> Festival Community Magazin - klickst Du hier <

Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8249
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 3. Sep 2023, 11:40

Ich war gestern in Essen bei Mindwar im Julius-Leber-Haus. Früher gingen da echt viele Shows, dann ewig nichts mehr. Musste nachgucken, wann ich das letzte Mal dort war, 2014 bei der letzten In Blood We Trust Show. Seit letztem Jahr finden wieder 1-2 Shows pro Jahr dort statt. Hangout vor Ort war eigentlich schon immer fresh. Gestern gab es vegane Burritos, die unfassbar lecker waren. Die verantwortliche Person hat auch einen Laden in Bochum. Dem werde ich hoffentlich auch zeitnah einen Besuch abstatten. Show war gut besucht. Allerdings war der Raum in der Regel nur halbvoll. Ein Grund dafür ist wohl, dass es sich bei den Bookern um ältere Dudes handelt und viele Leute, die nicht mehr allzu oft rauskommen zu Shows, diese Show wohl als eine Art Klassentreffen behandelt haben. Bisschen schade für die Bands. Vor allem, da das Line Up keinesfalls alte Bands beinhaltet hat, sondern voll am Puls der Zeit war.

Mortal Form – Am Tag davor bereits gesehen. Natürlich gab es keine Veränderungen. Was soll man bei einer Demo auch erwarten. Der neue, noch unveröffentlichte Song klingt aber astrein und macht Hoffnung auf mehr. Bin gespannt, wie aktiv diese Band betrieben wird, da die Bands der anderen Mitglieder alle ziemlich gut laufen.

Phiz – Auch hier keine Veränderung zum Vortrag. Muss aber bei beiden Bands sagen, dass ich die Shows in Essen besser fand als die in Bonn, was primär an den etwas besseren Zuschauerreaktionen lag. Noch eine kurze Story zur Location. Der Raum hat eine Deckenhöhe, die der einen normalen Wohnung entspricht mit Wellblechdecke mit Löchern drin, was dazu führt, dass Sänger gerne mal im Eifer des Gefechts in die Decke schlagen und im Anschluss die Bühne vollbluten. Hier war dies zum ersten Mal der Fall an diesem Tag.

Thin Ice – Band aus Süddeutschland, war recht klassischer Hardcore. Ein ziemlich unglücklicher Gig. Alles wirkte irgendwie etwas unrund, als hätte die Band lange nicht mehr geprobt. Zusätzlich gab es bei dem Gitarristen nach 2-3 Songs auch noch technische Probleme. Hat die Stimmung komplett gekillt. Bin dann auch irgendwann raus.

D.E.E.P. – Es war dieses Mal besser als die letzten beiden Male als ich die Band gesehen habe, aber generell finde ich den Sound immer noch egal. Es klingt halt wie die alte Band des Sängers, Zero Mentality, in der Light Version. Zusätzlich fand ich einige Ansagen etwas drüber, trifft einfach null meinen Geschmack.

Weight – Norwegische Band, Hardcore Sound ist stark vom Crossover beeinflusst. War nen cooler Gig, bei dem es auch vereinzelt harten Mosh gab. Teilweise waren die Riffs sehr offensichtlich bei Rage Against the Machine geklaut. Bei einem Song dachte ich tatsächlich, dass sie nen Cover spielen. Dem war allerdings nicht so. Dennoch wurde ich gut unterhalten. Der Sänger hat sich auch direkt zu Beginn an der Hand verletzt, aber trotzdem durchgezogen. Gute Einstimmung auf die letzte Band des Tages.

Mindwar – Locker so 6-8 mal gesehen, aber gestern erstmals in Deutschland. War gespannt, wie gut die hier ankommen. In Benelux ist regelmäßig die Hölle los. Der Auftritt gestern kam sicherlich nicht an die Release Show ran. Vor allem, was Singalongs angeht. Aber Mosh war unfassbar hart, da wurden keine Gefangenen gemacht. Mit Abstand bester Gig des Abends, der sich ziemlich gezogen hat. Hatte gegen Ende auch das Gefühl, dass die Crowd müde war. Umso besser, dass Mindwar so gut angekommen sind. Haben sich die Herren auch redlich verdient.
There is panic on the streets

Lastfm

Benutzeravatar
mehlsack
Beiträge: 110
Registriert: Di 15. Sep 2015, 11:44

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mehlsack » So 3. Sep 2023, 20:46

SammyJankis hat geschrieben:
Sa 2. Sep 2023, 16:29
Erste Show für mich in der Location
Ich kann kaum glauben, was ich da lese. Bei deinem Pensum war ich fest davon überzeugt, dass eine kleine Konzertlocation in NRW, die du noch nicht von innen gesehen hast, erst noch gebaut werden muss. :mrgreen:

Benutzeravatar
mehlsack
Beiträge: 110
Registriert: Di 15. Sep 2015, 11:44

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mehlsack » So 3. Sep 2023, 21:03

Ich war am Freitag bei Madsen in der Kantine Köln. Die Band hat kürzlich ihr neues Album "Hollywood" veröffentlicht und noch ein paar Konzerte unter dem Slogan "BBQ Blitz" vor die eigentliche Tour gelegt, die erst im Dezember (Österreich im Oktober) startet. Entsprechend des Slogans war eigentlich geplant draußen einen Grill aufzubauen und die Außenbühne zu bespielen. Da es den ganzen Tag in Köln geregnet hat, wurde das Konzert dann kurzerhand nach drinnen verlegt. Natürlich schien dann abends die Sonne, wie sollte es auch anders sein?

Los ging es mit Hanna Rautzenberg, einer Musikerin aus Leipzig, die man wohl einfach unter seichtem Pop verorten kann. Vorher nicht reingehört und auch nur 3-4 Songs wirklich mitbekommen. Klang aber stimmlich ganz ordentlich und wurde okay angenommen vom Publikum. Werde ich aber ehrlicherweise auch in circa einer Woche schon wieder vergessen haben. Neben ihren eigenen Songs hat sie auch Natalie Imbruglias "Torn" gecovert.

