
Der Konzertbesuchsthread
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Nix gegen Revolverheld 

Just because you're paranoid doesn't mean they're not after you
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Samstag bei Freundeskreis im Kulturpark Wiesbaden, das letzte von 5 Open-Air-Konzerten, die dieses Jahr erstmals seit der Pleite des Folklore Festivals auf dem neu gestalteten Gelände stattfanden. Vorab: Ich bin kein großer Freundeskreis-Fan, war also eigentlich nur zuliebe meiner Freundin da, die ebenfalls kein großer Freundeskreis-Fan ist und nur dahin wollte, um ihren Schlachthof-Geschenkgutschein endlich einzulösen (hätte ihn ja auch einfach mir schenken können
). Zudem war am gleichen Tag noch unser Umzug in die gemeinsame Wohnung angesetzt, weshalb wir etwas geschlaucht und auch wenig motiviert waren.
Der Kulturpark war sehr schön gestaltet, es gab eine vielfältige Auswahl verschiedener Getränke- und Essensstände und auch der Einlass ging trotz unserer späten Ankunft relativ flott. Wer in den Front Of Stage-Bereich kommen wollte, musste früher kommen und sich ein Bändchen abholen. Wir haben uns mit dem 2. Wellenbrecher begnügt, in dem man selbst 15 Minuten vor Beginn noch entspannt bis ganz nach vorne laufen konnte. Insgesamt waren 6.000 Leute da, das Gelände ist für 8.000 Leute ausgelegt.
Angekündigt war das Open Air als Freundeskreis feat. Afrob, Joy Denalane & Megaloh. Etwas verwirrend, da so nicht ganz klar war, ob die genannten Künstler alle eine Solo-Show spielen (so geschehen bei dem Beginner-Open Air mit Samy Deluxe und den Stieber Twins) oder "nur" Gäste im Rahmen der regulären Freundeskreis-Show sind, wobei der für ein Open Air relativ späte Beginn von 19.15 Uhr auf zweitere Option hindeutete.
Sehr enttäuschend war dann noch die Absage von Megaloh, der mich von allen Künstlern mit Abstand am meisten interessiert hätte. Hier hat sich leider keiner der Beteiligten mit Ruhm bekleckert, da dies im Vorfeld überhaupt nicht kommuniziert wurde. Laut Schlachthof ist die Absage zwar kurzfristig erfolgt, dennoch erwarte ich da vorher zumindest eine kurze Info mit kleiner Begründung. Hat mich sehr gewundert, da das Schlachthof-Team sonst auf Social Media immer eine sehr gute Informationspolitik pflegt. Von der Tourproduktion sowie Megaloh selbst kam auch keine Info. Am meisten hat mich gewundert, dass auch von den Akteuren auf der Bühne kein einziger Satz hierzu fiel. So kommt man sich als Besucher doch etwas verarscht vor. Würde mich auch mal interessieren, ob da (rein theoretisch) juristisch was machbar wäre, wenn einer von vier angekündigten Interpreten ersatzlos gestrichen wird.
Die Show selbst hat mir ganz gut gefallen. Der volle Sound im Rahmen des Band-Kontexts wertet die Musik schon sehr auf. Geboten wurde ein Querschnitt aus den beiden Freundeskreis-Alben, dem Solo-Output von Max Herre sowie einigen Afrob-Hits. Nach 10 Songs gab es zudem als kleines Intermezzo 4 Songs der aktuellen Platte "Gleisdreieck" von Joy Denalane.
Wie oben schon erwähnt: Ich hatte nie einen großartigen Bezug zu Freundeskreis und kann daher die Musik nur aus heutiger Sicht betrachten. Ab und an wirken die Sounds schon etwas angestaubt, aber gerade im Bandkontext haben für mich die meisten Songs dann doch besser funktioniert als auf Platte. Dennoch ist mir aufgefallen, dass bei unbekannteren Freundeskreis-Songs wie "Cross The Tracks" oder "Nebelschwadenbilder" im Publikum schnell Langeweile aufkam. Die meisten waren dann doch da, um die Hits zu hören. Die Solo-Sachen von Max sind vom Soundbild dagegen wesentlich konventioneller, was ich persönlich eher öde fand. Afrob kann man eigentlich nur mit der Nostalgie-Brille feiern, aus heutiger Sicht klinen die Sachen einfach hoffnungslos veraltet. Joy Denalane hat mir von allen Beteiligten am besten gefallen. Sie hat mit ihrem Gesang jeden Song massiv aufgewertet und auch ihre eingängigen Solo-Songs klangen wirklich super.
Den Abschluss des Konzerts bildete dann das großartige "Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte" (inklusive Ansage zu den aktuellen Ereignissen in Chemnitz) sowie das Ton Steine Scherben-Cover "Halt dich an deiner Liebe fest", welches allerdings zu einem gefühlt 15-minütigen Jam ausgestreckt wurde, was doch etwas zu viel des Guten war (wobei sie für mich eigentlich schon verloren hatten, als auf den "Junior Murvin - Police & Thieves"-Beat eben nicht "Police & Thieves" kam). Insgesamt ging das Konzert gute 2,5 Stunden, da kann man sich also nicht beschweren und im Großen und Ganzen war es doch auch besser als erwartet

Der Kulturpark war sehr schön gestaltet, es gab eine vielfältige Auswahl verschiedener Getränke- und Essensstände und auch der Einlass ging trotz unserer späten Ankunft relativ flott. Wer in den Front Of Stage-Bereich kommen wollte, musste früher kommen und sich ein Bändchen abholen. Wir haben uns mit dem 2. Wellenbrecher begnügt, in dem man selbst 15 Minuten vor Beginn noch entspannt bis ganz nach vorne laufen konnte. Insgesamt waren 6.000 Leute da, das Gelände ist für 8.000 Leute ausgelegt.
Angekündigt war das Open Air als Freundeskreis feat. Afrob, Joy Denalane & Megaloh. Etwas verwirrend, da so nicht ganz klar war, ob die genannten Künstler alle eine Solo-Show spielen (so geschehen bei dem Beginner-Open Air mit Samy Deluxe und den Stieber Twins) oder "nur" Gäste im Rahmen der regulären Freundeskreis-Show sind, wobei der für ein Open Air relativ späte Beginn von 19.15 Uhr auf zweitere Option hindeutete.
Sehr enttäuschend war dann noch die Absage von Megaloh, der mich von allen Künstlern mit Abstand am meisten interessiert hätte. Hier hat sich leider keiner der Beteiligten mit Ruhm bekleckert, da dies im Vorfeld überhaupt nicht kommuniziert wurde. Laut Schlachthof ist die Absage zwar kurzfristig erfolgt, dennoch erwarte ich da vorher zumindest eine kurze Info mit kleiner Begründung. Hat mich sehr gewundert, da das Schlachthof-Team sonst auf Social Media immer eine sehr gute Informationspolitik pflegt. Von der Tourproduktion sowie Megaloh selbst kam auch keine Info. Am meisten hat mich gewundert, dass auch von den Akteuren auf der Bühne kein einziger Satz hierzu fiel. So kommt man sich als Besucher doch etwas verarscht vor. Würde mich auch mal interessieren, ob da (rein theoretisch) juristisch was machbar wäre, wenn einer von vier angekündigten Interpreten ersatzlos gestrichen wird.
Die Show selbst hat mir ganz gut gefallen. Der volle Sound im Rahmen des Band-Kontexts wertet die Musik schon sehr auf. Geboten wurde ein Querschnitt aus den beiden Freundeskreis-Alben, dem Solo-Output von Max Herre sowie einigen Afrob-Hits. Nach 10 Songs gab es zudem als kleines Intermezzo 4 Songs der aktuellen Platte "Gleisdreieck" von Joy Denalane.
Wie oben schon erwähnt: Ich hatte nie einen großartigen Bezug zu Freundeskreis und kann daher die Musik nur aus heutiger Sicht betrachten. Ab und an wirken die Sounds schon etwas angestaubt, aber gerade im Bandkontext haben für mich die meisten Songs dann doch besser funktioniert als auf Platte. Dennoch ist mir aufgefallen, dass bei unbekannteren Freundeskreis-Songs wie "Cross The Tracks" oder "Nebelschwadenbilder" im Publikum schnell Langeweile aufkam. Die meisten waren dann doch da, um die Hits zu hören. Die Solo-Sachen von Max sind vom Soundbild dagegen wesentlich konventioneller, was ich persönlich eher öde fand. Afrob kann man eigentlich nur mit der Nostalgie-Brille feiern, aus heutiger Sicht klinen die Sachen einfach hoffnungslos veraltet. Joy Denalane hat mir von allen Beteiligten am besten gefallen. Sie hat mit ihrem Gesang jeden Song massiv aufgewertet und auch ihre eingängigen Solo-Songs klangen wirklich super.
Den Abschluss des Konzerts bildete dann das großartige "Leg dein Ohr auf die Schiene der Geschichte" (inklusive Ansage zu den aktuellen Ereignissen in Chemnitz) sowie das Ton Steine Scherben-Cover "Halt dich an deiner Liebe fest", welches allerdings zu einem gefühlt 15-minütigen Jam ausgestreckt wurde, was doch etwas zu viel des Guten war (wobei sie für mich eigentlich schon verloren hatten, als auf den "Junior Murvin - Police & Thieves"-Beat eben nicht "Police & Thieves" kam). Insgesamt ging das Konzert gute 2,5 Stunden, da kann man sich also nicht beschweren und im Großen und Ganzen war es doch auch besser als erwartet

- Quadrophobia
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Jursitische (Ersatz)Ansprüche hat man erst, wenn 50% des Line ups wegfallen und dann auch nur, wenn es die Schuld der Veranstalter ist.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ah, interessant zu wissen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 19:18Jursitische (Ersatz)Ansprüche hat man erst, wenn 50% des Line ups wegfallen und dann auch nur, wenn es die Schuld der Veranstalter ist.

