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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Untitled
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Untitled » Mo 15. Dez 2025, 00:11

Ich war am Montag beim "Secret Gig" von Courtney Barnett in der Bar Bobu in Berlin. Plätze wurden verlost. Samstags war sie in London, am nächsten Tag in Paris.
Direkt am Anfang hat Courtney 4 neue Songs solo mit E-Gitarre gespielt und die waren richtig gut. Hat durch die solo performance auch ein bisschen an alte Songs wie Avant Gardener oder Depreston erinnert, sie hat aber auch erwähnt, dass die Songs auf Platte mit Band bisschen anders klingen.
Danach gabs ein Interview (ging u.a. um die Entstehung des neuen Albums "Creature of Habit" (Aufgenommen in Joshua Tree mit u.a. Stella von Warpaint) und was sie so die letzten Jahre gemacht hat (wohnt mittlerweile in LA), das immer wieder durch insgesamt 4 neue Songs auf Platte unterbrochen wurde. Auch hier waren wieder schöne Songs dabei, teilweise upbeat und poppig, "One Thing at a Time" hat mir am besten gefallen. Der Song, der schon released wurde, "Stay in your Lane" (den ich auch gar nicht so gut finde) wurde nicht gespielt.
Am Ende gabs noch Publikumsfragen und es wurden Platten signiert und Fotos gemacht.

Vorfreude ist da, hab Lust die neuen Songs hoffentlich bald nochmal zu hören.
War ein schöner Abend und guter Kontrast zum nächsten Tag mit Radiohead :grin:


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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 15. Dez 2025, 20:51

Ich war am Donnerstag in Köln bei Oklou in der Live Music Hall. Show war ausverkauft. Da ich mich bei großen Shows nie vernünftig um den Vorverkauf kümmere, außer es ist mir wirklich wichtig, musste mal wieder der Zweitmarkt bemüht werden. War dieses Mal allerdings schwieriger als sonst. Dennoch im Endeffekt nen Ticket zum OP bekommen, alles cool. Live Music Hall dieses Jahr viel zu oft besucht, mag den Laden nicht. Publikum sehr diverse und angenehm.

Jazz Lambaux – Ein Herr am Keyboard und eine Frau mit Dudelsack. Zunächst ein langes Intro ohne Gesang, fand ich ganz cool. Dann hat der Herr allerdings das Keyboard verlassen und über Beats mit Dudelsack Untermalung mit Autotune gesungen und ist dabei sehr viel auf dem Boden rumgerobbt. Hat mich komplett kaltgelassen. Das war nicht mein Fall.

Oklou – Die ganze Umbaupause wurde die Beleuchtung nicht angemacht, fand ich affig. Zum Start der Show änderte sich wenig. Alles war sehr dunkel gehalten. Hat die Leute trotzdem nicht vom Filmen abgehalten, naja. Oklou wurde von einem Herren begleitet, der wahlweise Keyboard oder Gitarre gespielt hat. Sie selbst hat primär gesungen, ab und an allerdings auch Instrumente gespielt. Die Platte, die dieses Jahr rausgekommen ist, wurde komplett gespielt. Dazu noch 3-4 weitere Songs. Publikum war sehr ekstatisch, es wurde viel gejubelt. Bin irgendwann etwas weiter nach hinten, weil es vorne sehr eng und warm war. Hab dann von hinten den zweiten Teil der Show genossen. 70-75 Minuten Spielzeit, war auch das, was ich mir erhofft hatte und hat perfekt für die Verbindung zurück gepasst. Ich hatte nen guten Abend.
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Finn
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Finn » Mi 17. Dez 2025, 10:32

Gestern dann nach verlängerter Wartezeit auch bei mir Radiohead. Wieder in der Royal Arena, dieses Mal aber nicht mit "normaler" Stage, sondern mit zentraler Circle Stage. Wir sind wieder super gut reingekommen, noch ein T-Shirt mitgenommen, lecker Cola in die Hand und dann ging es auch schon bald los mit dem 15-minütigen Intro, bei dem in einem scheinbar zufälligen Pattern verschiedene Teile des Publikums beleuchtet wurden. Die haben dann immer gejubelt. Hätte ich drauf verzichten können.

Die Bühne war von halbtransparenten Screens verdeckt, die live meistens Thom gezeigt haben, sodass, als Radiohead dann pünktlich auf die Bühne kamen, ich noch nicht viel von der Band sehen konnte. Das blieb die ersten Songs (2+2=5 und Airbag) so, bis dann zu The Bends die Screens hochgefahren wurden. Thom hat im Wechsel zwei Seiten der Bühne bespielt, die "mobilen" Bandmitglieder haben immer mal wieder die Position gewechselt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich eher "von hinten" auf die Bühne geguckt habe. Naja.

