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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Baltimore
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Mi 28. Feb 2018, 23:47

Ruby hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 01:00
Glaub ich hab nen neuen Lieblingsgitarristen. :herzen2: Mein Lieblingsdrummer war ja eh dabei, die coole Socke. :mrgreen:
Ach was, der Bassist ist einfach nur süß!!!! :herzen2:

Das Algiers Konzert war schon schön. Kannte ja vorher gar nichts von der Band und bin nur wegen dem Lob hier im Forum hingegangen. :oops:

Haben leider den 2.Zugabenblock nicht mehr gespielt und waren wohl ganz froh, dass jetzt erst einmal Tourpause ist.

Morgen vielleicht noch mehr zum Konzert.
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
Die Liebe ist tot und wenn nicht, dann stech ich nach...

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Sjælland
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Sjælland » Mi 28. Feb 2018, 23:51

Baltimore hat geschrieben:
Mi 28. Feb 2018, 23:47
Ruby hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 01:00
Glaub ich hab nen neuen Lieblingsgitarristen. :herzen2: Mein Lieblingsdrummer war ja eh dabei, die coole Socke. :mrgreen:
Ach was, der Bassist ist einfach nur süß!!!! :herzen2:
Bin auch direkt vor ihm gestanden, das war wirklich sehr aufheiternd :mrgreen:

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 1. Mär 2018, 08:27

War gestern im Emo-Keller in Essen auf einer Show. Kannte keine Band, aber bei den Eintrittspreisen dort ist das auch vollkommen wumpe und in der Regel gibt es Brauchbares. Laden war solide gef[llt.

Bada Bing - Name fand ich eher mau, Musik war aber in Ordnung. Ich würde es als experimentellen Screamo bezeichnen. Auch viele ruhige, fast jazziger Passagen, ein netter Mix.

Villages - Wurde im Event als Post-Punk bezeichnet. War für mich trotz vieler Synthies eher Post-Rock mit vereinzeltem Gesang. Ist eigentlich gar keine Musik für die Location, da der Sound dort so gut wie immer kacke ist, aber hier hat man das maximale rausgeholt. Dementsprechend auch der beste Gig des Abends. Hat mich durchaus unterhalten. Gerne wieder. Band kommt glaube ich aus Dresden. Für alle, die dort leben/studieren/malochen: Klare Empfehlung.

Pigeon - Hier war es dann wirklich Post-Punk und es hat mich gar nicht abgeholt. Musik dümpelte so vor sich hin. War sicherlich nciht schlecht für das, was es sein sollte, aber einfach nicht mein Fall.

Nächste Show:
Ratlord am Samstag in Düsseldorf.
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MairzyDoats
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von MairzyDoats » Do 1. Mär 2018, 10:30

Algiers in Hamburg waren echt wieder richtig gut, leider hat sich auch hier so ein bisschen die Schere zwischen Musik und Publikum aufgemacht. Die liefern da eine Show ab, die Moshpit-würdig wäre und vor Energie nur so strotzt und das (eher ältere) Publikum tanzt höchstens leicht bzw. nickt im Takt. Ich glaube die entscheiden dann auch recht spontan, wie viele Zugaben sie spielen. Bei der Resonanz wundert das mich nicht allzu stark, auch wenn ich gerne noch zwei Songs gehört hätte.

Da hätte ich die ehrlich gesagt sehr gern dieses Jahr auf dem Primavera gesehen, bei dem sehr durchmischten Publikum, das komplett austickt. :smile:
Hallo wie geht willkommen in meiner Signatur. Lass dir hier bitte richtig gut gehen einfach, Käffchen für dich

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Stebbie
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Stebbie » Do 1. Mär 2018, 10:39

Dann war Leipzig ja auch gar nicht so die Ausnahme. Ich glaub das, was ThomZorke andernorts schrieb, passt schon ganz gut: Viele Leute kommen wohl wirklich hin in der Erwartung eines souligen Konzerts, und kommen gar nicht auf diesen Industrial-Punk-Noise-Kram klar. Die brauchen wir mal auf dem Haldern Nachts im Spiegelzelt oder zum RBF im Molotow :herzen2:
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headlesscowman
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von headlesscowman » Do 1. Mär 2018, 11:19

Ich hatte ein ereignisreiches Wochenende hinter mir.

Donnerstag gabs das Isolation Berlin Releasekonzert im Golden Pudel. Und ich habe es zeitlich verplant und bin erst Punkt 23 Uhr zum Set von Helena Hauff aufgeschlagen :doof: Schade, dann wird es wohl doch das Konzert im Übel und Gefährlich. Helena Hauff b2b Dietroiter hat richtig Spaß gemacht. Sehr coole Elektrotracks und keinen davon kannte ich. Wahrscheinlich mehr als die Hälfte der Tracks von B-Seiten von verschollenen Schallplatten, die eh nur noch sie besitzt. Wer weiß. Im Publikum gab es dann doch die einen oder anderen nervigen Personen, aber bei 4€ Eintritt ohne Selektion an der Tür passiert sowas halt. Eine Druffie-Alte hat mich von hinten gepackt als ich zum Pissoir gehen wollte und dachte ich will mich an der Schlange für die Kabinen vorbeidrängeln und wurde leicht rabiat. Auch sonst einige nervige Gestalten dabei. 5 Stunden habe ich es dann aber insgesamt in dem vollen Laden ausgehalten und so lange wird man Helena Hauff bestimmt nirgendwo für 4 Euro sehen. Deswegen bin ich schon zufrieden.

Freitag ging es dann zu Son Lux im Grünspan. Der Oberrang war abgesperrt und unten war es angenehm voll. Den Support habe ich nur die letzten 10 Minuten mitbekommen, war wohl eine Freundin der Band. Mit MacBook und Ableton bewaffnet stand sie auf der Bühne und hat dort Loops zusammengebastelt inkl. Gesang. War ganz nett, aber halt klassische Supportnummer, größer sehe ich das nicht. Son Lux eröffneten dann schon zeitig kurz nach 20 Uhr und spielten schon als zweiten Track Easy. Danach war das Publikum auch gleich in Stimmung. Insgesamt fand ich bei dem Konzert das selbe problematisch wie bei den Alben. Viele Motive und Songideen wiederholen sich und ab und zu wird es dann wirklich sehr vertrackt. Besonders stark fand ich aber den Schlagzeuger und die Stellen, an denen sie von ihren Songstrukturen abgewichen sind und die Songs ausufernder gespielt haben. Ryan Lott war gut gelaunt und wirkte sehr sympathisch bei seinen Bühnenansagen. Diese handelten zum Glück nicht davon, dass es ja das beste Publikum der gesamten Tour sei, dafür gibt es sowieso schonmal Pluspunkte bei mir :D Als letzten Song gab es dann noch einmal Lost it to trying. Viele Sachen hatten mir schon gefallen, die nächste Tour von Son Lux würde ich aber wohl erstmal auslassen.

Samstag dann noch einen klassischen Techno-Rave von der Plastik-Crew im Turmzimmer mit der Legende Pär Grindvik als Gast. Nach den letzten beiden sehr leeren Veranstaltungen die auch früher als geplant beendet wurden auf Grund Publikummangels war es endlich mal wieder richtig voll im Turmzimmer. Durch die Bank weg sehr gute DJ-Sets und die Leute haben auch endlich mal getanzt und sich nicht nur unterhalten. Hat richtig Spaß gemacht und bin auch sehr froh darüber, dass die Veranstaltungen im Turmzimmer und nicht im Ballsaal stattfinden. Einfach viel besser für die Musik geeignet, auch von der Anlage her.


