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Frauen in der Musik

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Monkeyson
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Monkeyson » Mo 15. Okt 2018, 08:49

Interessantes Thema - gerade für mich, der ich persönlich einen sehr "chauvinistischen" Musikgeschmack habe und außer Björk, Janelle Monáe und Tune-Yards keine weiblichen Künstler in meinem CD-Regal wähne (einzelne Bandmitglieder jetzt mal ausgeschlossen gemäß der Einordnung von Stebbie).

Eine Quotenregelung mit den hier kolportierten Namen hätte für mich daher nur Nachteile, würden doch vielleicht Bands zum Opfer fallen wie Everything Everything, Fucked Up oder The Dillinger Escape Plan, die mich auf dem Hurricane sonst auf ihren mittäglichen Minislots begeistert haben.

Dennoch kann ich der Idee etwas abgewinnen und würde sie vielleicht sogar unterstützen, da ich den Gedanken überzeugend finde, dass eine Quotenregelung vielleicht als Anschub für eine Motivationsspirale innerhalb der Künstlerinnenschar führt, also dass Jahr für Jahr mehr Festivalgängerinnen davon begeistert werden, selbst den Weg auf die Bühne zu finden, bis sich dies irgendwann verselbständigt hat und hoffentlich keine Quoten mehr benötigt werden.

Dabei frage ich mich jedoch, ob es für Festivalgängerinnen nicht auch demotivierend wirken kann, wenn sie minderwertiges Programm im Rahmen einer Quotenregelung geboten bekommen und plötzlich gar nicht mehr so begeistert von der Aussicht sind, selbst Teil dieses Quotenprogramms zu sein. Sollten wir Frauen nicht zugestehen, dass ihr Drang, selbst musizierend tätig zu werden, sich primär durch das Erleben möglichst hochwertiger Bühnenauftritte speist denn durch das Erleben möglichst weiblicher Bühnenauftritte? Oder legt sich bei manchen dann schlicht nicht der Schalter um à la "hey, das da oben könnte ich sein"?

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Stebbie
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Stebbie » Mo 15. Okt 2018, 09:05

Dabei frage ich mich jedoch, ob es für Festivalgängerinnen nicht auch demotivierend wirken kann, wenn sie minderwertiges Programm im Rahmen einer Quotenregelung geboten bekommen und plötzlich gar nicht mehr so begeistert von der Aussicht sind, selbst Teil dieses Quotenprogramms zu sein.
Auch hier stellt sich wieder die Frage, warum bei weiblichen Künstlerinnen immer von einem minderwertigen Programm ausgegangen wird oder davon, dass sie "künstlich gepusht" werden müssen. Auf ihrer Tour spielen Fucked Up im Molotow, The Dillinger Escape Plan auf ihrer (buchstäblich) letzten in der Markthalle. Auf dem Niveau gibt es soviele Künstlerinnen. Warum soll jetzt ein Act wie bspw. Amyl and the Sniffers minderwertiger sein als Fucked Up, wenn sie in denselben Locations spielen. Es ist doch keineswegs so, dass die männlichen Acts allesamt super populär sind und die Massen ziehen.

Zur letzten: Die Frage können wohl nur Frauen beantworten. Ich selber arbeite aber in einem Umfeld (Universität), dass sich bei der Besetzung von Führungsstellen (a.k.a Professuren) vielfach selbst eine Quote auferlegt hat. Für die Frauen ist es in aller Regel kein Problem und die sind glücklicher dadurch die Chance zu haben (wenn auch vll. mit ideellem Makel), als wie frühere Generationen von vielen Berufungen ausgeschlossen zu werden. Von daher halte ich solche Überlegungen für rein theoretischer Natur und vorwiegend "männlich", zumal derartige Überlegungen immer suggerieren, dass die Frauen nur durch eine Quote berufen wurden und nicht aufgrund der Qualifikation - was natürlich großer Unfug ist. Auch Frauen müssen über eine geeignete Qualifikation verfügen.

Auf Festivals transportiert: Ich vermute, dass es weiblichen Künstlerinnen am Ende egal sein wird, ob sie nun durch eine Quote oder Selbstverpflichtung gebucht werden. Viel mehr wird zählen die Möglichkeit zu haben, sich in diesem Umfeld zu präsentieren und dafür nimmt man die Hilfestellung gerne an - zumal sie am Ende nur ein bestehendes Gleichgewicht ausgleicht - und in einer ungleichen Gesellschaft wird die unbedingte Gleichbehandlung aller nicht zu einer ausgeglichen Gesellschaft führen.
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Monkeyson
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Monkeyson » Mo 15. Okt 2018, 09:40

Stebbie hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 09:05
Dabei frage ich mich jedoch, ob es für Festivalgängerinnen nicht auch demotivierend wirken kann, wenn sie minderwertiges Programm im Rahmen einer Quotenregelung geboten bekommen und plötzlich gar nicht mehr so begeistert von der Aussicht sind, selbst Teil dieses Quotenprogramms zu sein.
Auch hier stellt sich wieder die Frage, warum bei weiblichen Künstlerinnen immer von einem minderwertigen Programm ausgegangen wird oder davon, dass sie "künstlich gepusht" werden müssen.
Wenn du sagst, das Hurricane solle Künstlerinnen doch mal einen kompletten Tag auf der Red spendieren und die da aktuell keinen Platz finden, dann ist das wohl ein qualitatives Problem (wenngleich aus Sicht der FKP-Booker, deren Auslegung von Begriffen wie Qualität und höher- oder minderwertigem Programm durchaus hinterfragt werden darf, jedoch an allgemeiner statt an dieser Stelle).
Stebbie hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 09:05
... zumal derartige Überlegungen immer suggerieren, dass die Frauen nur durch eine Quote berufen wurden und nicht aufgrund der Qualifikation - was natürlich großer Unfug ist. Auch Frauen müssen über eine geeignete Qualifikation verfügen.
Auch in diesem Fall muss ich dich fragen: Warum dann die Notwendigkeit einer Quotenregelung? So wie ich das verstehe, haben sie dort, wo es Quoten gibt (also in Führungspositionen an Unis sowie in der freien Wirtschaft) eben vielfach nicht eine adäquate Qualifikation, würden ja sonst auch ohne Quote eingestellt (Qualifikation wiederum aus Sicht des Stellenausschreibers, auch dessen Auslegung kann und darf hinterfragt werden).

Aber vielleicht habe ich auch deine Position missverstanden. Ich dachte, du sagst: klar sind strukturell bedingt weibliche Acts im Allgemeinen (noch) kleiner und somit minderwertiger (aus Sicht des Bookers) / strukturell bedingt Bewerberinnen für Führungspositionen im Allgemeinen (noch) minderwertig qualifiziert (aus Sicht des Stellenausschreibers). Aber eine Quote kann dazu helfen, die Diskrepanz zu verringern, da sie talentierte Musikerinnen / Bewerberinnen nicht von vornherein demotiviert und ausschließt, bis irgendwann keine Quote mehr benötigt wird.