- Quadrophobia
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ist allerdings auch ne Regel, die ich von Festivals kenne, wie das auf Konzert(pakete) zutrifft weiß ich nicht genau.defpro hat geschrieben: ↑Di 11. Sep 2018, 11:28Ah, interessant zu wissen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 10. Sep 2018, 19:18Jursitische (Ersatz)Ansprüche hat man erst, wenn 50% des Line ups wegfallen und dann auch nur, wenn es die Schuld der Veranstalter ist.![]()
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Musikalisch wohl (hoffentlich) eher nicht relevant für dieses Forum, aber vielleicht doch interessant zu lesen:
Ich habe am Samstag Katastrophentourismus betrieben und eine Expedition nach Gelsenkirchen zu den Onkelz gemacht.
Die Karte bekam ich kurzfristig und geschenkt, weil die Begleitung eines Bekannten abgesprungen war und da die Onkelz in meiner Jugend irgendwie präsent waren, sagte ich zu. Ich fand es interessant, sowas mal live mitzuerleben und ob es irgendwelche Reaktionen auf die Vorfälle in Chemnitz etc. geben würde.
Zum eigentlich Konzert gibt es nicht viel zu sagen, das Bezahlkartensystem find ich sehr nervig.
Die Vorband war Sodom eine Metalband aus Gelsenkirchen, ist nicht meine Musik und fiel mir eigentlich nur auf, da sie als vorletztes Lied die Nationalhymne und danach das Steigerlied gespielt haben.
Der Sound bei den Onkelz war im Innenraum schon recht schlecht. Die Lieder erkannte man teilweise nur am Gesang der Zuschauer. Es ist aber schon imposant, wenn fast 60.000 jedes Lied mitsingen. Das war auch erwartungsgemäß das Einzige, was man hervorheben könnte.
Ansonsten habe ich noch nie soviel Dummheit, Mitläufer und Nazis auf einem Haufen gesehen. Der erste Hitlergruß hat mich noch schockiert, danach hat man diese einfach nur noch zur Kenntnis genommen. Die Gruppe von 20-25 Glatzköpfen mit Kleiderschrankstatur, Oberkörperfrei und rechten Tattoos, waren dann schon wieder eine andere Hausnummer, sowas kannte ich in diesem Ausmaß nur aus dem Fernsehen.
Das Wort "Chemnitz" fiel dann auch tatsächlich, aber eher nebensächlich als Ansage für ein Lied, ungefähr so: "In Zeiten von Chemnitz, AFD und Pegida fällt es schwer über die Presse zu schimpfen, aber dennoch Fahrt zur Hölle"
Habe mich selten so Unwohl an einem Ort gefühlt. Wenigstens kann ich nun davon berichten und mir braucht nun niemand mehr damit kommen, dass die Onkelz keine Sympathien für den rechten Block haben. Ansonsten würde man so ein Publikum ausschließen.
Ich habe am Samstag Katastrophentourismus betrieben und eine Expedition nach Gelsenkirchen zu den Onkelz gemacht.
Die Karte bekam ich kurzfristig und geschenkt, weil die Begleitung eines Bekannten abgesprungen war und da die Onkelz in meiner Jugend irgendwie präsent waren, sagte ich zu. Ich fand es interessant, sowas mal live mitzuerleben und ob es irgendwelche Reaktionen auf die Vorfälle in Chemnitz etc. geben würde.
Zum eigentlich Konzert gibt es nicht viel zu sagen, das Bezahlkartensystem find ich sehr nervig.
Die Vorband war Sodom eine Metalband aus Gelsenkirchen, ist nicht meine Musik und fiel mir eigentlich nur auf, da sie als vorletztes Lied die Nationalhymne und danach das Steigerlied gespielt haben.
Der Sound bei den Onkelz war im Innenraum schon recht schlecht. Die Lieder erkannte man teilweise nur am Gesang der Zuschauer. Es ist aber schon imposant, wenn fast 60.000 jedes Lied mitsingen. Das war auch erwartungsgemäß das Einzige, was man hervorheben könnte.
Ansonsten habe ich noch nie soviel Dummheit, Mitläufer und Nazis auf einem Haufen gesehen. Der erste Hitlergruß hat mich noch schockiert, danach hat man diese einfach nur noch zur Kenntnis genommen. Die Gruppe von 20-25 Glatzköpfen mit Kleiderschrankstatur, Oberkörperfrei und rechten Tattoos, waren dann schon wieder eine andere Hausnummer, sowas kannte ich in diesem Ausmaß nur aus dem Fernsehen.
Das Wort "Chemnitz" fiel dann auch tatsächlich, aber eher nebensächlich als Ansage für ein Lied, ungefähr so: "In Zeiten von Chemnitz, AFD und Pegida fällt es schwer über die Presse zu schimpfen, aber dennoch Fahrt zur Hölle"
Habe mich selten so Unwohl an einem Ort gefühlt. Wenigstens kann ich nun davon berichten und mir braucht nun niemand mehr damit kommen, dass die Onkelz keine Sympathien für den rechten Block haben. Ansonsten würde man so ein Publikum ausschließen.
- nilolium
- Hausmeister
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Re: Der Konzertbesuchsthread
krass und interessant. mich schockiert wirklich am meisten, dasses wohl tatsächlich so klischeemäßig ist. hätte irgendwie nicht gedacht dass da so offen das fascho-sein zelebriert wird.
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Durch einige verpassten Shows zwei Wochen kein Konzert. Schlimme Zeit. So kann es nicht weitergehen. Gestern war ich dann bei Vitamin X im JKC Troisdorf. Nette Location. War auch solide gefüllt. Acht Euro für das Line Up auch cool, Getränke lächerlich günstig. Distro und Second Bandshirt (Einnahmen wurde an das Frauenhaus Troisdorf gespendet) am Start. Also gute Vorraussetzungen.
Mofabande - Thrashiger Punk Rock. Gab in 30 Minuten Spielzeit locker 22 Songs. War soweit in Ordnung. leider offenbarte sich das Problem, welches sich durch den ganzen Abend zog, mieser Sound. Der Sänger war kaum zu hören. Das Publikum war auch noch recht verhalten. Solider Start, mehr auch nicht. Probs noch für die 7 Inch mit 13 (!!!) Songs, das muss man erstmal schaffen.
Lotus - Laufen mir dieses Jahr ziemlich oft über den Weg. Beim Ieperfest hat es mich nicht so gepackt. gestern war es besser, aber immer noch ausbaufähig. Sound orientiert sich an den Hardcore Bands der 00er a la Verse. Die machen ihre Sache in dem Punkt schon ganz gut, aber es hat noch nicht geklickt bei mir. Publikum war aber besser dabei und vor der Bühne bildete sich ein Pit.
AYS - Wie immer ein mächtiger, drückender Sound. Mikrosound natürlich wieder unter ferner Liefen. Vor der Bühne weiterhin ein Pit, ohne viel Gewalt, mehr Gepoge, auch mal ganz entspannt und angenehm. War insgesamt okay und macht immer Spaß, aber fällt natürlich im Vergleich zu den letztjährigen Shows in Düsseldorf und Köln ab. Habe aber auch nichts anderes erwartet.
Vitamin X - Umbaupause zog sich ewig. Ich hatte das Gefühl, dass der Soundmann schon gut einen im Tee und die Technik nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte. Set litt dann unter Rückkopplungen. Ich hab es endlich mal geschafft diese Band zu sehen, schon diverse Male verpasst und es war doch ganz cool. Schneller, thrahiger Hardcore, Sänger wirkte auch sympathisch. Vor der Bühne war auch immer noch was los inkl. Konfetti. leider wurde es durch das extrem betrunkene Publikum zunehmend anstrengender, weshalb meine Begleitung und ich etwas früher den Rückweg angetreten haben.
Mofabande - Thrashiger Punk Rock. Gab in 30 Minuten Spielzeit locker 22 Songs. War soweit in Ordnung. leider offenbarte sich das Problem, welches sich durch den ganzen Abend zog, mieser Sound. Der Sänger war kaum zu hören. Das Publikum war auch noch recht verhalten. Solider Start, mehr auch nicht. Probs noch für die 7 Inch mit 13 (!!!) Songs, das muss man erstmal schaffen.
Lotus - Laufen mir dieses Jahr ziemlich oft über den Weg. Beim Ieperfest hat es mich nicht so gepackt. gestern war es besser, aber immer noch ausbaufähig. Sound orientiert sich an den Hardcore Bands der 00er a la Verse. Die machen ihre Sache in dem Punkt schon ganz gut, aber es hat noch nicht geklickt bei mir. Publikum war aber besser dabei und vor der Bühne bildete sich ein Pit.
AYS - Wie immer ein mächtiger, drückender Sound. Mikrosound natürlich wieder unter ferner Liefen. Vor der Bühne weiterhin ein Pit, ohne viel Gewalt, mehr Gepoge, auch mal ganz entspannt und angenehm. War insgesamt okay und macht immer Spaß, aber fällt natürlich im Vergleich zu den letztjährigen Shows in Düsseldorf und Köln ab. Habe aber auch nichts anderes erwartet.
Vitamin X - Umbaupause zog sich ewig. Ich hatte das Gefühl, dass der Soundmann schon gut einen im Tee und die Technik nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte. Set litt dann unter Rückkopplungen. Ich hab es endlich mal geschafft diese Band zu sehen, schon diverse Male verpasst und es war doch ganz cool. Schneller, thrahiger Hardcore, Sänger wirkte auch sympathisch. Vor der Bühne war auch immer noch was los inkl. Konfetti. leider wurde es durch das extrem betrunkene Publikum zunehmend anstrengender, weshalb meine Begleitung und ich etwas früher den Rückweg angetreten haben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Da ich aktuell beruflich für ein paar Tage in Berlin bin, wollte ich die Gelegenheit nutzen, hier auch erstmals ein paar Konzerte wahrzunehmen. Los ging es am Montag mit Dorian Sorriaux im Lidolino, dem kleinen Partykeller direkt neben dem "großen" Lido. Dorian Sorriaux ist eigentlich Gitarrist der Blues-Rock-Band Blues Pills, spielt aber solo klassischen Folk. Der Raum ist wirklich winzig (mein kleinstes Bezahl-Konzert überhaupt!) und es waren auch vermutlich nur ca. 15 zahlende Gäste vor Ort. Ich hätte wirklich gedacht, dass hier der Bekanntheitsgrad der Hauptband trotz anderem Genre ein stärkerer Publikumsanreiz ist. So hatte das Konzert eher eine entspannte Wohnzimmeratmosphäre. Immerhin haben so die Sitzgelegenheiten für fast alle Zuschauer und Musiker ausgereicht.
Den Abend eröffnet hat Niño Obenza mit klassischem Singer-Songwriter-Folk. Seine Stimme empfand ich als sehr angenehm, rein musikalisch klang es für mich eher wie schon tausend Mal gehört. Hier hätte ich mir etwas mehr Eingängigkeit gewünscht. Schlecht war es natürlich trotzdem nicht.
Weiter ging es mit Julian Pras, der mir mit seiner etwas androgyn klingenden Stimme und variationsreicheren Gitarrenmelodien schon wesentlich besser gefallen hat. Wunderbar ergänzt wurde er von seiner Partnerin (?) Helen Ferguson, die ebenfalls die Vocals übernahm und ihn je nach Song instrumental mit Gitarre, Schellenring sowie einem mir bis dato völlig unbekannten Instrument, was aussah wie eine Mischung aus Harfe und den Knöpfen eines Akkordeons, jedoch vom Sound am ehesten mit einer Ratsche verglichen werden kann, unterstütze. Besonders die Parts, in denen beide im Duett gesungen haben, klangen wirklich sehr schön und die grundsympathische Art der beiden konnte mich am Ende sogar noch zu einem ungeplanten CD-Kauf bewegen.
Dorian Sorriaux lieferte mit Unterstützung von Niño Obenza an Bass und Backing-Vocals zum Abschluss ein sehr schönes akustisches Set ab. Gespielt wurden die 4 Songs seiner in diesem Jahr veröffentlichten EP, 3 Van-Morrison-Coverversionen (erkannt habe ich "Into The Mystic"; ich sollte mal wieder mehr Van Morrison hören!) sowie weiteren bisher unveröffentlichten Songs. Da bei den Blues Pills die Gesangsparts vollständig von Elin Larsson übernommen werden, hätte ich nie gedacht, was für eine schöne Singstimme Dorian doch hat (das kann auf künftigen Platten gerne ausgebaut werden). Das Konzert hatte die angenehme Atmosphäre eines Proberaumauftritts, ein Verspieler wurde mit einer witzigen Bemerkung kommentiert und es gab lobende Worte für Amen Dunes, die gleichzeitig im größeren Lido ihren Auftritt hatten. Echt schön, einen Künstler, der mich schon mehrfach auf großen Bühnen begeistert hat, mal in so einem intimen Rahmen erleben zu dürfen und für Dorian eine spannende Möglichkeit, sich neben seiner Hauptband auch in anderen Gefilden musikalisch verwirklichen zu können.
Den Abend eröffnet hat Niño Obenza mit klassischem Singer-Songwriter-Folk. Seine Stimme empfand ich als sehr angenehm, rein musikalisch klang es für mich eher wie schon tausend Mal gehört. Hier hätte ich mir etwas mehr Eingängigkeit gewünscht. Schlecht war es natürlich trotzdem nicht.
Weiter ging es mit Julian Pras, der mir mit seiner etwas androgyn klingenden Stimme und variationsreicheren Gitarrenmelodien schon wesentlich besser gefallen hat. Wunderbar ergänzt wurde er von seiner Partnerin (?) Helen Ferguson, die ebenfalls die Vocals übernahm und ihn je nach Song instrumental mit Gitarre, Schellenring sowie einem mir bis dato völlig unbekannten Instrument, was aussah wie eine Mischung aus Harfe und den Knöpfen eines Akkordeons, jedoch vom Sound am ehesten mit einer Ratsche verglichen werden kann, unterstütze. Besonders die Parts, in denen beide im Duett gesungen haben, klangen wirklich sehr schön und die grundsympathische Art der beiden konnte mich am Ende sogar noch zu einem ungeplanten CD-Kauf bewegen.
Dorian Sorriaux lieferte mit Unterstützung von Niño Obenza an Bass und Backing-Vocals zum Abschluss ein sehr schönes akustisches Set ab. Gespielt wurden die 4 Songs seiner in diesem Jahr veröffentlichten EP, 3 Van-Morrison-Coverversionen (erkannt habe ich "Into The Mystic"; ich sollte mal wieder mehr Van Morrison hören!) sowie weiteren bisher unveröffentlichten Songs. Da bei den Blues Pills die Gesangsparts vollständig von Elin Larsson übernommen werden, hätte ich nie gedacht, was für eine schöne Singstimme Dorian doch hat (das kann auf künftigen Platten gerne ausgebaut werden). Das Konzert hatte die angenehme Atmosphäre eines Proberaumauftritts, ein Verspieler wurde mit einer witzigen Bemerkung kommentiert und es gab lobende Worte für Amen Dunes, die gleichzeitig im größeren Lido ihren Auftritt hatten. Echt schön, einen Künstler, der mich schon mehrfach auf großen Bühnen begeistert hat, mal in so einem intimen Rahmen erleben zu dürfen und für Dorian eine spannende Möglichkeit, sich neben seiner Hauptband auch in anderen Gefilden musikalisch verwirklichen zu können.
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern bei Pöbel MC & Milli Dance in Duisburg im Djäzz, in meinen Augen der beste Laden in Duisburg. Großer Plus: Veganes/Vegetarisches Restaurant in 50m Entfernung, kann man gut verbinden. Leider finden dort viel zu selten relevante Konzerte für mich statt. Gestern war es gut gefüllt. Das Publikum hätte so 1 zu 1 auch auf ein Punkkonzert gepasst, was bei den politischen Standpunkten, die die beiden Protagonisten vertreten auch kein Wunder ist. Es sollte glaube ich auch einen Support geben, der aber abgesagt hat. Keine Ahnung, wer das überhaupt war. Hatte mich erst kurzfristig entschlossen hinzugehen.
Pöbel MC & Milli Dance - Ich war zunächst etwas skeptisch, da ich die Platte zwar ein paar Mal gehört habe, aber noch nicht vollends überzeugt war und ich wohl keinen weiten Weg auf mich genommen hätte. Im Nachhinein bin ich auf jeden Fall überzeugt. 90 Minuten Show, da kann man nicht meckern. Und man muss den es den beiden lassen, dass es ein schöner Mix war aus Sachen von der "Soli-Inkasso" und ältere Sologeschichten. Außerdem war es in der Form abwechslungsreich, dass es zwar stumpfere Songs zum Abgehen gab, die die Crowd (Hip Hop sind auch immer sehr dankbar) gut abgefeiert wurden, politischere bzw kritischere Songs aber nie in den Hintergrund gerieten. Dazu gab es natürlich Blödeleien, aber auch absolut vernüftige und gute Ansagen. Highlight in meinen Augen "Aufbruchsstimmung", passt leider sehr gut zur momentanen Situation. Das Publikum hat wie schon gesagt eigentlich alles dankbar angenommen, war textsicher und hatte Bock. Guter Abend.
Pöbel MC & Milli Dance - Ich war zunächst etwas skeptisch, da ich die Platte zwar ein paar Mal gehört habe, aber noch nicht vollends überzeugt war und ich wohl keinen weiten Weg auf mich genommen hätte. Im Nachhinein bin ich auf jeden Fall überzeugt. 90 Minuten Show, da kann man nicht meckern. Und man muss den es den beiden lassen, dass es ein schöner Mix war aus Sachen von der "Soli-Inkasso" und ältere Sologeschichten. Außerdem war es in der Form abwechslungsreich, dass es zwar stumpfere Songs zum Abgehen gab, die die Crowd (Hip Hop sind auch immer sehr dankbar) gut abgefeiert wurden, politischere bzw kritischere Songs aber nie in den Hintergrund gerieten. Dazu gab es natürlich Blödeleien, aber auch absolut vernüftige und gute Ansagen. Highlight in meinen Augen "Aufbruchsstimmung", passt leider sehr gut zur momentanen Situation. Das Publikum hat wie schon gesagt eigentlich alles dankbar angenommen, war textsicher und hatte Bock. Guter Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern im AZ Mülheim bei Locktender. An sich kein Must See Event, aber es ist quasi auf dem Weg nach Hause und ich hatte Lust. Konzetr ging dann AZ standesgemäß eine halbe Stunde später los.
Deceits - Irgendwas zwischen Post-Rock und Post-Hardcore. Viele Tempowechsel. Ordentliche Klangwelten gepaart mit einer klagenden, aber durchaus angepissten Stimme. Für mich der beste Gig des Abends.
Lentic Waters - Hatte ich auch in der Post-Hardcore/Screamo Ecke eingeordnet, was wohl nach Unterhaltungen auch so stimmt. Allerdings wurde neues Zeug gespielt, welches nach meiner Auffassung eher in Richtung Post-Punk geht. Da das 1. nicht mein Fall ist und 2. der Sänger eine sehr schräge Singstimme hat ist der Auftritt leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.
Locktender - Solider Post-Hardcore/Screamo aus den Staaten. Nichts Überragendes, aber für eine halbe Stunde durchaus unterhaltsam.
Deceits - Irgendwas zwischen Post-Rock und Post-Hardcore. Viele Tempowechsel. Ordentliche Klangwelten gepaart mit einer klagenden, aber durchaus angepissten Stimme. Für mich der beste Gig des Abends.
Lentic Waters - Hatte ich auch in der Post-Hardcore/Screamo Ecke eingeordnet, was wohl nach Unterhaltungen auch so stimmt. Allerdings wurde neues Zeug gespielt, welches nach meiner Auffassung eher in Richtung Post-Punk geht. Da das 1. nicht mein Fall ist und 2. der Sänger eine sehr schräge Singstimme hat ist der Auftritt leider hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.
Locktender - Solider Post-Hardcore/Screamo aus den Staaten. Nichts Überragendes, aber für eine halbe Stunde durchaus unterhaltsam.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern bei Deafheaven in Köln in der Essigfabrik. Reudigste Location in Köln, niemand mag Fließenböden und der Sound ist auch immer unterdurchschnittlich. Außerdem gibt es kein Re-Entry.Dort angekommen musste ich auch noch feststellen, dass die Menge an Zuschauern auch ins wesentlich schönere Gebäude 9 gepasst hätte.
Inter Arma - Guter, passender Support. Haupts'chlich war die Band in irgendwelchen Doom/Sludge Gefilden unterwegs. Langsames Riffing, viele Instrumental Parts. Zwischendurch gab es dann immer wieder schnelle Ausbrüche, die eher an Black Metal erinnerten. Stimme des Sängers war in Ordnung. Leider war der Drummer beim letzten (und ansonsten absolut fantastischen) Song völlig neben der Spur. Da hat nichts gepasst, wenn das Absicht war, habe ich es nicht verstanden.
Deafheaven - Der Sänger ist weiterhin ein weirder Dude, hat allerdings sein Verhalten auf der Bühne etwas verändert. In der Vergangenheit gab es dramatisch anmutende Handbewegungen, gestern war dies nur selten der Fall, dafür wurde häufiger getanzt. Außerdem hat er sich dei Haare wachsen lassen, was nicht dazu beiträgt, dass er weniger weird und gruselig wirkt. Sound war so lala, eigentlich okay, aber zwischendurch immer wieder Rückkopplungen. Essigfabrik regelt wie üblich. Geboten wurden überwiegend Songs vom neuen Album, hat gut gefallen. In meinen Augen auch eingängiger und seichter als die älteren Sachen. Die langen Post-Rock artigen Parts gefallen mir gut. Vom ersten Album wurde nichts gespielt. Schade drum, aber war zu erwarten. Nach fünf Songs ging es von der Bühne, danach gab es allerdings noch weitere drei Stücke. "Dream House" zum Abschluss, guter Closer wie schon in der Vergangenheit. Insgesamt ein guter Gig, sicherlich schon besser gesehen. Beim nächsten Mal aber bitte wieder im Gebäude 9. Das ist die perfekte Größe für die Band und ich glaube nicht, dass sie in den nächsten jahren noch wachsen. So eingängig ist die Mucke dann doch nicht.
Inter Arma - Guter, passender Support. Haupts'chlich war die Band in irgendwelchen Doom/Sludge Gefilden unterwegs. Langsames Riffing, viele Instrumental Parts. Zwischendurch gab es dann immer wieder schnelle Ausbrüche, die eher an Black Metal erinnerten. Stimme des Sängers war in Ordnung. Leider war der Drummer beim letzten (und ansonsten absolut fantastischen) Song völlig neben der Spur. Da hat nichts gepasst, wenn das Absicht war, habe ich es nicht verstanden.
Deafheaven - Der Sänger ist weiterhin ein weirder Dude, hat allerdings sein Verhalten auf der Bühne etwas verändert. In der Vergangenheit gab es dramatisch anmutende Handbewegungen, gestern war dies nur selten der Fall, dafür wurde häufiger getanzt. Außerdem hat er sich dei Haare wachsen lassen, was nicht dazu beiträgt, dass er weniger weird und gruselig wirkt. Sound war so lala, eigentlich okay, aber zwischendurch immer wieder Rückkopplungen. Essigfabrik regelt wie üblich. Geboten wurden überwiegend Songs vom neuen Album, hat gut gefallen. In meinen Augen auch eingängiger und seichter als die älteren Sachen. Die langen Post-Rock artigen Parts gefallen mir gut. Vom ersten Album wurde nichts gespielt. Schade drum, aber war zu erwarten. Nach fünf Songs ging es von der Bühne, danach gab es allerdings noch weitere drei Stücke. "Dream House" zum Abschluss, guter Closer wie schon in der Vergangenheit. Insgesamt ein guter Gig, sicherlich schon besser gesehen. Beim nächsten Mal aber bitte wieder im Gebäude 9. Das ist die perfekte Größe für die Band und ich glaube nicht, dass sie in den nächsten jahren noch wachsen. So eingängig ist die Mucke dann doch nicht.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Danke für den Bericht. Macht Lust auf den Auftritt beim Soulcruscher am 06.10. !SammyJankis hat geschrieben: ↑Do 27. Sep 2018, 08:42Deafheaven - Der Sänger ist weiterhin ein weirder Dude, hat allerdings sein Verhalten auf der Bühne etwas verändert. In der Vergangenheit gab es dramatisch anmutende Handbewegungen, gestern war dies nur selten der Fall, dafür wurde häufiger getanzt. Außerdem hat er sich dei Haare wachsen lassen, was nicht dazu beiträgt, dass er weniger weird und gruselig wirkt. Sound war so lala, eigentlich okay, aber zwischendurch immer wieder Rückkopplungen. Essigfabrik regelt wie üblich. Geboten wurden überwiegend Songs vom neuen Album, hat gut gefallen. In meinen Augen auch eingängiger und seichter als die älteren Sachen. Die langen Post-Rock artigen Parts gefallen mir gut. Vom ersten Album wurde nichts gespielt. Schade drum, aber war zu erwarten. Nach fünf Songs ging es von der Bühne, danach gab es allerdings noch weitere drei Stücke. "Dream House" zum Abschluss, guter Closer wie schon in der Vergangenheit. Insgesamt ein guter Gig, sicherlich schon besser gesehen. Beim nächsten Mal aber bitte wieder im Gebäude 9. Das ist die perfekte Größe für die Band und ich glaube nicht, dass sie in den nächsten jahren noch wachsen. So eingängig ist die Mucke dann doch nicht.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
So sauviele Konzerte gesehen, ohne einen Bericht zu schreiben. Schande über meine Faulheit.
Gestern ging es zu The Hirsch Effekt ins F-Haus in Jena.
Los ging es gegen 19:30 mit Solus 3000 aus Ilmenau/ Erfurt vor ca. 30 Leuten bei einer Venue bei der schätzungsweise 500 Leute reingehen. Solus 3000 machen - das ist nicht wertend gemeint - typischen Post-Rock in Richtung Long Distance Calling würd ich sagen. Kann man sich geben. Haben 3 Songs gespielt und dann war die halbe Stunde auch schon rum.
Weiter ging es dann mit der Prog-Metal-Band Syntension. Das war gar nich meins. Das mögen alles gute Musiker sein, aber Songs sind da nicht entstanden. Ich hatte eher das Gefühl, dass es sich dabei um verschiedene Parts handelte, wo immer mal ein Instrument im Vordergrund ist und die entsprechende Person mal zeigen kann, was sie letztens an der Musikhochschule gelernt hat. Übergänge? Fehlanzeige. Das wirkte mir alles zu sehr zusammengeschustert. Naja und mich persönlich nervt dann noch dieser typische Metal-Gestus, aber seis drum. Also wenn man auf 80s Prog-Metal steht, war das bestimmt geil.
Und dann gings auch los mit der Hauptband The Hirsch Effekt. Die Tour findet ja aufgrund des 10-jährigen Jubiläums statt und dementsprechend wurde aus dem gesamten Katalog gespielt. Da dürfte jeder auf seine Kosten gekommen sein. Leider hat sich an der Besucherzahl nicht zuviel geändert. ich schätz mal 60-70 Leute waren da. Das ist ziemlich traurig dafür, dass die ein unglaublich gutes Konzert gespielt haben. Erstmal war der Sound astrein, toll differenziert. Dann haben die Jungs wieder ne richtig schicke Lichtshow ausgepackt. Und es war eine super intensive Show, die haben richtig abgeliefert. Für mich ganz besonders war die Zugabe, es wurde eine Akustikversion mit Gitarre und Cello von Datorie gespielt und bei der Zeile "Anstatt dass du gegangen bist, kommst du einfach nicht mehr her" sind bei mir dann alle Dämme gebrochen. Bei wem schonmal ne Fernbeziehung zubruch gegangen ist, kann das wohl nachvollziehen. Ja und das ist mir noch nie bei einem Konzert passiert, da haben sie mich richtig zerlegt
Aber so blöd das klingt, war das echt eine tolle Erfahrung, dass Live-Musik sowas auslösen kann und deswegen gehört das Konzert zu einer der ganz Besonderen für mich.
Heute gehts dann zum Deaf Row Fest ins Kassa
Gestern ging es zu The Hirsch Effekt ins F-Haus in Jena.
Los ging es gegen 19:30 mit Solus 3000 aus Ilmenau/ Erfurt vor ca. 30 Leuten bei einer Venue bei der schätzungsweise 500 Leute reingehen. Solus 3000 machen - das ist nicht wertend gemeint - typischen Post-Rock in Richtung Long Distance Calling würd ich sagen. Kann man sich geben. Haben 3 Songs gespielt und dann war die halbe Stunde auch schon rum.
Weiter ging es dann mit der Prog-Metal-Band Syntension. Das war gar nich meins. Das mögen alles gute Musiker sein, aber Songs sind da nicht entstanden. Ich hatte eher das Gefühl, dass es sich dabei um verschiedene Parts handelte, wo immer mal ein Instrument im Vordergrund ist und die entsprechende Person mal zeigen kann, was sie letztens an der Musikhochschule gelernt hat. Übergänge? Fehlanzeige. Das wirkte mir alles zu sehr zusammengeschustert. Naja und mich persönlich nervt dann noch dieser typische Metal-Gestus, aber seis drum. Also wenn man auf 80s Prog-Metal steht, war das bestimmt geil.
Und dann gings auch los mit der Hauptband The Hirsch Effekt. Die Tour findet ja aufgrund des 10-jährigen Jubiläums statt und dementsprechend wurde aus dem gesamten Katalog gespielt. Da dürfte jeder auf seine Kosten gekommen sein. Leider hat sich an der Besucherzahl nicht zuviel geändert. ich schätz mal 60-70 Leute waren da. Das ist ziemlich traurig dafür, dass die ein unglaublich gutes Konzert gespielt haben. Erstmal war der Sound astrein, toll differenziert. Dann haben die Jungs wieder ne richtig schicke Lichtshow ausgepackt. Und es war eine super intensive Show, die haben richtig abgeliefert. Für mich ganz besonders war die Zugabe, es wurde eine Akustikversion mit Gitarre und Cello von Datorie gespielt und bei der Zeile "Anstatt dass du gegangen bist, kommst du einfach nicht mehr her" sind bei mir dann alle Dämme gebrochen. Bei wem schonmal ne Fernbeziehung zubruch gegangen ist, kann das wohl nachvollziehen. Ja und das ist mir noch nie bei einem Konzert passiert, da haben sie mich richtig zerlegt