Die nächsten Tage werden dann auch ereignisreich:
Freitag: Lucid im Hafenklang
Samstag: WhomadeWho im Mojo, anschließend noch Illa J im Mojo und danach in die Rote Flora zur Resource.
Montag: Anna von Hauswolff im Kampnagel
Dienstag: Tocotronic im Schlachthof (höchstwahrscheinlich mein Highlight diesen Monat :smile: )

Ruby
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Do 1. Mär 2018, 13:02

Sjælland hat geschrieben:
Mi 28. Feb 2018, 23:51
Baltimore hat geschrieben:
Mi 28. Feb 2018, 23:47
Ruby hat geschrieben:
Sa 24. Feb 2018, 01:00
Glaub ich hab nen neuen Lieblingsgitarristen. :herzen2: Mein Lieblingsdrummer war ja eh dabei, die coole Socke. :mrgreen:
Ach was, der Bassist ist einfach nur süß!!!! :herzen2:
Bin auch direkt vor ihm gestanden, das war wirklich sehr aufheiternd :mrgreen:
Mir ist der Bassist etwas zu hektisch. :mrgreen:
In Köln war seine Mutti/Omi/Tante mit dabei.
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rogerhealy
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von rogerhealy » Sa 3. Mär 2018, 12:30

Hörenswerte Kritik zum Franz Ferdinand Tourauftakt in Hamburg:
http://www.deutschlandfunkkultur.de/tou ... _id=412038

Besonders die Beschreibung von Alex Kapranos als "Animateur im Leoparden-Jackett", der mittlerweile zwischen den Songs nur Platitüden von sich gibt, ist leider sehr treffend.
Dieses ganze "Hamburg, can you feel the love" nervte sehr und minderte das Vergnügen an einer eigentlich guten Setlist.
Der Sound war etwas blechern, was im Mehr-Theater bei Rock-Shows leider nicht unüblich ist.

Ärgernis am Rande:
Am kältesten Abend des Jahres konnte man in einer bei weitem nicht ausverkauften Location seine Jacken(n) schon um 20:30 Uhr nicht mehr an der Garderobe abgeben, da diese "schon voll" gewesen sei.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 4. Mär 2018, 06:58

War gestern bei Ratlord im Jugendkulturcafe Franzmann in Düsseldorf. Ich war noch nie zuvor in diesem Laden und wie sich heraussstellte liegt er am Rande der Altstadt. Da ich absolut gar nichts von der Altstadt halte hat das die Lust, mit meinen alten Körper bi den Temperaturen die WOhnung zu verlassen, nicht gerade erhöht. Naja, bin dann doch gegangen und bei 5 Euro Eintritt kann man auch nicht meckern. War auch gut gefüllt, wobei ich das gefhl hatte, dass auch durchaus einige random Altstadt Besucher auf der Suche nach einem hippen Laden dort gelandet sind. 5 Euro Eintritt sind ja auch nix. Ging dann ne halbe Stunde später los als gedacht, aber das kennt man ja.

Powerage - Neue Band aus Düsseldorf, oft gelobt im Internet. War gespannt und wurde nicht enttäuscht. Sehr fresher, grooviger Sound mit einem guten Schuss Metal irgendwo zwischen The Rival Mob (Die sollten auch noch einmal rüberkommen) und Gatecreeper. Sound war gut, allerdings mit etwas zu viel Hall im Gesang. Das hätte weniger sein können. Publikum war eher entspannt drauf, obwohl es durchaus gute Parts zum Bewegen gab. Trotzdem ein gutes Ding in meinen Augen. Wird im Auge behalten.

Piece - Sludge/Stoner Band aus Berlin. Auf der Jacke des Gitarristen prangte ein High On Fire Patch, was den Sound eigentlich ganz gut beschreibt, vielleicht noch etwas Crowbar mit rein und fertig ist ein sehr guter Sound. Die Band hat letztes Jahr ihr Debüt rausgehauen, ist also auch noch nicht so lange dabei. Der Sound hat sich allerdings schon gut etabliert, klingt alles rund. Songs konnte ausnahmslos überzeugen, Matt Pyke und Kurt Windstein wären stolz. Vor der Bühne herrschte natürlich eher entspanntes, langsames Kopfnicken, aber alles andere ist bei solcher Musik auch unangebracht. Für mich der beste Gig des Tages.

Ratlord - Death Metal band, die ich mittlerweile auch schon echt oft gesehen habe. Ist aber live immer wieder gut, gestern auch. Leider war die Band wieder nur zu viert unterwegs. Keine Ahnung, ob der eine Gitarrist ausgestiegen ist oder einfahc nur nicht konnte, aber es ist nicht das erste Mal, dass die Band in dieser Konstellation gespielt hat und da bleibt der Druck der Gitarren doch etwas auf der Strecke. Klang natürlich trotzdem fies, wobei es hier auch gerne weniger Hall in der Stimme hätte sein dürfen. Um 22:15 Uhr war dann auch schon Schluss, sehr angenehm.

Nächste Show:
Wahrscheinlich Burn am Mittwoch in Köln.
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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 6. Mär 2018, 14:03

Freitag war ich u.a. mit Julian (MairzyDoats) bei At The Drive-In, Death From Above und Le Butcherettes.
Hab fürs Magazin mal in die Tasten gehauen, mit Bildern hier: http://magazin.festival-community.net/2 ... spothalle/

Mit Comebacks ist das so eine Sache. Wie oft ist man schon enttäuscht worden, wenn die Helden aus Jugendtagen zehn bis 20 Jahre später mal wieder zusammen touren und womöglich sogar ein Album aufnehmen? Zum Glück ist das bei den Post-Hardcore-Legenden At The Drive-In anders. Das haben sie – ausgerechnet möchte man sagen – in der Hamburger Sporthalle gezeigt.

17 Jahre vergingen bei At The Drive-In zwischen dem Überalbum Relationship of Command und dem 2017 erschienenen 4. Studioalbum In-ter a-li-a. Unterwegs ist die Band jedoch schon seit 2012 – zumindest unregelmäßig – wieder. In Hamburg war es an diesem Freitag im März jedoch der erste Auftritt seit August 2000.

Die Sporthalle, Hamburger unter euch kennen das, ist bei Tourankündigungen aus vielerlei Gründen der vielzitierte Football in die Leisten. Keine Atmosphäre, oft mieser Sound und teure Preise. Wenn dann aber erstmals seit fast zwei Dekaden eine Band wie At The Drive-In in die Stadt kommt und als Unterstützung auch noch Death From Above und Le Butcherettes mitbringt…. Ja, was soll man da machen? Ticket kaufen und hin.

Das dachten sich einige – aber bei weitem nicht genug. Wie vorab vermutet, ist die Sporthalle mit ihren 7.000 Plätzen mindestens eine Nummer zu groß für die Band – trotz des überragenden Line-Ups. Die Bühne stand eher auf der Hälfte im Vergleich zu anderen Konzerten und die Tribünen waren bis auf einen kleinen Bereich an jeder Seite zugehangen. Wäre das Mehr! Theater frei gewesen, hätte es wohl deutlich besser gepasst. Mit ein wenig Glück hätte der Veranstalter die anwesenden Gäste sogar ins Docks bekommen.

So war vor allem bei Le Butcherettes zum Konzertbeginn noch viel zu wenig los. Was dem Auftritt der Garage Punker als Guadalajara, Mexiko jedoch keinen Abbruch tat. Die von At The Drive-In-Mastermind Omar Rodríguez López produzierte Band brachte das Publikum ziemlich schnell auf ihre Seite. Kein Wunder, wird die energetische Performance von Frontfrau Teri Gender Bender oft mit Künstlerinnen wie Björk oder Karen O. (Yeah Yeah Yeahs) vergleichen. (Zurecht).

Rund eine halbe Stunde durften sich Le Butcherettes austoben, die Hälfte des Sets ging Songs aus dem 2011 erschienenen Erstling Sin, Sin, Sin. Während des Auftritts füllte sich die Halle glücklicherweise zusehends, so dass bei den darauf folgenden Death From Above einiges los war. Das kanadische Noise-Punk-Duo gehört spätestens seit dem Surprise Gig beim Reeperbahn Festival 2017 zu den Lieblings-Liveacts einiger Festival-Community-User – und haben auch als Support von At The Drive-In wieder bewiesen, warum.

Das Set beinhaltete Songs von allen drei Alben, wobei der Fokus auf der jüngsten Veröffentlichung Outrage! Is Now lag. Songs wie Freeze Me, Holy Books oder Going Steady luden schon zu diesem Zeitpunkt den/die eine(n) oder andere(n) Anwesende(n) zum Tanz ein und die Zeit, rund 40 Minuten, verging quasi wie im Flug. Sollten Death From Above demnächst noch einmal solo auf Tour gehen – hier ist die Empfehlung zum Hingehen.

