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Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

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real_tarantino
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von real_tarantino » Mo 30. Jan 2023, 18:19

Knocked Loose - ohne US of A Hintergrund wäre die Band so groß wie Nasty.

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Anti
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Anti » Mo 30. Jan 2023, 18:55

real_tarantino hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 18:19
Knocked Loose - ohne US of A Hintergrund wäre die Band so groß wie Nasty.

Greta Van Fleet
Und ich dachte mir noch letztens beim Sport, dass die A Tear In A Fabric Of Live ein absoluter Banger und peak Metalcore ist.
Bin in dem Genre aber vielleicht auch nicht so bewandert. :mrgreen:

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SammyJankis
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 30. Jan 2023, 19:00

Anti hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 18:55
real_tarantino hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 18:19
Knocked Loose - ohne US of A Hintergrund wäre die Band so groß wie Nasty.

Greta Van Fleet
Und ich dachte mir noch letztens beim Sport, dass die A Tear In A Fabric Of Live ein absoluter Banger und peak Metalcore ist.
Bin in dem Genre aber vielleicht auch nicht so bewandert. :mrgreen:
Is auch nen Banger
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Monkeyson
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Monkeyson » Mo 30. Jan 2023, 22:45

Quadrophobia hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 15:51
aber ich kann da nicht mehr als ein gutes Rock Album erkennen aus einem Subgenre, das ich persönlich ziemlich schnell abgetreten fand.
Dieses Subgenre kann ich so wenig verstehen wie kein zweites und würde es selbst für derbe overrated halten.

Zumindest konnte mir noch keiner erklären, was der Sound von Nirvana mit dem von Soundgarden mit dem von Alice in Chains mit dem von Pearl Jam mit dem von Swain zu tun haben soll, außer dass sie auf einzelnen Songs die von RYM genannten Kategorien
Emerged primarily from the mid-1980s Seattle scene, generally characterized by loud, distorted, "sludgy" electric guitars, angsty, introspective lyrics, and an often raspy vocal delivery.
mehr oder weniger erfüllen, auf anderen wiederum sowas von überhaupt nicht.

Mag Nirvana als Meilenstein. Aber keiner, zu dem ich zwingend immer wieder zurück muss.

mattkru
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von mattkru » Di 31. Jan 2023, 10:13

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 22:45
Quadrophobia hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 15:51
aber ich kann da nicht mehr als ein gutes Rock Album erkennen aus einem Subgenre, das ich persönlich ziemlich schnell abgetreten fand.
Dieses Subgenre kann ich so wenig verstehen wie kein zweites und würde es selbst für derbe overrated halten.

Zumindest konnte mir noch keiner erklären, was der Sound von Nirvana mit dem von Soundgarden mit dem von Alice in Chains mit dem von Pearl Jam mit dem von Swain zu tun haben soll, außer dass sie auf einzelnen Songs die von RYM genannten Kategorien
Emerged primarily from the mid-1980s Seattle scene, generally characterized by loud, distorted, "sludgy" electric guitars, angsty, introspective lyrics, and an often raspy vocal delivery.
mehr oder weniger erfüllen, auf anderen wiederum sowas von überhaupt nicht.

Mag Nirvana als Meilenstein. Aber keiner, zu dem ich zwingend immer wieder zurück muss.
Vorher war Mainstream-Rock sowas wie Mötley Crüe, Bon Jovi, Van Halen oder Def Leppard.
Und dann kamen plötzlich diese etwas anderen Bands aus Seattle, die in ihrer Jugend sowohl Led Zeppelin als auch Ramones gehört haben und dann daraus ihre eigene Mischung kreiert haben.
Die Medien stürzten sich drauf und verpassten dem ganzen dann ein Label.
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Monkeyson
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Monkeyson » Di 31. Jan 2023, 10:44

mattkru hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 10:13
Vorher war Mainstream-Rock sowas wie Mötley Crüe, Bon Jovi, Van Halen oder Def Leppard.
Und dann kamen plötzlich diese etwas anderen Bands aus Seattle, die in ihrer Jugend sowohl Led Zeppelin als auch Ramones gehört haben und dann daraus ihre eigene Mischung kreiert haben.
Die Medien stürzten sich drauf und verpassten dem ganzen dann ein Label.
Das als einzige und erstmalige Alternative bezweifle ich, siehe Quadros Verweis auf Pixies.

