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Maifeld Derby 2017

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milbert
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von milbert » Mi 14. Jun 2017, 08:35

Am Wetter hat sich nicht mehr viel getan. Freitag ist ein bisschen Wind dazugekommen und Sonntag die Wolken komplett verschwunden, sodass man da so richtig bruzzeln kann. Niederschlag immernoch nahe null. :thumbs:

Gestern kam noch die Meldung, dass neben der großen Bierauswahl auch einige lokale Weine angeboten werden. Ach Maifeld, 2 Tage noch :herzen2:

Druschi
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Druschi » Mi 14. Jun 2017, 09:55

Der Weinstand im Parcours D'Amour ist klasse!!!
Es sollten sowieso mehr Weinstände auf Festivals geben.

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andyTT
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von andyTT » Mi 14. Jun 2017, 12:40

Für alle, dies wie ich im Fernseh verfolgen wollen, sind noch einige Künstler im Arte-Livestream hinzugekommen. Hoffentlich kommt Slowdive und Spoon auch noch dazu!
Am Freitag 16. Juni
Flut
J.Bernardt
Voodoo Jürgens
Why?
Cigarettes After Sex
White Wine

Am Samstag 17. Juni
Inner Tongue
Royal Canoe
Temples
American Football
Dear Reader
Kate Tempest
Acid Arab

Am Sonntag 18. Juni
King Khan and the Shrines
Amanda Palmer & Edward Ka-Spel

Weitere Künstler werden in Kürze bestätigt. Änderungen im Programm vorbehalten.

Birdie
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Birdie » Mi 14. Jun 2017, 13:36

Schade das der Sonntag momentan nicht so voll ist mit Übertragungen. Das wird wahrscheinlich der einzige Tag sein, den ich tatsächlich verfolgen kann.

Gesendet von meinem E6653 mit Tapatalk


Rieper
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Rieper » Fr 16. Jun 2017, 06:37

Heute :herzen2:

Wettervorhersagen sind perfekt! Auf ein tolles Wochenende!

ArcticMonkey90
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von ArcticMonkey90 » Fr 16. Jun 2017, 15:00

Gibt es jetzt eigentlich ein Treffpunkt und ein Zeitpunkt wo und wann mann sich trifft?.

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tobiwan
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von tobiwan » Fr 16. Jun 2017, 17:20

Wie ich hörte gibt es neue Sorten Handbrot :sabber:
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Frahm
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Frahm » Fr 16. Jun 2017, 20:30

Why? gerade im Livestream :herzen2:

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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Frahm » Fr 16. Jun 2017, 21:57

Cigarettes After Sex :sabber: :herzen2:

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NeonGolden
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von NeonGolden » Fr 16. Jun 2017, 22:20

Jau, ich habe mich gerade auch schwer geärgert dieses Jahr nicht hingefahren zu sein. :sadyes:

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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Frahm » Fr 16. Jun 2017, 22:59

SOHN gerade ist auch toll, die neuen Lieder gefallen mir wesentlich besser als auf der Platte (war für mich ja ein wirklich enttäuschendes Album). :smile:

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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Saeglopur » Fr 16. Jun 2017, 23:06

Frahm hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 22:59
SOHN gerade ist auch toll, die neuen Lieder gefallen mir wesentlich besser als auf der Platte (war für mich ja ein wirklich enttäuschendes Album). :smile:
Bei all dem Gehate hier muss ich echt sagen, dass mir das zweite Album deutlich besser gefällt. :smile:

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loxiran
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von loxiran » Sa 17. Jun 2017, 10:42

bei der sonntags-übertragung hat sich nun auch noch was getan:

Am Sonntag 18. Juni
Whitney
Spoon
Amanda Palmer & Edward Ka-Spel
Slowdive

:smile:

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Frahm
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Frahm » Sa 17. Jun 2017, 22:41

Frahm hat geschrieben:
Fr 16. Jun 2017, 21:57
Cigarettes After Sex :sabber: :herzen2:
Wird gleich teilweise nochmal wiederholt :herzen2:

Kate Tempest wird nie mein Fall werden. Hätte hier viel lieber Angel Olsen gehabt. :|

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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von tobiwan » Sa 17. Jun 2017, 22:57

Mein Plan ist, morgen gegen 14 Uhr am Gelände zu sein. Werde ein gelbes ringrocker-Shirt tragen, beiße auch nicht :P
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tobiwan
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von tobiwan » Mo 19. Jun 2017, 02:05

Slowdive :sabber: :sabber: :sabber:
Ich bin noch nicht in der Lage einzuschlafen, also schon mal was dazu: Wow. Schon irre, wenn man mit so hohen Erwartungen zu einem Konzert geht und diese dann sogar noch übertroffen werden. Die Songs vom neuen Album sind auch live super, die alten sowieso. Die Lichtshow und Visuals auf dem Screen haben das ganze zu einem unglaublichen Erlebnis gemacht, das sämtliche Drogen dieser Welt überflüssig macht. Am Ende dann Golden Hair, dazu fehlen mir grad noch völlig die Worte :sabber: das war einer der intensivsten Live-Momente, den ich je erlebt habe :sabber: Ich denke, wenn man nach 2,5 Stunden Heimfahrt das post-Konzert-Grinsen noch nicht aus dem Gesicht hat, dann kann man von einem gelungenen Konzert sprechen. Die Fahrt nach Mannheim hat sich also absolut gelohnt, war ja zu 95% wegen Slowdive da.