At The Drive-In betraten relativ pünktlich um 21.30 Uhr die Bühne. Das Publikum war zu diesem Zeitpunkt bereits ziemlich ausgelassen und biergeschwängert. Glück dem, der dann mit einem Song wie Arcarsenal eröffnen kann. Der Opener von Relationship of Command brachte die Stimmung zum Kochen. Der Song – wie etwa auch Pattern Against User oder Sleepwalk Capsules wurden von lautstarkem Gesang und einem ansehnlichen Moshpit begleitet.

Zwischendurch streute die Band um Sänger Cedric Bixler-Zavala immer wieder Songs ihres neuen Albums In-ter a-li-a ein – und auch hier präsentierte sich die Crowd textsicher. Ansagen gab es nur wenige. Wenn sie kamen, sprach Bixler-Zavala jedoch immer wieder von Erlebnissen auf vergangenen Touren im legendären Golden Pudel. Ob er sich aus dieser Zeit wirklich noch an Details erinnert? Na ja, nicht so wichtig.

Mit dem großartigen Invalid Letter Dept. oder 198d von der Vaya-EP gab es weitere Highlights. Nach rund 80 Minuten und ihrem vielleicht größten neuen Hit, Governed By Contagions, ging die Band von der Bühne – nur um, wie zu erwarten, kurze Zeit später noch einmal rauszukommen und dem aufgeheizten Publikum mit ihrem Übersong One Armed Scissor den Rest zu geben.

Nach dem Auftritt festzuhalten bleibt, dass At The Drive-In es geschafft haben, trotz der sehr langen Pause nicht irrelevant zu werden. Das ist bei Bands, die um die Jahrtausendwende ihre größten Erfolge hatten, keine Selbstverständlichkeit. Und wer es schafft, dass man aus der Sporthalle rauskommt und kaum ein schlechtes Wort über den Auftritt verliert, kann sich darin bestätigt sehen, dass das Comeback ein voller Erfolg ist.
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headlesscowman
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von headlesscowman » Mi 7. Mär 2018, 13:28

WhoMadeWho & Illa J

WhoMadeWho im Mojo Club am Samstag. Wenn man Lust hatte rumzuhüpfen und einen im Tee hatte, war das bestimmt ein tolles Konzert. Aber als stiller Beobachter von hinten war es dann leider doch sehr belanglos. Die Songs sind auf Stimmung ausgelegt und selbst die atmosphärischen Stücke wie Hiding in Darkness wurden dann um ein paar Synthspuren gekürzt und auch wieder so gespielt, dass man auch schön zu rumhüpfen kann. Das war nichts für mich. Danach gab es noch um 23 Uhr ein Late-Night Konzert von Illa J. Endlich mal ein Hip-Hop Konzert mit einem Rapper und einem Keyboard auf der Bühne. Nicht mehr und nicht weniger. Nachdem meine letzten Hip-Hop Konzerte alle ein Playbackfest waren, war das hier ein wahrer Segen. Chillige und smoothe Songs im abendlichen Ambiente. Das für 10 € war es definitiv wert.

Anna von Hausswolff

Und nun zu dem besten und atmosphärischten Konzert des Jahres bis jetzt. Und aktuell dann wohl auch mein Album des Jahres. Anna von Hausswolff im Kampnagel. Das war ganz großes Kino und einfach nur genial. Eine minimalistische aber super eindrucksvolle Lichtshow mit wenigen Neonröhren und Strobo haben die "Wutausbrüche" der Band begleitet. Das Konzert an sich war schon an ein Highlight, hervorheben will ich aber noch einmal zwei Stellen. Im letzten Song vor der Zugabe baute sich der Song über Minuten auf und wurde immer schneller und energetischer, bis er abrupt stoppte, damit Anna nach kurzer Kunstpause mit voller Kraft mitsamt der Orgel weitermachen konnte. Aber die Orgel versagte und brachte kein Ton raus. Sie hatte einen kleinen Lachflasch und rief nur: " What the Fuck?!" um dann nach kurzer Sortierung weiter zu machen. Und trotz der heiteren Unterbrechung war im Bruchteil einer Sekunde wieder die unglaublich dichte Atmosphäre da, welche vorher über Minuten aufgebaut wurde. Zum Schluss gab es als Zugabe noch eine Ballade, welche Anna dann direkt im Publikum sang. Ich habe selten so verzauberte Gesichter gesehen. Seit dem Konzert bin ich ab sofort offizieller Fanboy :herzen2:

Tocotronic

Gestern Abend gab es dann das erste Mal Tocotronic live meines Lebens. War das erste mal Konzert im Schlachthof für mich und dann auch noch gleich ausverkauft. Gefällt mir nicht wirklich, vor allem die Tribüne mit den Treppen sind gar nicht meins. Ist aber wahrscheinlich etwas anderes, wenn es dann nicht ganz so voll ist wie gestern. Ich muss gestehen ich habe bei weitem nicht alle Tocotronic-Alben gehört. Von Digital ist besser bis zum weißen Album hatte ich letztes Jahr einmal alles angehört und dann bin ich jetzt mit dem neuen Album eingestiegen. Vor Besuch des Konzerts war mir aber schon klar, dass bei weitem nicht alle Songs gespielt werden würden die ich gerne sehen würde (gestaltet sich bei 12 Alben ja auch recht schwierig). Spaß gemacht hat es trotzdem und hätten sie noch "Ausgerechnet du hast mich gerettet" gespielt wäre auch ich wohl ein kleines wenig noch glücklicher gewesen. Besonders stark fand ich Die Unendlichkeit, Electric Guitar und Explosion.

Ich werde mich demnächst mal noch mehr mit den anderen Alben auseinandersetzen und auch mit der Band an sich. Bin nämlich schon immer leicht verwirrt wenn es um Tocotronic geht. Die einen preisen ihre Alben als bis ins letzte Kommata durchdachte Metaphern an, die sie dann zu Tode interpretieren und dann lese ich wieder Interviews mit Dirk, dass ihre Musik nicht interpretiert werden soll, sondern die Leute zu tanzen und knutschen sollen. Hier und da werden sie als Diskursrock für Intellektuelle gehandelt, andere feiern sie für ihre Parolen und geradlinigen Texte. Dazu kommt dann noch Dirk wie er auf der Bühne rumtänzelt und sich gestern über geschenkte Stofftiere freut. Für jemanden der nicht mit der Band groß geworden ist, alles erst einmal leicht irritierend. Wobei ich eins noch sagen muss: Mir ist in meinem Leben noch nie jemand begegnet, der Tocotronic hört und nicht sympathisch ist. Sie scheinen die richtigen Leute anzuziehen :)

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Johnson
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Johnson » Mi 7. Mär 2018, 13:56

Montag, 5. März, To Kill A King, Nochtspeicher, Hamburg

Nach dem Abschluss ihrer UK-Tour im Januar waren To Kill A King in den letzten Tagen für fünf Konzerte in der Schweiz und Deutschland unterwegs. Das neue Album der englischen Band, The Spiritual Dark Age, erschien Anfang des Jahres und hat mich bislang sehr begeistert, nachdem der Vorgänger, der 2015 rauskam, mich doch eher enttäuscht hatte. Beim Reeperbahn Festival im September letzten Jahres hatte die Band schon einige Songs vom neuen Album gespielt, die mir damals gefallen hatten. Und nun, nach mehreren Hörgängen gibt es eigentlich keinen Song, der negativ rausfällt. Die Band findet auf ihrer dritten LP eine gute Mischung aus Elementen der ersten beiden Alben. Durch die verschiedenen Tempi der Lieder wird die Entwicklung eines einheitlichen Klangteppichs gut vermieden.

Der Nochtspeicher war bei der Vorband FOURS zur Hälfte gefüllt. Der Gesang der Frontfrau und die Musik erinnerten mich ein wenig an 80er Pop-Rock und Florence and the Machine. Die Band kam gut an und überraschte zudem mit einem Cover von "Girls Just Want to Have Fun". Da musste ich doch etwas grinsen - denn mit dem Oldie hatte ich nicht gerechnet.

