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Rückblick aufs Musikjahr 2017

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Gelöschter Benutzer 57

Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Gelöschter Benutzer 57 » Fr 5. Jan 2018, 11:12

Emslaender hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:01
miwo hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 10:41
Was hab ich da bloß losgetreten mit den Top-50. :mrgreen:
Grundsätzlich ist zudem viel EDM-Zeugs und das deutsch Popzeugs angesagt.
Es gibt nicht zu viel EDM-Zeugs, höchstens zu wenig. :-P

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Flecha
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Flecha » Fr 5. Jan 2018, 11:15

SammyJankis hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:04
Deutsche Albenjahrescharts

Vielleicht sogar noch etwas interessanter als die Single Charts. Nach meinem Empfinden im Vergleich zu den Single Charts deutlich mehr deutsche Musik dabei.
47: Beatles - Sgt. Pepper

Cool.

Sieht aber allg. schon mehr nach den Charts aus, wie ich sie aus Deutschland erwarte. Alben sind da eben noch mal was anderes als ne Single, die für ein paar Cent bei Itunes gekauft werden kann (da spielen nur Käufe mit rein oder auch wie oft das bei Spotify, Deezer & Co. gehört wurde).

Aber: Sing meinen Song :kotz:
Zuletzt geändert von Flecha am Fr 5. Jan 2018, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Suitemeister
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Suitemeister » Fr 5. Jan 2018, 11:16

Flecha hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:15
SammyJankis hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:04
Deutsche Albenjahrescharts

Vielleicht sogar noch etwas interessanter als die Single Charts. Nach meinem Empfinden im Vergleich zu den Single Charts deutlich mehr deutsche Musik dabei.
47: Beatles - Sgt. Pepper

Cool.
Wtf?
Wie passiert sowas?

fipsi
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von fipsi » Fr 5. Jan 2018, 11:25

SammyJankis hat geschrieben:Deutsche Albenjahrescharts

Vielleicht sogar noch etwas interessanter als die Single Charts. Nach meinem Empfinden im Vergleich zu den Single Charts deutlich mehr deutsche Musik dabei.
Ich finde es interessant, wie viele Best Ofs oder ähnliches zu finden sind. Dazu einige Alben aus den Vorjahren und es bleibt kaum noch was an „richtigen“ Neuerscheinungen.

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Zhorny
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Zhorny » Fr 5. Jan 2018, 11:42

Flecha hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:15
SammyJankis hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:04
Deutsche Albenjahrescharts

Vielleicht sogar noch etwas interessanter als die Single Charts. Nach meinem Empfinden im Vergleich zu den Single Charts deutlich mehr deutsche Musik dabei.
47: Beatles - Sgt. Pepper

Cool.

Sieht aber allg. schon mehr nach den Charts aus, wie ich sie aus Deutschland erwarte. Alben sind da eben noch mal was anderes als ne Single, die für ein paar Cent bei Itunes gekauft werden kann (da spielen nur Käufe mit rein oder auch wie oft das bei Spotify, Deezer & Co. gehört wurde).

Aber: Sing meinen Song :kotz:
Falls das fett markierte eine Frage war: Sowohl für Album- als auch Single-Charts zählen auch Streams, für Singles seit 2014 (Quelle 1) und für Alben seit 2016 (Quelle 2, Quelle 3).
Interessant finde ich dabei, dass die beiden besten Songs mit am meisten Streams eines Albums grundsätzlich nicht gezählt werden für die Albencharts.
Zuletzt geändert von Zhorny am Fr 5. Jan 2018, 11:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Johnson
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Johnson » Fr 5. Jan 2018, 11:46

Spongebozz als Künstlername find ich witzig, ohne den jetzt zu kennen.

Die Albumcharts zeigen dann definitiv besser, wie breit das Hörverhalten Deutschlands ist.

