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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
Suitemeister
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Suitemeister » Mi 12. Okt 2022, 20:52

Editors am Montag waren mal wieder super. Das neue Album ballert auch live hervorragend. Tom Smith ist immer noch 'ne geile Bühnensau. Und schön auch, dass alles zwischen ersten drei Alben und dem neuen fast komplett ausgespart wurde. Hat Spaß gemacht. Gerne wieder. :D

Zu Sigur Ros hat Kevin alles gesagt. Bombe. Auch wenn meine angeschlagenen Knie das lange Stehen mit Schmerzen quittieren. Alt werden ist nix für Feiglinge. Naja.

scarred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von scarred » Mi 12. Okt 2022, 22:49

Ich muss sagen gerade bei Sigur Ros fand ich die Pause sehr passend und hier in München im Circus Krone gabs auch top Sitzplätze.
Beste Runterverlegung :herzen2:

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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Do 13. Okt 2022, 15:19

Gestern gabs Synthwave/Darksynth-Geballer im Indra, Hamburg: erst Electro-lastiger (Daniel Deluxe), dann Metal-lastiger (Dance With The Dead)

Durch Perturbator oder Carpenter Brut hat das Genre hier ja doch auch schon den einen oder anderen .. kann man schon Fan sagen? mehr bekommen. Würde da wärmstens empfehlen, etwas in die Tiefe zu gehen. Da kommen richtige Perlen hervor und live ist das eigentlich immer geil. Im Vergleich zu Konzerten vor 3-4 Jahren (zB Gost in gleicher Location) war schon richtig was los, würde sagen, dass 2/3 des Schuppens voll waren.

Daniel Deluxe hat pünktlich um 20 Uhr angefangen und gute 40 Minuten ohne Unterbrechnung durchgezogen. Wirklich Songs hat er nicht gespielt, sondern quasi die Highlights seines Repertoires in ein Live-DJ-Set eingebaut. Das hat auf jeden Fall massiv gepumpt und nach kurzer Eingewöhnungszeit hat eigentlich der ganze Laden getanzt. Richtig gut. Ansonsten von ihm quasi keine Kommunikation mit dem Publikum, bis auf so DJ-typische "Ausrast"-Aufforderungen, das ist ja auch meistens in dem Genre so. Finde ich okay, gibt ja, mit wenigen Ausnahmen, eh kaum Gesang und da braucht es dann auch keine Ansagen.

Ähnlich war es beim Headliner Dance With The Dead. Für die Liveshows haben sich die zwei Gründungsmitglieder, die richtig an ihren Gitarren abmeddeln (bzw der eine parallel ein Keyboard bedient) ähnlich wie Perturbator oder Carpenter Brut einen Drummer dazugeholt. Der Sound war am Anfang noch etwas unausgewogen, das gab sich aber mit der Zeit und hintenraus war es eine riesige Party. Geile Lichtshow, auf großer Bühne könnte ich mir auch so Neo-Tokyo-Animationen oder animierte Zombies oder kA vorstellen. Generell sehr Carpenter-angelehnt nur halt mit Ballersound und Gniedelsoli. Ging mMn so 70-80 Minuten und zum Abschluss gab es den Remix von Mötley Crues Kickstart my Heart, da sind die Metaller im Publikum natürlich noch mal steil gegangen. Den Remix von Scandroids Neo-Tokyo gab es leider nicht, aber viel mehr habe ich auch nicht auszusetzen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Do 13. Okt 2022, 16:25

Hab auch noch zwei Berichte nachzureichen, zu denen ich bislang noch nicht gekommen bin:

Am 21.09. war ich bei Frog Leap im Wiesbadener Schlachthof. Ein Arbeitskollege von mir hat erfolgreich Werbung für den Gig gemacht, sodass ich eigentlich hauptsächlich wegen der Konstellation an Leuten und weniger wegen des eigentlichen Konzerts am Start war. Es gab keine Vorband. Stattdessen hat ein Typ im Hasenkostüm die Leute angeheizt. Dazu kamen im Wechsel 90er-Nu Metal und -Eurotrash-Songs aus den Boxen. Hatte mir vorher schon einige Biere und Sambucas gegönnt. Meine Stimmung war also auf dem Höhepunkt. :mrgreen:

Frog Leap (bzw. Frog Leap Studios) ist ein YouTube-Kanal des norwegischen Musikers Leo Moracchioli, auf dem hauptsächlich gängige Pop-Songs als Metal-Versionen gecovert werden. Ich kannte den Kanal vorher überhaupt nicht, Metal-Covers interessieren mich auch überhaupt nicht. Wieso ausgerechnet dieser Kanal so durch die Decke gegangen ist (aktuell 4,6 Mio. Abonennten), obwohl Metal-Coverversionen eigentlich schon seit dem Beginn von YouTube zum festen Bestandteil der Plattform gehören, kann ich auch nicht sagen. Ich vermute mal, es liegt an der unglaublich hohen Anzahl und Frequenz, mit der die Cover-Versionen rausgehauen werden. Dürfte mittlerweile über 400 Cover-Songs geben. Trotzdem habe ich vorher mit einer mäßig gefüllten Halle gerechnet. Wer schaut sich denn sowas bitte live ein? Tja, falsch gedacht. Es hat wenig bis zum Ausverkauf gefehlt.

