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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mo 3. Dez 2018, 09:31

Small Things
Wenn er das gespielt hätte, wäre es perfekt gewesen. War aber nicht dabei (auch nicht in München laut Setlist.fm)

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lirumlarum
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von lirumlarum » Mo 3. Dez 2018, 10:06

Blackstar hat geschrieben:
Mo 3. Dez 2018, 09:31
Small Things
Wenn er das gespielt hätte, wäre es perfekt gewesen. War aber nicht dabei (auch nicht in München laut Setlist.fm)
Stimmt, war I Forgot Where We Were, mea culpa :oops: Highlight waren für mich aber eh die Songs vor dem Zugabenblock

Suitemeister
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Suitemeister » Mo 3. Dez 2018, 14:56

Puh, wenn ich das so lese, bin ich ganz froh, dass ich gestern nicht doch noch spontan ein Ticket geschossen habe. :D

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Quadrophobia
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Di 4. Dez 2018, 00:03

Ben Howard in Hamburg war leider auch nur ganz gut.

Publikum war scheiße. Von Leuten, die an den unpassendsten Stellen klatschen, pfeifen oder anderweitig sich selbst in den Mittelpunkt des Geschehens rücken mussten, über Leute die dauerhaft gelabert haben und Menschen, die (kein Scheiß) jetzt 3/4 des Konzerts auf Video haben bis zu denen, die meinten, dass nur ihre Auffassung davon, was er spielen soll die richtige sei. Unterirdisch, peinlich und deprimierend. Im Nachhinein reden da Leute von "Psycho Konzert", weil das keine Ed Sheeran Show war. Die Crowd war vielleicht eine der beschissensten, die ich je in Hamburg hatte. Shoutout dagegen an den Typ im Interpol Shirt, der aussah wie ein Volbeat Mitglied. Der hats gefühlt.

Sound zu den ersten drei Songs war grottig. Die Interferenzen wurden zu einem einzigen Matsch, die Leute auf der Bühne hatten arge Probleme, sich aufeinander einzustellen. Das wurde etwas besser, aber nie über mittelmäßig. Das Soundsystem und die baulichen Gegebenheiten der Sporthalle sind halt einfach mies, so wie alles andere an dem Laden.

Auch die Orga war ne Katastrophe. Das Personalisierungssystem war halbgar und unpraktisch. Die jeweiligen Anbieter haben keine ersichtlichen Kanäle zur Erstattung bereitgestellt und die Booking Agentur hat immer nur kommuniziert, dass man mit Fremdtickets keinen Einlass bekommt. Probleme mit dem System wurden einfach übergangen. Gute Idee, schlechte Ausführung.

Auf der Haben Seite: Ich mag das Konzept, das ganze Album von vorne bis hinten durchzuspielen. Auch die Zugabe mit den dreieinhalb Forget Where We Were Songs plus Hot Heavy Summer war ne positive Überraschung. Ein gutes Konzert im schlechten Rahmen. Nicht mehr und nicht weniger.

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Taksim
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Taksim » Di 4. Dez 2018, 10:47

Was ist denn los mit Konzertgängern in letzter Zeit?
Ist das auch einfach ein weiteres Fanal unserer immer oberflächlichereren Eventgesellschaft?

Aus bekannten Gründen kann ich ja nicht mehr auf Konzerte gehen, aber was ihr hier regelmäßig beschreibt, wären für mich eigentlich absolute Negativ-Ausnahmen. Nur langsam hab ich das Gefühl, es fällt mittlerweile im Gegenteil auf, wenn das Publikum mal nicht nervig quatschend, handyfilmend oder sonst wie passiv abwesend bis massiv störend unterwegs ist.

