Live-Rückblick Konzerte/Festivals 2022

[moltisanti]

Aber auch ein ziemlicher Drecksmove, sich da offenbar gezielt Leute rauszusuchen, die gar keinen richtigen Bock auf das Konzert und ihn haben. Soll er sich halt mit nem Fan unterhalten, wenn es schon ein minutenlanges Gespräch zwischen den Songs sein muss. Wäre mir auch extrem unangenehm, wenn ich bei sowas ausgewählt würde.

[Unterfangen]

Schlechteste Live-Acts:

Paula Hartmann (Münster, Jovel)

Was war so schlecht an Paula Hartmann? (Habe sie noch nie live gesehen)

[mattkru]

Schlechteste Live-Acts:

Paula Hartmann (Münster, Jovel)

Was war so schlecht an Paula Hartmann? (Habe sie noch nie live gesehen)

Ich bin einfach 20 Jahre zu alt für diese Musik. Aber ich stand halt in der ersten Reihe direkt vor ihr (umgeben von einem völlig anstrengenden Teenie-Publikum) weil meine Frau in der ersten Reihe bei Kamrad sein wollte (der nach ihr spielte).

[Quadrophobia]

Aber auch ein ziemlicher Drecksmove, sich da offenbar gezielt Leute rauszusuchen, die gar keinen richtigen Bock auf das Konzert und ihn haben. Soll er sich halt mit nem Fan unterhalten, wenn es schon ein minutenlanges Gespräch zwischen den Songs sein muss. Wäre mir auch extrem unangenehm, wenn ich bei sowas ausgewählt würde.

Komplett. Musste an Weihnachten mit meinen Eltern die Doku über ihn gucken und dieses "Ich find meine Fans so toll und bin für jeden so Dankbar" Gehabe war nicht auszuhalten Musikalisch gibts für mich in der Gegend sehr viel schlimmeres, aber dieses Abkumpeln von Leuten, die regelmäßig auf großen Bühnen stehen, find ich nur anstrengend. Du bist ein Star, tu nicht so als wärst du nur der Hannes von Gegenüber.

[Saeglopur]

Aber auch ein ziemlicher Drecksmove, sich da offenbar gezielt Leute rauszusuchen, die gar keinen richtigen Bock auf das Konzert und ihn haben. Soll er sich halt mit nem Fan unterhalten, wenn es schon ein minutenlanges Gespräch zwischen den Songs sein muss. Wäre mir auch extrem unangenehm, wenn ich bei sowas ausgewählt würde.

Komplett. Musste an Weihnachten mit meinen Eltern die Doku über ihn gucken und dieses "Ich find meine Fans so toll und bin für jeden so Dankbar" Gehabe war nicht auszuhalten Musikalisch gibts für mich in der Gegend sehr viel schlimmeres, aber dieses Abkumpeln von Leuten, die regelmäßig auf großen Bühnen stehen, find ich nur anstrengend. Du bist ein Star, tu nicht so als wärst du nur der Hannes von Gegenüber.

Haha, genau die gleiche Situation bei mir zuhause an Weihnachten.

[glutexo2000]

Auf Robbie Williams hätte ich ja auch mal richtig Bock.

[down]

Aber auch ein ziemlicher Drecksmove, sich da offenbar gezielt Leute rauszusuchen, die gar keinen richtigen Bock auf das Konzert und ihn haben. Soll er sich halt mit nem Fan unterhalten, wenn es schon ein minutenlanges Gespräch zwischen den Songs sein muss. Wäre mir auch extrem unangenehm, wenn ich bei sowas ausgewählt würde.

Komplett. Musste an Weihnachten mit meinen Eltern die Doku über ihn gucken und dieses "Ich find meine Fans so toll und bin für jeden so Dankbar" Gehabe war nicht auszuhalten Musikalisch gibts für mich in der Gegend sehr viel schlimmeres, aber dieses Abkumpeln von Leuten, die regelmäßig auf großen Bühnen stehen, find ich nur anstrengend. Du bist ein Star, tu nicht so als wärst du nur der Hannes von Gegenüber.