Der Einstieg mit LMFAOs "Party Rock Anthem" und "Ghostbusters" ging schon einmal gut los. Generell hat man sich bemüht, eine breite Palette von Songs aus verschiedenen Genres und Epochen auszuwählen. Die meisten Cover sind echt gut gelungen. Einen Kreativitätspreis würden sie jedoch nicht gewinnen, da Melodie und Songstruktur jeweils intakt blieben und man einfach typische Metal-Gitarren, -Gesang und natürlich das eine oder andere Gitarren-Solo draufgeklatscht hat. Unterhaltsamer als die meisten Cover-Bands auf irgendwelchen Stadtfesten war das allemal, viel mehr aber auch nicht. Am Spannendsten waren die Covers, wenn sie aus Rock-fernen Genres stammten. Zu den beiden o. g. Songs gesellte sich hier u. a. noch der "Pokémon Theme Song", "Uptown Funk" und "Come Together", dessen zentrales Gitarrenmotiv als Metal-Riff wunderbar funktionierte. Einige Songs wie z. B. Adeles "Hello" wurden auch durch eine Sängerin unterstützt, die definitiv was auf dem Kasten hatte und ein wenig Abwechslung reinbrachte. Neben zwei fürchterlichen Song-Picks ("Dance Monkey" und P!nks "Try") hat mich vor allem gestört, dass zu viele Songs sowieso schon aus dem härteren Rock-Bereich stammten. Von den Original-Versionen von "Eye of the Tiger", "Immigrant Song" und "Killing in the Name" zu ihren Metal-Pendants war der Schritt wirklich gering. Auch die Versionen von "Feel Good Inc." und The Prodigys "Breathe" konnten live nicht wirklich überzeugen. Aber das Metal-Publikum gilt ja eh als sehr genügsam, sodass es den meisten anscheinend ziemlich gut gefallen hat. Für meinen Geschmack hätte man aus dem Konzept durch eine spannendere Songauswahl jedoch noch mehr rausholen können. Wäre aber sowieso nichts, für das ich extra Geld zahlen würde. Auf einem Metal-Festival um 1 Uhr nachts stell ich mir das aber eigentlich ganz passend vor.

------

Am 25.09. war ich bei Dave Hause & the Mermaid in der Frankfurter Batschkapp. War auch noch ein verschobener Corona-Gig und die Batschkapp war nur eher schwach gefüllt bzw. zur Hälfte abgehangen. Hätte Dave aber ehrlich gesagt auch nicht als groß genug eingeschätzt, um den Laden zu füllen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die letzten beiden Platten gefühlt hierzulande auch nicht mehr so viel Aufmerksamkeit bekommen haben. Glaube generell, dass er in DE vermutlich mit die größte Fangemeinde hat und dementsprechend auch so oft hier spielt.

Support war Mercy Union, eine 2018 gegründete Band von The Scandals-Sänger Jared Hart und The Gaslight Anthem-Drummer Benny Horowitz. Ersteren hatte ich bereits bei Dave in der Ringkirche solo im Vorprogramm gesehen, bei letzterem bin ich mir gar nicht sicher, ob er noch Teil der Band ist. Zumindest live war er nicht dabei, da er aktuell mit seiner Hauptband genug beschäftigt sein dürfte. Musikalisch klang es schon sehr stark nach TGA. Ich kannte die Band vorher gar nicht und ein paar Songs haben schon ziemlich Laune gemacht. Gab auch großzügige 40 Minuten Spielzeit.

Dave Hause müsste wohl der Künstler sein, den ich mittlerweile am häufigsten live gesehen habe. Das siebte Konzert war jedoch das erste (vollständige) Konzert, was ich von ihm mit kompletter Band gesehen habe. Sonst war er immer solo oder als Duo mit seinem Bruder Tim unterwegs. An Atmosphäre lassen sich die Gigs in der Wiesbadener Ringkirche kaum übertreffen, mit seiner Band überwiegen dann eher die Springsteen-Vibes. Es wurde sehr viel vom neuen Album gespielt, was den Weg in Richtung gemächlichen Heartland Rock/Americana fortsetzt. Ist jetzt nicht komplett mein Genre und die eine oder andere Melodie hat man dann auch schon häufiger gehört, aber irgendwie beißen sich doch einige Songs fest. Die Balladen können auch einiges und hätten in der Ringkirche ebenfalls ziemlich abgerissen. Negativ aufgefallen ist mir eigentlich nur das ebenfalls neue "Surfboard", wo man sich mal an einem Western-Song ausprobiert hat. Leider wurde ausgerechnet dieser Songs dazu verwendet, um sehr ausführlich die gesamte Band vorzustellen. Ich war echt froh, als der vorbei war.
Ansonsten gilt wie immer bei Dave Hause: Je mehr alte Songs, desto besser und davon gab es dann zum Glück wieder einige und die Euphorie im Publikum war hier auch am meisten spürbar. Dazu noch ein Cover von Sheryl Crow und sein Bruder Tim durfte für einen Song seines Projekts auch mal solo vors Mic. Insgesamt also wieder ne ziemlich runde Sache. Die nächste Tour wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass er nochmal Material abliefert, was an seine alten Sachen rankommt.

Alien Brody
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Alien Brody » Do 13. Okt 2022, 22:49

Flecha hat geschrieben:
Do 13. Okt 2022, 15:19
Gestern gabs Synthwave/Darksynth-Geballer im Indra, Hamburg: erst Electro-lastiger (Daniel Deluxe), dann Metal-lastiger (Dance With The Dead)
Hey, da war ich sogar auch. Erste Mal Indra seit 2019, gab direkt Flashbacks. Einfach ein angenehmer Laden, hängen viele schöne Erinnerungen dran.

Wirkte auch wie eine sympathische Crowd, wobei ich jetzt nicht den Eindruck hatte, dass bei Daniel Deluxe am Ende alle tanzten. Wirkte eher ein bisschen als wären sie zu cool für die Schule, einige standen buchstäblich mit den Händen in den Taschen da?!