Gerade bei Acts wie Ben Howard kriege ich das in meinem Kopf überhaupt nicht zusammen, was das für Leute sind. Da geht man doch nicht hin, weil es ein angesagtes Happening ist. Oder? Das ist in großen Städten vielleicht noch ein bisschen anders, aber Ben Howard ist für mich wieder so ein Paradebespiel für die Diskrepanz von öffentlicher Wahrnehmung und musikalischer Bedeutung, die sich dann eben auf Festivalplakaten auch niederschlägt, wo Acts wie er zurecht hohe Slots bekommen, die aber viele Leute nicht nachvollziehen können. In meinem Freundeskreis kennt zumindest kaum einer Ben Howard ("Keep Your Head Up" vielleicht mal gehört, aber das können sie hundertpro nicht zuordnen).
Und augenscheinlich scheint das ja nicht nur hier ein Problem zu sein, wie die Festivalberichte aus Spanien ebenso regelmäßig zeigen. Ich begreif das nicht.
Zuletzt geändert von Taksim am Di 4. Dez 2018, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 4. Dez 2018, 10:52

Was ist denn los mit Konzertgängern in letzter Zeit?
Ist das auch einfach ein weiteres Fanal unserer immer oberflächlichereren Eventgesellschaft?
Das war 2007 nicht anders, als jetzt. Es gibt nur Acts, da fällt es halt besonders auf. So schlimm, wie Quadro schreibt, war es in Berlin nicht, da gab es wirklich nur eine handvoll Idioten unter den 3000 Besuchern.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 4. Dez 2018, 10:59

Mir ist es 10 Meter weiter links von Robin auch bei weitem nicht so negativ aufgefallen. Klar, das Geklatsche an einigen Stellen war peinlich und das Geschreie (ein wenig wie die Meddel-Leude bei Amenra im Januar in Berlin) ebenso. Aber Fotos/Videos habe ich nur vereinzelt gesehen, ansonsten waren die Menschen um mich herum ziemlich angenehm. Da kannten die Leute auch die Songs und keiner redete was von Only Love und Keep Your Head Up.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Taksim » Di 4. Dez 2018, 11:01

Na gut. Trotzdem liest man Beschwerden über das Publikum hier sehr häufig.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 4. Dez 2018, 11:02

Vielleicht hängt das auch einfach mit unterschiedlicher Wahrnehmung/Toleranzgrenze zusammen. Wenn es nicht wirklich MEGA schlimm in meiner direkten Umgebung ist, fällt mir das mittlerweile kaum noch auf. Gerade wenn die musikalische Performance so einnehmend ist.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Di 4. Dez 2018, 11:09

Was gerade in der Hamburg Facebook VA des Ben Howard Konzerts abgeht, ist echt an Peinlichkeit und Arroganz nicht mehr zu überbieten.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 4. Dez 2018, 11:14

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 11:09
Was gerade in der Hamburg Facebook VA des Ben Howard Konzerts abgeht, ist echt an Peinlichkeit und Arroganz nicht mehr zu überbieten.
Das ist dann aber auch sehr speziell. Der letzte Eintrag in der Berlin ist vom 2.12. wo noch jemand ein Ticket verkauft.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Di 4. Dez 2018, 11:19

Blackstar hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 11:14
Quadrophobia hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 11:09
Was gerade in der Hamburg Facebook VA des Ben Howard Konzerts abgeht, ist echt an Peinlichkeit und Arroganz nicht mehr zu überbieten.
Das ist dann aber auch sehr speziell. Der letzte Eintrag in der Berlin ist vom 2.12. wo noch jemand ein Ticket verkauft.
Das ist jetzt natürlich eine vollkommen unfundierte Behauptung, aber vielleicht waren sich die Leute in Berlin auch einfach bewusst, dass das nicht mehr der 2011er Ben Howard war, der zwar toll ist, aber eben von allen um ihn herum zu einem zweiten Ed Sheeran stilisiert wird. In Hamburg gibt es dann eben doch viel das Publikum, das sonst nicht auf Konzerte geht und deshalb auch völlig Baff ist, dass jemand mal nicht seine Hits spielt.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 4. Dez 2018, 11:38

