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Maifeld Derby 2023

Anti
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Anti » Sa 17. Jun 2023, 12:53

Ich fand es sehr leer.
Nach Tag 1 nur Liebe für dieses Festival (bis auf die Derby Dollar). Musikalisch war das gestern für mich der beste Festival Tag seit langem. Los Bitchos, Sevdaliza, Kerala Dust, Overmono und Temmis waren alle super und Death Grips hat sämtliche Erwartungen übertroffen, die Energie in der Menge war unglaublich.

butterchicken
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von butterchicken » Sa 17. Jun 2023, 14:04

Death Grips haben mich leider gar nicht angeholt, deswegen in den Parcour zu Mitsune und von der sperrigen, aber energiereichen Musik absolut überrascht worden. Bat for Lashes war zumindest von vorne auch richtig überzeugend, hatte aber das Gefühl.dass hinten etwas sehr viel gelabert wurde, dass man den Lärm in den leisen Passagen bis noch vorne gehört hat.
Heute werde ich wohl nur zwischen den beiden Hauptbühnen hin und her pendeln.

Druschi
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Druschi » So 18. Jun 2023, 14:28

Bilder und Videos auf Insta sehen gut gefüllt aus.
Konnte dieses Jahr spontan leider doch nicht hin, möpp.

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MairzyDoats
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von MairzyDoats » Mo 19. Jun 2023, 16:08

Bin jetzt wieder zu Hause nach meinem ersten Maifeld Derby und es war wirklich toll. Was für ein schönes Festival! Das Line Up war nicht nur fantastisch, dadurch dass die beiden größten Bühnen abwechselnd bespielt wurden, hatte ich auch sehr wenige Überschneidungen. Die meisten Sachen habe ich eher verpasst, weil ich zwischendurch mal eine Pause brauchte. :grin:
Es war alles sehr entspannt, für das meiner Meinung nach recht große Line Up ist es ein richtig kleines Festival mit einem niedlichen Campingplatz und sehr kurzen Laufwegen. Es gibt keine Dixis, nur richtige Toiletten und auch eine angemessene Anzahl an Duschen, die nix kosten. Genug Trinkwasserstellen, die man bei der üblen Hitze von täglich um die 30 Grad auch dringend gebraucht hat. Dabei hat auch geholfen, dass drei von vier Bühnen in Zelten bzw. überdacht sind, unter anderem auch die größte Bühne auf der die Headliner gespielt haben. Das ist schon ganz nice. Es wurde zwar teilweise schon heiß und stickig im Zelt, aber nicht so sehr wie ich erwartet hatte bei dieser krassen Hitze.

Ich hab nur ein paar kleine Kritikpunkte: Bei allen Bühnen kann es unter Umständen zu leichten Soundüberschneidungen kommen, alles was man dafür braucht ist ein ruhiger Act während auf einer anderen Bühne ein eher lauter Act spielt, wie z.B. Bat For Lashes vs. Mandy, Indiana oder Nichtseattle vs. Interpol. Das habe ich manchmal als störend empfunden, war aber jetzt auch kein Drama. Andere Lärmquelle waren manchmal die Laberdeutschen, die sich während der Konzerte unterhalten haben, da war es aber ganz gut möglich, ein bisschen nach vorne zu gehen, was meist sehr einfach möglich war. Die Open Air Bühne steht auf einem Schotter-Boden, der mir leichte Primavera-Mordor-Flashbacks beschert hat, besonders bei der Hitze staubt es da auch schon mal, wenn da die Viagra Boys wüten. Aber auch hier recht verkraftbar, weil man danach ja auch zu einer anderen Bühne wechselt.

Letzter Kritikpunkt wären für mich die Derby Dollar, so richtig verstehe ich immer noch nicht, wozu Festivals ihre eigene Währung einführen. Weiß jemand, was genau Festivals davon haben? Mein erster Impuls war, dass einfach mehr Geld ausgegeben wird und tendenziell nicht alles wieder zurückgetauscht wird, aber wenn ich bedenke, was das an Material-, Personalkosten und auch Müll mit sich bringt, diese Währung zu erstellen und jederzeit umtauschbar machen zu lassen, zweifle ich n bisschen daran (auch wenn das freiwillige Personal nun nicht so viel "kostet", aber es ist ja schon ein enormer Aufwand, den man sich komplett sparen könnte). Der einzige Vorteil den ich sehe, ist wirklich eine Einnahmequelle für alles, womit sich leicht die Einnahmen überwachen lassen und auch das ganze Geld irgendwo bündelt, was vielleicht sicherer ist? Keine Ahnung. War n bisschen nervig, aber auch kein Weltuntergang, die übrigen Derby Dollar am Ende zurück zu tauschen war immerhin auch kein Problem.