To Kill A King starteten mit den Liedern "Bloody Shirt" und "Compassion Is A German Word", gleichzeitig auch der Titel der Tour, in den Abend. Danach "Funeral": Es war mein achtes Konzert der Band und immer noch kriege ich bei diesem Lied Gänsehaut und gute Laune. Vom neuen Album wurden gleich acht Songs gespielt. Vom Vorgänger nur drei - wobei diese drei zu den besseren Liedern des Albums zählen. Insgesamt umfasste die Setlist 17 Lieder.

Positiv überrascht war ich von den Abweichungen bei einigen Songs. So wurden beispielsweise "I Work Nights And You Work Days" und "And yet..." zunächst noch in der Albumversion dargeboten, um dann Richtung Ende wesentlich gitarrenlastiger, lauter und schneller zu werden. Natürlich durfte auch "Choices" nicht fehlen. Das Musikvideo zu dem Lied, das vor einigen Jahren mit mehreren anderen Bands, u.a. Bastille, entstanden war und schon mehr als 1 Million Mal angeschaut wurde, hat sicherlich einige Leute auf die Band gebracht - bei keinem anderen Lied wurde so laut und textsicher mitgesungen. Ich freute mich mehr über "Wolves" - den Song hatte ich live zuletzt beim Hurricane Festival 2014 gehört.

Der Nochtspeicher war nicht ganz voll, was der Stimmung im Publikum aber keinen Abbruch tat. Die Band hatte sichtlich Spaß und freute sich, wieder in Hamburg zu sein. Die Hansestadt muss bei der Band bzw. Bandmitgliedern wirklich Eindruck hinterlassen haben, denn kurz vor Ende präsentierten Bassist James und Schlagzeuger Josh ihr jeweils am Nachmittag gestochenes Tattoo - das Hamburger Stadtwappen.

Das Konzert endete mit, wie Sänger Ralph bekanntgab, seinem Lieblingslied vom aktuellen Album, dem angesprochenen "And yet...". Die Band kündigte eine baldige Rückkehr an und ging nach dem Ende euphorisiert von der Bühne.
Der Gig dürfte wohl zu den Top 3 der bisher von mir gesehenen Auftritte gehören, es war wieder mal eine große Freude, die Band live zu sehen. Das neue Album und auch dieses Konzert dürften gute Chancen haben, am Jahresende jeweils unter meinen Top 5 zu landen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » Mi 7. Mär 2018, 16:21

headlesscowman hat geschrieben:
Mi 7. Mär 2018, 13:28
Für jemanden der nicht mit der Band groß geworden ist, alles erst einmal leicht irritierend. Wobei ich eins noch sagen muss: Mir ist in meinem Leben noch nie jemand begegnet, der Tocotronic hört und nicht sympathisch ist. Sie scheinen die richtigen Leute anzuziehen :)
Ich finde es ja schön, wenn zu den Konzerten auch Leute gehen, die eben nicht mit der Band groß geworden sind. :smile:
Ich kenne fast nur Leute meiner Generation, die sie mögen. Ich liebe es ja, Tocotronic z.B. morgens auf einem Festival zu hören, weil sich das für mich irgendwie heimisch anfühlt.
Gehöre übrigens zu der Fraktion, die nichts groß in die Texte hineininterpretiert.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 8. Mär 2018, 10:11

Ich war gestern in Köln im MTC bei Burn. Schon einmal eine Sache vorweg. Das Highlight meines Ausflugs nach Köln war die Falafel beim besten laden der Stadt. Das MTC war leer, max. 50 Zahlende. Traurig, aber ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich etwas anderes erwartet hätte. Köln ist für Hardcore kein gutes Pflaster, für Old School Sachen ist NRW generell schwierig, von den Shows in der Baracke in Münster mal abgesehen.

Staredown - Ich weiß nicht, ob jedem geläufig ist, was P2P (Pay to Play) ist? Eine band kauft beim Veranstalter ein gewissen Kontingent an Karten und darf dafür spielen, spielt alos im besten Fall für Umme. Diese Band ist eine der Bands, die ich immer nur auf Flyern lese, wenn es um P2P Spots gibt. Und die Musik klingt leider auch so. Völlig langweiliger 08/15 Hardcore im besten NYHC Stil, nur halt richtig öde. Die 20 Leute, die im Raum waren, haben sich absolut null für die Band interessiert und bei mir hat der Gig eher dafür gesorgt, dass ich nur noch genervter darüber war, überhaupt Eintritt bezahlt zu haben. Zum Abschluss gab es dann mit "Don't Call Me White" ein NOFX Cover. passte nicht und war auch nicht gut.

Gust - Das war in Ordnung. Solider, etwas chaotischer Hardcore. Mittlerweile vor 40 Leuten, immer noch traurig. Band hat sich bemüht und das Beste draus gemacht.

Burn - Hier war dann zumindest vor der Bühne mal so etwas wie Bewegung zu erkennen. Die Leute sidn auch alle brav nach vorne gekommen und einige Textsichere gab es auch. Sound für Old School Verhältnisse auch mit recht experimentellen Parts. An sich ganz cool, aber der Sound hats leider etwas zerstört. Insgesamt also ein eher trauriger Abend für mich.

Nächste Show:
Retrogott heute Abend in Duisburg.
There is panic on the streets

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Moosgeist
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Moosgeist » Do 8. Mär 2018, 18:14

SammyJankis hat geschrieben:
Do 8. Mär 2018, 10:11
Ich war gestern in Köln im MTC bei Burn. Schon einmal eine Sache vorweg. Das Highlight meines Ausflugs nach Köln war die Falafel beim besten laden der Stadt. Das MTC war leer, max. 50 Zahlende. Traurig, aber ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich etwas anderes erwartet hätte. Köln ist für Hardcore kein gutes Pflaster, für Old School Sachen ist NRW generell schwierig, von den Shows in der Baracke in Münster mal abgesehen.

Staredown - Ich weiß nicht, ob jedem geläufig ist, was P2P (Pay to Play) ist? Eine band kauft beim Veranstalter ein gewissen Kontingent an Karten und darf dafür spielen, spielt alos im besten Fall für Umme. Diese Band ist eine der Bands, die ich immer nur auf Flyern lese, wenn es um P2P Spots gibt.
An was erkennst du denn ob es ein Pay 2 Play Spot ist?
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 9. Mär 2018, 11:40

Moosgeist hat geschrieben:
Do 8. Mär 2018, 18:14
An was erkennst du denn ob es ein Pay 2 Play Spot ist?
So etwas zu erkennen ist natürlich schwierig, aber bei einigen Veranstaltern bekommt man es natürlich mit (über lokale Bands, die man kennt, etc.) In diesem Fall spielen die Bands maximal für Umme oder halt P2P, wenn sie aus der Umgebung kommen. Man kann das auch ganz gut daran sehen, wenn Leute in den Eventgruppen bei Fb frühzeitig günstig Karten verkaufen. Das sind dann meistens Bandmitglieder, die versuchen, die gekauften Tickets lozuwerden.

On Topic:
Ich war gestern bei Retrogott in Duisburg im Grammatikoff. Hatte den Herren vor zwei Jahren an selber Stelle schon einmal mit Hulk Hodn gesehen. Gestern war allerdings Kutmasta Kurt als DJ dabei und noch Motion Man, mit dem Retrogott auch irgendwelche Kollaboalben hat. Bei den ganzen Sachen blick ich sowieso nicht durch, da weiß defpro sicher mehr.

Lord Diamonds & Michael Rushden - War auch ganz solider Old School 90s Hip Hop, soweit ich das beurteilen kann. Zwei nette Dudes, von denen einer aussah wie Damon Albarn mit Nerdbrille, die dem Publikum ganz gut eingeheizt haben. Hier eine Analogie zum Metal. Auch hier ist das Publikum direkt voll dabei und steht nicht gelangweilt rum (außer mir, weil ich etwas müde war, alt bin und das von den Hardcore Shows so kenne :D). Finde ich jedes Mal fasziniert. den Support haben sich die beiden aber auch verdient. Solides Ding.

