> Festival Community Magazin - klickst Du hier <

Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
Online
Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8863
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 19. Jan 2025, 11:51

Ich war gestern in Mönchengladbach bei Crime Dawg im Kultube. Bin eigentlich nur hin, weil nen Bekannter, der nicht mehr oft rauskommt, am Start war. Die Bands waren mir nicht so wichtig. Nen paar Tage vor der Show hat noch ein Act krankheitsbedingt abgesagt. Ersatz wurde allerdings schnell gefunden. Show war zu meiner Überraschung ausverkauft. Schätze so 100 Zahlende. Die Location ist eine Kneipe, sehr lang geschnitten mit Bühne an einem Ende. War eng und unangenehm voll, natürlich auch sehr warm. Von den 100 Leuten sind mir maximal drei Leute aufgefallen, die ich regelmäßig auf Shows sehe. Der Altersschnitt war für ne Hardcore Show hoch, ich hab ihn mit meinen Mitte 30 gesenkt, passiert so gut wie nie. Crowd bestand nach meinem Gefühl zum Großteil aus Leuten, die schon mal Teil der Materie waren und jetzt wieder mal rausgekommen sind, weil was los ist in ihrer Stadt. Dabei ist Mönchengladbach sowohl an Düsseldorf als auch an Köln gut angebunden. Wäre also kein Problem, Shows außerhalb auszuchecken. Zusätzlich gab es noch diverse Besucher*innen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass der Laden ihre Stammkneipe ist und dann zahlt man halt den 10er Eintritt, wenn ne Show stattfindet und lässt sich berieseln. Dementsprechend viele Leute haben einfach nur getrunken und waren während der Sets extrem laut. Die mindestens drei Rammstein Songs, die der Mischer, der sein Abi Hoodie trug, in den Pausen gespielt hat, haben die für mich unangenehme Stimmung abgerundet.

Speak Ill – Bandname hab ich vorher noch nie gelesen. Laut Insta war es die zweite Show. Sound ging in Richtung Defeater und Konsorten. Eine Ecke des Hardcores, die mich nie zu 100 Prozent überzeugt hat. Der Sound war leider auch ziemlich für den Arsch, was das Erlebnis stark getrübt hat. Brauch ich nicht nochmal.

Krawl – Sind kurzfristig für Giver aufs Line Up gerutscht. Noch nie gesehen, aber der Name ist mir zumindest schon mal auf Flyern begegnet. Bandmitglieder waren auch schon älter. Nehme an, dass da schon die ein oder andere Erfahrung in anderen Bands gemacht wurde. War eine grundsolide Hardcore Show, mehr aber auch nicht. Cover Songs von Uniform Choice und Madball haben das Set abgerundet.

Crime Dawg – Weiterer Act aus der Umgebung mit Mitgliedern von recht umtriebigen Bands aus der Ecke wie Abfukk oder Sniffing Glue. Sound ist recht punkiger Hardcore. War auf jeden Fall das beste Set des Abends. Gab wieder ein Madball Cover, zum Glück nicht dasselbe wie bei Krawl. Die Crowd, die bis auf ein wenig Pogo den Abend über ruhig war, war hier noch am stärksten investiert. War solide. Abend insgesamt eher mau, aber da hab ich im Vorfeld auch mit gerechnet. Im Endeffekt war ich doch nur da, um nen Bisschen zu quatschen. Muss auch mal sein.
There is panic on the streets

Lastfm

Online
Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8863
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 23. Jan 2025, 17:28

Ich war gestern in Münster bei Distante im B-Side. Premiere für mich in der Location. Es handelt sich dabei um ein neues, von der Stadt gefördertes kulturelles Zentrum. Gibt dort verschiedene Angebote, unter Anderem Shows. Angenehme Location, viele Sitzgelegenheiten. Wie mir erzählt wurde, gibt es auch einen Raum für Veranstaltungen mit 400-500 Leuten. Gestern war es ne ganze Nummer kleiner. Schätze so 50 Zahlende waren vor Ort. Für einen Mittwoch trotzdem ordentlich. Hätte mich auch nicht gewundert, wenn nur 20 Leute am Start gewesen wären.