Absolutes Highlight war für mich natürlich Death Grips, die auch so ziemlich mein Hauptgrund waren, da hinzufahren, aber die haben wirklich nochmal alles übertroffen. So einen Abriss hab ich selten erlebt, das war so gnadenlos. Die Menge war komplett außer Rand und Band und sogar erstaunlich textsicher. Dazu diese simple, durchgehend rote Bühnenbeleuchtung, die die Band einfach nur zu schwarzen Silhouetten hat werden lassen, da hat einfach alles gestimmt. Natürlich keine Ansagen, nur auf die Fresse, es war einfach großartig. Vielleicht mein Konzert des Jahres bisher, vielleicht irgendwo in den Top-Konzerten ever. Für mich war es ja schon das dritte Mal Death Grips, aber das war nochmal ne ganze Ecke geiler.
Aber auch sonst war es musikalisch richtig nice, allein der Freitag hat mich auch abgesehen von Death Grips schon richtig glücklich gemacht, mit Sevdaliza, die erwartet gut war und Bat For Lashes, die überraschend gut war. (Hatte sie mir nur im Zuge des Festivals erstmals genauer angehört und nicht erwartet, dass sie mich so in ihren Bann zieht.)
Samstag war eher der Tag der erwartbar guten Konzerte, mit Caroline Rose (lieb sie einfach), Noga Erez (lieb sie einfach), Viagra Boys, Warpaint (lieb sie einfach). Aber auch Phoenix haben dann richtig gut abgeliefert, auch wenn ich noch nie wirklich was mit denen am Hut hatte.
Sonntag fing mit Uche Yara richtig gut an, die hat wohl noch gar keine Musik offiziell veröffentlicht, aber hat auf ihrer Zakk Wylde Signature Gitarre ne richtig feine Mischung abgeliefert. Was irgendwie von Dadrock im besten Sinne bis hin zu plötzlichen Ausflügen in so Dark Wave, wo sie plötzlich ganz anders klang, krasses stimmliches Spektrum, gute Gitarrenarbeit, wa. Anscheinend hat sie wohl schon richtig viel getourt, auch als Support Act, aber mir ist sie noch nie untergekommen. Würde ich mir bei Gelegenheit nicht entgehen lassen.
M83 war dann auch so ein Act, den ich immer nur so am Rand mitbekommen habe, die mich aber auch echt beeindruckt haben, der Sound hat mich echt mitgenommen, schönes Gegenstück zu dem Programm in der Hamburger Elbphilharmonie kurz danach (Sigur Rós), die ich dafür habe sausen lassen.
Danach waren Glass Beams auch richtig geil, die mich nochmal viel mehr mitgenommen haben als deren größte Referenzband Khruangbin. Wer die mag, sollte hier nochmal reinhören, falls noch nicht bekannt. Ich glaube die haben mich auf dem richtigen Fuß erwischt, da ich eigentlich auch nicht so der Khruangbin-Fan bin, aber da war ich halt gerade im richtigen Modus für.
NichtSeattle hat dann einen richtig schön runden Abschluss gegeben. Überraschenderweise kannte ich sie schon, hatte mal in ihr Album "Kommunistenlibido" reingehört und für gut befunden, aber dann auch irgendwie wieder aus den Augen verloren. Schöner, ruhiger, aber spannender deutscher Singer-Songwriter-Pop ohne Cringe-Texte, das hört man ja auch nicht alle Tage, hehe. Es war wirklich der perfekte Abschluss für ein ganz tolles Festival-Wochenende. Habe ich dann die ganze Zeit auf der Rückfahrt gehört. Ich habe hier bei weitem nicht alles aufgelistet, was ich gesehen habe, aber das waren meine Highlights.

Also ich seh mich da ja nächstes Jahr fast schon wieder, wenn die Line-Up-Qualität anhält und sollte das wieder parallel mit einem Primavera sein, ist das wirklich ernsthafte Konkurrenz. :herzen2:
Hallo wie geht willkommen in meiner Signatur. Lass dir hier bitte richtig gut gehen einfach, Käffchen für dich

cast1
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von cast1 » Mo 19. Jun 2023, 16:43

MairzyDoats hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2023, 16:08

Letzter Kritikpunkt wären für mich die Derby Dollar, so richtig verstehe ich immer noch nicht, wozu Festivals ihre eigene Währung einführen. Weiß jemand, was genau Festivals davon haben? Mein erster Impuls war, dass einfach mehr Geld ausgegeben wird und tendenziell nicht alles wieder zurückgetauscht wird, aber wenn ich bedenke, was das an Material-, Personalkosten und auch Müll mit sich bringt, diese Währung zu erstellen und jederzeit umtauschbar machen zu lassen, zweifle ich n bisschen daran (auch wenn das freiwillige Personal nun nicht so viel "kostet", aber es ist ja schon ein enormer Aufwand, den man sich komplett sparen könnte). Der einzige Vorteil den ich sehe, ist wirklich eine Einnahmequelle für alles, womit sich leicht die Einnahmen überwachen lassen und auch das ganze Geld irgendwo bündelt, was vielleicht sicherer ist? Keine Ahnung. War n bisschen nervig, aber auch kein Weltuntergang, die übrigen Derby Dollar am Ende zurück zu tauschen war immerhin auch kein Problem.
So wie ich das aus den Niederlanden kenne, läuft der Bezahlvorgang deutlich schneller als mit Bargeld, da ja immer passend gezahlt wird. Auch bleiben die Preise auf dem Gelände stabil, da nur der Wechselkurs jedes Jahr angepasst wird, ist dann sicher auch eine psychologische Komponente wenn ein Bier immer 1 Munten kostet und eben nicht 3,50 Euro, die richtigen Preise werden auch nirgends ausgeschildert. Außerdem gibt es eine Mindestabnahmemenge und die Munten werden auch auf vielen Festivals nicht zurückgetauscht, so konsumiert man dann einfach auch gezwungenermaßen mehr. Auch zahlen in den Niederlanden fast alle mit Karte, so minimiert man das Bargeld auf dem Gelände. In den Niederlanden bekommt man die Währung auch an Automaten, da braucht man dann auch kein Personal.

Laut den FAQ wird das ganze in Mannheim aber deutlich fairer und transparenter für die Besucher gehandhabt.

Rieper
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Rieper » Mo 19. Jun 2023, 18:04

Bei der Essensausgabe ist es vielleicht einfacher, aber die Derbydollar zählen ist eine Farce. Gerade wenn sie verklebt oder verknittert sind.

Habe erstmals in meiner langjährigen Maifeld-Geschichte etwas gemischte Gefühle, wobei die positiven Aspekte doch noch klar überwiegen. Bin aber heute sehr früh direkt in die Arbeit los und schreibe mehr, sobald ich daheim bin.