Nach kurzer Snackpause (die Grilbude draußen hatte dann trotzdem auf) ging es dann weiter mit Madsen. Hier kriegt man genau das, was man erwartet. Stabilen Rock/Pop mit deutschsprachigem Gesang, eine absolut entspannte und trotzdem sich ständig in Bewegung befindende Crowd. Das ist weder musikalisch noch textlich in irgendeiner Art und Weise weltbewegend oder sonderlich tiefgründig, aber das war inklusive mir allen Anwesenden an diesem Abend auch komplett banane. Madsen sind einfach ein paar sympathische Dudes mit einem vernünftigen Wertekompass, die dazu noch Songs schreiben können, die man einfach gerne mitsingt und fertig ist. Mehr braucht es auch gar nicht. Schön auch einfach mal Künstler*innen auf der Bühne zu haben, die einfach nur sympathisch sind und sich nicht in diverse verunglückte politische Statements verzetteln. Gegenbeispiele gibt es ja gerade aktuell zu genüge. Würde ich mir jederzeit wieder angucken. Ich mag auch das neue Album sehr, vor allem "Unter dem Radar" und "Wir haben immer noch die Sonne" mit einem Riff das echt Bock macht.

Funfact am Rande: Ich habe noch nie so viele kleine Kinder auf einem Konzert gesehen. Hier waren wirklich ganze Familien am Start, denen du angesehen hast: Die Eltern sind seit "Du schreibst Geschichte" dabei und für einen Großteil der Kids könnte es das erste Konzert ever gewesen sein. Außerdem sollten Konzerte immer früh starten und früh enden.

fipsi
Beiträge: 11899
Registriert: So 13. Sep 2015, 12:54

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von fipsi » Mo 4. Sep 2023, 11:23

Ich war am Samstag in Dresden bei Moderat in der jungen Garde. Die Freilichtbühne war sehr gut besucht mit etwa 4000 Besuchern. Trotzdem war es sehr entspannt und man konnte jederzeit direkt vor die Bühne laufen. Zudem gab es sehr viele Imbiss- und Getränkestände. Die Rahmenbedingungen waren also schon mal sehr toll. Den Abend hat Moritz Fasbender eröffnet. Es gab passenden Elektro, der sich auch sehr gut in dem großen Rund entfalten konnte. Da hatte ich schon deutlich schlechtere Vorbands gesehen und kann auch eine Empfehlung für das RBF aussprechen, wo sie auch spielen wird.

Nach einer überraschend kurzen Pause ging es direkt mit Moderat los. Unter den ersten Songs waren gleich A New Error und Rusty Nails. Die Stimmung im Publikum war sofort da. Der Sound war wunderbar klar. Vielleicht hätte es noch bisschen mehr Bass geben können, aber das ist auch der einzige kleine Negativpunkt. Die Lichtshow war sehr abwechslungsreich von minimalistisch bis komplettes Lichtgeballer. Es gab zu Beginn deutlich weniger Animation an das Publikum als noch beim Metronome Festival. Das fand ich aber sehr gut und passend. Auch sonst fühlte es sich anders an als die bisherigen Festivalshows, die ich von der Band gesehen habe. Die Songs wurden noch mehr in die Länge gemixt und hatten genug Zeit sich zu entfalten. Die Spielzeit war mit knapp 100 Minuten auch perfekt für die einzige Soloshow in diesem Sommer. Zum Ende hin gab es dann auch noch eine sympathische Ansage, dass es die letzte Ansage in der Bandgeschichte war. Mit Bad Kingdom gab es dann einen perfekten Abschluss für das Konzert und meine Open Air Saison. Einfach einer der besten Elektro-Liveacts.

olli77
Beiträge: 93
Registriert: Do 10. Aug 2023, 06:25
Wohnort: Fürth
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Mo 4. Sep 2023, 11:44

Sorry schon mal vorab, dass mein Bericht nicht so ausführlich und gut geschrieben ist wie sonst hier :mrgreen:

Kraftklub Open Air in Dresden
Hab mich von Fürth am Samstag auf den Weg nach Elbflorenz gemacht

Was für ein magischer Abend. :thumbs:

Tränen als erste Vorband habe ich aus Zeitgründen leider nicht geschafft. Die Sängerin hatte dann im Verlauf des Hauptacts einen kurzen Gastauftritt.

Bilderbuch Ich hatte sie noch nie live gesehen, fand ihre Musik und vor allem, dass sie Genre technisch relativ breit aufgestellt sind, schon immer gut.
Live waren sie ein absolutes Brett vom ersten Song an. Haben in den 40 Minuten ihre größten Hits gespielt. Absolut klasse

Kraftklub mit dem größten Einzelkonzert ihrer Kariere vor 44.000 Leuten.
Ich hatte sie vor Jahren mal in Bamberg gesehen. Da waren sie noch nicht sooooo groß, aber damals schon sehr energiegeladen.
Man merkte den Jungs in Dresden die absolute Spielfreude an. Das Publikum ging von der ersten Minute an geil mit. Es waren von ca. 8-jährigen auf den Schultern ihrer Eltern, über Punks bis zu Mitte 50-jährigen alles vorhanden.
Dazu noch special Guest Blond und K.I.Z (eh sehr geil)
Gehört von meinen hunderten von Konzerten in meinem Leben mit Sicherheit zu den besten, emotionalsten und intensivsten 🔥

P.S.: Sachsen ist definitiv noch nicht im Arsch wenn 44.000 Menschen sich gegen die "verfickte AfD" positionieren und das solidarische Leben feiern 💪

Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8249
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 4. Sep 2023, 15:01

Ich war gestern in Düsseldorf bei Lifecrusher im Kulturschlachthof. Hangout vor Ort ist top, aber muss ehrlich sagen, dass die Show gestern etwas an mir vorbeigegangen ist, was primär an der Uhrzeit lag. Beginn 19:30 Uhr aufn Sonntag mit vier Bands, klang machbar. Im Endeffekt ging die Show dann aufgrund teilweise sehr langer Soundchecks bis 10 nach 11, viel zu spät. Bin generell großer Fan davon, dass Shows aufn Sonntag, sofern machbar für die Bands, um 17 Uhr beginnen. Ist man auch pünktlich zum Tatort wieder zuhause.

Worck – Nach Essen vor 2-3 Monaten nun zum zweiten Mal gesehen. Es war der bessere Gig, auch der Gig mit dem härtesten Mosh des Abends, aber an meiner Meinung über die Band hat sich nicht viel geändert. Sound ist halb Nails, was sehr geil ist, halb average Beatdown, was nicht so geil ist. Größter Kritikpunkt bleibt weiterhin der oft genutzte rappende Gesang der Frontmanns. Das passt zu E.Town Concrete oder Gridiron, hier aber leider gar nicht.