Aber hat schon Spaß gemacht. DD mit ordentlich Druck im Gehörgang, musikalisch mir irgendwann etwas eintönig leider. DWTD aber wirklich Gaudi und da hielt sich dann auch keiner mehr zurück. Kommunikation mit dem Publikum war bei denen wahrscheinlich eh nie, oder? Hab sie nur einmal vor Jahren im Logo gesehen aber erinnere mich nicht mehr genau.

Anyway, kurz nach 10 war jedenfalls Schluss (70 min kommt hin), vom Rauschen in den Ohren hatte ich aber noch etwas länger was :)
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Fr 14. Okt 2022, 00:24

Komme gerade von Kendrick Lamar in der Hamburger Barclays Arena. Mit drei Konzerten ist die Konzertwoche (oder wie Sammy sagen würde: Woche) damit abgeschlossen.

Mit Tanna Leone und Baby Keem gab es zwei Support-Acts, die das Publikum ordentlich in Stimmung gebracht haben. Im Anschluss hat dann Kendrick Lamar eine starke Show über etwa 100 Minuten geliefert. Ich stecke nicht so tief im Genre, mag das aktuelle Album aber gerne, weiß um sein musikalisches Standing und wollte mir die Show daher geben. Habe mich auch sehr gut unterhalten gefühlt, was das Publikum um mich herum offensichtlich auch so gesehen hat. Die Euphorie war auf jeden Fall sehr groß. Neben den musikalischen Höhepunkten gab es auch einiges an Show-Inszenierung, die einem Arena-Konzert mehr als würdig war. Pyrotechnik, Lichtshow, Schattenspiele, mehrere Tänzer*innen und bewegliche Bühnenelemente.

Innenraum (ausverkauft) und Unterrang waren übrigens sehr gut gefüllt. Im Oberrang waren noch einige freie Plätze.

Insgesamt ein sehr schöner Abend. Bin froh, dass ich das mal mitgenommen habe. Und als Bonuspunkt: Hilmar und Julian getroffen. :herzen2:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Fr 14. Okt 2022, 10:19

Wishkah hat geschrieben:
Fr 14. Okt 2022, 00:24
Komme gerade von Kendrick Lamar in der Hamburger Barclays Arena. Mit drei Konzerten ist die Konzertwoche (oder wie Sammy sagen würde: Woche) damit abgeschlossen.

Mit Tanna Leone und Baby Keem gab es zwei Support-Acts, die das Publikum ordentlich in Stimmung gebracht haben. Im Anschluss hat dann Kendrick Lamar eine starke Show über etwa 100 Minuten geliefert. Ich stecke nicht so tief im Genre, mag das aktuelle Album aber gerne, weiß um sein musikalisches Standing und wollte mir die Show daher geben. Habe mich auch sehr gut unterhalten gefühlt, was das Publikum um mich herum offensichtlich auch so gesehen hat. Die Euphorie war auf jeden Fall sehr groß. Neben den musikalischen Höhepunkten gab es auch einiges an Show-Inszenierung, die einem Arena-Konzert mehr als würdig war. Pyrotechnik, Lichtshow, Schattenspiele, mehrere Tänzer*innen und bewegliche Bühnenelemente.

Innenraum (ausverkauft) und Unterrang waren übrigens sehr gut gefüllt. Im Oberrang waren noch einige freie Plätze.

Insgesamt ein sehr schöner Abend. Bin froh, dass ich das mal mitgenommen habe. Und als Bonuspunkt: Hilmar und Julian getroffen. :herzen2:
Wie wurden die neuen Songs im Publikum so angenommen, vor allem im Vergleich zu den älteren Hits?

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Fr 14. Okt 2022, 10:26

Stimmung war schon sehr gut. Und wie gesagt Baby Keem kam richtig gut an, sowohl als Support als auch mit Kendrick.

Bei nem Hit von ihm als Support gingen wirklich in der kompletten Arena die Taschenlampen an.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Fr 14. Okt 2022, 11:32

Ich fand die Stimmung auch durchgängig gut. Konnte da keine großen Unterschiede ausmachen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Fr 14. Okt 2022, 19:13

Alien Brody hat geschrieben:
Do 13. Okt 2022, 22:49
Hey, da war ich sogar auch.
Ach witzig! Woran erkennt man dich beim nächsten Mal? :D
Alien Brody hat geschrieben:
Do 13. Okt 2022, 22:49
Wirkte auch wie eine sympathische Crowd, wobei ich jetzt nicht den Eindruck hatte, dass bei Daniel Deluxe am Ende alle tanzten. Wirkte eher ein bisschen als wären sie zu cool für die Schule, einige standen buchstäblich mit den Händen in den Taschen da?!
Okay, vielleicht hat der Eindruck da bei mir auch getäuscht. Stand da noch in der Ecke, wo es in den Garten geht. Gut, die direkt vor mir standen tatsächlich nur rum, aber die anderen um mich herum schon.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Alien Brody » Fr 14. Okt 2022, 23:45

Flecha hat geschrieben:
Fr 14. Okt 2022, 19:13
Ach witzig! Woran erkennt man dich beim nächsten Mal? :D
Ich sehe aus wie ein Alien mit dem Gesicht von Adrien Brody. Demnächst übrigens dann auch bei Magic Sword im Hafenklang!
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Johnson » Sa 15. Okt 2022, 14:03

Gestern war ich bei muff potter im Uebel & Gefährlich. Da parallel am Millerntor der FC St. Pauli gegen den Hamburger SV spielte, wurde die Anreise zur Feldstraße bewusst während der zweiten Halbzeit getätigt, um möglichen Absperrungen etc. zu entgehen. Tatsächlich kamen noch mehrere Fußballfans nach Abpfiff zum Konzert und wir hörten Gesprächsfetzen, dass es etwas gedauert habe, vom Millerntor bis zum Bunker zu kommen.