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von mattkru » Di 31. Jan 2023, 10:50

Monkeyson hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 10:44
mattkru hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 10:13
Vorher war Mainstream-Rock sowas wie Mötley Crüe, Bon Jovi, Van Halen oder Def Leppard.
Und dann kamen plötzlich diese etwas anderen Bands aus Seattle, die in ihrer Jugend sowohl Led Zeppelin als auch Ramones gehört haben und dann daraus ihre eigene Mischung kreiert haben.
Die Medien stürzten sich drauf und verpassten dem ganzen dann ein Label.
Das als einzige und erstmalige Alternative bezweifle ich, siehe Quadros Verweis auf Pixies.
Klar, es gab auch bereits Hüsker Dü und Sonic Youth.
Aber Chris Cornell und Eddie Vedder waren wohl bessere ‚Posterboys‘ als Frank Black oder Thurston Moore.
Diese ganze Grunge-Bewegung war auch sehr von den Medien inszeniert. Die Bands wollten das selbst so gar nicht.
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von ichreitebiene » Di 31. Jan 2023, 10:56

Also wo die Pixies jetzt besonders kreativ sein sollen, lässt mich etwas ratlos zurück.

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Taksim
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Taksim » Di 31. Jan 2023, 12:01

Monkeyson hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 10:44
mattkru hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 10:13
Vorher war Mainstream-Rock sowas wie Mötley Crüe, Bon Jovi, Van Halen oder Def Leppard.
Und dann kamen plötzlich diese etwas anderen Bands aus Seattle, die in ihrer Jugend sowohl Led Zeppelin als auch Ramones gehört haben und dann daraus ihre eigene Mischung kreiert haben.
Die Medien stürzten sich drauf und verpassten dem ganzen dann ein Label.
Das als einzige und erstmalige Alternative bezweifle ich, siehe Quadros Verweis auf Pixies.
Aber Nirvana brachte den Sound eben in den Mainstream. Das ist ihr Verdienst und auch ihr distinktes Merkmal, da sie einfach nochmal eine andere Zugänglichkeit hatten, sich aber trotzdem einen authentisch rauen Sound bewahrten. Diese Kombi ist einfach sehr selten, da die meisten Rockbands sich doch ziemlich polieren müssen, um erfolgreich zu werden. Nevermind ist zwar fett produziert, aber allein so ein Ding wie "Territorial Pissings" geht ja trotzdem voll auf die Zwölf. Und mit In Utero wurden sie dann noch rauer und schroffer (bin da auch bei Quadro, dass ich das Album noch besser finde).

mattkru hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 10:13
Klar, es gab auch bereits Hüsker Dü und Sonic Youth.
Aber Chris Cornell und Eddie Vedder waren wohl bessere ‚Posterboys‘ als Frank Black oder Thurston Moore.
Diese ganze Grunge-Bewegung war auch sehr von den Medien inszeniert. Die Bands wollten das selbst so gar nicht.
Monkeyson hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 22:45
Quadrophobia hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 15:51
aber ich kann da nicht mehr als ein gutes Rock Album erkennen aus einem Subgenre, das ich persönlich ziemlich schnell abgetreten fand.
Dieses Subgenre kann ich so wenig verstehen wie kein zweites und würde es selbst für derbe overrated halten.
Zumindest konnte mir noch keiner erklären, was der Sound von Nirvana mit dem von Soundgarden mit dem von Alice in Chains mit dem von Pearl Jam mit dem von Swain zu tun haben soll, außer dass sie auf einzelnen Songs die von RYM genannten Kategorien
Emerged primarily from the mid-1980s Seattle scene, generally characterized by loud, distorted, "sludgy" electric guitars, angsty, introspective lyrics, and an often raspy vocal delivery.
mehr oder weniger erfüllen, auf anderen wiederum sowas von überhaupt nicht.
Dass die Seattle-Szene ein bisschen zusammengeworfen wurde wegen gleicher Zeit und gleicher Ort stimmt auf jeden Fall. Aber Grunge ist trotzdem ein distinktes Genre (gerade Alice in Chains würde ich da eigentlich nicht zu zählen) und von allen diesen Bands hatte Nirvana einfach das besondere Etwas.
Und das verfängt eben bis heute. Teil der H&M-Kollektion ist zwar schon hart, aber trotzdem geht mir immer das Herz auf, wenn ich noch einen Teenager mit Nirvana-Shirt sehe. Bei allen Abgesängen auf Gitarrenmusik schafft es diese Band weiter zu begeistern. Ich weiß noch, wie ich mit 11,12 das erste Mal "Smells Like Teen Spirit" hörte und komplett weggeblasen wurde. Und das scheint heute nicht anders zu sein.
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Monkeyson » Di 31. Jan 2023, 12:35

