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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Tambourine-Man
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Mi 17. Aug 2022, 01:05

Ich warte darauf, dass mein Zug abfährt und kann daher direkt einen kurzen Bericht zu The Gaslight Anthem im Pier 2 in Bremen tippen.
Kleiner rant vorweg: Vor drei Wochen wurden Chris Farren als Opener und Betterov als Support angekündigt. So stand (und steht) es auch in fb Veranstaltung.
Ich weiß nicht warum, aber innerhalb einiger Wochen ist es für mich jetzt schon das zweite Mal, dass Änderungen bzgl. des Supports einfach null kommuniziert wurden. Ich finde das ein Unding. Ich habe via seiner Insta-Seite gerade herausgefunden, dass es einen Krankheitsfall in der Band gab. Vollstes Verständnis natürlich, aber wieso wird auf der Bühne so getan als wäre nichts? Gefühlt dachte die halbe Halle bis zu den ersten Akkorden, dass da jetzt Betterov loslegen, obwohl es TGA waren.
Anyway, da kann man nichts machen; Betterov wären für die Größe ein starker (zusätzlicher) Support gewesen, aber Chris Farren war wahrscheinlich auch der bessere Einheizer. Musikalisch irgendwo zwischen Ezra Furman und Brandon Flowers mit einer überspitzt zur Schau gestellten Affektiertheit.

Erstes Mal Pier 2 für mich, nette Location (für die Größe). Oberrang war geschlossen, dadurch war der Innenraum etwas voller, wenn man den Pulk im hinteren Bereich/vor den Bierständen hinter sich gelassen hatte, wurde es luftig. The Gaslight Anthem sind für mich eine typische Hurricane-Band, obwohl ich sie dort nur einmal gesehen habe und auf Platte eigentlich kaum höre. Brian Fallon wirkte auf mich merklich gealtert, aber soweit gut aufgelegt. Das Publikum war gut dabei, ohne allzu sehr in action zu geraten. Ansonsten können die fanboys, mit denen ich unterwegs war zur setlist sicher mehr sagen, spezifische Erwartungen hatte ich jedenfalls keine. 45 und The '59 sound b2b als closer sind für mich eigentlich schon eher ein overkill, zumal es kein American slang gab.
Zwei supporting acts hätte ich im Endeffekt vermutlich gar nicht gebrauchen können, der Rückweg war auch so bereits eine kleine Reise...
Ein netter Abend mit Freunden, nicht mehr - nicht weniger.
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smi
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Mi 17. Aug 2022, 08:40

Kein American Slang und kein Handwritten... aber dafür Boomboxes and Dictionaries :herzen2:

Kam etwas langsam in fahr mit den eher ruhigen Liedern, aber dann hat es mir sehr gut gefallen.

smi
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glutexo2000
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von glutexo2000 » Mi 17. Aug 2022, 15:15

Ich war gestern spontan bei Biffy Clyro im Hamburger Stadtpark. Es war nicht ausverkauft und ich stand entspannt in der hinteren Hälfte der Venue. Support gab's nicht (obwohl De Staat mit auf dem Plakat standen), weshalb ich die ersten vier Songs verpasst habe (schade um That Golden Rule).
Wie üblich im Stadtpark wurde das Konzerte nach hinten hin besser, weil es dann auch recht dunkel wurde. Die Lightshow hat dann nochmal das rübergebracht, was die Band alleine leider nicht geschafft hat. Das Publikum war ebenso wie die Band sehr verhalten, zwischendurch wurde vorne etwas gehüpft, wenn der Takt es zuließ. Vielleicht war vorne die Stimmung besser, aber weiter hinten hat es sich so angefühlt, als hätte die Band ein Open Air Konzert dieser Größe (was ja nicht mal besonders groß ist) nicht im Griff. Mag auch am Sound liegen. Der Bass war ziemlich leise, es fehlte der Druck der Gitarren, trotz zusätzlicher Gitarre. Mit weiterer Verstärkung am Piano/Synth und zwei Violinistinnen wurden vor allem die Balladen aufgewertet, insgesamt ließ das Setup auf der Bühne so aber mehr erwarten.
Setlist bestand zu 50% aus Songs der neuen beiden Alben. Highlights waren für mich auch tatsächlich daraus: Slurpy Slurpy Sleep Sleep mit intensiver Performance und Cop Syrup mit ausuferndem Outro in der Zugabe. Living Is A Problem... mit genialem "Gitarrensolo" war auch ein witziges Schmankerl.
Insgesamt längst nicht so gut wie 2014, aber nett dieses Jahr noch ein Konzert im Stadtpark gesehen zu haben.


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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 18. Aug 2022, 07:46

Ich war gestern in Bristol bei Fiddlehead im Exchange. Bin aufgrund des Arctangents einen Tag früher angereist und hatte Glück, dass die Band hier spielt. Show war ausverkauft. Der Laden echt schön inkl. Record Stock im ersten Stock mit guter Auswahl. Dritter Gig der Band, den ich sehe, zum dritten Mal in UK. Ein bitterer Trend zeichnet sich ab.

Oversize - Local Support, der perfekt gepasst hat. Ging in Richting Citizen und Title Fight zu "Hyperview" Zeiten. Sound hätte etwas besser sein können und die Band wirkte auch noch etwas nervös, aber insgesamt ein guter Gig. Hat Potential.

Militarie Gun - Spielen die komplette UK Tour mit Fiddlehead, auch passend. Band war gut aufgelegt, Setlist identisch zu Köln. Ich fand den Gig gestern einen Tick besser. Es ging zwar nicht viel mehr im Publikum, aber vor allem die im Gegensatz zu Köln aushaltbaren Temperaturen haben für eine angenehmere Zeit gesorgt.

