Musiker und ihre Einstellungen
- Declan_de_Barra
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Was übrigens mein Kernproblem ist und was ich nicht richtig rüberbringen konnte, merkt man vielleicht gerade am aktuellen Bon Iver Post zu "Standing Together" zu sehen (oder allgemein bei Social Media). Dieses Thema ist, ob man es nun will oder nicht, super kompliziert. Es wird soviel darüber geschrieben, dass man am Ende ja sehen würde, wer auf der richtigen Seite steht. Woher kommt das? Daher, dass die eine Seite "Apartheid, Kriegstreiber, Imperialisten" seien, die anderen "Widerstandskämpfer". Die Hamas wird bestenfalls als kleine Terrororganisation gesehen und damit komplett aus der Verantwortung genommen. Der Angriff am 7. Oktober war Widerstand, während Israel selbstverständlich mit voller Absicht und aus Boshaftigkeit Kinder umbringen. Historischer Kontext ist häufig das furchtbare Schicksal der Palästinenser, Die Flucht hundertausender Juden aus arabischen Ländern wird gerne ignoriert. Das ist alles uninformiert und unausgewogen, auch wenn sicherlich oft genug keine böse Absicht dahinter steckt. Und häufig sind da auch extreme antisemitische Thesen bei, die natürlich unentdeckt bleiben. Das sind dann klassische, altlinke Ansätze, irgendwelche Widerstandstheorien, irgendwas von Imperialismus, irgendwas von Frieden, die sich teilweise mit extremen islamistischen Vernichtungsphantasien vermischen und bei Social Media unglaubliche Reichweite kriegen. Viele der Quellen, die irgendwelche Kacheln posten, sind dann absolut unglaubwürdig ob jetzt die jüdische Stimme oder Redstream. Wievielen es am Ende darum geht, dass das Leid endet? Vor einiger Zeit hat die Tagesschau einen Post zum Sudan bei Instagram veröffentlicht. Darunter waren die 15 meistgelikten Kommentare, dass die Tagesschau von Gaza ablenken will, manche sagten auch, dass sie von den Zionisten finanziert würden. Aber zum Glück stehen die am Ende ja auf der guten Seite.
Wer es nicht schafft zu sehen, dass es in so einem komplizierten Konflikt immer wieder zu Widersprüchen kommt, dass es nicht gut und böse gibt, dass nicht alles was Israel macht schlecht oder gut ist, dass es selbstverständlich die allerwenigsten sind, die tote Zivilisten auf beiden Seiten wollen, sollte sich vielleicht einfach nicht zu sowas äußern. Da muss man dann einfach auch realistisch sein. Ich finde auf solchen Plattformen nur eine Handvoll Leute, die es schafft die verschiedenen Ebenen zu sehen und das auch richtig rüberzubringen. Ich habe mich durch Uni und private Interesse sehr viel mit der historischen Ebene beschäftigt und sicherlich auch viel zum Nahostkonflikt gelesen, dennoch fällt es mir sehr schwer, dem Thema in solchen Beiträgen gerecht zu werden. Von Militärtaktik habe ich dafür umso weniger Ahnung. Sowas sollte man dann auch offen zugeben. Und deshalb vielleicht auch nicht einfach alles nachplappern, was man irgendwie in seinen Feed gespült kriegt.
Ein solches Problem hatte ich auch mit dem Post der Fusion. Ohne den Kontext der vorherigen Newsnachricht ist der eh schwer zu verstehen und man übernahm recht simpel den Standpunkt von Kritiker*innen. Und da kam dann meiner Meinung nach viel Bullshit zusammen, neben der von mir erwähnten Einordnung des Staates Israel etwa auch das Thema Apartheid als rote Linie. Oder Ohne Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen in der Region wird es aber keinen Frieden geben. - natürlich als Forderung an Israel.