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 11:19
Blackstar hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 11:14
Quadrophobia hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 11:09
Was gerade in der Hamburg Facebook VA des Ben Howard Konzerts abgeht, ist echt an Peinlichkeit und Arroganz nicht mehr zu überbieten.
Das ist dann aber auch sehr speziell. Der letzte Eintrag in der Berlin ist vom 2.12. wo noch jemand ein Ticket verkauft.
Das ist jetzt natürlich eine vollkommen unfundierte Behauptung, aber vielleicht waren sich die Leute in Berlin auch einfach bewusst, dass das nicht mehr der 2011er Ben Howard war, der zwar toll ist, aber eben von allen um ihn herum zu einem zweiten Ed Sheeran stilisiert wird. In Hamburg gibt es dann eben doch viel das Publikum, das sonst nicht auf Konzerte geht und deshalb auch völlig Baff ist, dass jemand mal nicht seine Hits spielt.
Ich glaub eher, dass das Gruppenpsychologie ist. Wenn einer anfängt zu meckern, dann finden sich schnell gleichgesinnte und mitdiskutierende. Hätte in Hamburg keiner was geschrieben, wäre es vermutlich auch ruhig gewesen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von manneKoslowski » Di 4. Dez 2018, 11:48

Sehr unterhaltsam das Ganze :popcorn:

vor allem der Vergleich mit Philipp Poisel gefällt mir sehr :D

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 4. Dez 2018, 11:52

Blackstar hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 11:38
Ich glaub eher, dass das Gruppenpsychologie ist. Wenn einer anfängt zu meckern, dann finden sich schnell gleichgesinnte und mitdiskutierende. Hätte in Hamburg keiner was geschrieben, wäre es vermutlich auch ruhig gewesen.
Und es sind halt auch nur 2-3 Leute.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Di 4. Dez 2018, 12:23

Ich glaube, Ben Howard ist da auch ein Extrembeispiel. Gibt sicher wenige Künstler, die so einen krassen Stilwechsel vollzogen haben und dann auch noch so konsequent sind, die alten Sachen komplett aus dem Set auszuklammern. Dazu dann noch die Tatsache, dass er zu Beginn viele "Mainstream-Hörer" gezogen hat, die sich allgemein nicht so krass mit Musik auseinander setzen (und die auch in der Regel noch nie von setlist.fm gehört haben). Mit dieser Kombination ist die Enttäuschung bei vielen quasi schon vorprogrammiert.
2014 in Frankfurt war es schon genauso (wobei man da im Vorfeld nicht mit rechnen konnte), von meinen 4 Begleitern waren auch 3 enttäuscht, weil die sich z.T. kaum bis gar nicht mit der damals aktuellen Platte beschäftigt hatten.

Aus künstlerischer Sicht kann ich den "Bruch" mit der Vergangenheit schon nachvollziehen, aber man muss trotzdem die Frage stellen, ob Ben Howard sich damit einen Gefallen tut. Kann ja schließlich nicht das Ziel eines Künstlers sein, regelmäßig vor einigen enttäuschten Fans zu spielen. Evtl. wäre hier eine Kommunikation im Vorfeld eine geeignete Maßnahme. Allerdings müsste er dann folgerichtig auch wieder in kleineren Locations spielen, da viele alten Fans den Auftritten dann fernbleiben würden.

Ich hätte übrigens auch mit einem stärken "I Forget..."-Anteil in der Setlist gerechnet. Den Bruch mit "Every Kingdom" kann ich nachvollziehen (auch wenn ich ihn nicht unterschreiben würde), aber stilistisch sind die neuen Platten ja nicht so weit auseinander.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Di 4. Dez 2018, 14:26

Blackstar hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 10:52
Was ist denn los mit Konzertgängern in letzter Zeit?
Ist das auch einfach ein weiteres Fanal unserer immer oberflächlichereren Eventgesellschaft?
Das war 2007 nicht anders, als jetzt. Es gibt nur Acts, da fällt es halt besonders auf. So schlimm, wie Quadro schreibt, war es in Berlin nicht, da gab es wirklich nur eine handvoll Idioten unter den 3000 Besuchern.
Schließe mich an. Finde auch, dass es das schon lange gibt und einfach auf den Mob IQ ankommt. Der ist bei einigen Künstlern höher als bei anderen. Irgendwelche Deppen gibt es allerdings fast überall, wenn man nicht gerade auf einem Musika77 Konzert ist, wo nur sechs Leute zugucken.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Di 4. Dez 2018, 21:45

Gestern das erste Mal Helgen nach der Empfehlung hier im Forum gesehen. Und ich war wirklich angenehm überrascht.