Aber stattdessen sagst du: Künsterinnen / Bewerberinnen für Führungspositionen sind Stand heute nicht minderwertiger als ihre männlichen Konterparts, und die Auswahlprozesse sind ungerecht, da sie falsche Definitionen von Qualität zugrunde legen?

Das müssten wir mal einmal klären, sonst reden wir aneinander vorbei.

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MairzyDoats
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von MairzyDoats » Mo 15. Okt 2018, 11:18

Mit der Qualifikation ist es ja immer so eine Sache. Wenn man immer jemanden nur nach Zahlen einstellen/buchen würde, wäre die Sache ja relativ klar. Wir haben keinen Namen, kein Bild, einen 1,0 Abschluss, die und die Praktika mit tollen Zeugnissen, los einstellen! Aber so wird ja eben nicht eingestellt. Und so lange deutlich mehr Männer in gewissen Berufsbildern arbeiten, neigen die eher dazu, sich selbst nochmal einzustellen. Da ist das Problem der Unterrepräsentation, die immer so weiter geht. Hinzukommen Diskriminierungen, die schon während des Bewerbungsgesprächs anfangen. Hinzukommt "Familienplanung", die ja nur Frauensache zu sein scheint und von Arbeitgebern gar nicht gern gesehen ist. Da wären wir zumindest beim Arbeitsmarkt. (Ein anschauliches Beispiel ist da die furchtbare Spieleentwicklerfirma Riot Games, die Frauen schon in den Bewerbungsgesprächen das Leben schwer machen, weil es ja unmöglich sein kann, dass Frauen auch "echte Gamer" sein können. Erstmal eingestellt, wurde es für viele nur noch schlimmer.)

'Unterrepräsentiert' ist auch auf den Bühnen das Stichwort. Und vielleicht fängt es auch im Musikgeschmack an, in dem von uns und in dem der Booker. Sicher, Geschmack ist Geschmack, aber wenn wir auf unsere Musiksammlung blicken und da keine einzige Stimme von einer Frau vorkommt, ist das vielleicht einfach unbewusster Sexismus? (Wofür man selbst ja erstmal kaum was kann, wenn man es nicht einfach schulterzuckend von sich weg schiebt) Und dem kann halt eine selbstauferlegte Quote entgegenwirken und den eigenen Tellerrand ausweiten. Wenn sich fkp eine Quote von 25-30% nehmen würde, bei der zumindest mal eine Frau im festen Band-Line-Up steht, wäre das schonmal eine Herausforderung und immerhin ein Anfang.

Und Repräsentation ist wichtig, das ist nicht zu unterschätzen. Es geht also durchaus darum, als Kind/Teenager Frauen auf der Bühne zu sehen und zu sagen "Hey, das will ich auch machen". Das Lied über die Unterrepräsentation ist dabei eins, das weiße Männer sehr ungern hören, weil sie den Text nicht kennen. Wir weißen Männer sind quasi überall vertreten und können sogar selbsternannter "Rap God" werden, der einen eigenen Film und dafür einen Oscar bekommt.
Dass theoretisch jeder Mensch es dazu hätte bringen können, wenn er sich nur genug angestrengt hätte, ist ein Lied, das weiße Männer dann doch etwas lieber hören. Denn so machen weiße Männer immer viel bessere Arbeit und auch die bessere Musik, denn wir sind ja alle gleichberechtigt mit den gleichen Chancen. :smile:

tl;dr: Ich hätte nichts gegen eine Quote.
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SammyJankis
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von SammyJankis » Mo 15. Okt 2018, 11:41

Ich habe die Diskussion im Ringrocker Forum in den letzten tagen aufmerksam verfolgt und was mich unglaublich stört, ist die Argumentation: "FKP geht nach den geringeren Zuschauerzahlen des letzten Jahres keine Experimente ein." Wenn ich mir jetzt das Plakat des Hurricanes 2018 angucke, stehen dort in den ersten fünf Reihen drei Bands mit weiblichen Mitglieder. Die Verbindung der schlechten Verkaufsergebnissen mit der Anzahl weiblicher Künstler ist also völlig hanebüchen. Ich glaube auch, dass die jetzige Welle nicht weniger zukräftig oder positiv aufgenommen worden wäre, wenn man im Mittelfeld, unteren Bereich des Line Ups 6-8 Bands mit weiblichen Mitglieder oder komplett weibliche Acts gebucht hätte. Es ist demnach auch wirklich selten dämlich von FKP, in der heutigen Zeit, in dem diese Diskussion in aller Munde sind, eine solche Welle zu präsentieren.

Ich persönlich bewege mich ja mit meinem Musikgeschmack auch eher in einem bereich, in dem Bands mit weiblichen Mitglieder eher die Ausnahme als die Regel sind. Es gibt aber ohne Frage im Moment sehr gute Hardcore Bands mit weiblichen Mitgliedern, bspw. Firewalker und Krimewatch und ich finde diese Entwicklung sehr gut, supporte die auch gerne. Ich hoffe, dass sich das weiter in die Richtung entwickeln wird, dass mehr weibliche Bands ihren Weg machen werden. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass gerade bei weiblichen gutturalen Gesang Aussagen a la "Ich kann Frauen, die shouten, nicht ernstnehmen" an der Tagesordnung sind.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Suitemeister » Mo 15. Okt 2018, 11:54

Stebbie, du gehst m.E. von zwei völlig falschen Annahmen aus.
Nur ganz kurz, weil ich keine Zeit habe, mehr darüber zu schreiben, wie sich das auf eventuelle Schlussfolgerungen auswirkt. Daher ist das folgende bitte als wertungsneutrale Anmerkung zu verstehen.

1. Ich wage stark zu bezweifeln, dass Festivals hierzulande ein "großer Multiplikator" sind. Das mag auf Festivals wie das Glasto zutreffen, die eine unheimliche Meidenpräsenz haben. Aber in Deutschland hast du, wenn überhaupt, Arte, die Festivals übertragen. Und diese Übertragungen schauen sich nur Leute an, die sich sowieso überdurchschnittlich für Musik und Festival-Lineups interessieren. Den Multiplikationsfaktor von Laufpublikum auf dem Festival selber halte ich für vernachlässigbar.