Wer es nicht schafft zu sehen, dass es in so einem komplizierten Konflikt immer wieder zu Widersprüchen kommt, dass es nicht gut und böse gibt, dass nicht alles was Israel macht schlecht oder gut ist, dass es selbstverständlich die allerwenigsten sind, die tote Zivilisten auf beiden Seiten wollen, sollte sich vielleicht einfach nicht zu sowas äußern. Da muss man dann einfach auch realistisch sein. Ich finde auf solchen Plattformen nur eine Handvoll Leute, die es schafft die verschiedenen Ebenen zu sehen und das auch richtig rüberzubringen. Ich habe mich durch Uni und private Interesse sehr viel mit der historischen Ebene beschäftigt und sicherlich auch viel zum Nahostkonflikt gelesen, dennoch fällt es mir sehr schwer, dem Thema in solchen Beiträgen gerecht zu werden. Von Militärtaktik habe ich dafür umso weniger Ahnung. Sowas sollte man dann auch offen zugeben. Und deshalb vielleicht auch nicht einfach alles nachplappern, was man irgendwie in seinen Feed gespült kriegt.
Ein solches Problem hatte ich auch mit dem Post der Fusion. Ohne den Kontext der vorherigen Newsnachricht ist der eh schwer zu verstehen und man übernahm recht simpel den Standpunkt von Kritiker*innen. Und da kam dann meiner Meinung nach viel Bullshit zusammen, neben der von mir erwähnten Einordnung des Staates Israel etwa auch das Thema Apartheid als rote Linie. Oder Ohne Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen in der Region wird es aber keinen Frieden geben. - natürlich als Forderung an Israel.
- Quadrophobia
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Viel mehr kann man dazu nicht sagen.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 29. Mai 2024, 09:23Was übrigens mein Kernproblem ist und was ich nicht richtig rüberbringen konnte, merkt man vielleicht gerade am aktuellen Bon Iver Post zu "Standing Together" zu sehen (oder allgemein bei Social Media). Dieses Thema ist, ob man es nun will oder nicht, super kompliziert. Es wird soviel darüber geschrieben, dass man am Ende ja sehen würde, wer auf der richtigen Seite steht. Woher kommt das? Daher, dass die eine Seite "Apartheid, Kriegstreiber, Imperialisten" seien, die anderen "Widerstandskämpfer". Die Hamas wird bestenfalls als kleine Terrororganisation gesehen und damit komplett aus der Verantwortung genommen. Der Angriff am 7. Oktober war Widerstand, während Israel selbstverständlich mit voller Absicht und aus Boshaftigkeit Kinder umbringen. Historischer Kontext ist häufig das furchtbare Schicksal der Palästinenser, Die Flucht hundertausender Juden aus arabischen Ländern wird gerne ignoriert. Das ist alles uninformiert und unausgewogen, auch wenn sicherlich oft genug keine böse Absicht dahinter steckt. Und häufig sind da auch extreme antisemitische Thesen bei, die natürlich unentdeckt bleiben. Das sind dann klassische, altlinke Ansätze, irgendwelche Widerstandstheorien, irgendwas von Imperialismus, irgendwas von Frieden, die sich teilweise mit extremen islamistischen Vernichtungsphantasien vermischen und bei Social Media unglaubliche Reichweite kriegen. Viele der Quellen, die irgendwelche Kacheln posten, sind dann absolut unglaubwürdig ob jetzt die jüdische Stimme oder Redstream. Wievielen es am Ende darum geht, dass das Leid endet? Vor einiger Zeit hat die Tagesschau einen Post zum Sudan bei Instagram veröffentlicht. Darunter waren die 15 meistgelikten Kommentare, dass die Tagesschau von Gaza ablenken will, manche sagten auch, dass sie von den Zionisten finanziert würden. Aber zum Glück stehen die am Ende ja auf der guten Seite.