Haha, genau die gleiche Situation bei mir zuhause an Weihnachten.

+1
Dieses Konzert aus Bad Segeberg?

[Quadrophobia]

Komplett. Musste an Weihnachten mit meinen Eltern die Doku über ihn gucken und dieses "Ich find meine Fans so toll und bin für jeden so Dankbar" Gehabe war nicht auszuhalten Musikalisch gibts für mich in der Gegend sehr viel schlimmeres, aber dieses Abkumpeln von Leuten, die regelmäßig auf großen Bühnen stehen, find ich nur anstrengend. Du bist ein Star, tu nicht so als wärst du nur der Hannes von Gegenüber.

Haha, genau die gleiche Situation bei mir zuhause an Weihnachten.

+1
Dieses Konzert aus Bad Segeberg?

Ja das war wirklich schlimm, meine Eltern waren sogar bei genau diesem Konzert und haben dann immer pausiert, um sich im Publikum zu suchen

[mattkru]

Auf Robbie Williams hätte ich ja auch mal richtig Bock.

Wir standen ab 6:30 an und waren Nr. 22 und 23 in der Schlange.



Er startete direkt mit ‚Let me entertain you‘. Ich hab selten eine dermaßen großartige Bühnenpräsenz erlebt.

[down]

Haha, genau die gleiche Situation bei mir zuhause an Weihnachten.

+1
Dieses Konzert aus Bad Segeberg?

Ja das war wirklich schlimm, meine Eltern waren sogar bei genau diesem Konzert und haben dann immer pausiert, um sich im Publikum zu suchen

Immerhin cool, dass deine Eltern auf Konzerte gehen

[glutexo2000]

+1
Dieses Konzert aus Bad Segeberg?

Ja das war wirklich schlimm, meine Eltern waren sogar bei genau diesem Konzert und haben dann immer pausiert, um sich im Publikum zu suchen ol:

Immerhin cool, dass deine Eltern auf Konzerte gehen

Oder überhaupt Musik hören

[Quadrophobia]

Ja das war wirklich schlimm, meine Eltern waren sogar bei genau diesem Konzert und haben dann immer pausiert, um sich im Publikum zu suchen ol:

Immerhin cool, dass deine Eltern auf Konzerte gehen

Oder überhaupt Musik hören

Joa, es läuft dann halt NDR2, oder eine der 7 CDs (Best of Santiano, David Garret, Kim Wilde, Die erste Annenmaykantereit EP (ich hab noch immer keine Ahnung wie meine mutter auf die gekommen ist ), Das Debüt von Provinz, Bosse oder die Torpus & The Art Directors CD, die ich in den CD Wechsler geschummelt habe). Es gibt schlimmeres.

Konzerte sind dann aber immer Oerding, Ina Müller oder Revolverheld.

[mattkru]

Konzerte sind dann aber immer Oerding, Ina Müller oder Revolverheld.

Die hab ich alle letztes Jahr gesehen.

[Quadrophobia]

Konzerte sind dann aber immer Oerding, Ina Müller oder Revolverheld.

Die hab ich alle letztes Jahr gesehen.

Papa?

[Monkeyson]

Auf Robbie Williams hätte ich ja auch mal richtig Bock.

Wir standen ab 6:30 an und waren Nr. 22 und 23 in der Schlange.

6:30 morgens für Anpfiff abends? Respekt! Immerhin war das anscheinend noch so eins der Konzerte, wo das mit regulären Tickets möglich war? Oder brauchtet ihr Golden Circle Magenta Presale Platinum Front of Front of Stage Tickets?

[mattkru]

Auf Robbie Williams hätte ich ja auch mal richtig Bock.

Wir standen ab 6:30 an und waren Nr. 22 und 23 in der Schlange.

6:30 morgens für Anpfiff abends? Respekt! Immerhin war das anscheinend noch so eins der Konzerte, wo das mit regulären Tickets möglich war? Oder brauchtet ihr Golden Circle Magenta Presale Platinum Front of Front of Stage Tickets?

