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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » So 5. Okt 2025, 09:36

03.10.2025 The Beths (+ Dateline), Kantine, Köln

Wir waren am Freitag bei The Beths in der Kantine in Köln.

Meine Indie-Lieblinge aus Neuseeland sind gerade im Rahmen ihres neuen Albums "Straight Line Was a Lie" auf einer ausgiebigen Europatour. Wir haben den arbeitsfreien Feiertag genutzt, um einen Trip nach Köln zu unternehmen und das Konzert dort zu besuchen.

Die Kantine liegt ein ganzes Stück außerhalb vom Stadtzentrum auf einem Gelände mit mehreren Kulturstätten. Dazu gehört unter anderem auch der kleinere Yard Club, in welchem an diesem Abend Thomas Godoj gespielt hat. Den kennen einige vielleicht noch vom Namen, weil er vor 17 Jahren mal eine Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen hat. Was mir nicht bewusst war: Er ist offensichtlich immer noch als Musiker unterwegs, macht jetzt Deutschrock und zieht damit ein Publikum, das hauptsächlich aus "Rocker"-Ehepaaren um die 50 besteht. Das ist vor allem deshalb aufgefallen, weil es eine gemeinsame Einlassschlange für das Gelände gab und unschwer zu erkennen war, welche Gäste für welches Konzert anstanden. Spannende Mischung!

Der Einlass war kurz nach 19 Uhr. Alle Anwesenden in der Schlange wurden von den Securityleuten noch einmal darauf hingewiesen, für welchen Club man sich wo anstellen musste. Wir haben dann problemlos den richtigen Weg in die Kantine gefunden und uns recht mittig direkt vor die Bühne gestellt. Eine Absperrung gab es nicht.

Die Kantine hat Platz für bis zu 1.000 Anwesende. Ausverkauft war das Konzert nicht, aber auf jeden Fall sehr gut besucht. Um uns herum standen auch einige internationale Konzertgäste.

Pünktlich um 20 Uhr wurde es dunkel. Als Support kamen Dateline auf die Bühne. Eine vierköpfige Rockband, ebenfalls aus Neuseeland, ebenfalls mit Frontfrau als Sängerin und Gitarristin. Ursprünglich war wohl mal Liz Stokes von The Beths als Schlagzeugerin in der Band aktiv. Das ist aber schon einige Jahre her. Der halbstündige Auftritt hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Melodische Gitarrenmusik, punktuell auch etwas wilder. Das werde ich mir sicherlich noch genauer anhören! Und sympathisch war die Band auch.

Umbaupause. Wie bei meinem letzten Konzert der Band vor zwei Jahren in Berlin, haben sich die Bandmitglieder selbst darum gekümmert. Vor einigen Tagen ging die Meldung herum, dass bei einem Tourstopp in Frankreich der Van der Band aufgebrochen wurde und einige Instrumente geklaut wurden. Richtig bitter. Glücklicherweise konnten Leihinstrumente organisiert werden, sodass die Tour fortgesetzt werden kann.

Um 21 Uhr kamen dann The Beths auf die Bühne. Das Konzert wurde mit dem Opener und Titelsong des neuen Albums eröffnet. Hach, wie schön! Ich liebe die Band ja total und das neue Album ist auch schon wieder richtig großartig geworden, von daher war ich sehr glücklich, dass viele neue Songs gespielt wurden. Die Band hat sich damit nicht neu erfunden, aber die Mischung aus verzerrten Gitarren, poppigen Melodien und mehrstimmigem Gesang, der von Frontfrau Liz Stokes angeführt wird, holt mich wirklich komplett ab.

Das Konzert war dann auch richtig schön. Eine bunte Setlist mit vielen Highlights, ein angenehmes und tanzfreudiges Publikum und der Sound war auch sehr gut. Dazu eine Band, die einfach grundsympathisch und authentisch ist. Richtig lieb, der ganze Abend. Zu meinen musikalischen Highlights gehörten ältere Songs wie "Future Me Hates Me", "Little Death" (mit dem ich die Band vor einigen Jahren beim Songcontest hier im Forum kennenlernen durfte – vielen Dank!) und das wunderschöne "Jump Rope Gazers", aber eben auch neue Songs wie "Til My Heart Stops" und "Mosquitos". Ein emotionaler Höhepunkt war definitiv "Mother Pray for Me", den Liz Stokes solo gespielt hat. Herzergreifend schön! Mit "Mars, the God of War" wurde auch noch ein Plakatwunsch von Fans neben uns spontan erfüllt.