Noch etwas zu einigen anderen Acts:
Amanda Palmer war leider ein ziemlicher Reinfall. Amanda und der Typ mit der Geige waren okay, aber diese dritte Person war irgendwie völlig unnötig. Erstmal hat es eine halbe Stunde gedauert, bis er seinen Laptop zum Starten bekommen hat, was genau er damit dann gemacht hat, war mir dann aber auch nicht so klar, viel positives beigetragen hat er jedenfalls nicht. Das mit dem Singen hätte er zudem auch ruhig sein lassen können. Zwischendurch hat er sich dann noch dauernd über Computer und diese Technik beachwert, wo ich mich dann frage: warum spielt er in dieser “Band“ dann ein “Instrument“, das zu 50% aus einem MacBook besteht (den er nicht bedienen kann)? Nun gut, was Amanda und der Geigist gemacht haben, war nett, das nächste mal bitte Amanda alleine oder Dresden Dolls.

Spoon waren super. Erwartungen erfüllt, sonst nichts weiter zu erzählen.

Thurston Moore Group war nicht so meins, muss ich mir beim Werchter nicht noch mal angucken. Immerhin weiß ich das jetzt.

Whitney haben Spaß gemacht! Es war nur fürchterlich heiß im Zelt, was etwas anstrengend war. Interessant, dass einige der fröhlich klingenden Sommer-Songs von eher deprimierenden Themen zu handeln scheinen :? (“this song is for everyone who's sad because of a failed relationship", "this song is dedicated to my grandfather who passed away", "this song is about depression"...)



Noch etwas allgemeines zum Festival:
Das Angebot an verschiedenen fritz-Limos, Bieren und Weinen ist überragend! Parcours d'amour ist suuuper entspannend. Irgendwann werde ich hoffentlich mal ein ganzes Wochenende auf diesem Festival verbringen, vielleicht ja nächstes Jahr :)
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Baltimore
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Baltimore » Mo 19. Jun 2017, 08:39

tobiwan hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2017, 02:05
Noch etwas zu einigen anderen Acts:
Amanda Palmer war leider ein ziemlicher Reinfall. Amanda und der Typ mit der Geige ware n okay, aber diese dritte Person war irgendwie völlig unnötig. Erstmal hat es eine halbe Stunde gedauert, bis er seinen Laptop zum Starten bekommen hat, was genau er damit dann gemacht hat, war mir dann aber auch nicht so klar, viel positives beigetragen hat er jedenfalls nicht. Das mit dem Singen hätte er zudem auch ruhig sein lassen können. Zwischendurch hat er sich dann noch dauernd über Computer und diese Technik beachwert, wo ich mich dann frage: warum spielt er in dieser “Band“ dann ein “Instrument“, das zu 50% aus einem MacBook besteht (den er nicht bedienen kann)? Nun gut, was Amanda und der Geigist gemacht haben, war nett, das nächste mal bitte Amanda alleine oder Dresden Dolls.
Schade, dass das dann wohl Probleme mit der Technik gab. Fand die in Hamburg ja live echt gut.

Hattest du vorher noch kein Album von den 'Legendary Pink Dots' gehört?
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
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tobiwan
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von tobiwan » Mo 19. Jun 2017, 08:47

Baltimore hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2017, 08:39
tobiwan hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2017, 02:05
Noch etwas zu einigen anderen Acts:
Amanda Palmer war leider ein ziemlicher Reinfall. Amanda und der Typ mit der Geige ware n okay, aber diese dritte Person war irgendwie völlig unnötig. Erstmal hat es eine halbe Stunde gedauert, bis er seinen Laptop zum Starten bekommen hat, was genau er damit dann gemacht hat, war mir dann aber auch nicht so klar, viel positives beigetragen hat er jedenfalls nicht. Das mit dem Singen hätte er zudem auch ruhig sein lassen können. Zwischendurch hat er sich dann noch dauernd über Computer und diese Technik beachwert, wo ich mich dann frage: warum spielt er in dieser “Band“ dann ein “Instrument“, das zu 50% aus einem MacBook besteht (den er nicht bedienen kann)? Nun gut, was Amanda und der Geigist gemacht haben, war nett, das nächste mal bitte Amanda alleine oder Dresden Dolls.
Schade, dass das dann wohl Probleme mit der Technik gab. Fand die in Hamburg ja live echt gut.

Hattest du vorher noch kein Album von den 'Legendary Pink Dots' gehört?
Nein und nach gestern würde ich auch stark bezweifeln, dass ich das demnächst tun werde :doof:
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milbert
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von milbert » Mo 19. Jun 2017, 22:49

Bin auch zurück vom Maifeld, aber immer noch ein bisschen platt, weshalb ich noch keine Energie habe was Längeres zu schreiben. Die Kurzfassung: Fand es von Anfang bis Ende perfekt, das kann man garnicht in Emojis fassen! Einzig schade ist, dass es so schnell vorbei gegangen ist. Werde nächstes Jahr auf jeden Fall bis Montag bleiben (bin gestern nach Slowdive gegangen).
Was außerdem sehr cool war, dass Rieper direkt in der Nachbarschaft gewohnt hat und ich so wenigstens einen aus dem Forum getroffen habe (Hab das mit dem gelben T-Shirt leider erst heute gelesen). Dafür haben wir dann aber für alle, die wir nicht getroffen haben mitangestoßen :bier:

Rieper
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Rieper » Di 20. Jun 2017, 07:51

milbert hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2017, 22:49
Was außerdem sehr cool war, dass Rieper direkt in der Nachbarschaft gewohnt hat und ich so wenigstens einen aus dem Forum getroffen habe (Hab das mit dem gelben T-Shirt leider erst heute gelesen). Dafür haben wir dann aber für alle, die wir nicht getroffen haben mitangestoßen :bier:
Haha ja, war angenehm! Toller Kerl dieser milbert hier. Ebenso die Leute an seinem Camp. :thumbs:

Bericht kommt später. Der Deutsche Bahn Katastrophenladen hat vielen von unserem Camp das an sich geniale Wochenende am Sonntagabend etwas versaut. Dadurch ist immer noch Müdigkeit vorhanden. Der gestrige Arbeitstag war heftig.