Stimmung in der kleinen Elphie war sehr gut und die Band hat etwas über 90 Minuten gespielt, was ich bei nur einem Album schon bemerkenswert finde. Es gab 16 oder 17 Songs, wobei Nackt als letzte Zugabe noch ein zweites Mal gespielt wurde.

Persönliches Highlight waren 2 Songs, die in der Mitte des Sets unplugged inklusive Kontrabass gab. Der Sänger meinte am Ende des Konzertes das es Anfang nächstes Jahr dann ins Studio geht, um am zweiten Album zu arbeiten.

Sympatische Band, die ich mir bestimmt demnächst noch ein weiteres Mal anschauen werde. Danke ans Forum für den Tipp! :thumbs:
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von MairzyDoats » Mi 5. Dez 2018, 13:14

Flecha hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 10:59
Mir ist es 10 Meter weiter links von Robin auch bei weitem nicht so negativ aufgefallen. Klar, das Geklatsche an einigen Stellen war peinlich und das Geschreie (ein wenig wie die Meddel-Leude bei Amenra im Januar in Berlin) ebenso. Aber Fotos/Videos habe ich nur vereinzelt gesehen, ansonsten waren die Menschen um mich herum ziemlich angenehm. Da kannten die Leute auch die Songs und keiner redete was von Only Love und Keep Your Head Up.
Ich glaube es war bei uns dann auch einfach nicht so schlimm, auch wenn direkt neben uns zwei Laberköppe standen, die sich aber auch noch im Rahmen hielten. Ich bin da ja eigentlich auch sehr empfindlich, aber bis auf ein paar Störfaktoren konnte ich das Konzert gut genießen. Über den Klatscher konnte ich lachen, weil er weit genug weg war, dass es mich nicht gestört hat und Handyaufnahmen fand ich auch nicht so penetrant. Auch den Sound fand ich gar nicht mal so schlecht wie erwartet. Für mich war es ein wirklich richtig gutes Konzert und meine Freundin, die von der "Every Kingdom"-Fraktion ist (hat nie wirklich was anderes gehört), war auch vorab geimpft und trotzdem sehr angetan. Ich glaube das war auch ein Konzert, das man auch gut genießen konnte, wenn man das Album nicht kennt. In der Regel bin ich von so kompletten Albumshows nicht so ein Fan, in dem Fall fand ich es sehr passend. Für mich war das ein richtig gelungener Jahresabschluss.
Taksim hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 10:47
Was ist denn los mit Konzertgängern in letzter Zeit?
Ist das auch einfach ein weiteres Fanal unserer immer oberflächlichereren Eventgesellschaft?
Ich glaube auch, dass sich das eher nach der Größe der Veranstaltung richtet und schon immer so war. Ein Punkt, dass Filmen auf Konzerten nerviger geworden ist, sind sicherlich Insta-Stories. Früher gab es eigentlich gar keinen Grund mitzufilmen, wenn man nicht einer derjenigen sein wollte, der ein komplett übersteuertes Video bei YouTube hochladen wollte. Das hat natürlich auch viele nicht davon abgehalten. Aber jetzt gibt es eben einen konkreten Grund und das kann für mich schon störend sein, wenn plötzlich (jaja, so schon oft geschrieben, ich weiß) die halbe Meute bei Kendrick Lamar in den mitreißendsten Momenten stillstehen muss, damit die Story nicht verwackelt.
Taksim hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 10:47
Gerade bei Acts wie Ben Howard kriege ich das in meinem Kopf überhaupt nicht zusammen, was das für Leute sind. Da geht man doch nicht hin, weil es ein angesagtes Happening ist. Oder?
Mich wundert das auch, aber ich glaube man darf da echt die Einschlagskraft seiner Hits nicht unterschätzen.
Hallo wie geht willkommen in meiner Signatur. Lass dir hier bitte richtig gut gehen einfach, Käffchen für dich

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Declan_de_Barra
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 5. Dez 2018, 16:16

Hätte jemand Interesse einen netten Bericht fürs Magazin zu schreiben über sein Konzert des Jahres? PN gerne an mich.

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ThomZorke
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von ThomZorke » Do 6. Dez 2018, 01:23

Ich bin gerade von meinem zweiten Abend The Good, The Bad & The Queen Konzert in Folge nach Hause gekommen.