Als Vorband kam kurz nach 20:00 Die Arbeit auf die Bühne, die dann gut 40 Minuten spielten. Postpunk-Band aus Dresden, deren erste Songs des Sets mich nicht so ganz überzeugen konnten. Hinten raus waren die letzten 2-3 Songs aber sehr stark. Was irgendwie ganz niedlich war, dass die Band überall im U&G einfache, weiße Zettel aufgehängt hatten, mit denen sie ihr Konzert am 28. Oktober in der Molotow Skybar bewarben.

Um 21:20 kamen dann muff potter auf die Bühne. Die aktuelle Tour heißt wie das neue Album der Band "Bei aller Liebe" und wurde dem auch gerecht. Denn es wurden im Laufe des Sets alle zehn Songs von "Bei aller Liebe" gespielt. Das neue Album ist bei mir in den letzten zwei Monaten gewachsen, gefällt mir richtig gut und es gibt eigentlich keine Ausreißer nach unten. "Ich will nicht mehr mein Sklave sein", "Ein gestohlener Tag", "Der einzige Grund aus dem Haus zu gehen" und "Schöne Tage", die aktuell meine Favoriten des Albums sind, waren live auch sehr stark, was auch am aus meiner Sicht gut abgeschmischten Sound im Uebel & Gefährlich lag. Schon spannend, wie sehr und schnell der musikalische Einfluss vom Gitarristen Felix Gebhard, der seit Sommer 2021 zur Band gehört, sich bei den neuen Songs bemerkbar gemacht hat - gefällt mir gut! Im zweiten Teil des Konzerts gab es dann einige ältere Songs, bei denen das Publikum verständlicherweise noch mal mehr abging. "Schöne Tage" als letzten Song vor der Zugabe hat mir richtig gut gefallen. In der Zugabe übernahm das Publikum bei "Wir sitzen so vorm Molotow" automatisch den Gesang - war gut laut. Nach gut 90-100 Minuten (ich hatte nicht auf die Uhr geguckt) war das Konzert dann zu Ende.

Alles in allem ein wirklich toller Abend. Der Fokus auf das neue Album hat mich kein bisschen gestört, die Band hatte Spaß und war gut drauf. Einfach schön, dass muff potter wieder da sind und ein tolles neues Album geschaffen haben. :herzen2:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Sjælland » Sa 15. Okt 2022, 16:21

Ich war gestern beim Ultima Ratio Fest in der Markthalle in Hamburg. Es war gut was los, aber sicherlich hätte noch 1/3 mehr reingepasst. Ausverkauft war es nicht.

Hinayana
Los ging es mit der US-Band Hinayana aus Texas. Habe nur die letzten beiden Lieder gehört, war aber ok. Moderner Melo-Death-Sound, cleanen Gesang gab es glaube ich keinen. Nicht die Neuerfindung des Genres, aber auch nicht schlecht.

Wolfheart
Es wurde etwas voller bei der finnischen Band. Eigentlich ganz gut und der eine Gitarrist war auch recht sympathisch - hatte ihn danach kurz beim Merch gesprochen und da war er ebenfalls sehr nett - , was allerdings durch den anderen relativiert wurde. Aufgepumpt wie ein Bodybuilder hat er sich recht albern benommen und sich zwischendurch auch laut brüllend auf die Brust geschlagen wie ein Boxer. Der Hauptsänger dagegen hat nur grimmig geschaut und neben dem Gesang kein Wort gesagt.

Borknagar
Die norwegischen Progressive-Black-Metal-Veteranen waren meine eigentlicher Anwesenheitsgrund. Die Band hatte richtig viel Bock und es war auch voll im Raum - die Leute waren dabei und es waren viele wegen ihnen da. Sogar Bandleader Øystein G. Brun ist hinter seinem dauergrimmigen Bart mal ein Lächeln über die Lippen gehuscht. Die Setlist war nach meinem Geschmack, die meisten Songs von den letzten beiden Alben, aber glaube auch von Urd und Quintessence. Ein Höhepunkt war das ruhige Voices, das aber vom Publikum sehr gut angenommen wurde. Rundum perfekt, hätte nur länger sein dürfen.

Insomnium
Sind für My Dying Bride ins Line-up gerutscht. Wollte sie sowieso mal sehen, daher hat das gepasst. Die Finnen hatten ebenfalls sichtlich viel Spaß und haben wohl die meisten Fans gezogen an dem Abend. Gespielt wurden meist Songs vom neuesten Album, während der Rest hauptsächlich von “Shadows of the Dying Sun” war, aber auch ältere Songs waren in der Setlist. Hier gab es mal kurz ein bisschen Mosh, den einzigen am Abend.

Moonspell
Das 30-jährige Bestehen der portugiesischen Band war offenbar der Hauptgrund für die Tour. Es war deutlich leerer als bei den beiden Bands davor und gegen Ende war vielleicht noch die Hälfte der Leute da. Die Band hatte aber trotzdem Bock und auch ein bisschen rumgealbert mit dem Publikum während der Songs. Etwas seltsam war nur das fette Keyboard mit goldener Orgelattrappe. Dennoch waren hier einige Die-Hard-Fans, die jeden Song textsicher mitgesungen haben und voll dabei waren.