Rieper
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Rieper » Mi 28. Jun 2017, 08:51

So, die ersten Arbeitstage waren hart und dann war noch bißchen was los. Daher erst jetzt ein kleiner Bericht.

Freitag:
Unsere Truppe kam aus allen möglichen Richtungen zusammen und so gegen 17:30 bin ich am Camp angekommen. Zelte und der Pavillon standen schon, so dass es gleich nach dem ersten Begrüßungsbierchen zu den Bühnen gehen konnte.
J. Bernardt: Eines der besten Konzerte des Wochenendes. Einige Lieder könnten auch von Balthazar sein, andere weniger. Live kamen die Lieder toll rüber und mit mehr Energie im Vergleich zur Platte/Spotify etc. Gerade The Other Man war super.
Voodoo Jürgens: Ziemlich fertiger Typ. Konzert war ganz witzig.
Danach gab es eine kurze Bierpause an unserem Camp. Cigarettes After Sex konnte man halbwegs vom Palastzelt aus hören. Schnarch.
Why?: Sind für mich so ein bißchen dahin geplätschert, so dass ich zwischen durch bei Marlon Williams war. Ein Lied war gut, zwei andere eher langweilig.
Wild Beasts: Waren ganz vorne bei der Hauptbühne. Generell ist das bei diesem Festival kaum ein Problem ganz vor zu gehen und ausreichend Platz ist eigentlich auch immer. Die Band war ganz gut aufgelegt und das Konzert hat Spaß gemacht. A Simple Beautiful Truth war mein Highlight.
SOHN: Vom Frangelico-Stand aus geschaut. War okay. Sein blöder Hut nervt. Hüte nerven generell immer.
Anschließend gab es die nächste Pause während Bilderbuch. Kurz am Camp gegessen und getrunken.
Kikagaku Moyo: Ungewohnt. Interessant.
Trentemøller: Einige aus unserer Gruppe waren enttäuscht und sind früher weg. Viele haben feinsten Elektro erwartet. Mit Band ging das stellenweise ja fast in Richtung Postrock. Habe ihn schon anders gesehen. Zwischen durch gab es somit für uns paar Frangelicos. Die letzten 20 Minuten von Trentemøller waren dann so wie wir es erwartet haben. Tolle Lichter, toller Elektro. Sehr gut.

Samstag:
Schöner Camp-Tag und witziger, gemütlicher Spaziergang zum Edeka. An der Fleischtheke gibt es da einen großen, guten Däner für 2,50 €. Morgens hat die Sonne aber so stark geschienen, dass es in den Zelten kaum erträglich war. Dadurch waren alle sehr schnell wach.
Royal Canoe: War okay. Vom Frangelico-Stand aus war es schöne, späte Nachmittagsmusik.
Temples: Leider erneut kein Golden Throne. Habe mir irgendwie mehr erhofft, wir waren zwar in toller Stimmung, aber die Band wirkte teils energielos. War zumindest mein Empfinden.
American Football: Bestes Konzert des Wochenendes. Sehr emotional auch.
Metronomy: Live sind die ja immer ganz gut. Ich glaube ich habe sie nun schon zum vierten Mal gesehen, daher bin ich etwas früher weg, um mich an unserem Camp etwas auszuruhen und zu grillen. Radio Ladio haben sie eh nicht gespielt.
Minus The Bear: Zum Abschluss des Tages gab es ein super Alternativprogramm zum Headliner. Die alten Hits waren dabei und vom neuen Album meine Lieblingslieder. Der Gitarrist war sehr gut aufgelegt.
Sometree: Von der Spielfreude her kaum ein Unterschied zu früher. Der letzte Song war Hands and Arrows. Es war gleichzeitig der letzte Song der Band für immer, so war es die Ankündigung vom Sänger vor diesem Lied.
Acid Arab: Interessanter Elektro mit orientalischen Einflüssen. Kann man sich mal anschauen.

Sonntag:
Hier hat die Sonne so richtig geknallt. Sehr heiß, vor allem im Palastzelt. Gerade bei Whitney war es da kaum auszuhalten, später ging es.
Whtiney: Wie schon geschrieben, war es megaheiß im Hauptbühnenzelt. Die Luft war auch kaum auszuhalten, wir haben alle ordentlich gesaftet. Die Stimme des Sängers :herzen2: Am Field Day haben sie mir aber besser gefallen. Draußen in der Sonne hätte es meiner Meinung nach auch viel besser hingepasst. Positiv war, dass es von der Band nicht so viele peinliche "Oh wir sind so cool weil wir bekifft sind"-Ansagen wie am Field Day gab.
Thurston Moore: Gleich zu Beginn gab es Cease Fire. Toller Song und das Konzert war sehr gut.
Spoon: Leider wieder mal kein The Way We Get By. Ansonsten ebenso ein sehr cooles Konzert. Sie sind halt eine gute Live-Band. Bis auf das Fehlen von diesem einen Song war die Setlist in Ordnung.
King Gizzard & The Lizard Wizard: Plätscherte so vor sich hin.