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- Quadrophobia
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern bei Olafur Arnalds in der Elbphilharmonie in Hamburg
Anfangen muss ich wohl mit einem Riesendank an meine spätere Sitznachbarin, die mir einfach ein Ticket geschenkt hat. PK1, Neupreis 80€.
Das Konzert war dann wie zu erwarten fantastisch. Die Setlist hat sich vollends um die Songs gedreht, die keinen Gesang haben, ein*e Sänger*in wie Arnor Dan war also nicht dabei. Dafür saß der tolle Manu Delago am "Schlagwerk" (Zitat aus dem Programmheft). Dazu Olafur selbst am Flügel und zwei auf einen Synthesizer programmierte Konzertklaviere, die er von seinem Platz aus bedienen konnte und das übliche Quartett aus zwei Geigen, Bratsceh und Cello.
Ungefähr die Hälfte der Songs waren vom neuen Album, welches zu ungefähr 3/4 gespielt wurde, die andere Hälfte bestand aus einer bunten Mischung aus Islands Songs, Living Room Songs, For Now I Am Winter, Eulogy Evolution und dem Broadchurch Soundtrack. Fügte sich alles nahtlos ineinander, dazwischen gab es teils recht lange Erläuterungen von Olafur zur Bedeutung einiger Songs. Durch den ganzen Auftritt zog sich eine sehr meditative und schwebende Grundstimmung, die dem Ganzen sehr geholfen hat, weil das Publikum wirklich durchgehend still war. Positiv anzumerken ist auch, dass es anscheinend langsam weniger wird mit dem Elphi-Tourismus. Es schienen fast alle Plätze belegt zu sein, anders als bei vorherigen Konzerten, wo riesige Lücken in manchen Blöcken waren, weil Touri Kontingente nicht genutzt wurden, oder Leute sich billige Karten gekauft haben und dann doch nicht gekommen sind. Auch ist anders als bei vielen anderen Konzerten kaum jemand früher gegangen. Es scheint langsam endlich um die Musik zu gehen.
Meine Highlights im Set waren Near Light als Setcloser, sowie Neypi vom neuen Album. Letzteres habe ich vorher wenig wahrgenommen, wurde aber nach der Erklärung seiner Entstehung ganz anders zugänglich. Nyepi ist eine lokale Bezeichnung für die Praxis auf einer kleinen Indonesischen Insel, Neujahr zu feiern, indem einen Tag lang Stille herrscht. Verkehr und Stromversorgung sind an diesem Tag niedergelegt und die Leute verlassen das Haus nicht. Olafur war während dieses Feiertages zufällig dort und hat daraus einen Song gemacht, der das Ganze auf merkwürdige Weise sehr gut einfängt. Bedeutung, die man ja sonst eher aus Songtexten ausliest, somit quasi im vorhinein über den Song legen zu können und ihn so anders wahrzunehmen, ist gerade bei Gesangsloser Musik mal eine interessante Erfahrung gewesen
Anfangen muss ich wohl mit einem Riesendank an meine spätere Sitznachbarin, die mir einfach ein Ticket geschenkt hat. PK1, Neupreis 80€.