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Emslaender
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Emslaender » Fr 5. Jan 2018, 11:59

miwo hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:12
Emslaender hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:01
miwo hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 10:41
Was hab ich da bloß losgetreten mit den Top-50. :mrgreen:
Grundsätzlich ist zudem viel EDM-Zeugs und das deutsch Popzeugs angesagt.
Es gibt nicht zu viel EDM-Zeugs, höchstens zu wenig. :-P
Das war nicht mal abwertend gemeint. EDM ist aber einfach extrem angesagt. Siehe Parokaville und Co. Die verkaufen sich als relativer Neuling mittlerweile viel fixer bei der Jugend aus als z.B. RaR oder Hurricane. Meins ist es nicht, aber viele Leute können halt durchaus was damit anfangen.

wo ich die Albencharts sehe: Da sind deutlich mehr Künstler dabei, die ich einordnen kann. Da sind glaube ich bald keine 10 Acts bei, von denen ich wirklich nichts kenne. Ist dann schon eine buntere Stil-Mischung.

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Frahm
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Frahm » Fr 5. Jan 2018, 12:22

Falls ihr in wenigen Minuten so viele Songs aus den 2017-Charts hören möchtet, wie es nur geht:

:herzen2:

[BBvideo=560,315][/BBvideo]

Gelöschter Benutzer 408

Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 5. Jan 2018, 12:25

Das war nicht mal abwertend gemeint. EDM ist aber einfach extrem angesagt. Siehe Parokaville und Co. Die verkaufen sich als relativer Neuling mittlerweile viel fixer bei der Jugend aus als z.B. RaR oder Hurricane. Meins ist es nicht, aber viele Leute können halt durchaus was damit anfangen.
Laut miwo ist ein Besucher von EDM Festivals (insbesondere beim Airbeat etc) im Schnitt 5-10 Jahre älter als beim Hurricane. Wenn das für dich immer noch Jugend ist, okay. Ansonsten halte ich die Schnittmenge von solchen Festivals zum Hurricane und Co. zwar für vorhanden, aber gering. Es sind halt völlig unterschiedliche Zielgruppen, die hier bedient werden.

Interessant, wie Deutsch-dominierend die Charts sind. Das war früher durchaus anders. Da war das Verhältnis nicht 12:3 in den Top, sondern eher umgekehrt.

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andyTT
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von andyTT » Fr 5. Jan 2018, 12:27

Frahm hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 12:22
Falls ihr in wenigen Minuten so viele Songs aus den 2017-Charts hören möchtet, wie es nur geht:

:herzen2:
► Text anzeigen
Hui, des is ja mal cool :thumbs: Ich kenne irgendwie sogar ganz schön viele Lieder :mrgreen:

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Flecha
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Flecha » Fr 5. Jan 2018, 12:30

Zhorny hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:42
Falls das fett markierte eine Frage war: Sowohl für Album- als auch Single-Charts zählen auch Streams, für Singles seit 2014 (Quelle 1) und für Alben seit 2016 (Quelle 2, Quelle 3).
Interessant finde ich dabei, dass die beiden besten Songs mit am meisten Streams eines Albums grundsätzlich nicht gezählt werden für die Albencharts.
Sollte ne Frage sein, ja. ;) Danke!
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Emslaender
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Emslaender » Fr 5. Jan 2018, 12:35

Blackstar hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 12:25
Das war nicht mal abwertend gemeint. EDM ist aber einfach extrem angesagt. Siehe Parokaville und Co. Die verkaufen sich als relativer Neuling mittlerweile viel fixer bei der Jugend aus als z.B. RaR oder Hurricane. Meins ist es nicht, aber viele Leute können halt durchaus was damit anfangen.
Laut miwo ist ein Besucher von EDM Festivals (insbesondere beim Airbeat etc) im Schnitt 5-10 Jahre älter als beim Hurricane. Wenn das für dich immer noch Jugend ist, okay. Ansonsten halte ich die Schnittmenge von solchen Festivals zum Hurricane und Co. zwar für vorhanden, aber gering. Es sind halt völlig unterschiedliche Zielgruppen, die hier bedient werden.

Interessant, wie Deutsch-dominierend die Charts sind. Das war früher durchaus anders. Da war das Verhältnis nicht 12:3 in den Top, sondern eher umgekehrt.
Mit Jugend meine ich nich nur die 16-18jährigen sondern auch noch 20-30jährige...halt die Zielgruppe der typischen Mainstreamfestivals (16-30 Jahre grob gesagt).