Interessanter Beitrag, danke.
Taksim hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 12:01
Aber Grunge ist trotzdem ein distinktes Genre (gerade Alice in Chains würde ich da eigentlich nicht zu zählen) und von allen diesen Bands hatte Nirvana einfach das besondere Etwas.
Dann zähl mal bitte ein paar Bands auf, die du dazu zählen würdest, und was sie gemein haben.

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von akropeter » Di 31. Jan 2023, 13:13

Monkeyson hat geschrieben:Interessanter Beitrag, danke.
Taksim hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 12:01
Aber Grunge ist trotzdem ein distinktes Genre (gerade Alice in Chains würde ich da eigentlich nicht zu zählen) und von allen diesen Bands hatte Nirvana einfach das besondere Etwas.
Dann zähl mal bitte ein paar Bands auf, die du dazu zählen würdest, und was sie gemein haben.
Naja, wieviele Gemeinsamkeiten haben die beiden Britpop Größen Oasis und Blur? Außer das sie zur selben Zeit am selben Ort (UK) erfolgreich waren?
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Monkeyson
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Monkeyson » Di 31. Jan 2023, 13:17

akropeter hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 13:13
Monkeyson hat geschrieben:Interessanter Beitrag, danke.
Taksim hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 12:01
Aber Grunge ist trotzdem ein distinktes Genre (gerade Alice in Chains würde ich da eigentlich nicht zu zählen) und von allen diesen Bands hatte Nirvana einfach das besondere Etwas.
Dann zähl mal bitte ein paar Bands auf, die du dazu zählen würdest, und was sie gemein haben.
Naja, wieviele Gemeinsamkeiten haben die beiden Britpop Größen Oasis und Blur? Außer das sie zur selben Zeit am selben Ort (UK) erfolgreich waren?
So lokale Kritierien sind vielleicht eh ein bisschen albern, siehe Black Country / Black Midi.
Aber bei Oasis und Blur sehe ich schon eher die Parallelen als bei Nirvana + x.

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Stebbie » Di 31. Jan 2023, 13:28

Wenn man Grunge nur auf "ähnlich klingen" reduziert, trifft es doch eigentlich auch nicht den Kern. Es ist doch auch, wie bspw. Emo oder Goth, zugleich ein gesamtkultureller Ausdruck, oder? (ich habe es mit Jg. 84 ja nur am Rande miterlebt)

Ansonsten bin ich bei Taksim: Bedeutung leitet sich doch nicht nur von Innovation aus, sondern kann auch durch Breitenwirkung entstehen. Es mag auch in Teilen ein Mythos sein, aber wohl kein Album dürfte wohl so viele Jungs zur Gitarre gebracht haben wie Nevermind. Bin mir nicht sicher, ob das jemals noch ein Album schaffen wird.

Von daher ist es immer interessant, mit welchem Selbstverständnis sich Leute über eine Zeit äußern, die oft weit vor ihrer lag.

Ansonsten gibt es hier im Forum ja manchmal so einen Kult um das innovative, dass man sich manchmal zwicken muss, ob man nicht versehentlich beim Dreikönigstreffen gelandet ist.
Die Bands wollten das selbst so gar nicht
ist das nicht, gerade mit Blick auf Kurt Cobain, ein anderer popkultureller Mythos?
Klar, es gab auch bereits Hüsker Dü und Sonic Youth
Ich erinnere mich vage [von daher mag ich mich irren] an eine Passage aus der Autobiographie von Kim Gordon, in der sie erzählt, dass Sonic Youth natürlich nicht im Raum der eigenen Kreativität entstanden ist, sondern man im Grunde nur all die Bands der eigenen Szene kopierte, die man selbst cool fand. Bands, die jenseits der Szene total unbekannt blieben. Das ganze Subkulturelle und die ganzen Mikrokosmen kann man eigentlich gar nicht greifen.
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Taksim
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Taksim » Di 31. Jan 2023, 14:57