Konzert an sich war ganz fantastisch. Der Sound war meistens sehr sehr gut, perfekte Lautstärke, klare Differenzierung zwischen den Instrumenten. Nur bei Bodysnatchers war wohl etwas viel los, das war etwas breiig. Thom im Schlumperlook hat ordentlich Energie bewiesen, gerade zum Ende bei Songs wie Idioteque und Myxomatosis auch nochmal alles auf der Bühne gelassen. Das Hauptkonzert war nach dem wunderschönen Street Spirit (an den meisten Tagen mein liebster Song von ihnen) vorbei, danach kam aber noch 7 Song starke "Zugabe", die mit einem von allen Zuschauern getragenen Karma Police beendet wurde. Die Setlist war ganz fantastisch (jeweils 6 Songs von OK Computer und In Rainbows!) und ich habe nicht allzu viel vermisst. Nur ein Song von Kid A fand ich etwas schade und vom Konzert am Tag zuvor hätte noch gerne Lucky und Fake Plastic Trees gehabt, aber würde auch auf fast keinen Song verzichten wollen. Beim Konzert ist mir auch aufgefallen, wie schlecht ich mich an AMSP erinnern konnte, die beiden Songs waren quasi Neuland für mich.

Definitiv so gut wie ich es mir erhofft hatte, auch wenn ich meine Freundin nicht ganz zum Radiohead-Head gemacht habe.

(Edit: Habe mich schon gewundert, wo die ganzen Radiohead-Berichte sind und gerade den Band-Thread gesehen. Naja, bleibt stehen)

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Mi 17. Dez 2025, 19:43

Finn hat geschrieben:
Mi 17. Dez 2025, 10:32
(Edit: Habe mich schon gewundert, wo die ganzen Radiohead-Berichte sind und gerade den Band-Thread gesehen. Naja, bleibt stehen)
Ich unterstütze dich mal hier! :wink:

08./09./11./12.12.2025 Radiohead, Uber Arena, Berlin

Ich war letzte Woche bei allen vier Berlin-Konzerten von Radiohead.

Radiohead und ich – das hat kompliziert angefangen. Zumindest live. Die Band war mir schon in den späten Teenie-Jahren als die Referenz im Indie-Bereich ein Begriff. Als die Bestätigung für das Hurricane Festival 2008 kam, sah mein Musikgeschmack zwar noch anders aus als heutzutage, trotzdem wollte ich mir den Auftritt anschauen – obwohl ich eigentlich nur die großen Hits kannte. Dass sie diese damals meistens gar nicht gespielt haben, war mir nicht bewusst. Letztendlich war das aber auch egal. Am Sonntagmorgen gab es nach drei Festivaltagen mit staubtrockener Hitze nämlich eine Unwetterwarnung in Scheeßel. Grund genug für meine damalige Festivalgruppe und mich, uns schon am Mittag vorzeitig von einem Elternteil abholen zu lassen. Natürlich ohne auch nur eine einzige Band an dem Tag gesehen zu haben. Bitter. Neben dem großen Sonntagsheadliner waren das nämlich unter anderem noch Sigur Rós, The Notwist, Nada Surf und Black Rebel Motorcycle Club, die ich an dem Tag verpasst habe. Umso ärgerlicher, dass das Unwetter später wohl an Scheeßel vorbeigezogen ist und die frühzeitige Abreise gar nicht notwendig gewesen wäre.

Die nächste Gelegenheit gab es vier Jahre später. Radiohead sollten im Sommer 2012 zwei Konzerte in der Wuhlheide in Berlin spielen. Für eins der beiden Konzerte hatte ich ein Ticket. Leider gab es während der Tour einen tragischen Unfall, als bei einem Konzert in Kanada vor Einlassbeginn ein Teil der Bühne einstürzte und ein Crewmitglied dabei zu Tode kam. Der Vorfall führte dazu, dass die folgenden Europa-Konzerte in den Herbst verschoben werden mussten. Leider konnte ich den Konzertbesuch zu dem Zeitpunkt als Student finanziell und zeitlich nicht mehr einrichten und musste das Ticket wieder zurückgeben.