Das Konzert war dann wie zu erwarten fantastisch. Die Setlist hat sich vollends um die Songs gedreht, die keinen Gesang haben, ein*e Sänger*in wie Arnor Dan war also nicht dabei. Dafür saß der tolle Manu Delago am "Schlagwerk" (Zitat aus dem Programmheft). Dazu Olafur selbst am Flügel und zwei auf einen Synthesizer programmierte Konzertklaviere, die er von seinem Platz aus bedienen konnte und das übliche Quartett aus zwei Geigen, Bratsceh und Cello.
Ungefähr die Hälfte der Songs waren vom neuen Album, welches zu ungefähr 3/4 gespielt wurde, die andere Hälfte bestand aus einer bunten Mischung aus Islands Songs, Living Room Songs, For Now I Am Winter, Eulogy Evolution und dem Broadchurch Soundtrack. Fügte sich alles nahtlos ineinander, dazwischen gab es teils recht lange Erläuterungen von Olafur zur Bedeutung einiger Songs. Durch den ganzen Auftritt zog sich eine sehr meditative und schwebende Grundstimmung, die dem Ganzen sehr geholfen hat, weil das Publikum wirklich durchgehend still war. Positiv anzumerken ist auch, dass es anscheinend langsam weniger wird mit dem Elphi-Tourismus. Es schienen fast alle Plätze belegt zu sein, anders als bei vorherigen Konzerten, wo riesige Lücken in manchen Blöcken waren, weil Touri Kontingente nicht genutzt wurden, oder Leute sich billige Karten gekauft haben und dann doch nicht gekommen sind. Auch ist anders als bei vielen anderen Konzerten kaum jemand früher gegangen. Es scheint langsam endlich um die Musik zu gehen.
Meine Highlights im Set waren Near Light als Setcloser, sowie Neypi vom neuen Album. Letzteres habe ich vorher wenig wahrgenommen, wurde aber nach der Erklärung seiner Entstehung ganz anders zugänglich. Nyepi ist eine lokale Bezeichnung für die Praxis auf einer kleinen Indonesischen Insel, Neujahr zu feiern, indem einen Tag lang Stille herrscht. Verkehr und Stromversorgung sind an diesem Tag niedergelegt und die Leute verlassen das Haus nicht. Olafur war während dieses Feiertages zufällig dort und hat daraus einen Song gemacht, der das Ganze auf merkwürdige Weise sehr gut einfängt. Bedeutung, die man ja sonst eher aus Songtexten ausliest, somit quasi im vorhinein über den Song legen zu können und ihn so anders wahrzunehmen, ist gerade bei Gesangsloser Musik mal eine interessante Erfahrung gewesen

- nilolium
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Re: Der Konzertbesuchsthread
liest sich gut! die "kleine indonesische insel" ist übrigens bali
war auch während nyepi dort, war echt etwas besonderes.

- Quadrophobia
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Re: Der Konzertbesuchsthread
So wie er das beschrieben hat, hätte man meinen können, er redet von so ner 800 Einwohner Klitschenilolium hat geschrieben:liest sich gut! die "kleine indonesische insel" ist übrigens baliwar auch während nyepi dort, war echt etwas besonderes.

Re: Der Konzertbesuchsthread
In Wiesbaden war er auch (wie immer) großartig. Vor zehn Jahren hab ich ihn dort zum ersten Mal in einem alten Kino gesehen.
Dann in der Ringkirche und vorhin im Kurhaus. Daher kenne ich ihn auch schon "gesanglos".
Der letzte Song war hier nicht Near Light, sondern der, den er für seine verstorbene Oma geschrieben hat. Es würde dann auch sehr sentimental und still.
Ich dachte übrigens auch es geht um eine Miniinsel.
Bei den ferngesteuerten Klavieren ging heute was schief. Eins hat sich irgendwie selbstständig gemacht.
Die Lightshow fand ich übrigens fantastisch und sehr passend.

Der letzte Song war hier nicht Near Light, sondern der, den er für seine verstorbene Oma geschrieben hat. Es würde dann auch sehr sentimental und still.
Ich dachte übrigens auch es geht um eine Miniinsel.

Bei den ferngesteuerten Klavieren ging heute was schief. Eins hat sich irgendwie selbstständig gemacht.

Die Lightshow fand ich übrigens fantastisch und sehr passend.