Bajo Control – Sind momentan mit Distante auf Tour. Beide Bands kommen aus Spanien, beide sind Straight Edge, was offensiv nach außen getragen wird. Ob die Texte auch davon handeln kann ich nicht beurteilen, da ich zum wiederholten Male beim Duolingo Spanisch Lernen versagt habe. Schande auf mein Haupt. Sound war stark Youth Crew beeinflusst. Gab wenig Bewegung, die zusätzlich durch den Teppich vor der Bühne erschwert wurde. Der wurde in der anschließenden Umbaupause weggeräumt. Solides Ding.

Distante – Auch Youth Crew Sound, hat mir besser gefallen als Bajo Control. Gab hier mehr Bewegung und Singalongs. Allerdings primär von den Bajo Control Leuten. Der Rest der Crowd hat beim Spanisch ebenfalls versagt. Sicherlich nicht die beste Show ever, aber für eine kurze, knackige Show aufn Mittwoch wars nen guter Abend. Ende 21:20 Uhr, entspannt. Gerne mehr Shows in der Location.
There is panic on the streets

Lastfm

olli77
Beiträge: 287
Registriert: Do 10. Aug 2023, 06:25
Wohnort: Fürth
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Sa 25. Jan 2025, 19:11

Ich war am Freitag im E-Werk Erlangen bei Antilopen Gang

Für mich die schönste Location in der Region.
Wie immer relativ vorne am linken Rand platziert mit guter Übersicht auf das Geschehen.
Um 20:15 Uhr dann Grim104 als Support Act. Hab ihn vor zwei Jahren mal als Hauptact in der Desi in Nürnberg gesehen. Damals war es ganz in Ordnung und diesmal sehr sehr gut. In meinen Augen hat er sich vom Beat und den Rapskills nochmal weiterentwickelt. Die Crowd ging dann auch gut mit.

Um 21:15 Uhr hoppelten dann die Antilopen auf die Bühne. Danger Dan, Panik Panzer und Koljah legten inklusive sehr feiner Liveband gleich los wie die Feuerwehr und brachten nahezu aus allen Schaffensphasen der Band ihre Hits dem frenetischen Publikum.
Am meisten gefielen mir die Stücke ihres neueren Punkalbums wie "Muttertag"

Alles in allem ein echt nicer Konzertabend.

olli77
Beiträge: 287
Registriert: Do 10. Aug 2023, 06:25
Wohnort: Fürth
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Mo 27. Jan 2025, 15:02

Am Samstag machte ich mich dann auf in die bayerische Landeshauptstadt nach München zum Alligatoah Konzert in die Olympiahalle.

Entspannt in Fröttmaning geparkt und mit den U-Bahnen zum Olympiapark.
Dort um 19:30 Uhr war ich ziemlich überrascht schon leicht die Bässe wummern zu hören, da ja der Beginn erst um 20 Uhr sein sollte.
Ich kam ohne irgendwelches Anstehen schnell rein und die Stehplätze unten in der Arena waren schon zu 3/4 gefüllt.
Der Support Act Yu hat die überwiegend jüngeren Zuschauer schon mächtig in Bewegung gebracht. Ich kannte ihn tatsächlich nicht und habe auch nur sein letztes Lied mitbekommen.

Um 20.15 Uhr kam (bzw. fiel) dann Alligatoah auf die Bühne, flankiert von seiner Band.
Die Bühne war wie immer bis ins kleinste Detail durchdekoriert getreu dem Tour-Motto "Out of Office" als Großraumbüro, welches im Laufe des Konzerts immer mehr "zerstört" wurde.

Die ersten gut 2/3 des Konzerts was sehr Metal-lastig und ging echt gut ab, bis er dann gegen Ende seine älteren Hits spielte.

Insgesamt ein gutes und launiges Konzert....seinen Humor finde ich ganz nice.