Weitere vier Jahre später war es dann endlich so weit. Mit den Festivalauftritten beim Primavera Sound 2016 in Barcelona und dem Lollapalooza 2016 in Berlin gab es gleich zwei Gelegenheiten, die ich mir diesmal nicht habe entgehen lassen. Beide Konzerte habe ich live miterlebt. Und das in einer Phase der Band, in der es unheimlich hitlastige Setlisten gab. Zwei Shows, zweimal "Creep". Das sagt einiges. Vor allem waren es aber zwei großartige Konzerte, an die ich gerne zurückdenke.

Dabei sollte es vorerst bleiben. Die Tour ging zwar noch zwei Jahre weiter, eine weitere Gelegenheit gab es für mich aber nicht. Und 2018 war dann Schluss. Bandpause auf unbestimmte Zeit. Statt Radiohead gab es diverse Solo-Projekte und The Smile. Auch gut, aber eben nicht Radiohead.

Ein Sprung in die Gegenwart. Wir schreiben das Jahr 2025. Nach langer Pause gibt es plötzlich wieder etwas Bewegung. Wer in diesem Jahr in Radiohead-Fangruppen unterwegs war, konnte schon früh Gerüchte über eine Reunion der Band und mögliche Konzerte zum Jahresende wahrnehmen. Nach Wochen voller Spekulationen tauchten dann tatsächlich irgendwann auch die ersten Flyer in den designierten Tourstädten auf – darunter Berlin. Die offizielle Ankündigung folgte zeitnah. Und es wurde wirklich Gewissheit: Gleich vier Konzerte in der Uber Arena in Berlin waren im Dezember geplant. Die Vorfreude war groß. Die Anspannung vor dem Ticketvorverkauf aber auch.

Um den Zweitmarkt einzudämmen, gab es ein unheimlich aufwendiges Prozedere. Eine personalisierte Registrierung, eine Bestätigung per SMS, dann die große Lotterie für die Ticketkaufoptionen in Form von mehreren E-Mail-Runden mit individuellen Codes... Und das alles noch vor dem eigentlichen Vorverkauf, der diese Tortur abrundete – wenn man denn das Glück hatte, daran teilnehmen zu dürfen. Dort gab es noch die üblichen Warteschlangen, Ladefehler, Seitenabstürze und rasant aufgebrauchten Kontingente, bevor am Ende mit viel Glück ein Ticket für einen der Tage auf einen wartete. Der Frust war groß. Viele Fans sind leer ausgegangen und haben dann genau das gemacht, was eigentlich vermieden werden sollte: Ein überteuertes Ticket auf dem Zweitmarkt gekauft. Denn was ja – trotz bester Intention – klar ist: Umfassende Personenkontrollen beim Einlass sind bei Veranstaltungen dieser Größe einfach nicht möglich. Solange man einen QR-Code vorzeigen kann, passt das schon, egal wo und von wem (und für welchen Preis) man das Ticket gekauft hat. Ich bin bei diesem ganzen Marathon glücklos geblieben. Am Ende gab es nur die letzte E-Mail mit der Absage für mich. Vielleicht beim nächsten Mal!

Wie bin ich dann trotzdem an Tickets für alle vier Tage gekommen? Einmal über meine Freundin, die mehr Glück bei der Lotterie hatte und teure Tickets für den Dienstag bekommen hat. Dann haben wir uns zusätzlich noch dazu durchgerungen, noch teurere Tickets für eine Suite am Freitag zu nehmen, die einfach so im freien Verkauf waren. Und am Ende – um diesen ganzen Vorverkaufswahnsinn abzuschließen – gab es doch tatsächlich noch über W.A.S.T.E. HQ mehrere kurzfristig angekündigte Vorverkaufsrunden, bei denen für alle Tage in allen Preiskategorien noch ganz entspannt Tickets zu erwerben waren. Nicht nur einzelne Plätze, die aus irgendwelchen Gründen übriggeblieben waren, sondern wirklich teilweise ganze Reihen oder sogar Blöcke. Da kamen dann noch die Tickets für Montag und Donnerstag dazu, diesmal zum regulären Preis. Natürlich schön, aber irgendwie auch frustrierend nach dem ganzen Wahnsinn. Da hätte man sich den Stress auch sparen können.

Aber gut, am Ende ging es um vier Konzerte einer ganz großen Lieblingsband. Und vielleicht auch um die letzte(n) Gelegenheit(en), diese live zu erleben.