Terrorkommando Riesling Spätlese
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 29.9. beim Deaf Row Fest in Jena.
War wieder alles schick organisiert. Es gab sauleckere vegane burger, schickes Design von Druckwelle sowie einiges an Merch und Platten.
Begonnen hat der Abend mit HEADS. Haben mir sehr gut gefallen, Touren momentan zusammen mit Whores. Relativ schwierig deren sound zu beschreiben: ich würd sagen wenn nirvana und placebo in der postapokalypse n album zusammen aufnehmen.
Weiter ging es mit FOTOCRIME. Das ist die Band um den Sänger von Coliseum. Der Sound ist straight aus den 80ern und ist so mit das Authentischste was ich so an gegenwärtigen Wave/ Post-Punk- Bands gehört habe, wenn es darum geht das nachzuahmen. War bloß leider nix für mich. Erstmal mag ich lieber den Sound eines lebenden Schlagzeugers anstatt eines Drumcomputers und dann war mir der Frontmann zu theatralisch, hat auch konsequent mit Sonnenbrille performt. Naja Geschmackssache. Da holen mich aber auch so nur wenige Bands ab.
Nun kam ne sehr unerwartete Überraschung und wie sich herausstellen sollte das absolute Highlight für mich: BRIQUEVILLE. Das ist eine belgische Combo, die sich irgendwo im Doom verorten lässt, dafür aber gut Groove hat. Ich würd mich dazu hinreißen lassen zu sagen dass es ne Mischung aus Doom und Stoner ist. Ist aber auch schwierig, das Material unterscheidet sich zuweilen sehr. Als sie auf die bühne kamen war ich auch erstmal skeptisch: pestmasken und schwarze Umhänge und ne alte Orgel. Ich bin von so Verkleidungszeug und gimmicks meistens unterwältigt. Hier hat es den Sound allerdings atmosphärisch unterstützt und war für mich stimmig und nicht störend. Die Musik, der Sound und die Performance haben mich echt überzeugt. Schön fand ich auch zu merken dass es scheinbar dem gesamten Publikum so ging: Keiner hat was gesagt, man hat den Eindruck bekommen dass alle sehr überrascht davon waren was vorne grad passiert. Zwischen den Songs gab es keinen Applaus, und das schien mir aus dem Grund zu passieren, dass sich eine Atmosphäre dingestellt hat, die niemand unterbrechen wollte. Das hat dann auch der frenetische Applaus und Jubel am Ende des Konzerts gezeigt.
Im Anschluss ging es mit SUN WORSHIP weiter auf die sich sicherlich die Meisten gefreut haben so wie ich das aus Gesprächen der anwesenden Black Metal-Polizei raushören konnte. Auf Platte find ich die auch ganz gut. Aber live hat es mich leider gelangweilt. Dennoch Hut ab dass man zu zweit so einen vollen und umfassenden Sound hinbekommt. Das Publikum hat es auf jeden Fall belohnt.
LENTO haben dann das Steuer übernommen. Hatte ich mich auch drauf gefreut, da ich sie auf Platte schätze. Hat aber live für mich nicht gut funktioniert.
Nun sollte nochmal ein Genrewechsel erfolgen mit SOVIET SOVIET, eine italienische Wave-Band. Die haben mir dann wieder richtig gut gefallen, da sie für das Genre ne schöne Soundwand auffahren. Die Band hatte auch ordentlich Spass und hat das Publikum auch gut mitgenommen.
Als letzte Band des Abends kam dann DOWNFALL OF GAIA auf die Bühne. Der Gig war ungefähr 1000mal besser als beim Stoned. Habs aber nicht mehr zu ende geschaut weil es dann auch schon halb 2 war und ich ordentlich geschlaucht war.
Absolute Highlights und Anspieltips von mir sind heads. und Briqueville.
Schade war dass deutlich weniger Leute da waren als die Jahre zuvor. Dafür hab ich kein sonderliches Gerede während der Konzerte gehört. Ich hoffe dass es nächstes Jahr besser läuft, da der Organisator sich da immer ordentlich reinhängt und viel Herzblut reinsteckt, wie auch in die anderen Konzerte, die u.a. in Jena organisiert.
War wieder alles schick organisiert. Es gab sauleckere vegane burger, schickes Design von Druckwelle sowie einiges an Merch und Platten.
Begonnen hat der Abend mit HEADS. Haben mir sehr gut gefallen, Touren momentan zusammen mit Whores. Relativ schwierig deren sound zu beschreiben: ich würd sagen wenn nirvana und placebo in der postapokalypse n album zusammen aufnehmen.
Weiter ging es mit FOTOCRIME. Das ist die Band um den Sänger von Coliseum. Der Sound ist straight aus den 80ern und ist so mit das Authentischste was ich so an gegenwärtigen Wave/ Post-Punk- Bands gehört habe, wenn es darum geht das nachzuahmen. War bloß leider nix für mich. Erstmal mag ich lieber den Sound eines lebenden Schlagzeugers anstatt eines Drumcomputers und dann war mir der Frontmann zu theatralisch, hat auch konsequent mit Sonnenbrille performt. Naja Geschmackssache. Da holen mich aber auch so nur wenige Bands ab.
Nun kam ne sehr unerwartete Überraschung und wie sich herausstellen sollte das absolute Highlight für mich: BRIQUEVILLE. Das ist eine belgische Combo, die sich irgendwo im Doom verorten lässt, dafür aber gut Groove hat. Ich würd mich dazu hinreißen lassen zu sagen dass es ne Mischung aus Doom und Stoner ist. Ist aber auch schwierig, das Material unterscheidet sich zuweilen sehr. Als sie auf die bühne kamen war ich auch erstmal skeptisch: pestmasken und schwarze Umhänge und ne alte Orgel. Ich bin von so Verkleidungszeug und gimmicks meistens unterwältigt. Hier hat es den Sound allerdings atmosphärisch unterstützt und war für mich stimmig und nicht störend. Die Musik, der Sound und die Performance haben mich echt überzeugt. Schön fand ich auch zu merken dass es scheinbar dem gesamten Publikum so ging: Keiner hat was gesagt, man hat den Eindruck bekommen dass alle sehr überrascht davon waren was vorne grad passiert. Zwischen den Songs gab es keinen Applaus, und das schien mir aus dem Grund zu passieren, dass sich eine Atmosphäre dingestellt hat, die niemand unterbrechen wollte. Das hat dann auch der frenetische Applaus und Jubel am Ende des Konzerts gezeigt.
Im Anschluss ging es mit SUN WORSHIP weiter auf die sich sicherlich die Meisten gefreut haben so wie ich das aus Gesprächen der anwesenden Black Metal-Polizei raushören konnte. Auf Platte find ich die auch ganz gut. Aber live hat es mich leider gelangweilt. Dennoch Hut ab dass man zu zweit so einen vollen und umfassenden Sound hinbekommt. Das Publikum hat es auf jeden Fall belohnt.
LENTO haben dann das Steuer übernommen. Hatte ich mich auch drauf gefreut, da ich sie auf Platte schätze. Hat aber live für mich nicht gut funktioniert.
Nun sollte nochmal ein Genrewechsel erfolgen mit SOVIET SOVIET, eine italienische Wave-Band. Die haben mir dann wieder richtig gut gefallen, da sie für das Genre ne schöne Soundwand auffahren. Die Band hatte auch ordentlich Spass und hat das Publikum auch gut mitgenommen.
Als letzte Band des Abends kam dann DOWNFALL OF GAIA auf die Bühne. Der Gig war ungefähr 1000mal besser als beim Stoned. Habs aber nicht mehr zu ende geschaut weil es dann auch schon halb 2 war und ich ordentlich geschlaucht war.
Absolute Highlights und Anspieltips von mir sind heads. und Briqueville.
Schade war dass deutlich weniger Leute da waren als die Jahre zuvor. Dafür hab ich kein sonderliches Gerede während der Konzerte gehört. Ich hoffe dass es nächstes Jahr besser läuft, da der Organisator sich da immer ordentlich reinhängt und viel Herzblut reinsteckt, wie auch in die anderen Konzerte, die u.a. in Jena organisiert.
- SammyJankis
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- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Samstag bei xServitudex, der 90s Metalcore Hype Band seit dem Ende von xRepentnacex, wobei sie an die nicht rankommen, in Tongeren in Belgien in einem Jugendzentrum, in dem ich tatsächlich schon einmal war. Fünf Bands haben gespielt, 5 Straight Edge Bands, es gab kein Alkohol, veganes Essen und unter 18jährige hatten freien Eintritt. Da das Durchschnitssalter recht hoch war, gab es doch locker 10 Kiddies, die sich aber meh dem Fangen als den Bands gewidmet haben. Laden hätte allerdings gerne voller sein dürfen.
xInvictusx - Ging gleich irgendwo im H8000 Metal/Hardcore Bereich los. Schweres Riffing, fiese Songs. War ein solider Start in den Abend.
Still x Nothing - Waren im Endeffekt xInvictusx mit anderem Drummer und zweitem Gitarristen. Sound ging mehr in Richtung Hardcore statt Metal, ohne dass der Metalcorebereich verlassen wurde. Leider gab es hier einige technische Probleme. War okay, mehr auch nicht.
xKombatx - Reunion Show, wobei ich nicht ganz mitbekommen habe, ob das jetzt eine einmalige Sache war. Sound natürlich auch im 90s Metalcore Bereich einzuordnen. Set war durchaus wütendund einige Zuschauer waren auch nach Jahren der Inaktivität der Band textsicher. Cover gab es auch, zum einen von Liar und dann, klischeehaft zur SxE Show: Earth Crisis - Firestorm. Natürlich war hier dann die Hölle los.
xDevourx - Soundtechnisch tat sich nicht viel. Habe die band lange zu Unrecht ignoriert, aber auf dem Ieper hat es geklickt. AUch am Samstag hat es mir gut gefallen. Set war absolut in Ordnung, vor der Bühne wurde gut gemosht. Kann nicht klagen.
xServitudex - Im Prinzip auch kein neuer Sound, allerdings noch stumpfer. Für harten Mosh ist hier gesorgt. Die Band hat sich sehr gefreut über die laut ihrer Aussage erste Show mit einem "Edge Line Up". Set war auch wie immer gut. Klar, so viel wie in UK ist hier noch nicht los, hoffe, dass sich das noch ändert. Die Truppe ist jung und verdient es auf jeden Fall. Allerdings sollte der eine Gitarrist es dann auch bitte vermeiden, beim Herumspringen auf der Bühne auf seinem Gitarrenkabel zu landen und es durch ruckartige Bewegungen selbst zu ziehen, so zweimal geschehen am Samstag.
xInvictusx - Ging gleich irgendwo im H8000 Metal/Hardcore Bereich los. Schweres Riffing, fiese Songs. War ein solider Start in den Abend.
Still x Nothing - Waren im Endeffekt xInvictusx mit anderem Drummer und zweitem Gitarristen. Sound ging mehr in Richtung Hardcore statt Metal, ohne dass der Metalcorebereich verlassen wurde. Leider gab es hier einige technische Probleme. War okay, mehr auch nicht.
xKombatx - Reunion Show, wobei ich nicht ganz mitbekommen habe, ob das jetzt eine einmalige Sache war. Sound natürlich auch im 90s Metalcore Bereich einzuordnen. Set war durchaus wütendund einige Zuschauer waren auch nach Jahren der Inaktivität der Band textsicher. Cover gab es auch, zum einen von Liar und dann, klischeehaft zur SxE Show: Earth Crisis - Firestorm. Natürlich war hier dann die Hölle los.
xDevourx - Soundtechnisch tat sich nicht viel. Habe die band lange zu Unrecht ignoriert, aber auf dem Ieper hat es geklickt. AUch am Samstag hat es mir gut gefallen. Set war absolut in Ordnung, vor der Bühne wurde gut gemosht. Kann nicht klagen.
xServitudex - Im Prinzip auch kein neuer Sound, allerdings noch stumpfer. Für harten Mosh ist hier gesorgt. Die Band hat sich sehr gefreut über die laut ihrer Aussage erste Show mit einem "Edge Line Up". Set war auch wie immer gut. Klar, so viel wie in UK ist hier noch nicht los, hoffe, dass sich das noch ändert. Die Truppe ist jung und verdient es auf jeden Fall. Allerdings sollte der eine Gitarrist es dann auch bitte vermeiden, beim Herumspringen auf der Bühne auf seinem Gitarrenkabel zu landen und es durch ruckartige Bewegungen selbst zu ziehen, so zweimal geschehen am Samstag.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
Re: Der Konzertbesuchsthread
Hab die im Mai in Bremen gesehen und war auch begeistert!DerAffenmensch hat geschrieben: ↑Mo 8. Okt 2018, 14:09Nun kam ne sehr unerwartete Überraschung und wie sich herausstellen sollte das absolute Highlight für mich: BRIQUEVILLE. Das ist eine belgische Combo, die sich irgendwo im Doom verorten lässt, dafür aber gut Groove hat. Ich würd mich dazu hinreißen lassen zu sagen dass es ne Mischung aus Doom und Stoner ist. Ist aber auch schwierig, das Material unterscheidet sich zuweilen sehr. Als sie auf die bühne kamen war ich auch erstmal skeptisch: pestmasken und schwarze Umhänge und ne alte Orgel. Ich bin von so Verkleidungszeug und gimmicks meistens unterwältigt. Hier hat es den Sound allerdings atmosphärisch unterstützt und war für mich stimmig und nicht störend. Die Musik, der Sound und die Performance haben mich echt überzeugt. Schön fand ich auch zu merken dass es scheinbar dem gesamten Publikum so ging: Keiner hat was gesagt, man hat den Eindruck bekommen dass alle sehr überrascht davon waren was vorne grad passiert. Zwischen den Songs gab es keinen Applaus, und das schien mir aus dem Grund zu passieren, dass sich eine Atmosphäre dingestellt hat, die niemand unterbrechen wollte. Das hat dann auch der frenetische Applaus und Jubel am Ende des Konzerts gezeigt.
Muss aber sagen, dass die mich auf Platte nicht überzeugen könne. Live aber immer wieder gerne!
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich beginne mit einem Nachtrag: Am 20.09. war ich bei Graveyard im Berliner Columbia Theater.
Vorband waren die Schweden von Bombus, die ich dank meiner Unkenntnis des Berliner ÖPNV-Netzes leider fast komplett verpasst habe. Die Band geht in die Heavy/Stoner Metal-Richtung, auf Platte fand ich sie bislang nur mäßig spannend. In den paar Minuten, die ich noch mitbekommen habe, war der Sound allerdings auch ziemlich mies. Anscheinend habe ich also nichts wichtiges verpasst.
Graveyard dagegen waren echt spitze. Die Band gehört zur Speerspitze der Retro-Rock-Revival-Bewegung und ich bin froh, dass ich sie doch nochmal live erleben konnte (2016 waren sie kurzzeitig mal aufgelöst). Grundsätzlich gefallen mir die blueslastigen Stücke am besten, von denen natürlich auch einige dargeboten wurden (ganz besonders toll: "Bird Of Paradise" von der neuen Platte). Der klare Fokus liegt allerdings auf klassischem Hard Rock mit einzelnen Psychedelic-Ausflügen. Hin und wieder rutscht die Band meiner Meinung nach etwas zu sehr in 0815-Sounds ab, alles in allem war das aber schon stark. Die Songs der aktuellen Platte "Peace" haben sich gut in den Songkatalog eingefügt, auch wenn das Publikum hier noch etwas verhaltener reagierte, während bei den Hits dagegen wild gemosht wurde, womit ich ehrlich gesagt auch nicht gerechnet hatte. Vom Debüt wird leider mittlerweile nichts mehr gespielt, aber der Nachfolger "Hisingen Blues" bleibt dank vieler Fan-Favorites glücklicherweise weiterhin fester Bestandteil des Sets (zurecht). So wurde der Abend dann auch mit dem bombastischen "The Siren" beschlossen, das live noch etwas druckvoller als auf Platte rüberkam. Insgesamt ein schönes Konzert
------
Gestern Abend war ich bei Mono im Wiesbadener Kesselhaus. Der Raum war ab dem ersten Support-Act erstaunlich gut gefüllt. Freut mich, dass die Band (bzw. das Gesamtpaket) mittlerweile so viele Leute zieht.
Los ging es mit Jo Quail, einer Londoner Cellistin, die ihre Sounds komplett mit elektrischem Cello und einem Loop-Gerät kreiert. Grundsätzlich finde ich solche Loop-Geschichten ja schon spannend, wie sich nach und nach eine Tonspur auf die andere setzt und am Ende eine spannende Klangcollage herauskommt. So beeindruckend gut umgesetzt habe ich das aber noch nie erlebt. Mit klassischer Musik hatte der Auftritt nur noch am Rande zu tun, viel mehr tauchte man in düstere Noise- und Post-Rock-Gefilde ab, in der der klassische Cello-Sound nur noch eines von vielen Elementen war. Als Kontrast dazu war die Londonerin in den Songpausen sehr gesprächig, witzelte herum und erklärte die Bedeutung der einzelnen Songs. Insgesamt wurden 3 Stücke gespielt (jedes ca. 10 Minuten lang). Ich habe glaube ich noch nie so einen hervorragenden Support-Auftritt gesehen (zumindest was verhältnismäßig unbekannte Supports angeht). Von meiner Seite aus hätte das Konzert gerne noch 1,5 Stunden so weitergehen können. Ich werde mich jetzt mal an die Studioalben von ihr wagen, befürchte aber, dass diese wohl nicht an diese großartige Live-Erfahrung herankommen können.
Das hohe Niveau konnten die Post-Metaller von A Storm Of Light leider nicht ganz halten, was auch daran liegt, dass ich mich mit der Stimme des Sängers nicht ganz anfreunden konnte. Instrumental klang der Auftritt dagegen sehr ordentlich und die ausdrucksstarken Visuals haben mich irgendwann so sehr in Beschlag genommen, dass die Musik für mich etwas in den Hintergrund getreten ist
Der Closer "Collapse" konnte mich dagegen wieder voll und ganz überzeugen.
Der abschließende Auftritt von Mono war einer der besten, den ich dieses Jahr bewundern durfte. Im Post-Rock-Bereich gehört die Band zu meinen Lieblingen, die gewaltigen Ausbrüche nach den ausufernden Leise-Passagen kriegen mich einfach jedes Mal und erwischen mich interessanterweise auch stärker auch bei anderen Genre-Kollegen. Schon beim ersten Song "After You Comes The Flood" (vom kommenden Album) bekam ich so ein krasses Gefühl, was mir keine andere Band bieten kann. Mit "Dream Odyssey" sowie dem ebenfalls neuen "Breathe" (mit Gesang!!!) wurden jedoch auch 2 ruhige Stücke dargeboten. Generell klangen die 5 neuen Songs alle ziemlich großartig, sodass die Vorfreude auf die neue Platte "Nowhere Now Here" immens ist. Daneben war eine zufriedenstellende Berücksichtigung des umfangreichen Back-Katalogs natürlich nicht mehr möglich, insbesondere das großartige Album-Doppel "The Last Dawn / Rays Of Darkness" fand leider keine Berücksichtigung. Mit den beiden Fan-Favorites "Halcyon (Beautiful Days)" (mit Jo Quail am Cello) und "Ashes In The Snow" fand das Konzert dann ein wunderschönes Ende. Jahres-Top 5 mindestens!
Vorband waren die Schweden von Bombus, die ich dank meiner Unkenntnis des Berliner ÖPNV-Netzes leider fast komplett verpasst habe. Die Band geht in die Heavy/Stoner Metal-Richtung, auf Platte fand ich sie bislang nur mäßig spannend. In den paar Minuten, die ich noch mitbekommen habe, war der Sound allerdings auch ziemlich mies. Anscheinend habe ich also nichts wichtiges verpasst.
Graveyard dagegen waren echt spitze. Die Band gehört zur Speerspitze der Retro-Rock-Revival-Bewegung und ich bin froh, dass ich sie doch nochmal live erleben konnte (2016 waren sie kurzzeitig mal aufgelöst). Grundsätzlich gefallen mir die blueslastigen Stücke am besten, von denen natürlich auch einige dargeboten wurden (ganz besonders toll: "Bird Of Paradise" von der neuen Platte). Der klare Fokus liegt allerdings auf klassischem Hard Rock mit einzelnen Psychedelic-Ausflügen. Hin und wieder rutscht die Band meiner Meinung nach etwas zu sehr in 0815-Sounds ab, alles in allem war das aber schon stark. Die Songs der aktuellen Platte "Peace" haben sich gut in den Songkatalog eingefügt, auch wenn das Publikum hier noch etwas verhaltener reagierte, während bei den Hits dagegen wild gemosht wurde, womit ich ehrlich gesagt auch nicht gerechnet hatte. Vom Debüt wird leider mittlerweile nichts mehr gespielt, aber der Nachfolger "Hisingen Blues" bleibt dank vieler Fan-Favorites glücklicherweise weiterhin fester Bestandteil des Sets (zurecht). So wurde der Abend dann auch mit dem bombastischen "The Siren" beschlossen, das live noch etwas druckvoller als auf Platte rüberkam. Insgesamt ein schönes Konzert