Online
Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8863
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 1. Feb 2025, 10:45

Ich war gestern in Hürth bei Desire Line im örtlichen Jugendzentrum. Nach 2024 die zweite Show dort. Line Up wusste wieder zu gefallen. Leider mussten Chemical Threat, auf die ich mich am meisten gefreut habe, am Tag der Show krankheitsbedingt absagen. Ersatz wurde allerdings schnell gefunden. Anfahrt mit den Öffies war stressig, aber sind genau pünktlich zum Start vor Ort gewesen. Schätze, es waren so 60 Zahlende am Start, weniger als letztes Jahr.

Steel Deal – Vor drei Wochen in Mannheim gesehen. Setlist war die gleiche. Natürlich war die Mannheim Show besser. Da kickt auch der Lokalbonus rein. Dennoch gute Show, viel Bewegung. Power Trip Intro und Righteous Jams Cover wieder top. Aus der Band wird was.

Schutter – Kurzfristig für Chemical Threat eingesprungen. Allerdings mussten dafür auch zwei Leute an den Klampfen als Ersatz einspringen. War dementsprechend etwas rumpelig. Dennoch feier ich die Band. Bisschen Power-Violence, bisschen Gulch. Es ist ne Band, die ihren Sound macht, unabhängig von dem, was gerade angesagt ist. Das ist immer was Feines. Haben jetzt auch ein festes Line Up. Bin gespannt auf weitere Shows.

Full Tilt – Neue Band mit verschiedenen Mitgliedern aus anderen (ehemaligen) NRW Bands. Erste Show, mir wurde im Vorfeld gesagt, dass es metallisch werden sollte. Davon habe ich nicht viel gespürt. Dafür war es aber deutlich chaotischer als ich es erwartet hätte. Hat mich nicht wirklich abgeholt. Da ist noch Lust nach oben.

Second Sight – Haben mir deutlich besser gefallen als in Moers letzten Monat. Hauptgrund dafür war der fehlende Nostalgie Faktor. Kein Gone to Waste Cover, einfach ne ganz normale Show vor ner ganz normalen Crowd. Gab ordentlich Mosh. Sound ist halt weiterhin dieser early 2010er Hardcore, der etwas aus der Zeit gefallen ist. Aber stört auch nicht allzu stark. Solider Gig.

Desire Line – Beste deutsche Emo Band momentan. Wer was anderes behauptet lügt. Bester Gig des Abends für mich. Ganz entspannt. Keine Bewegung. Alle stehen nah vor der Bühne und genießen die Songs. Schöner Abschluss eines soliden Abends. Kann die Band hier allen nur wärmstens ans Herz legen. Die Jungs müssen auch hier mehr Liebe bekommen.
There is panic on the streets

Lastfm

Online
Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8863
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 3. Feb 2025, 13:01

Ich war gestern in Düsseldorf bei den Dropkick Murphys in der Mitsubishi Electric Halle. War zuerst nur eine vage Überlegung hinzugehen, aber meine Frau findet die Band ganz cool und hat sie noch nie gesehen. Originalpreis knapp über 60 Euro deutlich zu viel, aber Kleinanzeigen hat geregelt, auch wenn der Verkäufer echt sketchy wirkte. Aber sind reingekommen, alles cool. Waren dadurch auch früh am Start und haben entspannte Sitzplätze bekommen. Gar kein Bock mehr bei Riesenshows zu stehen, zu anstrengend. Außerdem ist das Risiko auf Sitzplätzen geringer, dass man Bierduschen bekommt. Pegel diverser Leute war natürlich jenseits von Gut und Böse. Merchgame schwach wie üblich bei großen Shows. Natürlich auch Rammstein Shirts am Start, wen wunderts. Keine Ahnung, ob es ausverkauft, aber viel kann nicht gefehlt haben.

The Scratch – Ganz merkwürdiger Sound. Sollte wohl Irish Punk Sound, was als Support durchaus Sinn macht. Vier Dudes, keine wirklichen Drums, dafür Percussion. Es klang irgendwie so als hätte man seinen Sound nicht gefunden. Klang in der Halle war allerdings auch matschig. Wurde zum Glück bei den anderen Acts besser. Hätte ich nicht gebraucht, war allerdings zu meinem Glück schnell vorbei. Probs am Ende noch für Obituary und Speed Merch der Mitglieder.