Retrogott, Motion Man & Kutmasta Kurt - Zuerst waren nur Kurt und Motion Man auf der Bühne und Motion Man hat seine Songs zum Besten gegeben. Hat mich am Anfang nicht so gekickt, wurde aber immer besser und irgendwann kam Retrogott dazu und es wurde zusammen performt. Ab diesem Moment gab es viele Wechsel, mal beide zusammen, dann wieder nur einer, passte aber eigentlich immer. Sound hätte besser sein können, aber es war noch in Ordnung. Motion Man gefiel weiter gut, Retrogott allerdings besser. Ein sehr unterhaltsamer Dude fernab von irgendwelchem Tough Guy Hantelbank Hip Hop, auch recht kritisch dabei. Dazu gibt es jedes Mal Freestyle Parts, sicher nciht alle immer herausragend, aber es waren so doch knapp 100 Minuten gute Unterhaltung.

Nächste Show:
Coldburn am Samstag in Moers.
There is panic on the streets

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defpro
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Fr 9. Mär 2018, 13:20

SammyJankis hat geschrieben:
Fr 9. Mär 2018, 11:40
On Topic:
Ich war gestern bei Retrogott in Duisburg im Grammatikoff. Hatte den Herren vor zwei Jahren an selber Stelle schon einmal mit Hulk Hodn gesehen. Gestern war allerdings Kutmasta Kurt als DJ dabei und noch Motion Man, mit dem Retrogott auch irgendwelche Kollaboalben hat. Bei den ganzen Sachen blick ich sowieso nicht durch, da weiß defpro sicher mehr.
Leider auch nicht. Hab mich nie großartig mit Retrogott beschäftigt, weder solo noch mit Huss und Hodn. Mit KutMasta Kurt gabs 2014 ne EP, die ich glaube ich sogar gehört habe, mit Motion Man kam lt. Wiki letztes Jahr ne EP. Bei Gelegenheit werde ich da mal genauer reinhören.

Und jetzt hab ich auf einmal Bock auf den geilen "In The End"-Remix :herzen2: "Reanimation" ist eh die beste LP-Platte überhaupt! Jeder, der was anderes behauptet, lügt! :mrgreen:

defpro
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Fr 9. Mär 2018, 16:42

Hab hier auch noch 2 Berichte nachzutragen:

Am letzten Sonntag war ich bei Shacke One & Achim Funk im Frankfurter Nachtleben. Shacke One ist ein Berliner Rapper, bekannt aus der Upstruct-Sprayer-Crew um MC Bomber. Durch das "Nordachse"-Kollabo-Album mit letzterem ist Shacke 2014 auch zum ersten Mal musikalisch in Erscheinung getreten. Seitdem kamen die beiden Platten "Stecks Schmiers & Suffs" und "Bossen & Bumsen", die mMn zu dem besten gehören, was in den letzten Jahren im Bereich Deutschrap veröffentlicht wurde. Die Albentitel sind Programm: Thematisch dreht es sich bei Shacke ausschließlich um den übermäßigen Alkoholgenuss, das Beglücken holder Damen, die Vernichtung von Wack-MCs sowie das Representen des Heimatviertels Berlin-Wedding. Das Ganze wird präsentiert auf den wunderschönen Beats von Achim Funk, die zwischen Boom-Bap, G-Funk und Italo-Disco (!) pendeln und allesamt richtig Laune machen. Wer mal reinhören möchte: Die ersten beiden Platten gibt es auf der Upstruct-Page zum kostenlosen Download :wink:

Das Nachtleben war sehr ordentlich gefüllt, das Publikum natürlich großteils männlich, wobei doch mehr Frauen anwesend waren als ich gedacht hätte. Probs an den Typen in der 1. Reihe im weißen Hemd, der sich erst mal genüsslich einen Rotwein gegönnt hat. Ich hoffe, er hatte sich nicht versehentlich auf die falsche Veranstaltung verirrt. :lol:

Voract waren Tiger & G.G.B., ebenfalls Teil der Upstruct-Crew, regelmäßige Kollabo-Partner von Bomber und Shacke und thematisch auf der gleichen Schiene unterwegs. Hat als 20-Minuten-Warmup Spaß gemacht, aber Shacke liegt nochmal ein paar Klassen darüber, was man im direkten Vergleich auch deutlich gemerkt hat.

So ging es dann auch ohne Pause direkt mit Shacke One weiter und die Menge war vom 1. Song an voll dabei! Highlights sind schwer auszumachen, da Shackes komplette Diskographie ohne Ausfälle auskommt. Geboten wurde an toller Mix aus den bisherigen 3 Veröffentlichungen, der eigentlich keine Wünsche mehr offen ließ, wobei ich mir im Sinne des Abwechslungsreichtums den "Lovesong" Fötte noch gewünscht hätte.
Beeindruckend ist vor allem, dass Shacke trotz seines sehr schnellen Rapstils komplett ohne Backup auskommt und sein Vortrag auch in keinster Weise darunter leidet. Noch beeindruckender ist, dass es sich um den 4. Tourstopp in Folge handelte und die Suffeskapaden der vergangenen Tage die Performance in keinster Weise beeinträchtigten (Whiskey-Cola sei Dank). Meine Befürchtung, dass es aufgrund der sehr strengen Umsetzung des Nichtrauchergesetzes zu Stress zwischen Publikum und Security kommen wird, ist zum Glück nicht eingetreten, sodass es im Endeffekt nur zu Ermahnungen von Personen AUF der Bühne kam.
Begleitet wurde das Programm von Sidekick Kultatze Heiko, der das Publikum in den Pausen bespaßte. Neben einem Aerobictraining gab es auch ein völlig bescheuertes Nonsense-Quiz, bei dem man eine Flasche Bier, eine Paprika sowie ein Tittenmagazin gewinnen konnte. Toll! :mchearth:

Nachdem mit Wat is schon dran an som Tach und Kings aus Prinzip das Konzert würdevoll beschlossen wurde, gab es noch eine Spontan-Zugabe mit dem Bomber-Cover Taubensohn und Pullerschellenverteilas, wobei Tiger jeweils die MC Bomber-Parts übernommen hat. Aus dem Publikum wurde noch Drei Schwengel für Charlie gewünscht, was von Shacke aber mit Verweis auf die fehlenden Feature-Partner Bomber und Morlockk Dilemma gekontert wurde, wobei eine künftige Tour der drei in Aussicht gestellt wurde. Ich hoffe wirklich, dass diese Tour zustande kommt. Da würde ich sehr viel Geld für bezahlen!

Nach knapp 90 Minuten war der Spaß vorbei! Mit ein paar Tagen Abstand auf jeden Fall das bisher beste Konzert in diesem Jahr. Ich könnte mir vorstellen, dass die nächste Tour in etwas größeren Clubs stattfinden wird.

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Letzten Dienstag war ich beim ausverkauften Marteria-Konzert im Wiesbadener Schlachthof. Richtig gut gefällt mir eigentlich nur "Zum Glück in die Zukunft 1", die Folgealben empfinde ich vor allem textlich als deutlich schwächer, wobei ein paar gute (Pop-)Songs auf jeder Platte mit dabei sind. Da meine Freundin aber großer Marteria-Fan ist, bin ich trotzdem mit, zumal ich den Frauenfeld-Auftritt letztes Jahr im Zelt verschlafen habe.

Der Support kam von 3Plusss, der mich rein textlich meist überhaupt nicht abholt, aber die Electro/Glitch-lastigen Beats von WE DO DRUMS einiges wieder rausreißen, sodass ich mir manche Songs von ihm doch ganz gerne anhöre. War also ein ganz guter Auftritt und in Anbetracht der Tatsache, dass man es als Support eines Mainstream-Acts doch meist schwer hat, hat er seine Sache gut gemeistert. Nur den Brostep-Bassdrop als Finale, wo die Leute "nochmal richtig ausrasten" sollen, hätte er sich gerne sparen können. Ganz im Ernst: Wer hört denn bitte heutzutage noch Brostep?