Alles in allem ein gelungener Abend in entspannter Atmosphäre.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 18. Okt 2022, 23:44

Ich war gestern in Köln bei Retrotgott & Hulk Hodn im Club Bahnhof Ehrenfeld. Die Show sollte eigentlich mal 2020 die Release Show zur letzten Platte werden. Mittlerweile wurde das Ding ein paar Mal verschoben und anscheinend ist die neue Platte schon fast fertig. Naja, Anfahrt war die Hölle, weil gestern in NRW absolut gar nichts ging. Hatte schon Bedenken einen Großteil des Sets zu verpassen, aber natürlich fangen Hip-Hop Shows nie pünktlich an. So haben erstmal zwei DJs aufgelegt bis 20:50 Uhr. Stehe sowas recht neutral gegenüber, aber die Crowd fand es ganz cool. Der Laden war auch sehr gut gefüllt, was mich allerdings nicht überrascht hat.

Hazenberg – Hatte nirgendswo etwas von einem Support gelesen, aber gut. Retrogott gab den DJ und es wurden insgesamt vier Songs zum Besten gegeben, denn Zitat Retrogott: „Du hast mir nur vier Beats geschickt“. War ganz cool und auch im Endeffekt ein passender Anheizer.

Retrogott & Hulk Hodn – Zum Einstieg gab es einen Kollabo Track mit Hazenberg, war fresh. Danach gab es ein Set, das vor allem in der ersten Hälfte mit vielen neuen Tracks glänzte. Klar, die haben alle das Rad nicht neu erfunden, aber das erwarte ich auch nicht. Klang durchweg so als würde ich die kommende Platte ordern. Ein Song hatte allerdings ne ziemlich poppige Hook, daran muss ich mich noch gewöhnen. Ansonsten gab es die gewohnten Old School Beats, alles wie gehabt. Klar ist auch, dass die Art von Hip-Hop keine ist, bei der das Publikum eskaliert. Alles entspannt, nur die 2-3 Labertaschen in meiner Umgebung haben genervt. In der zweiten Hälfte des Sets gab es verstärkt Stuff von der aktuellen Platte und ältere Sachen, hat die Stimmung natürlich nochmal angeschoben. Ansonsten muss ich sagen, dass der Retrogott im Vergleich zum Gig 2021 in Duisburg wieder besser drin war. Auch der übliche Freestyle, gestern zu einem sehr freshen Jazz Beat, wusste zu gefallen. Fehler haben sich nur eingeschlichen, weil die beiden sich nicht einig waren über die Setlist, welche auch eher spontan diskutiert wurde. Generell wissen die Jungs, wie sie das Publikum bei der Stange halten und es war trotz Anreisestrapazen ein guter Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 19. Okt 2022, 09:43

War gestern in Berlin bei The Twilight Sad in der Mercedes-Benz-Arena. Höre die ja nun seit knapp 15 jahren und freue mich immer, wenn sie in der Stadt sind, auch wenn es in dem Fall etwas teurer geworden ist. Letzte Tour 8auch zum aktuellen Album) war noch im kleinen Gretchen - ein recht unpassender Elektroschuppen, dafür aber intimer. Punkt 19.30 kam die Band auf die Bühne. Etwas ungewohnt in der Optik, Sänger James Graham hatte eine Art schwarze Latzhose an. Die Songs wirkten ein wenig anders eingespielt als sonst - gefühlt deutlich keyboardlastiger, als auf den Alben. Setlist war dann auch mit Fokus auf "it won't be like this all the time", schön war wir üblich das Frightened Rabbit-Cover "Keep yourself warm". Nach 45 Minuten war auch schon Schluss, da es ein Co-Headlineauftritt mit einer anderen britischen Band war, die ja auch noch etwas Spielzeit bekommen sollte. Lieder waren einige im Publikum wohl vor allem wegen dieser gekominsbesonder die Labergabi hinter mir häte den Auftritt eher am 6-€-Bierstand verfolgen sollen.

Kurz vor 9 kam dann die zweite Band des Abends auf die Bühne, quasi als schöner Bonus. Es waren The Cure, die auch öfter mit Twilight Sad unterwegs sind. Schön, wenn man sich so verträgt und gegenseitig supportet. Deren Setlist hat mir sehr gut gefallen, habe sie nun auch schon zum vierten Mal gesehen. Der Fokus lag im Hauptset auf den düsteren, schweren Tracks der langen Bandgeschichte, jedoch immer wieer aufgelockert durch tanzbare Hits (wenn das Publikum denn hätte tanzen wollen) wie Play For Today oder Push. besonders erfreulich war es hier, einige meiner Lieblinge zu hören, die nicht immer gespielt werden - Prayers For Rain, Cold, Figurehead, Burn. Wahnsinn, welch gute Stimme Robert Smith nach wie vor hat. Dachte erst, wir haben es hier teils mit Playback zu tun, aber einige kleine Stellen, die anders waren, bewiesen, dass es nicht so war. Lediglich deutlich lauter hätte es sein können.Stand relativ weit vorn, aber selbst da war untehalten mit den Nachbarn möglich, wie meine Nachbarn zum Glück nur selten bewiesen. Bin später etwas weiter nach hinten, da war nur noch wenig zu hören. Da die Band relativ lange spielte und ich noch einen Zug erwischen musste, ging es für mich leider 3 Songs vor Ende nach Hause. Es hat sich trotzdem sehr gelohnt, nächstes Mal allerdings lieber wieder in einem kleineren Laden.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Sa 22. Okt 2022, 10:28

Porcupine Tree Berlin.

Nach 12 Jahren gibt man sich mal wieder die Ehre und zwar in der ziemlich großen Max Schmeling Halle. Vorab gibt es ein Fotoverbot, ehe es 20 Uhr pünktlich zu "Blackest Eyes" losgeht. Der Sound ist übel, Wilson erklärt den Abend und danach wird merklich nachjustiert. Dennoch: die Riesenhalle passt nicht wirklich, höchstens für die Lichtshow. Gerade bei dem Soundperfektionisten Wilson komisch. Setlist identisch zur bisherigen Tour.