2. Du suggerierst, dass das Red-Stage-Lineup keinen Unterschied in der Summe der Ticketverkäufe macht. Das wage ich aber ebenfalls stark zu bezweifeln. Ich denke, dass gerade der "Hardcore-Freitag" mit seinem mehr oder weniger konsequenten Booking in den letzten Jahren viele Fans gewonnen hat. Und ich behaupte auch - Achtung, stark vereinfacht -, dass es durchaus einen monetären Unterschied im FKP-Budget macht, ob man nun Courtney Barnett oder die Antilopen Gang bucht.

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Monkeyson
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Monkeyson » Mo 15. Okt 2018, 12:43

MairzyDoats hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 11:18
'Unterrepräsentiert' ist auch auf den Bühnen das Stichwort. Und vielleicht fängt es auch im Musikgeschmack an, in dem von uns und in dem der Booker. Sicher, Geschmack ist Geschmack, aber wenn wir auf unsere Musiksammlung blicken und da keine einzige Stimme von einer Frau vorkommt, ist das vielleicht einfach unbewusster Sexismus?
Bezieht sich das auf meine Aussagen zur persönlichen Musiksammlung? Das kann man ja zum Glück ganz leicht testen. Z.B. hat mich die Sängerin von Unknown Mortal Orchestra total begeistert, bis ich gemerkt habe, dass das ein Kerl ist (bei Passion Pit war's genauso). Ist also nicht so, dass ich mit einem Bias da reingehe. Ich denke eher, es liegt bei mir an 2 Dingen:

1. Musikgenres: Würde behaupten, bei Singer/Songwriter, Folk und R'n'B sind noch die höchsten Frauenquoten anzutreffen, nur mag ich diese Stile leider in ihrer großen Breite überhaupt nicht, egal wer da jetzt vorne steht (es gibt natürlich wertvolle Ausnahmen).

2. Gerade beim R'n'B zu erkennen: Es kommt mir so vor - und das mag mitunter eine unzutreffende Assoziation sein - als ob manche Frauen mit guten Stimmen absichtlich in einer Art singen, die Männern gefallen soll, statt in einer für sie natürlichen. Das klingt dann gerade in dem Genre zumeist irgendwie anbiedernd, was bei mir nicht greift. Erfrischendes Gegenbeispiel wäre Janelle Monáe, bei der man, falsch: bei der ich sofort merke, dass sie etwas ausdrücken, etwas mitteilen möchte, und zwar in ihrer eigenen kraftvollen Art und ohne Hintergedanken bezüglich Sexyness (Merrill Garbus wäre da ein weiteres Beispiel).
Off-topic
Ich mag übrigens auch keine weiblichen Autoren mit Ausnahme von Hillary Mantel und keine weiblichen Regisseure mit Ausnahme von Jette Steckel (Theater). Da konnte ich aber auch schon öfter den Test bezüglich eines möglichen Bias durchführen (in letzterem Fall einfacher als in ersterem), und der Geschmack meiner Frau ist ähnlich "chauvinistisch", was mich beruhigt.
MairzyDoats hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 11:18
Und Repräsentation ist wichtig, das ist nicht zu unterschätzen. Es geht also durchaus darum, als Kind/Teenager Frauen auf der Bühne zu sehen und zu sagen "Hey, das will ich auch machen". Das Lied über die Unterrepräsentation ist dabei eins, das weiße Männer sehr ungern hören, weil sie den Text nicht kennen. Wir weißen Männer sind quasi überall vertreten und können sogar selbsternannter "Rap God" werden, der einen eigenen Film und dafür einen Oscar bekommt.
Dass theoretisch jeder Mensch es dazu hätte bringen können, wenn er sich nur genug angestrengt hätte, ist ein Lied, das weiße Männer dann doch etwas lieber hören. Denn so machen weiße Männer immer viel bessere Arbeit und auch die bessere Musik, denn wir sind ja alle gleichberechtigt mit den gleichen Chancen. :smile:
Schön geschrieben!

defpro
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von defpro » Mo 15. Okt 2018, 14:31

Stebbie hat geschrieben:
So 14. Okt 2018, 19:58
Ich beziehe mich da eigentlich auf Bands, die einen merklich weiblichen Charakter haben - das sind für mich Bands, die mindestens zur Hälfte weibliche Mitglieder haben oder weibliche Leadvocals, da die einfach eine so zentrale Rolle für Songs und deren Wahrnehmung haben.
Ok, dann sind wir von einer unterschiedlichen Lage ausgegangen. Mit deiner Einschränkung ist das Ziel natürlich bedeutend einfacher zu erreichen.

Ich glaube, du machst das Problem bzw. die Aufgabe größer, als es ist. Es geht ja nicht darum, dass ein Szenefestival wie das Wacken (oder sonst eines) eine der Hautbühnen strikt den weiblichen Künstlerinnen vorbehält, sondern eine kleinere Stage. Und dafür 5-10 talentierte Bands zu finden dürfte doch eigentlich keine allzu große Aufgabe sein - es wird ja in Europa nicht nur zwei Dutzend Metalbands mit weiblichen Künstlerinnen geben.
Ich bin auch nur von Nebenbühnen ausgegangen und bleibe dabei, dass ein solches Unterfangen (konkret bezogen auf ein Metalfestival) eine schwierige Angelegenheit wäre. Metalbands mit >50% weiblichen Mitgliedern sind verschwindend gering und auch female-fronted Metalbands gibt's jetzt auch nicht wie Sand am Meer. Wenn man dann noch bedenkt, dass z.B. Nightwish oder Arch Enemy für eine Nebenbühne zu groß sind, dann wird es schon dünn. Bin da weiterhin skeptisch.
Bei Hurricane sehe ich eigentlich keine Probleme einen weiblichen Tag auf der Red Stage aufzuziehen. Zugkräftige Namen brauchst du auf der Red Stage ohnehin nicht. Das sind Slots, die von Bands wie Emil Bulls, The Hunna oder Johnossi spielen, die vermutlich ohnehin keinen wesentlichen Beitrag zum Kauf eines Tickets leisten. Die Kaufentscheidung basiert wohl eher auf den großen Bands der Green und Blue Stage. Auf dem Niveau der genannten gibt es aber auch ausreichend weibliche Künstlerinnen, die dann wieder für andere Fans mitbringen könnten. Die Bands auf der Red Stage sind in aller Regel Künstler bis zur Größe des Dock's, also ca. 1.500 Personen. Auf dem Niveau gibt es genügend weibliche Acts, die man dann auf die hohen Slots der Red Stage stecken könnte, bspw. Sofi Tukker, Courtney Barnett, Boy oder Chvrches, velleicht sogar noch Haim oder Tash Sultana. Für die Slots vor 19 Uhr wäre es ohnehin kein Problem, da spielen Bands wie The Hunna, Emil Bulls oder Heisskalt. Ob nun die dort stehen oder Künstlerinnen wie Waxahatchee, Snail Mail oder The Breeders dürfte für die Frage des Ticketverkaufs relativ irrelevant sein. Es ist halt eine Frage, ob man es als Veranstalter will.
Suitemeister hat es schon angesprochen: Sicherlich dürften die oberen Reihen für den Kartenkauf entscheidender sein. Dennoch denke ich schon, dass viele auch auf ein stimmiges Gesamtpaket Wert legen, wozu eben auch der Punk/Hardcore-Tag und der Deutschrap-Tag auf der Red gehören. Die könnte man in ihrer Gesamtheit aktuell nicht mit weiblich geprägten Bands auffüllen. Deine Aussage, dass man hier munter Acts austauschen kann, ohne dass es jemanden wirklich interessiert, würde ich also so nicht unterschreiben. Ein gewisses Mehr-Risiko sehe ich hier also schon.
Auch wenn so ein weiblicher Bühnentag natürlich eine stärkere Symbolkraft hat, wäre es für die Booker bestimmt leichter, das allgemeine Line-Up weiblicher zu gestalten, anstatt sich auf eine Bühne an einem Tag zu konzentrieren.