Moral Bombing – Es ist wirklich schwer zu klassifizieren, was diese Band eigentlich macht. Grind, Emo, Death Metal, Power-Violence, man weiß es nicht so genau. Gefällt mir aber von mal zu mal besser. Gestern bisher bester Gig, den ich gesehen habe. Viel Bewegung vor der Bühne, alle hatten Spaß. Die Samples kommen auch richtig geil. Schön finde ich bei der Band außerdem, dass sie sowohl vor HC als auch AZ Crowds funktioniert. Wird auf jeden Fall nicht die letzte Show gewesen sein.

Frantic State – 45 Minuten Soundcheck, danach war meine Laune am Boden und der Abend im Endeffekt für mich gelaufen. Band ist solide, aber nichts Besonderes. Da gibt es im UK Hardcore Bereich ne Menge Acts, die mir deutlich besser gefallen. Vor der Bühne war trotzdem einiges los. Ich stand mit meiner Meinung wohl recht alleine da. Meine Laune hat an dieser Stelle sicherlich dazu beigeragen. Fand die Band vor ein paar Jahren auf irgendeiner Slope Show in Dortmund ein Stückchen besser. Der dritte Gig wird entscheiden müssen.

Lifecrusher – Haben zum Abschluss nochmal das Beste rausgeholt. Wieder viel Bewegung vor der Bühne. Soundtechnisch solider Hardcore ohne große Besonderheiten, aber muss ja auch nicht immer sein. Die Sängerin hatte die Crowd, die allerdings zu später Stunde schon merklich kleiner war, voll unter Kontrolle. Ein versöhnliches Ende.
There is panic on the streets

Lastfm

AnacondaSniper
Beiträge: 14
Registriert: Mo 4. Sep 2023, 21:57

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von AnacondaSniper » Mo 4. Sep 2023, 22:06

Ich war am Samstag bei muff potter. in der Stadthalle Rheine. War mein erstes Mal in Rheine, kenne die Stadt auch nur durch die Bücher von Nagel. Das Konzert fand im Rahmen des 30-Jährigen Bandjubiläums statt. Die Stadthalle war gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Support waren wie in Berlin Herrenmagazin.

Herrenmagazin: Band gefällt mir auf Platte schon sehr, live fand ich das Ganze aber noch mal einen Tacken besserbesser. Publikum hat ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, ist aber nach 2-3 Liedern aufgetaut.

muff potter: Die erste Stunde wurde die aktuelle Setlist gespielt. Größtenteils Songs der neuen Platte und vereinzelt ältere Lieder dazwischen. Anfangs gab es ein paar technische Probleme mir Nagels Gitarre, die wurden aber schnell behoben. Nach dem letzten Lied Fotoautomat folgte dann eine 10-minütige Pause. Anschließend kam die Band umgezogen zurück auf die Bühne. Es folgte dann in chronologischer Reihenfolge jeweils 1 Song vom Demotape bis hin zum aktuellen Album. Als Abschluss noch das Lied 100 Kilo als Zugabe.

Show hat mir an sich sehr gut gefallen, nur hätte Ich mir noch mehr ältere Songs anlässlich des Bandjubiläums gewünscht. Publikum war auch gut drauf, kein auffallend negativer Vorfall dabei gewesen.

AnacondaSniper
Beiträge: 14
Registriert: Mo 4. Sep 2023, 21:57

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von AnacondaSniper » Fr 8. Sep 2023, 16:05

Ich war am Mittwoch bei Acres im Café Sputnik in Münster. Waren ca. 40 zahlende Gäste da, zum drittel gefüllt. Support waren Skywalker und Chiefland.

Chiefland: Kannte Ich schon länger vom Namen her, habe aber nie richtig reingehört. Sound war in Richtung Being as An Ocean und Casey. Den Auftritt fand Ich OK, hat mich jetzt weder umgehauen noch kaltgelassen.

Skywalker: Post Hardcore aus Prag. Der Sänger saß den gesamten Auftritt auf einem Hocker. Hat sich einen Zeh kurz vor der Tour gebrochen, aber hat sich dazu entschieden die Tour trotzdem zu spielen.
Leider war der Sound schlechter als bei Chiefland, so klangen einige Songs recht breiig. Die Band hat das beste daraus gemacht.
.
Acres: Die Band hat meiner Meinung nach echt einige Hits wie zum Beispiel Hold On und My
Everything
. Post Hardcore mit Ambience Einfluss. Sound war top. Einige Textsichere Leute waren auch am Start. Nur Bewegung wollte nicht aufkommen. Die Stimmung war den gesamten Abend eher zurückhaltend. War die erste Hardcore Show seit langem, wo Ich keinen Mosh gesehen habe.

Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8249
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 9. Sep 2023, 21:16

Ich war gestern in Köln bei Xiao im Tsunami Club. Die Band hat es mir mit ihren letzten beiden EPs echt angetan. Leider bisher nie in der Nähe gespielt und jetzt innerhalb von zwei Monaten gleich zweimal in NRW. Gigs werden hoffentlich beide mitgenommen. Den Anfang hat am Freitag Köln gemacht. Headliner Show mit drei Bands als Support. Es waren so 60 Zahlende vor Ort. Reicht in dem Laden locker aus, um für ne gute Show zu sorgen. Es gab mit der Nasty Release Show in Essen auch große Konkurrenz im Hardcore Bereich. Ich persönlich hätte auch gerne Brutus in Dortmund geguckt, aber Xiao hatten Vorrang. 10-12 Euro Eintritt auch ne faire Angelegenheit.

Pus – Recht neue Band aus Koblenz, müsste der 2. oder 3. Gig gewesen sein. Heute mit Ersatz an den Drums. Lief aber, soweit ich das beurteilen kann, trotzdem ziemlich gut. Sound ist voll auf Linie von dem, was im Moment angesagt ist. Zügig, leichte Metalanleihen. Die Sängerin wirkte noch etwas unsicher auf der Bühne während der Pausen, aber Stimme hat gepasst und während der Songs war von Nervosität auch nichts zu spüren. Guter Opener. Hatten leider keine Demo Tapes dabei. Also erstmal in der Pause eins bei Bandcamp geordert.