Rieper
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Rieper » Mo 19. Jun 2023, 20:55

Rieper hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2023, 18:04
Bei der Essensausgabe ist es vielleicht einfacher, aber die Derbydollar zählen ist eine Farce. Gerade wenn sie verklebt oder verknittert sind.

Habe erstmals in meiner langjährigen Maifeld-Geschichte etwas gemischte Gefühle, wobei die positiven Aspekte doch noch klar überwiegen. Bin aber heute sehr früh direkt in die Arbeit los und schreibe mehr, sobald ich daheim bin.
Hier:

So, dann mein Bericht zum Maifeld Derby 2023. Zunächst mal ist es wie für andere das Primavera oder so. Natürlich nicht vergleichbar, aber es ist irgendwie wie wenn ich nach hause komme. Tolles Gefühl Jahr für Jahr. Insgesamt war es schon wieder sehr cool, aber paar Sachen haben mich genervt. Zudem haben meine Freundin und ich in einem Hotel geschlafen, weswegen wir täglich von Anfang bis Ende bei den Bühnen waren, aber so war auch mein Clashfinderplan. Ich hatte mir im Sommer 2022 auch ein Campingticket gekauft, wodurch ich bereits Samstag und Sonntag am Vormittag zum Camp bin, um dort die Stimmung aufzusaugen und etwas Wikingerschach zu spielen. Bus- und Tramverkehr zwischen Festivalgelände und Innenstadt lief reibungslos.

Der Freitag kam mir relativ leer vor, auch bei den größeren Acts. Samstag war relativ voll und Sonntag waren viele Familien mit teilweise sehr jungen Kindern da. Je länger der Sonntag ging, desto weniger Menschen waren auf dem Gelände. Bei Interpol war es nicht ganz leer oder so, aber es war dann doch erschreckend wenig los.

Die Organisation lief nahezu reibungslos. Einlass hat keinerlei Probleme bereitet. Die Warteschlangen bei den Essens- und Getränkestanden (bis auf Eis) sowie bei den Toiletten waren eher kurz. Das vegane Essensangebot war für so ein kleines Festival top. Egal ob Tacos (das Korea-BBQ-Hack war so verdammt lecker), Piroggen mit Sauerkraut und Schmand, Burritos oder die Mac n Cheese, war alle sehr lecker. Die Preise lagen meist bei ca. 8 Euro, Mac n Cheese gab es für 6 Euro. Curry und Pizza waren bei über 10. Zu trinken gab es für mich diverse Limos von Fritz und am Samstag 2 Becher Wein. Alles zu vernünftigen Preisen. Die beiden Trinkwasserstallen waren sehr hilfreich. Um die Toiletten wurde sich auch sehr gut gekümmert.

Die Derbydollar nerven. Sonntagabend mussten wir bei der Rückgabe noch etwas länger warten, weil das Kleingeld ihnen ausgegangen war bei der Rückgabestelle. Cashless wäre ein Traum irgendwann am Maifeld. Das Wetter war gut, fast schon zu heiß mit den über 30 Grad.

Das Publikum war weitesgehend sehr angenehmen und irgendwie sehr international. Ich habe viel englisch und französisch gehört und wir haben viele Leute aus dem Ausland kennengelernt. Also sie sind nicht extra aus dem Ausland angereist, aber seit einigen Monaten in Deutschland und jetzt waren sie am Maifeld. So haben wir Leute aus Frankreich, den USA oder Schottland kennengelernt. Zugleich war ich aber auch so sehr vom Publikum genervt wie noch nie am Maifeld. Bei Bat for Lashes war ich irgendwann weit vorne. Der Labergeräuschpegel war unglaublich, fast schlimmer im Vergleich zu Konzerten in Zürich. Und erstmals habe ich auch wirkliche Idioten am Maifeld gesehen. Einer aus unserer Gruppe wurde das Bein gestellt und dementsprechend ist sie über das Bein gestolpert. Vollidiot der das Bein gestellt hat, hat gelacht und seine Freunde auch. „Ich habe eine Wette verloren und musste dann das machen“. Selten dämlich. Bei Temmis hat ein Typ von einer Medienagentur mit Bändchen um den Hals und Namenskarte megalaut gelabert und zwei Frauen Bier gebracht und erzählt wie geil das ist, dass er das kostenlos kriegt und er ihnen alles bringen kann, was sie möchten und so Zeug. Er war extrem laut und wahrscheinlich der betrunkenste Mensch, den ich an diesem Wochenende wahrgenommen habe. Auch viel rumgerempelt. Wir sind dann paar Meter weitergegangen und dann war er da auch am Torkeln und nerven, aber zum Glück war er irgendwann weg. Zu Temmis schreibe ich später mehr, nur so kurz: Die Stimmung war unglaublich intensiv, es wurde kaum geredet und dann musste der (betrunkene) Medienagenturtyp so laut reden und versuchen anzugeben mit seinem blöden Gerede. War sehr unangenehm.