Wer es nicht schafft zu sehen, dass es in so einem komplizierten Konflikt immer wieder zu Widersprüchen kommt, dass es nicht gut und böse gibt, dass nicht alles was Israel macht schlecht oder gut ist, dass es selbstverständlich die allerwenigsten sind, die tote Zivilisten auf beiden Seiten wollen, sollte sich vielleicht einfach nicht zu sowas äußern. Da muss man dann einfach auch realistisch sein. Ich finde auf solchen Plattformen nur eine Handvoll Leute, die es schafft die verschiedenen Ebenen zu sehen und das auch richtig rüberzubringen. Ich habe mich durch Uni und private Interesse sehr viel mit der historischen Ebene beschäftigt und sicherlich auch viel zum Nahostkonflikt gelesen, dennoch fällt es mir sehr schwer, dem Thema in solchen Beiträgen gerecht zu werden. Von Militärtaktik habe ich dafür umso weniger Ahnung. Sowas sollte man dann auch offen zugeben. Und deshalb vielleicht auch nicht einfach alles nachplappern, was man irgendwie in seinen Feed gespült kriegt.
Ein solches Problem hatte ich auch mit dem Post der Fusion. Ohne den Kontext der vorherigen Newsnachricht ist der eh schwer zu verstehen und man übernahm recht simpel den Standpunkt von Kritiker*innen. Und da kam dann meiner Meinung nach viel Bullshit zusammen, neben der von mir erwähnten Einordnung des Staates Israel etwa auch das Thema Apartheid als rote Linie. Oder Ohne Gleichheit und Gerechtigkeit für alle Menschen in der Region wird es aber keinen Frieden geben. - natürlich als Forderung an Israel.
Es sei vielleicht noch erwähnt, dass es jetzt soweit gekommen ist, dass KI-generierte Videos von „Kindern in Gaza“ auftauchen, die „beim Angriff auf Rafah gestorben sind“, die vielleicht die Essenz davon rauskehren, was Palästina für viele ist: ein medialer Fetisch.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: der Angriff auf Rafah ist völlig inakzeptabel. Aber diese Performance-Politik konstruiert Feindbilder und reproduziert all das was jahrhundertelang Progrome befeuert hat. Gleichzeitig ändert das am Leid in Gaza rein gar nichts .
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Ich bin ja bei allem d'accord, mir ging es ja nur darum, dass ich in deiner Kritik zu sehr die "Bauchschmerzen" las. Die ich absolut verstehen kann - aber ich lese da einfach den Versuch, eine bislang womöglich zu wenig beachtete Perspektive stärker zu berücksichtigen.
Der Bezug auf "diesen nationalistischen Staat Israel" folgt ja der Ausführung zur groß-israelischen Siedlungspolitik, die Fakten schafft und somit eine palästinensische Staatenwerdung praktisch verunmöglicht. Von daher finde ich es ein legitimes Anliegen, neben der Infragestellung des Existenzrechts Israels und der Unterstützung der Hamas (an denen ja weiterhin festgehalten wird) auch die Rechtfertigung der Siedlungspolitik im Westjordanland als rote Linie zu markieren, um damit auch die berechtigten Anliegen palästinensischer Besucher*innen oder sonst wie Betroffener abzubilden.
Ob das gut kommuniziert ist oder besser hätte werden können - wahrscheinlich. Aber ich sehe da nun absolut keinen bad intent. Dass der Konflikt von diversen Dritten gekapert und den eigenen (oft antisemitischen) Anliegen übergestülpt wird, darüber braucht man ja gar nicht zu diskutieren.
Aber ich finde, dass die drei genannten roten Linien für sich gesehen vertretbar sind die Problemlage in all ihrer Komplexität ganz
gut abbilden.
Wobei wir dabei sind: Gestern eine Story von Elizabeth Powell (Land of Talk) gesehen, in dem sie einen Post teilte, der nicht nur den Unterstützer*innen der israelischen Position eine Mittäterschaft unterstellt, sondern auch denjenigen, die weiterhin noch Kontakt mit diesen haben.
Aber eigentlich auch müßig, das internationale Musiker*innenecho bzgl. dieser Debatte abzubilden.