Montag, 08.12.2025Stehplatz im Innenraum
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Dienstag, 09.12.2025Premium-Sitzplatz im Unterrang
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Donnerstag, 11.12.2025Sitzplatz im Unterrang
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Freitag, 12.12.2025Suite-Sitzplatz im Mittelrang
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Das letzte Konzert ist jetzt schon fast wieder eine Woche her. Die Tour wurde mittlerweile mit den beiden Nachholkonzerten in Kopenhagen Anfang dieser Woche erfolgreich beendet. Die Band ist damit wieder in den Ruhemodus zurückgekehrt.

Für mich war es eine unheimlich intensive und wunderschöne Konzertwoche. Ich fühle mich sehr glücklich und vor allem privilegiert, alle vier Berlin-Konzerte miterlebt zu haben. Jeder einzelne Abend war ein großartiges Erlebnis für sich. Ich habe noch nie vorher eine Band so häufig in so kurzer Zeit live gesehen. Dass es mit Radiohead ausgerechnet eine meiner absoluten Lieblingsbands getroffen hat, ist auf jeden Fall ein in Erfüllung gegangener Traum. Dafür habe ich viel Zeit, Anstrengung und letztendlich auch Geld investiert – aber das war es absolut wert.

Wer weiß, ob es irgendwann nochmal eine Gelegenheit geben sollte. Falls nicht, hatte ich mit dieser Woche definitiv einen perfekten Abschied.

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Taksim
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Taksim » Mi 17. Dez 2025, 20:43

Wow, toller Bericht, danke :thumbs:
"I don't know."

calavera
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von calavera » Sa 20. Dez 2025, 13:19

Ich war am Donnerstag bei Landmvrks in der Inselparkarena in Hamburg.

Es ging los mit Split Chain aus Bristol, kannte ich vorher gar nicht, wird mit allen möglichen Genrebezeichnung beschrieben, klang für mich aber wie Nu Metal straight aus 2003. Auch das "backdrop" auf dem LED-Display (dazu später mehr) war im 2000er-Retrodesign. Das Publikum war wenig enthusiastisch, der Sänger versuchte immer verzweifelter die Leute in Bewegung zu bringen, leider waren auch diese Ansagen im 2000er-Retrodesign: "start moshing, don't be a fucking pussy". Nicht nur deshalb hat mich das alles nicht so abgeholt, da war mir zu wenig spannendes dabei, und die Beziehung zum Publikum war sagen wir mal unterkühlt.

Ganz anders beim zweiten Act, Pain of Truth aus Long Island. New York hardcore, sehr beatdownlastig, auch hier ein bisschen Retro mit dem ganzen New York tough guy hardcore Kram, von den Ansagen über die Kleidung bis hin zu einer riesigen Aufblas-Bulldogge mit Baseballschläger auf der Bühne. Musikalisch jetzt auch nicht unbedingt innovativ, aber hat mir gut gefallen und die Crowd war auch deutlich aktiver, gab einen recht großen Moshpit, der Sänger hat sich sichtlich gefreut über ein paar hardcore kids und Leute mit Pain of Truth shirts. Gute Stimmung, hat Spaß gemacht.

Danach kamen Underoath aus irgendwo in Amerika mit einem Auftritt den ich mal insgesamt mit "routiniert" zusammenfassen würde. Mit der Band konnte ich nie viel anfangen, das wirkte alles immer ein bisschen beliebig, und trotz der vielfältigen Einflüsse fehlt mir da irgendwie das Besondere, aber die sind ja unzweifelhaft ne große Nummer, weshalb ich auch überrascht war, dass die nur Support sind. Aber offenbar waren sie auch noch nicht so viel in Europa auf Tour, was sich aber zumindest laut Ansage des Sängers ändern soll. Die Show selber war auch absolut nicht schlecht, mittlerweile war der Innenraum auch voll bis nach hinten (Konzert war nicht ausverkauft, aber es kann nicht viel gefehlt haben) und hier war das Interesse der Crowd natürlich schon deutlich höher als bei den beiden vorherigen Acts. Die Jungs wirkten sympathisch und ich wüsste nichts zu meckern, nur ist da halt nie ein Song dabei den ich wirklich gut finde.

