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Der Konzertbesuchsthread

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 16. Mär 2024, 07:37

Ich war am Donnerstag in Essen bei Buried Alive im Don’t Panic. Show war leider vorne, wobei ich mir unsicher bin, ob alle Zahlenden in den hinteren Raum gepasst hätten. War auf jeden Fall gut besucht und das, obwohl nebenan im Turock Ignite gespielt haben. Aber unsicher, ob der durchschnittliche Ignite Fan Buried Alive kennt. Durchschnittsalter war für Hardcore Verhältnisse sehr hoch. Ich habe mit meinen Mitte 30 glaube ich sogar den Schnitt gesenkt, was sonst nie passiert.

Pure Heel – Wenn ich das richtig verstanden habe, spielt ein Verwandter Scott Vogels in der Band. Hatte den Namen vorher auch noch nie gehört. Gig ist komplett an mir vorbeigegangen, wie auch am gesamten Publikum. Die Band war sichtlich bemüht, aber es hat bis auf eine einzelne Person niemand interessiert. Sound war auch eher so lala. Hätte ich drauf verzichten können.

Echo Chamber – Germans Finest mit den üblichen Hits. Vor der Bühne war endlich was los, wobei es deutlich ruhiger war als bei den letzten Shows. Mag auch an der Zusammensetzung der Crowd gelegen haben. Die neue EP ist gestern gedropt und die ganze Hardcore Welt ist hyped. Bei den nächsten Shows geht safe wieder mehr. Es kann einfach nicht jedes Mal so sein wie am Rosenmontag in Köln.

Buried Alive – Die Band ist die alte Band von Scott Vogel, seines Zeichens besser bekannt als Sänger von Terror. Man erkennt auch durchaus den Terror Sound in Buried Alive Songs. Alles ziemlich moshlastig. Das Publikum war allerdings so, wie ich es befürchtet hatte. Alle wollten einmal die Chance ergreifen, Buried Alive zu sehen, aber so richtig drin war auch niemand. Nehme mich da gar nicht aus. Dementsprechend wenig ging vor der Bühne. Von zwei Dudes abgesehen, von dem einer, natürlich im Terror Longsleeve, die Crowd die ganze Zeit aufgefordert hat, zu interagieren, sehr unangenehm. Show würde ich dementsprechend unter „nett mal gesehen zu haben“ abspeichern. Das Chain of Strength Cover war allerdings ne feine Sache. Wird sicherlich die schlechteste der drei Shows, die diese Woche anstehen.
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Sa 16. Mär 2024, 11:37

Ich war gestern bei IDLES in der Max-Schmeling-Halle in Berlin.

War ein sehr kurzfristiger Ticketkauf. Hauptsächlich aus Frust darüber, dass ich es am Dienstag aufgrund des Bahnstreiks nicht zu The 1975 nach Berlin geschafft habe. Denn um ehrlich zu sein: Trotz des Hypes und des Stellenwerts, den sich die Band in den letzten Jahren aufgebaut hat, bin ich bislang nie so wirklich warm mit den Alben geworden. Also warum der ganzen Sache nicht live noch eine Chance geben?

Ich bin gegen 18:30 Uhr an der Max-Schmeling-Halle angekommen. Hatte eigentlich erwartet, dass der Einlass schon seit einer halben Stunde laufen sollte. Dem war aber nicht so. Es ging erst ein paar Minuten nach meiner Ankunft los. Da der Innenraum ausverkauft war, hatte ich mir ein Ticket für den Rang gekauft. Habe dann einen sehr guten Sitzpatz im unteren Rang schräg links vor der Bühne direkt am Geländer bekommen.

Die Halle hat sich mit der Zeit gut gefüllt. Der Innenraum war ja ausverkauft und entsprechend voll. Aber auch in den beiden Rängen gab es kaum freie Plätze. Schon beeindruckend, wie groß diese Band auch in Deutschland mittlerweile ist.

Um 19:45 Uhr ging es mit dem Support-Act DITZ los. Post-Punk und Noise aus Brighton, UK. Phasenweise hat mir der Auftritt ganz gut gefallen und auch im Publikum schon für ordentlich Bewegung gesorgt. Vor allem gesanglich war das aber nicht dauerhaft mein Fall. Und musikalisch ist viel im dröhnenden Bass untergegangen. Nach einer Dreiviertelstunde war Schluss.

Um 21 Uhr kamen dann IDLES auf die Bühne. Mit "IDEA 01", dem Opener des aktuellen Albums, ging es noch etwas gemächlicher los. Es hat aber nicht lange gedauert, bis die Songs lauter und wilder wurden und das Publikum entsprechend in Ekstase war. Ich war ganz froh, das Spektakel mit etwas Abstand betrachten zu können. Grundsätzlich war es ein sehr energiegeladenes Konzert mit einer bunten Mischung aus Songs aller Alben. Sänger Joe Talbot hat in mehreren Ansagen zwischendurch seine Dankbarkeit für den großen Zuspruch in Form der vielen anwesenden Gäste zur Sprache gebracht. Es sei das größte Solo-Konzert der Bandgeschichte, was ihn sichtlich gerührt hat. Viele andere Ansagen waren vor allem politischer Natur. Insbesondere Palästina war immer wieder Thema (u. a. mit regelmäßigen "Viva Palestine!"-Rufen). Schwieriges und vor allem sehr komplexes Thema für mich gerade, weshalb ich darauf nicht ganz so euphorisch reagiert habe wie die meisten anderen Menschen im Publikum. Dass politische Botschaften bei einem IDLES-Konzert absolut ihre Berechtigung haben, steht aber natürlich außer Frage.

Nach etwa zwei Stunden Spielzeit gab es mit "Dance", "Danny Nedelko" und "Rottweiler" noch ein wildes Dreiergespann für den finalen Abriss. Und dann war Schluss. Eine Zugabe gab es nicht – was aber auch vollkommen in Ordnung an der Stelle war.