Musik: Angefangen hat das Festival für mich mit Jack Botts. Ist nicht wirklich irgendwas hängengeblieben oder so, war in Ordnung für den Start im Reitstadion. Nach einigen Songs ging es raus zu Los Bitchos. Diese haben mich bislang weder auf Spotify noch live gekickt. Aber unsere Gruppe hat sich getroffen und wir verbrachten das Konzert bei den Getränkeständen und die Musik lief so nebenher. Dafür war es okay. Sevdaliza war dann das erste richtige Highlight. Das Konzert war ganz cool und ihr Rave mitten im Set machte viel Freude. Ich bin kurz rüber ins kleine Zelt, weil ich noch Zulu gucken wollte, aber da war die Band schon fertig. Laut Leuten im Publikum spielte die Band keine 20 Minuten. Schade, aber dann ging es halt wieder zu Sevdaliza. Danach gab es langweiligen Indie-Rock von Surf Curse. Das war schon sehr lahm, also sind wir wieder in den Merch-/Getränkebereich und verfolgten das Konzert von dort. Zu ihrem großen Hit bewegten sich einige nach vorne und zückten ihre Handys. Das Lied war schon gut, muss ich sagen, aber der Rest eher unnötig. Death Grips war wie erwartet gut, wobei ich sie schon mal intensiver erlebt habt. Vielleicht hätten wir aber etwas weiter vor müssen. Danach ging es in den Parcours d’Amour zu Fågelle. Ich fand die Buchung sehr spannend, aber es hat mir gar nichts gegeben. Dann halt doch Kerela Dust und das war in Ordnung. Aber viele Songs hörten sich ähnlich an und so zog es sich leicht in die Länge. Während unsere fast komplette Gruppe zu Bat for Lashes ging, habe ich mir Mandy, Indiana reingezogen und habe es nicht bereut. Das Konzert war fabelhaft und die Band hatte das Publikum gleich in ihrem Bann. Anschließend bin ich auch zu Bat for Lashes und zwar bis vor in die erste Reihe, wenn auch sehr seitlich. Das ist das coole am Maifeld, dass es möglich ist, bei fast jeder Bühne jederzeit weit vor kommen zu können. Ich habe es zu Daniel und What's a Girl to Do? geschafft und es war wundervoll. Laura war unglaublich emotional. Aber: Der Lärmpegel durch das Publikum war so heftig in den ruhigen Phasen. Kaum auszuhalten, so schlimm war es noch nie am Maifeld. Nand war total langweilig mit seiner Trompete, Overmono gaben den perfekten Elektroact und luden zum Tanzen ein und Temmis waren der sehr passende Abschluss des ersten Tages. Es wundert mich etwas, dass aktuell die Songs von ihnen nicht so wirklich durch die Decke gehen.

Ich versuche nun etwas zu kürzen beim Samstag und Sonntag. Sorcha Richardson war cool, Lime Garden waren sehr uninteressant. Caroline Rose lieferte auch auf der großen Bühne eine großartige Party ab und auch das Publikum machte mit. Danach gab es etwas Hopping zwischen Whybe und Sinkane, wobei mich jeweils nichts zum Bleiben bewegte. Von Noga Erez mag ich eigentlich die älteren Sachen etwas mehr und das aktuelle Zeug gab mir nicht so viel bisher, aber live war das sehr lässig. Stimmung war sehr gut, auch in dem heißen Zelt. Zu Viagra Boys habe ich bisher keinen Zugang gefunden und das bleibt weiter so. Die von uns, die vorne drinnen waren, hatten aber Spaß. Ditz mag ich, aber live war es nicht meins, also ging es zu Loyle Carner und der war okay. Setlist war in Ordnung und es hat insgesamt gepasst. Ich bin etwas früher raus, um mit meiner Freundin und einem Kollegen bei Warpaint in der ersten Reihe zu sein. Beste Entscheidung. Es war intensiv und die Band war gut aufgelegt. Auch das Cover von Fugazi hat gepasst und meine Freundin war sehr happy, nachdem sie eine Setlist abgreifen konnte. Coole Band einfach. Phoenix erinnerten mich an meine Studentenzeit in der Indiedisco. Das war auch absolut in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger. Zwischendurch bin ich kurz zu Haunted Youth und habe mir was zu essen geholt, aber das klang irgendwie uninspiriert. Also wieder zu Phoenix. Laut setlist.fm konnten wir das auch gut aufeinander abstimmen und haben so die größten Hits der Band hören können. PVA haben nicht so reingeballert wie Overmono am Vortag. Wir sind dann zurück ins Hotel und haben auf schweren Herzens auf Deki Alem verzichtet, aber die Hitze am Tag und die Müdigkeit ließen nichts Anderes zu bei uns. Es war auch anstrengend, also den ganzen Tag bei den Bühnen zu sein ohne Pause.

Der Sonntag startete mit Dillon. Inzwischen einige Male gesehen. Tut nicht weh, haut mich nicht um. Aber geht schon und sympathisch war sie auch, vor allem als sie den Text von Thirteen Thirtyfive vergessen hatte. Sorry waren ähnlich langweilig wie Surf Curse. Da gab es in den vergangenen Jahren coolere Indiebuchungen am Maifeld. Indigo Sparke war eigentlich eines meiner geplanten Highlights, aber das ging gar nicht. Musikalisch war das in Ordnung, aber der Bass von Baxter Dury hat mir das zunichtegemacht. Also habe ich mich nicht weiter gequält, sondern bin rüber zu Baxter Dury. War gut und auch der Elektroabschluss mit seinem Fred Again-Feature war cool. Ekkstacy war für mein Empfinden ganz anders als im Streaming, fast Poppunk mit nervigen Schreieinlagen. Erinnerte mich an eine Mischung aus Blink, Yungblud und diesem ganzen Zeug. Nicht meins. Wir fieberten aber dem Abend entgegen und ließen uns nicht die Stimmung vermiesen. M83 waren so enorm gut. Atmosphärische Postrock-Einheiten und die beiden großen Hits Wait und Midnight City. War super. Dadurch waren wir in der Stimmung gepusht und waren auf einem hohen Level. Dann sind wir zu Florist. Eine Band, die ich sehr gerne habe, aber es hat einfach nicht gepasst an diesem Abend, leider. Vor allem weil wir in diesem absoluten Stimmungshoch waren. Dann doch lieber noch ein Kaltgetränk und hingehockt auf die Asphaltfläche und Tamino gelauscht. Schöne Stimme. Den perfekten Abschluss lieferten Interpol. Viele ältere Songs, ich war sofort drinnen, habe aber schon bessere Konzerte der Band erlebt. Wir hingen noch etwas auf dem Gelände rum. Gegen 22.15/30 verteilen einige Essensstände noch Reste, sodass wir kostenlos Tacos und Handbrot abstauben konnten.