Was auffällt : so ganz überzeugen die neuen Songs auch live nicht (zumindest mich). Harridan macht Laune, das Ende von Chimeras Wreck auch, ansonsten gibt der Backkatalog mehr her, wie das sonstige Set zeigt.

Zwei Dinge haben mir nicht gefallen : dass man wegen der Texte nicht zu PT geht, ist klar. Die Videos sind aber auch oft drüber. "Die Jugend konsumiert zu viel Medien, nimmt Drogen, hört keine vernünftige Musik mehr". Dazu passende Ansagen von Wilson, die schon hart in Richtung Boomercringe gingen. Junge deine Musik ist gut genug, du musst nicht immer meckern und außerdem ist dein letztes Album auch schlimme Popmusik. Andererseits sind eben das auch seine Lyric- und Videothemen. Braucht es wirklich nicht, aber trifft natürlich bei dem dazu passenden Publikum einen Nerv.

Schlussendlich überzeugt aber die Musik und da ist vieles genau auf den Punkt. Gerade der zweite Songblock mit Fear of a blank Planet, buying New soul und, sleep together - top. Hat sich gelohnt. Spielzeit 3 Stunden inkl. 20 Minuten Pause.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 23. Okt 2022, 10:40

Ich war am Freitag in Köln bei Envy im Club Volta. Die Band kommt leider viel zu selten rüber und dementsprechend sollte man immer, wenn man die Möglichkeit hat, ne Show mitnehmen. Angekommen an der Location erstmal über die riesige Schlange gewundert, die sich vor der Nachbarlocation, dem Carlsberg Victoria, gebildet hatte. Kurze Nachfrage, es stellte sich heraus, dass Kiefer Sutherland dort ne Show spielt. Die beiden Locations teilen sich auch noch einen Innenhof und die Toiletten, sodass es zu einer bunten Mischung an Leuten kam. Während Kiefer Sutherland sich allem Anschein nach keine Sorgen machen muss bzgl. schlechter Kartenverkäufe war ich bei Envy doch gespannt, wie voll es werden würde. Hatte schon arge Bedenken, aber es war im Endeffekt doch voller als von mir erwartet, wenn auch weit weg vom Ausverkauf.

Bossk – In meinen Augen komplett underrated und zusätzlich machen die sich auch sehr rar, was Gigs auf dem Festland angeht. 50 Minuten Spielzeit, es ging ganz behutsam los mit einem mehrminütigen intrumentellen Part, bis der Sänger auf die Bühne kam und eine härtere Gangart an den Tag gelegt wurde. Astreiner Post-Metal, da stimmt für mich eigentlich alles. Ordentliche Soundwand, Stimme auch klasse. Top Support, von dem ich gerne mal in Zukunft eine Solo Tour hätte.

Envy – Opener „Footsteps in the Distance“ absolut fantastisch. Die Band schafft es wie keine andere Post-Rock und Hardcore zu verbinden und dabei eine solche Spielfreude zu vermitteln. Ich habe mal gelesen, dass Envy eine der Lieblingsbands von Jeremy Bolm von Touche Amore sind und das ist unüberhörbar, wie stark dort der Einfluss ist. Zurück zur Show: Die neue EP kommt bald und es wurden alle drei Songs gespielt. War zu erwarten. Die Band vermittelt eine so positive Stimmung in meinen Augen wie es im Post-Rock Bereich vielleicht nur noch And So I Watch You From Afar schaffen. Die drei Gitarren sorgen für ordentlich Druck, der Sänger hat seine Stimme bei den gutturalen Teilen auch vollkommen unter Kontrolle und der stark verzerrte, cleane Gesang eines Gitarristen fügt sich wunderbar ein. Es macht einfach Spaß, diese Band zu sehen und es ist schon traurig, dass die hier nur 200-300 Leute ziehen. Die hätten so viel mehr verdient. Spielzeit 65-70 Minuten mit einer Zugabe. Sehr guter Konzertabend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 24. Okt 2022, 14:12

Ich war gestern in Bochum bei Conjurer in der Trompete. Noch nie dort gewesen, keine Ahnung warum. Netter Laden, kleine Bühne, paar Sitzgelegenheiten. Da kann man nicht meckern. Beginn um 20 Uhr bei drei Bands an einem Sonntag hat mich etwas gestresst. Ein früherer Beginn hätten die meisten Gäste wohl dankend angenommen. Schätze es waren so 50-60 Zahlende vor Ort, leider eine traurige Ausbeute.

Solardrifter – Das war absolut gar nichts. Ich dachte, die Zeiten, in denen mir solche Bands über den Weg laufen, wären vorbei. Progressive Metalcore würde ich das Ganze nennen, was erstmal total egal war. Leider gab es dann unfassbar schrecklichen Clean Gesang, aber gut. Bis hierhin konnte man sagen. Okay, ist mies, aber man kann es irgendwie überstehen, wobei gegen Ende des ersten Songs der persönliche Fanclub oder so angefangen hat, irgendwie in einer gewissen Art und Weise zu klatschen als würden gerade Enter Shikari spielen. Da schwante mir schon Böses und dann kam schließlich die erste Ansage und es war vorbei für mich. Wenn man nichts zu sagen hat, dann sag halt nichts. Spiel die Songs runter, hol dir Anstandsapplaus und fertig, aber laber bitte nicht nach jedem Song pseudolustige Scheiße. Das entzieht mir den Lebenswillen. So etwas passiert glaube ich, wenn man nur vor seinen Freunden/seiner Familie Gigs spielt, die immer brav applaudieren und lachen und man so denkt, man könnte das so eins zu eins auf andere Crowds übertragen. Schlimm, einfach nur schlimm.