Für mich war es ein sehr unterhaltsames Konzert, das ich mir gerne mit etwas Sicherheitsabstand angesehen habe. Obwohl ich vor allem in der ersten Hälfte mit etwas Müdigkeit zu kämpfen hatte. Das Publikum war durchgängig sehr begeistert und immer in Bewegung. Musikalisch bleibe ich aber dabei: So ganz meine Welt ist das nicht. Von daher muss ich auch nicht unbedingt nochmal ein Solo-Konzert mitnehmen. Auf einem Festival aber jederzeit gerne wieder. Und dann vielleicht auch gerne mit etwas mehr Bühnenshow. Ein schlichtes Banner mit IDLES-Schriftzug ist in der Größenordnung Max-Schmeling-Halle nicht so wahnsinnig imposant. :P

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NevermindBred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NevermindBred » So 17. Mär 2024, 11:30

Wishkah hat geschrieben:
Sa 16. Mär 2024, 11:37
Ich war gestern bei IDLES in der Max-Schmeling-Halle in Berlin.
Ich war gestern beim Konzert in Hamburg und kann hier vieles unterstreichen.
Ich habe die politischen Ansagen auch mit gemischten Gefühlen aufgenommen.
Das Publikum war ordentlich dabei. Danny Nedelko mit einem Typen aus dem Publikum an der Gitarre gespielt war eins von vielen Highlights. Sehr positiv fand ich, dass es deutlich mehr als die üblichen 90 Minuten bei den meisten anderen Acts gab und keiner weiteren Zugabe bedurfte.
:dumbo:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von 7Ostrich » So 17. Mär 2024, 15:37

Wie das halbe Forum war ich gestern auch bei Idles in Hamburg und es hat mir richtig viel Spaß gemacht. War schon länger nicht mehr so oft im Pit, gerade der Anfang ging ordentlich nach vorne. In der Mitte hatte ich dann irgendwann einen Durchhänger (2h Idles spürt man dann doch irgendwann in den Knochen), aber am Ende hat alles noch einmal ordentlich Fahrt aufgenommen. Einziges Lied, das ich noch gerne gehört hätte, wäre Grounds gewesen.

Hatte kurz überlegt, etwas ausführlicher zu den Palästina-Rufen zu schreiben, aber an anderer Stelle hatten wir das Thema ja schon relativ ausgiebig diskutiert und denke nicht, dass ich noch mal etwas neues dazu beitragen kann. Ich möchte nur ergänzen, dass an einer Stelle Joe explizit von den "innocent people of Gaza" gesprochen hat. Ok, kann man natürlich auch auslegen, wie man will, aber für mich war es in Ordnung und so bin ich ziemlich glücklich aus der Sporthalle gegangen.
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Monkeyson
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Monkeyson » Mo 18. Mär 2024, 11:46

Ich war ebenfalls in Hamburg zugegen und habe erwartet, dass dieser Gig "nur" mein viertbester von ihnen würde. Das wurde er dann auch, aber was für einer! Mich hat sehr begeistert, was sie aus dieser für sie neuen Kulisse gemacht haben (Bühnenbild hin oder her, die Reduktion fand ich total okay). Sporthalle kannte ich vorher noch nicht, hat mich atmosphärisch überhaupt nicht gestört (wenngleich ich jetzt nicht puristisch über den Sound sprechen könnte, zu sehr war ich vorne im wilden Geschehen involviert). Schön, zu sehen, wie viel Energie und Liebe sie weiterhin in ihre Auftritte packen! Und weil das hier noch nicht hervorgehoben wurde: eine nahezu perfekte Setlist:



Hätte zwar lieber mehr als nur 3 Tracks von Brutalism gehabt (vor allem Faith in the City!) und ein paar weniger von Ultra Mono und Tangk gebraucht, aber dass Crawler so stark vertreten war, hätte ich nicht zu hoffen gewagt! Die Reihung hat auch überzeugt, wenngleich schon interessant, die thematisch verknüpften Beachland Ballroom und Crawl! in genau verkehrter Reihenfolge zu spielen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Monkeyson » Mo 18. Mär 2024, 12:00

NevermindBred hat geschrieben:
So 17. Mär 2024, 11:30
Danny Nedelko mit einem Typen aus dem Publikum an der Gitarre gespielt war eins von vielen Highlights.
Setlist.fm weiß irgendwo her, das war ein gewisser Dovydas Subičius, wohl Hobbymusiker aus Litauen. Passt natürlich toll zu dem Song. Warum man diesen aber nicht ausgerechnet zu einer Aussage in Richtung Ukraine nutzt und dafür diese unreflektierten Palästinarufe ohne konkreteren Appell einstreut, bleibt mir schleierhaft.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Mo 18. Mär 2024, 13:29

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 11:46
...und ein paar weniger von Ultra Mono und Tangk gebraucht, aber dass Crawler so stark vertreten war, hätte ich nicht zu hoffen gewagt!
Den einen von Ultra Mono schafft man ja noch :D Auch wenn ich es ansonsten genauso sehe: Gut dass die Band scheinbar ähnlich auf das Album blickt :D
Auch die Dichte an Crawler-Songs hat mich sehr gefreut, weil ich sie damit nicht sehen konnte.

Ansonsten fand ich meine Premiere in der Sporthalle auch gelungen, aber soundtechnisch fiel am Samstag sicher auch nicht jede Kleinigkeit ins Gewicht. Orga und Abläufe fand ich dann sogar bemerkenswert gut.
Nach einem zumindest im Livestream traurig anmutenden Hurricane-Gig, war es cool zu sehen wie viele Leute da und into-it (z.B. Textsicherheit bei den Liedern unterschiedlichster Phasen) waren. Schönes und intensives Konzert!

Die Ansagen (eher kurze Parolen eigentlich) hinsichtlich Palästina habe ich, wie die Mehrzahl der Besucher (meinem Empfinden nach), verhalten aufgenommen. Da würde mich ja schon ein Vergleich zu Berlin interessieren. Angesichts der Zerstörung und humanitären Katastrophe in Gaza sowie gleichzeitig dem militärischen "Erfolg" ist die Forderung "chease fire now" das naheliegenste der Welt. Im Verbund mit "Viva Palestine" und dem in der anglo-amerikanischen Kulturszene vorherrschenden Denkmuster in Bezug auf den Konflikt, halte ich mich dann aber doch eher bedeckt. Da ist auf der Bühne nichts verurteilenswertes skandiert worden, aber ich weiß nicht, ob ich im Gespräch mit der Band auf einen gemeinsamen Nenner käme...
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Monkeyson » Mo 18. Mär 2024, 14:32

Tambourine-Man hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 13:29
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 11:46
...und ein paar weniger von Ultra Mono und Tangk gebraucht, aber dass Crawler so stark vertreten war, hätte ich nicht zu hoffen gewagt!
Den einen von Ultra Mono schafft man ja noch :D Auch wenn ich es ansonsten genauso sehe: Gut dass die Band scheinbar ähnlich auf das Album blickt :D
Auch die Dichte an Crawler-Songs hat mich sehr gefreut, weil ich sie damit nicht sehen konnte.
Konnte niemand, oder haben sie eins der beiden vorherigen Alben betourt?