Es gab nur FOS und Regulär. Das ganze war ja sponsored by Telekom für das Beethoven-Jahr und kostete nur 60 €.

[Marc1904]

Was war euer bestes Konzert in diesem Jahr?

The Killers beim Mad Cool Festival - nur Hits, super Crowd, geile Stimmung

Welcher Act hat euch positiv überrascht, bei dem ihr es vorher gar nicht erwartet hattet oder den ihr vorher gar nicht kanntet?

Florian Paul & Die Kapelle der letzten Hoffnung - habe die Band beim Kiezkultur Festival in Hannover gesehen. Grandioses Festival und es hat alles überraschend gutgeklappt, dafür dass das ein paar Studenten und das erste Mal durchgeführt haben.

Welcher Auftritt hat euch enttäuscht? Und woran lag es?

Madsen Swiss Life Hall Hannover - eventuell habe ich mich inzwischen an der Band satt gesehen - aber ich hatte einfach andere Erwartungen an den Auftritt. Das Konzert sollte ja eigentlich 2020 bereits stattfinden und wurde als "Die Perfektion"-Tour angekündigt. Hatte also auf ein paar alte Gassenhauer gehofft, die nicht mehr so oft gespielt werden - aber am Ende war das ein ganz normaler Gig mit einem 0815 Set, welches auch auf jedem Festival gespielt wird. Auch fast gar nix von der letzten Punk Platte mit im Set...war jedenfalls enttäuschend.

Welches Konzert war generell am schlechtesten?

Vermutlich Heather Nova in Osnabrück. Irgendwie passte da alles nicht zusammen - nur Sitzplätze, kein Getränkeausschank während der Show, sehr kurze Spielzeit, Nova wirkte leicht angezickt (fragte das Publikum nach Songwünschen, die riefen welche rein (I'm on Fire) und als Antwort kam, "ich habe heute schon genug Coversongs gespielt" - dann lass es doch gleich bleiben).

Welcher Act hatte die beeindruckendste Bühnenshow?

Was Licht, Effekte, Showelemente angeht vermutlich Metallica und Muse - die meiste Energie auf der Bühne: Yungblud

Was war der schönste, skurrilste oder verrückteste Live-Moment in diesem Jahr? Wann hattet ihr am meisten Gänsehaut?

Die besten Live-Momente vom Energie-Level waren wohl Two Door Cinema Club (Mad Cool), Edwin Rosen und Donots (Münster) - da hat das Publikum solch eine Energie transportiert, das war schon Wahnsinn.

Der skurrilste Live-Moment war aber wohl der Auftritt der Zauberer Siegfried & Joy beim Appletree Garden. Ein Kind welches den beiden zuarbeiten sollte, hat nicht so richtig gemacht was es sollte und das ganze hat sich dann irgendwie ungewollt und unangenehm hochgeschaukelt.

Welches Konzert habt ihr verpasst und bereut es im Nachhinein? Warum wart ihr nicht da?

Nichts zu bereuen.

[nilolium]

oh gott ja, die situation bei siegfried und joy, als dann noch der vater nach vorne gestratzt kam mit seinem "entschuldigt euch jetzt! entschuldigt euch richtig!" pures knirschfest

[Quadrophobia]

Was war euer bestes Konzert in diesem Jahr?

Pavement im Aladin in Bremen -ist bei Legacy Acts ja immer so eine Sache, ob es hinhaut aber ab dem ersten Song war die Stimmung perfekt, das Publikum hatte richtig Bock und die Setlist war nahezu perfekt.


Welcher Act hat euch positiv überrascht, bei dem ihr es vorher gar nicht erwartet hattet oder den ihr vorher gar nicht kanntet?

French 79 beim RBF. Nur von der Euphorie der Gruppe mitziehen lassen, aber das war richtig stark.


Welcher Auftritt hat euch enttäuscht? Und woran lag es?