Fiddlehead - Kandidat für eine der besten Shows des Jahres. 40-45 Minuten einfach eine gute Zeit mit Songs beider Alben. Persönliches Highlight war "Get my Mind Right". Crowd war voll drin, Singalongs, Stage Dives, positive Energie im Raum. Pat Flynn is weiterhin einer der sympathischen Menschen, die ich je auf einer Bühne gesehen habe, gab viele persönliche Ansagen. Auch, wenn die Shows in Leeds und London damals noch etwas krasser waren, war es astrein. Bin froh hingegangen zu sein trotz Reisestrapazen. Wäre aber auch nicht böse, wenn es bei der nächsten Tour mehr als einen Gig in Deutschland geben würde.
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NevermindBred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NevermindBred » Do 18. Aug 2022, 14:50

glutexo2000 hat geschrieben:
Mi 17. Aug 2022, 15:15
Ich war gestern spontan bei Biffy Clyro im Hamburger Stadtpark. Es war nicht ausverkauft und ich stand entspannt in der hinteren Hälfte der Venue. Support gab's nicht (obwohl De Staat mit auf dem Plakat standen), weshalb ich die ersten vier Songs verpasst habe (schade um That Golden Rule).
Wie üblich im Stadtpark wurde das Konzerte nach hinten hin besser, weil es dann auch recht dunkel wurde. Die Lightshow hat dann nochmal das rübergebracht, was die Band alleine leider nicht geschafft hat. Das Publikum war ebenso wie die Band sehr verhalten, zwischendurch wurde vorne etwas gehüpft, wenn der Takt es zuließ. Vielleicht war vorne die Stimmung besser, aber weiter hinten hat es sich so angefühlt, als hätte die Band ein Open Air Konzert dieser Größe (was ja nicht mal besonders groß ist) nicht im Griff. Mag auch am Sound liegen. Der Bass war ziemlich leise, es fehlte der Druck der Gitarren, trotz zusätzlicher Gitarre. Mit weiterer Verstärkung am Piano/Synth und zwei Violinistinnen wurden vor allem die Balladen aufgewertet, insgesamt ließ das Setup auf der Bühne so aber mehr erwarten.
Setlist bestand zu 50% aus Songs der neuen beiden Alben. Highlights waren für mich auch tatsächlich daraus: Slurpy Slurpy Sleep Sleep mit intensiver Performance und Cop Syrup mit ausuferndem Outro in der Zugabe. Living Is A Problem... mit genialem "Gitarrensolo" war auch ein witziges Schmankerl.
Insgesamt längst nicht so gut wie 2014, aber nett dieses Jahr noch ein Konzert im Stadtpark gesehen zu haben.
Ich war bei Biffy Clyro vorne drin und dort war die Stimmung richtig gut, allerdings ging es dort ziemlich eng. Der Sound ist ein ewiges Thema und selbst vorne war es extrem leise, insbesondere die vocals. Das Publikum vorne war allerdings sehr textsicher und daher konnte das auch ignoriert werden. Tolles Konzert aber definitiv keine Band, die beim Stadtpark Open Air spielen sollte.

Das Konzert war von Maeckes gestern im Mojo Club war auch richtig gut, der Typ hat einfach eine gute Bühnenpräsenz und weiß das Publikum zu begeistern.
:dumbo:

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glutexo2000
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von glutexo2000 » Do 18. Aug 2022, 15:45


NevermindBred hat geschrieben:
glutexo2000 hat geschrieben:
Mi 17. Aug 2022, 15:15
Ich war gestern spontan bei Biffy Clyro im Hamburger Stadtpark. Es war nicht ausverkauft und ich stand entspannt in der hinteren Hälfte der Venue. Support gab's nicht (obwohl De Staat mit auf dem Plakat standen), weshalb ich die ersten vier Songs verpasst habe (schade um That Golden Rule).
Wie üblich im Stadtpark wurde das Konzerte nach hinten hin besser, weil es dann auch recht dunkel wurde. Die Lightshow hat dann nochmal das rübergebracht, was die Band alleine leider nicht geschafft hat. Das Publikum war ebenso wie die Band sehr verhalten, zwischendurch wurde vorne etwas gehüpft, wenn der Takt es zuließ. Vielleicht war vorne die Stimmung besser, aber weiter hinten hat es sich so angefühlt, als hätte die Band ein Open Air Konzert dieser Größe (was ja nicht mal besonders groß ist) nicht im Griff. Mag auch am Sound liegen. Der Bass war ziemlich leise, es fehlte der Druck der Gitarren, trotz zusätzlicher Gitarre. Mit weiterer Verstärkung am Piano/Synth und zwei Violinistinnen wurden vor allem die Balladen aufgewertet, insgesamt ließ das Setup auf der Bühne so aber mehr erwarten.
Setlist bestand zu 50% aus Songs der neuen beiden Alben. Highlights waren für mich auch tatsächlich daraus: Slurpy Slurpy Sleep Sleep mit intensiver Performance und Cop Syrup mit ausuferndem Outro in der Zugabe. Living Is A Problem... mit genialem "Gitarrensolo" war auch ein witziges Schmankerl.
Insgesamt längst nicht so gut wie 2014, aber nett dieses Jahr noch ein Konzert im Stadtpark gesehen zu haben.
Ich war bei Biffy Clyro vorne drin und dort war die Stimmung richtig gut, allerdings ging es dort ziemlich eng. Der Sound ist ein ewiges Thema und selbst vorne war es extrem leise, insbesondere die vocals. Das Publikum vorne war allerdings sehr textsicher und daher konnte das auch ignoriert werden. Tolles Konzert aber definitiv keine Band, die beim Stadtpark Open Air spielen sollte.
Witzig, Gesang und Gitarre war hinten das lauteste.

defpro
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Do 18. Aug 2022, 16:18

Ich war am letzten Montag bei Alex G (auf den "(Sandy)"-Zusatz verzichtet er wohl mittlerweile) im Wiesbadener Kesselhaus. Mal wieder ein Shoutout an den Schlachthof-Newsletter, der mir meine Gratis-Karte beschert hat. Ich muss echt mal eine Strichliste führen, wie oft ich dort jetzt schon was gewonnen habe.

Als Support war die Sängerin Metty aus Darmstadt am Start. Es gab düsteren, meist nur spärlich instrumentierten Pop mit elektronischen Elementen, wobei sich der Sound gegen Ende mehr dem klassischen Pop geöffnet hat. Ihre Stimme hat mir sehr gut gefallen und der Auftritt war rundum sympathisch. Sah auch das Publikum so. Es gab sehr viel Applaus.

