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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 12. Mär 2023, 12:04

Ich war gestern spontan in Düsseldorf bei Mindwrecked im Jugendkulturcafe Franzmann. Hatte eigentlich nicht vor, die Show zu besuchen, aber konnte spontan doch. Hab allerdings die erste Band verpasst, die ich aber vor einiger Zeit schon gesehen und für nicht so gut befunden habe. Bei einem Eintrittspreis von 5-10 Euro konnte ich das verschmerzen. Der Laden ist echt klasse. Vor der Pandemie gab es dort auch schon 4-5 günstige Hardcore Shows. Schön, dass es dort weitergeht. Mittlerweile gibt es sogar eine Bühne. Ich schätze, es waren so 80 Zahlende am Start, die den Laden sehr gut gefüllt haben.

Wonderful World – Tags zuvor in Trier gesehen und für supportbar befunden. Das wurde direkt in die Tat umgesetzt. Setlist hat sich natürlich nicht verändert, aber im Gegensatz zum Trier Gig wirkte alles einen Ticken flüssiger. Man merkt, dass live spielen Sicherheit gibt. Was sich ebenfalls geändert hat, waren die Reaktionen des Publikums. Denn im Gegensatz zu Trier, wo nichts ging, war hier richtig was los. Mosh, vereinzelte Stage Dives, Singalongs. Alles, was man von einer Hardcore Show erwartet. Sicherlich auch gegeben durch den Heimbonus, aber who cares. Show war klasse.

Mindwrecked – Namen schon mal gelesen und auch in die letzte EP reingehört, aber so richtig viel hängengeblieben ist nichts. Live war es okay, aber mehr auch nicht. Es ist schwer moshlastiger Hardcore. Leider passiert zwischen den Breakdowns wenig Spannendes und einige Parts klangen echt mies. Die Crowd hat es nicht gestört, sehr harter Mosh und ziemliche Eskalation vor der Bühne. Ich stand mit meiner Meinung wohl recht alleine da, kann ja auch mal passieren. Generell hat sich der spontane Besuch aber trotzdem gelohnt. Die lokale Szene zu unterstützen ist immer was Feines.
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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » So 12. Mär 2023, 13:23

Gestern war ich bei Brutus im INDIEGO Glocksee in Hannover. Lange drauf hingefiebert und ja, alle Erwartungen erfüllt. :herzen2: Grüße gehen raus an @hendrik, schön, dich mal wieder gesehen zu haben!

Erstmal ein Lob für die Location, hat mir super gefallen. Der Kontrast dieser AJZ-artigen alten Industriehöfe mit diesem krassen Brutalismus-Highrise auf der anderen Flussseite sorgt schon für ordentlich Atmosphäre, auch wenn es es gestern Abend bei Ankunft natürlich schon dunkel war. Stell ich mir im Sommer sehr geil vor. Drinnen die Treppensituation an sich etwas meh, aber da wir nicht die Garderobe abgegeben hatten, konnten wir so an der Seite vorbei. Ansonsten ein schöner Konzertraum, in dem man sicher von jeder Stelle aus ziemlich gut sehen kann. Auf Getränkepreise habe ich nicht geachtet - hatten vorher 1-2 Biere getrunken und drinnen wollte ich dann die Position nicht mehr aufgeben, nachdem es perfekt geklappt hat, sich so in 3./4. Reihe vor Stefanie Mannaerts' Schlagzeug zu positionieren. Mit nicht wirklich mehr als 2-2,5 Stunden Verweildauer innerhalb der Location ging das auch voll klar. Einlass war 19.30, Beginn 21.00 und Brutus haben 60-70 Minuten ab 21.45/21.50 gespielt.

Support kam von Quentin Sauvé, den man sonst als Bassisten von Birds in Row kennt (erst jetzt gerade herausgefunden). Er stand allein mit mehreren Gitarren und Effektgeräten auf der Bühne und hat einen sehr melancholischen/verletzlichen Singer-Songwriter/Indie-Poprock zum besten gegeben. Hat mir gut gefallen und funktioniert in der Intimität eines Ladens solcher Größe auf jeden Fall. Das Publikum hat etwas gebraucht, um reinzukommen, es gab aber gefühlt kaum Konzertquatscher, sehr schön. Nachher wurde er mit gebührendem Applaus verabschiedet.

Brutus selbst hatten dann nur eine recht kurze Umbaupause, das Set stand eigentlich vorher schon und es gab nur einen abschließenden Soundcheck, nachdem Quentin Sauvés Apparatur abgebaut war. Ich weiß nicht, ob es immer so ist, aber Don't Fear The Reaper war der Song of Choice, der als letztes gespielt wurde, bevor das Trio die Bühne betrat. Hat, fand ich, sehr gut gepasst. Auffällig war der hohe weibliche Anteil im Publikum, was bei Metal/Hardcore (da noch eher) ja jetzt nicht IMMER üblich ist. Ich glaube aber, dass Stefanie Mannaerts gerade für jüngere FLINTA* schon einen Vorbildcharakter hat. Jedenfalls hatte ich den Eindruck von den Personen um mich herum, die die Augen wirklich permanent auf sie gerichtet hatte. Singende Drummer*innen sind ja eh schon selten und ich habe vorher auch noch keine*n erlebt, der/die das vergleichbar gut hinbekommt, so energetisch zu drummen und dabei zeitgleich am Gesang derart abzuliefern - letzteres war bei den Shows, die ich in dem Bereich vorher gesehen habe, meistens das Problem.