Marteria selbst hat im Anschluss dann eine gute knapp 2-stündige Show abgeliefert. Der Fokus lag natürlich auf der aktuellen Platte "Roswell'", die fast komplett gespielt wurde. Der Rest des Sets bestand aus den klassischen Hits der beiden "ZGidZ"-Teilen, dem Standard-Marsimoto-Set (inkl. eines neuen Songs namens Chicken Terror) sowie überraschenderweise auch 2 Songs der oft vergessenen Debüt-Platte "Base Ventura", bei denen auch 3Plusss nochmal einen Gast-Part abliefern durfte.

Von den neuen Songs hat mir Tauchstation mit Abstand am besten gefallen, wogegen man das langweilige Cadillac sowie das richtig schlechte Links gerne aus dem Set hätte streichen können, zumal dadurch Songs wie Louis oder (Überraschung!) Lila Wolken aus dem Set geflogen sind (besonders mit der letzten Streichung hätte ich niemals gerechnet).

Ich bin ja generell ein großer Fan davon, wenn die Songs live in einer anderen Form dargeboten werden und fremde Songs in die eigenen Songs integriert werden. Bei manchen Songs wie Marteria Girl (Hudson Mohawke - Chimes) und Neue Nikes (Fergie - London Bridge sowie Grandmaster Flash - The Message) hat das sehr gut funktioniert, manche Änderungen wie der 'Skrillex - Make It Bun Dem'-Beat bei Eine kleine Bühne (im Ernst: Wer hört bitte heute noch Brostep?) sowie das Drum and Bass-Outro bei Alles verboten wirken aus der heutigen Sicht jedoch nicht mehr wirklich fresh, sodass hier dringend ein neuer Sound her sollte (oder man belässt es einfach beim Original).

Und dieses schreckliche Die letzten 20 Sekunden zum Finale... Klar, es hat Tradition, Marten macht Stagediving durch die Menge, die Leute schmeißen ihre Shirts weg und können "nochmal richtig ausrasten" usw. usf., aber der Gag ist mittlerweile sowas von ausgelutscht und der "Song" leider auch nicht wirklich gut. Bitte denkt euch da mal was anderes aus! :wink:

War letztendlich für ein Begleitungs-Konzert doch ganz gut und evtl. kam das jetzt auch kritischer rüber als ich es eigentlich empfunden habe. Meine Dosis Marteria ist jetzt aber wieder für ein paar Jahre gestillt. :smile:

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » So 11. Mär 2018, 09:22

Wir waren gestern mit einer kleinen Forumsbande, bestehend aus Baltimore, Tambourine-Man, Quadrophobia, diggemelone und mir, bei Typhoon im Hamburger Knust.

Einlass war um 19 Uhr, Beginn eine Stunde später. Kurz vorher wurden auch erst die Türen zum Saal geöffnet. Die Zeit bis dahin haben wir mit einem Astra zum Wohlfühlpreis und dem Gang zum Merchstand verbracht. Das aktuelle Album "Offerings" gab es als Doppel-LP für faire 20€ oder als CD zum Pay-what-you-want-Preis. Hab ich so zum ersten Mal bei einem Konzert gesehen (abgesehen von lokalen Bands), finde ich aber super. Außerdem gab es diverse Shirts für 15€, was auch sehr in Ordnung ist.

Pünktlich um 20 Uhr ging es mit dem Support Linda Rum los. Eine deutsche Singer-Songwriterin mit Akustikgitarre, begleitet von einer Cellistin, einem E-Gitarristen und bei den letzten Songs noch einem zusätzlichen Sänger. War ein stimmiger Auftritt. Atmosphärischer Indie-Folk, sich oft steigernd und mit mehrstimmigem Gesang. Vor allem der zweite Song "Vampires" hat es mir angetan. Allerdings kam mir der ganze Auftritt auch irgendwie gewollt und von anderen Genre-Größen zu sehr abgeschaut vor. Die Eigenständigkeit hat etwas gefehlt. Trotzdem eine runde Sache.

Um 21 Uhr kamen dann Typhoon auf die Bühne. Der kleine Saal im Knust war mittlerweile auch gut gefüllt, obwohl die Veranstaltung nicht ausverkauft war. Die Band war zu siebt unterwegs, unter anderem mit zwei Drummern, einer Violinistin und einem Keyboarder. Obwohl das Album "Offerings" erst Anfang des Jahres erschienen ist, standen die neuen Songs gar nicht allzu sehr im Fokus. Begonnen wurde mit zwei älteren Songs, erst dann kam das großartige "Rorschach". Vielleicht liegt es daran, dass die Band trotz diverser Alben zum allerersten Mal in Deutschland unterwegs ist und daher einen Überblick über ihr gesamtes Schaffen präsentieren wollte. Highlights waren für mich jedenfalls neben besagtem "Rorschach" auch "Remember" und das epische "Empiricist" vom aktuellen Album sowie das ältere "CPR/Claws Pt. 2". Nach ziemlich genau 75 Minuten inklusive einer Zugabe war das Konzert schon wieder vorbei. Die Band war gut drauf, das Publikum auch und Konzerte im Knust sind ja generell meistens super. Da reiht sich auch dieser Abend ein, trotz kleinerer technischer Probleme (immer wieder kurze PA-/Gesangsaussetzer, vor allem zum Ende hin). Ich hätte eigentlich bei der Ankündigung der Tour erwartet, dass das aktuelle Album etwas mehr im Fokus steht, vielleicht auch visuell unterstützt (würde sich ja zum Beispiel bei "Rorschach" gut anbieten), weil die neuen Songs von der Grundstimmung doch weitaus düsterer als das alte Material sind. Aber hat auch so alles gepasst. Zum Glück hatte ich mir die letzten Tage noch die (nahezu identischen) Setlisten der US-Termine im Februar angeschaut, von daher war ich gut vorbereitet und kannte alle Songs.

Insgesamt auf jeden Fall ein schönes Konzert. Der Knust bleibt wohl (eine) meine(r) Lieblingslocation(s) in Hamburg, auch wenn es diesmal ein paar technische Aussetzer gab, über die ich aber gut hinweg sehen konnte. Würde mir die Band immer wieder anschauen und "Offerings" wird weit oben in meiner Jahresliste landen. :smile:

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Mondgesicht
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Mondgesicht » So 11. Mär 2018, 11:20

Fand es auch richtig klasse gestern! Sehr sympathische Band, die nicht hätte lässiger umgehen können mit so großen technischen Problemen. Das Knust ist für mich auch der beste Laden in HH. Aber das mit den Ausfällen war gestern schon eine kleine Katastrophe.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » So 11. Mär 2018, 12:14

Ich hatte teilweise sogar den Eindruck, dass viele im Publikum die "alten Hits" wie 'Young Fathers' oder 'Prosthetic Love' (beide immerhin Klickzahlen im siebenstelligen Bereich) min. genauso gut kannten und gefeiert haben.
Man hat gemerkt, dass die Band wegen der Soundaussetzer echt angenervt war. Dafür haben sie das echt noch sympathisch überspielt.
Hätte auch nicht gedacht, dass es so gitarrenlastig werden würde, aber das fand ich sehr gut.
'Wake' und direkt danach 'Empiricist' war einfach nur :sabber:

Alles in allem ein richtig klasse Konzert (zu meiner Schande auch das erste dieses Jahr), das auch für mich den Platz von "Offerings" in meiner Alben-TOP10 zementiert hat. Feiner Abend :)

Randnotiz:
Weil ein paar Idioten auf dem Heimweg von einer Demo noch meinten in den Gleisen vom Hbf rumturnen und sich mit der Polizei anlegen zu müssen, wurde der Betrieb für 45min eingestellt. Damit hab ich in Bremen meinen Anschlusszug (den letzten) verpasst und durfte Taxi fahren. 85,90 € direkt bis zur Haustür 8-)
Musste das ganze nicht mal auslegen, sondern das lief direkt auf Rechnnung vom metronom :thumbs:
Molotow must stay

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Emslaender
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Emslaender » Mo 12. Mär 2018, 08:11

Ich war gestern bei Marteria in Dortmund und es war überragend.