Cendre – Wie schon im Sommer in Dortmund ein astreiner Gig. Fiese Black Metal Parts, die Stimme des Sängers wird dahingehend auch immer besser. Die behutsam eingestreuten, ruhigeren Post-Rock Parts kommen auch klasse rüber. Und ganz großes Plus: keine Ansagen. Mein Lebenswille ist durch diesen Gig zurückgekehrt. Danke dafür.

Conjurer – Astreiner Gig mit viel längerer Spielzeit als ich es wartet hätte. Die aktuelle Platte wurde glaube ich fast komplett gezockt. Die Band ist unglaublich underrated und es ist eigentlich ne Schande, dass dieser wütende Post-Metal mit ein wenig Death Metal Anleihen so wenig Leute zieht. Die hätten einen Hype verdient, aber nach meinem Gefühl sind Metalfans auch eher langsam, was neue Bands angeht, dann aber unglaublich treu, sobald man mal auf den Geschmack gekommen ist. Es besteht also noch Hoffnung. Würde ich den Jungs wirklich gönnen. Da steckt so viel Potential drin.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 25. Okt 2022, 23:12

Ich war gestern in Dortmund bei Spectral Wound im Junkyard, die neue Location meines Vertrauens. Die Show war ziemlich gut besucht, erfreulich, aber beim momentanen Standing der Band auch nicht weiter verwunderlich.

Hellripper – Hatte mich vorher nicht mit der Band beschäftigt und wurde positiv überrascht. Speed/Thrash Metal in bester Megadeth Manier, die ein oder andere Black Metal Anleihe war auch zu vernehmen. War auf jeden Fall ein guter Anheizer und haben auch ordentlich Probs von der Crowd bekommen. 45 Minuten Spielzeit waren auch in Ordnung.

Spectral Wound – Fand die letztjährige Platte „A Diabolic Thirst“ richtig klasse und natürlich wurde auch einiges davon gespielt. Vielleicht die Black Metal Band, die mich neben Wiegedood im Moment am meisten abholt. Fette Blastbeat Parts, fiese Stimme, die Backing Vocals stimmen eben-falls. Die Crowd war auch drin. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die Spielzeit von 45-50 Minuten, 1-2 Songs hätten es gerne noch sein dürfen, aber beim Black Metal kann ich auch durchaus verstehen, dass der Drummer irgendwann am Ende ist. Insgesamt guter Gig, gerne wieder.
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Rieper
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Mi 26. Okt 2022, 10:12

Wishkah hat geschrieben:
Fr 14. Okt 2022, 00:24

Mit Tanna Leone und Baby Keem gab es zwei Support-Acts, die das Publikum ordentlich in Stimmung gebracht haben. Im Anschluss hat dann Kendrick Lamar eine starke Show über etwa 100 Minuten geliefert. Ich stecke nicht so tief im Genre, mag das aktuelle Album aber gerne, weiß um sein musikalisches Standing und wollte mir die Show daher geben. Habe mich auch sehr gut unterhalten gefühlt, was das Publikum um mich herum offensichtlich auch so gesehen hat. Die Euphorie war auf jeden Fall sehr groß. Neben den musikalischen Höhepunkten gab es auch einiges an Show-Inszenierung, die einem Arena-Konzert mehr als würdig war. Pyrotechnik, Lichtshow, Schattenspiele, mehrere Tänzer*innen und bewegliche Bühnenelemente.
Gestern war dann ich bei Kendrick Lamar in Zürich. An sich kann ich diesen Bericht hier so unterschreiben. Die Stimmung war durchgehend gut. Einziges Manko: Mir waren es manchmal zu lange bzw. zu viele Pausen zwischen den Songs. Klar, es ist auch ein Aufwand mit der ganzen Show, aber das hat mir nicht so gefallen. Aber wie bereits geschrieben, wenn jemand so eine Show bietet, dann ist das normal. Die Setlist ist ja die ganze Tour über ähnlich, nur manchmal wird die Reihenfolge der Songs etwas geändert. Ich habe mich sehr über die beiden Songs von TPAB, m.A.A.d city und natürlich DNA oder HUMBLE gefreut.

Bei Baby Keem waren um uns rum die etwas jüngeren Leute sehr textsicher. Scheint da eine große Nummer zu sein. Von Tanna Leone haben wir nur den letzten Song gesehen.

Es war gut besucht, aber nicht ausverkauft, auch nicht der Stehplatzbereich. Aber dadurch hatten wir etwas weiter hinten auch ausreichend Platz, was sehr angenehm war. Das Publikum war insgesamt sehr angenehm, was in Zürich eher die Ausnahme ist. Aber vielleicht lag es auch an der Musik. Die Menschen haben halt gefeiert und so, bei Indie-Acts oder Singer/Songwriter:innen herrscht oft ein hoher Geräuschpegel in der Menschenmenge bei Konzerten in Zürich.

Wie waren den die Merch-Preise in Deutschland? 45 Franken für ein Short, 60 für einen Longsleeve und 90 für nen Hoodie fand ich dann doch schon relativ hoch. Aber gut, am Zürich Open Air waren die Preise für Shirts von den Arctic Monkeys ähnlich.

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Finn
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Finn » Mi 26. Okt 2022, 10:12

War gestern bei Touché Amoré, Coheed & Cambria und Thrice im Huxley's.