Alles in allem einige gute Konzerte, aber auch einiges, was mir dann doch nicht den erwarteten Kick gegeben hat. Dafür unerwartet schöne Überraschungen mit Overmono und Noga Erez. Es ist aber das erste Jahr, wo ich mich nicht sofort schon auf das kommende Maifeld freue irgendwie. Vielleicht mit den paar nervigen Menschen auch einfach Pech gehabt. Insgesamt habe ich sehr viele Konzerte sehen können und der Verarbeitungsprozess wird noch einige tage dauern. Ich hoffe das Booking bleibt weiter so. Nur Bands wie Surf Curse, Sorry oder Ekkstacy müssen nicht sein. Es war auch bei keiner dieser Bands wirklich viel los.

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nilolium
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von nilolium » Di 20. Jun 2023, 01:06

ach lustig, ich stand mit ner guten freundin von mir auch in der ersten reihe bei warpaint (mitte) vllt haben wir uns ja unbewusst doch gesehen :)
und, irgendwie auch gut, dass du nich bei deki alem gewesen bist. der auftritt war zwar n absoluter banger aber einige wenige leute vorne sind so dermaßen ausgerastet und haben mit ihrem unkoordiniertem rumgeschubse ganz schön die eigentlich echt tolle moshpitstimmung gedämpft. das einzige mal, bei dem mir an dem wochenende leute echt aufn sack gegangen sind. ansonsten war es einfach hammer lieb, auf der bühne und davor, bei den ständen und überall einfach. mad props, dass die klos einfach zu jedem zeitpunkt bestückt und benutzbar waren. M83 absolutes highlight, unfassbar - besonders die erste postrock/jam-hälfte. hab ich irgendwie gar nich mit gerechnet aber hat mega gekickt - ähnlich wie sevdaliza, bei der ich schon wusste, was da kommt. das waren wohl zwei meiner lieblingssets des wochenendes. bin generell ebenfalls echt sehr sehr angetan nach meinem ersten besuch. nur der weg vom campingplatz zum gelände kann sich manchmal endlos lang anfühlen, haha. schreibe vllt später auch noch mal in ruhe etwas mehr.

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Tambourine-Man
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Tambourine-Man » Di 20. Jun 2023, 07:18

Freue mich wirklich ausnahmslos immer über so lange Berichte, egal zu welchen Festivals :thumbs:
Rieper hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2023, 20:55
Danach gab es langweiligen Indie-Rock von Surf Curse. Das war schon sehr lahm, also sind wir wieder in den Merch-/Getränkebereich und verfolgten das Konzert von dort. Zu ihrem großen Hit bewegten sich einige nach vorne und zückten ihre Handys. Das Lied war schon gut, muss ich sagen, aber der Rest eher unnötig.
Die Kritik fand ich spannend. Absolut fair, wenn man der Musik nichts abgewinnen kann und die langweilig findet. Das lahm kann ich vom BKS jedoch so gar nicht bestätigen. Die Band war spielfreudig und das Publikum war auch abseits des Hits echt gut dabei.
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Rieper » Di 20. Jun 2023, 08:40

Tambourine-Man hat geschrieben:
Di 20. Jun 2023, 07:18
Freue mich wirklich ausnahmslos immer über so lange Berichte, egal zu welchen Festivals :thumbs:
Rieper hat geschrieben:
Mo 19. Jun 2023, 20:55
Danach gab es langweiligen Indie-Rock von Surf Curse. Das war schon sehr lahm, also sind wir wieder in den Merch-/Getränkebereich und verfolgten das Konzert von dort. Zu ihrem großen Hit bewegten sich einige nach vorne und zückten ihre Handys. Das Lied war schon gut, muss ich sagen, aber der Rest eher unnötig.
Die Kritik fand ich spannend. Absolut fair, wenn man der Musik nichts abgewinnen kann und die langweilig findet. Das lahm kann ich vom BKS jedoch so gar nicht bestätigen. Die Band war spielfreudig und das Publikum war auch abseits des Hits echt gut dabei.
Vielleicht war meine Kritik auch etwas hart. Also die Musik tat nicht weh und war mir relativ egal. Vielleicht wäre das besser formuliert. Aber im Vergleich zu den Vorjahren fand ich diese "Indie-Rock"-Slots mit Sorry und Surf Curse nicht so spannend. Gerade wenn ich an 2022 denke. Da hatten wir DIIV und Rolling Blackouts Coastal Fever am Maifeld. Aber das ist dann halt persönlicher Geschmack und vielleicht fanden es einige Leute dieses Jahr besser oder gleich gut wie 2022 oder so.
nilolium hat geschrieben:
Di 20. Jun 2023, 01:06
ach lustig, ich stand mit ner guten freundin von mir auch in der ersten reihe bei warpaint (mitte) vllt haben wir uns ja unbewusst doch gesehen :)
Ach witzig mit Warpaint. Das bei Deki Alem klingt wirklich nicht so cool, leider.

Was ich vergessen habe zu schreiben: Wieder mal ist mir aufgefallen wie viele Künstler:innen sich Konzerte angeschaut haben. Whybe hing den ganzen Sonntag bei den Bühnen rum, obwohl am Samstag gespielt. Lime Garden und Indigo Sparke habe ich einige Male auf dem Gelände gesehen. Florist saßen bei Indigo Sparke direkt neben uns usw.