Leider war es das schon für mich. Am Sonntagabend gab es ein absolutes Bahn-Chaos. Egal in welche Richtung oder ob Fern-/Nahverkerhr, alles hatte Verspätung oder ist ausgefallen. Ich musste unbedingt heim kommen, daher bin ich etwas früher los. Die letzte Regionalbahn von Basel zu mir nach hause habe ich auch verpasst. Immerhin hat die Deutsche Bahn ein Taxi bezahlt. Auf dem Taxometer standen am Ende 300 CHF.

Leider habe ich dadurch Slowdive verpasst. Es war gerade noch so zu verschmerzen, da ich die Band ja bereits zwei Wochen zuvor in London gesehen habe.

Insgesamt war es ein superschönes Wochenende mit vielen tollen Bands und Leuten. Zum Glück habe ich Milbert kennengelernt, ein ganz feiner Kerl. Essen war in Ordnung, die Käsespätzle mit Speck waren gigantisch. Ein Highlight ist natürlich dieser Frangelico-Stand. So viel Likör kostenlos ist echt der Wahnsinn. Enttäuscht war ich leicht vom Bier-Späti mit den lokalen Brauereien. Ja, Craft-Bier. Schwieriges Thema. Alle denken sie können ein cooles Bier brauen, vom Geschmack her aber war das jetzt nicht so stark. Aber trotzdem eine coole Idee. Im Vergleich zum Field Day gab es deutlich mehr Turnbeutelträger/Innen. Mein Einrduck ist aber, dass es langsam weniger werden. Zum Glück. Turnbeutel sollten den Grundschulkindern überlassen werden. Am Merch gab es erstmals keine Jutebeutel, sondern nur Turnbeutel. Das fand ich sehr schade.

Und das Wetter war echt ein Traum. Kommendes Jahr gerne wieder .

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s-nke
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von s-nke » Mi 28. Jun 2017, 10:07

Danke für den ausführlichen Bericht. :thumbs: Neuer Anlauf für mich dann wohl auch nächstes Jahr, mal schauen ob's dann zeitlich passt.
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JackJones
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von JackJones » Mi 28. Jun 2017, 18:23

Ich hab ja auch noch gar nichts zum Maifeld geschrieben:

Freitag aus Augsburg mit 7Ostrich und einem Kumpel hingefahren, kurz nach Raststätte Pforzheim auf der Autobahn liegengeblieben wegen durchgebrannter Kupplung. Kurzfassung: Ersatzwagen der besten Werkstatt aller Zeiten für umme bekommen um nach Mannheim hochzudüsen.
Waren dann nach ner Einkaufstour so gegen 19:30 am Campingplatz und konnten nach dem Aufbauen erstmal ne Runde chillen. The Lytics, Why? und Cigarettes After Sex haben wir daher aufgrund des minimal stressigen Anreisetages verpasst.

Los ging es dann mit SOHN, auf dessen Auftritt ich mich richtig gefreut hab. Als Fan des neuen Albums (und des ersten sowieso) hat er eine wirklich sehr gute Setlist gespielt. Hard Liquor und Conrad vom neuen sind totale Bretter, nur Harbour habe ich vermisst. Der Sound war wirklich prächtig und so war es ein perfekter Einstieg in eins der besten Festivals überhaupt.
Wanda bzw. Bilderbuch waren dann als nächstes dran und ich bin einfach nur mal mitgegangen, da sie mir auf Platte nicht sonderlich viel geben. Die Stimmung im ziemlich vollen Palastzelt war aber dann sehr cool und daher haben die Jungs live auch Spaß gemacht. Würde nie auf ein Einzelkonzert gehen aber so war es dann doch top! Danach gabs das erste Handbrot :herzen2:
Den Abschluss machte dann Trentemoller und der war dann der einzige Flop des Festivals. Wie bereits vor mir geschrieben, waren die ersten 4-5 Songs kein Elektro sondern Post-Rock-Sigur-Ros-Monumental Musik und das war ein richtiger Downer. Sind dann irgendwann gegangen, weil wir da überhaupt nicht in Stimmung für waren. Die Nacht haben wir dann schön auf dem Zeltplatz mit einigen Runden Category/Themerunde (bestes Festivalspiel) ausklingen lassen.