Schicke Tour, auch wenn ich mir C&C seit 15 Jahren nicht mehr so viel anfangen kann (mag eigentlich nur III & IV). Das Konzert wurde aus der Columbiahalle ins Huxley's verlegt und auch das war nicht wirklich ausverkauft. Das Huxley's ist aber eigentlich ganz cool zum gucken, es geht leicht abschüssig zur Bühne und es gibt nirgendwo Säulen, die die Sicht versperren. Publikum war nicht nur 40+ und nicht nur männlich, was mich etwas überrascht hat, aber cool!

Konzert sollte um 20:00 beginnen (das stand auch überall), ich war Punkt 20:00 da und hab auf Touché Amoré gewartet. Die haben aber wohl schon um 19:30 gespielt, was nirgendwo kommuniziert wurde. Absolute Scheiße und natürlich auch echt schade für die Band. Hätte ich die nicht schon auf einer Headliner-Tour 2019 quasi zum aktuellen Album gesehen, wäre ich noch angepisster gewesen.

Coheed & Cambria konnte ich dann auch nicht so richtig genießen, aber es war schon okay. Claudio kann was an der Gitarre, klar, aber bei unironischen Pommesgabeln zieht sich bei mir irgendwas zusammen. Ich kannte jetzt nicht so viele Songs, aber das wirkte schon recht hittig.

Thrice habe ich vor ein paar Jahren mit Refused schon im Huxley's gesehen und da haben sie recht langweilig und still ihren Stiefel runtergespielt. Dieses Mal war Dustin deutlich besser gelaunt und hat auch mal ein paar Standardansagen gemacht. Setlist war auch besser, allein die beiden Illusion of Safety Songs zum 20-jährigen haben gut abgerissen. Es hätte gerne mehr Fokus auf der holy trinity Vheissu, Alchemy Index und Beggars liegen können, aber ich verstehe ja, warum sie lieber ihre neueren Songs spielen. Doch, das war sehr cool, Dustin ist stimmlich immer noch wahnsinnig stark. Letztes Mal gab es glaube ich auch keine Zugabe, dieses Mal kam einfach nochmal der allerbeste Übersong The Earth Will Shake. Nehm ich mit.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Mi 26. Okt 2022, 10:24

Finn hat geschrieben:
Mi 26. Okt 2022, 10:12
Es hätte gerne mehr Fokus auf der holy trinity Vheissu, Alchemy Index und Beggars liegen können, aber ich verstehe ja, warum sie lieber ihre neueren Songs spielen.
So eine Tour würde ich auch gerne nochmal mitnehmen. :hecheln:

Die "Major/Minor" danach mag ich auch noch sehr gerne. Ansonsten laufen Thrice, die wirklich mal Lieblingsband-Status bei mir hatten, mittlerweile nur noch recht selten. Die letzten Alben haben alle nicht mehr so gezündet. Aber klingt doch trotzdem ganz unterhaltsam, auch wenn die Geschichte mit Touché Amoré echt ärgerlich ist.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Mi 26. Okt 2022, 13:02

Finn hat geschrieben:
Mi 26. Okt 2022, 10:12
Konzert sollte um 20:00 beginnen (das stand auch überall), ich war Punkt 20:00 da und hab auf Touché Amoré gewartet. Die haben aber wohl schon um 19:30 gespielt, was nirgendwo kommuniziert wurde. Absolute Scheiße und natürlich auch echt schade für die Band. Hätte ich die nicht schon auf einer Headliner-Tour 2019 quasi zum aktuellen Album gesehen, wäre ich noch angepisster gewesen.
Was eine Kacke. Ich weiß nicht, ob ich da noch den weiteren Abend vollends hätte genießen können.
Ich schrieb es, glaube ich, schon an anderer Stelle, aber in meiner Wahrnehmung hat sowas zugenommen. Woran liegt das? Hatte schon spekuliert, ob der quasi-Tod von Facebook-Veranstaltungen (nicht durch, aber stark beschleunigt durch Corona), die für mich bis dahin echt ziemlich zentral waren, da mitreinspielt?
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Alien Brody » Do 27. Okt 2022, 17:28

Finn hat geschrieben:
Mi 26. Okt 2022, 10:12
War gestern bei Touché Amoré, Coheed & Cambria und Thrice im Huxley's.

Coheed & Cambria konnte ich dann auch nicht so richtig genießen, aber es war schon okay. Claudio kann was an der Gitarre, klar, aber bei unironischen Pommesgabeln zieht sich bei mir irgendwas zusammen. Ich kannte jetzt nicht so viele Songs, aber das wirkte schon recht hittig.
Ich hatte sogar ins Auge gefasst, extra wegen CoCa einen Tagestrip nach München einzulegen, da kein Konzert im Norden und Show in der Tonhalle günstig am Samstagabend. Hab's dann als Overkill verworfen und fühlte mich bestätigt, als ich die ersten Setlists sah. Find das neue Album ja gut und verstehe auch dass man nicht immer die ollen Kamellen rausholen will, aber den Großteil der Evergreens komplett zu ignorieren find ich schon mutig. Erinnere mich noch an ein Double Bill mit den Deftones vor etlichen Jahren, da haben sie es genauso gemacht und die Stimmung war lauwarm. Nächstes Mal wieder!

Auf jeden Fall ätzend mit dem Opener. Ich kenn die Band nicht, hätte mich aber auch mega geärgert.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Johnny Drama » Do 27. Okt 2022, 19:15

Hatte auch überlegt nach Köln zu fahren, aber Coheed nur eine Stunde und mit der Setlist würde mich nur frustrieren. Dann lieber auf die nächste Tour ohne neues Album warten. Ähnliches gilt bei Thrice.


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