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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Rieper » Di 20. Jun 2023, 11:12

Maifeld Derby hat geschrieben:
Liebe Leute,

es war grandios! Danke für Euer Vertrauen, Euer Interesse und Euer Lächeln. Das ist alles so besonders, dass es wohl noch ein bißchen dauern wird bis wir das wirklich begreifen können. Wir werden uns auch bald etwas zurückziehen und im stillen Kämmerlein an der nächsten Auflage arbeiten. Der Termin 2024 wird dann auch asap bekanntgegeben. Aber in diesem Jahr werden wir keine Acts mehr ankündigen. Dieses Festival ist uns zu wichtig um es dem Hamsterrad zu überlassen.

Wir bitten Euch um maximal 15 Minuten Eurer Zeit für die folgende Umfrage. Neben wichtigen Erhebungen für die Stadt Mannheim findet ihr darin auch Fragen zur Qualitätssicherung. Wir wissen, dass manche Fragen etwas drüber sind, aber diese könnt ihr auch jederzeit skippen. Für uns ist aber je mehr und je genauer, desto besser. In Mannheim gibt es seit heute eine*n neue*n Oberbürgermeister*in (jetzt ist Sonntag Morgen, gerade haben die Wahllokale aufgemacht) und dem/der möchten wir unser Festival auch in Zahlen darstellen. Momentan hangeln wir uns mit schwankenden Projektförderungen von Jahr zu Jahr, aber wir brauchen unbedingt die Sicherheit einer institutionellen Förderung.

Deutsche Version: https://new76ieii3i.typeform.com/derby-umfrage

English Survey: https://new76ieii3i.typeform.com/derby-survey

Außerdem haben wir mit der feedback@maifeld-derby.de eine Adresse eingerichtet, an die ihr Eure Kritik/Lob/Wünsche und all sowas richten könnt. Jetzt ist die Zeit dafür!

Unter allen Teilnehmenden verlosen wir 2x 2 Gästelistenplätze auf Lebenszeit

Egal ob Künstler*innen, Volunteers, Veranstalter oder ihr Besucher*innen: Ziehste einen Baustein raus fällt das ganze Derby zusammen.

Danke!

Timo & die Crew d’amour

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nilolium
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von nilolium » Di 20. Jun 2023, 11:15

Interessant, dass bei der Umfrage schon deutlich gemacht wird, dass Bargeldzahlung auch in Zukunft keine Alternative sein wird.

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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von stylex » Di 20. Jun 2023, 11:27

Bei den Highlights kann ich mich den Vorrednern anschließen. Waren auch für mich Warpaint (leider "nur" zweite Reihe ^^) und M83. Gefolgt von Phoenix und Interpol. Daneben wollte ich noch Loyle Carner erwähnen, der mir überraschend gut gefallen hat. Guter Sound, gute Band und die Version von "Speed of Plight" ging richtig ab. Er meinte auch danach, dass es seine "favorite live Version of this song ever" war. Kann man glauben oder nicht, geil war es definitiv.
Surf Curse muss ich auch in Schutz nehmen. Ich fand die hatten eine gute Energie und haben auf dem Slot gut gepasst.
Was für mich leider (wie schon häufiger) nicht gut funktioniert hat, waren die poppigeren, synthie-lastigen Acts. Auch in den vergangenen Jahren fand ich davon vieles beim Reinhören auf Spotify ganz cool, aber live hat mich das dann nicht gekriegt. Das tut sicher alles nicht weh, aber z.B. Kerala Dust war so ein typisches Konzert, ohne Höhen und Tiefen, von dem bei mir einfach nichts hängen blieb. Sevdaliza hatte relativ am Anfang einen Song, der einen starken Instrumental-Part hatte, der mir sehr gefallen hat. Mit dem nächsten Song war ich aber direkt wieder raus. Ein Grund ist vermutlich aber auch, dass diese Art von Acts bei mir von der Stimmung her eher Nachts passen. Noga Erez nach Phoenix als Late-Night-Act hätte für mich wohl sehr viel besser funktioniert.

Insgesamt war es wieder ein super Wochenende. Meine Befürchtung, dass es bei den Temperaturen im Zelt viel zu heiß ist, wurden zum Glück nicht bestätigt und auch sonst hatte ich bis auf einmal (laut diskutierendes Ü50-Bierzelt-Publikum im Parcour) nur positive Erfahrungen mit dem Publikum.
Im Hinblick auf die nächsten Jahre bin ich gespannt, wie es mit dem Booking weitergeht. Man hat es in den letzten Jahren geschafft viele der großen, "bezahlbaren" Bands zu bekommen. Klar kommen immer wieder neue Bands nach, aber gerade auf den Headliner-Positionen brauchen die auch eine gewisse Größe. Hier frage ich mich vor allem, ob Bands in der Größenordnung von The National (waren 2014 da) noch machbar wären und z.B. auch Bands wie Sigur Ros eine Option wären oder ob sich (wie bei anderen Festivals ja auch) in Zukunft auch einiges wiederholen wird. Freue mich jedenfalls auf nächstes Jahr.

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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von butterchicken » Di 20. Jun 2023, 12:41

Dass ich bei Warpaint auch nur in der zweiten Reihe stand, war meine größte Niederlage beim Derby. Wollte noch möglichst viel von Loyle Carner mitnehmen und war erst 35 Minuten vor Warpaint Beginn da, habe mich da absolut verzockt.
Die Quatscherei nervt mich (vor allem im Parcour D'Amour) auch immer am meisten, fand aber dass dies im Vergleich zu den Vorjahren so gar ging.
Das Reitstadion ist halt ein Anziehungspunkt für Publikum, das keinen großen Bock auf (die oft eher ruhige) Musik hat und einfach nur im Schatten sitzen möchte. Ließe sich vielleicht durch mehr Biergarnituren lösen.
So ein Festival zieht nicht nur wegen, sondern auch trotz des anspruchsvollen Bookings viel Eventpublikum aus der Region an, die die Musik eher bei den Gesprächen stört an, Aber auch die sind finanziell super wichtig.
Mir hat dieses Jahr der magische Maifeld Derby Moment gefehlt, dennoch war es super schön und das Derby gehört zu meinen Top 3 Lieblingsfestivals. Zudem kann ich sogar mit dem Fahrrad hin und zurück fahren, für mich ein wahres Privileg.