Der Samstag begann gegen 08:30, weil es ab da im Zelt so elendig heiß war. Jeden Tag duschen gehen ist beim Maifeld ja kein Problem, da es so schön klein ist und man eigentlich kaum warten muss, daher gings erstmal duschen, frühstücken und nach einigen Würfel- und Kartenspielen gings mittags los mit 4 Runden Flunkyball und weiteren Getränken - die sich leider gegen später bemerkbar machten.
Zeal & Ardor machten den Anfang und haben mich richtig geplättet. Dieser Mix aus Black Metal, Blues, Gospel und elektronischen Einflüssen ist einfach der heißeste Shit! Während der bekannteste Song "Devil is Fine" keine Metalelemente besitzt, rocken "Come On Down" und v.a. "Blood in the River" alles weg. Richtig starkes Konzert, das auch in der Arte Mediathek zu finden ist.
Danach zum Zeltplatz zurück und den schlimmsten Fehler gemacht, den man machen kann, nämlich sich nochmal kurz hinzulegen. Ende vom Lied war, dass ich zum Ende vom Metronomy Set aufgewacht bin, als grad The Look vom Festivalgelände her schallte. Zuerst mega aufgeregt, dass man mich nicht geweckt hat, aber anscheinend war ich nicht wachzukriegen :oops:
Im Endeffekt aber auch nichts weltbewegendes verpasst. Temples hatte ich schon in München gesehen, American Football eh nur wegen der Exklusivität angeschaut und Metronomy zwar länger nicht gesehen aber bis auf Old School taugen die neuen Songs eh nicht so viel.
Somit gings dann weiter mit Kate Tempest, deren Konzert eher einem Poetry Slam mit Hip Hop Beats Untermalung gleicht. Man wird aber auch in ihren Bann gezogen und es war wirklich beeindruckend. Im Dunkeln und mit nur "Songs" von Europe is Lost war es auch völlig anders wie vor zwei Jahren auf einer der kleineren Roskilde Bühnen.
Danach noch etwa die Hälfte vom Moderat Set angeschaut aber im Palastzelt war die Luft so unglaublich stickig, dass wir irgendwann wieder rausgegangen sind. Es war aber auch richtig voll! Der Samstag war anscheinend auch der erste Tag, der komplett ausverkauft war, was mich unglaublich für das Maifeld freut. Kurz zum Poetry Slam rüber geschaut, als einer ein ziemlich witziges Plädoyer für Käse zum besten gegeben hat. Zu den elektronischen Klängen von Moderat, die man natürlich gehört hat, ein tolles Ereignis. Als wir wieder rüber gegangen sind, haben Moderat das wundervolle "Milk" gespielt, ein perfekter Tagesabschluss. Acid Arab wollten wir eigentlich anschauen aber waren dann zu erledigt.

Sonntag immerhin bis 09:00 Uhr im Zelt ausgehalten und das selbe Programm von Samstag in schneller durchgezogen, allerdings ohne Flunkyball weil es einfach brutal heiß war. Außerdem war die Devise am Sonntag auch: Bands schauen!! Für mich war es der beste und wichtigste Tag, mit 3 absoluten Must Sees. Um 12 ging es erstmal los mit King Khan & The Shrines, die den traditionellen längeren Sonntagmittag Slot bekommen haben und somit ein bisschen mehr als eine Stunde spielen durften. King Khan kam in einer Art Legins-Morphsuit auf die Bühne, wobei seine Nippel und die Pobacken ausgeschnitten waren - super Typ. Mit einer ordentlichen Portion Blues startete also der Konzerttag. Dann zurück zum Zeltplatz, ausruhen im Schatten und bald wieder zurück aufs Gelände.
Whitney spielten um 14 Uhr im Palastzelt, was echt schade war, denn sie hätten so viel besser in die Sonne gepasst. Dort im Zelt Tobiwan kurz getroffen und einen wunderbaren Gig erlebt. Light Upon the Lake war mein Album des Jahres 2016, somit war ich minimal euphorisiert als ich Dave's Song zum zweiten Mal live gehört habe. Die Setlist war super, Polly ist traumhaft, das Magnet Cover grandios und der neue Song der Truppe hat massives Potential, gleich unter die Top 3 der Band zu kommen. Es war nur einfach zu heiß! Die Jungs hielt es aber nicht ab, sich ordentlich Wein hinter die Binde zu kippen.
Kurz zurück zum Zeltplatz, Getränke auffüllen, und dann ging es auch schon wieder aufs Gelände.
Spoon folgten wieder im Palastzelt, die Hitze war zum Glück nicht mehr so schlimm wie bei Whitney. Es folgte ein Abriss höchster Güte, der Sound hat mich ja total geplättet. Rent I Play war viiiiel besser als auf Platte und die Setlist war für mich ein Traum. Schwerpunkt auf den letzten beiden Alben und das Beste der früheren, u.a. I Turn My Camera On und Don't Make Me A Target. Super Konzert! Aber die letzten 3 Songs habe ich nicht mehr gesehen, da wir uns Wasser geholt und in die zweite Reihe vor die Fackelbühne gestellt haben - was im Nachhinein auch locker nach dem Spoon Konzert möglich gewesen wäre.