Der 1 von UM hat nicht gestört, aber irgendwo muss man ja welche wegnehmen, wenn man anderswo mehr wünscht. Von Joy kam so ziemlich jeder richtig stark, da hatte ich das Album in der Zwischenzeit versehentlich etwas unterschätzt!

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Tambourine-Man
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Mo 18. Mär 2024, 14:40

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 14:32
Tambourine-Man hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 13:29
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 11:46
...und ein paar weniger von Ultra Mono und Tangk gebraucht, aber dass Crawler so stark vertreten war, hätte ich nicht zu hoffen gewagt!
Den einen von Ultra Mono schafft man ja noch :D Auch wenn ich es ansonsten genauso sehe: Gut dass die Band scheinbar ähnlich auf das Album blickt :D
Auch die Dichte an Crawler-Songs hat mich sehr gefreut, weil ich sie damit nicht sehen konnte.
Konnte niemand, oder haben sie eins der beiden vorherigen Alben betourt?
Ein paar Monate nach dem Erscheinen von Crawler waren sie im Frühling 2022 aud Tour und auch in Deutschland (verschobene Tour aus 2021). Hamburg wurde allerdings nicht nachgeholt, weil das Konzert im Docks angesetzt war, was damals noch unter dem während Corona auf Abwege geratenen Betreiber lief.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von 7Ostrich » Mo 18. Mär 2024, 20:40

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 12:00
NevermindBred hat geschrieben:
So 17. Mär 2024, 11:30
Danny Nedelko mit einem Typen aus dem Publikum an der Gitarre gespielt war eins von vielen Highlights.
Setlist.fm weiß irgendwo her, das war ein gewisser Dovydas Subičius, wohl Hobbymusiker aus Litauen. Passt natürlich toll zu dem Song. Warum man diesen aber nicht ausgerechnet zu einer Aussage in Richtung Ukraine nutzt und dafür diese unreflektierten Palästinarufe ohne konkreteren Appell einstreut, bleibt mir schleierhaft.
Er hatte sich ja mit Name und Herkunft vorgestellt, entweder hat das dann jemand ergänzt, der Ahnung von litauischen Namen hat oder vielleicht war es auch er selbst
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Stebbie » Mo 18. Mär 2024, 21:34

kleine Netzrecherche sagt: War zu 99% ein Kollege von ihm.

https://www.setlist.fm/user/ztkp-Paulius

Ein Paulius Ambrazevičius hat dann auch am Abend noch davon berichtet.
https://www.facebook.com/plugins/post.p ... Qv9X8a4uWl

Dürfte wahrscheinlich derselbe sein.

Er ist übrigens nicht nur "Hobbymusiker", sondern Gitarrist einer Band namens Timid Kooky (Quelle)
(c) 26.06.2006

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 24. Mär 2024, 10:46

Ich war am 15.03. (Freitag) in Düsseldorf auf einer kleinen Hardcore Show im Jugendkulturcafe Franzmann. Laden ist in der Düsseldorfer Altstadt, immer ne kritische Sache, aber zum Glück war die Show zu früher Stunde vorbei, sodass man schnell flüchten konnte. Fünf Bands in 2:20 h durchziehen, da muss man auch mal kurz Respekt zollen. Show war gut besucht, schätze so 70-80 Zahlende. Eintritt waren glaube ich so 10-12 Euro. Dass gleichzeitig in Mönchengladbach eine weitere Hardcore Show stattfand, war natürlich ärgerlich, aber auch diese Show war wohl gut besucht. Im Moment läuft es.

Chemical Threat – Nach drei Secret Shows nun die erste offizielle. Wie immer wurde die 10 Minuten Spielzeit Marke nicht erreicht. Egal, gute Show gewesen. Größter Unterschied zu den bisherigen Shows war der Wechsel des Covers von 86 Mentality hin zu Bad Brains. Passte auch. Guter Beginn.

Phase – Bisher gab es das Chemical Threat Secret Set stets nach Phase, dieses Mal wurde es andersherum gemacht und es gab ein Phase Secret Set. Waren vielleicht 15 Minuten. Sicherlich schon besser gesehen, vor allem in Wunstorf, das Publikum war auch noch etwas entspannter unterwegs, aber trotzdem auch hier ein solides Set.

Placid – Dieses Jahr schon mehrfach gesehen und es ist nicht zu 100 % mein Sound, sehr punkig, halliger Gesang, aber die Shows sind durchweg unterhaltsam. Man muss auch anerkennen, dass es für Hardcore Punk Verhältnisse ein recht eigener Sound ist, was nicht viele Bands schaffen. Bin gespannt, ob dieses Jahr noch weitere Shows dazukommen.

Phiz – Die nächste Band mit Hall im Gesang, passte perfekt nach Placid. Als Düsseldorfer Band war hier natürlich einiges los. Hätten in meinen Augen auch durchaus den Abend abschließen können, aber die Bands haben sich im Vorfeld wohl selbst geeinigt, wer wann spielt. Alles sehr entspannt. Für mich der beste Gig des Abends.

Wonderful World – Zum Abschluss des Abends eine Kölner Band. Es wurde hart gemosht, dabei natürlich trotzdem auf den anwesenden Rollstuhlfahrer in der ersten Reihe geachtet. Singalongs waren auch am Start. Man merkt bei der Band, dass man den genauen Sound noch nicht vollends gefunden hat, aber diesen Monat dropt erst die zweite Veröffentlichung. Also noch massig Zeit. Dennoch ein guter Tagesabschluss. Hat Spaß gemacht. Bin gespannt, was nächste Woche auf der Release Show gehen wird, habe da hohe Erwartungen.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 24. Mär 2024, 15:18

Ich war am 16.03 (Samstag) in Herford beim DBNO-Takeover im FlaFla. DBNO ist im Moment wohl DAS DIY Hardcore Label in Deutschland. Sich dort durch die Discographie zu hören, sollte Pflicht sein für alle Hardcore Interessierte. Vier Bands des Labels verschlug es ins FlaFla. Dort werden seit so knapp zwei Jahren viele Shows im Bereich Emo und Hardcore gebucht. Ab und zu auch mal Gigs, die mich interessieren, aber hab es bisher nie geschafft hinzufahren. Dementsprechend eine Premiere für mich. Anfahrt mit dem Zug aus dem Ruhrpott ist möglich, aber lief natürlich nicht ohne Zwischenfälle ab. Dennoch halbwegs pünktlich angekommen und nichts verpasst. Schöner Laden, wenn auch größer als ich es mir vorgestellt habe, gute Bühnenhöhe. Eintritt waren im VVK glaube ich 13 Euro. Vollkommen in Ordnung.