Nicht wirklich enttäuscht aber sowohl bei Phoebe Bridgers als auch Bright Eyes ist der Funke nicht 100%ig übergesprungen, was einerseits an der Hitze und dem ungünstigen Blickwinkel in der Fabrik lag, andererseits an dem hohen Stresslevel, das ich damals hatte und nicht ganz abschalten konnte. Da es bei beiden wohl das einzige Konzert in so einem Rahmen bleiben wird doppelt schade.

Bei Bon Iver in der Arena in Berlin saßen wir leider in einer Schneise mit enorm schlechten Sound, das hat die Erfahrung leider sehr getrübt.

Welches Konzert war generell am schlechtesten?

Richtig schlecht war keins, nur beim RBF ein paar kurze Showschipsel gesehen, die nicht so wirklich gut waren, aber dann bin ich halt wieder gegangen.

Welcher Act hatte die beeindruckendste Bühnenshow?

Das Bühnenbild bei Bon Iver war schon sehr cool, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Hat ein wenig für den miesen Sound entschädigt.


Welches Konzert habt ihr verpasst und bereut es im Nachhinein? Warum wart ihr nicht da?

Leider einige. Lucy Dacus und Julien Baker wegen Corona, Fontaines D.C. wegen kurzfristiger Terminkollision, Fred Again wegen Arbeitsstress, Makthaverskan, weil nicht mitbekommen und den Donnerstag und das gesamte zweite Primavera WE wegen mental health. War wirklich schade, aber nichts zu machen.

[Alien Brody]

Aber auch ein ziemlicher Drecksmove, sich da offenbar gezielt Leute rauszusuchen, die gar keinen richtigen Bock auf das Konzert und ihn haben. Soll er sich halt mit nem Fan unterhalten, wenn es schon ein minutenlanges Gespräch zwischen den Songs sein muss. Wäre mir auch extrem unangenehm, wenn ich bei sowas ausgewählt würde.

Ich hab zuerst nur diesen Post gelesen und dachte es geht um Olli Schulz

Aber die Aktion ist echt hammerhart, hätte mich je nach Tagesform auch arg genervt.

[Alien Brody]

Nicht wirklich enttäuscht aber sowohl bei Phoebe Bridgers als auch Bright Eyes ist der Funke nicht 100%ig übergesprungen, was einerseits an der Hitze und dem ungünstigen Blickwinkel in der Fabrik lag, andererseits an dem hohen Stresslevel, das ich damals hatte und nicht ganz abschalten konnte. Da es bei beiden wohl das einzige Konzert in so einem Rahmen bleiben wird doppelt schade.

Exactly same übrigens. Denke aber Conor wird man schon nochmal irgendwo Größenordnung Freiheit sehen können. 2030 oder so

[Katzenkraft]

Nicht wirklich enttäuscht aber sowohl bei Phoebe Bridgers als auch Bright Eyes ist der Funke nicht 100%ig übergesprungen, was einerseits an der Hitze und dem ungünstigen Blickwinkel in der Fabrik lag, andererseits an dem hohen Stresslevel, das ich damals hatte und nicht ganz abschalten konnte. Da es bei beiden wohl das einzige Konzert in so einem Rahmen bleiben wird doppelt schade.

Exactly same übrigens. Denke aber Conor wird man schon nochmal irgendwo Größenordnung Freiheit sehen können. 2030 oder so

Krass, dass ihr das genauso erlebt habt, ich war auch bei beiden Konzerten, und es war absolut das Gleiche bei mir. Eigentlich mag ich den Laden, aber irgendwie nicht als Konzertstätte, erst recht nicht, wenn ausverkauft. Bei Dinosaur Jr und Mantar, die ebenfalls dort gespielt haben, ist es auch so gewesen…

[akropeter]

Habe schon wirklich tolle Konzerte in der Fabrik gesehen aber wenn die ausverkauft ist, ist es durch die Säulen schon echt stressig.
Bei Dinosaur Jr. standen wir oben, das war richtig gut.