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Gestern Abend war ich bei Mono im Wiesbadener Kesselhaus. Der Raum war ab dem ersten Support-Act erstaunlich gut gefüllt. Freut mich, dass die Band (bzw. das Gesamtpaket) mittlerweile so viele Leute zieht.
Los ging es mit Jo Quail, einer Londoner Cellistin, die ihre Sounds komplett mit elektrischem Cello und einem Loop-Gerät kreiert. Grundsätzlich finde ich solche Loop-Geschichten ja schon spannend, wie sich nach und nach eine Tonspur auf die andere setzt und am Ende eine spannende Klangcollage herauskommt. So beeindruckend gut umgesetzt habe ich das aber noch nie erlebt. Mit klassischer Musik hatte der Auftritt nur noch am Rande zu tun, viel mehr tauchte man in düstere Noise- und Post-Rock-Gefilde ab, in der der klassische Cello-Sound nur noch eines von vielen Elementen war. Als Kontrast dazu war die Londonerin in den Songpausen sehr gesprächig, witzelte herum und erklärte die Bedeutung der einzelnen Songs. Insgesamt wurden 3 Stücke gespielt (jedes ca. 10 Minuten lang). Ich habe glaube ich noch nie so einen hervorragenden Support-Auftritt gesehen (zumindest was verhältnismäßig unbekannte Supports angeht). Von meiner Seite aus hätte das Konzert gerne noch 1,5 Stunden so weitergehen können. Ich werde mich jetzt mal an die Studioalben von ihr wagen, befürchte aber, dass diese wohl nicht an diese großartige Live-Erfahrung herankommen können.
Das hohe Niveau konnten die Post-Metaller von A Storm Of Light leider nicht ganz halten, was auch daran liegt, dass ich mich mit der Stimme des Sängers nicht ganz anfreunden konnte. Instrumental klang der Auftritt dagegen sehr ordentlich und die ausdrucksstarken Visuals haben mich irgendwann so sehr in Beschlag genommen, dass die Musik für mich etwas in den Hintergrund getreten ist

Der abschließende Auftritt von Mono war einer der besten, den ich dieses Jahr bewundern durfte. Im Post-Rock-Bereich gehört die Band zu meinen Lieblingen, die gewaltigen Ausbrüche nach den ausufernden Leise-Passagen kriegen mich einfach jedes Mal und erwischen mich interessanterweise auch stärker auch bei anderen Genre-Kollegen. Schon beim ersten Song "After You Comes The Flood" (vom kommenden Album) bekam ich so ein krasses Gefühl, was mir keine andere Band bieten kann. Mit "Dream Odyssey" sowie dem ebenfalls neuen "Breathe" (mit Gesang!!!) wurden jedoch auch 2 ruhige Stücke dargeboten. Generell klangen die 5 neuen Songs alle ziemlich großartig, sodass die Vorfreude auf die neue Platte "Nowhere Now Here" immens ist. Daneben war eine zufriedenstellende Berücksichtigung des umfangreichen Back-Katalogs natürlich nicht mehr möglich, insbesondere das großartige Album-Doppel "The Last Dawn / Rays Of Darkness" fand leider keine Berücksichtigung. Mit den beiden Fan-Favorites "Halcyon (Beautiful Days)" (mit Jo Quail am Cello) und "Ashes In The Snow" fand das Konzert dann ein wunderschönes Ende. Jahres-Top 5 mindestens!
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Samstag in Mar del Plata (Argentinien) bei la vela puerco. Ich habe die Jungs aus Uruguay 2012 beim Hurricane gesehen und konnte das Konzert glücklicherweise am Ende meiner Südamerika-Reise einbauen 
Das ganze fand in einer Sporthalle statt, deren Fassungsvermögen in etwa beim Kölner E-Werk lag.
Das Konzert beginnt (für südamerikanische Verhältnisse) bereits untypisch, nämlich pünktlich. Von der Vorband (deren Namen ich leider nicht mehr weiß) gab es südamerikanischen Rock, also alles sehr passend. Bemerkenswert fand ich hier zudem wie aufmerksam das Publikum war. Beim Warten auf den Hauptact wird sich weiter eingesungen und sogar warmgesprungen. Habe ich so auch noch nie erlebt.
Dann betreten la vela puerca die Bühne. Die Menge ist vom ersten Ton an in Bewegung; der Gras-Geruch vermischt sich zunehmend mit Schweiß. Auch in Südamerika ist die Unart einiger Männer sich oberkörperfrei ins Konzert zu stürzen leider recht verbreitet.
Insgesamt kann ich nur festhalten, dass argentinische crowds wirklich so verrückt sind, wie man es aus Live-Aufnahmen kennt. Es wurde bei fast jedem gesprungen oder es ging von links nach rechts durch den halben Saal. Jeder Song wird leidenschaftlich mitgesungen, so dass man gar nicht genau merkt, welche jetzt eigentlich neu sind. Musikalisch war es auch sehr gut! Ich hatte im Vorfeld die Befürchtung, dass es vielleicht etwas eintönig werden könnte, aber 2h Nettospielzeit vergingen wie im Flug. Die großen Hits wie “Llenos de Magia“ oder “Zafar“ waren alle dabei, nur leider kein “el viejo“
Klar, das ganze lebte von der besonderen Erfahrung eines Auftritts in Südamerika, aber auch insgesamt war es ein tolles Konzert (für keine 15€). Gerne wieder in Deutschland, in Argentinien sowieso