Mortal Form – Metallischer Hardcore aus Mannheim, vor 2-3 Wochen erst auf dem Ieper Winterfest gesehen. Die Show in Herford hat mir besser gefallen, was natürlich auch an den Crowd Reactions lag. So wurde bei der ersten von vier Bands schon hart gemosht, wenn auch natürlich mit Luft nach oben. Ansonsten setlisttechnisch alles wie gehabt inklusive Subzero Cover. Guter Beginn.

Reflex – Letztens erst in Köln gesehen. Da alle Mitglieder in anderen Bands spielen, teilweise mehreren, wird dieses Projekt wohl eher selten Shows spielen. Allerdings gar kein Problem, wenn die Shows abliefern, und das ist im Moment der Fall. Zusätzlich ist der Sänger ein ziemlich lustiger Zeitgenosse. 15 Minuten Boston like Hardcore vergingen zügig.

Force of Denial – Diese Band und die nachfolgenden Echo Chamber sind momentan eindeutig der heiße Scheiß im deutschen Hardcore. Allein, wenn man sich vor Augen führt, wie viel Leute mittlerweile Merch der Bands tragen. Beeindruckend. In Herford haben Force of Denial für mich den besten Gig des Tages abgeliefert. Der Sound ist eine härtere Version von Magnitude. Der Mosh war dementsprechend heftig. Allerdings hier inklusive massiver Singalongs, Stage Dives, alles, was man sich wünschen kann. Nächste Woche in Darmstadt sollte es noch wilder zur Sache gehen, bin hyped.

Echo Chamber – An dem Tag ist die Pre-Order für die neue 7 Inch gedropt. Gab natürlich einige Songs davon, wobei zwei Stück durch die Promo schon vorher bekannt waren. Ansonsten die Hits der Demo. Mosh nicht mehr ganz so hart wie bei Force of Denial, Textsicherheit dafür etwas höher. Gestagedived wurde auch zur Genüge. Astreiner Gig, kam nicht an die Rosenmontagsshow in Köln ran, aber solche Shows kann man auch nicht immer erwarten. Top Abend, der perfekt zu Ende gegangen ist, sodass ich die letzte halbwegs angenehme Verbindung Richtung Heimat bekommen habe. Herford wurde sicherlich nicht zum letzten Mal besucht.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 24. Mär 2024, 17:47

Ich war am Donnerstag in Bochum bei Wiegedood im Bahnhof Langendreer. Eine schöne Location, die ich früher häufiger besucht habe, aber in der seit Jahren nichts Spannendes mehr geht. War dementsprechend überrascht über diese Show. VVK 22-23 Euro, vollkommen okay. Vor Ort dann vielleicht 150 Leute anwesend. Deutlich weniger als ich erwartet hätte, sehr schade.

Castles – Eine Band aus Belgien, die ich vor Jahren mal in Duisburg im Vorprogramm von Old Man Gloom gesehen habe. Hatte allerdings absolut keine Erinnerungen und nach dem Gig wusste ich auch, warum. Sound war etwas Stoner, etwas Prog, aber alles irgendwie schon deutlich besser gesehen. Der Gig ist völlig an mir vorbeigegangen.

Wiegedood – Müsste das gleiche Set gewesen sein wie bei meiner letzten Show Ende 2023 in Venlo. Dass es nicht so voll war, stört bei der Mucke auch nicht. Die Band zeigt für mich weiterhin, dass sie zur Speerspitze im Black Metal gehört. Fernab irgendwelcher Corpsepaint, NSBM und sonstiger pseudoböser Machenschaften. Einfach drei Typen, die auf die Bühne kommen, ihr ultrahartes Set durchziehen und wieder gehen. So lob ich mir das. Der Gig war allerdings dahingehend besonders, dass der Sänger für seine Verhältnisse viel mit der Crowd interagiert hat. Das war sonst nie der Fall. Das schon in Venlo genutzte, mehrminütige Techno Outro nach dem letzten Song war auch wieder Teil der Show. Find ich ziemlich cool, sollte unbedingt beibehalten werden. Ansonsten ist es schade, dass ich die Band nächste Woche nicht beim Culthe Fest in Münster gucken kann, aber andere Shows haben Priorität, wird aber sicherlich auch wieder fantastisch.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 24. Mär 2024, 18:26

Ich war am Freitag in Essen bei I Recover im Emo-Keller. Bester Laden in Essen, geht leider im Moment nicht so viel, hoffe, dass sich das zeitnah wieder ändert. Eintritt waren 5-10 Euro, schätze es waren so 40-50 Zahlende vor Ort. Das reicht, um den Laden vollzubekommen.

Phase – Vor einer Woche erst gesehen. Natürlich hat sich am Set nichts getan. Das Publikum ließ es auch eher ruhig angehen. Solider Beginn.

Conceal – Straight Up Hardcore aus der Trierer Gegend. Auch vor Kurzem erst gesehen, sind im Moment ziemlich umtriebig. Sound gefällt, Bewegung gab es weiter wenig bis gar nicht. Es war ein eher entspannter Freitag. Minority Unit Cover war aber stark. Wenn ich es richtig im Kopf habe, gucke ich die Band in zwei Wochen auch direkt nochmal. Wie gesagt, sehr umtriebig.

Slon – Punkiger, rougher Hardcore, könnten so auch auf Quality Control ihre Veröffentlichungen raushauen. Hier gab es dann ordentlich Bewegung vor der Bühne. Die Leute hatten ihren Spaß, ich habs von hinten genossen. Bester Gig des Abends.