Das Set bestand natürlich größtenteils (8/13 Songs) aus Unison Life, bis auf Chainlife und Dreamlife wurden alle Songs gespielt. 3 gab es von der Nest und 2 von der Burst. Besonders von Nest hätte ich mir vielleicht noch 1-2 Songs on top gewünscht (Fire natürlich vor allem). Mit War, Space und Sugar Dragon waren aber die Hits am Start und die sind halt auch life überragend. Ansonsten stachen Dust, der ja meine Wahl für den Song-des-Jahres-Contest war, und Desert Rain besonders hervor. Großartige Emotionen und unfassbare Intensität. Das Publikum war insgesamt noch etwas reserviert, mitgesungen wurde gefühlt nicht so viel oder höchstens leise (wie in meinem Fall :D ) aber das wird sich in den kommenden Jahren sicher geben, die Band wird weiterwachsen, da habe ich keine Zweifel. Zu Beginn gab es 1-2 Probleme an der Gitarre und, das kennt man ja, der Aussteuerung des Sounds, aber das war schnell behoben.

Besonders lieb und auch definitiv authentisch, wie sehr sich die Band darüber freut, vor einer so vergleichbar großen Crowd einen Headliner-Auftritt zu spielen. Es gab nicht viele Ansagen, aber die waren super sympathisch und man hat ihnen die Freude wirklich angesehen. Ich selbst freue mich SEHR auf das Konzert im Molotow im Juni, das ja mittlerweile auch schon ausverkauft ist. Künftig dürfte es die Band auch nur noch in Grünspan/Markthalle aufwärts geben. Kleiner Wermutstropfen: Shirts für 30 Euro sind natürlich nicht besonders Punk. Kennt man natürlich, aber bei einer Band wie Brutus und einer Location wie dieser (wo ich nicht glaube, dass die so viel Prozente für den Merchverkauf nehmen) hätte ich noch mit etwas weniger gerechnet. Naja, hab dann trotzdem eins mitgenommen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » So 12. Mär 2023, 14:30

Finn hat geschrieben:
Fr 10. Mär 2023, 09:47
Ja, das Konzert war sehr sehr schön :herzen2: Leider stand ich neben einer Gruppe von Leuten, die so viel gequatscht haben, wie ich es noch nie erlebt habe. Ironischerweise haben die sich noch mit einem Typen angelegt, der sich vor sie gestellt hat, weil sie dann nicht mehr so gut sehen konnten :lolol: Besonders die eine Tante hat in einer Tour geredet und war immun gegen "Pssst" und böse Blicke von allen Seiten. Sie war auch einmal soooo kurz davor, als im Outro von We Looked Like Giants Stille war und sie meinte: "Wow, es ist so still, niemand redet". Irre, manche Menschen. Aber alles in allem ein sehr runder Abend!
Boah, ich hasse ja Leute die ihre Goschen nicht halten können. :poo:
Bin sehr gespannt auf Köln heute Abend. Wehe jemand redet.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » So 12. Mär 2023, 16:50

Flecha hat geschrieben:
So 12. Mär 2023, 13:23
Kleiner Wermutstropfen: Shirts für 30 Euro sind natürlich nicht besonders Punk. Kennt man natürlich, aber bei einer Band wie Brutus und einer Location wie dieser (wo ich nicht glaube, dass die so viel Prozente für den Merchverkauf nehmen) hätte ich noch mit etwas weniger gerechnet. Naja, hab dann trotzdem eins mitgenommen.
Ist das eigentlich normal, dass Locations immer einen Anteil am Merch erhalten? Hatte das nur im Zuge der Kritik an Live Nation mitbekommen, die das wohl bei den Läden, die denen gehören, immer so handhaben. Igorrr haben aus diesem Grund bei ihrer London-Show auch gar keinen Merch gekauft, weil die wohl sonst 25 % hätten abdrücken müssen. Finde diese Praxis super mies und frage mich, ob das auch abseits von Live Nation in der Branche verbreitet ist.

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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » So 12. Mär 2023, 17:00

Auf die Idee, das in dem Bericht zu erwähnen, kam ich auch nur wegen des Igorrr-Postings tbh.
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down
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von down » So 12. Mär 2023, 17:11

defpro hat geschrieben:
So 12. Mär 2023, 16:50
Flecha hat geschrieben:
So 12. Mär 2023, 13:23
Kleiner Wermutstropfen: Shirts für 30 Euro sind natürlich nicht besonders Punk. Kennt man natürlich, aber bei einer Band wie Brutus und einer Location wie dieser (wo ich nicht glaube, dass die so viel Prozente für den Merchverkauf nehmen) hätte ich noch mit etwas weniger gerechnet. Naja, hab dann trotzdem eins mitgenommen.
Ist das eigentlich normal, dass Locations immer einen Anteil am Merch erhalten? Hatte das nur im Zuge der Kritik an Live Nation mitbekommen, die das wohl bei den Läden, die denen gehören, immer so handhaben. Igorrr haben aus diesem Grund bei ihrer London-Show auch gar keinen Merch gekauft, weil die wohl sonst 25 % hätten abdrücken müssen. Finde diese Praxis super mies und frage mich, ob das auch abseits von Live Nation in der Branche verbreitet ist.
Ja, hat nichts mit Live Nation zu tun. Das machen alle Läden auch in Deutschland ab einer bestimmten Größe. Manchmal kann man sich rauskaufen aus der Klausel, das sind aber dann auch vierstellige Summen.

Gibt mittlerweile auch kleinere Läden, die dafür etwas fordern wie Freishirts oder so.