Nach etwa 90 Minuten Spielzeit gab es mit "Take" noch eine Zugabe. Dann hat sich die Band verabschiedet. Ein richtig schönes Konzert!

Wer heute Abend spontan Zeit hat, sollte unbedingt im Knust in Hamburg vorbeischauen. Das passt mir zeitlich leider nicht, aber das Ticket für das Konzert in Berlin nächsten Samstag ist schon längst am Start. :herzen2:

mittendrin
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mittendrin » Mi 8. Okt 2025, 10:14

Gibt’s hier eigentlich irgendeinen Beitrag in dem ich ein Konzertticket verkaufen darf? Hätte da nämlich noch eins übrig für „Drei Meter Feldweg“ am Freitag in Bremen und das würde sich in dieser Community natürlich anbieten. Danke für die Hilfe.

Rieper
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Mi 8. Okt 2025, 10:20

mittendrin hat geschrieben:
Mi 8. Okt 2025, 10:14
Gibt’s hier eigentlich irgendeinen Beitrag in dem ich ein Konzertticket verkaufen darf? Hätte da nämlich noch eins übrig für „Drei Meter Feldweg“ am Freitag in Bremen und das würde sich in dieser Community natürlich anbieten. Danke für die Hilfe.
Ticketbörse.

mittendrin
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mittendrin » Mi 8. Okt 2025, 14:24

Wie blind kann ein Mensch sein? Ja!

:lolol:

Danke dir.

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » So 12. Okt 2025, 02:58

11.10.2025 The Beths (+ Dateline), Lido, Berlin

Ich war vorhin bei The Beths im Lido in Berlin.

Letzte Woche gab es schon ein tolles Konzert der Band in Köln. Jetzt dann die Zugabe im Berliner Lido, in dem ich die Band vor mittlerweile drei Jahren auch zum ersten Mal live gesehen habe.

Ich war schon eine ganze Weile vor Einlassbeginn vor Ort. Trotz verschlossener Türen, habe ich bei meiner Ankunft noch etwas vom Soundcheck mitbekommen. Gespielt wurde gerade "Ark of the Covenant", einer meiner Favoriten auf dem neuen Album. Ein gutes Zeichen, denn in Köln hatte es der Song leider nichts ins Set geschafft.

Das Konzert im Lido war ausverkauft. Eine halbe Stunde vor Einlassbeginn wurde es dann auch langsam voller. Dafür waren diesmal auch keine Fans von Thomas Godoj notwendig, die in Köln noch die Hälfte der gemeinsamen Einlassschlange ausgemacht hatten. :wink:

Kurz nach 19 Uhr ging der Einlass los. Erstmal nur bis ins Foyer, weil Dateline gerade noch ihren Soundcheck hatten. Als die Band fertig war, öffnete dann auch der Konzertsaal seine Türen. Ich hab einen Platz mittig direkt vor der Bühne eingenommen. Eine Absperrung gab es auch diesmal nicht.

Um 20 Uhr kamen im vollen Saal dann Dateline auf die Bühne. Die neuseeländische Band sorgte auch diesmal wieder für einen gelungenen Auftakt. Die Setlist war (bis auf die Reihenfolge) identisch zum Set in Köln, sodass ich die Songs alle kannte. In den letzten Tagen bin ich leider nicht dazu gekommen, mir die Musik genauer anzuhören. Der halbstündige Auftritt hat mich aber wieder darin bestärkt, das auf jeden Fall zeitnah nachzuholen. Schöner Start in den Abend!

Nach der Umbaupause wurde der Saal um 21 Uhr wieder dunkel. Kurz darauf kamen The Beths auf die Bühne. Das Konzert hat sich nicht großartig von dem Auftritt in Köln unterschieden. Der Fokus des Abends lag erwartungsgemäß wieder auf dem aktuellen Album "Straight Line Was a Lie", das fast komplett gespielt wurde. Statt "Roundabout" gab es diesmal das erhoffe "Ark of the Covenant" – ein Highlight! Ansonsten war die Setlist nahezu identisch. Besonders gut gefallen hat mir (neben den Highlights des letzten Konzerts) diesmal unter anderem auch "Expert in a Dying Field" – was für ein Hit der Titelsong des letzten Albums doch ist!