I Recover – Emo Band, die auch schon einige Jahre am Start sind. Ist nicht meine Lieblingsband, aber nehme ich doch immer wieder gerne mit. Schöner Sound, sympathischer Frontmann. Gelungener Tagesabschluss.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Ruby » So 24. Mär 2024, 22:12

Tambourine-Man hat geschrieben:
Mo 18. Mär 2024, 13:29


Die Ansagen (eher kurze Parolen eigentlich) hinsichtlich Palästina habe ich, wie die Mehrzahl der Besucher (meinem Empfinden nach), verhalten aufgenommen. Da würde mich ja schon ein Vergleich zu Berlin interessieren. Angesichts der Zerstörung und humanitären Katastrophe in Gaza sowie gleichzeitig dem militärischen "Erfolg" ist die Forderung "chease fire now" das naheliegenste der Welt. Im Verbund mit "Viva Palestine" und dem in der anglo-amerikanischen Kulturszene vorherrschenden Denkmuster in Bezug auf den Konflikt, halte ich mich dann aber doch eher bedeckt. Da ist auf der Bühne nichts verurteilenswertes skandiert worden, aber ich weiß nicht, ob ich im Gespräch mit der Band auf einen gemeinsamen Nenner käme...
Ich war in Frankfurt und zumindest um mich herum wurden die Parolen auch eher verhalten aufgenommen.

Konzert und auch die Vorband fand ich dennoch großartig.
Mehr kann ich gerade nicht schreiben. War am Abend davor bei Bilderbuch in Wiesbaden und bin jetzt total müde. Im Gegensatz zu Idles, die ihr letztes Konzert der Tour gespielt haben, haben Bilderbuch ihr erstes Konzert der Tour gespielt. Kann es nur empfehlen sie sich live anzuschauen. Fantastische Liveband. Hatte auch schöne Visuals. Da hat sich jemand echt Mühe gegeben. :mrgreen:
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » Mi 27. Mär 2024, 10:36

Mark Forster, der sonst durchaus solide Konzerte gespielt hatte, hat gestern in Halle (Westfalen) einen völlig übertriebenen Kindergarten voller Effekthascherei abgezogen. Einfach nur peinlich und vielleicht das schlechteste Konzert der letzten fünf Jahre.

Das Konzert machte den Eindruck, als hätten sie sich in der Planungsphase eine Woche lang durch die Nase ernährt und dann jede beknackte Idee in diese Show gestopft. Teilweise wirkte es wie Deichkind mit Rammstein-Feuerwerk. Es war alles völlig überfrachtet und sollte auch irgendwie selbstironisch witzig wirken, was es aber nicht war.

Früher stand einfach nur die Musik im Vordergrund. Davon war nicht mehr völlig übrig. Selbst die Backingband wurde von ca. 6 auf 3 Mitglieder reduziert.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 29. Mär 2024, 21:11

Ich war gestern in Köln bei Meshuggah im Palladium. Ticketpreis von 53 Euro hat mich erstmal abgeschreckt. Das mag heutzutage normal und vielleicht auch nötig sein, aber es ist halt echt viel Geld und war mir persönlich zu viel. Gab an dem Tag auch günstiges AZ Ersatzprogramm, sodass ich entspannt an die Sache rangegangen bin. Bisschen Zweitmarkt gecheckt und dann nen Schnapper gemacht. Also auf nach Köln-Mülheim. Vor Ort ging noch ein Cigköfte Wrap rein, das erste Highlight des Abends. Palladium war nicht leer, aber alles andere als voll. Empore war auch nicht offen. Es war angenehm, wobei es manche Besucher*innen trotzdem schaffen, sich bei genug Platz überall trotzdem in einer der hintersten Reihen 2cm neben mich zu stellen. Darüber hinaus natürlich viel Rammstein Merch gesehen, aber das ist auf großen Shows wohl normal.

Mantar – Ich war nie wirklich Fan, aber mittlerweile bin ich richtig durch mit der Band. Das ist Sludge, der recht eingängig ist und auch von der Crowd gut aufgenommen wurde. Ich finds einfach nur krachig auf die Fresse ohne wirkliche Feinheiten. Darüber hinaus sind die Ansagen echt stumpf und viel zu viel Suff/Bier/Metalgelaber. Naja, nach knapp 40 Minuten war es vorbei.

The Halo Effect – Meine Melodic Death Metal Zeit ist, fast sie je wirklich existiert hat, locker 15 Jahre her. Im Jahr 2024 gibt mir der Sound absolut gar nichts. Es ist einfach nicht hart, es passt für mich nicht. Naja, wurden von der Crowd allerdings heftig abgefeiert. Ansagen natürlich komplettes Crowd Pleasing plus eine Aussage zum Sound der Band, die mich ratlos zurückgelassen hat. Ich weiß, dass die Band aus (ehemaligen) Mitgliedern von In Flames und Dark Tranquillity besteht. Im Endeffekt egal, aber wenn der Sänger dann sagt, dass sie am Anfang nicht wussten, wie die Band klingen soll, damit schlussendlich der exakt gleiche Sound wie bei den größeren Bands, in denen sie zocken/gezockt haben, rauskommt, kommen doch Zweifel in mir auf. Naja, gab auch wieder 40 Minuten. Hoffe, ich laufe der Band nicht nochmal über den Weg, gibt mir nichts.

Meshuggah – Meine dritte Show der Band. Ich bin ja jemand, der keine Probleme damit hat, Bands in kurzer Zeit mehrfach zu gucken, aber bei dieser Band reicht eine geringe Dosierung völlig aus. Könnte mir das auf keinen Fall jeden Monat geben. Das ist für mich auch eine Band, bei der ich null Begeisterung verspüre, wenn gewisse Songs kommen, wobei „Future Breed Machine“ schon der Shit ist. Es ist generell als Gesamtkunstwerk beeindruckend, was diese Band abliefert. Sie zocken so tight, es ist einfach nur krass. Dazu die Lichtshow, die perfekt passt. Es ist einfach der Wahnsinn und im Endeffekt eine Band, die man mal gesehen haben sollte. Bin glücklich nach Hause gegangen. Da Arctangent dieses Jahr höchstwahrscheinlich nicht klappt, dauert es jetzt erstmal wieder ein paar Jahre bis zur nächsten Show, aber die wird sicherlich auch wieder mächtig. Habe keine Zweifel.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 4. Apr 2024, 09:00

Ich war am Samstag in Darmstadt bei der letzten Spark Show in der Oetinger Villa. Ich war nie der größte Spark Fan, aber für die letzte Show inkl. drei top Supports kann man mal den Weg auf sich nehmen. Fahrt war auch viel entspannter als beim letzten Mal. Show war im Vorfeld ausverkauft. Im Raum waren später auch sehr unangenehme Temperaturen, aber da muss man durch. Probs noch für dieses Shirt zur letzten Show, leider nur 30 Stück in M und L erhältlich.