Monkeyson hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 12:35
Interessanter Beitrag, danke.
Taksim hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 12:01
Aber Grunge ist trotzdem ein distinktes Genre (gerade Alice in Chains würde ich da eigentlich nicht zu zählen) und von allen diesen Bands hatte Nirvana einfach das besondere Etwas.
Dann zähl mal bitte ein paar Bands auf, die du dazu zählen würdest, und was sie gemein haben.
Spontan: Soundgarden, Hole, Union Youth, Bush, Silverchair, The Van T's

Laut/Leise-Wechsel nach dem Pixies-Modell zwischen Strophe und Chorus, häufig Vier oder Fünfakkordriffs, Midtempo, Melodiöse Refrains, aber dazu Screams, Drums im Rhythmus der Riffs (sprich meistens nicht stampfend oder treibend) und der angesprochene raue, ungeschliffene Sound, gerne unterfüttert von Feedbackgeräuschen oder Gitarrenknarzen.

Soundgarden hat durchaus Songs, die sich sehr davon abheben, da hast du schon recht. Aber erstens müssen alle Bands in einem Genre ja nicht genau gleich klingen und zweitens ist sowas wie "Spoonman" ein Grunge-Song.
"I don't know."

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Monkeyson » Di 31. Jan 2023, 22:35

Taksim hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 14:57
Monkeyson hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 12:35
Interessanter Beitrag, danke.
Taksim hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 12:01
Aber Grunge ist trotzdem ein distinktes Genre (gerade Alice in Chains würde ich da eigentlich nicht zu zählen) und von allen diesen Bands hatte Nirvana einfach das besondere Etwas.
Dann zähl mal bitte ein paar Bands auf, die du dazu zählen würdest, und was sie gemein haben.
Spontan: Soundgarden, Hole, Union Youth, Bush, Silverchair, The Van T's

Laut/Leise-Wechsel nach dem Pixies-Modell zwischen Strophe und Chorus, häufig Vier oder Fünfakkordriffs, Midtempo, Melodiöse Refrains, aber dazu Screams, Drums im Rhythmus der Riffs (sprich meistens nicht stampfend oder treibend) und der angesprochene raue, ungeschliffene Sound, gerne unterfüttert von Feedbackgeräuschen oder Gitarrenknarzen.

Soundgarden hat durchaus Songs, die sich sehr davon abheben, da hast du schon recht. Aber erstens müssen alle Bands in einem Genre ja nicht genau gleich klingen und zweitens ist sowas wie "Spoonman" ein Grunge-Song.
Stark, da habe ich ja den Richtigen gefragt, danke dafür!

Könntest du vielleicht noch kurz auf den Unterschied zu
- Alternative Rock (bescheuerter Name)
- Alternative Metal (ebenso bescheuert)
- Post-Hardcore (irreführend, weil "Post" so linear klingt)
- Noise Rock (das ist mal ein Name, mit dem ich was anfangen kann)
eingehen? Das hilft mir sicherlich eher weiter als die kryptischen Beschreibungen bei RYM:
Alternative Rock
AKA: Alt Rock • 128,035 releases
Consists of verse-chorus song structures performed with a less commercial sensibility, pairing Pop songwriting with more eccentric, Punk-influenced sounds, moodier or quirkier lyricism, and sometimes ample amounts of distortion and fuzz.
Alternative Metal
AKA: Alt Metal • 13,497 releases
Features alternation between harsh and melodic vocal styles, rhythmic drop-tuned mid-tempo riffage and influence from Alternative Rock, along with other non-traditional genres.
Die Hervorhebungen gehen eigentlich genau in die von dir skizzierte Richtung.
Post-Hardcore
21,606 releases
Emerged in the mid-1980s from Hardcore Punk that expanded on its aggression and dynamics through longer and more complex arrangements.
Hardcore Punk
AKA: Hardcore • 39,140 releases
Emerged in the late 1970s, often featuring extensive use of yelling or screaming, a stripped-down production style, and very short songs.
Okay, denen fehlen anscheinend die Wechsel mit ruhigeren Parts und melodiöse Refrains? Wobei das für Noise Rock auch gilt, aber unter dem Label wird "In Utero" neben Grunge auch geführt:
Noise Rock
12,168 releases
Incorporates high amounts of distortion and varying levels of dissonance, lo-fi production, and feedback.
Meine These ist, dass die Musikwelt prima ohne das Label "Grunge" leben könnte und das seit 2000 ja quasi auch tut, ohne dass ähnliche Bands aufgehört hätten, ähnliche Musik zu machen.