Alex G hatte ich als letztes Konzert vor Corona bereits Anfang 2020 an gleicher Stelle gesehen und habe mich sehr darüber gefreut, dass er so schnell wiedergebucht wurde. Im Vergleich zum letzten Mal war deutlich mehr Publikum am Start, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Glaube kaum, dass der Jimmy-Fallon-Buzz da groß etwas bewirkt hat. Im Gegensatz zur Berlin-Show fand der Auftritt hier mit kompletter Band statt. Das reguläre Set bestand dabei aus einem Best-of der letzten drei Studio-Alben, wobei das neueste davon, "God Save the Animals", erst im September erscheint. Im Band-Kontext klingen die Songs dabei um einiges wilder und lauter, gerade im Vergleich zu den älteren DIY-geprägten Versionen. Hier mal eine Shoegaze-Einlage, da mal ein noisiges Gitarrensolo, bei "County" noch ein paar Blues-Spielereien. Die meisten Songs gefielen mir in dieser Live-Version auch nochmal deutlich besser. Besonders gefreut habe ich mich natürlich über alle Songs von "House of Sugar", meinem Jahres-Platz 1 aus 2019. Was meine Freundin beim 2020-Konzert schon angemerkt hatte und was auch diesmal wieder der Fall war: Alex hat live nicht die hervorragendste Stimme und der eine oder andere Ton sitzt schon mal daneben. Mich hat es nicht gestört, weil die hervorragenden Songs und seine Persönlichkeit das wieder wettmachen.

Das Publikum sah das ähnlich, die Stimmung war durchweg hervorragend. Ab der ersten Sekunde wurde mitgesungen und getanzt. Außerdem hatte es den Anschein, als ob die bislang unveröffentlichten Songs den Leuten schon bestens bekannt waren, da diese bereits heftigst abgefeiert wurden. Für mich klang es so, als könnte es Alex Gs Heartland-Rock-Platte werden. Einige Songs gehen schon sehr stark in die Tom-Petty-Richtung, während das bereits veröffentlichte "Runner" im Prinzip ein Rip-off von Soul Asylums "Runaway Train" ist (sobald einem das einmal auffällt, bekommt man das nicht mehr aus dem Kopf). Dann wiederum kommt auf einmal ein "Blessing" mit seinem Flüster-Text meets Pixies-Riff daher und macht meine schöne Theorie wieder zunichte. Verstärkt wurde die nervöse Atmosphäre des Songs durch Alex' G Performance, die daraus bestand, hektisch zwischen den Enden der Bühne hin- und herzulaufen und zu watscheln (!). Er ist und bleibt ein verrückter Querkopf. Genau wie dieser Song wirkten auch die beiden vorherigen Noise-Attacken "Brick" und "Horse" wie komplette Fremdkörper im Set und ein wenig hat es mich geärgert, dass ich nach 2020 nun schon ein zweiten Mal auf die einleitende, in die Irre führen Behauptung hereingefallen bin, es würde jetzt ein Cover gespielt werden (diesmal angeblich von einer Band aus Berlin).

Nach dem ca. einstündigen regulären Set gab es für die Zugabe dann Songs auf Zuruf. Neben Fan-Favoriten wie "Sarah" wurden sich hier vor allem Songs aus dem frühen Back-Katalog von Alex gewünscht, darunter diesmal sogar zwei Lieder von seinem 2010-Debüt. Manche Fanwünsche waren komplett wild. So wurden sich teilweise irgendwelche unveröffentlichten Songs aus Zeiten gewünscht, als Alex G noch mit seiner alten Band gespielt hat. Komisch, dass die nicht geprobt waren. :lolol: Besondes hervorgetan hatte sich hier eine Gruppe, die extra aus Galway angereist ist. Immer wieder verrückt, welche langen Wege manche für so ein kleines Konzert auf sich nehmen, während ich nur 3x die Straße überqueren muss. :doof: Mein vergebliches Rufen nach "After Ur Gone" wurde leider auch diesmal nicht erhört, aber mit "Change" wurde das Konzert nach 28 Songs und 100 Minuten (!) zu einem sehr emotionalen Abschluss geführt. Bin jetzt noch gespannter auf die neue Platte und hoffe auf eine Live-Rückkehr in 2024. :smile:

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Sa 20. Aug 2022, 03:24

Ich war vorhin bei Bright Eyes im Astra Kulturhaus in Berlin.

Das Konzert war ursprünglich im größeren Tempodrom angesetzt, wurde dann aber kürzlich verlegt. Der Vorverkauf lief offensichtlich nicht so atemberaubend gut. Sinngemäß hat Conor Oberst während des Konzerts dann auch gesagt: "I know you've paid a lot of money to be here. I've paid a lot of money to be here, too". Mag vielleicht etwas damit zu tun haben. :grin:

Der Einlass ging kurz nach 19 Uhr los. Ich war etwa eine halbe Stunde früher da und konnte so einen Platz in der Mitte der 1. Reihe ergattern.

Pünktlich um 20 Uhr eröffneten Penelope Isles den Abend. Ich hatte bei dem Namen eigentlich eine Solo-Künstlerin erwartet, es handelte sich aber um eine junge dreiköpfige Band aus Brighton, UK, die eine halbe Stunde lang mit schönem Shoegaze und Alternative-Rock überzeugten. Da ist auf jeden Fall noch Entwicklungspotenzial, guter Auftritt!

Um 21 Uhr kamen dann Bright Eyes auf die Bühne. Eine Band, die ich gerne höre, bei der ich mich bislang aber so richtig intensiv immer nur mit "I'm Wide Awake, It's Morning" beschäftigt habe. Zu meinem Glück gab es mit "Old Soul Song", "Poison Oak" und in der Zugabe noch "First Day of My Life" meine erhofften Favoriten. Auch ansonsten war es ein sehr schönes Konzert mit Fokus auf dem aktuellen Album. Diejenigen, die zuletzt etwas abgeschreckt von Julian Casablancas von The Strokes waren, hätten von Conor Oberst heute aber sicherlich ähnliches gedacht. Er war schon ordentlich drüber (Alkohol?) und hat zwischen den Songs schon recht krude Ansagen herausgestammelt. Mal unterhaltsam, mal... Naja. Seine Tanzmoves haben aber alles wieder ausgeglichen. :doof:

Musikalisch war ihm nichts davon anzumerken. Es gab nicht mal Texthänger à la Matt Berninger. Allerdings war der Sound manchmal ordentlich übersteuert und Conors Stimme klang phasenweise recht angeschlagen und kratzig.