Bild

Spiral – Wenn ich richtig mitgezählt habe, war es die fünfte Show der Band aus Düsseldorf, die erste seit dem Drop der Demo am Mittwoch und es war top. Sound geht in Richtung Envision/early One Step Closer, sprich viele Singalongs, trotzdem harter Mosh. Das braucht es in 2024. Die Crowd war auch schon sehr textsicher. Zusätzlich gab es mit „Unbreakable“ noch ein Have Heart Cover, angekündigt mit „Dieser Song ist für alle, die kein Geld haben, zum Outbreak Fest zu fliegen“. Top Opener, bin so hyped auf weitere Shows.

Phase – Nun drei Wochenenden nacheinander gesehen und gestern war der beste Gig. Crowd voll drin. Viele 2-Steps, Stage Dives, die Leute hatte richtig Spaß. Texthänger gab es im Vergleich zu den anderen Gigs auch nicht. Zum Abschluss wurde noch spontan das Justice Intro gespielt, völlige Eskalation. Neben der Wunstorf Show letzten Oktober die beste Show, die ich bisher von der Band gesehen habe.

Force of Denial – Krass, einfach nur krass, was da los war. Die Show letzte Woche in Herford wurde locker getoppt. Nicht unbedingt, was Mosh angeht. Dafür war es zu eng. Es war einfach das pure Chaos. Durchgehend Stage Dives und Headwalks ohne Rücksicht auf Verluste. Textsicherheit war gegeben. Es ist lange her, dass eine deutsche Hardcore Band beständig so abgefeiert wurde auf Shows, vielleicht war es bei Gone to Waste so, aber auch dort waren die Shows in meiner Erinnerung nicht so gut. Im Mai gibt es die Band, Stand heute, drei Tage in Folge für mich. Ein Traum.

Spark – Habe die Band bestimmt so 7-8x gesehen und muss sagen, dass nicht alle Shows überragend waren. Oft war die Resonanz verhalten. Hier war das anders und selbst die Release Show in Mannheim vor 2-3 Jahren wurde in meinen Augen getoppt. Gestartet wurde mit „Straight Edge“ von Minor Threat. Das Thema des Sets war gesetzt. Im weiteren Verlauf gab es noch ein Floorpunch Cover. Darüber hinaus wurde die Demo, welche ich als bestes Release erachte, komplett am Stück gespielt. Groß. Die Crowd war voll drin, Stage Dives, viele Singalongs. Ich hatte im Vorhinein die Angst, dass Force of Denial die Show stehlen würden, aber dem war nicht so. So einen Abschluss kann man einer Band nur wünschen. Alle Mitglieder haben andere Bands am Start und werden weiter abliefern. Der Abend war insgesamt top, die Fahrt nach Darmstadt hat sich wieder mal gelohnt.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 4. Apr 2024, 11:04

Ich war am Sonntag in Köln bei der Release Show von Wonderful World im Tsunami Club. Durch einige Zugeinschränkungen ist nach Köln fahren mit dem Zug im Moment etwas beschwerlicher als sonst, aber es lief doch überraschend gut. Vorher noch ne Falafel gegessen, guter Start in den Abend. Unsicher, ob die Show ausverkauft war, aber falls nicht, hat auch nicht viel gefehlt.

Passed Out – Dritte Show der Band, habe vor knapp einem Monat die erste gesehen und es wirkt schon alles etwas souveräner. Natürlich ist der Sound noch etwas unrund. Da kommt aus allen Hardcore Bereichen etwas zusammen. Vor allem die Beatdown-like Breakdowns, die teilweise eingestreut werden, finde ich etwas übertrieben. Vor der Bühne wurde auch schon gut gemosht. Solider Start.

Desiderate – Band aus Nürnberg, ich glaube zum ersten Mal in NRW. Hatte auch bisher nur einmal das Vergnügen als Support von World of Pleasure in Darmstadt. Sound ist auf jeden Fall ausgereifter Richtung Buried Alive/early Hatebreed. Das „Burn the Lies“ Cover passt da natürlich gut ins Bild und wurde auch hart abgefeiert. Der Rest des Sets wusste ebenfalls zu gefallen.

Citrus – Ein ziemlich wilder Mix aus Schrammels Hardcore, Grindcore und Moshparts. War in Ordnung und Stimme des Sängers wusste auch zu überzeugen, aber an einigen Stellen etwas zu viel gewollt, zu viele Einflüsse. Die Crowd war dennoch voll drin und das Gulch Cover kam böse.

xapothecaryx – Die Band, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Vegan Straight Edge Coming Strife Band, da schlägt mein Herz höher. Riffing war nice, Breakdowns waren hart, der Mosh noch härter. Einige Leute waren auch textsicher. Bester Gig des Abends.

Wonderful World – Die EP ist am Freitag erschienen, nun also Release Show und ich denke, für die Band hätte es nicht besser laufen können. Durchgehend eine große Traube an textsicheren Menschen vor der Bühne. Da wurde der Heimvorteil als Kölner Band gut genutzt. Finde die Songs der EP stärker als die der Demo, aber es dauert glaube ich noch etwas, bis man den endgültigen Sound gefunden hat. Dennoch machen die Jungs live eigentlich immer Spaß. Spielen auch noch diverse Shows dieses Jahr. Bin gespannt, wie sich das noch entwickelt.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Fr 5. Apr 2024, 00:20

Ich war vorhin bei Liam Gallagher & John Squire in der Columbiahalle in Berlin.

Wenn der ehemalige Sänger von Oasis und der ehemalige Gitarrist von The Stone Roses ein gemeinsames Projekt ankündigen, ist das grundsätzlich erstmal ganz interessant. Als dann das obligatorische Berlin-Konzert angekündigt wurde, habe ich mich trotz des hohen Preises von 70€ dazu hinreißen lassen, mir ein Ticket zu kaufen. Wohlgemerkt vor der Veröffentlichung des gemeinsamen Albums. Könnte ja ganz spannend werden.