Und ja, Soundgarden passen da einfach nicht rein. Die anderen von dir genannten werde ich mir mal zu Gemüte führen, danke!

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Taksim
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Taksim » Do 2. Feb 2023, 19:25

Monkeyson hat geschrieben:
Di 31. Jan 2023, 22:35
Könntest du vielleicht noch kurz auf den Unterschied zu
- Alternative Rock (bescheuerter Name)
- Alternative Metal (ebenso bescheuert)
- Post-Hardcore (irreführend, weil "Post" so linear klingt)
- Noise Rock (das ist mal ein Name, mit dem ich was anfangen kann)
eingehen? Das hilft mir sicherlich eher weiter als die kryptischen Beschreibungen bei RYM:
Hui, ok, dann mal los *fingergelenkeknack*

„Alternative“ ist für mich der weitreichendste Begriff. Man könnte Grunge durchaus als ein Subgenre dessen sehen.
Alternative hat die druckvollen Refrains, die prägnanten Riffs und den rauen Kern mit Grunge gemein hat (der aber eben bei letzterem noch viel dreckiger ist). Aber dann ist es eben viel weiter gefasst, sodass auch glattere, poppigere Bands dazu zählen. Alternative ist für mich alles von Smashing Pumpkins bis Billy Talent (zumindest die ursprünglichen Pumpkins, was Billy Corgan mittlerweile reitet weiß wohl nur er selbst).

Alternative Metal hat eben wie der Name schon sagt schwere, explosive Metalriffs, Screams und Growls im Gesang, Breakdowns, teilweise im Übergang zu Nu Metal Rap-Passagen, kann vom Tempo her sehr viel wilder und schneller oder sehr viel wuchtiger als Grunge sein. System of a Down und Slipknot sind für mich die Hauptvertreter.
Finde ich in Abgrenzung zu Spielarten des klassischen Metals sehr hilfreich. Früher war für mich Alternative Metal, der Metal, der zwar deftig, hart und exzentrisch ist , aber nicht bei Wacken spielt. Aber das hat sich in den letzten Jahren ja auch erledigt.

Was Hardcore Punk, Post Hardcore und Noise Rock angeht ist Sammy sicherlich viel qualifizierter als ich, die genauen Charakteristika zu beschreiben. Aber ich skizziere hier mal mein Verständnis der Begriffe.

Hardcore Punk ist schneller als Grunge, noch ungeschliffener, nicht besonders melodiös, häufig skandierte Refrains und politisch aufgeladen. Vor allem die amerikanisch dominierte Form des Punk, die in den Achtzigern nach der ersten Welle begann, mit Bands wie Minor Threat, Black Flag und Cro-Mags.

Post Hardcore dementsprechend der Stil, der sich später daraus entwickelt hat, der im Sound viel glattpolierter und klarer als sowohl Punk und Grunge ist, aber auch von treibenden, schnellen Drums des Punks unterfüttert, dafür melodiöser in den Refrains, mit den skandierten „Heys“ oder „Ohs“ dabei. Am populärsten denke ich sind da Rise Against, sonst wären Ignite oder Converge Vertreter.

Noise Rock löst sich dann von klassischen Songstrukturen, baut massive Gitarrenwände auf, viel wuchtiger, übermannender als Grunge, dazu auch extremere Vocalperformances, es ist näher an Postrock und Drone dran. Zuletzt waren Daughters ein prominenter Vertreter, Swans wäre da auch zu nennen. Es geht aber auch mehr Lo-Fi mit dissonanten Harmonien, Feedbackgeräuschen und allerlei anderem Noise zu erzeugen. Sonic Youth, die ich im allgemeinen auch unter Alternative einordnen würde, haben Noise-Elemente mit drin. Das ist eher die Spielart unter die „In Utero“ fällt.
Zuletzt geändert von Taksim am Do 2. Feb 2023, 20:42, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Monkeyson » Do 2. Feb 2023, 19:30

Taksim hat geschrieben:
Do 2. Feb 2023, 19:25
Hui, ok, dann mal los *fingergelenkeknack*
Super, danke schön!

Laut RYM hat sich Nirvana von
Grunge, Noise Rock, Post-Hardcore (Bleach) zu
Grunge, Alternative Rock, Punk Rock (Nevermind) zu
Grunge, Noise Rock, Post-Hardcore (In Utero) entwickelt.

Ein schöner Zirkelschluss, dem ich mal nähere Beachtung schenken muss.