Insgesamt hatte ich trotzdem sehr viel Spaß und habe nach etwa zwei Stunden glücklich den Club verlassen. Jetzt sitze ich in Berlin am Bahnhof und warte auf meinen Zug nach Hause. :crazy:

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Finn
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Finn » Sa 20. Aug 2022, 11:05

Sehe ich ganz ähnlich, musikalisch top, aber ich hab irgendwie schon die ganze Zeit drauf gewartet, dass er von der Bühne/dem Verstärker fällt oder irgendwas. Hat ja auch hin und wieder zwischen den Songs ein bisschen Hilfestellung benötigt, z.b. beim Keyboard :doof:

Aber ich weiß auch echt nicht, wie sich das rechnet, mit 11 Leuten auf der Bühne :?

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Sa 20. Aug 2022, 11:17

Ach, du warst auch da? Wo standest du denn? :smile:

PS: Alles Gute zum 30.! :prost:

rogerhealy
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von rogerhealy » Sa 20. Aug 2022, 12:47

Wishkah hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 03:24
Diejenigen, die zuletzt etwas abgeschreckt von Julian Casablancas von The Strokes waren, hätten von Conor Oberst heute aber sicherlich ähnliches gedacht. Er war schon ordentlich drüber (Alkohol?) und hat zwischen den Songs schon recht krude Ansagen herausgestammelt. Mal unterhaltsam, mal... Naja. Seine Tanzmoves haben aber alles wieder ausgeglichen. :doof:
In Hamburg machte er auch einen etwas überdrehten Eindruck, mit den zu langen Ansagen/Geschichten fing er zum Glück erst im letzten Drittel des (richtig guten) Konzerts an.

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Finn
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Finn » Sa 20. Aug 2022, 12:49

Wishkah hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 11:17
Ach, du warst auch da? Wo standest du denn? :smile:

PS: Alles Gute zum 30.! :prost:
Danke! Ich stand links etwas seitlich bei der ersten Säule. Aber schön, dass Konzerte, von denen man 2 Jahre Karten hat, auch tatsächlich irgendwann stattfinden.

Nochmal zu Penelope Isles: Die fand ich auch richtig stark, haben ja nur irgendwie 5-6 Songs in der halben Stunde gespielt, weil der Gitarrist sich die ganze Zeit geil einen abgegniedelt hat. So ein bisschen stell ich mir so J Mascis vor :grin: Das war schon sehr noisig, sehr cool.

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Tambourine-Man
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Sa 20. Aug 2022, 22:24

Ich war gestern bei Tocotronic im Stadtpark Open Air (ursprünglich für Sommer 2020 angesetzt).

Voracts waren Charlotte Brandi sowie Sophia Kennedy. Erstere begann um 19 Uhr und da es pünktlich um 20 Uhr für Tocotronic losgehen sollte, hatten beide nicht viel Zeit. Das Publikum nahm beide eher als Hintergrundmusik war, es wurde sich angeregt unterhalten. Hiervon kann ich mich allerdings auch nicht ausnehmen, da ich Nachholbedarf hatte (durch die katastrophale Lage im Schienenverkehr war ich 2h später als geplant beim Stadtpark und das auch nur, weil ich ab Harburg spontan mit dem Rad weiter bin). Wenn's passt, nehme ich Sophia Kennedy auf dem rbf aber gerne nochmal mit :)

Ja, der sound im Stadtpark ist zu leise. Das fällt natürlich bei einem lautstark mitsingenden Publikum nochmal mehr auf. Grundsätzlich gefällt mir die Location aber eigentlich ganz gut. Tocotronic spielten ein Set, was lediglich aus Songs der Hamburger Jahre (1993-2003) bestand, was für mich auch ein wesentlicher Grund für den Konzertbesuch war.
Grundsätzlich fand ich das Publikum für Tocotronic-Verhältnisse ziemlich jung. Das machte sich auch deutlich bemerkbar: Vorne drin schien es sehr gut abzugehen, crowdsurfer waren vereinzelt auch dabei. Auch wenn die Songs der frühen Alben natürlich impulsiver und die Gitarren dröhnender sind, habe ich damit nun nicht gerechnet. Dirks Stimme wirkte bei den Ansagen etwas angeschlagen, gesanglich fiel das aber nicht so ins Gewicht.
Natürlich enthalten die regulären Setlists immer einen ordentlichen Schwung an Songs der ersten Alben, insbesondere des Debüts. Die werden, meinem Empfinden nach, auch relativ gut durchgewechselt. Die Besonderheit war eher ein Tocotronic-Set ganz im Zeichen/der Stimmung der ersten Alben (chronologisch) zu haben. Trotzdem fand sich im set etwa ein Michael Ende, du hast mein Leben zerstört, was im Rahmen dieser shows erstmals wieder gespielt wurde (seit den 90ern...). Highlight war Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit, weil es in der etwas schnelleren live-Version irgendwie viel besser rüberkommt.
Die dritte Zugabe, So jung kommen wir nicht mehr zusammen (ich bin mir der Ironie bewusst!), habe ich verpasst, weil ich a) nicht mehr mit gerechnet hatte und b) irgendwie noch nach Hause kommen wollte. Schöner Abend, viel Liebe für die Tocos :mchearth:
Zuletzt geändert von Tambourine-Man am So 21. Aug 2022, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Sa 20. Aug 2022, 23:33

FOS fand ich die Lautstärke gestern optimal. War schon ein schöner Abend. :thumbs:
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
Die Liebe ist tot und wenn nicht, dann stech ich nach...

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 28. Aug 2022, 18:45

Ich war am Freitag in Köln bei Feverchild im Aetherblissment/Club Scheiße/Club Privat, wie auch immer. Es waren schätzungsweise 50-70 Zahlende. Das reicht aus, dass der Laden gut gefüllt ist. Trotz eher moderaten Außentemperaturen war es drinnen unfassbar warm. Ansonsten Eintritt 6-10 Euro, wie immer mehr als fair.