Ich finds kacke. Die Bands bekommen ja auch nichts vom Barumsatz ab…

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Declan_de_Barra » So 12. Mär 2023, 17:19

Ich glaube, dass in einer alten Folge Gästeliste Geisterbahn auch einmal erwähnt wurde, dass die bei ihrem 1. oder 2. Live-Auftritt auch 150 Euro an Merchgebühr zahlen sollten. Ist für kleine Acts sicher nicht wenig. Und das ist ja auch locker 6 Jahre her.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 12. Mär 2023, 17:54

Auf Major Festivals ist das auch Alltag. Würde da niemals Merch kaufen. Generell ist es halt total lächerlich. Kann mich dran erinnern, dass Heaven Shall Burn deswegen mal in Schweden nach der Show auf dem Parkplatz ihren Merch vertickt haben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » So 12. Mär 2023, 19:35

Ich war am Freitag bei Coppelius im Kulttempel in Oberhausen.
Die aktuelle Tour trägt den Namen ‚Jubiläumstour 220 Jahre‘, was im selbstkreierten Image als ‚Heavy Wood‘ / ‚Kammercore’ Band des frühen 19. Jahrhunderts durchaus stimmt; real ging es aber natürlich um die letzten 20 Jahren.

Neben Klassikern der Bandgeschichte wie ‚Urinstinkt‘, ‚Risiko‘ oder ‚Rightful King‘ gab es auch zwei genial interpretierte Coverversionen: ‚Chop Suey‘ von System of a Down und Slayer‘s ‚Bloodline‘.

Während des Konzerts merkte ich wieder, wie unfassbar gut diese Band live ist und hab mich schon etwas geärgert, dass mein letztes Konzert bereits elf Jahre her ist.

Hier noch ein paar Bilder:



Dies war jetzt mein zweiter Besuch im Kulttempel und diese Location hat durchaus das Potential zu meinen Top 5 Venues zu werden. Ich freu mich schon auf The Mission im Mai.
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smi
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Mo 13. Mär 2023, 07:16

SammyJankis hat geschrieben:
So 12. Mär 2023, 17:54
Auf Major Festivals ist das auch Alltag. Würde da niemals Merch kaufen. Generell ist es halt total lächerlich. Kann mich dran erinnern, dass Heaven Shall Burn deswegen mal in Schweden nach der Show auf dem Parkplatz ihren Merch vertickt haben.
Heaven Shall Burn haben auch gerade im Tour Farwell Post alten Locations außer denen die Anteile von Merch wollen gedankt. Also scheint es auch bei der Größe HSB/Trivium nicht immer so zu sein.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 13. Mär 2023, 08:39

Ich war gestern in Köln bei Amenra in der Live Music Hall. Hatte richtig Bock auf die Show, aber dann gab es so gegen 15 Uhr den Dämpfer, dass Igorrr und Hangman’s Chair nicht spielen, da sie an der englisch-französischen Grenze festhängen. Stimmung am Boden, aber es gab die schnelle Ankündigung der verbliebenen Bands, dass beide längere Sets spielen als geplant. So weit so gut, es wird versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Nun generell ein Wort zu den Veranstalter*innen. Die Kommunikationspolitik ist völlig für den Arsch und das ist jetzt explizit nicht auf diese Ausnahmesituation bezogen. Es kommt nicht zum ersten Mal vor, dass vor der Show keine Running Order, nicht einmal ein Beginn bekanntgegeben wird. Wenn ich ein Ticket erwerbe, steht ja irgendwo in den AGBs, dass ich mich selbst über Beginn, Veränderungen, etc. informieren muss. Wenn dann auf der Eintrittskarte, der HP der Location und vielleicht noch im Facebook-Event unterschiedliche Angaben stehen, bin ich ziemlich aufgeschmissen. Es ist 2023, es gibt zig Kanäle, über die man Infos raushauen kann. Jede 5-10 Euro AZ Show, die ich besuche, schafft das. Bei größeren Veranstaltungen wird hingegen auf die Leute geschissen, sodass ich am Tag der Show morgens auf Insta den Bands in die DMs sliden muss, um irgendwelche Infos zu bekommen. Das ist lächerlich. Bei dem Chaos gestern wurde von Seite der Veranstalter*innen ein Refund angeboten, aber ein Konzept gab es glaube ich nicht. Es hieß eher so „Wenn ihr Refund wollt, geht nicht rein.“. Keine Ahnung, wie das jetzt abgewickelt wird. Generell wird sich hier nicht mit Ruhm bekleckert und es ist teilweise einfach nur erbärmlich. Naja, trotz der Umstände war die Live Music Hall gut gefüllt. Publikum war auch recht angenehm.

Der Weg einer Freiheit – Eine Stunde Spielzeit, sehr ordentlich. Unsicher, ob die Band auf Solo Shows viel länger spielt. Meine erste und einzige Solo Show der Band ist schon zu lange her als dass ich mich an die Spielzeiten erinnern könnte. Die Show hat mir gut gefallen. Die Band wird niemals mein Favorit im Black Metal Bereich und die letzte Platte hat mich auch kaltgelassen, aber vielleicht hör ich nach dem Gig nochmal rein. Herrlich war die einzige längere Ansage des Abends, als die Crowd nochmals über die Situation aufgeklärt wurde und dass die Band ein längeres Set spielt. Dabei wurde um Nachsicht gebeten, dass die neu ins Set gerutschten Songs evtl. nicht perfekt rübergebracht werden. Im Anschluss wurde einer der neuen Songs gespielt und nach zehn Sekunden direkt verkackt. Sehr sympathisch. Hat dem guten Gig aber keinen Abbruch getan.

