In einem Interview mit dem „Q-Magazin“ verriet Chris Martin kürzlich seine Sicht auf die Band und die anstehenden Aufgaben. Nachdem man zahlreiche Erfolge verzeichnet hatte, die Superbowl-Halbzeitshow spielte und auf der ganzen Welt aufgetreten ist, gebe es keine Ambitionen mehr bezüglich ihrer Karriere. Sinn und Zweck der Band sei es nun Lieder zu schreiben und zu veröffentlichen – eben als eine Art Serviceleistung. Dieses Gefühl, so Martin, kam nach Beendigung ihrer letzten Tour auf. Leidenschaftsloser kann man über sein eigenes Werk wohl nicht urteilen.
„Jetzt gerade bleibt uns nur der Gedanke: Unser Job ist es, die Lieder, die wir bekommen umzusetzen und hinaus zu gehen und den Menschen nützlich sein, wenn sie es wollen. Wir werden eine Art Dienstleistung sein, wie ein TV-Station“
Per Crowdfunding sammelt man viel Geld, schiebt es Coldplay in ihren Wohlstands-Popo und lässt sie dann gezwungenermaßen ein Death Metal (oder ‚add random genre here‘) Album aufnehmen.
Re: Klatsch & Tratsch / News
Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 13:15
von Baltimore
Schwesta Ewa muss für 2,5 Jahre in Haft und darf ihre Tochter nicht mitnehmen.
In einem Interview mit dem „Q-Magazin“ verriet Chris Martin kürzlich seine Sicht auf die Band und die anstehenden Aufgaben. Nachdem man zahlreiche Erfolge verzeichnet hatte, die Superbowl-Halbzeitshow spielte und auf der ganzen Welt aufgetreten ist, gebe es keine Ambitionen mehr bezüglich ihrer Karriere. Sinn und Zweck der Band sei es nun Lieder zu schreiben und zu veröffentlichen – eben als eine Art Serviceleistung. Dieses Gefühl, so Martin, kam nach Beendigung ihrer letzten Tour auf. Leidenschaftsloser kann man über sein eigenes Werk wohl nicht urteilen.
„Jetzt gerade bleibt uns nur der Gedanke: Unser Job ist es, die Lieder, die wir bekommen umzusetzen und hinaus zu gehen und den Menschen nützlich sein, wenn sie es wollen. Wir werden eine Art Dienstleistung sein, wie ein TV-Station“
Wichtig, dass endlich darauf hingewiesen wird (vor ein paar Tagen schon von Giulia Becker und Miguel Rausa getan).
Der Text ist aber leider ziemlich furchtbar.
Die Grundaussage ist sicherlich richtig, das "wie" ist aber eine ganz andere Sache.
Es kann nicht sein, dass die Autorin ihre Quellen sprachlich hierarchisiert und die Meinung des Sexualwissenschaftlers unter die der Psychologin stellt, weil letztere ihrer Argumentation folgt. Es kann auch nicht sein, dass die Autorin so tut, als gäbe es eine vollkommen Ignoranz gegenüber diesem Thema, wenn vor nicht all zu langer Zeit erst ein Jens Balzer Artikel (der leider ebenso furchtbar ist wie dieser) an gleicher Stelle erschienen ist und man dazu in der Vice ein halbes Dutzend Artikel findet. Der Satz "Bei all diesen weißen Männern scheint es auch 2020 kaum zu interessieren, dass sie diese Songs gesungen haben." ist also nicht nur polemisch, was als Stilmittel sicher noch tragbar ist, sondern einfach schlicht falsch. Der Text hebt ein künstlerisches Produkt auf die reale Eben und untersucht sie dort als hypothetisches Konstrukt. Nach dieser Logik könnte man auch Nabukovs "Lolilta" zerreißen, weil die daran beschriebenen Vergewaltigungen minderjähriger ja auch Realität sein könnten. Es ist ein unschöner Trend geworden sich #metoo für solche Artikel anzueignen wo dann Kunst einfach so analysiert wird, als wäre sie ein deskriptive Vorgang und nicht in der Lage kontroverse Themen zu behandeln. Wer auf der einen Seite ein holistisches Betrachtungsbild eines Künstlers fordert (als ob das überhaupt möglich wäre) und dann so ein eindimensionalen Kunstbegriff benutzt, ist leider wenig überzeugend.