I Recover - Ewig nicht gesehen. Machen sich rar, was glaube ich auch daran liegt, dass die Mitglieder nicht auf einem Fleck wohnen. Sound ist punkig mit Emo-Einschlag. Kann man sich sehr gut anhören. Ansagen waren auch fein. Es wurde auch neues Material gespielt, wobei ich nicht mitbekommen habe, ob wirklich ein Release geplant ist. Insgesamt ein guter Start in den Abend.

Suspect – Neue Hardcore Band aus Köln, vor einem Monat erst als Support von Diztort gesehen. Auch die zweite Show hat mich überzeugt. Schön rougher, schneller Hardcore. Vor der Bühne gab es auch etwas Bewegung und ein paar Textsichere. Killing Time Cover war auch cool. Bester Gig des Abends für mich, auch wenn der andere im letzten Monat noch einen Ticken besser war.

Skrewball – Es wurde noch rougher und eine Prise Oi gab es auch. War auch cool, aber nach 15 Minuten schon wieder vorbei. Dennoch gute Sache und massive Probs für die Preise. 10 Euro für nen Shirt, 5 für ne 7 Inch aus dem Distro, was die Band nebenbei betrieben hat. Als wäre 2012.

Feverchild – Emo aus Belgien. War ganz in Ordnung, aber ich war zu dem Zeitpunkt schon etwas ausgelaugt und dementsprechend ist der Gig ein wenig an mir vorbeigegangen. Werden aber sicherlich nochmal ausgecheckt.
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defpro
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Mi 31. Aug 2022, 11:35

Ist schon ein paar Tage her, aber ich war letzte Woche mittwochs bei Fontaines D.C. im Wiesbadener Schlachthof. Bin doch überrascht, wie groß die Band mittlerweile auch in DE ist. Hätte die eher im deutlich kleineren Kesselhaus erwartet, aber letztendlich war im Schlachthof war nur ganz wenig abgehangen. Publikum war komplett durchmischt, der Post-Punk-Sound zieht anscheinend Personen aus allen Altersklassen.

Support waren im Gegensatz zum ersten Teil der Tour leider nicht Just Mustard (keine Ahnung warum). Wurde immerhin im Vorfeld brav auf Facebook kommuniziert. Stattdessen machte die Kölner Band SMILE den Anheizer. Die Namensähnlichkeit zur allseits bekannten Supergroup ist natürlich etwas unglücklich, aber auch davon abgesehen findet man bei Google diverse Einträge anderer Bands mit gleichem Namen. Werde nie verstehen, wie man sich einen so generischen Namen geben kann. Das ist doch völlig kontraproduktiv. Musikalisch gab es Post-Punk mit weiblichem Gesang und es klang echt ziemlich cool. Die Band steckt wohl noch am Anfang ihrer Karriere, auf Spotify gibt es auch erst zwei Songs zu hören. Werde die auf jeden Fall mal weiterverfolgen. Gibt immer noch viel zu wenige coole female-fronted Post-Punk-Bands und nachdem mich die letzten Platten von Desperate Journalist nicht mehr so überzeugt haben, brauche ich hier etwas Nachschub.

Fontaines D.C. höre ich eigentlich erst seit ihrer zweiten Platte, die mich überraschenderweise damals vollkommen begeistert hatte, nachdem ich mit dem Debüt überhaupt nichts anfangen konnte. Hatte mir daher die Karte damals auch in der Hoffnung gekauft, live sehr viel von dieser Platte zu hören. Konnte ja niemand damit rechnen, dass durch Verschiebungen auf einmal schon ein komplett neues Album draußen ist. Glücklicherweise ist dieses bislang eines meiner Jahres-Highlights, auch wenn es für mich nicht an "A Hero's Death" herankommt. Live lag dementsprechend der Fokus auch auf den neuen Liedern (8 von 10 Songs wurden gespielt), während der Vorgänger mit 4 Songs "abgespeist" wurde. Letztere gehörten für mich dann aber auch zu den klaren Highlights des Sets. So etwas wunderschön Druckvolles wie "Televised Mind" haben sie seitdem nicht mehr hinbekommen. Etwas schade war, dass "A Lucid Dream" als Opener verheizt wurde, wo das Publikum noch gar nicht so richtig drin war. Hier hätte ich mir – wie auch bei anderen Konzerten der Tour geschehen – eher den neuen Album-Opener mit dem irischen Titel zum Einstieg gewünscht, welcher dann stattdessen die Zugabe eingeleitet hat.

Aufgrund der Unfähigkeit des Publikums, sich gleichmäßig im Raum zu verteilen, konnte ich mich 15 Minuten vor Beginn des Hauptacts noch ohne Hindernisse auf der rechten Seite in der vierten Reihe positionieren. Trotz der guten Sicht muss ich sagen, dass die Stimmung dort etwas ausbaufähig war. Es wurde nur vereinzelt getanzt und mitgesungen. Bei den neuen Songs hat mich das weniger gestört, da diese ja tendenziell eher im Midtempo-Bereich angesiedelt sind und ich auch die wirklich hervorragende Lichtshow (bislang die beste bei diesjährigen Konzerten!) wertschätzen konnte. Dass sich bei den "Dogrel"-Songs (mit denen ich abgesehen vom ziemlich öden "Chequeless Reckless" mittlerweile meinen Frieden geschlossen habe) ebenfalls kaum etwas gerührt hat, hat mich dann doch etwas gestört. Mein Highlight war eine Dame neben mir, die einen kompletten Song damit zugebracht hat, die beste Pose für ein Selfie zu finden. Hätte bei der Band jetzt nicht unbedingt solche Leute im Publikum erwartet. Irgendwann war es mir an meinem Platz dann doch etwas zu ruhig, sodass ich trotz Maske und Hitze für die letzten 5 Songs nochmal in den Moshpit bin, wo die Stimmung wirklich ausgezeichnet war. Hätte ich im Nachhinein betrachtet schon früher machen sollen.