Der Bezug auf "diesen nationalistischen Staat Israel" folgt ja der Ausführung zur groß-israelischen Siedlungspolitik, die Fakten schafft und somit eine palästinensische Staatenwerdung praktisch verunmöglicht. Von daher finde ich es ein legitimes Anliegen, neben der Infragestellung des Existenzrechts Israels und der Unterstützung der Hamas (an denen ja weiterhin festgehalten wird) auch die Rechtfertigung der Siedlungspolitik im Westjordanland als rote Linie zu markieren, um damit auch die berechtigten Anliegen palästinensischer Besucher*innen oder sonst wie Betroffener abzubilden.
Ob das gut kommuniziert ist oder besser hätte werden können - wahrscheinlich. Aber ich sehe da nun absolut keinen bad intent. Dass der Konflikt von diversen Dritten gekapert und den eigenen (oft antisemitischen) Anliegen übergestülpt wird, darüber braucht man ja gar nicht zu diskutieren.
Aber ich finde, dass die drei genannten roten Linien für sich gesehen vertretbar sind die Problemlage in all ihrer Komplexität ganz
gut abbilden.
Wobei wir dabei sind: Gestern eine Story von Elizabeth Powell (Land of Talk) gesehen, in dem sie einen Post teilte, der nicht nur den Unterstützer*innen der israelischen Position eine Mittäterschaft unterstellt, sondern auch denjenigen, die weiterhin noch Kontakt mit diesen haben.
Aber eigentlich auch müßig, das internationale Musiker*innenecho bzgl. dieser Debatte abzubilden.
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Beim Latitude gab es deshalb ja auch etliche Absagen
- SammyJankis
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Gibt stattdessen ne Benefiz Show für Palästina in Birmingham, die sofort ausverkauft war.Sjælland hat geschrieben: ↑Di 11. Jun 2024, 16:12Speed, Scowl, Zulu und Pest Control treten am kommenden Wochenende nicht beim Download auf "wegen der Verbindungen von Sponsor 'Barclays' zu Israel".
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
So eine Pro-Palästina Show wäre bei uns sofort verboten wahrscheinlich
- Declan_de_Barra
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Finde ich auch eine haltlose Behauptung. Gibt ja auch einige Pro-Palästina-Camps die seit einiger Zeit existieren.
Hamburg dies, Hamburg das, Hamburg Fachjargon!
- Quadrophobia
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Also hier in Hamburg gab es grad ein Soli Konzert von Bukahara im Pali Camp an der Uni und das obwohl es da wirklich krass zugeht, inklusive tätlichen Angriffen auf mehrere Gegendemonstrant*innen und einem Überfall auf die Rote Flora. Es hat dann viel eher damit zu tun, dass kaum ein Club sich mit solchen Leuten gemein machen will, als dass irgendjemand es verbieten würde. Wie denn auch, es gibt ja keinerlei Grundlage dafür.
- Tambourine-Man
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Juckt das noch irgendwen? In Zeiten, wo die Bildungsministerin das Streichen von Fördermitteln für Hochschullehrende, die sich gegen das Vorgehen gegen die Protestcamps an Berliner Unis ausgesprochen haben, prüfen lässt... Tagesschau-LinkQuadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2024, 10:37Also hier in Hamburg gab es grad ein Soli Konzert von Bukahara im Pali Camp an der Uni und das obwohl es da wirklich krass zugeht, inklusive tätlichen Angriffen auf mehrere Gegendemonstrant*innen und einem Überfall auf die Rote Flora. Es hat dann viel eher damit zu tun, dass kaum ein Club sich mit solchen Leuten gemein machen will, als dass irgendjemand es verbieten würde. Wie denn auch, es gibt ja keinerlei Grundlage dafür.
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Dass 2023 ein Lankum-Auftritt in Leipzig abgesagt wurde, weil der Veranstalter die Pro-Paästina bzw. Anti-Israel-Haltung der Band ablehnte, war mir bekannt.