Amenra – 70 Minuten Spielzeit, normale Solo Show Setlänge. „Boden“ als Opener darf von mir aus für immer bleiben. Die synchron von Sänger und Drummer geschlagenen Klanghölzer während sich der Song langsam aufbaut sorgen direkt dafür, dass die Crowd gebannt ist. Im Anschluss gab es, soweit ich mich erinnere, die übliche Setlist, die in letzter Zeit gespielt wird. Glaube Abweichungen sind auch bedingt durch die abgestimmten Videos nur schwer möglich, aber das hat mich noch nie gestört. Set war wie immer astrein. Die Setlist ist weiterhin ein guter Mix aus allen Schaffensphasen. Bin ich sehr glücklich drüber. So gut das neue Album auch sein mag, aber hätte keine Lust auf eine Setlist, ausschließlich mit Songs der Platte. Der Sänger hat sich auch früh seiner Jacke und seines Shirts entledigt und sein riesiges Rückentattoo präsentiert. Die Band holt mich auch 2023 noch immer ab. Es ist einfach das Zusammenspiel zwischen den Videos, der Lichtshow, den langen Songs mit heftigen Ausbrüchen. Ich bin einfach großer Fanboy. Keine Ahnung, ob sich das jemals ändern wird. Ich hoffe nicht. Hab dieses Jahr noch keine weiteren Shows der Band geplant, aber das wird sich sicherlich noch ändern. Insgesamt war es nach dem Absagechaos ein versöhnlicher Gig. Ich hoffe nur, dass Igorrr zeitnah wieder touren. Verpasse seit Jahren regelmäßig die Gigs, das muss sich ändern.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Mo 13. Mär 2023, 10:32

Ich war gestern im Hamburger Nachtasyl bei Dean Wareham playsGalaxie 500.


Das negative gleich vorweg: Das Nachtasyl ist die Theaterkneipe vom Thalia Theater und im gleichen Gebäude. Das führte dazu, dass das Konzert erst. extrem spät anfangen durfte, da unten noch ein Stück gespielt wurde. Die Vorband konnte nur akustisch spielen und der Hauptact durfte Drums und Bass erst um 22:35 in Betrieb nehmen. Das ist für einen Sonntag einfach viel zu spät. Ich habe glaube ich die vorletzte U-Bahn erwischt.

Insgesamt war es gut gefüllt. Ich kenne die Kapazität des Nachtasyls nicht wirklich, aber waren wohl so 250 Leute. Das Nachtasyl ist eine meiner Lieblingslocations in Hamburg, auch wenn hier ziemlich selten was für mich läuft. Dank der Sitzstufen im hinteren Bereich sieht man eigentlich immer ganz gut, die Preise sind fair und der Sound meistens mindestens gut. Garderobe gibts zum selbst aufhängen, das ist imho ein riesen plus. Nur das Nadelöher zwischen Bar und Bühne wenn man aufs Klo oder zum Merch will ist Mist. War auch der Grund warum ich trotz sehr fairen 20€ kein Shirt mitgenommen hab.

Der Support Veranda Music ist wohl irgendwie innerhalb der Hamburger Schule bekannt und weil Jan Böhmermann Fan ist, haben die einen Song mit 350.00 Spotify Aufrufen. Kannten auf jeden Fall einige im Publikum, eine Frau hat sogar das ganze Set live auf Instagram gestreamt und am Ende frenetisch eine Zugabe gefordert (vom Support!?). Musikalisch war das nicht so meins, Americana ala Tindersticks oder auch Bill Callahan mit englischen Texten aber teils sehr deutschem Satzbau. Vielleicht macht das mit vollständiger Besetzung mehr her, aber so sprang der Funke jetzt nicht so richtig über. War aber mit 20 Minuten auch sehr kurz.

Dean Wareham und Band haben dann gegen 22:25 angefangen, zunächst nur mit Gitarren. Zuerst gabs zwei Solo Songs, die alle recht wenig im Publikum ausgelöst habe. Gestreckt wurde die Zeit, die man überbrücken musste, bis die Rhythmus-Sektion eingestöpselt werden durfte, indem die Geschichte des Songs "The Last Word", der von Eleonor Marx, der Tochter von Karl Marx, und ihrem Tod handelt, nacherzählt wurde, angereichert mit einer Anekdote, über Gustave Flaubert, dessen Werke sie ins Englische übersetzt hat. Was man halt so tut, um Zeit totzuschlagen. Mit Oblivious von Today gab es dann den ersten Galaxie 500 Song, auch wenn der noch nicht 100%ig gezündet hat. Als dann nach dem Song noch zwei Minuten über waren, hat Dean Warehma den Beginn von Hamlet vorgelesen (auf Deutsch), welches unten gespielt wurde. Schlag :35 gin es dann endlich richtig los und mit Blue Thunder, dem Opener des komplett gespielten On Fire war quasi aus dem nichts richtig Stimmung da. Zwar war der Bass dan Anfangs noch wesentlich zu laut und der Rhythmus Gitarrist hat ein paar Einsätze verpasst, aber ab da gings steil aufwärts. Die Songs wurden in Reihenfolge weg gespielt, mit Ausnahme von Strange, den sie sich als Main Set Close aufgehoben haben. Das Album Set war natürlich entsprechend kurz, dafür gabs dann als Zugabe noch Tugboat und COver von Kraftwerk und den Modern Lovers. Obwohl es dann schon auf Mitternacht zuging, kam die Band sogar noch ein zweites Mal zurück und hat ein sehr starkes Ceremony Cover gespielt.
Insgesamt ein sehr schönes Konzert, von dem ich nie erwartet hätte, es mal zu erleben. Es saß bei weitem nicht jeder Ton und manche Gitarrenparts waren völlig übersteuert, aber das passte auch sympatisch zum originalen DIY Sound. Und wieder was neues gelernt: 1986 hat Dean Wareham mal in Kiel gelebt.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Mo 13. Mär 2023, 11:03