Was dann folgte war eins der besten Konzerte meines Lebens! Ich hatte hohe Erwartungen aber die Australier haben sie sowas von übertroffen. Die Rede ist natürlich von King Gizzard & The Lizard Wizard, die nach dem Maifeld das zweite von fünf Alben dieses Jahr veröffentlicht haben. Selten habe ich eine Band so gesuchtet, wie King Gizzard. Innerhalb von 2 Monaten 800 Plays bei last.fm spricht Bände, zur Zeit meine absolute Lieblingsband. Um mich rum waren viele Leute, die extra wegen King Gizzard aufs Festival gefahren waren, es sollte großartig werden!
Los ging es mit "Rattlesnake", dem Opener von Flying Microtonal Banana und dem Song, der mich zu einem Fanboy gemacht hat. Weiter 3 Songs des Albums folgten, u.a. das grandiose "Sleep Drifter". Nach diesem Teil ging es zur Liedersaga des "Altered Beasts" vom neuen Album Murder of the Universe. Hier ging es schon gut zur Sache, das Publikum vorne hatte so Bock auf die Jungs und es wurde schon ein bisschen gemütlich gepogt. Und dann ging es los: Nonagon Infinity opens the Door! Robot Stop fing an und die Meute flippte komplett aus es war einfach nur geil! Nach einer Weile wurde es so staubig dass ich schon mich an den Rand des Gewusels gestellt habe und ich erstmal ruhig weitermachen wollte. Aber die Securities vom Maifeld kamen mit der einzig wahren Lösung in Form eines Wasserschlauches an und von da an war es ein unglaubliches Konzert. Euphorisiert vom Wasser war nun wirklich jeder dabei und so wurde Gamma Knife zu einem meiner besten Festivalmomente überhaupt. Nach zwei weiteren Brettern wurde das Set mit dem 10minütigem Psychedelic-Blues-Meisterwerk The River beeendet. Für Außenstehende mag gerade der Mittelteil eintönig erscheinen, da sich an Beat und Rhythmus nicht viel ändert, für Fans gibt es aber wenig besseres als Songs von Nonagon Infinity live zu hören. Was eine unglaublich gute Liveband :herzen2:
Danach musste ich das Konzert erstmal verdauen und hab mich mit einen guten Kumpel getroffen und wir haben uns in den Schatten gesetzt. Wenig später noch ein bisschen Primal Scream geschaut, die mich vom Sound her völlig überrascht haben. Als jemand der Loaded und Come Together mag, haben sie ihr Set mit einem Glamrock Spektakel eingeläutet, da war ich doch erstmal baff. Jailrock kannte ich dann und es hat Lust auf mehr gemacht (Nächste Woche in Bilbao dann komplett) aber hier hat mich dann doch der Zeltplatz mehr gereizt und ich bin zurück gegangen.
Später noch zu einer kleinen Fressorgie zurück aufs Gelände und währendessen ein, zwei Slowdive Songs gehört, was für mich aber total langweilig war. Shoegaze und ich werden keine Freunde mehr. Das kleine Zelt in dem Parcels spielten war völlig überfüllt, somit war das auch keine Option mehr aber ich war vollkommen zufrieden!

Leider kein Konzert im Parcour d'amour gesehen, damals war zB Rocky Votolato ein absoluter Traum dort. Aber das Maifeld 2017 hatte für mich das beste Line Up bisher zu bieten, ich bin sehr gespannt auf 2018.

Noch ein paar Worte zu Organisatorischem und ähnlichem:

Der sympathischste und kleinste Festivalcampingplatz überhaupt. Ausreichend Duschen und Toiletten sind gleich um die Ecke (keine Dixies) und am Ende bleibt wirklich wenig Müll einfach liegen, das meiste wird in die Tonnen geschmissen oder daneben gelegt!!!

Die Essens und Getränkeauswahl war überragend. Handbrot, Falafel, Asia, veganes Pulled-Pork-Sandwich, Kässpatzen, Currywurst und vieles mehr, dazu der Francelicostand, die riesige Fritz-Kola-Auswahl und sehr viel gutes Bier. Besser gehts nicht!

Die Einlasskontrollen wurden mMn in Ordnung durchgeführt, Beutel und Tetrapacks waren erlaubt so wie es sein sollte. Allerdings gab es keine kostenlosen Wasserstellen (die gab es selbst in Augsburg auf dem Modular-Festival). Das wäre noch zu verbessern.

Bühnenwechsel geht in kürzester Zeit (außer zum Parcour, da braucht man sogar 3 Minuten), wenn man vorne sein will kommt man immer nach vorne, super Publikum!

Am Ende darf man nicht vergessen, seine übrigen Derby Dollar wieder umzutauschen!


Maifeld, wir sehen uns nächstes Jahr wieder :heart:
(wenn nicht wieder Neutral Milk Hotel in München spielt)

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Le-Neuf
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von Le-Neuf » Fr 30. Jun 2017, 02:15

JackJones hat geschrieben:
Mi 28. Jun 2017, 18:23

Den Abschluss machte dann Trentemoller und der war dann der einzige Flop des Festivals. Wie bereits vor mir geschrieben, waren die ersten 4-5 Songs kein Elektro sondern Post-Rock-Sigur-Ros-Monumental Musik und das war ein richtiger Downer.
Ey, das war mein absolutes Highlight! Zum zweiten Mal live gesehen und zum zweiten Mal komplett geflasht vor der Bühne gestanden. Sonst aber ein feiner Bericht ;)

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heyho-letsgo
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Re: Maifeld Derby 2017

Beitrag von heyho-letsgo » Fr 30. Jun 2017, 02:46

Wenn jetzt hier alle abliefern, will ich ja nicht fehlen. Dann also auch meine mehr oder minder kurze Nachlese zum schönen Maifeld Derby.

In kurz: Gemütliches kleines Festival, das auf Dekoschnickschnack und ausuferndes Drumherum verzichtet, aber dafür vor sympathischem Publikum extremst tolle Konzerte in kleinem Rahmen liefert und es so trotzdem schafft, richtige Festivalatmosphäre zu versprühen.