Das ganze fand in einer Sporthalle statt, deren Fassungsvermögen in etwa beim Kölner E-Werk lag.
Das Konzert beginnt (für südamerikanische Verhältnisse) bereits untypisch, nämlich pünktlich. Von der Vorband (deren Namen ich leider nicht mehr weiß) gab es südamerikanischen Rock, also alles sehr passend. Bemerkenswert fand ich hier zudem wie aufmerksam das Publikum war. Beim Warten auf den Hauptact wird sich weiter eingesungen und sogar warmgesprungen. Habe ich so auch noch nie erlebt.
Dann betreten la vela puerca die Bühne. Die Menge ist vom ersten Ton an in Bewegung; der Gras-Geruch vermischt sich zunehmend mit Schweiß. Auch in Südamerika ist die Unart einiger Männer sich oberkörperfrei ins Konzert zu stürzen leider recht verbreitet.
Insgesamt kann ich nur festhalten, dass argentinische crowds wirklich so verrückt sind, wie man es aus Live-Aufnahmen kennt. Es wurde bei fast jedem gesprungen oder es ging von links nach rechts durch den halben Saal. Jeder Song wird leidenschaftlich mitgesungen, so dass man gar nicht genau merkt, welche jetzt eigentlich neu sind. Musikalisch war es auch sehr gut! Ich hatte im Vorfeld die Befürchtung, dass es vielleicht etwas eintönig werden könnte, aber 2h Nettospielzeit vergingen wie im Flug. Die großen Hits wie “Llenos de Magia“ oder “Zafar“ waren alle dabei, nur leider kein “el viejo“

Klar, das ganze lebte von der besonderen Erfahrung eines Auftritts in Südamerika, aber auch insgesamt war es ein tolles Konzert (für keine 15€). Gerne wieder in Deutschland, in Argentinien sowieso

Molotow must stay
- SammyJankis
- Beiträge: 9107
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war letzte Woche auf zwei Shows. Bin bis jetzt noch nciht dazu gekommen, darüber zu berichten. Bis jetzt:
Letzte Woche Dienstag war ich bei Magma Waves in Duisburg im Topperhouse Studio. Der Laden war gut gefüllt, vielleicht 40-50 Zahlende. 5-7 Euro Eintritt sind auch fair.
Shy, Low - Relative harter Post-Rock, der allerdings durchaus ab und an schöne Melodien einfließen lassen konnte. In meinen Augen am ehesten mit This Will Destroy You zu vergleichen. Guter Gig mit netter Lichtuntermalung.
Magma Waves - Der gewohnt gute Gig, Schöne Klangwelten, klasse Ausbrüche. Die Band spielt leider viel zu selten. Das Debütalbum sei jedem ans Herz gelegt, der etwas mit Post-Rock anfangen kann. Leider wurde ich an dem Tag von der Müdigkeit übermannt und konnte das Set nicht voll und ganz genießen. Trotzdem hat es sich gelohnt.
Am Samstag war ich dann noch in Düsseldorf im Zakk bei Life of Agony. Die Show war asuverkauft, ich hatte es natürlich verballert, mir im Vorfeld ein Ticket zu kaufen. Hat dann im Nachhinein doch noch bei Fb geklappt, wobei die Person mich glaube ich etwas abzocken wollte. Im Endeffekt habe ich aber den Originalpreis gezahlt und bin reingekommen. Also alles gut.
All Hail the Yeti - Solider Crossover im Stile der Hauptband. War okay, aber auch weit davon entfernt, dass ich mir das noch einmal auf einem Konzert geben müsste. Außerdem ist der Name unfassbar scheiße.
BillyBio - Dabei handelt es sich um die andere Band von Billy Graziadei, dem einzigen Originalmitglied von Biohazard, der die Band netterweise auch noch nach sich benannt hat. Soundtechnisch klang es wie eine Lightversion von Biohazard. Im Prinzip haben nach meinem Gefühl alle auf das Unvermeidliche gewartet, ein Cover. Das gab es dann auch in Form von "Shades of Grey". Ich war sehr überrascht, dass es nicht "Punishment" war, aber dazu gleich mehr.
Life of Agony - Die Band gehört für mich zu der Sorte Acts, die ein alles überstrahlendes Album haben, an dem sich alle anderen Werke messen müssen und kläglich scheitern. Hier ist es "River Runs Red" und natürlich gab es zu Beginn mit drei Songs am Stück direkt die volle Dröhnung. Die Crowd war absolut textsicher und von Anfang an voll dabei. Der Hauptteil des Sets war natürlich von der bereits erwähnten Platte. Ansonsten ging es quer durch die Discographie. Gute Setlist, da kann man nichts anderes sagen. Da ich die Band tatsächlich bis jetzt noch nie gesehen hatte, war ich doch sehr gespannt, wie Mina Caputos Stimme nun klingt und sie ist immer noch absolut markant und klasse. Außerdem hat die Frau die Crowd voll udn ganz unter Kontrolle. Die Absperrung vor der Bühne hätte es in meinen Augen auch nicht gebraucht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Band besonders erpicht darauf war. Soundtechnisch war es auch wunderbar und die Tracks der Band sind eh über jeden zweifel erhaben. Es wird auch ein guter Mix aus eher ruhigen und härteren Songs geboten. Überhaupt die Härte. Gegen Ende gab es "Underground" und "River Runs Red" nacheinander und man kommt einfach nicht drumherum zu sagen, dass eine Menge Hardcore Bands im Boden versinken bei der Härte dieser Songs. Da kommt kaum etwas heran. Danach kam Billy Graziadei auf die Bühne und die Band spielt ohne Mina Caputo "Punishment" von Biohazard. Es ist echt lange her, dass ich mich auf einem Konzert so über einen Song gefreut habe. Absolut großartig. Danach gab es noch "Method of Groove" (superhart, aber das braucht man eigentlich nicht extra zu erwähnen) mit Mina und Billy zusammen und zum Abschluss noch "The Stain Remains" in normaler Bestzung. Keine Zugabe. Fand ich auch gut so. Absolut großartiges Konzert. Kommt sicherlich in die Top 10 der besten Shows des Jahres. Die knapp 35 Euro, eine Summe, die ich nicht oft für Konzerte zahle, waren eine sehr gute Investition.
Letzte Woche Dienstag war ich bei Magma Waves in Duisburg im Topperhouse Studio. Der Laden war gut gefüllt, vielleicht 40-50 Zahlende. 5-7 Euro Eintritt sind auch fair.
Shy, Low - Relative harter Post-Rock, der allerdings durchaus ab und an schöne Melodien einfließen lassen konnte. In meinen Augen am ehesten mit This Will Destroy You zu vergleichen. Guter Gig mit netter Lichtuntermalung.
Magma Waves - Der gewohnt gute Gig, Schöne Klangwelten, klasse Ausbrüche. Die Band spielt leider viel zu selten. Das Debütalbum sei jedem ans Herz gelegt, der etwas mit Post-Rock anfangen kann. Leider wurde ich an dem Tag von der Müdigkeit übermannt und konnte das Set nicht voll und ganz genießen. Trotzdem hat es sich gelohnt.
Am Samstag war ich dann noch in Düsseldorf im Zakk bei Life of Agony. Die Show war asuverkauft, ich hatte es natürlich verballert, mir im Vorfeld ein Ticket zu kaufen. Hat dann im Nachhinein doch noch bei Fb geklappt, wobei die Person mich glaube ich etwas abzocken wollte. Im Endeffekt habe ich aber den Originalpreis gezahlt und bin reingekommen. Also alles gut.
All Hail the Yeti - Solider Crossover im Stile der Hauptband. War okay, aber auch weit davon entfernt, dass ich mir das noch einmal auf einem Konzert geben müsste. Außerdem ist der Name unfassbar scheiße.
BillyBio - Dabei handelt es sich um die andere Band von Billy Graziadei, dem einzigen Originalmitglied von Biohazard, der die Band netterweise auch noch nach sich benannt hat. Soundtechnisch klang es wie eine Lightversion von Biohazard. Im Prinzip haben nach meinem Gefühl alle auf das Unvermeidliche gewartet, ein Cover. Das gab es dann auch in Form von "Shades of Grey". Ich war sehr überrascht, dass es nicht "Punishment" war, aber dazu gleich mehr.
Life of Agony - Die Band gehört für mich zu der Sorte Acts, die ein alles überstrahlendes Album haben, an dem sich alle anderen Werke messen müssen und kläglich scheitern. Hier ist es "River Runs Red" und natürlich gab es zu Beginn mit drei Songs am Stück direkt die volle Dröhnung. Die Crowd war absolut textsicher und von Anfang an voll dabei. Der Hauptteil des Sets war natürlich von der bereits erwähnten Platte. Ansonsten ging es quer durch die Discographie. Gute Setlist, da kann man nichts anderes sagen. Da ich die Band tatsächlich bis jetzt noch nie gesehen hatte, war ich doch sehr gespannt, wie Mina Caputos Stimme nun klingt und sie ist immer noch absolut markant und klasse. Außerdem hat die Frau die Crowd voll udn ganz unter Kontrolle. Die Absperrung vor der Bühne hätte es in meinen Augen auch nicht gebraucht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Band besonders erpicht darauf war. Soundtechnisch war es auch wunderbar und die Tracks der Band sind eh über jeden zweifel erhaben. Es wird auch ein guter Mix aus eher ruhigen und härteren Songs geboten. Überhaupt die Härte. Gegen Ende gab es "Underground" und "River Runs Red" nacheinander und man kommt einfach nicht drumherum zu sagen, dass eine Menge Hardcore Bands im Boden versinken bei der Härte dieser Songs. Da kommt kaum etwas heran. Danach kam Billy Graziadei auf die Bühne und die Band spielt ohne Mina Caputo "Punishment" von Biohazard. Es ist echt lange her, dass ich mich auf einem Konzert so über einen Song gefreut habe. Absolut großartig. Danach gab es noch "Method of Groove" (superhart, aber das braucht man eigentlich nicht extra zu erwähnen) mit Mina und Billy zusammen und zum Abschluss noch "The Stain Remains" in normaler Bestzung. Keine Zugabe. Fand ich auch gut so. Absolut großartiges Konzert. Kommt sicherlich in die Top 10 der besten Shows des Jahres. Die knapp 35 Euro, eine Summe, die ich nicht oft für Konzerte zahle, waren eine sehr gute Investition.
There is panic on the streets
Lastfm
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Re: Der Konzertbesuchsthread
12.10.: Jack White, Verti Music Hall (Berlin)
Letzte Tour verpasst, Headliner-Gig 2014 beim Open’er nur so halb gesehen, weil Festival-Dinge – habe mich demnach sehr gefreut, als Jack White seine Deutschland-Tour veröffentlicht hat und mir recht schnell mit drei Freunden Tickets für den Berlin-Gig bestellt. Vergangene Woche Freitag war’s soweit, rein ins Auto, Bier auf, Abfahrt. Kurz Hostel einchecken, Essen, Bier trinken, ab vor die Verti Music Hall. Die ist neu, steht direkt neben der Mercedes Benz Arena und wurde von Jack White eingeweiht. Zumindest, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Die Halle an sich ist irgendwie ein wenig wie das Docks, also von innen jetzt. Der Innenraum ist relativ quadratisch und man ist selbst hinten eigentlich recht nah dran, obwohl ich glaube, dass da schon bis rund 4.000 Leute reinpassen. Man möge mich korrigieren! Nur den ekligen Engpass, den das Docks mit sich bringt, gibt es nicht. Rein und rauskommen war auch während des Konzerts gar kein Problem.
Eröffnet haben Gewalt aus Berlin, die irgendwie eine Art Electropunk meets NDW meets Noise gemacht haben. Drumcomputer, 2 Gitarren, Bass, los. Der Sänger hat nicht wirklich gesungen, seine Texte waren mehr aneinandergereihte Worte. Ich finde, auch wenn Jack White mit dem neuesten Album durchaus mehr experimentiert, das überhaupt nicht gepasst hat. Einige Passagen fand ich ganz gut, vor allem je noisiger es wurde. Aber nochmal müsste ich mir die auf jeden Fall nicht ansehen.
Jack selbst, von einer fünfköpfigen Band begleitet, kam – ich weiß die Uhrzeit nicht, da man keine Handy benutzen durfte und ich keine Uhr habe (mehr dazu weiter unten) - … danach auf die Bühne.
Extrem motiviert und spielfreudig, das Publikum war anfangs noch etwas zurückhalten, das ging mit der Zeit aber immer mehr. Insbesondere hintenraus wurde ordentlich getanzt und mitgesungen.
Das Set wurde von seinem neuen Album dominiert. Von Platte hat mich das nicht wirklich umgehauen, live funktioniert das aber ziemlich gut. Von der Lazaretto, meine liebste Solo-Scheibe Whites, gab es leider nur That Black Bat Licorice. Auch The Dead Weather bekam mit I Cut Like a Buffalo nur einen Song. Aber gut, da singt ja auch nicht er in erster Linie. Unter den 25 Songs reihten sich natürlich auch zahlreiche White Stripes-Cover ein. Catch Hell Blues sei da positiv hervorzuheben und natürlich das ewig gute We're Going to Be Friends.
Klar, auch Seven Nation Army hat er ins Set integriert. Auch noch ganz am Schluss. Ich hatte vorab gesagt, dass ich es gut fände, wenn er es ganz rauslassen würde. Fußball hat den Song für mich einfach gekillt. Aber so als Konzertabschluss, der die Menge noch mal richtig zum Kochen gebracht hat, hatte das wiederum was sehr geiles. Sowieso die Zugabe mit Steady, as She Goes (einer von zwei Raconteurs-Songs) und I'm Slowly Turning Into You… stark.
Setlist: https://www.setlist.fm/setlist/jack-whi ... 6bbe5.html
Das Konzert hat bestimmt mehr als zwei Stunden gedauert und ich würde jedem, der mit Jack Whites Musik auch nur ein wenig anfangen kann, empfehlen, sich das live anzugucken. Macht sehr viel Spaß! Dass das Handy dabei fehlte, tat dem natürlich keinen Abbruch. Man hat schon vor Konzerteinlass so kleine Täschchen bekommen, die magnetisch (?) versiegelt wurden. Ich hatte bereits befürchtet, man müsse die Handy an einer Extra-Garderobe abgeben. Das hätte danach ein Riesenchaos verursacht. Glücklicherweise war dem nicht so. Die Dinger waren zwar etwas groß und habe in der Hosentasche folglich ein bisschen genervt. Aber als das Konzert losging, habe ich es kaum mehr wahrgenommen. Kann man so schon machen.
16.10.: Yob + Wiegedood, Molotow (Hamburg)
Vorab eine Frage an mich selbst und ein kleiner größerer Kritikpunkt: Ich liebe das Molotow, aber haben die dem Hafenklang den Booker geklaut? Das Konzert wäre eigentlich wie gemacht gewesen fürs Hafenklang. Ebenso wie das zweite Konzert, das am gleichen Abend in der Molotow Skybar stattfand: Whores., Heads. und Them Falls. Das ist auch die Kritik: Warum finden die Konzerte zeitgleich in der gleichen Location statt? Klar, man kann nichts für Tourpläne. Aber dann macht doch ein kleines Festival daraus, bei dem man alle sehen kann. Die Zielgruppe hat sich sicher zu einem großen Prozentsatz überschnitten.
Nunja, das Molotow war auch so sehr vernünftig gefüllt – aber nicht so eng, dass man nicht problemlos wieder nach vorn gekommen wäre. Wiegedood haben dabei noch einmal mehr überzeugt als im Juni im Turmzimmer. Das liegt sicher stark daran, dass sie diesmal nicht 2 Stunden zu spät kamen, weil auf der Autobahn ein Laster ausgebrannt. Dadurch war das Set sogar einen Song länger: Fast schon Double-Headliner-Tour-mäßig bei einer Spielzeit von etwas mehr als 60 Minuten. Geil.
Ich kenne derzeit im Grunde keine Band, die so krass ballert, wie die belgischen Black Metaller. So böse, so brutal, so genial. Und das alles ohne Corpsepaint, Satan & Co.
Letztlich war ich auch vor allem wegen Wiegedood da. Aber auch Yob kann ich zwischendurch immer mal wieder sehr gut hören. Die US-Amerikaner haben sich für mich mit ihren letzten beiden Langspielern Clearing the Path to Ascend und Our Raw Heart zur absoluten Speerspitze des klassischen Doom entwickelt. Unglaubliche Qualität, die sie in ihre Songs bringen. Und das kommt auch live so rüber. Mike Scheidts Vocals zwischen elegienartiger Epic und dunkler Brutalität auf diesen schweren, zerstörerischen Riffs sind einmalig. Wer diese Musik schätzt: Angucken, bitte.
Für die Arbeitnehmer wie mich auch gut, dass das Konzert bereits um 22.30 Uhr zu Ende war. Ziemlich entspannt.
Letzte Tour verpasst, Headliner-Gig 2014 beim Open’er nur so halb gesehen, weil Festival-Dinge – habe mich demnach sehr gefreut, als Jack White seine Deutschland-Tour veröffentlicht hat und mir recht schnell mit drei Freunden Tickets für den Berlin-Gig bestellt. Vergangene Woche Freitag war’s soweit, rein ins Auto, Bier auf, Abfahrt. Kurz Hostel einchecken, Essen, Bier trinken, ab vor die Verti Music Hall. Die ist neu, steht direkt neben der Mercedes Benz Arena und wurde von Jack White eingeweiht. Zumindest, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Die Halle an sich ist irgendwie ein wenig wie das Docks, also von innen jetzt. Der Innenraum ist relativ quadratisch und man ist selbst hinten eigentlich recht nah dran, obwohl ich glaube, dass da schon bis rund 4.000 Leute reinpassen. Man möge mich korrigieren! Nur den ekligen Engpass, den das Docks mit sich bringt, gibt es nicht. Rein und rauskommen war auch während des Konzerts gar kein Problem.
Eröffnet haben Gewalt aus Berlin, die irgendwie eine Art Electropunk meets NDW meets Noise gemacht haben. Drumcomputer, 2 Gitarren, Bass, los. Der Sänger hat nicht wirklich gesungen, seine Texte waren mehr aneinandergereihte Worte. Ich finde, auch wenn Jack White mit dem neuesten Album durchaus mehr experimentiert, das überhaupt nicht gepasst hat. Einige Passagen fand ich ganz gut, vor allem je noisiger es wurde. Aber nochmal müsste ich mir die auf jeden Fall nicht ansehen.
Jack selbst, von einer fünfköpfigen Band begleitet, kam – ich weiß die Uhrzeit nicht, da man keine Handy benutzen durfte und ich keine Uhr habe (mehr dazu weiter unten) - … danach auf die Bühne.

