Witzig, dein gesamter Bericht ist quasi die Blaupause für das Konzert gestern im UT Connewitz. Auch hier fand das Konzert trotz des offiziellen Beginns um 20 Uhr bereits um 19.25 an, weshalb sich auch einige beschwerten. Auch ich habe nur die Hälfte von Jo Quail mitbekommen, also die letzten 2,5 Songs, die ich aber allesamt (bzw. beide) sehr, sehr gut fand!SammyJankis hat geschrieben: ↑Mo 15. Apr 2019, 09:35Gestern war ich dann in Bochum bei Mono in der Rotunde. Mein erster Besuch in dieser Location und ich war positiv überrascht. Einziger Kritikpunkt, wobei das nicht an der Location, sondern am Veranstater liegt: Wo ist das Problem, eine Startzeit anzugeben? Im Internet stand 20 Uhr. Ist dann in der Regel der Beginn, manchmal aber auch der Einlass. Unter einem Facebookevent Kommentar wurde von der Location die Startzeit genannt. Das habe ich leider übersehen, meine Kollegen auch. Wir waren dann 20 Minuten zu spät und haben den ersten Support zur Hälfte verpasst. Es ist wirklich nicht zu viel verlangt, die Zeiten vernüftig in irgendeiner Form zu kommunizieren.
Jo Quail - Cellistin, die ich durch ihre ständigen Support Auftritte bei Mono und Caspian mittlerweileecht oft gesehen habe. Wie bereits gesagt konnte ich nur die Hälfte des Gigs gucken. De war aber gewohnt stark. Alles etwas minimalistisch, aber dennoch spannend. Langeweile kam keine auf.
Arabrot - Schwer zu beschreiben, was das jetzt genau für ein Genre war. Irgendwas im Bereich Folk mit Psychodelic und Noise Elementen. Fand ich ziemlich anstrengend und dann ging es auch noch deutlich länger als erwartet. Hätte ich gerne drauf verzichtet.
Mono - Vorab noch einmal ein Lob an den Laden. Der Sound war sehr gut und laut. Schöne abgemischt. Auch die Lichtshow war passend, aber nicht aufdringlich. Die Show war fantastisch, meine beste Show der Band bisher. Seit 2012 habe ich mehr und mehr Zugang gefunden und die Band hat so einen Bombastsound, dass es eigentlich schade ist, dass sie nur 200-250 Leute in den Laden ziehen. Gespielt wurden vor allem Songs des neuen Albums und die üblichen Klassiker. Keine Überraschungen. Highights waren für mich der Song des neuen Albums (Schande auf mein Haupt, aber ich habe es absolut nicht mit Songnamen), bei dem die Dame singt. Sie macht ihren (neuen) Job sehr gut. Im Nachhinein überraschend, dass man den Gesang nicht schon viel früher eingesetzt hat. Außerdem der Song, bei dem Jo Quail die Band begleitet hat. Darüber hinaus finde ich es sehr schön, dass die Band immer wieder von den Standard Instrumenten abweicht, es gibt Einiges zu entdecken. Das Publikum war da, wo ich stand, auch angenehm. Spiezeit mit knapp 100 Minuten auch angemessen. Alles top. Die nächste Tour wird wieder mitgenommen.
Arabrot fand ich ebenfalls eher anstrengend. Interessant fand ich, dass die aus Norwegen kommen, denn ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass sie eher aus dem slavischen Raum kommen würden. 2-3 Songs waren ganz cool, gerade wenn es etwas ausufernder wurde, aber auf Dauer hat mir das nicht zugesagt und passte auch nicht wirklich zwischen Jo Quail und Mono.
Mono habe ich nun zum ersten Mal gesehen und es war einfach fantastisch, das für mich beste Post-Rock-Konzert seit Explosions in the Sky 2016 in der Markthalle, und gemeinsam mit Sigur Rós in Amsterdam 2012 vll. das beste, welches ich bisher gesehen habe - auch wenn sie mit 85 Minuten offenbar etwas kürzer als in Bochum gespielt haben. Ohnehin überraschte mich das frühe Konzertende, denn um 22.31 war schon alles vorbei - aber kam mir auch ein wenig entgegen. Bei der Songauswahl geht es mir ähnlich, zumal ich die Alben von mono auch bei weitem nicht so gut kenne wie etwa von EitS oder Mogwai. Zunächst hatte ich das Gefühl, dass es ein wenig zu leise war, aber nach ein paar Minuten war klar, dass dies ganz bewusst gewählt war, denn phasenweise war es schon wahnsinnig laut - bzw. klanggewaltig, denn das UT Connewitz ist einfach eine fantastische Location für derartige Klangkulissen, denn man spürt quasi, wie sich der Sound um einen herumlegt. Einfach wahnsinnig gut, jedoch war ich froh, dass ich mir von Anfang an etwas in die Ohren gesteckt hatte, denn stellenweise haben sich bestimmt 50% der Zuschauer die Ohren zugehalten - so konnte ich dann doch ohne einen Tinnitus den Heimweg antreten.
Das Publikum war zu 95% vollkommen in Ordnung bis gut, und erstaunlich alt. Nur gegen Ende gab es ein paar Herren und Damen, die sich zu den ruhigeren Stellen unterhalten haben, was ein wenig nervte. Aber das hat dann auch nicht allzu sehr gestört.