SammyJankis hat geschrieben:
Mo 13. Mär 2023, 08:39
Die Kommunikationspolitik ist völlig für den Arsch und das ist jetzt explizit nicht auf diese Ausnahmesituation bezogen. Es kommt nicht zum ersten Mal vor, dass vor der Show keine Running Order, nicht einmal ein Beginn bekanntgegeben wird. Wenn ich ein Ticket erwerbe, steht ja irgendwo in den AGBs, dass ich mich selbst über Beginn, Veränderungen, etc. informieren muss. Wenn dann auf der Eintrittskarte, der HP der Location und vielleicht noch im Facebook-Event unterschiedliche Angaben stehen, bin ich ziemlich aufgeschmissen. Es ist 2023, es gibt zig Kanäle, über die man Infos raushauen kann. Jede 5-10 Euro AZ Show, die ich besuche, schafft das. Bei größeren Veranstaltungen wird hingegen auf die Leute geschissen, sodass ich am Tag der Show morgens auf Insta den Bands in die DMs sliden muss, um irgendwelche Infos zu bekommen. Das ist lächerlich. Bei dem Chaos gestern wurde von Seite der Veranstalter*innen ein Refund angeboten, aber ein Konzept gab es glaube ich nicht. Es hieß eher so „Wenn ihr Refund wollt, geht nicht rein.“. Keine Ahnung, wie das jetzt abgewickelt wird. Generell wird sich hier nicht mit Ruhm bekleckert und es ist teilweise einfach nur erbärmlich. Naja, trotz der Umstände war die Live Music Hall gut gefüllt. Publikum war auch recht angenehm.
Oder (gerade wieder bei Trivium/HSB gehabt): 18:00 Uhr Einlass, 19:00 Uhr Beginn und um 18:45 oder so stehen Malevolence auf der Bühne... Aber als erfahrener Konzertgänger kennt man das ja von Locations ab 1000 Leute.
SammyJankis hat geschrieben:
Mo 13. Mär 2023, 08:39
Der Weg einer Freiheit – Eine Stunde Spielzeit, sehr ordentlich. Unsicher, ob die Band auf Solo Shows viel länger spielt. Meine erste und einzige Solo Show der Band ist schon zu lange her als dass ich mich an die Spielzeiten erinnern könnte. Die Show hat mir gut gefallen. Die Band wird niemals mein Favorit im Black Metal Bereich und die letzte Platte hat mich auch kaltgelassen, aber vielleicht hör ich nach dem Gig nochmal rein. Herrlich war die einzige längere Ansage des Abends, als die Crowd nochmals über die Situation aufgeklärt wurde und dass die Band ein längeres Set spielt. Dabei wurde um Nachsicht gebeten, dass die neu ins Set gerutschten Songs evtl. nicht perfekt rübergebracht werden. Im Anschluss wurde einer der neuen Songs gespielt und nach zehn Sekunden direkt verkackt. Sehr sympathisch. Hat dem guten Gig aber keinen Abbruch getan.
Auch nie meine Favoriten, aber Live immer solide bis sehr gut. Und ja sympathisch sind die Jungs eigentlich auch immer.
SammyJankis hat geschrieben:
Mo 13. Mär 2023, 08:39
Amenra – 70 Minuten Spielzeit, normale Solo Show Setlänge. „Boden“ als Opener darf von mir aus für immer bleiben. Die synchron von Sänger und Drummer geschlagenen Klanghölzer während sich der Song langsam aufbaut sorgen direkt dafür, dass die Crowd gebannt ist. Im Anschluss gab es, soweit ich mich erinnere, die übliche Setlist, die in letzter Zeit gespielt wird. Glaube Abweichungen sind auch bedingt durch die abgestimmten Videos nur schwer möglich, aber das hat mich noch nie gestört. Set war wie immer astrein. Die Setlist ist weiterhin ein guter Mix aus allen Schaffensphasen. Bin ich sehr glücklich drüber. So gut das neue Album auch sein mag, aber hätte keine Lust auf eine Setlist, ausschließlich mit Songs der Platte. Der Sänger hat sich auch früh seiner Jacke und seines Shirts entledigt und sein riesiges Rückentattoo präsentiert. Die Band holt mich auch 2023 noch immer ab. Es ist einfach das Zusammenspiel zwischen den Videos, der Lichtshow, den langen Songs mit heftigen Ausbrüchen. Ich bin einfach großer Fanboy. Keine Ahnung, ob sich das jemals ändern wird. Ich hoffe nicht. Hab dieses Jahr noch keine weiteren Shows der Band geplant, aber das wird sich sicherlich noch ändern. Insgesamt war es nach dem Absagechaos ein versöhnlicher Gig. Ich hoffe nur, dass Igorrr zeitnah wieder touren. Verpasse seit Jahren regelmäßig die Gigs, das muss sich ändern.
Wenn ich das lese, habe ich auch schon wieder richtig Bock auf das Konzert in der Markthalle! Live einfach unglaublich mächtige Band.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Mo 13. Mär 2023, 11:23