Das Konzert fand in der relativ neuen Phoenixhalle in einem Industriegebiet statt. Ich war relativ früh da und hatte keinerlei Probleme einen Parkplatz zu finden, bin noch in Ruhe etwas Essen gegangen und stand um kurz nach 18 Uhr an der relativen langen Warteschlange vor dem Einlass. Es ging aber alles relativ fix am Eingang, so dass ich nach ca. 15 Minuten in der Halle war. Diese gefiel mir übrigens recht gut. Trotz Ausverkauf war ausreichend Platz vorhanden, sehe hohe Deckenhöhe wodurch die Luft echt einigermaßen ok war, viele Toiletten ohne große Wartezeiten, ausreichend Getränke vorhanden. Es war lediglich keinerlei Essensangebot vor Ort geboten. Erst nach dem Konzert stand eine BVB-Pommesbude vor der Halle. Die schien direkt vom Fussball zu kommen. Die Sicht in der Halle war eigtl. sehr gut, lediglich eine Sache störte schon an einigen Stellen: Die großen Pfeiler, die als Stützen dienten. Diese versperrten an manchen Stellen schon ganz ordentlich die Sicht.

Um 19 Uhr startete 3Plusss mit dem Vorprogramm. Habe ich vor 5-6 Jahren mal gehört. Habe ihn damals durch die VBT-Reihe kennengelernt und fand ihn da eigtl. ganz nett, habe ihn aber nicht weiter verfolgt. Fand seinen halbstündigen Auftritt relativ in Ordnung. War solide, aber Nichts, was ich mir zuhause geben würde. Dafür was es irgendwie zu monoton und es fehlte irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal. Die Beats des DJs waren aber in der Tat ziemlich nice und haben Potential für mehr. Wurde einigermaßen gut vor Ort angenommen, habe aber schon bessere Opener gesehen.

Danach startete Marteria um 20 Uhr mit seiner Show und spielte natürlich überwiegend die Hits des neuen Albums, jedoch gab es auch einen ausgiebigen Marsimotopart und viele alte Hits. Fand die Mischung der Setlist schon schwer in Ordnung. Er startete mit Roswell und Aliens, doch dann kam es erst einmal zu einem eher außergwöhnlichen Ereignis. Kurz vor dem Ende des 2.Songs, Aliens, gab es auf mal einen kompletten Stromausfall. Ton, Licht...alles fiel aus. Marteria versuchte das Beste aus der Sache zu machen und versuchte die Leute ein wenig zu unterhalten. Nach gut 15-20 Minuten lief dann wieder alles und das Konzert ging weiter.

In den gut 2h von seiner Show wurde dann eine Menge geboten. Mit Scotty beam mich hoch, welches am Ende im Remix gespielt wurde und Enboss, El Presidente und bengalische Tiger war die Menge nach dem Stromausfall gleich wieder euphorisch am Start. Marten und seine Band powerten extrem auf der Bühne und gaben mächtig Gas. Diese Energie überträgt sich auch durchaus aufs Publikum.

Danach folgt eineher ruhiger Part mit Tauchstation, Blue Marlin, Jetzt kommt Louis und Skyline mit Zwei Türmen folgte nochmals mit Neue Nikes, Marteria Girl (beide auch jeweils im Remix) und Verstrahlt ein kleiner Power-Block und die Menge feierte eine große Party.

Nun folgte der Marsimotopart, welcher Grüner Samt, Eine kleine Bühne, Chicken Terror (neuer Song), der Nazi und das Gras und der Döner in mir. Die gesamte Bühne leuchtete Grün und Marsi lieferte seine Show ab. Immer eine gelungene Abwwechslung bei einem Marteria-Gig.

Danach folgte nochmals wieder ein absoluter Hit-Part mit OMG, Kids, Das Geld muss weg und Lila Wolken, so wie dem Song Links. Die gesamte Halle war am abgehen und sang lautstark in einer Tour mit. Besonders erwähnen möchte ich hierbei den Song Lila Wolken, der durch einen kurzen Marsi-Part auch nochmals aufgepimpt wurde.

Als Zugabe folgten dann der ruhige Song Welt der Wunder, bei dem die Halle durch viele erleuchtete Handy plötzlich extrem hell wurde und als Finale Feuer und die letzten 20 Sekunden und die Crew auf der Bühne und das Publikum rasteten nochmals richtig aus.

Gegen 22:20 Uhr war dann ca. Feierabend und alle Leute schienen extrem glücklich nach Hause zu gehen. Wer etwas mit HipHop anfangen kann und kein Problem damit hat wenn dieser in die Mainstreamrichtung geht und teilweise ins poppige abdriftet, dann ist man bei Marteria aktuell in extrem guten Händen. Kaum ein Künstler schaftt es eine solche Energie in die großen Hallen zu bringen. Marten Laciny ist ein geborener Entertainer und er und seine Crew liefern eine absolut professionelle Show mit viel Abwechslung auf einem hohen Niveau an. Er hat mittlerweile extrem viele Hits, schafft es aber dennoch auch hier und da weniger populäre Songs unterzubringen und bringt auch weiterhin einen Marsimotopart mit unter. Pete Boateng als Back-Up, seine 2 Sängerinnen, DJ-Nobodys Face, Allroundtalent & Gitarrist Kid Simius und sein Live-Bassist und Schlagzeuger liefern einfach einen perfekten Sound ab.

Ich empfehle Marteria ganz klar weiter und sehe ihn aktuell auf einem absoluten Champions League Level im deutschen Musikbuisness. Man merkt ihm und seiner Crew zudem den absoluten Spaß an der Sache an und er ist einfach extrem sympathisch und bodenständig. Karte kaufen, hingehen und einen richtig guten Abend genießen !!!

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 12. Mär 2018, 09:27

Ich war am Wochenende in Moers im Bollwerk auf dem zweiten Bollwerk Hardcorefest. Es war wieder gut besucht, ich glaube sogar besser als im Vorjahr und das Line Up konnte sich für 15 Euro an der Abendkasse auch sehen lassen. Gab auch einen veganen Stand, hab allerdings nichts ausprobietr, da noch zu voll vom Mittagessen. Ansonsten gab es noch Stände von Sea Sheppard und der Hardcore Help Foundation. Der Zeitplan wurde eingehalten, im Prinzip hätte man es sogar schneller über die Bühne bringen können, aber passt schon. Ansonsten komme ich auf eine Kleinigkeit bzgl des Spielplans im weiteren Verlauf zu sprechen. Das Publikum war bunt gemischt, auch mit vielen Leuten, die wohl aus Moers kommen und dort waren, weil mal was los war (O-Ton des Sängers einer Band: "In Moers geht nichts außer an Karnevalssamstag", kann ich aus meienr Jugend nur zustimmen)

Heavy Kind - Zum ersten Mal gesehen, wobei es weit von der Originalbesetzung entfernt war. Bass und Gesang wurde von Leuten von Second Sight übernommen. Die haben ihre Sache auch sehr gut gemacht. Hut ab. Ansonsten war es halt solider Modern Hardcore, so wie man ihn oft hört. War gut, klar gibt es bessere Sachen, aber da ist Potential vorhanden. Die Band war vorher unter anderem Namen, der mir gerade entfallen ist, deutlich melodischer unterwegs. Laut eines Kollegen haben die sich durchaus gut entwickelt.

Never Grown Up - Die Band gibt es schon ewig, tummelt sich allerdings nach meinem Emfpinden vor allem auf für mich recht uninteressanten Shows am Niederrhein. Hatte die Band vor Jahren mal gesehen und irgendwie unter Melodic Hardcore abgespeichert. War dann im Endeffekt doch anders, mehr in Richtung Dead Swans, allerdings keineswegs gut. Die Stimme des Sängers klang überhaupt nciht gut und auch ansonsten ist es an mir vorbei gegangen. Nach zwei Songs ging es raus aus dem Raum. Der Sound, der in den Vorraum drang zeigte dann kaum eine Verbesserung.