Da an anderer Stelle schon mal von pöbligem Verhalten des Sängers gesprochen und Oasis-Vergleiche gezogen wurden: Diesbezüglich habe ich überhaupt nichts mitbekommen. Ganz im Gegenteil, es gab überhaupt keine Ansagen. Zu Beginn hatte der Sänger noch versucht, das Publikum anzuheizen. Nachdem die Reaktionen jedoch nicht so laut ausfielen wie erhofft, hat er dies auch direkt wieder aufgegeben. Ich vermute mal, in GB und Irland ist die Band einfach anderes gewohnt. :grin:
War insgesamt also ein ausgezeichnetes Konzert. Bin gespannt, in welche Richtung es die Band in Zukunft verschlägt. Die neue Platte kommt ja bei Fans und Kritikern ausgezeichnet weg, die Lieder sind aber deutlich zurückhaltender, was man live auch stark an den Zuschauer-Reaktionen gemerkt hat. Die Songs des Debüts werden da im direkten Vergleich deutlich mehr abgefeiert, sind aber musikalisch mMn unspannender als der spätere Output. Hat live auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Gerade im Festival-Kontext kann ich mir die Band sehr gut vorstellen.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 31. Aug 2022, 14:07

Gestern beim derzeit stattfindenden Radio1 Parkfest gewesen, um King Hannah und Los Bitchos zu schauen. Das Fest an sich ist cool. Gut gelegen, weder zu groß, noch zu klein, gibt gutes Essen und eigenes Bier und nicht irgendeine der großen Berlin-Plörren. War schon etwas früher da und da es eine offene Bühne war so noch einen halbe Stunde King Hannah Soundcheck mitbekommen. Da es sich hier um ein Radiokonzert handelte war schon klar dass es nicht ewig geht. Nachdem die Band einige Fragen der Moderation zum fremdschämen überstanden hatte, hab es etwa 40 Minuten Musik, nahezu komplett Tracks des Albums. Diese wurden nahezu 1:1 gespielt, wozu die Band betont desinteressiert auf der Bühne wirkte, nur um kurz vor Ende doch eine nette Ansage zu machen. Kurzum: netter Abend, gute Unterhaltung, denn die Songs sind schon klasse.

Als zweites standen los bitchos auf der Bühne, die mich eigentlich nicht so interessiert haben, aber zwei Bier und Freunde brachten mich dann doch zum gucken. Joah. War nett. Instrumentaler, südamerikanisch angehauchter psychedelic Rock. Mittlerweile war es auch echt voll. Band gesehen, falls es einen Hype gibt, verstehe ich ihn nicht, unterhalten haben sie aber. Insgesamt eine gute after-work für lau Veranstaltung.

down
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von down » Do 1. Sep 2022, 09:24

King Hannah leider nur zwei Songs gesehen, ich war zu spät. Aber war kaum zu verstehen. Los Bitchos fand ich top, aber auch zu leise. So hat man eher die Leute quatschen gehört.

Moderation war zu jedem Zeitpunkt absolut peinlich.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 8. Sep 2022, 10:05

Gestern ging es wieder mal nach Berlin in die recht neue Location Zenner. Grund dafür war die erstmalige und vielleicht einmalige Aufführung von "Aerial Objects", dem gemeinsamen Album von Simon Goff (Violinist) und Katie Melua (singt).

Das Zenner ist ein Biergarten im Treptower Park, der aber über ein großes, echt schönes Hauptgebäude verfügt, welches gerade wohl saniert wurde. Als ich direkt nach der Arbeit ankam, war es noch etwas früh für den Einlass, dennoch standen schon einige Fans an, um sich einen möglichst guten Platz vor der Bühne zu sichern. Dachte eigentlich immer, sowas wäre eher bei Teenagern der Fall, statt bei den Eltern (bzw. fast Großeltern). Katie Melua ist ja genauso alt wie ich und gemeinsam haben wir den Altersschnitt im Saal einigermaßen gesenkt.

Wie dem auch sei, der Club ist auch innen sehr schön, mit vielen Sitzecken, guter Getränkeauswahl und nettem Personal (ist Berlin, daher muss man das betonen). Die Bühne war besonders: Es gab zwar eine kleine Bühne zentral, so wie man es kennt, aber eben auch drei kleine Nebenbühnen, links, rechts und hinter dem Publikum. Es spielten nicht nur Katie & Simon, sondern sie wurden von Cello, Gitarre und Keyboard/Klavier begleitet.

Ob es an der Aufteilung lag oder daran, dass sie ewig an der Umsetzung gefeilt haben: Der Sound war ab der ersten Sekunde absolut perfekt. Studio-Sound möchte man sagen, aber es war noch deutlich stimmiger, schöner, wärmer als auf der Ausnahme aus der Konserve. Melua hat eine fantastische Stimme und Goffs Violinenspiel passt (neben den anderen Instrumenten) großartig dazu. Lange nicht so einen Schönklang erlebt. Das Publikum, vor dem ich etwas Sorge hatte, war auch während der Songs komplett still - das war schon herausragend.

Einziges Manko: Die Spielzeit. Das Album geht nur eine halbe Stunde, mit ein bisschen Ambientintro und einigen Verlängerungen war nach etwa 40 Minuten das Hauptset schon beendet und die Band kam nur für eine Zugabe wieder. Für mich war es okay, 45 Minuten perfektes Konzert sind besser als 90 Minuten mit höhen und tiefen, aber natürlich wäre mehr vom Guten besser gewesen.

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Taksim
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Taksim » Do 8. Sep 2022, 11:05

Blackstar hat geschrieben:
Do 8. Sep 2022, 10:05
Gestern ging es wieder mal nach Berlin in die recht neue Location Zenner. Grund dafür war die erstmalige und vielleicht einmalige Aufführung von "Aerial Objects", dem gemeinsamen Album von Simon Goff (Violinist) und Katie Melua (singt).
Ach, das Album ging ja voll an mir vorbei. Dabei habe ich für Katie Melua einen echten Soft Spot, ich mag auch die Radio-Sachen. Klingt aber spannend, hör ich mal rein.
"I don't know."

Gelöschter Benutzer 408

Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Do 8. Sep 2022, 11:12

Taksim hat geschrieben:
Do 8. Sep 2022, 11:05
Blackstar hat geschrieben:
Do 8. Sep 2022, 10:05
Gestern ging es wieder mal nach Berlin in die recht neue Location Zenner. Grund dafür war die erstmalige und vielleicht einmalige Aufführung von "Aerial Objects", dem gemeinsamen Album von Simon Goff (Violinist) und Katie Melua(singt).
Ach, das Album ging ja voll an mir vorbei. Dabei habe ich für Katie Melua einen echten Soft Spot, ich mag auch die Radio-Sachen. Klingt aber spannend, hör ich mal rein.
Glaube, dir wird das sehr gefallen. Selbst wenn man nicht wüsste, von wem das ist: Einfach ein schönes, atmosphärisches Streicher/Gesangalbum für den Abend. Die Radiosachen kenne ich glaube gar nicht, bis auf den einen Hit halt.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 9. Sep 2022, 10:08

Ich war gestern in Oberhausen bei Moral Bombing im Druckluft. Show war kostenlos, es waren vielleicht 20-30 Leute anwesend. Die Shoaw fand auch im kleineren Cafe statt und nicht in der großen Halle.