Off-topic
SammyJankis hat geschrieben:
Mo 13. Mär 2023, 08:39
Nun generell ein Wort zu den Veranstalter*innen. Die Kommunikationspolitik ist völlig für den Arsch und das ist jetzt explizit nicht auf diese Ausnahmesituation bezogen. Es kommt nicht zum ersten Mal vor, dass vor der Show keine Running Order, nicht einmal ein Beginn bekanntgegeben wird. Wenn ich ein Ticket erwerbe, steht ja irgendwo in den AGBs, dass ich mich selbst über Beginn, Veränderungen, etc. informieren muss. Wenn dann auf der Eintrittskarte, der HP der Location und vielleicht noch im Facebook-Event unterschiedliche Angaben stehen, bin ich ziemlich aufgeschmissen. Es ist 2023, es gibt zig Kanäle, über die man Infos raushauen kann. Jede 5-10 Euro AZ Show, die ich besuche, schafft das. Bei größeren Veranstaltungen wird hingegen auf die Leute geschissen, sodass ich am Tag der Show morgens auf Insta den Bands in die DMs sliden muss, um irgendwelche Infos zu bekommen. Das ist lächerlich. Bei dem Chaos gestern wurde von Seite der Veranstalter*innen ein Refund angeboten, aber ein Konzept gab es glaube ich nicht. Es hieß eher so „Wenn ihr Refund wollt, geht nicht rein.“. Keine Ahnung, wie das jetzt abgewickelt wird. Generell wird sich hier nicht mit Ruhm bekleckert und es ist teilweise einfach nur erbärmlich.
Ich würde sogar fast sagen, dass es schlimmer geworden ist.
Websites zu pflegen ist vielen zu aufwendig. Facebook-Veranstaltungen waren mal die etablierte Anlaufstelle (und die einzig verbliebene Existenzberechtigung der Plattform) für Infos, aber nach/mit Corona hat das in meinen Augen stark nachgelassen. An sich auch nicht verwunderlich, angesichts der darbenden Plattform.
Es gibt viele Kanäle, aber die Reichweite bei jedem ist relativ begrenzt. Was natürlich auf keinen Fall die Veranstalter*innen freisprechen soll, die haben sich was zu überlegen! Ein Trauerspiel, wenn man dann auf social media Kanäle der acts angewiesen ist...
Eine Lösung könnten vielleicht tatsächlich die digitalen Ticket-Plattformen wie dice sein, wobei die natürlich wieder andere Nachteile haben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 13. Mär 2023, 16:10

smi hat geschrieben:
Mo 13. Mär 2023, 11:03
Oder (gerade wieder bei Trivium/HSB gehabt): 18:00 Uhr Einlass, 19:00 Uhr Beginn und um 18:45 oder so stehen Malevolence auf der Bühne... Aber als erfahrener Konzertgänger kennt man das ja von Locations ab 1000 Leute.
Jo klar, aber das kann es halt irgendwie auch nicht sein. Gestern war der angegebene Beginn auch 30 Minuten nach der Zeit, die mir von den Bands genannt wurden.

Tambourine-Man hat geschrieben:
Mo 13. Mär 2023, 11:23
Ich würde sogar fast sagen, dass es schlimmer geworden ist.
Websites zu pflegen ist vielen zu aufwendig. Facebook-Veranstaltungen waren mal die etablierte Anlaufstelle (und die einzig verbliebene Existenzberechtigung der Plattform) für Infos, aber nach/mit Corona hat das in meinen Augen stark nachgelassen. An sich auch nicht verwunderlich, angesichts der darbenden Plattform.
Es gibt viele Kanäle, aber die Reichweite bei jedem ist relativ begrenzt. Was natürlich auf keinen Fall die Veranstalter*innen freisprechen soll, die haben sich was zu überlegen! Ein Trauerspiel, wenn man dann auf social media Kanäle der acts angewiesen ist...
Eine Lösung könnten vielleicht tatsächlich die digitalen Ticket-Plattformen wie dice sein, wobei die natürlich wieder andere Nachteile haben.
Für mich ist die Lösung, das einfach über alle Kanäle zu posten, die einem zur Verfügung stehen. Ich sehe nicht, warum es es neue Plattformen braucht. Posts in sozialen Netzwerken kosten vielleicht 2 Minuten, die Zeit sollte man bei den derzeitigen Preisen haben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von down » Mo 13. Mär 2023, 20:17

Meine Regel: spielen mehr als 2 Bands, bin ich 30 min vor Beginnzeit da. Gefühlt immer gehts dann nämlich früher los, vor allem bei 4 Artists.

hendrik
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von hendrik » Do 16. Mär 2023, 23:25

Flecha hat geschrieben:
So 12. Mär 2023, 13:23
Gestern war ich bei Brutus im INDIEGO Glocksee in Hannover. Lange drauf hingefiebert und ja, alle Erwartungen erfüllt. :herzen2: Grüße gehen raus an @hendrik, schön, dich mal wieder gesehen zu haben!
Hat mich auch gefreut!
Flecha hat geschrieben:
So 12. Mär 2023, 13:23
Erstmal ein Lob für die Location, hat mir super gefallen. Der Kontrast dieser AJZ-artigen alten Industriehöfe mit diesem krassen Brutalismus-Highrise auf der anderen Flussseite sorgt schon für ordentlich Atmosphäre, auch wenn es es gestern Abend bei Ankunft natürlich schon dunkel war. Stell ich mir im Sommer sehr geil vor.
Der Brutalismus-Bau ist übrigens das Ihme-Zentrum. Schon zu Bauzeiten war der Baustil und die größe des Komplexes nicht mehr zeitgemäß. Über die Jahre kam ein Investor/eine Heuschrecke nach dem nächsten, alle haben die große Sanierung versprochen, haben ein wenig saniert, viel Miete kassiert und es an den nächsten veräußert. Aktuell gehört der ganze Block Lars Windhorst, bzw. einer ihm gehörenden Gesellschaft, der ja auch durch Hertha BSC bekannt ist.
Wiki - Ihme-Zentrum.
Aber ja, bei gutem Wetter ist es ganz schön da gegenüber auf dem Rasen zu verweilen und die Glocksee ist auch ganz toll.