Und zum Thema deutsche Musik: Ist halt wirklich extrem populär geworden, spiegelt sich ja auch dementsprechend in der Festivallandschaft wieder.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Fr 5. Jan 2018, 12:37

Frahm hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 12:22
Falls ihr in wenigen Minuten so viele Songs aus den 2017-Charts hören möchtet, wie es nur geht:

:herzen2:

[BBvideo=560,315][/BBvideo]
Geiler Track. Im Ernst.

defpro
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von defpro » Fr 5. Jan 2018, 14:51

Suitemeister hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:16
Flecha hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:15
SammyJankis hat geschrieben:
Fr 5. Jan 2018, 11:04
Deutsche Albenjahrescharts

Vielleicht sogar noch etwas interessanter als die Single Charts. Nach meinem Empfinden im Vergleich zu den Single Charts deutlich mehr deutsche Musik dabei.
47: Beatles - Sgt. Pepper

Cool.
Wtf?
Wie passiert sowas?
Gab zum 50-jährigen Jubiläum ein umfassendes Remaster vom Sohn von George Martin, was wohl (wie es ja bei jedem Remaster behauptet wird) noch besser den ursprünglichen Klang einfangen soll, nur eben in Stereo statt Mono. Wurde aber generell ziemlich gelobt.

Weiß nicht, ob das hier schon bekannt war, aber der hohe Anteil an Deutschrap der Jahres- bzw. generell Albumcharts resultiert auch darin, dass in Deutschland die Charts nicht nach verkauften Einheiten, sondern nach erwirtschaftetem Umsatz berechnet werden (dürfte weltweit einzigartig sein). Deshalb werden neue Deutschrap-Alben im Regelfall immer auch als Deluxe-Version verkauft, wo dem Album noch Poster, Autogrammkarten, T-Shirts, exklusive Bonus-EPs sowie sonstiger Schnicksack (empfehle hier die Amazon-Rezensionen zu Shindy's "Dreams" :grin: ) beiliegen. Der Preis einer solchen Box kann dann auch schon mal das doppelte oder dreifache der normalen CD betragen (die Grenze für die Chartberücksichtigung liegt meine ich bei 50 €).
Wundert mich eigentlich, dass im Deutschpop-Bereich noch niemand auf diesen Trend aufgesprungen ist. Gut, Chartplatzierungen sind dort nicht so relevant, aber für die Künstler wäre das die ideale Möglichkeit eines netten Zusatzverdienstes.

Meiner Meinung nach ein sehr fragwürdiges Chartermittlungs-System und es ist bezeichnend, dass das weltweit quasi einzigartig ist. Keine Ahnung, was man sich 2007 dabei gedacht hat, als man auf das heutige System umgestellt hat.

Mit der Chartberücksichtigung von Streaming wird das Ganze eh wieder ad absurdum geführt und unnötig verkompliziert.
(Wen es interessiert: Ich packs mal in die Spoiler-Box.)
► Text anzeigen

Gelöschter Benutzer 408

Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Sa 6. Jan 2018, 19:39

Wundert mich eigentlich, dass im Deutschpop-Bereich noch niemand auf diesen Trend aufgesprungen ist.
Wen meinst du damit? Gefühlt sehe ich das bei jedem zweiten Release.

Siehe hier: :lolol:

defpro
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von defpro » Sa 6. Jan 2018, 20:27

Off-topic
Blackstar hat geschrieben:
Sa 6. Jan 2018, 19:39
Wundert mich eigentlich, dass im Deutschpop-Bereich noch niemand auf diesen Trend aufgesprungen ist.
Wen meinst du damit? Gefühlt sehe ich das bei jedem zweiten Release.

Siehe hier: :lolol:
Ah stimmt, da war ja was. Konfetti... das macht mich echt fertig :lol:

Kann auch sein, dass ich die Entwicklung zur Deluxe-Box im Deutschpop verpasst habe (ist auch einfach nicht mein Genre). Aus ökonomischer Sicht wäre es auf jeden Fall Quatsch, sich diesen Zusatzgewinn entgehen zu lassen, von daher: Alles richtig gemacht :thumbs:

Übrigens hatte die 187 Strassenbande in dem Zusammenhang vor ein paar Tagen eine ganz coole Idee: 25.000 Deluxeboxen des neuen Gzuz-Albums wurden zu 3 Mauern aufgestellt und beidseitig von zahlreichen (z.T. internationalen) Graffiti-Artists besprüht (Link).
Erinnert mich so ein bisschen an Radiohead, die ja ein Stück des "A Moon Shaped Pool"-Master-Tapes zur Deluxe-Edition des Albums gepackt haben. Ich werde wohl nie in Versuchung geraten, mir eine Box anzuschaffen, aber für Fans sind solche Aktionen auf jeden Fall eine schöne Sache!