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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von akropeter » Di 20. Jun 2023, 13:32

Hat keiner Hope gesehen?
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von MairzyDoats » Di 20. Jun 2023, 17:30

akropeter hat geschrieben:
Di 20. Jun 2023, 13:32
Hat keiner Hope gesehen?
Waren leider parallel mit Noga Erez, aber hätte ich auch richtig bock drauf gehabt, lange nicht mehr gesehen.
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nilolium
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von nilolium » Di 20. Jun 2023, 18:22

MairzyDoats hat geschrieben:
Di 20. Jun 2023, 17:30
akropeter hat geschrieben:
Di 20. Jun 2023, 13:32
Hat keiner Hope gesehen?
Waren leider parallel mit Noga Erez, aber hätte ich auch richtig bock drauf gehabt, lange nicht mehr gesehen.
Ganz genau das!

as_ibot
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von as_ibot » Di 20. Jun 2023, 22:30

Fand es wie immer sensationell gut.
Traumhaftes Camp, super Stimmung, gibt nur sehr wenige Negativ-Punkte für mich.

Bei Ankunft auf dem Camping-Platz haben wir uns zunächst ein wenig Sorgen wegen der Brandgefahr wegen des langen, komplett trockenen Heus auf dem Boden gemacht. Sorgen waren unberechtigt, Publikum vllt. aber auch einfach erwachsener als auf Mordor.
Organisatorisch hat man gemerkt, dass einige Kleinigkeiten die in den Vorjahren bemängelt wurden, angegangen wurden. Die 5 Minuten Übergangsfrist zwischen den großen Bühnen wurde eingeführt. Die Klosituation auf dem Gelände wurde m.E. verbessert, Programmhefte rechtzeitig vorhanden, Pfandsammler kamen Montags nicht mehr auf den Campingplatz, Kaffee/Eis-Situation wurde entzerrt. Das wirklich alles sehr positiv. Generell ist das gesamte Personal dort wirklich super freundlich und hilfsbereit bei allen Dingen. Gerade in Zeiten von ständigen Personalmängeln in der Branche ist das schon positiv herauszuheben, wenn auch natürlich vieles auf freiwilligen Helfern basiert.

Die hier teilweise genannte Kiritk am Publikum kann ich kaum teilen. Das einzige was mir diesbezüglich wirklich negativ aufgefallen ist, sind tatsächliche ältere Besucher, die tlw. recht ungeniert nach vorne drängeln. Bei den Jüngeren (bzw. denen in meinem Alter ;)) ist mir absolut nichts dergleichen aufgefallen. Das gilt vor allem für das Gelände, tlw. aber auch bei den Schlangen auf dem Camping erlebt. (Exkurs: Hier auch einer der wenigen Mankos: Super, dass es eigene Hygiene-Bereiche für FLINTA gibt, die :poo: Situation bei den Männern war echt mies. Wir sind einmal sogar aufs Geländer gelaufen, nur um unser Geschäft zu verrichten...). Ansonsten wirklich so super schönes Miteinander, gerade auf dem Camping-Platz.

Derbydollar: Bargeld wird wie gesagt nicht kommen. Gefühlt reitet man hier ein wenig zu sehr auf dem independent Pferd.
Nach zehn Jahren habe ich mich aber an die Dollar gewöhnt und kann das irgendwie auch akzeptieren, wenn das Bier immer noch 4 Dollar kostet. Umrechnungskurs ist seit jeher 1:1 und beim Umtausch musste ich glaube ich auch noch nie wirklich lange anstehen (bis auf Sonntag Abend zum Rücktausch). Zumindest sollten Sie es aber hinbekommen, dass die Kartenzahlung bei den Derby Dollarn konstant hinhaut.

Verpflegung: Wir waren uns nicht sicher, ob es den Aperol-Stand letztes Jahr schon gab. In jedem Fall ist der top! Bier wie kostenlose Wasserversorgung ebenso top. Essen ist preislich natürlich ein wenig happiger, qualitativ aber eigentlich sehr gut. Am besten hat mir das Curry geschmeckt. Ebenso Piroggen, Pommes und Tacos richtig gut. Die Pizza ist ebenfalls die beste, die ich je auf einem Festival gegessen habe. In den Stoßzeiten sind die Wartezeiten aber echt saulang. Gut ebenso, dass Sie die Eis-Situation dieses Jahr entzerrt hatten.