Um 21:45 oder so ging's dann mit dem Mainact los, und wie auch schon auf dem Hurricane war das eine sehr gute Show, technisch 1a, den Sänger finde ich nachwievor extrem beeindruckend. Kannte die bis vor einem halben Jahr nicht, ich habe mit Metalcore eigentlich auch gar nicht so viel am Hut, und auch wenn Landmvrks jetzt nicht wahnsinnig stark aus dem Genre-Konzept ausbrechen (bis auf die paar Rap-Parts) mag ich gerade das neueste Album sehr gerne, und das Konzert hat sich auch stark darauf fokussiert, was mir sehr entgegen kam. Fands auch ein angenehmes Publikum, gar nicht so männderdominiert wie ich erwartet hätte und vorne auch viele sehr textsicher etc. Viel pit, einige Crowdsurfer, das wurde auch zumindest einmal vom Sänger eingefordert. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Was ich allerdings nervig fand war das oben angesprochene Riesendisplay hinter der Band, die hat bei den Vorbands einfach die ganz Zeit ein (teils animiertes) Logo gezeigt, bei Landmvrks gab's dann Musikvideo-eske Videoschnipsel und Animationen. Weiß ich nicht was das soll, zum einen sah das alles nicht sonderlich doll aus, zum anderen lenkt es ab und man sieht die Band kaum gegen das gleißende LED-Licht. Sowas kann mal ein netter Effekt sein (wie auf der aktuellen Turnstile-Tour mit den bunten Streifen) aber permanent irgendwelche Videos finde ich komplett unnötig, da hab ich lieber ein normales Backdrop und kann den Gitarristen auch sehen wenn er nicht direkt vorne am Bühnenrand steht. Aber das natürlich nur ein kleines Detail.

Die Inselparkhalle ingesamt finde ich okay, auf jedenfall um Längen besser als die grauenhafte Alsterdorfer Sporthalle, auch wenn ein richtiger Club natürlich immer schöner ist als eine Mehrzweckhalle. Aber hier ist der Sound schon in Ordnung, zumindest in der vorderen Hälfte und das ist ja die Hauptsache.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 22. Dez 2025, 12:00

Ich war am 12.12. (Freitag) in Antwerp bei Bulls Shitt in der Music City. Anfahrt war stressig mit Feierabendverkehr und Parkplatzssuche bei der Location ist auch anstrengend, aber waren dennoch pünktlich am Start. Location war voll, also schätze 70-80 Zahlende. Das „Bitte draußen rauchen“ Schild wurde zum Glück weitestgehend eingehalten.

Delinquency – Band gibst erst 1-2 Jahre, Mitglieder sind aber alle äkteres Semester. Sound ist nicht Besonderes. Hätte ich aufgrund der Tatsache, dass die Show erst um 23:20 Uhr geendet hat, im Nachhinein drauf verzichten können.

Listed – Sehr junge Band aus Westflandern. Namen schon häufiger gelesen und auch eine gewisse Erwartung gehabt. Klar, Sound ist noch nicht zu 100 Prozent rund, aber die Band hat Potential. Da wurde sich an NYHC Classics aus den 80ern und 90ern orientiert. Crowd war auch durch die jüngeren Besucher*innen gut involviert. Zum Abschluss gab es noch „Changes“ von Floorpunch. Lange her, dass ich so eine vielversprechende Band aus Belgien gesehen habe.

Pressure Pact – Ziemlich punkiger Hardcore. Mittlerweile auch oft gesehen und haben sich in meinen Augen gemacht ohne meine Lieblingsband zu werden. Hier war es auch vollkommen in Ordnung. Crowd war komplett drin. Natürlich etwas stressig mit diversen Bierchen vor der Bühne, aber darauf hatte ich mich im Vorfeld schon eingestellt. Solider Gig.

Instructor – Ähnlich wie Listed eine Hommage an die 80er. Ein Song ist so klar von „Hard Times“ von Cro-Mags gerippt, dass ich zuerst dachte, dass die Band nen Cover spielt. Aber kein Hate. Es wiederholt sich ja in allen Genres ständig Stuff und wirklich Innovationen sind selten. Stimmung war gut, gab auch ordentlich Mosh. Eine Sache hat mich allerdings extrem gestresst. Der Raum war recht dunkel gehalten während der Sets. Erstmal kein Problem, solange man noch alles sehen kann. Allerdings schlecht für Fotograf*innen, was mir herzlich egal ist, da ich auch mal mit ner Show ohne Fotos leben kann. Die Lösung der Fotograf*innen war mit Blitz zu knipsen, was dazu geführt hat, dass man ständig geblendet wurde und gar nichts mehr sieht. Dann doch lieber keine Fotos.

Bulls Shitt – Die Schweden haben eine der besten Platten des Jahres rausgehauen. Kenne auch niemanden, der die Band nicht mindestens gut findet. Set war wild wie erwartet, ziemlich chaotisch, wenig Mosh. Gab stuff von Demo und LP, mir hat nichts gefehlt. Einige Leute vor der Bühne auch extrem textsicher. Gutes Set, hat meine Vorfreude auf den nächsten Tag enorm gesteigert.
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