Als das Album vor ein paar Wochen veröffentlicht wurde, hat es mich leider nicht umgehauen. Ein ganz solides Britpop-/Rock-Werk. Nicht mehr, nicht weniger. In Hinblick auf das Konzert war aufgrund einiger Interviews mit Liam Gallagher zudem schnell klar, dass es abgesehen von den Album-Songs und ein, zwei Cover-Songs nicht mehr Live-Programm geben würde. Die kleine Hoffnung auf ein paar Klassiker von Oasis oder The Stone Roses war also dahin. Aber gut, dann ist das eben so.

Ich kam pünktlich zum Einlass um 18:30 Uhr an der Columbiahalle an. Die Schlange ging zu dem Zeitpunkt schon weit über den Columbiadamm. Ausverkauft. Das hatte ich gar nicht mitbekommen.

Da ich keine Lust auf das Gedränge in der ausverkauften Columbiahalle hatte, bin ich auf den Balkon gegangen. Dort stand ich schräg rechts in Geländer-Nähe vor der Bühne mit sehr guter Sicht auf das Geschehen.

Um kurz nach 19:45 Uhr ging es mit Jake Bugg los, der alleine mit Gesang und Akustikgitarre eine Dreiviertelstunde lang den Abend eröffnete. Ich bin mit seinen Songs nicht so vertraut, der Auftritt hat aber trotzdem Spaß gemacht. Er hatte auf jeden Fall keine Schwierigkeiten damit, die ausverkaufte Halle mitzunehmen.

Nach einer halben Stunde Pause ging es um 21 Uhr mit Liam Gallagher & John Squire weiter. Es kam genau das, was zu erwarten war: Die Songs des Albums wurden gespielt, Liam Gallagher hat ein paar launisch-sympathische Ansagen gemacht, die musikalisch wirklich starke Band um Gitarrist John Squire hat zwischendurch immer wieder auch ohne Gesang glänzen dürfen und nach ziemlich genau einer Stunde Spielzeit und "Jumpin' Jack Flash" von The Rolling Stones als einzigem Zugabe-Song war schon wieder Schluss.

Ein kurzes Vergnügen. Ich würde das Konzert ähnlich wie das Album bewerten: Solide. Nicht mehr, nicht weniger. Da mir Oasis und auch die anderen Projekte von Liam Gallagher bislang live nicht vergönnt waren, bin ich trotzdem ganz glücklich, diese Gelegenheit mal genutzt zu haben. Auch wenn mir ein Jubiläumskonzert zu "Definitely Maybe" musikalisch wohl mehr Freude bereitet hätte. :wink:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 7. Apr 2024, 09:27

Ich war am Montag in Köln bei Conway the Machine im Club Bahnhof Ehrenfeld. Nachdem Westside Gunn und Benny the Butcher ihre Touren letztes Jahr gecancelt haben hat es der Dritte im Bunde rübergeschafft. Show war trotz 37 Euro Eintritt sehr gut besucht. Ein nicht unerheblicher Teil der Crowd hat es sich vor der Show nicht nehmen lassen, den 01.04. mit Weedgenuss auf dem Spielplatz gegenüber der Location zu beginnen. Wurden dann durch das Ordnungsamt Kölns verscheucht. Später während der Show wurde auch durchgehend in der Crowd gekifft. Find ich komplett daneben, aber habe nichts anderes erwartet. Positiv zu erwähnen ist noch, dass es pünktlich losging und Conway the Machine schon um kurz nach neun auf der Bühne stand. Für Ami Hip-Hop nicht üblich.

KNDRX – DJ von Conway the Machine für die Tour. Hat erstmal die Beats für einen anderen Dude (Namen haben ich nicht mitbekommen) gemacht, der zwei Songs zum Besten gegeben hat. Danach hat er selbst 3-4 Songs gerappt. Im Anschluss gab es zunächst 90s Rap Klassiker und schlussendlich einige Griselda Track. War okay, mehr auch nicht.

Conway the Machine – Kam mit riesiger Entourage und Sturmhaube auf die Bühne. Sturmhauben holen mich immer ab, also guter Beginn. Die Show war auf jeden Fall cool. Auf das sonst übliche Halbplayback wurde größtenteils verzichtet. Die Strophen hat er ausnahmslos komplett selbst gerappt. Dazu natürlich Backup-MC als auch DJ mit den Griselda typischen „Boom Boom Boom Boom Boom“ und „Brrrrrr“. Obwohl ich ihn gerne höre, bin ich zu wenig in der komplett ausufernden Discographie drin, um nähere Angaben zur Setlist zu machen. Gab zwischendurch auf jeden Fall ein DMX Cover. Die Crowd hatte er auch voll und ganz unter Kontrolle. Allerdings gibt es diesbezüglich Situationen, die im Vergleich zu den Shows, die ich sonst besuche, völlig absurd wirken. Das zeigte sich vor allem gegen Mitte des Sets als der gute Herr sich einen aufgebaut und geraucht hat. Der Backup-MC und weitere Dudes durften auf der Bühne 1-2 Songs zum Besten geben. Währenddessen hat Conway the Machine diverse Autogrammwünsche von der Bühne aus erfüllt. Natürlich unter den strengen Augen des „Leibwächters“, ein Dude mit Oberarmen in der Größe meines Kopfes, der die ganze Zeit über aufmerksam am Bühnenrand stand. Skurril, aber bei derlei Shows sicher nicht unüblich. Ich hatte auf jeden Fall ne gute Zeit, auch, wenn es ein Bisschen kurz war. 15-20 Minuten hätten es gerne noch sein dürfen. Würde aber nochmal hingehen, falls es die Gelegenheit gibt. Da die Shows sich recht gut verkaufen, zumindest sind das meine Eindrücke von Instagram, hoffe ich, dass Benny the Butcher und Westside Gunn auch zeitnah mal rüberkommen. Es wäre nur fair nach den abgesagten Touren im letzten Jahr.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 7. Apr 2024, 15:08

Ich war am Mittwoch in Münster bei Between Bodies in der Baracke. War ewig nicht mehr dort. Sollte ich mal ändern. Ist ein schöner kleiner Laden an einem See. Gibt nichts Besseres in Münster. Show war für einen Mittwoch gut besucht. Schätze so 50-60 Zahlende, was bei der Größe locker ausreicht. Eintritt waren 8-12 Euro, alles cool.