Ja, die Songtexte sind problematisch.
Dieser Artikel ist es auch.
Der Tweet von Giuala Becker hat da mehr Inhalt
Re: Klatsch & Tratsch / News
Verfasst: Fr 17. Jan 2020, 16:01
von Declan_de_Barra
Habe den Artikel ehrlich gesagt nur überflogen, hab nur durch Giulia Becker in letzter Zeit einige Songtexte von Lindenberg gelesen, die ich nicht kannte (weil mich seine Musik nicht interessiert) und die sehr drüber waren. In Zusammenhang mit dem Kennenlernen von Ihm und seiner heutigen Partnerin sicherlich sehr grenzwertig.
Habe den Artikel ehrlich gesagt nur überflogen, hab nur durch Giulia Becker in letzter Zeit einige Songtexte von Lindenberg gelesen, die ich nicht kannte (weil mich seine Musik nicht interessiert) und die sehr drüber waren. In Zusammenhang mit dem Kennenlernen von Ihm und seiner heutigen Partnerin sicherlich sehr grenzwertig.
Das sehe ich gar nicht mal anders. Aber der Artikel problematisiert das eigentlich gar nich. Denn was ja eigentlich interessant und wichtig wäre, sind die kausalen Mechaniken, wie solche Texte potentiell sexuelle Beziehungen zu Minderjährigen legitimieren können. Da der Artikel aber leider nur dann aus seiner Metaebene in die vermeintliche Realität geht, wenn es der Autorin ins Argument passt, bleibt das völlig aus. Das Problem ist, dass dieser Artikel nicht von sexuellem Missbrauch handelt, sondern sich als Diskursanalyse versteht, die er eben nicht ist.
Sich das Thema sexueller Missbrauch von Minderjährigen als Aufhänger anzueignen, um hypothetisch herumzuspekulieren, finde ich bei dem Thema einfach nicht angebracht.
Habe den Artikel ehrlich gesagt nur überflogen, hab nur durch Giulia Becker in letzter Zeit einige Songtexte von Lindenberg gelesen, die ich nicht kannte (weil mich seine Musik nicht interessiert) und die sehr drüber waren. In Zusammenhang mit dem Kennenlernen von Ihm und seiner heutigen Partnerin sicherlich sehr grenzwertig.
Das sehe ich gar nicht mal anders. Aber der Artikel problematisiert das eigentlich gar nich. Denn was ja eigentlich interessant und wichtig wäre, sind die kausalen Mechaniken, wie solche Texte potentiell sexuelle Beziehungen zu Minderjährigen legitimieren können. Da der Artikel aber leider nur dann aus seiner Metaebene in die vermeintliche Realität geht, wenn es der Autorin ins Argument passt, bleibt das völlig aus. Das Problem ist, dass dieser Artikel nicht von sexuellem Missbrauch handelt, sondern sich als Diskursanalyse versteht, die er eben nicht ist.
Sich das Thema sexueller Missbrauch von Minderjährigen als Aufhänger anzueignen, um hypothetisch herumzuspekulieren, finde ich bei dem Thema einfach nicht angebracht.
Du meinst, die Autorin versucht nur Aufmerksamkeit zu bekommen, indem sie einen bekannten und allgemein etablierten Künstler attackiert?
Habe den Artikel ehrlich gesagt nur überflogen, hab nur durch Giulia Becker in letzter Zeit einige Songtexte von Lindenberg gelesen, die ich nicht kannte (weil mich seine Musik nicht interessiert) und die sehr drüber waren. In Zusammenhang mit dem Kennenlernen von Ihm und seiner heutigen Partnerin sicherlich sehr grenzwertig.