Judiciary - Einzige Band aus den Staaten, zum ersten Mal auf Tour in Europa und mit The Axis of Equality mit einem Top Debütalbum im Gepäck, auch wenn es schon zwei Jahre aufm Buckel hat. Vor der Show kurz zu meinem Kritikpunkt: Ich kann es verstehen, dass man nicht einfach die US Band als letztes spielen lässt, weil es halt die US Band spielt, aber diese Band als dritte Band spielen zu lassen hat keinen Sinn gemacht. Es war deutlich, dass es für diverse Leute das Highlight war und nachdem bei den beidne ersten bands absolut nix los war, ging es hier vom ersten Moment an mit hartem Mosh zur Sache. Und ich muss gestehen, dass es vollkommen gerechtfertigt ist. Metallischer Hardcore im Stil von Mizery. Vielleicht nicht so gut wie diese, aber schon sehr nah dran. Da wurden einem die Riffs nur so um die Ohren geschlagen. Es gab auch einen neuen Song, der in meinen Augen noch besser klang als die schon bekannten. Man darf also gespannt sein auf neue Veröffentlichungen. Wer auf Hardcore steht und Power Trip abfeiert, darf hier ohne Bdenken mal reinhören. Eine wirklich sehr gute Band, die hoffentlich nochmal rüberkommt. Am liebsten als Support von Mizery, Power Trip oder Code Orange.

Slope - Direkt die nächste Fehlentscheidung, was den Zeitplan angeht. Diese Band räumt im Moment überall ab, wohl der heißeste Shit im Hardcore Bereich in Deutschland neben Spirit Crusher und die dann als 4. von acht Bands spielen zu lassen macht keinen Sinn. Naja, Show war natürlich top, von Intro üpber ds folgende Standardset. Kalr, da ändert sich nix, aber was will man auch bei zwei EPs machen. Die Song sind funky, groovig, trotzdem moshlastig. Die Leute gehen steil. Was will man mehr? Da die Band neuen Merch am Start hatte nach gefühlt einem Jahr ohne Merch, hatten die wohl auch den größten zahltag ihrer Bandkarriere.

Deathtrap - Top Set, voll auf Metal gemünzt. Ganz im Zuge von LowestCreature und Hollow Truth. Raum war natürlich leerer, aber einige Leute sind immer noch steil gegangen. Hat mich voll und ganz überzeugt. Allerdings hat der Sänger mit seiner letzten Aktion, dem Schmeißen einer Wasserflasche ins Publikum, welches die Lichttechniker am Kopf getroffen hat, einiges versaut. Das war einfach nur dumm.

Ashes - Hier zeigte sich dann das Porblem des Timetables. Es waren vielleicht 20% der Besucher im Raum. Der Sound ist natürlich nichts Besonderes, aber durchaus solide und auch supportenswert. War dann natürlich einer eher traurige Veranstaltung.

Swain - Jubiläum, mein 10. Gig der Band. Der Ausreißer an diesem Tag, da es mittlerweile ja mehr Grunge als Punk ist. Haben aber natürlich vom "Heavy Dancing" damals viele Fans im Hardcore Bereich gewonnen und werden dementsprechend immer noch abgefeiert. Am Samstag hat es mich nicht so gekickt, war vielleicht auch schon zu müde. Die Mucke ist gut gemacht, keine Frage, aber es ging an mir vorbei. Der Erfolg sei der Band aber gegönnt.

Coldburn - Haben wir uns geklemmt, da zu müde und schon so oft gesehen, da kommt es auf einmal mehr oder weniger auch nicht an.

Also alles in allem ein guter Tag, habe deutlich weniger erwartet. Das größte Problem war wie gesagt der Timetable, den ich deutlich gendert hätte. Mein Tipp: Heavy Kind - Never Grown Up - Ashes - Deathtrap - Coldburn - Swain - Judiciary - Slope. Natürlich ist das zu Beginn nicht so viel los, aber vor allem gibt es dann am Ende keine Bands, bei denen jeder Pause macht. So spielten halt die beliebtesten Bands an Position 3 und 4.


Nächste Show:
Wahrscheinlich Scraps of Tape nächsten Mittwoch in Oberhausen. Allerdings gibt es vorher noch ein Einn-Tages-Festival, welches dann natürlich im Festivalthread landet.
There is panic on the streets

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 13. Mär 2018, 08:04

Ich war gestern spontan bei Trivium bzw. bei Power Trip und Venom Prison in Oberhausen in der Turbinenhalle 2, die auch gut gefüllt war. Die Hauptband hat mich doch eher weniger interessiert. Hatte eigentlich nicht vor, hinzugehen, da ich 40 Euro doch ziemlich happig fand, aber habe dann spontan bei Kleinzeigen zwei Tickets für 40 Euro bekommen. Das war dann doch okay. Kurz mal zum Merch: Abgesehen davon, dass es doch im Falle der hauptband imo zu teuer ist, ist es faszinierend, wie hässlich der Merch von Trivium im Gegensatz zu dem der Supportbands ist. Da hat man sich mal gar keine Mühe gegeben.

Venom Prison - Spielten gerade ihren ersten Song als wir ankamen (die Kontrollen waren sehr gründlich) und habe sich auch gut geschlagen. Die Band hat sich ganz schön gemausert und wird gefühlt auch jeden Monat im Metal Hammer erwähnt. Hätte mir damals doch mal das Demotape kaufen sollen. Bei der Mucke ist es auf jeden Fall gerechtfertigt. Harter Death metal, fieses Riffing, gute Stimme der Sängerin. Ansagen ähnlich denen aus Wolf Down Zeiten gibt es nicht mehr, hätte mich aber auch gewundert. Gute 30 Minuten zum Start. Die Crowd war eher verhalten.

Power Trip - Nach der Persistence Tour zum zweiten Mal in kurzer Zeit auf großer Bühne und ich kann mich nur wiederholen: Die Band klappt auch dort. Dieser Metal-Hardcore-Mix, wobei Metal hier groß geschrieben wird, weiß einfach von der ersten Sekunde an zu überzeugen. Es ist schnell, technisch vorzeigbar und unglaublich unterhaltsam. Leider gab es kein "Crossbreaker", aber trotz allem jede Menge Highlights. Dazu kommen die Dudes auch echt sympathisch rüber. Das Publikum war auch mehr angetan als von Venon Prison und es gab einen ersten Pit. Die Die-Hard Trivium Fans in den ersten Reihen haben es allerdings ohne Schulterzucken hingenommen. Generell fand ich auch, dass die beiden Supports nicht die perfekte Wahl waren oder anders ausgedrückt: Warum bucht man keine Tour mit Code Orange, die ja in UK zusätzlich Support sind, Power Trip und Venom Prison? Das wäre ne Killertour. Naja, zurück zum Set. "Manifest Decimation" als Abschluss hat noch einmal alles zerstört. Top Band! Top Set!

Trivium - Schon einige Male gesehen, konnten mich nie überzeugen, aber das letzte Mal ist schon so lange her, dass ich mich kaum noch an irgendetwas erinnern konnte. Also mal neutral rangegangen und die lange Umbaupause von 40 Minuten in Kauf genommen und auch das Iron Maiden Intro, die Crowd war natürlich voll drinnen. Dann ging es los und es hat mich wieder nicht mitgenommen. Die haben es drauf an den Klampfen und an den Drums, keine Frage, alles schön und gut, auch wenn es instrumentell nicht voll meinen geschmack trifft, aber da könnte man was draus machen. Der cleane Gesang ist allerdings gar nicht mein Fall und hat mich dann doch recht schnell gelernt. Sind dann nach 4-5 Songs gegangen und wurden beim Rausgehen vom überraschten Secrurity Personal am Eingang/Ausgang gefragt, ob alles in Ordnung sei. :D War aber fürn Zwanni ein solider Abend.

Nächste Show:
Wie bereits gesagt, Scraps of Tape nächsten Mittwoch in Oberhausen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von s-nke » Di 13. Mär 2018, 09:54

Franz Ferdinand gestern in der Tonhalle in München waren ganz okay, aber mehr auch nicht. Setlist war ne schöne Mischung, aber dennoch viel das zwischen den großen Hits (z.B. The Dark of the Matinée, No You Girls, Take Me Out, Ulysses oder This Fire) immer merklich ab. Ordentliches Konzert, aber leider wirklich nicht mehr.
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