Moral Bombing - Nicht so gut wie vor ein paar Monaten in Köln, aber immer noch gute Unterhaltung. Sound hätte nen Tick besser sein können, aber gut, es is das Druckluft Cafe, da sind meine Erwartungen nicht so hoch. Sound weiterhin im Grindcore/Powerviolence Bereich einzuordnen. Heftiges Geschrammel, viele Geschindigkeitswechsel, es ist schon etwas chaotisch, aber genau das erwartet man. Dazu gute Ansagen, was will man mehr.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Gogo » Mo 12. Sep 2022, 21:52

Ist zwar schon knapp 2 Monate her. Ich war in Kreuzlingen liegt in der Schweiz direkt neben Konstanz, in einem kleinen Club und die Vorband war ziemlich gut. Ich glaube, dass könnte einigen von euch gefallen.

Kommen aus Brighton, wobei der der eine Winterthur aus der Schweiz kommt und nun in Brighton studiert.


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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 13. Sep 2022, 15:04

Hier hab ich noch 2-3 Sachen nachzutragen. :idea:

Am 2.9. war ich im Hamburger Headcrash bei Soul Glo.

Hier mMn. nach Empfehlung von Finn drauf gestoßen, das aktuelle Album (Hardcorepunk+Rap) zu lieben gelernt und bei 17 Euro VVK konnte ich da nicht nein sagen. Das ging außer mir leider nur 30-40 anderen Leuten so. Zwischenzeitlich dachte ich, der Laden würde nicht voller werden als einst bei OPM, aber mehr als 20 zahlende Gäste waren es dann doch. Wobei zB bei der Vorband, eine random Stoner-Punk-Band aus der Gegend, deren Namen ich leider vergessen habe, auch Anhang ganz vorn stand. Die haben rein musikalisch, war ein Duo mit Drums und Bassgitarre wie z.B. bei Royal Blood, eigentlich einen ganz vernünftigen Eindruck gemacht, dann aber deutsche Texte und einer hieß "Du bumst wie du tanzt". :clown: Naja, ging fix vorbei. Soul Glo haben dann exakt bis zur Zugabe gebraucht, damit das Publikum auf Betriebstemperatur gekommen ist. Der unterkühlte Norden. :lol: Dabei war die Show wirklich gut. Sau energiegeladen der Sänger, auch die Rapanteile wirklich gut rübergebracht. Vorn standen auch eindeutig zu erkennende Hardcore-Fans, aber einen Pit gab es eben erst in der Zugabe, die nach ca 45 Minuten Hauptset zum Glück noch mal 15-20 Minuten ging. Würde es auf jeden Fall wieder tun, T-Shirt auch mitgenommen. Vinyls hatten sie leider nicht dabei.

6.9. The Gardener and the Tree in der Fabrik

Mittlerweile nicht mehr wirklich meine Musik, mein bester Freund hatte es sich aber zum Geburtstag gewünscht und wer würde das schon ausschlagen. Im Gegensatz zu Soul Glo war es hier ziemlich voll in der Fabrik. Nicht SO sehr wie bei Phoebe Bridgers, aber doch schon ordentlich. Wir waren ca. 10 Minuten vor Beginn des Supports da: Prince Jelleh, wie der Mainact aus der Schweiz. 4 Jungs, die vorher noch bei Urban Outfitters shoppen waren, wie es aussah. Musikalisch war es live ganz nett. So Richtung Milky Chance. Ging mit Getränk vernünftig um, die Zeit, das Publikum hat wirklich sehr laut applaudiert. Wie die Hauptband würde ich auch die künftig häufiger in entsprechenden Line-Ups erwarten. The Gardener and the Tree haben im Anschluss ca. 75 Minuten, würde ich sagen, gespielt. Die Leute um mich herum waren auf jeden Fall restlos zufrieden mit dem Set, es wurden wohl alle Hits gespielt. Für die Zugabe kamen Prince Jelleh noch auf die Bühne und gemeinsam haben sie A Cappella ein Lied aus ihrer Heimat gesungen. Joa. :lol: Musikalisch war das vorher eigentlich so Mumford & Sons ohne Hosenträger und Kickdrum, einige verglichen es auch mit Rag N Bone Man, weil der Sänger so aussieht, als könnte er auch der Shouter in einer Hardcore-Band sein - und wohl eine ähnliche Stimme hat. Kann ich so aus dem Stehgreif nicht beurteilen. Aber ja, halt Indie/Folk/Pop. Ging schon gut klar live, gerade auch, weil das Publikum überwiegend weiblich war und eben kaum irgendwelche Testosteron-Dudes gestört haben, wenn man an einer guten Stelle (direkt vorm Sound/Licht) einfach stehen und bisschen mitwippen wollte. Auch hier glaube ich, dass die bald Hurricane etc. weiter oben im LineUp stehen könnten. Die müssen ohnehin irgendwie einen kleineren Hype wenigstens erfahren haben, 2019 waren sie wohl beim Reeperbahn Festival und 2020 noch beim Eurosonic. Jetzt halt fast die Fabrik ausverkauft ohne große Tour zwischendurch. Dieses Konzert war wohl ach aus 2021 verschoben.