Gogol Bordello – Das war wirklich hart und anstrengend. Scheinen einige Fans in die Halle gezogen zu haben, gab auch einen kleinen Pit. Ich hab es noch weniger gefühlt als den ersten Support. Geschätzt 15 Leute auf der Bühne, von denen ein Drittel nichts gemacht hat außer rumspringen. Null Plan, warum man für diesen Sound so viele Leute braucht. Es war eine Qual.

Dropkick Murphys – Meine letzte Show der Band ist bestimmt 6-7 Jahre her und ich kann nicht sagen, wann ich das letzte Mal eine Platte gehört habe, aber ich kannte glaube ich jeden Track, der gespielt wurde. War eine unterhaltsame Show, auch, wenn sie mich vor 10-15 Jahren mehr begeistert haben. Denke, dass ich mir das in Zukunft auch nicht mehr geben werde. Sehr gefreut hat mich das The Pogues „The Body of an American“ Cover, ziemlich bekannt durch die The Wire Awakening Szenen. Direkt Bock auf nen The Wire Rewatch. Wir gehen heute Abend evtl rein. Das AC/DC Cover hätten sie sich allerdings sparen können. Ansonsten fand ich es sehr schön, dass der Sänger bei jedem Song zur Crowd ist und auch mehrfach das Mic in die Menge gehalten hat. Habe dabei nicht zum ersten Mal das Gefühl, dass das Konzept Singalong abseits von Hardcore Shows nicht existiert und die Leute völlig überfordert sind, wenn ihnen ein Mic ins Gesicht gehalten wird. Natürlich gab es auch viel Pogo und Bierbecher sind geflogen. Zum Glück war ich auf der Tribüne. Nach knapp 90 Minuten inkl Zugabe war Schluss. Für mich völlig ausreichend und wir haben noch nen entspannten Anschluss zurück in den Pott bekommen. Solider Abend, aber Riesenshows sind und bleiben stressig.
There is panic on the streets

Lastfm

hendrik
Beiträge: 447
Registriert: Mi 30. Sep 2015, 19:31

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von hendrik » Mo 3. Feb 2025, 21:52

SammyJankis hat geschrieben:
Sa 1. Feb 2025, 10:45
Desire Line – Beste deutsche Emo Band momentan. Wer was anderes behauptet lügt... Die Jungs müssen auch hier mehr Liebe bekommen.
Besten Dank für den Tipp. Die klingen echt ganz cool.

Benutzeravatar
Wishkah
Beiträge: 14764
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 08:49

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Mi 5. Feb 2025, 16:33

Ein kurzer Nachtrag:

31.01.2025 Jan Böhmermann & Das RTO Ehrenfeld, Barclays Arena, Hamburg

Wir waren am Freitag bei Jan Böhmermann & Das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld in der Barclays Arena in Hamburg.

Ziemlich genau zwei Jahre nach dem letzten Hamburg-Konzert. Damals in der kleineren Sporthalle, diesmal in der großen Arena. Ausverkauft, größtes Konzert der Tour. Hamburg bleibt stabil. Und das an einem Tag, an dem in der Stadt tausende Menschen gegen die AfD, CDU/CSU und Merz demonstriert haben. Das passt gut zusammen.

Wir waren gegen 19 Uhr an der Arena. Der Einlass ging schnell. Unsere Plätze im Unterrang in Bühnennähe haben wir ebenso schnell gefunden. Perfekte Lage. Die Konzertsaison 2025 durfte eröffnet werden.