Sunveil – Leicht Alternative angehauchter Shoegaze. Ein Sound, der nach meinem Empfinden im Moment schwer angesagt ist. Gig war vollkommen in Ordnung ohne, dass es mich vom Hocker gehauen hat. Der letzte Song mit dem Ende, als alle Mitglieder über das Instrumentelle hinaus den Refrain gesungen haben, war aber ganz cool.

Desire Line – Bisher erst einmal gesehen als Support von Militarie Gun in Köln im letzten Jahr. Damals hat es mich nicht vollends überzeugt. Ich war an dem Tag allerdings auch sehr gestresst, Bahnchaos, bin zum Set erst angekommen. Am Mittwoch waren die Voraussetzungen besser und der Gig hat mich überzeugt. Schöner Emo, könnte auch hier einigen gefallen. Dazu Cover von The Cure und Alkaline Trio. Hat Spaß gemacht.

Between Bodies – Anfang des Jahres erst in Wuppertal gesehen. Damals war das Publikum etwas anstrengend. Hier war alles entspannt. Die Band hatte Spaß, die Crowd auch. Dieser Emo/Punk Sound ist leicht bekömmlich, geht gut ins Ohr. Das Einzige, was mich stört, sind die Ansagen. Diese wirken oft gewollt lustig und verlieren sich dann komplett. Dann lieber weniger sagen. Aber gerne wieder, kann leider die Show im Emo-Keller in Essen nicht mitnehmen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Fr 12. Apr 2024, 00:48

Ich war gerade bei The Jesus and Mary Chain in Huxleys Neue Welt in Berlin.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Nach der Arbeit schnell in die Regionalbahn für eine dreistündige Fahrt nach Berlin. Am Hauptbahnhof noch kurz einen Haloumi-Wrap mitgenommen. Und dann weiter zur Halle.

Ich war etwa 20 Minuten vor Einlassbeginn vor Ort und habe mich in die noch ziemlich überschaubare Schlange eingereiht. Das hat dann auch gereicht, um einen Platz etwas seitlich in der ersten Reihe ganz vorne an der Absperrung zur Bühne zu bekommen.

Das Konzert war nicht ausverkauft. Der hintere Bereich mit der oberen Ebene war entsprechend mit einem Vorhang abgehängt. Der übrige Saal hat sich bis zum Konzertbeginn aber gut gefüllt. Grundsätzlich habe ich den Altersschnitt des Publikums um ein paar Jahre gesenkt. Ähnlich wie bei Slowdive vor einigen Wochen war der Anteil jüngerer weiblicher Personen vorne aber überraschend hoch. Der Shoegaze-Hype ist real.

Kurz nach 20 Uhr ging es mit deathcrash los. Eine noch recht junge Band aus London, UK, deren Mischung aus Emo, Post-Rock und leichten Post-Hardcore-Einschüben mich von Beginn an komplett überzeugt hat. Ich war wirklich schon lange nicht mehr so angetan von einem Support-Act. Melancholische Gitarrenmelodien, ein treibender Bass und ein richtig starkes Schlagzeug. Dazu immer wieder minutenlange ausufernde instrumentale Ausbrüche. Und das alles mit einem wirklich klaren Sound. Ein richtig toller Einstieg. Die Band wird auf jeden Fall weiter verfolgt.

Gegen 21:15 Uhr kamen dann die schottischen Alternative-Ikonen von The Jesus and Mary Chain auf die Bühne – angeführt von den Brüdern Jim und William Reid. Ich muss zugeben, dass ich das neue Album "Glasgow Eyes" (bis auf die Vorab-Singles) noch gar nicht gehört habe. Ist ja auch erst knapp drei Wochen alt. Der Anteil der neuen Songs in der Diskografie-umfassenden Setlist war aber auch vernachlässigbar. Stattdessen gab es viele alte Hits, die vom Publikum gebührend gefeiert wurden. Grundsätzlich war es ein sehr dynamisches und tanzbares Konzert einer sehr gut aufgelegten Band. Guter Sound. Schöne Lichtshow. Angenehmes Publikum. Und im Vergleich zu Liam Gallagher & John Squire vor einer Woche mit über 100 Minuten Spielzeit auch zufriedenstellend lang. Das hat schon wirklich viel Spaß gemacht.

Nach einer aus vier Songs bestehenden Zugabe – begonnen mit der Hymne "Darklands" und beendet mit dem brachialen Kracher "Reverence" – war Schluss. Kurz vorher gab es noch "Just Like Honey" mit Gastsängerin. Nennenswerte Kritikpunkte gibt es nicht. Das war eine richtig runde Sache! :thumbs:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 12. Apr 2024, 19:46

Ich war letzte Woche Donnerstag in Oberhausen bei Bell Witch im Druckluft. Die Show sollte eigentlich im Ebertbad stattfinden, hatte auf einen bestuhlten Konzertabend gehofft. Allerdings wurden zu wenig Tickets verkauft und es ging ins kleinere Druckluft. Auch in Ordnung für mich. Dort war es dann einigermaßen voll. Schätze so um die 100 Zahlende. Bis auf 4-5 Dudes, die die ganze Zeit während der ruhigen Parts labern mussten, war die Crowd auch angenehm.

FVNERALS – Schon einige Male gesehen, immer auf Festivals oder als Support großer Bands. Würde höchstwahrscheinlich kein Geld für ne Solo Show ausgeben, aber so immer wieder gerne. Ganz solider Post-Rock der langsamen, epischeren Sorte. Passte auch gut vor die Hauptband. Gegen Ende des Sets gab es 2-3 Rückkopplungen, bei denen ich mir unsicher war, ob es technische Probleme oder Absicht war. Dennoch gutes Ding.

Bell Witch – Haben ihr letzte Album komplett gespielt. Dieses besteht aus einem Track, der auf Platte 83 Minuten geht, Doom halt. Live ging es etwas schneller. Dürften so 70-75 Minuten gewesen sein. War schon beeindruckend, das einmal live zu sehen. Hatte an einigen Stellen seine Längen, andere haben mich vollends abgeholt. Generell reicht mir aber dieses eine Mal live. Da müsste schon neuer Output her, damit ich nochmal eine Show besuche.
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