Last but not least: Skynd im Bahnhof Pauli am vergangenen Donnerstag

Wenn jemand fragen würde, wie man Metalmusik für ein Publikum aktueller junger Generationen begeisterungsfähig machen kann, wäre das wohl die Antwort. Die Antwort - passt auch ganz gut, weil Die Antwoord zumindest in Sachen Gesang und teilweise der elektronischen Parts sicher ein musikalischer Einfluss sind. Also musikalisch passt es wunderbar in diese neue Riege mit Ghostmane oder Poppy, halt einfach moderne elektronische/Trap-Beats mit harten Industrial-Gitarren und sehr vielseitigem Gesang. Dabei hat die Band ein Thema: True Crime. Die Texte handeln ausschließlich und werden gesungen aus der Perspektive von Mördern. Dabei haben wir im Anschluss noch eine Diskussion geführt, da die Band zwar in Interviews schon sagt, dass sie das nicht distanzlos abfeiern und damit Kohle machen wollen, sondenr auch zeigen, was in den Fällen passiert ist - dies aber halt nicht rüberkommt, wenn man jetzt allein die Musik nimmt. Die Songs heißen z.B. Columbine oder Armin Meiwes (Kannibale von Rothenburg) und haben halt mitunter schon auch Abgeh-Potenzial.

Was definitiv cool ist: Der gesamte Bahnhof Pauli wurde mit Zeitungsberichten, Fotos etc. der Fälle "dekoriert". Da es keine Vorband gab, wir recht früh da waren und dann bis Konzertbeginn über eine Stunde verging, hat man da schon mal einen Blick reingeworfen, auch wenn die bekanntesten Fälle der "berühmten" Serienkiller aus den USA irgendwie ja auch... bekannt sind. Auch krass: wie Sängerin Skynd es vermag, sich auf der Bühne durchaus creepy (so zuckend, wie zB die Monster in Pans Labyrinth teilweise) und vor allem immer on point auf die Beats zu bewegen. Der Gesang, das geht wohl auch nicht anders, war schon Halbplayback, das tut der Show aber mMn. kaum einen Abbruch (wie hat smi das wahrgenommen, frage ich mich an der Stelle?). Dazu sie auch outfitmäßig krass unterwegs, also super viel Mühe gegeben. Meine Freundin meinte, sie hatte aus dem Publikum definitiv schon viele Kundinnen im Laden: für die jüngere Generation auf jeden Fall schon so eine kleine Style-Ikone und das hat man in den vorderen Reihen auch gesehen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Di 13. Sep 2022, 16:04

Flecha hat geschrieben:
Di 13. Sep 2022, 15:04
Last but not least: Skynd im Bahnhof Pauli am vergangenen Donnerstag

Wenn jemand fragen würde, wie man Metalmusik für ein Publikum aktueller junger Generationen begeisterungsfähig machen kann, wäre das wohl die Antwort. Die Antwort - passt auch ganz gut, weil Die Antwoord zumindest in Sachen Gesang und teilweise der elektronischen Parts sicher ein musikalischer Einfluss sind. Also musikalisch passt es wunderbar in diese neue Riege mit Ghostmane oder Poppy, halt einfach moderne elektronische/Trap-Beats mit harten Industrial-Gitarren und sehr vielseitigem Gesang. Dabei hat die Band ein Thema: True Crime. Die Texte handeln ausschließlich und werden gesungen aus der Perspektive von Mördern. Dabei haben wir im Anschluss noch eine Diskussion geführt, da die Band zwar in Interviews schon sagt, dass sie das nicht distanzlos abfeiern und damit Kohle machen wollen, sondenr auch zeigen, was in den Fällen passiert ist - dies aber halt nicht rüberkommt, wenn man jetzt allein die Musik nimmt. Die Songs heißen z.B. Columbine oder Armin Meiwes (Kannibale von Rothenburg) und haben halt mitunter schon auch Abgeh-Potenzial.

Was definitiv cool ist: Der gesamte Bahnhof Pauli wurde mit Zeitungsberichten, Fotos etc. der Fälle "dekoriert". Da es keine Vorband gab, wir recht früh da waren und dann bis Konzertbeginn über eine Stunde verging, hat man da schon mal einen Blick reingeworfen, auch wenn die bekanntesten Fälle der "berühmten" Serienkiller aus den USA irgendwie ja auch... bekannt sind. Auch krass: wie Sängerin Skynd es vermag, sich auf der Bühne durchaus creepy (so zuckend, wie zB die Monster in Pans Labyrinth teilweise) und vor allem immer on point auf die Beats zu bewegen. Der Gesang, das geht wohl auch nicht anders, war schon Halbplayback, das tut der Show aber mMn. kaum einen Abbruch (wie hat smi das wahrgenommen, frage ich mich an der Stelle?). Dazu sie auch outfitmäßig krass unterwegs, also super viel Mühe gegeben. Meine Freundin meinte, sie hatte aus dem Publikum definitiv schon viele Kundinnen im Laden: für die jüngere Generation auf jeden Fall schon so eine kleine Style-Ikone und das hat man in den vorderen Reihen auch gesehen.
Erstmal: Genau die "Glorifizierung von Mördern"-Diskussion hatten wir auch, was auch irgendwie stimmt. Wenn bei z.B. Columbine oder auch Christchurch das "berühmt werden" für die Täter durchaus (auch) eine Rolle gespielt hat bei der Tat und das "Opfer nicht vergessen und Tätern keine Aufmerksamkeit geben" wohl das Beste wäre.

Zum Konzert:
Fande es insgesamt recht gut, mit knapp 70 Minuten auch etwas länger als erwartet. Der Auftritt 2019 auf dem Wacken war aber noch eine Ecke intensiver.

Das Halbplayback ist für mich weniger störend (zumal sie damit ja auch spiel und es tlw. "mitsingt" und dann wieder das Micro hochhält). Was mich da mehr gestört hat ist:
- Bassist haut den Backingtrack an und lässt den Bass vor sich hin wabern. (Bis auf ein paar Ausnahmen bei ein paar der älteren Tracks).
- Schlagzeuger spiel erst etwas elektronische Pads (und loopt das dann tlw.) und ballert dann am Drum kit.
- Sängerin singt (tlw. clear, tlw. mit starkem Effekt, tlw. vom Band)

Aber viele Songs setzen auf einen markanten elektronischen Sound (zudem die Sängern dann auch die erwähnten "Creepy Bewegungen" macht), aber sie kommen einfach als Backingtrack vom Band. Hier wäre es für mein Konzertgefühl geiler, wenn da noch jemand am DJ Pult auf der stehen würde (wie bei Igorrr) oder sogar der Bass ersetzt.

Zum Publikum:
Definitiv eine skurrile Mischung.

smi
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