[Baltimore]

Wenn es nicht überfüllt ist, finde ich es in der Fabrik richtig super. Bright Eyes war Mitte erste Reihe auch ganz entspannt.

Bei Mitski und Phoebe von weiter hinten bei der Hitze aber auch nicht soviel Spaß gehabt. So extrem habe ich das die Jahre zuvor aber in der Fabrik auch noch nicht erlebt.

[Saeglopur]

Was war euer bestes Konzert in diesem Jahr?

Immer wieder bin ich ein wenig neidisch gewesen, wenn jemand (auch gerne hier) davon berichtete von einer/m Künstler:in oder Band mehrere Konzerte einer Tour mitgenommen zu haben.
Nachdem mir ihr Album in 2020 so viel bedeutet hat, wie es bisher bei kaum einer anderen Scheibe der Fall war, stand für mich fest, dass ich auf alle Fälle mehrere Auftritte von Phoebe Bridgers im Sommer 2022 erleben musste. Kombiniert mit einem Städtetrip wurden zwei Konzerte in Manchester und eins London gebucht. Hinzu kamen die (später veröffentlichen) Auftritte beim Glastonbury und in Hamburg.
Während diese noch mit verkürzter (Festival-)Spielzeit bzw. reduzierter Show (weder LED-Screens noch kompletter Bühnenaufbau) durch die sehr kleine Bühnenfläche in der Fabrik vonstatten gingen, gab es in Manchester/London das volle Programm.
Jeweils 1,5-2 Stunden vor Einlass bin ich vor dem Apollo in Manchester bzw. der Brixton Academy in London, zwei wahnsinnig schönen Locations mit Tribüne und durch den abschüssigen Boden nahezu perfekter Sicht, gewesen und stellte jeden Abend wieder fest, dass bereits das halbe Publikum da war. Einige der zum großen Teil jungen und weiblichen Fans, häufig auch als Double oder zumindest im Skelett-Kostüm unterwegs, hatten zum Teil seit dem Vorabend vor der Location gewartet, um ihrer Heldin aus den vorderen Reihen entgegenzutreten. Bei Öffnung der Türen wurde der Kampf um die besten Plätze dennoch tagtäglich hektisch. Durch die sehr breite Bühne und Innenraum war es für mich noch ohne große Anstrengung möglich gute Plätze in Reihe 8-10 bzw. Reihe 2 am Rand zu ergattern.
All die Anspannung entlud sich jeweils zum ersten Mal in den Momenten, in denen Phoebe auf der Bühne erschien, um den jeweiligen Supportact anzukündigen, endgültig aber zu Beginn ihres Auftritts. Jeder Song des Sets wurde bejubelt, von vorne bis hinten wurde alles lauthals mitgesungen und in einigen Gesichtern habe ich kleine Tränen erkennen können. Der einzige kleine Kritikpunkt, die identische Setlist des Hauptsets auf der gesamten Tour, ist bei einer Künstlerin mit zwei Alben wohl nicht zu ändern. Um so schöner war die Spannung, mit welchem Song sie auf Zuruf der Fans in der Zugabe alleine mit Akustikgitarre den Abend beenden würde.
So eine Vorfreude auf eine Tour, so ein Fankult, so eine unfassbare Euphorie im Publikum und so eine Energie auf der Bühne habe ich selten erlebt.

Darüber hinaus habe ich mit 147 Auftritten so viele erleben dürfen wie bisher noch in keinem Jahr.

Besonders erleichternd war es die ersten Töne von Charli XCX über das Gelände fliegen zu hören, nachdem man mit fast 24-stündiger Verspätung und viel Hektik in Barcelona angekommen ist. Die Reisestrapazen verflogen bereits beim Zielsprint über den Rollrasen zur Hauptbühne, um dort immerhin noch die zweite Hälfte einer der persönlichen Lieblingskünstlerinnen zu erleben.