Lovestep – Name noch nie vorher gelesen. War irgendwie ziemlicher Random Hardcore. Weder besonderes hohes Tempo oder ordentlicher Groove noch wirklich hart, nicht schlecht, aber plätscherte so vor sich hin. Es war auch von den Publikumsreaktionen her ein deutlicher Abstieg zu Pus. Brauch ich nicht unbedingt nochmal.

Morra – Das war so typischer AZ Hardcore Punk. Also viel näher am reinen Punk als alle anderen Bands des Abends. Die Sängerin war auch am nächsten am cleanen Gesang. War ganz in Ordnung. Hat nicht meine Welt erschüttert, aber wenn die nochmal irgendwo auf dem Flyer stehen, würde ich sicher nicht den Raum verlassen. Generell hatte ich aber das Gefühl, dass die Band etwas fehl am Platz vor der anwesenden Crowd war.

Xiao – Die nächste Band aus Schweden. Gefühlt spielt alle zwei Wochen ne Hardcore Band aus Schweden in Köln oder Düsseldorf, alle klingen unterschiedlich, alle wissen zu gefallen. Xiao machen da keine Ausnahme. Der Hardcore Sound ist deutlich um Grindcore Anteile erweitert. Dennoch bleibt noch genug Platz für Side to Sides und Mosh. Insgesamt eine ziemlich chaotische Angelegenheit. Die Crowd war bis zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zu den sonstigen Shows in der Location eher verhalten, was mich aufgrund des Billings auch nicht gewundert hat. Hier haben dann die meisten Leute allerdings alles gegeben und es war deutlich mehr Chaos vor der Bühne als ich es erwartet habe. Klasse Show, hoffe ich kann den Halloween Gig in Bochum als Support von World Peace mitnehmen.
There is panic on the streets

Lastfm

olli77
Beiträge: 93
Registriert: Do 10. Aug 2023, 06:25
Wohnort: Fürth
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Mi 13. Sep 2023, 07:02

Gestern war ich im Z-Bau in Nürnberg bei The Soap Girls

BRUNHILDE
Eine 2013 gegründete Punk- und Metalband aus meiner Hometown Fürth.
Hab zwar schon mal von ihnen gehört, konnte sie aber noch nicht live erleben.
War echt positiv überrascht. Charismatische Sängerin und gingen gut ab.

THE SOAP GIRLS
Dreckiger Girls Punk aus Südafrika
Ein paar notgeile alte Säcke im Publikum gehören bei den Soap Girls wohl dazu, aber davon abgesehen eine krasse "straight in your face" Show.
Das blank ziehen ab ca. Mitte der Show muss aufgrund der richtige fetten Punksongs eigentlich gar nicht sein, den auch ohne blanken Busen macht der Auftritt der beiden Mädels mit ihrem männlichen Drummer richtig Spaß.




Birdie
Beiträge: 788
Registriert: Mo 21. Sep 2015, 15:12

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Birdie » Mi 13. Sep 2023, 10:15

olli77 hat geschrieben:Gestern war ich im Z-Bau in Nürnberg bei The Soap Girls

BRUNHILDE
Eine 2013 gegründete Punk- und Metalband aus meiner Hometown Fürth.
Hab zwar schon mal von ihnen gehört, konnte sie aber noch nicht live erleben.
War echt positiv überrascht. Charismatische Sängerin und gingen gut ab.

THE SOAP GIRLS
Dreckiger Girls Punk aus Südafrika
Ein paar notgeile alte Säcke im Publikum gehören bei den Soap Girls wohl dazu, aber davon abgesehen eine krasse "straight in your face" Show.
Das blank ziehen ab ca. Mitte der Show muss aufgrund der richtige fetten Punksongs eigentlich gar nicht sein, den auch ohne blanken Busen macht der Auftritt der beiden Mädels mit ihrem männlichen Drummer richtig Spaß.
Lustig, habe eben mit meinem Arbeitskollegen über den Auftritt gesprochen.
Seit ein paar Wochen spielt er bei Brunhilde mit.
Glaube sein erster oder zweiter Brunhilde Gig war auf Wacken dieses Jahr.

Gesendet von meinem 2107113SG mit Tapatalk


olli77
Beiträge: 93
Registriert: Do 10. Aug 2023, 06:25
Wohnort: Fürth
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Mi 13. Sep 2023, 11:13

Birdie hat geschrieben:
Mi 13. Sep 2023, 10:15
Lustig, habe eben mit meinem Arbeitskollegen über den Auftritt gesprochen.
Seit ein paar Wochen spielt er bei Brunhilde mit.
Glaube sein erster oder zweiter Brunhilde Gig war auf Wacken dieses Jahr.

Gesendet von meinem 2107113SG mit Tapatalk
Richte ihm aus, dass es mir echt ganz gut gefallen hat :thumbs:

Birdie
Beiträge: 788
Registriert: Mo 21. Sep 2015, 15:12

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Birdie » Mi 13. Sep 2023, 11:44

olli77 hat geschrieben:
Birdie hat geschrieben:
Mi 13. Sep 2023, 10:15
Lustig, habe eben mit meinem Arbeitskollegen über den Auftritt gesprochen.
Seit ein paar Wochen spielt er bei Brunhilde mit.
Glaube sein erster oder zweiter Brunhilde Gig war auf Wacken dieses Jahr.

Gesendet von meinem 2107113SG mit Tapatalk
Richte ihm aus, dass es mir echt ganz gut gefallen hat :thumbs:
Mache ich heute gleich!

Gesendet von meinem 2107113SG mit Tapatalk


Benutzeravatar
Baron von Goenn
Beiträge: 1138
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 18:01
Wohnort: Linden-Mitte

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baron von Goenn » Mi 13. Sep 2023, 12:53

The Bug Club letzten Samstag in der Molotow Skybar haben mir richtig gut gefallen. Der Laden war nicht voll, was bei den Temperaturen aber gar nicht so verkehrt war. Der Band hat es scheinbar auch nichts ausgemacht. Sie waren richtig gut drauf und super sympathisch. Die Show war sehr stark und macht Bock aufs kommenden Album. Hat sich richtig gelohnt und würde ich würde sie mir beim Reeperbahn Festival auch nochmal anschauen, wenn ich nicht verhindert wäre.
Bier ist schmackhaft und ein hervorragendes Getränk.

Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8249
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 14. Sep 2023, 10:31

Ich war gestern in Bochum bei Escuela Grind in der Trompete. Band war Anfang des Jahres als Support von Napalm Death schon hier, nun also solo direkt wieder in Europa. Leider waren weniger Leute vor Ort als ich es erwartet hatte. Schätze so 80-100 Zahlende. Da hätte mehr gehen können. Tickets haben im VVK mit Gebühren knapp 18 Euro gekostet. Bei zwei Vorbands durchaus fair.

Venlafvckscene – Auch zu Beginn des Jahres schon mal gesehen. Ein Sound irgendwo zwischen Grindcore und Punk. Insgesamt nur drei Leute, Drums, Bass, Sängerin. Find ich an sich ganz cool vom Sound her, aber muss gestehen, dass mir die Gitarre fehlt. Und ab und an könnte die Geschwindigkeit etwas erhöht werden. Dennoch ein Act, den ich als Support immer mitnehmen würde. Kann man sich gut geben.

Sum of Fears – Auch die zweite lokale Vorband hat mir gut gefallen. Name ist mir vorher noch nie untergekommen. Nach eigenen Aussagen kurz vor der Pandemie gegründet und hatte zusätzlich noch Besetzungswechsel, sodass in vier Jahren bisher sechs Gigs gespielt wurden. Das dürfen gerne mehr werden, denn der Grindcore/D-Beat war durchaus unterhaltsam. Auf ähnlichem Niveau wie der erste Support. Das Einzige, was mich genervt hat, waren die absolut unlustigen Zwischenrufe aus der Crowd. Manche Leute kommen einfach nicht klar.

Escuela Grind – Es war sehr cool. Ich würde sagen, dass die Band den Sound macht, den die beiden Vorbands gerne erreichen würde. Alles wirkte ein Bisschen härter, ein Bisschen ausgefeilter, ein Bisschen professioneller. Hier gab es auch zum ersten Mal richtig Bewegung vor der Bühne, die Leute hatten ihren Spaß. Leider blieben die unlustigen Zwischenrufe weiterhin nicht aus, aber konnte ich drüber hinwegsehen. Natürlich gab es viel von der letzten Platte, die in meinen Augen auch die bessere ist. Zum Abschluss mit „Filth“ noch ein Hatebreed Cover, kam sehr wütend. Insgesamt ein guter Gig, nur der Sound hätte etwas druckvoller klingen können und der zwischenzeitliche Ausfall der Bühnenbeleuchtung hat auch genervt, aber dafür kann die Band nichts. Nächste Tour wird wieder angepeilt, gerne auch ne stabile Support Tour.
There is panic on the streets

Lastfm

AnacondaSniper
Beiträge: 14
Registriert: Mo 4. Sep 2023, 21:57

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von AnacondaSniper » Do 14. Sep 2023, 16:39

Ich war am Freitag bei Brutus im JunkYard in Dortmund. Das Konzert fand im Open Air Bereich statt, die Temperaturen waren zum Glück sehr angenehm.

Echo Beatty: Die Leute um mich herum waren die ganze Zeit am quatschen, sodass Ich garnicht richtig reingekommen bin. Der Song mit Akustik Gitarre hat mir aber gefallen.

Brutus: Gleiche setlist wie Anfang März in Hannover. Viel vom neuen Album. Warum sie den meiner Meinung nach besten Song der Platte Dreamlife nicht spielen entschließt sich mir nicht. Konzert war an sich gut, nur das Publikum war irgendwie zu verhalten.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Köln in die Lanxess Arena zu blink-182. Mit Sicherheit eines meiner meist erwarteten Konzerte des Jahres, da Ich die Band zuletzt 2014 in Dortmund gesehen hatte.

The Story So Far: Leider aufgrund Bahnproblemen die ersten 3 Songs verpasst. Hatte mich echt gefreut die Band endlich mal live zu sehen. Natürlich funktioniert diese Art von Poppunk nicht in so einer großen Arena. Ist eher was für Hallen die viel crowd interaction erlauben. Sound war auch total schlecht. Laut Band die größte Show die sie jemals gespielt haben. Pluspunkte fürs Millencolin cover.

blink-182: Für mich jetzt schon eines der besten Konzerte des Jahres. Band und Publikum super drauf, es wurde gefühlt jedes Wort mitgesungen. Die Bühnenshow war auch abwechslungsreich. Jeder Song hatte sein eigenes Video was im Hintergrund passend zum jeweiligen Song lief. Setlist war Greatest Hits geprägt, aber das wird sich bei der Band auch nicht mehr ändern. Nur Not Now hat mir gefehlt. Sound war auch sehr gut, kein Vergleich zu The Story So Far. 25 Songs in 1,5 Stunden, passt.

Benutzeravatar
Quadrophobia
Beiträge: 15991
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Do 14. Sep 2023, 16:47

AnacondaSniper hat geschrieben:
Do 14. Sep 2023, 16:39
Ich war am Freitag bei Brutus im JunkYard in Dortmund. Das Konzert fand im Open Air Bereich statt, die Temperaturen waren zum Glück sehr angenehm.

Echo Beatty: Die Leute um mich herum waren die ganze Zeit am quatschen, sodass Ich garnicht richtig reingekommen bin. Der Song mit Akustik Gitarre hat mir aber gefallen.

Brutus: Gleiche setlist wie Anfang März in Hannover. Viel vom neuen Album. Warum sie den meiner Meinung nach besten Song der Platte Dreamlife nicht spielen entschließt sich mir nicht. Konzert war an sich gut, nur das Publikum war irgendwie zu verhalten.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Köln in die Lanxess Arena zu blink-182. Mit Sicherheit eines meiner meist erwarteten Konzerte des Jahres, da Ich die Band zuletzt 2014 in Dortmund gesehen hatte.

The Story So Far: Leider aufgrund Bahnproblemen die ersten 3 Songs verpasst. Hatte mich echt gefreut die Band endlich mal live zu sehen. Natürlich funktioniert diese Art von Poppunk nicht in so einer großen Arena. Ist eher was für Hallen die viel crowd interaction erlauben. Sound war auch total schlecht. Laut Band die größte Show die sie jemals gespielt haben. Pluspunkte fürs Millencolin cover.

blink-182: Für mich jetzt schon eines der besten Konzerte des Jahres. Band und Publikum super drauf, es wurde gefühlt jedes Wort mitgesungen. Die Bühnenshow war auch abwechslungsreich. Jeder Song hatte sein eigenes Video was im Hintergrund passend zum jeweiligen Song lief. Setlist war Greatest Hits geprägt, aber das wird sich bei der Band auch nicht mehr ändern. Nur Not Now hat mir gefehlt. Sound war auch sehr gut, kein Vergleich zu The Story So Far. 25 Songs in 1,5 Stunden, passt.
Schöner Bericht!