SammyJankis hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 11:41
[...]Es ist demnach auch wirklich selten dämlich von FKP, in der heutigen Zeit, in dem diese Diskussion in aller Munde sind, eine solche Welle zu präsentieren.[...]
Gerade in der Ringrocker-Diskussion konntest du doch sehen, dass die Diskussion eben nicht in aller Munde ist. Die meisten User dort haben sich nach eigener Aussage noch nie darüber Gedanken gemacht. Auch auf Facebook gab es keinen Shitstorm o.Ä. und generell kaum nennenswerte Beiträge zu dem Thema. Im Mainstream ist das Thema doch noch gar nicht wirklich angekommen.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von MairzyDoats » Mo 15. Okt 2018, 15:03

Monkeyson hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 12:43
Bezieht sich das auf meine Aussagen zur persönlichen Musiksammlung?
Nein, war eher so generell gemeint. :grin:
SammyJankis hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 11:41
Ich hoffe, dass sich das weiter in die Richtung entwickeln wird, dass mehr weibliche Bands ihren Weg machen werden. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass gerade bei weiblichen gutturalen Gesang Aussagen a la "Ich kann Frauen, die shouten, nicht ernstnehmen" an der Tagesordnung sind.
Funfact: Ich saß mal in einem Seminar über Metal und Hardcore, wobei es glaube ich eher um die 'extremeren' Sparten ging (ich hatte es nicht gewählt und mich da nur so reingesetzt). Und in der Sitzung ging es gerade um die Stimme. Wir haben da mal den Selbsttest gemacht und mussten in kurzen Soundschnipseln schätzen, ob da ein Mann oder eine Frau shoutet. Das war nicht wirklich möglich, ich konnte nur ziellos raten und das ging den meisten so. Es macht da nämlich so weit ich weiß keinen geschlechtsspezifischen Unterschied, was man mit den Stimmwerkzeugen anstellt.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Flecha » Mo 15. Okt 2018, 15:40

MairzyDoats hat geschrieben:
Mo 15. Okt 2018, 15:03
Das war nicht wirklich möglich, ich konnte nur ziellos raten und das ging den meisten so. Es macht da nämlich so weit ich weiß keinen geschlechtsspezifischen Unterschied, was man mit den Stimmwerkzeugen anstellt.
Sehe ich genauso. Cerebral Bore, als Som noch dabei war, sind da ein ziemlich gut geeignetes Beispiel.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Stebbie » Di 16. Okt 2018, 16:54

Monkeyson hat geschrieben:Auch in diesem Fall muss ich dich fragen: Warum dann die Notwendigkeit einer Quotenregelung? So wie ich das verstehe, haben sie dort, wo es Quoten gibt (also in Führungspositionen an Unis sowie in der freien Wirtschaft) eben vielfach nicht eine adäquate Qualifikation, würden ja sonst auch ohne Quote eingestellt
Ich würde an dieser Stelle ja gerne zustimmen, aber leider ist da absolut nicht der Fall. Für den Fall der Hochschulen ist das auch hinreichend dokumentiert und habe ich auch schon mehrfach in meinem eigenen Umfeld beobachten können. Aber darum soll es hier nicht primär gehen, stattdessen noch zur zweiten Sache - also die Frage nach dem scheinbaren Gegensatz, dass Frauen einerseits der Zugang verwehrt wird, ich aber andererseits schreibe, dass es hinreichend erfolgreiche Künstlerinnen gibt: Es trifft beides zu, und es steht ja auch nicht im Gegensatz zueinander. Wir haben ja auch seit dem frühen 20. Jahrhundert Professorinnen wie Johanna Mestorf oder Margarete von Wrangell (erste ordentliche Professorin in Deutschland), aber dennoch existiert bis heute noch ein ungemein großes Ungleichgewicht bei den Besetzungen (jetzt bin ich dann doch wieder dort gelandet).

Finde es auch cool, dass Sammy mal ein paar Eindrücke aus der Hardcore-Bereich geschildert hat. Ich kann für das Wacken nun natürlich nur Annahmen treffen, da ich die Metalszene nicht kenne - vielleicht mag da jemand was zu sagen, der da ein wenig tiefer drinsteckt. Ich kann mir einfach schlichtweg nicht vorstellen, dass es da an Musikerinnen bzw. Künstlerinnen mangelt. Vermute eher, dass die es hier besonders schwer haben, da die Szene ja doch sehr von einer ausgeprägten Maskulinität geprägt ist.

Suitemeister hat geschrieben:Den Multiplikationsfaktor von Laufpublikum auf dem Festival selber halte ich für vernachlässigbar.
Da können wir beide natürlich nur Annahmen treffen, aber die Aussage halte ich für wenig zutreffend. Ich glaube, dass gerade Festivals ein günstiger Weg sind, um sich selber einer breiten Masse zu präsentieren, da die meisten Festivalgänger sich doch zumindest oberflächlich durchs Programm hören werden - gerade in Zeiten von Spotify-Playlists. Man liest ja auch immer wieder, dass Labels sich in manche Lineups einkaufen.
Suitemeister hat geschrieben:2. Du suggerierst, dass das Red-Stage-Lineup keinen Unterschied in der Summe der Ticketverkäufe macht. Das wage ich aber ebenfalls stark zu bezweifeln. Ich denke, dass gerade der "Hardcore-Freitag" mit seinem mehr oder weniger konsequenten Booking in den letzten Jahren viele Fans gewonnen hat. Und ich behaupte auch - Achtung, stark vereinfacht -, dass es durchaus einen monetären Unterschied im FKP-Budget macht, ob man nun Courtney Barnett oder die Antilopen Gang bucht.
Du suchst da natürlich nun auch eine Band aus, die rein vom Kosten-Nutzen-Aspekt her wohl jede zweite Band im Lineup in den Schatten stellen würde, selbst Künstler wie Nick Cave oder Interpol ;-) Ich will mich jetzt auch nicht allzu sehr an einem "Female Only"-Tag aufhängen, dass wäre für mich nur wie gesagt ein wirklich cooler Move mit Signalkraft, auch wenn die generell stärkere Präsenz von Künstlerinnen auf der Green oder Blue natürlich vorzuziehen wäre. Aber ein solcher Tag stünde doch in keiner Konkurrenz zu einem Hardcore-Freitag oder Deutschrap-Sonntag? Bei allen anderen Künstlern weiß doch zum Zeitpunkt des Kartenkaufs ohnehin niemand, wer so alles auf der Red Stage spielen wird, weshalb es meines Erachtens nach eben keinen Unterschied macht, ob da nun The Hunna oder Emils Bulls im unteren Drittel des Lineups stehen, oder ein paar weibliche Künstlerinnen ähnlicher Größe.