Und hier die Langversion für die Forennerds :mrgreen:

Kurz vorm Festival entschlossen, dass die Uniklausurenphase durchaus noch ein Wochenende warten kann und mit 7 anderen MitstreiterInnen losgezogen.
Mit dem Auto ist die Kiste sehr entspannt zu erreichen, keine große Wartezeit, keine langen Wege, recht entspannte Security und Schwupps stand man auf dem wirklich winzigen Campingplatz (Großteil der Besucher sind nunmal Tagesticketbesitzer), dessen Boden weniger aus Erde als aus massivstem asozialstem Stein bestand. War aber auch lustig, überall zunehmend aggressive Leidensgenossen mit Gummihämmern verzweifeln zu sehen (und zu hören erst recht).
Nachdem sich zeitweise die Idee festsetzte, dass man eventuell...also ganz eventuell...einfach nur in Zeltplane eingewickelt auf dem Boden schlafen könnte, haben wir es irgendwie doch noch geschafft, alle Zelte zu errichten und konnten die ersten Bierchis genießen.
Generell wirkte das Publikum zwar je nach Festivaltag höchst unterschiedlich, aber unterm Strich waren alle sehr angenehm unterwegs. Generell eher hip, ohne irgendwie drüber zu wirken. Alles recht altersheterogen und rücksichtsvoll. Bei Konzerten wurde meist gut mitgegangen und auch kleinere Acts gebührend gefeiert.

Der Freitag sah dann so für mich aus:
J. Bernardt
Wie eigentlich bei jedem Festival wurde der geplante Konzerteinstieg umtrunksbedingt fast komplett verpasst. Letztendlich haben wir noch zwei Songs gesehen. Möglicherweise war das auch der Grund, warum ich die Kiste eher so semispannend fand. Da haben mich die Balthazar-Auftritte durchgehend mehr geschickt. Gesanglich. Musikalisch. und stimmungsmäßig.

The Lytics
Im Anschluss dann den bereits gepriesenen Gratisfrancelico beim unfassbar kurzen Bühnenwechsel mitgenommen (hatte generell noch nie ein Festival, bei dem man so leicht und kurz zwischen den Bühnen switchen konnte) und ab ins Brückenawardzelt zu The Lytics.
Bin ja nun nicht der allergrößte HipHop-Fanatiker, aber so Oldschoolkram gebe ich mir dann doch gelegentlich ganz gerne. The Lytics waren jedenfalls eine der größten Überraschungen des Festivals für mich. Hatten die Crowd total im Griff und sehr früh schon ordentlich eingeheizt. Dazu kommt, dass die fünf wirklich gut harmonieren und man ihnen die Spielfreude total anmerkt. Super Truppe. Da hat tatsächlich fast alles gepasst und werde sie mir im August wohl auch nochmal in Kölle geben.

Why? wollte ich mir eigentlich gerne im Anschluss ansehen, aber so langsam hegte sich da wieder der Drang nach Gerstensaft und Pfeifenkraut, sodass es wieder zurück zum Camp ging. Im Vorbeigehen wurde Proactive Evolution gespielt und es klang wirklich ganz famos. Etwas schade, die Kiste verpasst zu haben.

Cigarettes after Sex

Joa. Bei denen wär die Pause eventuell angebrachter gewesen. Klingen quasi genau wie ihr Titel. Das ist für ein bis zwei Songs ganz schön. Aber so eine ganze Packung Kippen nach dem Sex braucht man dann generell auch eher selten. Fands auf Konzertlänge irgendwann wirklich etwas anstrengend und abwechslungsarm. Man muss der Truppe aber lassen, dass sie wirklich perfekt wie auf Platte klingen.

SOHN
Fand ihn bisher recht uninteressant und wurde quasi überredet, ihm live mal eine Chance zu geben. Was soll ich sagen? Nach The Lytics die zweite große Überraschung für mich. Extremst tanzbar und klang live erheblich elektronischer als erwartet. Grundsätzlich ist mir das stimmlich immer noch ein bisschen zu viel Justin-Timberlake-Schnulz...aber dennoch ist das instrumentell wirklich spannend i arrangiert...was auch immer das heißen mag :D

Trentemoeller
Ich für meinen Teil bin großer Fan seines letzten Langspielers und hatte daher gehofft, dass sein Konzert etwas mehr nach New Wave-Gedöns klingen würde. Wurde dementsprechend auch nicht enttäuscht und größere Klassiker a la Shades of Marble oder Moan wurden ja auch gespielt. War für mich so auch eines der Highlights und bin froh, den werten Herren nun endlich auch mal gesehen zu haben. Gerade mit Band wirkte das alles nochmals viel spezieller.

Kikagaku Moyo

Da ein Teil unserer Gruppe ziemlich Psychedelic- und Kraut-Rock-affin ist, bin ich zum Abschluss des Tages auch nochmal in dieses Konzert gestolpert und hab mein Tageshighlight erlebt. Unfassbar wie die fünf verspulten Japaner den Laden abgerissen haben. Ausufernde (natürlich) psychedelische Schrebbelgitarren spielen sich minutenlang in Rage und das Publikum in Ekstase. Die Meute ist ausgerastet und hat es gebührend gefeiert. Letztendlich wurde ca. 20 Minuten nach dem Konzert noch nach Zugaben geschrien. Feiner Abschluss für den ersten Festivaltag des Jahres. Mit runden Füßen und kaputten Knochen gings zurück ins Camp.