Mir hat das etwa 90-minütige Konzert wieder unheimlich gut gefallen. Die neuseeländische Band um Frontfrau Liz Stokes hat sich in den letzten Jahren einen festen Platz in der Riege meiner musikalischen Lieblinge erspielt. Und das neue Album dürfte einen Platz ganz oben in meinen Jahrescharts sicher haben.

Da es die detailliertere Lobeshymne letzte Woche schon gab, spare ich mir das diesmal. Ich habe das Lido jedenfalls sehr glücklich verlassen. Und ich hoffe, dass es möglichst bald die nächste Gelegenheit gibt! :herzen2:

Rieper
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Mo 13. Okt 2025, 08:20

@Wishkah vielen Dank für die Berichte zu The Beths. Ich habe die Band leider noch nie live gesehen, aber das wird sich heute Abend in Zürich endlich ändern.

Marc1904
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Marc1904 » Mo 13. Okt 2025, 20:29

11.10.2025 Edwin Rosen - Hannover, Capitol

War mein drittes Mal Edwin Rosen und wenn die nächsten Konzerte nicht mit Handyverbot sind, war es auch mein letztes...

Capitol Hannover ausverkauft ist immer so eine Sache - gefühlt verkaufen die einfach zu viele Tickets, wenn der Laden sold out ist...dementsprechend stressig ist es dann im Laden und wenn dann auch noch die Bars im "Innenraum" geschlossen haben, ist eigentlich schon Chaos vorprogrammiert. Das Publikum sehr jung und sehr anstrengend: keine Leute zum Getränkestand durchlassen; nonstop Handyfilmerei; sich beschweren, dass man nicht ausreichend Platz hätte; etc. - habe mir dann auch nur 1x ein Getränk geholt, weil ich keinen Bock auf "Diskussionen" hatte...

Als Support spielte KKOKI - eine Koreanische Künstlerin, die von einem Gitarristen und dem MacBook begleitet wurde. Sie selber spielte auch bei ein paar Songs Gitarre - war nichts weltbewegendes, Melodien ganz schön, Gesang allerdings grausam und schief.

Um 20:45 startete Edwin Rosen - das Bühnenbild ist wirklich toll und transportiert eine super Stimmung - Publikum war textsicher, aber dennoch verhalten - kein Wunder: gefühlt 90% des Publikums hatte durchweg ein Handy in der Hand - selbst beim Zugabenteil - trotz Ansage von der Bühne, jetzt doch bitte mal das Handy in der Hosentasche zu lassen - bestimmt immer noch 100 Handys am filmen. Es ist okay, wenn jemand ein Filmchen macht oder nen Foto - ist halt heutzutage so, alles klar - aber hier wurden komplette Konzerte mitgefilmt. Nervig!

Und jetzt schwieriges Thema: Es gab sehr viele Ansagen nach den Songs...immer wieder wurde auf Awareness-Teams, Selbsthilfegruppen, Therapieangebote, Kontakttelefonnummern hingewiesen, etc. - ja, das ist wichtig und ich finde es auch gut, wenn sich Künstler solchen Dingen annehmen und niederschwellige Angebote machen. Der Stimmung war es dennoch nicht zuträglich...eigentlich bin ich mit Vorfreude und guter Laune hin und am Ende des Abends war meine Stimmung im Keller...ist halt schwierig hier eine passende Balance zu finden

Nach genau 60 Minuten war übrigens Schluss - ich weiß, viel mehr Songs hat der gute Junge nicht...es gab glaube ich drei unveröffentlichte Stücke und die bekannten Cover sind nicht mehr im Set.

Fazit: Auf einem Festival bin ich gerne wieder dabei, Solokonzert von ihm brauche ich erst einmal nicht so schnell wieder...

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Di 14. Okt 2025, 01:38

13.10.2025 caroline (+ Julek ploski), silent green, Berlin

Ich war vorhin bei caroline in der Betonhalle des silent green Kulturquartiers in Berlin.