Das Set wurde von seinem neuen Album dominiert. Von Platte hat mich das nicht wirklich umgehauen, live funktioniert das aber ziemlich gut. Von der Lazaretto, meine liebste Solo-Scheibe Whites, gab es leider nur That Black Bat Licorice. Auch The Dead Weather bekam mit I Cut Like a Buffalo nur einen Song. Aber gut, da singt ja auch nicht er in erster Linie. Unter den 25 Songs reihten sich natürlich auch zahlreiche White Stripes-Cover ein. Catch Hell Blues sei da positiv hervorzuheben und natürlich das ewig gute We're Going to Be Friends.
Klar, auch Seven Nation Army hat er ins Set integriert. Auch noch ganz am Schluss. Ich hatte vorab gesagt, dass ich es gut fände, wenn er es ganz rauslassen würde. Fußball hat den Song für mich einfach gekillt. Aber so als Konzertabschluss, der die Menge noch mal richtig zum Kochen gebracht hat, hatte das wiederum was sehr geiles. Sowieso die Zugabe mit Steady, as She Goes (einer von zwei Raconteurs-Songs) und I'm Slowly Turning Into You… stark.
Setlist: https://www.setlist.fm/setlist/jack-whi ... 6bbe5.html
Das Konzert hat bestimmt mehr als zwei Stunden gedauert und ich würde jedem, der mit Jack Whites Musik auch nur ein wenig anfangen kann, empfehlen, sich das live anzugucken. Macht sehr viel Spaß! Dass das Handy dabei fehlte, tat dem natürlich keinen Abbruch. Man hat schon vor Konzerteinlass so kleine Täschchen bekommen, die magnetisch (?) versiegelt wurden. Ich hatte bereits befürchtet, man müsse die Handy an einer Extra-Garderobe abgeben. Das hätte danach ein Riesenchaos verursacht. Glücklicherweise war dem nicht so. Die Dinger waren zwar etwas groß und habe in der Hosentasche folglich ein bisschen genervt. Aber als das Konzert losging, habe ich es kaum mehr wahrgenommen. Kann man so schon machen.
16.10.: Yob + Wiegedood, Molotow (Hamburg)
Vorab eine Frage an mich selbst und ein kleiner größerer Kritikpunkt: Ich liebe das Molotow, aber haben die dem Hafenklang den Booker geklaut? Das Konzert wäre eigentlich wie gemacht gewesen fürs Hafenklang. Ebenso wie das zweite Konzert, das am gleichen Abend in der Molotow Skybar stattfand: Whores., Heads. und Them Falls. Das ist auch die Kritik: Warum finden die Konzerte zeitgleich in der gleichen Location statt? Klar, man kann nichts für Tourpläne. Aber dann macht doch ein kleines Festival daraus, bei dem man alle sehen kann. Die Zielgruppe hat sich sicher zu einem großen Prozentsatz überschnitten.
Nunja, das Molotow war auch so sehr vernünftig gefüllt – aber nicht so eng, dass man nicht problemlos wieder nach vorn gekommen wäre. Wiegedood haben dabei noch einmal mehr überzeugt als im Juni im Turmzimmer. Das liegt sicher stark daran, dass sie diesmal nicht 2 Stunden zu spät kamen, weil auf der Autobahn ein Laster ausgebrannt. Dadurch war das Set sogar einen Song länger: Fast schon Double-Headliner-Tour-mäßig bei einer Spielzeit von etwas mehr als 60 Minuten. Geil.
Ich kenne derzeit im Grunde keine Band, die so krass ballert, wie die belgischen Black Metaller. So böse, so brutal, so genial. Und das alles ohne Corpsepaint, Satan & Co.
Letztlich war ich auch vor allem wegen Wiegedood da. Aber auch Yob kann ich zwischendurch immer mal wieder sehr gut hören. Die US-Amerikaner haben sich für mich mit ihren letzten beiden Langspielern Clearing the Path to Ascend und Our Raw Heart zur absoluten Speerspitze des klassischen Doom entwickelt. Unglaubliche Qualität, die sie in ihre Songs bringen. Und das kommt auch live so rüber. Mike Scheidts Vocals zwischen elegienartiger Epic und dunkler Brutalität auf diesen schweren, zerstörerischen Riffs sind einmalig. Wer diese Musik schätzt: Angucken, bitte.
Für die Arbeitnehmer wie mich auch gut, dass das Konzert bereits um 22.30 Uhr zu Ende war. Ziemlich entspannt.

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