Zum Konzert hast du ja schon alles gesagt. War ganz gut und auch der Support gefiel :smile:

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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Do 16. Mär 2023, 23:28

Windhorst (edit: Windows lol), oh wow :lol: seit heute kein Hertha-Mitglied mehr!

Danke für den Kontext :)
Zuletzt geändert von Flecha am Fr 17. Mär 2023, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Baron von Goenn
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baron von Goenn » Fr 17. Mär 2023, 08:49

Glocke :herzen2: :herzen2: :herzen2:
Bier ist schmackhaft und ein hervorragendes Getränk.

mattkru
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » So 19. Mär 2023, 08:58

Tambourine-Man hat geschrieben:
Sa 27. Nov 2021, 21:20

Außerordentlich empfehlen möchte ich auch die Vorband, Get Jealous. Das Trio macht riot-pop, kommt eigentlich aus Enschede, zieht jetzt aber nach Hamburg. Falls sich da also mal für jemanden hier die Gelegenheit gibt, hin da! Tolle Bühnenausstrahlung und energiegeladene Performance :headbang:
Ich hatte sie jetzt am Freitag als Support von The Subways gesehen und fand sie auch auch sehr gut.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 19. Mär 2023, 10:41

Ich war gestern in Dortmund auf dem Return of the Riff Fest im Junkyard. Eigentlich nicht zu 100 % meine Baustelle, aber habe Karten gewonnen, kann man mal machen. Show war ganz gut besucht, aber nicht ausverkauft. Was mir positiv aufgefallen ist, waren die sehr fairen Merchpreise. Hab die ersten beiden Bands aufgrund der Anreise verpasst bzw. draußen verquatscht. Klang aber auch nicht nach meiner Baustelle.

Ambush – Auch die meiste Zeit draußen gewesen, aber zwischendurch mal für 15 Minuten reingeguckt. Dieser klassische Heavy Metal ist einfach gar nichts für mich. Der Sound, die ganze Aufmachung, das Posing, es holt mich einfach null ab. Möchte auch gar nicht bewerten, ob das nun gut oder schlecht war. Vor der Bühne wurde auf jeden Fall gut geheadbangt. Scheinen also durchaus gut angekommen zu sein.

Onslaught – Schon eher mein Fall, auch, wenn es wohl eine einmalige Sache bleiben wird. Thrash Metal der alten Schule mit allem, was man so erwartet. Sänger war ab und an etwas leise, ansonsten aber solider Sound. Hat nicht mein Leben verändert, aber war unterhaltsam. Probs an dieser Stelle noch für die Kleidungswahl, Sänger mit Integrity Shirt, Bassist mit nWo Shirt, sehr geil. Set sollte 75 Minuten gehen, waren im Endeffekt nur 60, aber hab dadurch ne gute Verbindung nach Hause bekommen. Also alles cool. Insgesamt ein solider Abend.
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NevermindBred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NevermindBred » So 19. Mär 2023, 20:59

Gestern bei meinem ersten Wanda Konzert gewesen (und mein erstes mal in der Edel-Optics Arena). Zuvor dreimal auf Festivals nebenbei genommen. Durch das neue Album bin ich ein später Fan geworden und wurde gestern alles andere als enttäuscht.
Absolut gute Livestimmung, selbst der Sound der sonst stark kritisieren Location war ziemlich gut (ich war sehr weit vorne).
Als Zugabe gab es dann noch Ina Müllers Shanty Chor zum Song Eine Gang. Als Support waren Leftovers aus Wien mit dabei, die auf der großen Bühne noch etwas verloren wirkten aber passend am Ende des Jahres im Molotow auftreten werden.
:dumbo:

down
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von down » Mo 20. Mär 2023, 12:36

Ich war gestern bei Suicideboys in Berlin und war einfach nur krass! Crowd heftig am stark und echt textsicher. Ganzer Innenraum gefühlt ein Moshpit.

Die vier Supports wurden auch doll gefeiert, was ich zum Teil aber nicht verstanden hab.

Die Show war auch ewig ausverkauft, finde ich schon erstaunlich und gespannt in welcher Größe die nächste Show ist.

Rieper
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Mi 22. Mär 2023, 09:16

Ich war gestern bei Frankie Stew and Harvey Gunn im Exil in Zürich. Es war der Auftakt der Europatour. Für die beiden Künstler war der Laden erfreulicherweise ausverkauft.

Für mich/uns war das allerdings gar nicht so erfreulich. Das Exil hat laut Internet eine Kapazität von 400 Menschen. Es war brutal eng, bewegen ging kaum und ich bin mir vorgekommen wie in einer schlechten Sauna.