Generell glaube ich aber nach wie vor, dass die Acts der Red Stage in ihrer Gesamtheit keinen allzu großen Einfluss auf den Ticketkauf haben.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Flecha » Di 16. Okt 2018, 17:08

Stebbie hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 16:54
Finde es auch cool, dass Sammy mal ein paar Eindrücke aus der Hardcore-Bereich geschildert hat. Ich kann für das Wacken nun natürlich nur Annahmen treffen, da ich die Metalszene nicht kenne - vielleicht mag da jemand was zu sagen, der da ein wenig tiefer drinsteckt. Ich kann mir einfach schlichtweg nicht vorstellen, dass es da an Musikerinnen bzw. Künstlerinnen mangelt. Vermute eher, dass die es hier besonders schwer haben, da die Szene ja doch sehr von einer ausgeprägten Maskulinität geprägt ist.
Ich denke, im Metal kommt es in der Ausprägung ganz auf das Subgenre an. Im Folk, Symphonic oder Melo-Death-Bereich gibt es durchaus ordentlich viele Frauen, auch in großen Bands. Nightwish, Epica, Leaves Eyes, Lacuna Coil, Dimmu Borgir, Arch Enemy, Ghost, Schandmaul, Subway To Sally, Amaranthe - das sind alles verhältnismäßig große Bands, die regelmäßig ihre hohen Plätze in den Line-Ups bekommen und die mindestens ein wichtiges weibliches Mitglied haben - meist sogar mit Vocals. Aber dennoch, wenn man sich dann die unteren Bereiche etwa beim Wacken anguckt, wirds irgendwann dünn.

Gerade im klassischen Heavy oder in den Extremmetal-Bereichen Thrash, Death und Black (hier noch am ehesten, da die Ästhetik - mit Ausnahme des reaktionären und Nazi-Teils der Szene - am wenigsten maskulin ist) gibt es aber doch deutlich weniger Frauen. Das spiegelt mitunter aber halt auch einfach die Subszene wieder: Thrash wird sicher zu über 90 Prozent von Männern gehört. Auf einem Death Metal-Festival werden vermutlich immer wesentlich mehr männliche Gäste am Start sein. Wenn dann aber wiederum Frauen gute Death-Metal-Musik machen (wie die von mir angesprochenen Cerebral Bore - bis die Sängerin die Band verlassen hat, weil der Gitarrist sie bedroht hat oder so...), wird das von den männlichen Fans auch wiederum selbstverständlich angenommen. Wo sich da dann beim Zugang der Hund selbst in den Schwanz beißt? Kann ich jetzt so aus der kalten Hose auch nicht sagen.
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von fipsi » Di 16. Okt 2018, 18:07

Flecha hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 17:08
Stebbie hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 16:54
Finde es auch cool, dass Sammy mal ein paar Eindrücke aus der Hardcore-Bereich geschildert hat. Ich kann für das Wacken nun natürlich nur Annahmen treffen, da ich die Metalszene nicht kenne - vielleicht mag da jemand was zu sagen, der da ein wenig tiefer drinsteckt. Ich kann mir einfach schlichtweg nicht vorstellen, dass es da an Musikerinnen bzw. Künstlerinnen mangelt. Vermute eher, dass die es hier besonders schwer haben, da die Szene ja doch sehr von einer ausgeprägten Maskulinität geprägt ist.
Ich denke, im Metal kommt es in der Ausprägung ganz auf das Subgenre an. Im Folk, Symphonic oder Melo-Death-Bereich gibt es durchaus ordentlich viele Frauen, auch in großen Bands. Nightwish, Epica, Leaves Eyes, Lacuna Coil, Dimmu Borgir, Arch Enemy, Ghost, Schandmaul, Subway To Sally, Amaranthe - das sind alles verhältnismäßig große Bands, die regelmäßig ihre hohen Plätze in den Line-Ups bekommen und die mindestens ein wichtiges weibliches Mitglied haben - meist sogar mit Vocals. Aber dennoch, wenn man sich dann die unteren Bereiche etwa beim Wacken anguckt, wirds irgendwann dünn.

Gerade im klassischen Heavy oder in den Extremmetal-Bereichen Thrash, Death und Black (hier noch am ehesten, da die Ästhetik - mit Ausnahme des reaktionären und Nazi-Teils der Szene - am wenigsten maskulin ist) gibt es aber doch deutlich weniger Frauen. Das spiegelt mitunter aber halt auch einfach die Subszene wieder: Thrash wird sicher zu über 90 Prozent von Männern gehört. Auf einem Death Metal-Festival werden vermutlich immer wesentlich mehr männliche Gäste am Start sein. Wenn dann aber wiederum Frauen gute Death-Metal-Musik machen (wie die von mir angesprochenen Cerebral Bore - bis die Sängerin die Band verlassen hat, weil der Gitarrist sie bedroht hat oder so...), wird das von den männlichen Fans auch wiederum selbstverständlich angenommen. Wo sich da dann beim Zugang der Hund selbst in den Schwanz beißt? Kann ich jetzt so aus der kalten Hose auch nicht sagen.
Da fällt mir mit Venom Prison auch ein interessantes Beispiel ein. Die Band bekommt gerade in UK enorm positive Presse, die sich teilweise auch damit auseinandersetzt, dass die Vocals von einer Frau übernommen werden. Da spielt zwar bestimmt die Vergangenheit der Bandmitglieder eine Rolle, aber dennoch sehr positiv zu sehen.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von defpro » Di 16. Okt 2018, 18:40