Das sehe ich gar nicht mal anders. Aber der Artikel problematisiert das eigentlich gar nich. Denn was ja eigentlich interessant und wichtig wäre, sind die kausalen Mechaniken, wie solche Texte potentiell sexuelle Beziehungen zu Minderjährigen legitimieren können. Da der Artikel aber leider nur dann aus seiner Metaebene in die vermeintliche Realität geht, wenn es der Autorin ins Argument passt, bleibt das völlig aus. Das Problem ist, dass dieser Artikel nicht von sexuellem Missbrauch handelt, sondern sich als Diskursanalyse versteht, die er eben nicht ist.
Sich das Thema sexueller Missbrauch von Minderjährigen als Aufhänger anzueignen, um hypothetisch herumzuspekulieren, finde ich bei dem Thema einfach nicht angebracht.
Du meinst, die Autorin versucht nur Aufmerksamkeit zu bekommen, indem sie einen bekannten und allgemein etablierten Künstler attackiert?
Nein. Sie wird dem Thema aber nicht gerecht, weil sie nicht die notwendige Verbindung schlägt, warum denn diese Texte problematisch sind. Ihre Argumentaion ist ja ein "Es wäre ein Problem, wenn das wirklich jemand machen würde". Aber warum und vor allem wie die Kunstebene Menschen in der Realität dazu bewegen soll, Beziehungen zu minderjährigen als legitim anzusehen, wird nicht beantwortet. Es gibt eine Unzahl dieser Artikel, die für sich beanspruchen Texte zu analysieren, aber das nicht im Ansatz tun. Songtexte zu zitieren und ihnen dann vorzuhalten, dass es schlecht wäre, wenn das wirklich jemand tun würde, ist eben keine hinreichende Analyse und behandelt das Thema auf eine Art, wie es nicht behandelt werden sollte. Wer nicht klar macht, dass es die patriarchalen Strukturen sind, die solche Texte hervorbringen und auch nicht klarmachen kann, wie der jeweilige Text zu dem Thema steht (Nabukovs Lolita nutzt die explizite Beschreibung ja eben genau dazu, die patriarchale Gewalt der Hauptfigur aufzuschlüsseln), kann dem Thema nichts hinzufügen. Außerdem verkennt diese Herangehensweise völlig die aufklärerische Seite der Kunst, die eben auch das Potential hat, bei solchen Themen aufzurütteln. Ob Lindenberg das eine oder das andere tut, kann man nach der Lektüre des Artikels eben nicht sagen, weil die eigentlich wichtige Frage des "wie" , nicht vorkommt.
Um wen es dabei geht ist eigentlich völlig egal.
Habe den Artikel ehrlich gesagt nur überflogen, hab nur durch Giulia Becker in letzter Zeit einige Songtexte von Lindenberg gelesen, die ich nicht kannte (weil mich seine Musik nicht interessiert) und die sehr drüber waren. In Zusammenhang mit dem Kennenlernen von Ihm und seiner heutigen Partnerin sicherlich sehr grenzwertig.
Das sehe ich gar nicht mal anders. Aber der Artikel problematisiert das eigentlich gar nich. Denn was ja eigentlich interessant und wichtig wäre, sind die kausalen Mechaniken, wie solche Texte potentiell sexuelle Beziehungen zu Minderjährigen legitimieren können. Da der Artikel aber leider nur dann aus seiner Metaebene in die vermeintliche Realität geht, wenn es der Autorin ins Argument passt, bleibt das völlig aus. Das Problem ist, dass dieser Artikel nicht von sexuellem Missbrauch handelt, sondern sich als Diskursanalyse versteht, die er eben nicht ist.
Sich das Thema sexueller Missbrauch von Minderjährigen als Aufhänger anzueignen, um hypothetisch herumzuspekulieren, finde ich bei dem Thema einfach nicht angebracht.
Jo, gehe ich mit. Mir ging es wirklich erstmal nur darum, dass es zur Sprache kommt, weil ich dazu in der Öffentlichkeit bis auf die Giulia Becker Sachen nichts kannte.