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von real_tarantino » So 5. Feb 2023, 17:51

Anti hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 18:55
real_tarantino hat geschrieben:
Mo 30. Jan 2023, 18:19
Knocked Loose - ohne US of A Hintergrund wäre die Band so groß wie Nasty.

Greta Van Fleet
Und ich dachte mir noch letztens beim Sport, dass die A Tear In A Fabric Of Live ein absoluter Banger und peak Metalcore ist.
Bin in dem Genre aber vielleicht auch nicht so bewandert. :mrgreen:
Da ist auch was dran, das Album kann einiges, aber dennoch mMn keine Erklärung für die Größe der Band insgesamt.
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Ruby » Di 7. Feb 2023, 18:34

Wurden Wet Leg schon genannt?
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von glutexo2000 » Di 7. Feb 2023, 19:29

Ruby hat geschrieben:Wurden Wet Leg schon genannt?
Glaube ja. Check ich auch nicht, gönne denen aber den Grammy.

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von mattkru » Do 9. Feb 2023, 09:27

Findet noch jemand Pink Floyd und speziell ihr Album ‚The Dark Side of the Moon‘ überbewertet?
Ich habe es mehrfach probiert aber für mich ist das einfach nur recht langweiliger Blues Rock mit Synths im Hintergrund.
Oder sollte man besser vorher irgendwas konsumiert haben?
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Declan_de_Barra » Do 9. Feb 2023, 11:56

Pink Floyd finde ich persönlich auch überbewertet. Außerdem auch so eine Band, mit denen sich Leute im Internet (nicht hier) gerne versuchen über andere zu stellen. Hip-Hop? Früher war Musik noch handgemacht, habt ihr mal Pink Floyd gehört?

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Flecha » Do 9. Feb 2023, 12:44

mattkru hat geschrieben:
Do 9. Feb 2023, 09:27
Findet noch jemand Pink Floyd und speziell ihr Album ‚The Dark Side of the Moon‘ überbewertet?
Ich habe es mehrfach probiert aber für mich ist das einfach nur recht langweiliger Blues Rock mit Synths im Hintergrund.
Oder sollte man besser vorher irgendwas konsumiert haben?
Ich mag das Album sehr, sehr gern und gehe daher jetzt nicht unbefangen in ein Gespräch darüber rein, aber da gehört ja sicherlich auch der Kontext der musikalischen Zeitgeschichte bei der allgemeinen Bewertung zu. Wenn das jetzt rauskommen würde, würde es nur Porcupine-Tree-Fans interessieren (übertrieben gesagt), aber ohne das würde es Porcupine Tree und viel andere Musik vielleicht gar nicht in der Form geben - ob man die Art von Musik nun mag, oder nicht. Und Konsumieren dazu? Nö, voll nicht. Macht high sicherlich auch Spaß, aber da gibts aus der Zeit und aus früheren Phasen der Band ganz andere Platten. Was ganz geil ist (auch komplett nüchtern): im Hamburger Planetarium spielen sie das (und The Wall) häufiger mal mit Video/Laser-Show. Würde ich auch empfehlen, wenn man da jetzt nicht unbedingt großer Fan ist.
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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von Quadrophobia » Do 9. Feb 2023, 13:06

Das hat ja auch einfach absolute Standards in der Produktion gesetzt. Muss man glaub ich auch dazu sagen, dass das einer der Peaks analoger Produktionstechnik ist. Ohne großer Fan der Band zu sein, sehe ich durchaus warum die ihren Status haben. Auf Albumlänge mag ich aber eigentlich nur Wish You Were Here.

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Re: Overrated Albums/Bands Diskussionsthread

Beitrag von glutexo2000 » Do 9. Feb 2023, 18:58

Quadrophobia hat geschrieben:Das hat ja auch einfach absolute Standards in der Produktion gesetzt. Muss man glaub ich auch dazu sagen, dass das einer der Peaks analoger Produktionstechnik ist. Ohne großer Fan der Band zu sein, sehe ich durchaus warum die ihren Status haben. Auf Albumlänge mag ich aber eigentlich nur Wish You Were Here.
Ja, finde Pink Floyd sind aus dem ähnlichen Grund unanzweifelbar wie Kraftwerk, egal ob man die Band jetzt mag oder nicht. Die haben einfach in Sachen Produktion, Songwriting und Sound ein neues Kapitel der Musikgeschichte aufgeschlagen.


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