Um etwa 20:15 Uhr ging es dann auch los. Jan Böhmermann und das Rundfunk-Tanzorchester kamen (nach einer Ansage von "Gott" persönlich) auf die Bühne. Der Abend lief dann genauso ab, wie ich ihn erwartet hatte. Es gab diverse Songs aus dem ZDF Magazin Royale, viele politische Ansagen und jede Menge Humor. Als Bühnengäste durften Jonas Schulze (bekannt aus der Serie "Die Discounter") und Rapper Dendemann einige Songs beisteuern. Außerdem waren natürlich die Jadebuben dabei. Und Winfried Debertin, Erfinder des Puppenklassikers "Hallo Spencer", kam mitsamt einiger seiner Figuren kurz dazu. Die Show war grundsätzlich ähnlich wie vor zwei Jahren, inhaltlich aber komplett neu und auch die Songauswahl hat sich vor allem auf die neueren Stücke der vergangenen zwei Jahre konzentriert. Es war also auf keinen Fall eine bloße Wiederholung des letzten Konzerts.

Nach gut zwei Stunden war Schluss. Insgesamt war es ein sehr unterhaltsamer Abend. Die Zeiten gerade sind nicht leicht. Die politische Lage wird weltweit immer schwieriger. Da tut es ganz gut, sich zumindest für einen Abend lang nicht alleine zu fühlen und gemeinsam mit gleichgesinnten Menschen zu lachen.

Online
Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8863
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 6. Feb 2025, 07:23

Ich war gestern in Köln bei Napalm Death in der Essigfabrik. Die Band geht spielt Jahren zu Beginn des Jahres eine Tour mit starkem Package. In der Regel gefallen mir alle Acts, so auch dieses Mal. Vier Bands unter der Woche natürlich viel. Ging um 18:30 Uhr los. Ich war pünktlich vor Ort. Einlass war schlimm, weil der Veranstalter seit Jahren an seinem völlig dämlichen Vorverkaufssystem festhält. Ändere es Kollege, bitte! Alle hassen es. Essigfabrik war gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Der Laden ist reudig und ich versuche, Besuche zu vermeiden, aber 1-2 pro Jahr muss ich doch hin. Merchpreise waren für heutige Verhältnisse fair.

Brat - Erste Europatour. Grindcore aus New Orleans, passten perfekt als Opener. Sound war solide. Das Set wurde durch diverse Skits/Intros bekannter Pop-Acts aufgepeppt. Ganz cooles Konzept. Ein Novum für mich war, dass die Sängerin ein Headset-Mic statt eines normalen Mikros hatte. Unsicher, ob ich das schon mal gesehen habe, vielleicht bei Taylor Swift letztes Jahr, aber bin mir unsicher. Wenn, dann safe nicht im Metalbereich. Ungewöhnlich, aber hat nicht weiter gestört und die Frau war auch wirklich sehr aktiv unterwegs auf der Bühne. Guter Start.

Full of Hell - Beste Band des Abends. Zwar nur 25 statt wie im Zeitplan angegeben 40 Minuten, aber hab glaube ich noch nie ein so langes Set der Band gesehen. Anstrengender Grind/Noise/Death Metal Mix. Liebe die Noise Einlagen, macht den Sound ein Stück weit unberechenbarer. Hab auch das Gefühl, dass ein Großteil der Crowd zu Beginn etwas abgeschreckt war. Aber die Band hat im Endeffekt viel Applaus bekommen. Sei ihnen gegönnt.

Crowbar - Sound zu Beginn bescheiden, wurde aber besser. Die Band ist eh über jeden Zweifel erhaben, auch, wenn Kirk Windstein langsam alt wird. Dennoch vielleicht härteste Band ever. Bei den Breakdowns kann man sich nur eine All HC Show wünschen. Im Endeffekt hab ich aber auch meinen Spaß wenn in der Mitte Pogo herrscht oder sich niemand bewegt. Band ist einfach nur mächtig.

Napalm Death - Wenn man auf extremen Metal steht, macht man mit der Band nie was falsch. So auch heute nicht. Bei mir war etwas die Luft raus, was auch mit der Aussicht auf eine beschwerliche Rückfahrt zusammen hing. Band hat dennoch gekonnt abgeliefert. Gab wie eigentlich immer einen guten Mix aus allen Schaffensphasen inkl guter Ansagen. Oberkörperfrei Dudes und massiv betrunkene Zahlende hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber stand zum Glück am Rand und konnte dem gut aus dem Weg gehen. Show war gut, ebenso der Abend. Gerne nächstes Jahr wieder.
Zuletzt geändert von SammyJankis am Do 6. Feb 2025, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
There is panic on the streets