Bei The Story So Far ist es ja für die Crowd aber besser, wenn die Halle keine Crowd Interaction zulässt, sonst läuft man Gefahr von der Bühne interacted zu werden.

Überlege noch, ein Blink-182 Ticket für Sonntag in HH zu schießen, die preise fallen schon ziemlich. Aber leider nicht so 100%ig fit

Benutzeravatar
nilolium
Hausmeister
Beiträge: 5205
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 00:04
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von nilolium » Fr 15. Sep 2023, 17:49

Heute Sparta, Sonntag blink...ich bekomm gar nix mehr mit.

Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8249
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 16. Sep 2023, 08:35

Ich war gestern in Köln bei Raw Brigade im Tsunami Club. Hinfahrt mit der DB lief wie immer gar nicht, aber zum Glück früh losgefahren, sodass ich noch pünktlich vor Ort gewesen bin. Wie immer ist Hang Out bei der Location absolut stressig, weil alle fünf Minuten ein Bus durch die kleinste Straße Kölns, auf der der Club liegt, fährt. Schätze es waren so 80 Zahlende am Start, vielleicht etwas mehr. Keine Standard Crowd, viele Leute, die ich noch nie gesehen habe. Kurz hervorheben muss ich den Dude, der später mit Bier am Pit stand und durch diverse unlustige Zwischenrufe aufgefallen ist. Lass das einfach sein, es ist nur Cringe, wie die Jugend sagt.

Thrufall – Joa, guck ich gefühlt alle zwei Wochen, spielen überall, no Hate an dieser Stelle. Die machen das schon richtig, nur so verbessert man sich und ich finde auch, dass das Set sich deutlich verbessert hat. Die neuen Songs kommen auch besser als die der Demo, es geht in die richtige Richtung. Die Band findet ihren Hardcore Sound. Gestern war die Crowd noch recht entspannt unterwegs. Es gab natürlich Bewegung, aber schon deutlich eskalativere Sets gesehen. Nächste Woche in Düsseldorf vor der Homecrowd sieht das sicherlich wieder anders aus. Probs noch für das early Beatsteaks Cover. Spannende Wahl.

Face Your Fears – Zum zweiten Mal gesehen, zum zweiten Mal im Tsunami Club. Abgesehen davon, dass das Madball Cover nicht gespielt wurde, gab es keine Veränderung zur ersten Show als Support von The Flex. Die Demo wurde komplett gespielt. Es ist einfach guter, klassischer Hardcore ohne große Überraschungen. Bei der ersten Show vor Ort ging allerdings deutlich mehr. Trotzdem kein enttäuschender Gig, nur bitte wieder ein Cover einbauen. Werden in zwei Wochen in Koblenz hoffentlich erneut ausgecheckt.

Raw Brigade – Straight Edge Band aus Bogota, Kolumbien, absolut sympathische Dudes. Sound ist schnell und punkig, nichts für harten Mosh, aber vor der Bühne war plötzlich richtig viel los. Massive Side to Sides, durchgehend Two Steps, paar Singalongs, die Leute hatten ihren Spaß. Auffällig war, dass viele Leute mit kolumbianischem Migrationshintergrund vor Ort waren. Sicherlich viele auch Non HC People, aber die hatten alle den Spaß ihres Lebens, war wholesome. Die Band wird auf Platte sicherlich nie mein Liebling, aber live immer wieder gerne.
There is panic on the streets

Lastfm

Benutzeravatar
Mondgesicht
Beiträge: 771
Registriert: Mo 14. Sep 2015, 17:27

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Mondgesicht » So 17. Sep 2023, 09:30

Juhu! Wer noch kann, sollte sich Nation of Language nicht entgehen lassen. Ganz tolles Konzert gestern im Ü&G. Auch die Vorband Mood bored war super!

defpro
Beiträge: 2399
Registriert: Fr 20. Mai 2016, 14:38

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Mo 18. Sep 2023, 15:07

Ich war am Donnerstag bei clipping. in der Alten Feuerwache in Mannheim. War glaube ich vorher noch nie in Mannheim, ziemlich hässliche Stadt mMn, dafür fand ich die Location richtig schön. Die Tickets waren mit 25 € lächerlich günstig, hätte hier mit mindestens 40 € gerechnet (und diese auch gezahlt). Positive Überraschung.

Support war der australische DJ Toecutter und es war eine der verrücktesten Shows, die ich je gesehen habe. Es fing an, dass der Typ nur in Boxershorts bekleidet auf die Bühne kam und erst mal nur durch das Publikum gelaufen und Weihrauch versprüht hat. Dann fing der wilde Mix an. Mehr oder weniger bekannte Songs (u. a. "Hey Ya", "Faith", "Angel of Death") wurden durch eine Art Mashup/Noise/Techno-Fleischwolf gedreht. Die Songs befanden sich nie im Stillstand, alle paar Sekunden wurde ein neuer Breakbeat, Klassik-Sample oder andere verrückte Effekte eingestreut. Da die meisten Sachen spontan zusammengemixt wurden, klang das Ganze natürlich nie richtig "sauber", auch die Übergänge waren quasi nicht vorhanden, aber das chaotische Element hatte natürlich einen gewissen Charme. Dazu beigetragen hat natürlich Mr. Toecutter himself, der einfach ein komplett verrückter Dude ist. Ungefähr jeder zweite Song wurde hart abgebrochen, weil er ständig sein Mic kaputt gemacht hat. Zudem gab es Ansagen gegen die AfD und einen (gescheiterten) Versuch, eine USA-Flagge auf der Bühne zu verbrennen. Besonders witzig fand ich es, einen Song 2 Sekunden nach dem Drop abzubrechen, "because you're already hyped enough" sowie ein Moment, als er einfach alle seine Samples gleichzeitig laufen ließ, was tatsächlich nur minimal mehr chaotisch klang als das sonstige Set davor. Nach einer halben Stunde wurde das Set dann etwas geordneter, Songs wurden auch mal ausgespielt, fast wie bei einem normalen DJ-Set. Ausgerechnet "Barbra Streisand" kam dann die Ehre zuteil, im fast unverfremdeten Club-Mix in voller Länge gespielt zu werden. Als nächstes gab es dann einen Salsa-Track, zu der eine Polonaise im Publikum gestartet wurde. Komplett wild einfach. Nach einer knappen Stunde wurde mit einem Mashup von "Barbie Girl", "I Like to Move It" und (ich glaube) "Break Stuff" das Ende eingeläutet. Im Anschluss hat er die leeren Getränkekisten, auf denen das Setup aufgebaut war, umgeschmissen und sich unter seinem gesamten technischen Gerätschaften gebraben. Ein würdiges Finale! Das Publikum war zwischenzeitlich natürlich maximal verwirrt, aber einige (inkl. mir) haben es zeitweise auch gefühlt. Ein Auftritt, der im Gedächtnis bleiben wird.