Ich empfand die Enge als sehr unangenehm und daher hatte es einige Songs gedauert, bis ich mich halbwegs wohl gefühlt habe. Ein paar Leute weniger reinlassen, das hätte nicht geschadet. Der Saal an sich ist auch relativ unspektakulär. Zum Glück finden dort nicht so oft Konzerte statt, an die ich gehen mag.

Frankie Stew hat gerappt, während Harvey Gunn die Beats produzierte. Ein eingespieltes Duo und sie hatten sichtlich Spaß. Vielleicht etwas zu viel. Das Publikum wurde nach jedem zweiten Song gelobt und sie machten mehrere Fotos, weil sie so überrascht waren, dass so viele Menschen kamen. Es war aber schon cool, was die beiden da musikalisch zustande gekriegt haben auf der Bühne. Eigentlich dachte ich, dass das 2022er-Album mehr Anklang findet, auch hier im Forum. Es ist entspannter Rap, den ich gerne zum Kaffee morgens höre. Das haben die Songs auch den stimmungsvollen Intros zu verdanken.

Und dann komme ich zu meinem kleinen Zürich-Rant. Klar, es mag Zufall sein, aber egal in welcher Stadt ich an Konzerten bin, nirgendwo erlebe ich das Gelaber vom Publikum so laut wie in Zürich. Eigentlich dachte ich, dass ich mich daran gewöhnt habe. Klar, während den Beats und so wir das nicht zu hören. Aber die Geräuschkulisse zwischen den Songs und während der teils längeren Intros war gestern echt heftig. Ein Freund von mir, der in Zürich wohnt und auch dabei war, geht inzwischen kaum noch an Konzerte im Singer-/Songwriterbereich in Zürich, weil das kaum auszuhalten sei.

Insgesamt ist die Musik von Frankie Stew and Harvey Gunn cool und die reduzierte Live-Darbietung gefällt mir auch. Heute Abend spielen sie in Berlin.

Anspieltipp.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Do 23. Mär 2023, 19:34

Am Dienstag war ich bei den Truckfighters im Bahnhof Pauli.

Diese Form von klassischem Stoner Rock hat mein Interesse in den vergangenen Jahren etwas verloren und ich hatte gar nicht verfolgt, ob die noch aktiv Musik machen. Aber live war das so gut wie eh und je. Truckfighters sind einfach die beste Kyuss-Coverband, die es gibt. :lol: Wie gehabt krasse Energie auf der Bühne, 80 Minuten Tempo nur von einigen psychedelischeren Phasen unterbrochen. Das Publikum war auch im vorderen Bereich spätestens nach dem ersten Viertel des Gigs ein einziger Pogo-Mob. Und Desert Cruiser als Zugabe, ja was soll man sagen. Unfassbares Brett und in dem Genre einer der besten Songs der Geschichte.

Support gab es gleich zweifache: Deadly Vipers aus Südfrankreich und Wizzerd aus Montana, USA haben gespielt. Jeweils eine gute halbe Stunde. Das war solide Kost, aber nichts, was mich jetzt dazu bringt, mich weiter in die Bands reinzuhören, dafür war es zu unbesonders. Aber im Grunde ist so Stoner Rock ja live immer gut, wenn man das mag. Gerade bei Wizzerd ging mir das Rockstar-Gehabe etwas auf den Keks. Wie man gut mit dem Publikum interagiert ohne cringe hat ja dann der Headliner des Abends gezeigt.

Kleine Kritik an der Location, die ich ansonsten super finde: wenn man 3 Bands hat, muss man echt nicht erst um 9 anfangen. So war ich halb 1 an der Bahn, finde ich für einen Wochentag schon happig.

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Besser war das am Mittwoch in der Fabrik, wo endlich The Midnight ihren für letztes Jahr angekündigten Gig nachgeholt haben. Und das war eines der jetzt schon besten Konzerte des Jahres! :herzen2: Trotz der Fabrik, die aber immerhin nicht ausverkauft war, weshalb man eigentlich immer vernünftig wieder an seinen Platz gekommen ist von Bar/Toilette aus.

Support kam von Goose aus Belgien, die anscheinend Anfang der 2000er mal in einem Cola-Werbespot vorkamen und daher schon ein bisschen Fame haben. Gespielt wurde zuerst ein Electro-angehauchter Indie-Rock, der nett war, aber unbesonders. Vor den letzten 2-3 Songs deklarierte der Sänger dann die Rave-Vergangenheit der Band, die auch komplett mit dem Dargebotenen zum Ausdruck kam. Plötzlich klangen sie nicht mehr wie etwa Kasabian, sondern eher wie Chemical Brothers mit richtigem Sänger. Das Publikum ist da schon gut drauf abgegangen und ich fand es auch sehr tanzbar. Exzellente Einheizer.

The Midnight betraten etwa um 9 die Bühne und hatten das Publikum quasi auf Anhieb im Griff. Der Synthpop der Band ist so unfassbar catchy, Sänger Jamison Tyler Lyle auf der Bühne so sympathisch und die Band auch mit allen Elementen wie 80s-Awesome-Rock-Gitarrensoli und natürlich den prägnanten Saxophon-Parts so gut und auch so präsent. Es wundert mich fast, dass die nicht viel größere Läden bespielen. Aber ist ja zu meinem Vorteil, wenn sie in der Fabrik oder zuvor im Bunker und nicht in der Sporthalle spielen. Das Publikum war EXTREM textsicher und eigentlich wurde jeder Song, egal ob alt oder neu, von vorn bis hinten lautstart begleitet. Hat super viel Spaß gemacht. Los Angeles und Vampires kurz vor der Zugabe als absolute Highlights. Wann wieder? :herzen2:
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