Arbeitsbedingt bin ich (für meine Verhältnisse) erst recht spät in Berlin angekommen. Der Einlass war für 19 Uhr angesetzt. Ich war eine gute halbe Stunde später vor Ort in Wedding.

1. Überraschung: Der Einlass hatte noch gar nicht angefangen. Weil sich der Soundcheck in die Länge gezogen hatte, öffneten sich die Türen erst etwa 45 Minuten später als geplant. Als ich am silent green Kulturquartier ankam, stand also noch eine große Menschenansammlung in der abendlichen Kälte.

2. Überraschung: Ich war Anfang des Jahres für The Weather Station zum ersten Mal im silent green Kulturquartier. Das Konzert hatte im schönen Kuppelsaal des alten Krematoriums stattgefunden und dort hatte ich auch dieses Konzert gedanklich angesetzt. Dem war aber gar nicht so – stattdessen hat der Abend in der unterirdischen Betonhalle stattgefunden, die mir aber ebenso gut gefallen hat. Industriecharme und trotzdem alles sehr modern und neu wirkend. Hat mich an die Tate Modern in London erinnert.

Aufgrund des späten Einlasses habe ich problemlos einen Platz direkt mittig vor der Bühne ergattert. Glück gehabt! Eine Absperrung gab es nicht. Das Konzert war ausverkauft. Mit etwa 20 Euro Ticketpreis dürfte es wahrscheinlich auch das günstige Konzert in diesem Jahr für mich gewesen sein.

Um 20:15 Uhr kam der DJ Julek ploski als Support auf die Bühne. Während er seitlich an seinem Laptop stehend eine wilde Mischung aus orchestraler und elektronischer Musik mit drückendem Bass abgespielt hat, hat er parallel eine noch wildere Mischung aus Bilddateien auf seinen Bildschirm gezogen und so eine Live-Collage gebastelt, die auf einer Leinwand übertragen wurde. Im zweiten Teil seines Sets hat er seinen musikalischen Trip fortgesetzt und dazu einen 20-minütigen Film abgespielt, der wie eine Mischung aus alten Videospielen der 2000er und "Salad Fingers" (kennt das noch jemand?) wirkte. Das fand ich eigentlich ziemlich unterhaltsam. Leider wurde dieser Film nach 20 Minuten noch ein zweites Mal abgespielt, was der Spannung im Publikum und bei mir nicht so gut tat. Julek ploski ließ sich davon aber nicht beirren und ist zu seinem Set ordentlich abgegangen. Nach etwa 45 Minuten war der Spaß dann vorbei und er hat sich seinen verdienten Applaus abgeholt.

Die folgende Pause war recht kurz, weil alles schon fertig aufgebaut war. Gegen 21:20 Uhr wurde es wieder dunkel im vollen Saal und caroline kamen auf die Bühne. Das achtköpfige Gespann aus London stand im Halbkreis auf der Bühne. Jedes Bandmitglied war mit einem Monitor ausgestattet. In der Mitte der Bühne stand eine Lautsprecherbox, die immer wieder von einzelnen Bandmitgliedern angesteuert wurde.

Im Fokus des Abends stand das aktuelle Album "caroline 2", das komplett gespielt wurde. Daneben gab es mit "Dark blue" und "Good morning (red)" noch zwei Songs des selbstbetitelten Debüts. Musikalisch war der Abend großes Kino. Trotz der instrumentalen Vielfalt (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Perkussion, Streicher, Bläser, Elektronik...) war alles perfekt aufeinander abgestimmt. Die Songs wurden langsam aufgebaut, von mehrstimmigem Gesang und elektronischen Effekten begleitet und immer wieder zu brachialen Höhepunkten geführt.

Ein großes Highlight war "Coldplay cover", bei dem sich die Band in zwei Vierergruppen aufteilte, die sich auf den beiden Bühnenseiten positionierten. Die eine Gruppe startete mit einem wunderschönen akustisch-folkigen Song, bis die zweite Gruppe einen lauteren elektrisch-verzerrten Song spielte und sich zum Schluss alles zusammenfügte. Großartig!

Nach etwa 70 Minuten Spielzeit beendeten caroline dann den Abend. Eine Zugabe gab es nicht, was aber auch in Ordnung so war. Das war auf jeden Fall ein besonderer Konzertabend, den man so wohl nicht alle Tage erlebt.


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