singt völlig anders als bei Wiegedood, hat wirklich eine große Varianz in seiner Stimme. 40 Minuten Spielzeit, neben den Songs der einzigen Veröffentlichung gab es auch ein Cover: „No Surrender“ von Kickback. Hardcore Bands, die Metalsongs covern, sehe ich des Öfteren. Vor allem als Intro. Die entgegengesetzte Variante habe ich so noch nie erlebt, aber es war mächtig. Der Song ist auch als Sludge Version ultrahart, hat mich komplett umgehauen. Astreiner Start in den Abend.

Russian Circles – Mittlerweile wirklich oft gesehen, aber gestern war vielleicht der beste Gig, den ich bisher sehen durfte. Opener „Station“ und im Anschluss ein Mix aus den Schaffensphasen der Band, keine starke Fokussierung auf eine Platte. Die aufgebaute Soundwand war wie immer erdrückend. Das Drumming überragend, generell steht wie immer die Frage im Raum, wie man mit nur drei Leuten einen so fetten Sound hinbekommt, Post-Metal per exellence. 70 Minuten Spielzeit ohne eine einzige Ansage, ohne Zugabe. Einfach auf die Bühne, super tightes Set gespielt, kurz die Hand zum Dank gehoben und wieder abgehauen. Großartig. Der obligatorische Crowd Hate darf hier nicht fehlen. Ich finde, jede Person, die bei einer sehr vollen Show vorne steht, sich während des Sets bis nach hinten kämpft, um Bier zu kaufen, um sich dann wieder an ihren ursprünglichen Platz zu drängeln, sollte Re-Entry zahlen. Du nervst halt alle, lebt einfach mal mit nur einem Bier pro Set. Dennoch, klasse Abend. Bin froh recht spontan hingefahren zu sein.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Mo 7. Aug 2023, 12:01

SammyJankis hat geschrieben:
So 6. Aug 2023, 12:02
Dann gab es allerdings vom Frozen Soul Sänger eine kurze Ansage bzgl Mental Health und es haben fünf Leute geklatscht, als würde die Crowd nicht damit umgehen können, mal eine Ansage mit Substanz zu hören. Finde ich irgendwie ziemlich traurig.
Wundert mich ehrlich gesagt etwas. Finde eigentlich, dass solche Ansagen vor allem seit Corona vom Publikum meist sehr gut angenommen werden. Gab auch beim Graspop eine sehr emotionale Ansage von Disturbed-Sänger David Draiman (mit Abstand das Highlight eines ansonsten eher unterdurchschnittlichen Auftritts), die vom Publikum lautstark supportet wurde. Glaube in der Hinsicht hat sich in der Denkweise bei vielen schon einiges getan.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Mo 7. Aug 2023, 12:36

defpro hat geschrieben:
Mo 7. Aug 2023, 12:01
SammyJankis hat geschrieben:
So 6. Aug 2023, 12:02
Dann gab es allerdings vom Frozen Soul Sänger eine kurze Ansage bzgl Mental Health und es haben fünf Leute geklatscht, als würde die Crowd nicht damit umgehen können, mal eine Ansage mit Substanz zu hören. Finde ich irgendwie ziemlich traurig.
Wundert mich ehrlich gesagt etwas. Finde eigentlich, dass solche Ansagen vor allem seit Corona vom Publikum meist sehr gut angenommen werden. Gab auch beim Graspop eine sehr emotionale Ansage von Disturbed-Sänger David Draiman (mit Abstand das Highlight eines ansonsten eher unterdurchschnittlichen Auftritts), die vom Publikum lautstark supportet wurde. Glaube in der Hinsicht hat sich in der Denkweise bei vielen schon einiges getan.
Auf dem Wacken wurde es da auch laut bei Frozen Soul (Geiler Auftritt auch).

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 9. Aug 2023, 13:06

Ich war gestern in Köln bei Eyehategod im Gebäude 9. Hinweg mit der Bahn war eine Katastrophe, sodass ich trotz großzügig eingeplanter Zeit geradeso pünktlich gekommen bin. Eigentlich sollten noch Crowbar spielen, aber durch Terminkonflikte wurden deren Gig in Köln auf nächste Woche verschoben, sehr schade für mich. Könnte den Crowbar Termin zwar wahrnehmen, aber die Woche ist so vollgepackt, dass ich mir an dem Tag doch lieber ne Pause gönne. Das Gebäude 9 war nicht einmal halbvoll, sehr schade. Gestern haben allerdings auch Pentagram in Dortmund gespielt. Denke, da gab es eine Menge Leute, die die Qual der Wahl hatten. Leider ist mir gestern noch ein kleiner Fauxpas unterlaufen und ich war, auch wenn es nur ein Jutebeutel war, mit Merch der Hauptband auf der Show. Keine Ahnung, wann mir das das letzte Mal passiert ist.

Grim Van Doom – Vor kurzem erst als Support von Primitive Man und Full of Hell gesehen, nun also direkt wieder. Keine wirkliche Veränderung zum Gig in Dortmund. Solider Sludge und auch hier passend als Opener. Verändert nicht mein Leben. Die Crowd haben sie allerdings gut eingeheizt für den Hauptact.

Eyehategod – Die Tour ist zum 30-jährigen Jubiläum der „Take As Needed for Pain“ und dementsprechend wurde der Platte viel Aufmerksamkeit geschenkt ohne, dass „Dopesick“ und Konsorten vergessen wurden. Ich liebe Eyehategod, die Mucke ist ein Abbild der Band, alles wirkt sehr nihilistisch und selbstzerstörerisch. Die zügigeren, an Hardcore erinnernden Parts, bei denen sogar der ein oder andere Pit entstand, wechseln sich ab mit dem langsamen, präzisen Riffing von Jimmy Bower. Dieser raucht mittlerweile E-Zigarette auf der Bühne. Auf den anderen Gigs, die ich gesehen habe, waren es immer normale, Rauchverbot hin oder her, aber bei dieser Band unterstütze ich, dass sich über Verbote hinweggesetzt wird. Dem Sänger merkt man den jahrelangen Drogenkonsum weiterhin stark an. Es würde aber auch nicht zur ganzen schweren Mucke passen, wenn dort vier quicklebendige Herren stehen würden. Mein absolutes Highlight erfolgte gegen Mitte des Sets mit „30 $ Bag“, welches ich bei der mittlerweile siebten von mir besuchten Show der Band endlich mal live erleben durfte. Habe es komplett gefühlt. Spielzeit war etwa eine Stunde inklusive Zugabe. Finde ich für die Art der Mucke vollkommen in Ordnung. Brauch da keine 90 Minuten. Großartiger Gig, es war mächtig. Vielleicht nehm ich noch die Essen Show im Oktober mit.
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