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Finn
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Finn » Mi 10. Jan 2018, 10:04

Nochmal meine Top 10 mit etwas Text und Empfehlungen:

1. Phoebe Bridgers – Stranger in the Alps
Von Sekunde 1 umgeblasen. Zu jedem Song eine Geschichte. Mein Erstkontakt mit Motion Sickness, das fälschlicherweise auf ein beschwingtes Album hindeutet. Weiter ging es mit dem todtraurigem Funeral. Demi Moore erinnert dann stark an den großartigen Elliott Smith und Scott Street ist ein Audioerlebnis. In Would You Rather gesellt sich Conor Oberst dazu, den Bridgers zuvor noch auf der Tour begleitet hat. Die zurückhaltende Musik unterstreicht die traurigen Texte, die aber häufig mit einem Augenzwinkern garniert sind. Das Album endet mit einem Cover von Sun Kil Moons ‚You Missed My Heart‘, aus einer Zeit, als Mark Kozelek noch Musik machen wollte. Smith, Oberst und Kozelek sind große Einflüsse, sowohl musikalisch als auch lyrisch. Ich könnte noch ewig weitererzählen, wie toll dieses Singer/Songwriter-Kleinod ist, aber ihr solltet es euch selbst anhören. Wirklich.

Zurückhaltende Indiemusik? Gibt’s da mehr? Man versuche: Wilsen – I Go Missing in My Sleep

2. Brand New – Science Fiction
Sie können es noch. Mit der neuen Scheibe geht wieder ein kleiner Stilwechsel einher, weg vom kaputten Sound von Daisy zu einem ruhigeren, geordneten Sound. Die seltenen Ausbrüche fügen sich dennoch gut in den Sound ein., das Kernstück ist wohl Same Logic/Teeth, das alle Stärken der Band in fünfeinhalb Minuten auf den Punkt bringt. Aber jeder Song ist hier ein Volltreffer, bei jedem Durchgang ein neuer Lieblingssong. Ein Album für die Endlosschleife und ein hervorragender Karriereabschluss dieser wichtigen Band.

Hatte 2017 noch mehr Emo-Alternative? Na klar, siehe: Citizen – As You Please und Blis. – No-One Loves You

3. Agent Blå – Agent Blå
Ein Wirbelwind von einem Album. Schweden ist wieder auf der Indie-Landkarte. Dieses Mal mit schuhstarrendem Powerpop von einem Haufen Anfangzwanzigern. Atempausen gibt es hier keine, Sängerin Emelie kämpft sich mit einer Intensität durch die zehn Songs, dass man kaum hinterherkommt. Diese Platte hat mich von Durchgang eins an in den Bann genommen und auch zum Ende des Jahres nicht losgelassen.

Zu viel Action und gerne etwas ruhiger? Makthaverskan – III und Gingerlys – Gingerlys sind dein Stoff.

4. Slowdive – Slowdive
How to: Comeback. Ride dürfen sich gerne eine Scheibe abschneiden und nächstes Mal mehr als einen guten Song aufnehmen. Slowdive haben 8 geschafft. Angeführt vom famosen Star Roving bietet die neue Scheibe einen klassischen, verträumten Shoegazesound der 90er, allerdings ohne, dass diese Scheibe aus der Zeit gefallen wirkt. Eine bemerkenswerte Leistung und hoffentlich werden es nicht wieder 22 Jahre.
Träumen find ich gut, aber 2017 hab ich nicht so aufgepasst: Widowspeak – Expect the Best mit zurückgenommenen Sound und Thunder Dreamer – Capture mit Emo(!)-Ansätzen laden dazu ein.

5. Marika Hackman – I’m Not Your Man
Entfernt hat sie sich vom minimalistischen Sound des hervorragenden Vorgängers We Slept At Last. Die Unterstützung einer vollen Band steht den meisten dieser 13 Hits ziemlich gut. Manchmal scheint die Melancholie noch durch (Gina’s World); Time Is Reckless, der wohl größte Ohrwurm, ist ironischerweise von Cigarette und Apple Tree umschlossen, die noch stark an Marikas Wurzeln erinnern. Nicht ohne Grund meine meistgehörte Platte des Jahres laut last.fm, sie funktioniert einfach immer und bietet eine große Abwechslung an verschiedenen Sounds.