Lastfm

Benutzeravatar
Flecha
Beiträge: 5616
Registriert: So 13. Sep 2015, 12:45
Wohnort: Hamburch
Kontaktdaten:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Do 6. Feb 2025, 09:04

Das klingt doch super, Dienstag kann kommen!
Last.fm!
______________________________________________
Mantar, Mantar

Benutzeravatar
Wishkah
Beiträge: 14764
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 08:49

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Do 6. Feb 2025, 09:56

05.02.2025 Snow Patrol (+ The Florentinas), Tempodrom, Berlin

Wir waren gestern bei Snow Patrol im Tempodrom in Berlin.

Ich habe die Band bislang einmal live gesehen, nämlich beim Hurricane Festival 2007. Mein erstes Festival, der erste Festival-Tag, ein gemütlicher Auftritt am späten Nachmittag auf der Hauptbühne. Viel mehr als "Chasing Cars" kannte ich damals nicht. Den Auftritt fand ich aber trotzdem ganz schön, auch wenn diese Art von "Radio-Poprock" als 16-jähriger Grunge-Rebell nicht wirklich meine Schublade war.

In den Jahren danach habe ich mir immer gewünscht, dass es die Band nochmal zum Hurricane Festival schafft. Das wäre für mich der ideale Headliner gewesen. Stattdessen hat die Band (teilweise auch direkt am Hurricane-Wochenende) aber lieber in der großen Arena in Hamburg gespielt. Es sollte einfach nicht sein. Als die Ankündigung für das Konzert im verhältnismäßig kleinen Tempodrom in Berlin kam, habe ich die Gelegenheit nach all den Jahren gleich genutzt. Aktiv gehört habe ich die Band zwar schon seit langer Zeit nicht mehr, aber die alten Hits bleiben doch schöne Klassiker.

Wir waren pünktlich zum Einlass um 18:30 Uhr am Tempodrom. Zeitstress hatten wir nicht, denn wir hatten feste Sitzplätze in der ersten Reihe im Unterrang schräg seitlich vor der Bühne.

Das Konzert war ausverkauft. Der Altersschnitt im Publikum war recht hoch. Wir gehörten mit Anfang 30 auf jeden Fall zu den jüngsten Konzertgästen an diesem Abend. Darüber hatte ich vorher nicht nachgedacht, bei so einer bekannten Radio-Band hätte ich das aber auf jeden Fall erwarten können. Typisch für so ein Publikum waren dann auch die Begleiterscheinungen: Es wurde viel getrunken, gegessen und vor allem gequatscht. Nervig! Dank unserer Plätze in der ersten Reihe konnten wir uns aber gut auf das Geländer lehnen und alles hinter uns ganz gut ausblenden.

Um 20 Uhr wurde der Saal dunkel und The Florentinas eröffneten den Abend. Eine augenscheinlich noch relativ junge Alternative-Rock-Band aus Nordirland. Der halbstündige Auftritt war ganz solide. Ein paar nette Momente, alles ziemlich gitarrenlastig, gleichzeitig aber auch recht seicht insgesamt. Klar, wir sind ja auch beim Support für Snow Patrol. Das hat schon gepasst. Vielleicht höre ich mir das zu Hause nochmal genauer an.

Umbaupause. Um kurz nach 21 Uhr wurde ein Intro-Video auf einer großen Leinwand abgespielt. Dann kamen Snow Patrol auf die Bühne. Auch typisch für solche Bands: Die Tour läuft zwar unter dem aktuellen Album "The Forest Is the Path", das erst im vergangenen Herbst veröffentlicht wurde. Davon wurden aber nur vier Songs gespielt, wobei Frontmann Gary Lightbody das Publikum jedes Mal fast schon um Verständnis gebeten hat. Stattdessen gab es die bekannten Hits. Und davon hat die Band wirklich viele: "Chasing Cars", "Called Out in the Dark", "Shut Your Eyes", "Run", "Set the Fire to the Third Bar" (mit Co-Sängerin Martha Wainwright auf der Video-Leinwand), "Open Your Eyes"... Außerdem "Crack the Shutters", bei dem Grüße ("Mon the Biff!") an die Kollegen von Biffy Clyro rausgingen. Die Band ist gerade in Berlin und war beim Konzert anwesend. Für einen Gastauftritt hat es aber leider nicht gereicht.