Samstags gings für uns mit Zeal and Ardor los. Auch wenn mir die meisten Songs beim Reinhören zu wüst daherkamen, wollte ich mir Devil is Fine live nicht entgehen lassen. Ist gerade live eine wirklich interessante Mischung und als Konzert am Mittag auch mal ein andersartiger Einstieg gewesen. Nach etwas Bummelei waren Temples dann zwar musikalisch schon eher meins, der Auftritt blieb aber im Ganzen dann doch recht blass und routiniert. Metronomy waren dafür wie erwartet bärenstark. Mein Tageshighlight war jedoch Ryley Walker auf der wunderbaren Parcor dámour-Bühne. Hat mit Bandbegleitung total ausufernde frickelige Countrymusik gespielt, die gefühlt die gesamte Tribüne aufgesaugt und in Beschlag genommen hat. Wirklich alle um mich herum wirkten während der Songs in Gedanken versunken und blickten andächtig geplättet nach vorn. Zum Abschluss gab es zurecht Standing Ovations. Sehr spezielles Konzert, aber rückblickend wohl mein Festivalhighlight. Moderat haben im Anschluss standesgemäß alles weggebasst, haben sich jetzt seit 2014 aber auch nicht großartig weiterentwickelt, sodass der Auftritt zwar ganz cool und tanzbar war, aber in Gedanken war ich da die meiste Zeit doch noch bei Ryley Walker...mag aber auch am tavernello-induzierten Vollrausch gelegen haben. Acid Arab im Anschluss klang vielversprechend, aber ich für meinen Teil war doch schon recht platt und hab mich aufs Ohr gehauen.

Sonntag war lineuptechnisch der wohl stärkste Tag des Festivals und wettertechnisch wurden wir ohne Pavillon ordentlich durchgegrillt. King Khan and the Shrines kamen schon mittags mit witziger Show daher, fand ich musikalisch aber relativ beliebig. Bei Whitney sah das schon wieder ganz anders aus. Seit letztem Jahr ebbt da der Hype bei mir nicht wirklich ab und das Konzert war trotz Hitze einfach nur großartig. Besonders nice fand ich ja das Golden-Girls-Intro-Cover :D Thurston Moore danach schön grimmig, hat aber mit Cease Fire seinen stärksten Song gleich zu Beginn der Setlist verpulvert. War dementsprechend eher ein Konzert zum Biertrinken und Zuschauen. Trotzdem ganz nett. Spoon im Zelt habe ich mir hitzebedingt dann sitzend von der Seite angeschaut, um etwas Schatten und Bier zu tanken. Feine Angelegenheit. Im Anschluss gabs dann für mich mit King Gizzard and the Lizzard Wizzard mein Sonntagshighlight. Ging bei brütender Hitze gewaltig ab und zumindest im vorderen Bereich wurde da auch gut abgerissen. Richtig fette Setlist und der Rattlesnake-Ohrwurm war noch drei Tage später nicht aus dem Kopf zu kriegen. Auf Wand im Anschluss hatte ich mich als alter Ty Segall Fan sehr gefreut und wurde leider enttäuscht. War mir dann im ganzen doch zu noisig und stimmungsarm. So stand ziemlich schnell die fiese Wahl zwischen den Legenden Primal Scream und Quasi-Newcomer Andy Shauf an. Hab mich für Letzteren entschieden, da The Party letztes Jahr ziemlich grandiose Songs auf Lager hatte. War erwartungsgemäß ein sehr verträumtes und entschleunigtes Konzert. Etwas schräg derart reduzierte Musik mit einer sieben Personen starken Band zu sehen und auch der Schalldruck von Primal Scream machte ihm ziemlich zu schaffen. Nichtsdestotrotz war das einfach ein schönes, ruhiges Konzert ohne viel Schnickschnack. Im Anschluss dann mit Slowdive musikalisch nochmal quasi das genaue Gegenteil. Shoegaze ist live nunmal eine Nummer für sich und gepaart mit einer derartigen Lichtshow kann da quasi nur die Kinnlade runterklappen. Gerade die neuen Songs haben mir richtig gut gefallen. Schöner Abschluss eines wirklich gelungenen Festivals.

Man kann das Maifeld eigentlich uneingeschränkt jedem empfehlen, der mit Indiemusik noch etwas anfangen kann (dieser Tage sind das ja leider nicht mehr so viele :D). Das Programm ist gespickt mit Highlights, die Bühnenwechsel gehen unfassbar schnell, die vorhandenen Sponsorenstände sind zur Abwechslung mal wirklich interessant, Stimmung und Sound bei Konzerten stets auf hohem Niveau und mit dem Parcour d'amour eine Bühne, die ganz besondere Konzerte ermöglicht.

Als echte Kritikpunkte fällt mir nicht wirklich viel Nennenswertes ein. Die Geländeplanung vom Campingsplatz zum Festivalgelände ist etwas schräg, da man unnötigerweise einmal am gesamten Gelände vorbeilatschen muss, um zur Einlassschleuse zu kommen, anstatt einfach direkt vom Camp aufs Gelände zu können. Die Arte Concert Hanseln haben bei den Konzerten die meiste Zeit genervt und sind unbeholfen auf der Bühne rumstürzt. Damit könnte ich ja noch leben, wenn die Mitschnitte denn wenigstens gelungen wären. Leider klingen quasi alle Konzerte in der Mediathek soundtechnisch ganz furchtbar und haben mit dem normalen Auftritt nix mehr zu tun. Kann man sich dann auch sparen. Das für mich Negativste waren allerdings die acht (?) Bullen in Zivil, die auf dem Gelände eingesetzt wurden. Bei der Veranstaltung erstmal absolut unnötig und vom Grundprinzip nichts anderes als einfach scheiße. Hoffe jeder der Helden tritt Barfuß auf einen Legostein. Miese Penner. Aber wenigstens gabs am Tag der Anreise noch eine Warnmail des Veranstalters, dass die Typen leider da sein werden. So viel zu meiner sachlichen Polizeikritik :poo:

Unterm Strich einfach ein feines kleines Festival, das ich auch in den nächsten Jahren im Auge behalten werde..und das hat aus unserer Gruppe jeder so gesehen. Well done!


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