Nach sehr kurzer Pause (einige waren zu Konzertbeginn noch draußen am rauchen) betraten die Herren von clipping. zu den Klängen des "Blood of the Fang"-Samples die Bühe und die Menge war direkt am Start. Deutschland-Gigs sind hier ja eher rar gesät und nachdem die 2020-Tour Corona-bedingt abgesagt wurde, hat man gemerkt, wie gehyped die Leute auf dieses Konzert waren. Viele neue Fans (inkl. mir) sind durch die beiden letzten beiden Horror-themed Platten auf die Band aufmerksam geworden. Dementsprechend traf es sich gut, dass gerade zu Anfang viele dieser Songs im Set platziert waren und diese auch insgesamt die Hälfte des Gigs ausmachten. Dabei ging es Schlag auf Schlag, alle Songs gingen einander über, sodass man nur wenig Zeit zum Durchatmen hatte. Daveed Diggs hat sich die Seele aus dem Leib gerappt, hier saßen alle Parts perfekt. Sehr beeindruckend. Bei den Hooks war auch das Publikum sehr textsicher, während ein Ultra-Fan im Publikum auch alle Strophen lautstark mitgerappt hat, was ich zeitweise schon etwas nervig fand, aber auf der anderen Seite vor so viel Fan-Liebe auch meinen Hut ziehen muss. Highlights für mich waren das atmosphärische "Enlacing" sowie das punkige "Wriggle", zu dem es in der Crowd dann auch die meiste Bewegung gab.
Nach einer guten Stunde gab es nach den beiden Story-Tracks (heftige Doubletime-Performance) und dem überragenden "Nothing Is Safe" natürlich nur einen Weg, den Abend abzuschließen: eine Cover-Version von J-Kwons 2004er-Banger "Tipsy"... großartig gealtert, besonders in der clipping.-Version noch eine Spur fieser, lautstarke Singalongs im Publikum. Was für ein Konzertabend!
Natürlich hätte die Spielzeit noch etwas länger sein können, auf den letzten beiden Platten ist für mich eh jeder Song Live-Set-geeignet (die davor kenne ich leider nicht so gut). Einige haben vielleicht ein paar Tracks des Debüts vermisst und auch auf "Splendor & Misery"-Songs wurde vergeblich gewartet (vom Clipping-Ultra wurde nach quasi jedem Song lautstark "A Better Place" gefordert), für mich war es aber ein so intensives Konzert voller Highlights, sodass ich rundum zufrieden meinen Heimweg angetreten habe.

Benutzeravatar
Quadrophobia
Beiträge: 15991
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
Wohnort: Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Mo 18. Sep 2023, 15:13

defpro hat geschrieben:
Mo 18. Sep 2023, 15:07
Ich war am Donnerstag bei clipping. in der Alten Feuerwache in Mannheim. War glaube ich vorher noch nie in Mannheim, ziemlich hässliche Stadt mMn, dafür fand ich die Location richtig schön. Die Tickets waren mit 25 € lächerlich günstig, hätte hier mit mindestens 40 € gerechnet (und diese auch gezahlt). Positive Überraschung.

Support war der australische DJ Toecutter und es war eine der verrücktesten Shows, die ich je gesehen habe. Es fing an, dass der Typ nur in Boxershorts bekleidet auf die Bühne kam und erst mal nur durch das Publikum gelaufen und Weihrauch versprüht hat. Dann fing der wilde Mix an. Mehr oder weniger bekannte Songs (u. a. "Hey Ya", "Faith", "Angel of Death") wurden durch eine Art Mashup/Noise/Techno-Fleischwolf gedreht. Die Songs befanden sich nie im Stillstand, alle paar Sekunden wurde ein neuer Breakbeat, Klassik-Sample oder andere verrückte Effekte eingestreut. Da die meisten Sachen spontan zusammengemixt wurden, klang das Ganze natürlich nie richtig "sauber", auch die Übergänge waren quasi nicht vorhanden, aber das chaotische Element hatte natürlich einen gewissen Charme. Dazu beigetragen hat natürlich Mr. Toecutter himself, der einfach ein komplett verrückter Dude ist. Ungefähr jeder zweite Song wurde hart abgebrochen, weil er ständig sein Mic kaputt gemacht hat. Zudem gab es Ansagen gegen die AfD und einen (gescheiterten) Versuch, eine USA-Flagge auf der Bühne zu verbrennen. Besonders witzig fand ich es, einen Song 2 Sekunden nach dem Drop abzubrechen, "because you're already hyped enough" sowie ein Moment, als er einfach alle seine Samples gleichzeitig laufen ließ, was tatsächlich nur minimal mehr chaotisch klang als das sonstige Set davor. Nach einer halben Stunde wurde das Set dann etwas geordneter, Songs wurden auch mal ausgespielt, fast wie bei einem normalen DJ-Set. Ausgerechnet "Barbra Streisand" kam dann die Ehre zuteil, im fast unverfremdeten Club-Mix in voller Länge gespielt zu werden. Als nächstes gab es dann einen Salsa-Track, zu der eine Polonaise im Publikum gestartet wurde. Komplett wild einfach. Nach einer knappen Stunde wurde mit einem Mashup von "Barbie Girl", "I Like to Move It" und (ich glaube) "Break Stuff" das Ende eingeläutet. Im Anschluss hat er die leeren Getränkekisten, auf denen das Setup aufgebaut war, umgeschmissen und sich unter seinem gesamten technischen Gerätschaften gebraben. Ein würdiges Finale! Das Publikum war zwischenzeitlich natürlich maximal verwirrt, aber einige (inkl. mir) haben es zeitweise auch gefühlt. Ein Auftritt, der im Gedächtnis bleiben wird.
Relativ durchschnittlicher Australier in meinen Augen

Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8249
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 20. Sep 2023, 09:46

Ich war gestern in Duisburg bei Divide and Dissolve im Stapeltor. Wieder eine Veranstaltung der Leute, die auch ins Booking des Platzhirsch Festivals involviert sind. Leider ist der Zuspruch im Gegensatz zum Festival eher gering. Dies war auch schon bei den diversen Shows vor dem Festival im Frühling so. Gestern waren vielleicht 30 Zahlende am Start. Trotzdem davon locker 20 % Leute, die während der ruhigen Parts gelabert haben. Das stresst mich jedes Mal. Ich muss gestehen, dass ich mich vorher gar nicht eingehört habe, sondern nur aufgrund des Supportgedankens für die lokalen Booker*innen hingegangen bin. Es las sich aber ganz interessant.

Divide and Dissolve – Schon bei meiner Ankunft war ich überrascht, da die kleine Bühne des Ladens komplett vollgestellt war mit Boxen und Verstärkern. Da der Act allerdings nur aus zwei Frauen bestand, war ich gespannt, wie laut es werden würde und es war in der Tat ohrenbetäubend. Dennoch astreiner Klang, die Mischerin hat gute Arbeit geleistet. Songs waren immer ähnlich aufgebaut. Zu Beginn wurde etwas Saxofon zum Besten gegeben, bisschen geloopt und mit Effekten rumgespielt. Irgendwann übernahm ein schwerer Doom Sound, ganz im Stile von Primitive Man. Es wurde allerdings nicht gesungen. Es war schwere Kost, aber hat mich komplett abgeholt. Zwischen den Songs wurde es politisch. Beide Mitglieder haben indigene Vorfahren und so wurde von den damit einhergehenden Diskriminierungen berichtet. Der sehr schöne Merch war auch merklich davon beeinflusst. War für 12 Euro ein wunderbarer Dienstag, bin froh hingegangen zu sein. Und dank des frühen Endes und einem kurzen Heimweg war ich um halb 10 schon wieder zuhause. Entspannter geht es nicht.
There is panic on the streets

Lastfm

Benutzeravatar
SammyJankis
Beiträge: 8249
Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 22. Sep 2023, 01:08

Ich war gestern in Solingen bei Obstruktion im Waldmeister. Der Hinweg war wieder mal eine Katastrophe mit der Deutschen Bahn. Beginn war mit 20:30 Uhr angegeben, ich war so gegen 20:40 Uhr an der Location. Los ging es schlussendlich um 21:25 Uhr. Das sollte an einem Donnerstag verboten sein. Noch schlimmer, es waren acht Zahlende anwesend, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass maximal eine andere Person wegen der Band vor Ort war. Der Rest war safe Solinger Stammpublikum, teilweise sehr unangenehm. Schade, dass niemand für Obstruktion rausgekommen ist. Die NRW-Shows der anderen Schweden Bands in der letzten Zeit waren immer gut bis sehr gut besucht und top.

Into The Buzzing Room – Ein Mann Noise Projekt. Am Anfang hat er noch Bass gespielt. Dazu viele Noise-Samples, Effektgerätspielereien. Irgendwann wurde der Bass zur Seite gelegt und ins Mikro geschrien. Es war ganz okay, aber meine Laune war eh schon am Boden und dementsprechend hatte der Herr es schwer mich zu überzeugen. Würde dem Ganzen nochmal an anderer Stelle eine Chance geben.

Obstruktion – Hardcore meets Metal, Fans von Fuming Mouth kommen bei dieser Band auf jeden Fall auf ihre Kosten. Der Songs waren hart, Riffing wusste zu gefallen. Leider war absolut nichts los, das war allerdings vorauszusehen. Denke, in Köln oder Düsseldorf wäre die Hölle losgewesen, aber nach Solingen kommt niemand raus. Kein Wunder bei solche Startzeiten. Insgesamt war es ein trauriger Abend. Hoffe die Band kommt nochmal nach Deutschland und bekommt den Zuspruch, den sie verdient.
There is panic on the streets

Lastfm

olli77
Beiträge: 93
Registriert: Do 10. Aug 2023, 06:25
Wohnort: Fürth
Geschlecht:

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Fr 22. Sep 2023, 18:59

Ich war gestern bei SNOOP DOGG in der Lanxess Arena in Köln.

Zwei Tage Urlaub und mit dem Auto auf dem Weg von meiner Hometown Fürth nach Köln gemacht.
Ich merke immer mehr wie mich über 4 Stunden Autofahren nerven, aber die Vorfreude trieb mich dann doch an

Nach Justin Timberlake und U2 vor jeweils einigen Jahren war es mein drittes Konzert in dieser beeindruckenden Halle.

Als Warm-Up vor dem offiziellen Start versuchte ein anscheinend lokaler DJ etwas für Stimmung zu sorgen, welche aber nicht so recht aufkommen wollte.

Pünktlich um 20 Uhr kam dann OBIE TRICE auf die Bühne.
Auch eine zumindest kleine HipHop Legende, welcher in der Vergangenheit öfter mal mit Gefängnisaufenthalten wegen verschiedener Delikte Schlagzeilen machte.
Nichtsdestotrotz konnte er zumindest etwas die überwiegend "mittelalte" Crowd so langsam auf Betriebstemperatur bringen.

Um 21:16 Uhr war es dann soweit und Snoop enterte die Stage.
Knappe 90 Minuten brannte ein sehr gut gelaunter Snoop ein HipHop Feuerwerk ab, was seines gleichen sucht.
Eine stimmige Mischung seiner Hits von den Anfängen 1992 bis heute. Wobei für mich gilt je älter desto besser.
Per riesigen LED Wänden kamen auch alte und teilweise verstorbene Weggefährten wie Pharrell Williams (lebt Gott sei Dank noch), 2 Pac, Nate Dogg zu ihren Auftritten.

Alles in allem ein sehr sehr cooler Abend und eine schöne Reise in die Vergangenheit, meine nächsten weiteren Konzertreisen mach ich dann aber wohl lieber mit dem Zug





Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 205 Gäste