Es gibt nicht genug arschcoolen femininen Indierock? Richtig, aber Pale Honey – Devotion und Alexandra Savior – Belladonna of Sadness sind immerhin dieses Jahr ein guter Anfang.

6. Brockhampton – Saturation (II)
Drei Platten dieses Jahr, die gleichzeitig die drei besten Hiphopalben des Jahres darstellen. (Top 5 abgerundet durch Vince Staples und Tyler). Ich habe mich entschieden, für die zweite zu werben, denn die selbsterklärte Boyband hat hier ihre größten Hits verpackt, vom Odd Future Throwback ‚Junky‘ bis zum Ensemblehit ‚Gummy‘. Kevin Abstracts Ohrwurmhooks, der smoothe Flow von Dom McLennon, die absolut kaputte Delivery von Merlyn Wood, die Fuck You Attitüde von Matt Champion und Ameer Vans großartige Stimmlage… Ich kann nicht genug schwärmen und danke Fantano für diese Entdeckung. Anhörbefehl.

Wo kann ich noch bouncen? Siehe oben.

7. Nadine Shah – Holiday Destination
Das beste PJ Harvey Album seit Let England Shake ist nicht von PJ Harvey, sondern von Nadine Shah. Politisch, sauer und auf den Punkt. Ihre interessante Stimme und die Gitarre stehen im Mittelpunkt dieser wichtigen Platte, die seit Erscheinen bei mir am meisten gewachsen ist und sich immer wieder in meine Playlist geschlichen hat. Klassischer Grower.

Frau und Gitarre? Etwas besinnlicher: Land of Talk – Life After Youth oder kaputter: Torres – Three Futures

8. Sampha – Process
Der Name Sampha war mir durch etliche Features bei u.a. SBTRKT oder Drake schon sehr geläufig, aber dieses Jahr hat es endlich mit dem Soloalbum geklappt. Und die lange Wartezeit hat sich gelohnt. Auch wenn seine soulige Stimme den Mittelpunkt der Songs bildet, bieten sie genug Abwechslung, vom treibendem Elektro eines Blood on Me zur Pianoballade (No one knows me) Like the Piano wird die gesamte Palette moderne Popmusik abgedeckt, in der Sampha seine eigene Nische gefunden hat. Die Großartigkeit dieses Debüts wurde auch schon mit dem Mercury Prize belohnt.

Dunkle Popmusik mit elektronischen Ansätzen? Adna – Closure mit mehr Pop und Vök – Figure mit mehr Triphop sind hier die Ansprechpartner.

9. Algiers – The Underside of Power (Post War Glamour Girls)
Algiers sind wütend und das zeigen sie. Nur lauter und dringlicher als Nadine Shah. Das Gemisch aus Soul, Postpunk und Blues funktioniert irgendwie und wird von Franklins Stimme getragen. Matt Tong trommelt dazu wie in guten alten Zeiten und schon entsteht das wohl wichtigste Rockalbum des Jahres. Dass es zwischen Quasi-Hits wie dem Titeltrack und Punkpeitschen wie Animals teilweise etwas zerfasert wirken kann, wird geflissentlich ignoriert.

Lärm? Ich mag Lärm! Dann höre Post War Glamour Girls – Swan Songs, eine kaum beachtete Perle des Postpunks in 2017.

10. Tall Ships – Impressions
Dieses Jahr entdeckt, dieses Jahr aufgelöst. Diese Engländer schaffen den Spagat zwischen der Melancholie der Editors und den frickelnden Ideen der Foals. Die erste Assoziation wäre We Were Promised Jetpacks, aber Tall Ships sind noch mehr im Postrock verankert. Das beste aus allen Welten des letzten Jahrzehnts britischer Indiemusik auf neun Songs, die die letzten Tall Ships bleiben werden. Macht es gut.

Mehr britischer Indie? Findet sich auf All We Are – Sunny Hills (tanzbar) und Desperate Journalist – Grow Up (Düster-Britpop)

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Wishkah
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Wishkah » Mi 10. Jan 2018, 10:12

Sehr schön! :thumbs:

Die weitergehenden Albumempfehlungen finde ich auch super.