Die Band spielt in London drei Abend im EartH (Evolutionary Arts Hackney). Die Location hat sich in meiner Zeit hier zu einer meiner Lieblingslocations gemausert. Ein altes, heruntergekommenes Kino, das jetzt zu einer Eventlocation umfunktioniert wurde. Sie lebt von einem gewissen morbiden Charme, der mich an Lost Places erinnert. Einst ziemlich pompös, bröckelt jetzt der Putz von den Wänden.
Damit war es so ziemlich die perfekte Location für diese Band. Passend zum neuen Album Merrie Land, das sich um den bröckelnden Zustand des Vereinten Königreichs dreht. Ich habe den Erstling vor über 11 Jahren geliebt. Damon Albarn ließ mich als Gorillaz-Fan aufhorchen und so war es eines der ersten Alben, das mich musikalisch in eine andere Richtung brachte. Da ich mir dachte, dass sich die Gelegenheit so schnell nicht noch einmal ergeben wird, habe ich daher gleich zwei Abend mitgenommen.
Der erste Teil des Sets bestand aus dem kompletten Album "Merrie Land". Das Album scheint ja über einen längeren Zeitraum produziert worden zu sein, aber live hat es sich trotzdem nochmal ein ganzes Stück weiterentwickelt. Zusammen mit einem Streichquartett klingen sämtliche Songs noch etwas ausgereifter, als auf dem Album. Die Band harmonisierte aber auch einfach hervorragend. Jeder von ihnen hatte seinen Moment im Scheinwerferlicht und Raum für Improvisationen.
Ein ruhiger Einstieg mit "Merrie Land", dann ein gespenstisches "The Great Fire" inkl. patentiertem Damon Albarn Melodica-Solo, über ein vor Leichtigkeit strotzendes "Drifters & Trawlers" bis hin zum melancholischen "Ribbons". Wie das Album hatte dieser Teil des Konzerts einen schönen musikalischen und thematischen Bogen, auf den sich die Band kurz verabschiedete, um nach 10 Minuten Pause mit Songs des ersten Albums wiederzukehren.
So gern ich das neue Album mag, aber der Moment in dem die Gitarre aus "History Song" erklang, war pure Gänsehaut. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Songs einmal live hören würde und dementsprechend euphorisiert war ich, aber auch das Publikum. Als es im Chor am Ende des Songs den "La la la"-Part übernahm, sind die Äuglein doch leicht feucht geworden. Sehr schön weiter ging es mit "80's Life", "Nature Springs" lud daraufhin zum glückseligen Schwelgen ein. Spätestens ab "Kingdom of Doom" wurde dann deutlich, dass es sich hier um eine Supergroup handelt, denn alle haben nochmal eine Schippe obendrauf gelegt. Besonders "Three Changes" hat sich live zu einem richtigen Monster entwickelt, bei dem der Dub-Rhythmus einen in Trance gewogen hat, während eine Gitarrenwand auf einen einprasselte. Das Ende wurde dann mit "The Good, The Bad & The Queen" laut und packend. Der Song steigerte sich permanent, die Band spielte sich in einen Rausch und verabschiedete sich fast schon mit einem Noise-Gewitter.
Da ich sehr hohe Erwartungen hatte, rechnete ich eigentlich mit einer Enttäuschung, aber das Gegenteil war der Fall. Es war eine pure Freude so talentierte Musiker so gut harmonisieren zu sehen/zu hören. Die Band alberte rum, Damon Albarn war ziemlich redselig. Die Abende haben, nicht zuletzt aufgrund der thematischen Gestaltung der Alben, vom britischen Publikum sehr profitiert. So waren es für mich zwei emotionale Abende, von denen ich sehr traurig wäre, wenn es meine letzten Abende mit dieser Band waren.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 6. Dez 2018, 10:02

Ich war gestern bei The Prodigy in Düsseldorf in der Mitsubishi Electric Halle. Der Originalpreis von 55 Euro war mir zu teuer, also ging es wie so oft bei großen Shows auf die Suche nach einem günstigen Ticket und im Endeffekt bin ich mit 30 Euro fündig geworden. Das war auch mein angepeilter Maximalpreis. Die Halle war nicht ausverkauft, aber gut gefüllt. In das Palladium in Köln, welches wohl die nächstkleinere Option ist in der Nähe hätte die Besucherzahl nach meinem Empfinden nicht gepasst. Das Durchschnitssalter des Publikums war sehr hoch, ich glaube, dass ich unter dem Schnitt lag. Es scheint, als würden der Band die Fans bald wegsterben und keine neuen nachkommen.