Der Sound war für Tempodrom-Verhältnisse manchmal etwas dröhnig, aber immer noch absolut solide. Das Publikum war etwas anstrengend, wie schon geschrieben. Immerhin wurde in den passenden Momenten lautstark mitgesungen. Die Band war gut drauf und es hat viel Spaß gemacht, die ganzen Hits live zu hören. Auch visuell war das Konzert ansprechend. Insbesondere eine 3D-Projektion eines herbstlich-bunten Baumes auf einem großen transparenten Vorhang vor der Bühne war sehr anschaulich.

Nach etwa 90 Minuten Spielzeit wurde das reguläre Set beendet. Die Band kam aber nochmal für eine Zugabe auf die Bühne. Zwei Songs gab es noch. Abgeschlossen wurde der Abend mit "Just Say Yes". Alles ohne Überraschungen, die Setlist war nämlich bei allen bisherigen Deutschlandkonzerten identisch.

Insgesamt war es auf jeden Fall ein schöner Abend. Damit ist Snow Patrol die Band, bei der zwischen den beiden von mir gesehenen Auftritten die längste Zeitspanne liegt – fast 18 Jahre sind es. Wahnsinn! Mal schauen, ob es die nächste Gelegenheit auch erst wieder in 18 Jahren gibt.

Benutzeravatar
moneylefttoburn
Beiträge: 98
Registriert: Fr 5. Jan 2024, 18:48
Wohnort: nahe München
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von moneylefttoburn » Fr 7. Feb 2025, 11:55

Nachtrag: Ich war am Mittwoch, den 29.01. bei Touché Amoré in der Backstage Halle in München. Nach knapp über 3 Monaten ohne Konzert, stand endlich das erste Konzert in 2025 für mich an. Auf Touché Amoré bin ich erst vor ein paar Jahren hier über das Forum aufmerksam geworden, demnach bin ich eher mit der neueren Discographie bzw. dem, was an der Oberfläche schwimmt bekannt. Nichtsdestotrotz hatte ich unfassbar Bock auf den Abend und wurde auch nicht enttäuscht.

War gerade so pünktlich gegen 20 Uhr (danke S-Bahn München) zu Beginn der ersten Band des Abends da: Oakhands. Eine Band aus München, die wohl relativ kurz vorher von Touché Amoré angefragt wurden, ob sie nicht den Opener machen wollten. Schöne Sache, die spielen normalerweise nur vor 50-100 Leuten. Die Jungs waren demnach erstmal ein bisschen nervös, was man ihnen jedoch nur dadurch angemerkt hat, dass sie wenig mit dem Publikum interagiert haben und quasi für sich als Band gespielt haben. Wurde im Konzertverlauf dann auch erklärt, hat dem Auftritt aber nicht wehgetan. Guter Sound, haben gut reingepasst und Spaß gemacht. Gegen Ende kam dann doch auch ein bisschen Bewegung in Band und Publikum. Guter Start in den Abend.

Danach kamen nach kurzer Pause Trauma Ray auf die Bühne. Haben mir im Vornherein beim Anspielen ganz gut gefallen, live haben sie mich nicht so sehr abgeholt. Die ruhigeren, verträumten Elemente waren sehr dröhnig, bei den härteren Parts ist der Sound sehr matschig geworden. Gesang hat man eh kaum verstanden. Wurde gegen Ende des Auftritts besser, einen bleibenden Eindruck haben sie bei mir aber nicht hinterlassen.

