defpro hat geschrieben: ↑Fr 29. Nov 2024, 20:01
Baltimore hat geschrieben: ↑Fr 29. Nov 2024, 16:51
defpro hat geschrieben: ↑Fr 29. Nov 2024, 16:29
Das war ja beim Tempelhof Sounds auch nicht anders bzw. war dort ja sogar schon um 22 Uhr Schluss. Wenn man mehr auf Camping setzen möchte, dann könnte man ja auch in Richtung kleinerer Städte gehen und ggf. Shuttles für die Nichtcamper einrichten, wenn der ÖPNV vor Ort das nicht hergibt.
Was ist denn z. B. mit dem Rock im Park-Gelände in Nürnberg? Hab auf die Schnelle nur noch ein DTM-Rennen gefunden, was dort stattfindet. Klar sollte ein öffentlicher Park nicht das ganze Jahr mit Veranstaltungen zugekleistert sein, aber da scheint ja aktuell noch Luft zu sein, zumal man für ein solches Festival auch nur einen deutlich kleineren Teil des Areals benötigen würde.
Aber wer fährt/fliegt denn freiwillig nach Nürnberg? Berlin ist da ja schon eine ganz andere Hausnummer.
Frag doch mal die Leute, die jetzt schon freiwillig nach Nürnberg zu RiP fahren.

Mannheim ist als Stadt jetzt auch nicht viel attraktiver. Und an internationalen Gästen ist es da bislang auch eher nicht gescheitert (wobei die es in diesem Fall ja gar nicht unbedingt nötig hätten, da das internationale Angebot in dem Sektor ja durchaus vorhanden ist).
Aber es kann doch nicht das Ziel sein, dass jedes neue Festival, das mehr als die lokale Dorfjugend anziehen möchte, grundsätzlich in Berlin angesiedelt werden muss. Die theoretische Zielgruppe eines solchen Festivals ist doch über ganz Deutschland verteilt und für viele Menschen (mich eingeschlossen) liegt die Stadt mindestens eine halbe Deutschlandreise entfernt. Wenn dann entsprechende Acts auf ihren Solo-Touren meist ebenfalls nur Berlin und Hamburg (manchmal noch Köln) abgrasen, dann ist doch die Nachfrage nach einem solchen Festival abseits dieser Standorte noch viel größer.
Klar ist Berlin sehr attraktiv für Festivals (wobei die Stadt aus meiner Sicht eh schon ein krasses kulturelles Überangebot besitzt). Aber wenn man halt hier oder in Hamburg keine entsprechenden Locations findet, dann finde ich es aus Fansicht sehr schade,
wenn einfach die Hände in den Schoß gelegt werden und auf bessere Zeiten gehofft wird, anstatt sich aktiv nach Alternativen umzusehen.
Das geht jetzt aber sehr an der Realität vorbei. Du kannst ja nicht einfach so von Hamburg aus ein neues Festival in Mönchengladbach oder Nürnberg aus dem Boden stampfen, mal abgesehen von der Zielgruppe. Du brauchst lokale Partner (wie Loft beim Tempelhof Sounds), die Beziehungen zu den Behörden und Liegenschaftsmanagment etc. haben. Allein was es alles an Genehmigungen für ein neues Festival in einem Ballungsraum braucht, würde einen Veranstalter ein Jahr kosten. Wenn du also im Dezember 2022 die Absage deiner Fläche in Berlin bekommst, kannst du nicht einfach 2023 in Bielefeld veranstalten. Und wenn du es für 2024 oder 25 dann doch schaffst, sind da immer noch bestehende Verträge mit dem Berliner Veranstalter. Da haben Festivals "auf dem Land" es halt doppelt einfacher. Einerseits ist einfach mehr Platz, andererseits sind die Behörden gewillter, dir deine Pläne zu ermöglichen.
Und was die Zielgruppe angeht: Egal wo du veranstaltest, du wirst nie einen Standort haben, der so zentral ist wie das Tempelhofer Feld in einer 3,5 Millionen Metropole wo du dich quasi nicht um Verkehr kümmern musst, mit hunderttausenden Internationals, die das behäbige deutsche Publikum ergänzen, mit perfekten Flugverbindungen aus UK und co und Direktverbindungen unter 5 Stunden aus allen Städten/Ballungsräumen >500.000 nördlich von Bayern /Bawü. Du stehst in Berlin nicht in der Konkurrenz etablierter Festivals mit starkem Line Up aus Benelux oder Frankreich wies im Westen wäre und du hast ein Gelände, das du nicht aufwendig vor und nachbereiten musst. Wenn das irgendwie am Horizont ist, das wieder nutzen zu können, macht es das doppelt schwer, sich anderswo zu etablieren