Flecha hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 17:08
Stebbie hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 16:54
Finde es auch cool, dass Sammy mal ein paar Eindrücke aus der Hardcore-Bereich geschildert hat. Ich kann für das Wacken nun natürlich nur Annahmen treffen, da ich die Metalszene nicht kenne - vielleicht mag da jemand was zu sagen, der da ein wenig tiefer drinsteckt. Ich kann mir einfach schlichtweg nicht vorstellen, dass es da an Musikerinnen bzw. Künstlerinnen mangelt. Vermute eher, dass die es hier besonders schwer haben, da die Szene ja doch sehr von einer ausgeprägten Maskulinität geprägt ist.
Ich denke, im Metal kommt es in der Ausprägung ganz auf das Subgenre an. Im Folk, Symphonic oder Melo-Death-Bereich gibt es durchaus ordentlich viele Frauen, auch in großen Bands. Nightwish, Epica, Leaves Eyes, Lacuna Coil, Dimmu Borgir, Arch Enemy, Ghost, Schandmaul, Subway To Sally, Amaranthe - das sind alles verhältnismäßig große Bands, die regelmäßig ihre hohen Plätze in den Line-Ups bekommen und die mindestens ein wichtiges weibliches Mitglied haben - meist sogar mit Vocals. Aber dennoch, wenn man sich dann die unteren Bereiche etwa beim Wacken anguckt, wirds irgendwann dünn.
Dimmu Borgir und Ghost haben weibliche Mitglieder? :? Klär mich mal auf. Selbst mit Wikipedia-Recherche habe ich da nix zu gefunden.
Unabhängig davon ging es ja ursprünglich um Bands mit mindestens 50% weibliche Mitglieder und/oder weiblichem Gesang. Ersteres gibt es meines Wissens so wie gar nicht, bei zweiterem hast du ja schon die wichtigsten Bands aufgezählt (Within Temptation und In This Moment würden mir spontan noch einfallen). Aber daraus ein komplettes Bühnenprogramm für einen Tag zu zimmern... stell ich mir nicht so leicht vor.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 16. Okt 2018, 19:13

Einen reinen Frauenbühnentag bei egal welchem Festival halte ich für falsch. "Die spielen jetzt da wegen der Quote und nicht, weil sie sonst gebucht werden" kannst du doch dann fast erwarten. Das ist doch blödsinnig und wird der Band dann nicht gerecht. Dann doch lieber weg vom "wir haben da jetzt eine Frauenbühne"-Status. Ansonsten: Abstimmung mit den Füßen: https://www.alexa.com/siteinfo/huffingtonpost.com

Ansonsten ist die Debatte in meinen Augen genauso dämlich, wie neulich bei der FDP: Da hatten sich welche beschwert, man brauche eine Quote, weil nur 22% der dortigen Führungskräfte Frauen sind. Es sind aber genau 22% Frauen in der FDP.

Was ich damit sagen will: Ihr habt ja alle zu viel Zeit, deswegen auch diese ellenlangen Texte hier. Dabei kennt ihr doch die Bands und die Buchungspolitik des Hurricanes mit seinen größtenteils (in meinen Augen) Asi-Prollo-Rock/HipHop/Deutschpop/whatever Bands und Publikum. Die Zeiten, in denen man PJ Harvey, Björk und Co. als Buchungen erwarten kann, sind rum. The Cure sind einige der wenigen qualitativen Ausnahmen. Also: Stellt doch mal ein halbwegs realistisches* Lineup zusammen, mit 30% Frauenquote, Hurricane"typischen" Acts und was ihr sonst so wollt: Ich wette, ihr bekommt das nicht hin, denn: Viele Acts mit weiblicher Beteiligung machen nunmal Musik, die nicht mehr zum Hurricane passt.

Man findet zwar locker genug Künstlerinnen (vielleicht auch aus New England oder mit feministischem Twitteraccount), die das Haldern füllen könnten, aber: Haldern is nicht Hurricane. Klar, für letzteres würden mir auch gut 10-15 Namen einfallen und die kommen auch noch, aber dann ist halt Ende. Wenn man sich das Hurricanelineup so anguckt, dann kann man auch nur sagen: Gut so, denn das ist keine Qualität. Da kannst du ja für die Quote Die Antwoord und Hayiti und noch irgendwas dumpf-schlechtes hinstellen, aber dann ist das halt immer noch scheiß Musik.

Ansonsten: Melt machts vor, wie man es machen könnte.

Man könnte jetzt auch Debatten führen wie: Warum gibt es so wenigen Frauen hier und da und bla und das mache ich auch: Aber nicht in diesem Forum - aus Gründen.

*sprich 2018/2019 verfügbar und nicht: Waren 2002 mal groß und hoffentlich kommen die wieder!

Ps. Für Leute, die mehr Frauen hören möchten: Liste von Frauen (im weitesten Sinne), die aktuell tolle Musik machen:

Hope
Anna von Hausswolff
Chelsea Wolfe
LSD
Emma Ruth Rundle
Banks
Adna
Daughter
Oathbreaker
Rolo Tomassi
Dua Lipa
Hayley Kiyoko
HVOB
Hundreds
Ibeyi
Noga Erez
Polica
TT (Warpaint)
Subrosa
Zola Jesus
Agar Agar
Dead Can Dance
Wolf Alice
Esben & The Witch
Laura Perrudin
Esmerine
Glitch Mob
Haelos
Kilimanjaro Darkjazz Ensemble
King Woman
Andrea Schröder
Jessica Moss



(kann fortgesetzt werden)

mattkru
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von mattkru » Di 16. Okt 2018, 21:29

defpro hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 18:40
Flecha hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 17:08
Stebbie hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 16:54
Finde es auch cool, dass Sammy mal ein paar Eindrücke aus der Hardcore-Bereich geschildert hat. Ich kann für das Wacken nun natürlich nur Annahmen treffen, da ich die Metalszene nicht kenne - vielleicht mag da jemand was zu sagen, der da ein wenig tiefer drinsteckt. Ich kann mir einfach schlichtweg nicht vorstellen, dass es da an Musikerinnen bzw. Künstlerinnen mangelt. Vermute eher, dass die es hier besonders schwer haben, da die Szene ja doch sehr von einer ausgeprägten Maskulinität geprägt ist.
Ich denke, im Metal kommt es in der Ausprägung ganz auf das Subgenre an. Im Folk, Symphonic oder Melo-Death-Bereich gibt es durchaus ordentlich viele Frauen, auch in großen Bands. Nightwish, Epica, Leaves Eyes, Lacuna Coil, Dimmu Borgir, Arch Enemy, Ghost, Schandmaul, Subway To Sally, Amaranthe - das sind alles verhältnismäßig große Bands, die regelmäßig ihre hohen Plätze in den Line-Ups bekommen und die mindestens ein wichtiges weibliches Mitglied haben - meist sogar mit Vocals. Aber dennoch, wenn man sich dann die unteren Bereiche etwa beim Wacken anguckt, wirds irgendwann dünn.
Dimmu Borgir und Ghost haben weibliche Mitglieder? :? Klär mich mal auf. Selbst mit Wikipedia-Recherche habe ich da nix zu gefunden.
Unabhängig davon ging es ja ursprünglich um Bands mit mindestens 50% weibliche Mitglieder und/oder weiblichem Gesang. Ersteres gibt es meines Wissens so wie gar nicht, bei zweiterem hast du ja schon die wichtigsten Bands aufgezählt (Within Temptation und In This Moment würden mir spontan noch einfallen). Aber daraus ein komplettes Bühnenprogramm für einen Tag zu zimmern... stell ich mir nicht so leicht vor.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Flecha » Mi 17. Okt 2018, 14:57