Slaves - Zwei Herren, ich würde es mal als Garage Punk bezeichnen. Der Drummer hat gesungen und zusätzlich in einer Tour gelabert. Kam ganz gut an in der Halle. Mich hat es zu keinem Zeitpunkt abgeholt. Sehr anstrengend auf Dauer. Vor dem Hintergrund, dass Ho99o9 in UK Support sind, war das eine große Enttäuschung für mich.

The Prodigy - Seit schätzungsweise 4-5 Jahren nicht mehr gesehen. Seitdem gab es zwei Alben, von denen ich eins schlecht fand und das zweite, aktuelle nicht gehört habe. 8 Songs der Setlist kamen von den beidne Alben. War aber trotzdem ganz cool. Es gibt keine Veränderung zu den Shows, die ich vor Jahren gesehen habe. Man wird 80-90 Minuten lang beballert mit allem was die Anlage und Lichttechnik hergeben. Ich glaube, ich werde zu alt für diese Art von Lichtshows. Im Millisekundentakt wechseln die Lichter, alles ist grell. Ich sitze irgendwo blinzelnd und wirke auf die Leute um mich herum, als hätte ich absolut kein Spaß. Ich verstehe auch nicht, wie Leute zu dieser Aufmachung Videos machen. Man sieht eh nichts. Naja, gab natürlich auch die alten Klassiker. Sogar "Fire" wurde während der Zugabe gespielt. Die ersten 2000 Menschen vor der Bühne sind auch durchweg abgegangen. Eigentlich war alles so wie vor 4-5 Jahren, nur mit mieserer Setlist. Kann mir aber nicht vorstellen, dass die Band zu neuen Höhenflügen ansetzt, sondern eher, dass es bald in kleinere Hallen geht. Ob ich mir das noch einmal geben würde weiß ich nicht. Auf jeden Fall nicht zum Originalpreis.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Taksim » Do 6. Dez 2018, 10:22

Mal kurz die Setlist angeguckt: kein "The Day is my Enemy"? Die Truppe hat sich in letzten Jahren festgefahren, vieles ist sehr gleichförmig geworden und innvotativ ist definitiv was anderes, aber das Ding ist so ein unbestreitbarer Brecher. Wenn ich den im Petto hätte, würde ich darauf ja nicht verzichten.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Stebbie » Do 6. Dez 2018, 10:22

Kann mir aber nicht vorstellen, dass die Band zu neuen Höhenflügen ansetzt
Das dachte man während der 2000er auch schon, und dann kam Invaders Must Die und plötzlich waren sie wieder Headliner.
(c) 26.06.2006

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Do 6. Dez 2018, 13:10

Taksim hat geschrieben:
Do 6. Dez 2018, 10:22
Mal kurz die Setlist angeguckt: kein "The Day is my Enemy"? Die Truppe hat sich in letzten Jahren festgefahren, vieles ist sehr gleichförmig geworden und innvotativ ist definitiv was anderes, aber das Ding ist so ein unbestreitbarer Brecher. Wenn ich den im Petto hätte, würde ich darauf ja nicht verzichten.
Der Song ist in der Tat (vor allem live) ziemlich geil. Dagegen stinkt der komplette Rest der Platte ab.

"Invaders Must Die" war echt eine ziemlich geile Platte. Klar, den Innovationspreis gewinnen sie damit nicht, aber mit dem Titeltrack und "Omen" haben sie ihre Fühler auch in neue Richtungen ausgestreckt (wohl auch dem Einfluss von James Rushent (Does It Offen You, Yeah?) geschuldet). Würde ihnen ja wirklich eine neue Platte von dieser Qualität gönnen, aber die letzten beiden waren zum Großteil echt nur Dienst nach Vorschrift.


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