Deutlich stressfreier ging es im Vergleich dazu bei den Foals im vorderen Bereich vor der Other Stage beim Glastonbury zu. Der Slot als Headliner der zweiten Bühne parallel zu Billie Eilish sorgte dafür, dass das Publikum nicht so dicht gedrängt stand wie andernorts. Meine - nach der zuletzt eher stagnierenden Entwicklung der Band - verhaltenen Erwartungen wurden stark übertroffen. Ein wahnsinnig kraftvoller Auftritt mit minimalistischer, aber dennoch wirkungsvoller Lichtshow gepaart mit euphorischer Stimmung und einiger Action im Publikum. Gerne ganz bald wieder!

Stark in Erinnerung bleiben werden dazu auch die besonderen Auftritte von Paul McCartney und Kendrick Lamar beim Glastonbury, die altbekannten Gesichter von The National, Nick Cave und Phoenix beim Primavera oder neuen persönlichen Helden wie Dave und Little Simz beim Way Out West.

Welcher Act hat euch positiv überrascht, bei dem ihr es vorher gar nicht erwartet hattet oder den ihr vorher gar nicht kanntet?

In Vorbereitung auf das Primavera habe ich mich erstmals ein wenig mit Bicep beschäftigt. Auch wenn ich im elektronischen Genre alles andere als zuhause bin und auch die Uhrzeit (3:00-4:15 Uhr) normalerweise gar nicht für mich gemacht ist, hat mich der Auftritt einfach komplett mitgerissen.

Welcher Auftritt hat euch enttäuscht? Und woran lag es?

Zu den Strokes ist in diesem Sommer schon zu viel gesagt worden. Musikalisch (wenn es denn endlich dazu kam) war es dennoch vollkommen in Ordnung.

Welcher Act hatte die beeindruckendste Bühnenshow?

Nachdem ich auf der 2019er-Tour überhaupt nicht mehr mit ihnen warm geworden bin, haben mich Tame Impala in diesem Sommer wieder vollends in ihren Bann gezogen. Die Lichtshow hat vieles in den Schatten gestellt, dazu der obligatorische Konfettiregen zu Let It Happen.

Was war der schönste, skurrilste oder verrückteste Live-Moment in diesem Jahr? Wann hattet ihr am meisten Gänsehaut?

Alle drei Festival-Gigs von Fred Again.. waren in diesem Sommer absolut emotional. Neben der Stimmung der Songs versprühte vor allem Fred selbst so eine wunderbare Euphorie und Rührung über die Reaktionen des Publikums. Nur ganz selten habe ich es einem Künstler so sehr abgenommen, dass der aktuelle Moment etwas ganz Besonderes für ihn ist.
Während der Club-Show im Herbst war davon (zum Glück) nicht mehr viel zu spüren. Vorab war es meine größte Sorge, dass dies nun zur Masche für alle weiteren Auftritte werden könnte.

Selten realisiere ich, welcher Song direkt nach Konzertende aus den Boxen der Hallen-Lautsprecher dröhnt. Ob diese von der Band/Künstler gewünscht oder der Veranstalter selbst wählte - völlig egal. In diesem Sommer gab es allerdings mehrfach Momente, die mir die Arm- und Beinhaare nur so aufstellen ließ:

Aus der Drei-Song-Rotation auf der Tour von Phoebe wurde vor allem Silk Chiffon von der auf ihrem Label gesignten Indie-Pop-Band MUNA besonders erfreut entgegengenommen. Ab der ersten Sekunde des Gesangs (ich konnte beim ersten Konzert gar nicht so schnell realisieren, was in dem Moment passierte) kreischte und grölte gefühlt der gesamte Saal mit - was für ein Kontrast zum Abschluss des Konzerts und was für ein schöner Abschluss mehrerer Abende!

Welches Konzert habt ihr verpasst und bereut es im Nachhinein? Warum wart ihr nicht da?

Anfang des Jahres sowohl die Tiny Moving Parts als auch Lucy Dacus durch Terminstress verpasst. Beide hätte ich sehr gerne mit den aktuellen Alben gesehen.