Nach erneuter kurzer Pause kamen dann Touché Amoré auf die Bühne. Und was soll ich sagen - das war richtig geil! Von Anfang an war viel Bewegung vor der Bühne, man konnte sich aber auch jederzeit entspannt nach hinten stellen und den Auftritt in Ruhe genießen. Die Setlist war gut durchgemischt und es hat mir diesbezüglich nichts wirklich gefehlt. Die Songs vom neuen Album kamen gut rüber, schon der Opener Nobody‘s hat richtig gut gezündet. Natürlich waren die bekanntesten Songs wie New Halloween, Pathfinder oder Flowers and You schon auch ziemlich Highlights für mich, da mir diese auch am geläufigsten waren. Wirklich ein starker Auftritt, da würde ich jederzeit wieder gerne hingehen.
Zuletzt geändert von moneylefttoburn am Fr 7. Feb 2025, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
"Wieso eigentlich Indie-Charts, Digger?"

last.fm

Benutzeravatar
moneylefttoburn
Beiträge: 98
Registriert: Fr 5. Jan 2024, 18:48
Wohnort: nahe München
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von moneylefttoburn » Fr 7. Feb 2025, 11:57

Ich war am Dienstag, den 04.02. bei Snow Patrol im Zenith in München.
Ich kann mich dem Bericht von Wishkah eigentlich nur anschließen – keine Band, die ich eigentlich aktiv höre, jedoch viele Songs, die ich ganz gut kenne und auch gerne mag. Arbeitskollegen von mir wollten hin – also hab ich die Chance genutzt und bin mit, hab sie auch noch nie gesehen.

Wir kamen entspannt um viertel vor 8 am Zenith an und um 8 legten dann auch schon The Florentinas los. Der Sound im Zenith ist eh schon immer nicht der Beste und hier wurde dann leider auch noch schlecht abgemischt. Sehr leise und dumpf – schade. Musikalisch war das Ganze okay, netter Indie, der sich stark an Acts wie Sam Fender und Inhaler orientiert. Aber stach jetzt auch nicht besonders raus. Kann mir aber vorstellen, dass einem die Band in der Zukunft öfter mal begegnet.

In der Pause kam dann auch die Realisierung, dass unsere Gruppe mit Ende 20 / Anfang 30 definitiv den jüngsten Teil des Publikums ausgemacht hat – das hatte ich so gar nicht direkt erwartet, ich hätte gedacht, dass Snow Patrol durch so Songs wie Chasing Cars auch bei den jüngeren Leuten präsent ist. Und wie schon im vorherigen Bericht von Wishkah geschrieben, machte sich das doch eher Radio-Pop-Rock-Publikum leider auch während der Auftritte bemerkbar – es wurde schon sehr viel und auch lautstark geredet, das war leider phasenweise sehr anstrengend. Zudem wurde ohne Ende gefilmt.

Nach ca. 40 Minuten Pause kamen dann auch Snow Patrol unter großem Applaus auf die Bühne. Ich muss sagen – die Stimmung war deutlich besser und euphorischer, als ich angenommen hätte. Es wurde schon gut getanzt und vor allem sehr viel mitgesungen. Die Setlist war aber hinsichtlich des Mitsingens auch gut aufgestellt. Mir hat zumindest kaum etwas gefehlt, alle Hits wurden gespielt (deutlich mehr, als ich in Erinnerung hatte). Auch hier wurde von Gary Lightbody auf die „fehlenden“ neuen Songs in der Setlist hingewiesen, wobei an diesem Abend anders als bisher sogar 4 Songs des neuen Albums gespielt wurden. Von denen hat mich The Beginning am meisten überzeugt, was aber auch mit den sehr schönen Visuals bei dem Song zusammen hängen könnte. Diese waren allgemein wirklich super – 2 riesige Beamer, die in Kombination mit Leinwänden von normalen Lichteffekten bis zu 3D-Visualisierungen sehr schöne Projizierungen ablieferten.
Und was zum Glück auch gut war, war der Sound. Das war wirklich fürs Zenith gut abgemischt – und dazu noch die Stimme von Gary Lightbody, das war wirklich perfekt. Ein wirklich runder Abend, über den ich sehr froh bin, dass ich ihn mitgenommen habe.
"Wieso eigentlich Indie-Charts, Digger?"

last.fm


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: scnusil und 7 Gäste