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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von glutexo2000 » Mi 10. Jan 2018, 11:56

Wishkah hat geschrieben:Sehr schön! :thumbs:

Die weitergehenden Albumempfehlungen finde ich auch super.
Finde ich auch! Danke! Werde mal in Citizen, Blis, All We Are, Brockhampton und Desperate Journalist reinhören.

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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 10. Jan 2018, 14:10

Klingt schön, werde das ein oder andere reinhören.

Gerade erstmals richtig Phoebe Bridgers angemacht.

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Norakete
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Norakete » Sa 30. Jun 2018, 13:02

Habe keinen passenderen Fred gefunden, aber fand das mal ganz interessant, auch wenn es natürlich keinerlei credibility besitzt:

The 100 Greatest Songs of the Century – So Far
10. The Strokes – “Last Nite”
09. Lorde – “Royals”
08. Adele – “Rolling in the Deep”
07. Kanye West – “Runaway”
06. Yeah Yeah Yeahs – “Maps”
05. JAY-Z – “99 Problems”
04. OutKast – “Hey Ya!”
03. The White Stripes – “Seven Nation Army”
02. M.I.A. – “Paper Planes”
01. Beyoncé and JAY-Z – “Crazy in Love”
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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von defpro » So 1. Jul 2018, 10:06

Norakete hat geschrieben:
Sa 30. Jun 2018, 13:02
Habe keinen passenderen Fred gefunden, aber fand das mal ganz interessant, auch wenn es natürlich keinerlei credibility besitzt:

The 100 Greatest Songs of the Century – So Far
10. The Strokes – “Last Nite”
09. Lorde – “Royals”
08. Adele – “Rolling in the Deep”
07. Kanye West – “Runaway”
06. Yeah Yeah Yeahs – “Maps”
05. JAY-Z – “99 Problems”
04. OutKast – “Hey Ya!”
03. The White Stripes – “Seven Nation Army”
02. M.I.A. – “Paper Planes”
01. Beyoncé and JAY-Z – “Crazy in Love”
Danke fürs Posten :thumbs: Ist ne stabile Liste (also die Top 100), natürlich allgemein sehr pop-orientiert, aber das war ja zu erwarten. Sind tatsächlich auch ein paar Songs dabei, die ich nicht oder nur vom Namen kenne (mit "Maps" sogar einer aus der Top 10).

Zum Glück hat jemand mit zu viel Zeit schon eine entsprechende Spotify-Playlist gebastelt. Die Plätze 1 bis 50 hab ich schon durch :grin:
Was für ein guter Song Justin Biebers "Sorry" einfach ist :hecheln:

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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von MetalFan94 » So 1. Jul 2018, 15:25

Solche Listen sind natürlich immer sehr subjektiv, aber auch sehr interessant. Find die eigentlich ziemlich bunt gemischt, wobei sehr Indie,Pop und Hip Hop lastig. Metal wurde mal wieder komplett übergangen
Just because you're paranoid doesn't mean they're not after you

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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von glutexo2000 » So 1. Jul 2018, 15:54

Ich finde solche Listen irgendwie total uninteressant, sinnlos und nichtssagend.

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Re: Rückblick aufs Musikjahr 2017

Beitrag von Wishkah » So 1. Jul 2018, 16:48

Ich finde den Sommer 2018 als Zeitpunkt zwar irgendwie sehr willkürlich gewählt, um so eine Liste für das bisherige Jahrhundert zu erstellen, aber die Sache durchaus interessant. Gibt immer mal wieder Songs, die man selbst nicht auf dem Radar hatte und ich bin gerade gar nicht abgeneigt, mich mal durch die Top 100 bei Spotify zu hören.

Objektive Wahrheiten gibt es bei so etwas subjektivem wie dem Musikgeschmack selbstverständlich nicht und die Liste ist natürlich sehr genrebeschränkt, aber wenn man mit der Grundausrichtung von Pitchfork Rolling Stone was anfangen kann - warum nicht?

E: Ich war irgendwie überzeugt davon, dass es um eine Pitchfork-Liste geht. Rolling Stone macht es dann schon wieder etwas weniger interessant für mich. :grin:


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