Aber über diesen drei Monate alten Artikel über eine nicht gesendete Ansprache der Band bei einer Preisverleihung bin ich jetzt erst gestolpert:
https://www.thejournal.ie/artists-criti ... 0-Mar2024/
“Go to the supermarket, find every Israeli product you can find, and f**k it in the bin."
Aber über diesen drei Monate alten Artikel über eine nicht gesendete Ansprache der Band bei einer Preisverleihung bin ich jetzt erst gestolpert:
https://www.thejournal.ie/artists-criti ... 0-Mar2024/
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- Declan_de_Barra
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Es juckt ja eindeutig Leute, weil das ganze aktuell groß diskutiert wird. Es wird da aktuell auch über die Strenge geschlagen, ob bei Poliezieinsätzen oder dem von dir genannten Beispiel. Dennoch sind es ja Ausnahmen. Es wird sich überall, oft zurecht, zu dem Thema geäußert, es gibt Demos und andere Soliaktionen. Weiß nicht, warum man nun davon ausgehen sollte, dass sowas sofort verboten worden wäre.Tambourine-Man hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2024, 10:48Juckt das noch irgendwen? In Zeiten, wo die Bildungsministerin das Streichen von Fördermitteln für Hochschullehrende, die sich gegen das Vorgehen gegen die Protestcamps an Berliner Unis ausgesprochen haben, prüfen lässt... Tagesschau-LinkQuadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2024, 10:37Also hier in Hamburg gab es grad ein Soli Konzert von Bukahara im Pali Camp an der Uni und das obwohl es da wirklich krass zugeht, inklusive tätlichen Angriffen auf mehrere Gegendemonstrant*innen und einem Überfall auf die Rote Flora. Es hat dann viel eher damit zu tun, dass kaum ein Club sich mit solchen Leuten gemein machen will, als dass irgendjemand es verbieten würde. Wie denn auch, es gibt ja keinerlei Grundlage dafür.
Re: Musiker und ihre Einstellungen
Ich bin noch unschlüssig, was ich mit solchen Bands machen soll...
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Also je nachdem, wie streng man das jetzt auslegt, kannst du Hardcore außerhalb von Deutschland komplett knicken. Von ganz groß bis ganz klein.
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Also ich fang jetzt auch nicht mit Gegenboykotts an (außer so leute wie Ethel Cain mit ihren unverblümten Vernichtungsphantasien). Ich würde mir nur wünschen, dass man da ähnlich konsequent ist, wenn Fossil-Fuel unternehmen sich greenwashen wie Chevron oder PlenitudeSammyJankis hat geschrieben: ↑Do 13. Jun 2024, 17:22Also je nachdem, wie streng man das jetzt auslegt, kannst du Musik außerhalb von Deutschland komplett knicken. Von ganz groß bis ganz klein.
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Do 13. Jun 2024, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Bin anderen Genres bin ich nicht komplett drin, aber würde mich wundern, wenn es anders aussehen würde.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 13. Jun 2024, 17:22SammyJankis hat geschrieben: ↑Do 13. Jun 2024, 17:22Also je nachdem, wie streng man das jetzt auslegt, kannst du Musik außerhalb von Deutschland komplett knicken. Von ganz groß bis ganz klein.
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Gibt aber auch unterschiedliche Qualitäten... spätestens wenn bestimmte Begriffe fallen bin ich halt einfach auch raus.SammyJankis hat geschrieben: ↑Do 13. Jun 2024, 17:22Also je nachdem, wie streng man das jetzt auslegt, kannst du Hardcore außerhalb von Deutschland komplett knicken. Von ganz groß bis ganz klein.
Und im Zweifel ist es dann halt auch so...bin da ja im Metal auch immer am aussortieren.