Zum musikalischen Teil:
Freitag ging es los mit dem Chor für Menschen die nicht singen können. Von weiter hinten zum ersten Essen auf dem Gelände gesehen. War ganz amüsant.
Los Bitchos darauf dann schon ein wenig ernst zu nehmender, hat mich diesmal aber nicht 100 prozentig abgeholt.
Erstes Highlight war dann Sevdaliza, die mich beim reinhören nicht wirklich überzeugen konnte. Der Auftritt hat mich dann aber wirklich geflasht. Irgendwie in ihrer Art einerseits überhaupt nicht passend zum Maifeld, andererseits eben deswegen aber auch komplett passend. Das eingeschobene Electro-Set hat seinen Teil dazu beigetragen.
Danach weiter zu Surf Curse. Ich bin ja froh, dass solche Bands "noch sein müssen". Kritik daran in der Form finde ich ein wenig unpassend.
Auf Mitsune hatte ich mich dann eigentlich auch sehr gefreut. Meinem Kollege hat es aber überhaupt nicht zugesagt, weswegen ich mich zu einer kleinen Bandpause überreden lassen habe. Im Nachhinein ein wenig ärgerlich, weil der Beginn doch eigentlich vielversprechend war.
Anschließend zu Kerala Dust. War absolut in der Stimmung dafür und war daher das zweite große Highlight für mich am Freitag. Mit der Zeit dann doch ein wenig zu betrunken gewesen und bei Mandy, Indiana vorbeigeschaut. Kann mich ehrlich gesagt nicht mehr so sehr daran erinnern. Ebenso wenig leider an Bat for Lashes. Meine Nebensteher attestierten mir aber am nächsten Tag eine absolut begeisterte Glückseligkeit. Naja. Danach gab es vermutlich keine Bands mehr.

Samstag startete nach dem gewohnten und absolut geliebten Abhängen auf dem Campingplatz sitzend bei Sorcha Richardson. War eine schöne Sache, aber irgendwie auch nicht viel mehr. Nach einem Aperol noch zu Caroline Rose. Ebenso guter Auftritt, aber irgendwie nichts groß hängen geblieben. Ähnlich bei Sinkane und beim Reinschnuppern zu Noga Erez. Highlight des Tages waren dann für mich definitiv Viagra Boys, die ordentlich abgeliefert haben. Die muss ich definitiv wiedersehen. Warpaint haben mir im Anschluss auch richtig gut gefallen. Das war in der Vergangenheit auch schon mal anders. Bei Phoenix dann recht weit vorne rein. Zunächst guter Start, danach hat es für mich als nicht unbedingt Fan der Band dann auch irgendwie schnell abgeebbt. Wollten dann zwischendurch bei The Haunted Youth vorbeischauen, sind aber leider zur falschen Bühne geschlendert und haben dann nur noch das letzte Lied mitbekommen. Das war jedoch super ;) Zum Ende dann nochmals zu Phoenix ein wenig Hits mitnehmen. Den anderen hat es allen super gefallen, mir geben sie irgendwie nicht so viel. Danach noch ein wenig von Pisse mitgenommen, war aber ehrlicherweise mehr mit Essen, Bier und Quatsch machen beschäftigt.

Sonntag hat dann wegen Hitze und dem längsten und besten Flunkyball Match aller Zeiten für mich ein wenig später als geplant mit Indigo Sparke begonnen. War ganz sweet. Danach zu Ekkstacy. Wurde mir von einem Kumpel mit quasi identischen Musikgeschmack ans Herz gelegt, obwohl mir beim Reinhören irgendwie gar nichts hängen geblieben ist. Ja, wäre ich mal bei meinem ersten Instinkt geblieben. Danach gabs mit M83, die für mich am meisten erwartete Band dieses Jahr. Und was soll man sagen, absolut zu recht. Super Auftritt, richtig rund. Zwischendrin ordentlich geschrabbelt. Dann auch wieder ruhige Moment. Komplett rundes Konzert für mich. Leider wie erwartet nicht mit meinem Liebling Outro geendet. Dazu müsste ich mir wohl diesen Sommer noch ein Einzelkonzert gönnen. Aktuell bin ich da schon schwer am überlegen....
Anschließend bei Florist und Overmono vorbeigeschaut, da ist durch meine M83 Glückseligkeit wenig hängen geblieben. Zumindest bei Florist war es sehr voll im Parcour. Allerdings auch eines meiner wenigen Konzerte diesmal dort.
Abschließend zu Interpol. Eigentlich war der Plan die ersten paar Minuten mitzunehmen und dann zu Nichtseattle zu wechseln. Habe mich aber so in die Zeit um 2010 zurückversetzt gefüllt, dass ich das komplette Set mitgenommen habe. Die Promo fürs neue Album scheint durch zu sein, so war Zeit für Hits, Hits, Hits. Hat mir zum Abschluss richtig gut gefallen.

Musikalisch war es für mich diesmal eine recht erfolgreiche Sachen. Abzüge gibts hier eigentlich nur für Slots, die tlw. von den Künstlern nicht voll ausgenutzt wurden. Das ist mir zum ersten mal in dieser Form ein wenig negativ aufgefallen.

Ticket für nächstes Jahr würde ich wie immer sicher kaufen.
Wenn man sich das Vorwort im Programmheft, Insta und die Umfrage anschaut, scheint man aber etwas ändern zu wollen. Dieses Jahr soll es wohl keine Bandankündigungen mehr geben und man wohl das gesamte Festivalerlebnis anders gestalten. Datum für das nächste Maifeld gibt es auch noch nicht. Könnte mir vorstellen, dass insbesondere am Gelände Veränderungen vorgenommen werden sollen. Man darf gespannt sein. Alles in allem aber einfach mein absolutes Lieblingsfestival, was letzen Endes aber natürlich auch an meiner Camping Crew liegt.

butterchicken
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von butterchicken » Mi 21. Jun 2023, 11:01

as_ibot hat geschrieben:
Di 20. Jun 2023, 22:30


Die hier teilweise genannte Kiritk am Publikum kann ich kaum teilen. Das einzige was mir diesbezüglich wirklich negativ aufgefallen ist, sind tatsächliche ältere Besucher, die tlw. recht ungeniert nach vorne drängeln.
Ich hoffe du meinst da nicht mich ;-) Ih bin älter, drängle aber (zumindest in meiner Wahrnehmung nicht), sondern schlängle mich in freie Lücken. Hatte da auch keine Körperkontakt oder so.

Druschi
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Re: Maifeld Derby 2023

Beitrag von Druschi » Mo 3. Jul 2023, 13:52

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