defpro hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 18:40
Dimmu Borgir und Ghost haben weibliche Mitglieder? :? Klär mich mal auf. Selbst mit Wikipedia-Recherche habe ich da nix zu gefunden.
Agnete Kjølsrud hat die cleanen Parts auf Abrahadabra übernommen. Habe das neue Album noch nicht gehört und wusste nicht, dass sie nicht mehr dabei ist. Bei Ghost findet man sowas natürlich nicht bei Wikipedia raus. :lol:

Hier: http://www.metalsucks.net/2016/09/26/gh ... t-thought/
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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von defpro » Mi 17. Okt 2018, 18:27

Flecha hat geschrieben:
Mi 17. Okt 2018, 14:57
defpro hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 18:40
Dimmu Borgir und Ghost haben weibliche Mitglieder? :? Klär mich mal auf. Selbst mit Wikipedia-Recherche habe ich da nix zu gefunden.
Agnete Kjølsrud hat die cleanen Parts auf Abrahadabra übernommen. Habe das neue Album noch nicht gehört und wusste nicht, dass sie nicht mehr dabei ist. [...]
Naja gut, sie hat auf dem Album Vocalcredits für 2 Songs. Finde ich jetzt etwas wenig, um sie als festes Bandmitglied darzustellen :wink:

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von fipsi » Di 23. Okt 2018, 18:36

Larissa Stupar, die Sängerin von Venom Prison, hat heute was ganz interessantes bei Instagram geschrieben.
Women who are active in heavy music often have to lay off their feminine traits in order to become an approved part of the community because femininity is objectively seen as fragile. There is no weakness in fragility, being delicate, compassionate and empathetic is powerful and threatening. Even though it makes us vulnerable, it also makes us strong. There is nothing wrong with redefining femininity for yourself. Just do you.
Da wird nochmal deutlich, wie wichtig es ist positive Vorbilder auf die (Festival)Bühnen zu bringen. Vielleicht bringt man dann nicht nur junge Frauen dazu sich selbst einzubringen, sondern eben auch Teile des Publikums dazu ihre Wahrnehmung zum Frauenbild zu überdenken.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Engholm » Mi 24. Okt 2018, 12:37

Blackstar hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 19:13
Einen reinen Frauenbühnentag bei egal welchem Festival halte ich für falsch. "Die spielen jetzt da wegen der Quote und nicht, weil sie sonst gebucht werden" kannst du doch dann fast erwarten
Ja, ich würde mir als Künstler auch doof vorkommen und mir zweimal überlegen irgendwo aufzutreten, wenn ich wüsste, dass ich dort nur gebucht wurde, um eine Quote zu erfüllen, nicht weil meine Musik geschätzt wird.
Blackstar hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 19:13
Die Zeiten, in denen man PJ Harvey, Björk und Co. als Buchungen erwarten kann, sind rum. The Cure sind einige der wenigen qualitativen Ausnahmen. Also: Stellt doch mal ein halbwegs realistisches* Lineup zusammen, mit 30% Frauenquote, Hurricane"typischen" Acts und was ihr sonst so wollt: Ich wette, ihr bekommt das nicht hin, denn: Viele Acts mit weiblicher Beteiligung machen nunmal Musik, die nicht mehr zum Hurricane passt.
Och, da gibts doch sicherlich ein paar Acts, die in die heutige Ziel-/Buchgruppe passen, wie Jennifer Rostock, Silbermond, Glasperlenspiel, Luxuslärm, Julia Engelmann, Lea ... ;)

Aber der Zeit trauere ich zumindest beim Hurricane hinterher. Nicht weil "früher war alles besser" sondern weil "früher war die Mischung cooler". In den ersten 10 Jahren sind ja auch schon "Radio-kompatible-Frauen-Combos" wie z.B. Cardigans, Nelly Furtado, Neneh Cherry, Sheryl Crow, Cranberries ... aufgetreten.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Stebbie » Mi 24. Okt 2018, 13:39

Engholm hat geschrieben:
Mi 24. Okt 2018, 12:37
Blackstar hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 19:13
Einen reinen Frauenbühnentag bei egal welchem Festival halte ich für falsch. "Die spielen jetzt da wegen der Quote und nicht, weil sie sonst gebucht werden" kannst du doch dann fast erwarten
Ja, ich würde mir als Künstler auch doof vorkommen und mir zweimal überlegen irgendwo aufzutreten, wenn ich wüsste, dass ich dort nur gebucht wurde, um eine Quote zu erfüllen, nicht weil meine Musik geschätzt wird.
... und dann lieber kein Gig, keine Gage und keine Möglichkeit zur Repräsentation? Ja, so denken sicher viele Künstler... Deutsche Künstler bekommen sicherlich auch keine nagenden Gewissensbisse, wenn sie für das Goethe-Institut irgendwo auf der Welt auftreten, nur weil sie eine deutsche Staatsbürgerschaft haben, also eine "deutschen Quote" erfüllen.

Ums kurz zu machen: ich halte solche Überlegungen für ziemlich "männlich", während wir uns doch auch darüber stören, dass wir vielfach in männlich Kreisen verkehren, wo das Geschlecht offensichtlich ein starkes Kriterium bin. Ohnehin wird keine Künstlerin ohne "Qualifikation" gebucht. Es ist ja nicht so, als müsse man sich händeringend weibliche Künstlerinnen aus den Fingern saugen. Meine Erfahrung - auch aus Gesprächen mit Betroffenen - ist: denen ist das herzlich egal.


Was ich in der Sache auch interessant finde ist eine Presesmitteilung von Fender, nach der rund 50% der KäuferInnen weiblich sind.
Women are about to make a little more noise in the music industry. A new study from guitar manufacturer Fender reveals that women make up 50 percent of new guitar players in both the United States and the United Kingdom.

via Billboard
(c) 26.06.2006

Gelöschter Benutzer 408

Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Mi 24. Okt 2018, 13:45

Habt ihr euch eigentlich schonmal Gedanken darüber gemacht, warum die Frauenquote in diesem (und anderen, aber um die geht es nicht) Musikforum (!!) bei unter 5% liegt, obwohl sich hier hinz- und kunz anmelden können? Ihr habt doch zu einem guten Teil Freundinnen, warum sind die hier nicht?