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Ich finds wirklich wyld, dass die das als Erfolg feiern. Im Ergebnis ändert sich an der Sache nichts, nur ein paar Festivals haben jetzt weniger Geld. Geht es da um Veränderung, oder darum sich selbst sichtbar abzugrenzen? Ehrlich jetzt, was haben die gewonnen?
Bin immer noch erstaunt, dass das beim Primavera überhaupt nicht Thema war, obwohl einer der Hauptsponsoren, Santander, auch Milliardengeschäfte in Waffen macht, afaik auch in Israel.
Re: Musiker und ihre Einstellungen
Naja, wenn dein Lieblingsfestival nen Sponsor hat den du scheisse findest. Oder der etwas unterstützt was du scheisse findest.
Dann würdest du das doch auch als Erfolg feiern wenn der weg ist, oder?
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Die Verantwortliche Staatssekräterin im Bildungsministerium ist inzwischen ihren Job los. War auch absolut nicht zu rechtfertigenTambourine-Man hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2024, 10:48Juckt das noch irgendwen? In Zeiten, wo die Bildungsministerin das Streichen von Fördermitteln für Hochschullehrende, die sich gegen das Vorgehen gegen die Protestcamps an Berliner Unis ausgesprochen haben, prüfen lässt... Tagesschau-LinkQuadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2024, 10:37Also hier in Hamburg gab es grad ein Soli Konzert von Bukahara im Pali Camp an der Uni und das obwohl es da wirklich krass zugeht, inklusive tätlichen Angriffen auf mehrere Gegendemonstrant*innen und einem Überfall auf die Rote Flora. Es hat dann viel eher damit zu tun, dass kaum ein Club sich mit solchen Leuten gemein machen will, als dass irgendjemand es verbieten würde. Wie denn auch, es gibt ja keinerlei Grundlage dafür.
Also ein Sponsoringdeal mit Rheinmetall oder der Bundeswehr würde mich zwar durchaus veranlassen, ein Festival zu meiden, aber das würde sich nicht ändern, weil der Deal widerrufen wird. Die Frage ist doch: was will ich? Will ich unbekümmert feiern, ohne mich im Einflussbereich eines fragwürdigen Sponsors zu befinden? Oder will ich die fragwürdigen Aktivitäten des Sponsors beenden? Beides natürlich völlig legitim, aber bei der Kampagne geht es ja offensichtlich nicht um Festival Besucher*innen, die nicht mit Barclays und ihren Geschäftsaktivitäten in Verbindung gebracht werden wollen, sondern um eine weitaus breiter angelegte Kampagne gegen deren Waffendeals. Dann finde ich die Frage legitim, warum man es feiert, wenn sich an dem eigentlichen Gegenstand des Protests nichts ändert, sondern das Ganze nur aus der eigenen Szene rausgehalten wird.
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Re: Musiker und ihre Einstellungen
Ich lasse es mal hier:
Itchy hat ein Mitglied der letzten Generation auf die Bühne vom Donauinselfest gelassen und sie zwei Minuten sprechen lassen. Nach 1,5 Minuten hat das Festival der Person das Mikroabgedreht und die Band aus dem Backstage wegen "vertrauensbruch" verwiesen. Alleine das die „mit allen Bands per schriftlicher sowie mündlicher Kommunikation vereinbart und den Veranstaltern versichert, dass es keine Aktionen der Letzten Generation auf der Bühne geben wird“.
https://www.diepresse.com/18602117/band ... s-geworfen
smi
Itchy hat ein Mitglied der letzten Generation auf die Bühne vom Donauinselfest gelassen und sie zwei Minuten sprechen lassen. Nach 1,5 Minuten hat das Festival der Person das Mikroabgedreht und die Band aus dem Backstage wegen "vertrauensbruch" verwiesen. Alleine das die „mit allen Bands per schriftlicher sowie mündlicher Kommunikation vereinbart und den Veranstaltern versichert, dass es keine Aktionen der Letzten Generation auf der Bühne geben wird“.
https://www.diepresse.com/18602117/band ... s-geworfen
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