Werden etwa alle Frauen als böse Spambots aussortiert oder hat das möglicherweise andere Gründe? Was können wir tun? Da muss doch eine Quote her!

Bitte darum, dass in Zukunft erst dann von männlichen Teilnehmern dieses Forums etwas gepostet werden darf, wenn ansonsten mindestens 30% der Beiträge (eigentlich 51!!!!!) von Frauen stammen. Solange dies nicht erfüllt ist, bitte keine neuen Posts von Männern, danke! Ich gehe auch gern mit gutem Beispiel voran!

Ansonsten, was mich fernab der Frauendebatte stört, ist das elitäre werten von Band....bestandteilen. In den Quotendiskussionen oben wird ja mindestens 50% Frauenanteil einer Band oder weibliche Vocals gefordert. Sind dann 2/5 oder 1/3 eines Acts weniger wert als 1x Gesang? Oder gar 40/100 eines Orchesters. Wenn irgendwo mal Keyboard/Schlagzeug weibliche besetzt ist, ist das schlechter, als der Gesang?
Ja, ich würde mir als Künstler auch doof vorkommen und mir zweimal überlegen irgendwo aufzutreten, wenn ich wüsste, dass ich dort nur gebucht wurde, um eine Quote zu erfüllen, nicht weil meine Musik geschätzt wird.
Kommt halt darauf an, ob man sagt: Als Festival wollen wir Frauen fördern und etablieren und buchen deshalb nun gemischt (wie das Pop.Kultur) oder ob es heißt: Wir würden es eigentlich lassen, aber wegen der Alibi-Quote buchen wir jetzt irgendwas und stellen die da hin, uns doch egal, ob da am Ende einer vor der Bühne steht (wie beim Hurricane).

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 24. Okt 2018, 13:56

Zwar finde ich eh, dass man von dem Gedanken eines reinen Frauentages wegkommen sollte, dennoch: Das muss ja nichts mit Quote zu tun haben. Thementag weibliche Vocals oder ähnliches, da gab es doch jetzt auch dieses rein weibliche bzw. weiblich geprägte Festival, das ich gerade nicht mehr finde. Das bedeutet ja nicht, dass die nur wegen einer Quote gebucht werden.

Edit: Der Begriff der Quote ist doch schlicht unpassend. Es ging doch aus der Diskussion hervor, dass es dabei um eine Förderung weiblicher Musik und eventuell dazu gehörender Bookingveränderung geht.

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Re: Frauen in der Musik

Beitrag von NeonGolden » Mi 24. Okt 2018, 14:16

Stebbie hat geschrieben:
Mi 24. Okt 2018, 13:39
Was ich in der Sache auch interessant finde ist eine Presesmitteilung von Fender, nach der rund 50% der KäuferInnen weiblich sind.
Women are about to make a little more noise in the music industry. A new study from guitar manufacturer Fender reveals that women make up 50 percent of new guitar players in both the United States and the United Kingdom.

via Billboard
Interressant, ja, aber völlig ohne Aussage darüber, wer die Gitarre tatsächlich spielt und ob die-/derjenige überhaupt Ambitionen hat damit live aufzutreten.

Eine Quote in welcher Form auch immer macht wenn überhaupt doch nur dann Sinn, wenn belastbare Zahlen über die Geschlechterverteilung unter den Bewerbern vorliegen. Ansonsten sorgt man eher für mehr Ungerechtigkeit.

Gelöschter Benutzer 57

Re: Frauen in der Musik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 57 » Mi 24. Okt 2018, 14:41

Blackstar hat geschrieben:
Di 16. Okt 2018, 19:13
Die Zeiten, in denen man PJ Harvey, Björk und Co. als Buchungen erwarten kann, sind rum. The Cure sind einige der wenigen qualitativen Ausnahmen. Also: Stellt doch mal ein halbwegs realistisches* Lineup zusammen, mit 30% Frauenquote, Hurricane"typischen" Acts und was ihr sonst so wollt: Ich wette, ihr bekommt das nicht hin, denn: Viele Acts mit weiblicher Beteiligung machen nunmal Musik, die nicht mehr zum Hurricane passt.
Hab da mal was gebastelt, was hier 2019 beim Hurricane genauso hätte aussehen können:

FOO FIGHTERS – MUMFORD & SONS – THE CURE
RISE AGAINST – SWEDISH HOUSE MAFIA – POST MALONE
ANNENMAYKANTEREIT – K.I.Z. – DUA LIPA – DROPKICK MURPHYS
BEN HOWARD – BLOC PARTY – BILDERBUCH – PIXIES – THE HIVES
FLOGGING MOLLY – PAROV STELAR BAND – BOSSE – PARKWAY DRIVE
KETTCAR – PAPA ROACH – FRANK TURNER – BELLE & SEBASTIAN
THE WOMBATS – THE STREETS – BRING ME THE HORIZON – ENTER SHIKARI
METRONOMY – THE SUBWAYS – DIE ORSONS – LYKKE LI – WILCO
TRETTMANN – METRIC – OLLI SCHULZ – TASH SULTANA – BLOOD RED SHOES
DANKO JONES – MUFF POTTER – MANCHESTER ORCHESTRA - SHOUT OUT LOUDS
VON WEGEN LISBETH – ZEBRAHEAD – KÄPTN PENG & DIE TENTAKEL VON DELPHI
COURTNEY BARNETT – FIRST AID KIT – ANTILOPEN GANG – OF MICE & MEN – OK KID
WOLF ALICE – SKINDRED – WHILE SHE SLEEPS – OH WONDER – CONVERGE – FATONI
ALICE MERTON – IDLES – YUNG HURN – CONFIDENCE MAN – NEONSCHWARZ – LA DISPUTE
MONTREAL – ISOLATION BERLIN – NOGA EREZ – SCHMUTZKI – ADAM ANGST – HOPE
GURR – RAZZ – TEESY – GIANT ROOKS – CHEFBOSS – PASCOW – CLAIRE
BLACKOUT PROBLEMS – THE DIRTY NIL – FUCK ART, LET´S DANCE – ALTIN GÜN
KELLERMENSCH – LOVE A – RIKAS

CHASE & STATUS – TCHAMI X MALAA – JAUZ – OFENBACH – REZZ – DAVID AUGUST
ROOSEVELT – HVOB – KID SIMIUS

Frauenquote 28%


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